Warmluftofen für Trocknung und Abdampfung

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Mtiller : Warmluftofen fiir Trocltnung u. Vcrdnmpfung. 351

urspriingliche Substanz crlitten hat, etwas von den starken Basen (besonders Kalk , wie es scheint) fortgenommen ist, so darf das am Whitney’s Analyse folgende Sauerstoff- verhiiltniss im Silicat von 0,84 : 3 : 4,08 wohl auch als ur- spriinglich = 1 : 3 : 4 angenommen werden. Auch er lasst sich als 1 At. Sodalith u. 3 At. eines Kalk-Nosean betrachten,

2 ~ a ~ 1 + 3(.?i-a&k + &SiJ f 3[2Rs + 3(k,si + -3&&3)]

Es bleibt also fur den Skolopsit charakteristisch und ihn vom Ittnerit und allen bekannten Gliedem der Sodalith- gruppe unterscheidend, dass in dem Silicat das Atomver- haltniss der beiden Glieder nicht = 1 : 1, sondern = 2 : 1 ist.

Bei diesem Anlasse habc ich zugleich den durhkelgriinen Aiigit untersucht, mit welchem der Skolopsit zusammen vor- kommt, und darin gehnden:

SauerstofT. Kieselstiure 48,02 2;:;9j26,44 Thonerde 2,67 Kalk 25.3L 7.24. Eisenoxydul 13;57 3$/11,14

Manganoxydul 1,28 0,29 100,62

Magncsia 9,74 .___

Der Sauerstoff der Basen und der Sgure ist = 1 : 1,83.

XLVI. Warmluftofen fur Trocknung und Ab-

dampfung. Von

Alexander Miiller in Stockholm.

Die Schwierigkeiten, denen der Chemiker bei den scheinbar so einfachen Operationen des Trocknens und Abdampfens, sei es uber Kohlenfeuer, im Sandbad oder iiber Gas, tiiglich ausgesctzt ist, sind hiiireichend bekannt.

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Es sind theils die Gefasse durch Springen gefahrdet, thcils hat man Verluste dixrch Stossen imtl Spritecn der 1+'1ussig- keiten , oder Beschiidigung des Riickstandes durch Uebcr- hitzung en gewartigen, theils ist der Abzug cler Dampfc nngcniigend.

Den erwiihntcn Uebelstandcn entgeht man in recht lw- fricdigendcr Weise dixrch Rennteung cines Warmhftofeni von nachstehendcr Construction. Figur A zeigt den 0fc.n

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&Y I Scitcndurchschnitt.

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Vordernnsicht.

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im Seitenclurchschnitt, B in der Vorderansicht. Der Warm- luftofen hat die griisste Aelrinlichkcit mit eineni gewiihn- lichcn vicreckigen gnssciserncn Kochofen ; cr untcrscheidet sich von dieseiii hanptsiichlich nur durch die eigcnthiimliche Luftcirculation. Wir habcn in e den Aschenraum mit sei-

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ner Thure 0; daruber und abgegrenzt durch den schieflie- genden Rost ff den Feuerraum g mit seitlicher und hinterer Steinausfiitterung ppp, mit der Thiir n und dem Rauchgang h ; ccc ist der Trockenschrank, entsprechend einer Eochrohre rnit den Thuren 11. Dieser Schrardc i s t (lurch eihe Doppelplatte rnit dazwischenbefindlicher Luft getrennt von dem Feuerraum iind R aicchg ang.

Die fur die Feuerung nothige Luft tritt in einer mit- telst der Klappe rn zu regulirinden Menge in den Ofen von der Vorderseite unterhalb des Feueraums g ein, breitet sich zwischen der Deckplatte des letzteren und der Boden- platte des Schrankes c aus, steigt zwischen der Ruckwand des letzteren und der Vorderwand des Rauchganges h auf- warts und miindet in den Schrank q. Von hier sinkt sie allmahlich nach unten und wird durch das Rohr d in den Aschenraum e unterhalb des Rostes ff abgesaugt. Auf dem Wege durch a und b kommt die kalte Zimmerluft in Be- ruhrung mit einer heissen Eisenplatte von ziemlicher Aus- dehnung (etwa 6 - 7 Quadr.-Fuss) und ubertragt deren Warme in den Trockenschrank, wo demgemass ein fort- wahrender Wechsel heisser von oben nach unten stromen- der Luft stattfindet.

Die Vortheile einer solchen Luftcirculation fur Trocken- ofen sind hinreichend bekannt ; den fur Rbdampfung ent- springenden Nutzen bin ich geneigt, noch hoher anzuschla- gen. Abgesehen davon dass immer die relativ trockenste un? heisseste Luft mit verdampfender Fliissigkeit in Be- ruhrung kommt , will ich nur darauf aufmerksam machen, dass die Erhitzung resp. Dampfbildung von der Oberflache der Losungen, also von der Stelle der griissten Verdiinnung aus stattfindet , dass die Ursachen des Stossens vermieden werden, und Ueberhitzung sowohl der Gefasse als Riick- stiinde nicht leicht eintritt, so wie auch dass die Dampfe in moglichst vollkommener Weise abziehen. Ein nach mitge- theiltem Princip construirtcr Ofen ist in meinein Laboratorium seit 8 Monaten im taglichen Gebrauch und rechtfertigt in jeder Beziehung die daran gekniipften Erwartungen. Ich zweifle nicht, dass er fur technische Zwecke viclfach nutz- bringend sein kann vielleicht sogar in der Riibenzucker-

.) ., Jouin f pinid C i i ~ i u L LXXALI b - 3

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fabrikation fur Verdanipfung des Saftes, den man durch Schijpfapparate von untcn nach oben dem heissen Luft- strome entgegenzufuhren haben wurde. Auch in Haushal- tungcn scheint er anwendbar fur Trocknung von Wasche, Fruchten u. s. w.

Vorstehende Beschreibung des Princips bedarf einiger Erganzung bezuglich der speziellen Ausfuhrung gewisser Theilc. Der 0ache Rauchgang h zieht sich bei i in ein gewohnliches rundes Ofenrohr k zusammen , vermittelst dessen der Rauch in den Schornstein geleitet wird. Urn die Warme besser beizubehalten, ist auf der Deckplatte des Ofens ein Sandbad y angebracht. Wenn im Sommer die .Zimmerheizung liistig wird, umgiebt inan den Ofen mit einem Blechinantel und wenig warmeleitender Fullung. s ist ein Winkelthermometer, das an der ausserhalb des Ofens bcfestigten Scala die Tempcraturen zwischen 80 und 200° anzeigt. 21 ist eine bewcgliche Mittelleiste, an welche die 4 Thuren Ill1 anschlagen ; fur Einsetzung grosser Appa- rate kann sie leicht herausgenommen werden. Aasser dem Rohr d, welchcs besqer an einer Seitenwand angebracht ist als, gcmass der Zeichnung, in der Mitte, hat man an der entgcgcngesetzten Seitenwand ein kurzes zweites Rohr, zur Verbindung des Schrankes mit dem Feuerraum ; durch Schieber, deren Handgriff TY in der Zeichnung zu sehen sind, konnen die Itohre nach Belieben fur sich abgesperrt oder geoffnet werden, je nachdem die im Trockenschrank verbrauchte Luft zur Unterhaltung des Feuers dicnen oder direct in den Schornstein abgeleitet werden soll. t ist eine Schutzplatte, theils urn das Durchbrennen der uberliegenden Platte, theils deren ungleichmassige Erhitzung zu verhuten. Zur Heizung dient Holzkohle oder Coak.

Herr Rohrbeck (Luhme & Comp.) in Berlin hat freundlichst ubernommen , auf Verlangen nahere Auskunft uber fraglichen Ofen zu geben.