Was genau ist das Deutsche Solidaritätskomitee für einen freien Iran (DSFI) ?
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14.06.2012
Was genau ist das DSFI?
Seit 2007 versuchen wir, der Verein AAWA Association e.V. , verlässliche Informationen
über den DSFI zu sammeln. Wir fragten auch schriftlich bei der damaligen Vorsitzenden,
Ingrid Holzhüter , nach Informationen über den DSFI.
Frau Holzhüter hat uns leider nicht geantwortet. (Wohl aber intern ihre Kontakte bei der
MEK und die anderen Mitglieder des DSFI über unsere Anfrage informiert und vor uns
gewarnt.)
Zwischenzeitlich war auch Ex MdB Hermann Josef Scharf (CDU) Vorsitzender.1
Derzeitiger Vorsitzender ist der Ex MdB Otto Bernhardt (CDU) .
Auf der Homepage von Otto Bernhardt beschreibt sich das DSFI so:
„Das DSFI wurde 2006 unter anderem von Bundestagsabgeordneten aller Fraktionen
gegründet und unterstützt den Iranischen Widerstand in Deutschland. In Deutschland
leben zurzeit etwa 130.000 Iraner, von denen sich weit über 90% zum Widerstand gegen
das unmenschliche Regime im Iran bekennen.“ 2
Otto Bernhardt hat nach seinem Ausscheiden aus dem Bundestag 2009 seine
Unternehmensberatung nach Berlin verlegt und in eine „Politik- und
Unternehmensberatung“ umgewandelt. Er ist derzeit der Engagierteste Lobbyist für die
MEK in Deutschland.
Auf telefonische Nachfrage teilte er uns mit, er engagiere sich im DSFI aus Überzeugung,
damit etwas für die Menschenrechte zu tun. Er bekomme kein Geld dafür.
1http://www.iranzukunft.org/iran/images/stories/files/DSFI_PM_Todesurteile_DE_17MAI10.pdf .
2http://www.otto-bernhardt.de/aktuelles/?tx_ttnews[tt_news]=16&tx_ttnews[backPid]=2&cHash=b47872df24 .
Mitglieder des DSFI:
MdB Anette Hübinger (CDU)3
Ex MdB Otto Bernhardt (CDU)
Ex MdB Hermann Josef Scharf (CDU)4
Ex MdB Leo Dautzenberg (CDU)
Hille Gosejacob-Rolf
Christian Zimmermann5
Ingrid Holzhüter (t)
In wie weit die oben Genannten noch aktiv sind lässt sich leider immer nur anhand der
Berichte über ihrer Teilnahmen an den DSFI - Veranstaltungen auf den verschiedenen
Homepages der MEK vermuten. Der DSFI ist kein „eingetragener Verein“.
Aktivitäten des DSFI:
Das DSFI ist die Lobbyabteilung der MEK im Bundestag. Die DSFI - Mitglieder werben bei
ihren Parteimitgliedern um Unterstützung für die MEK. Unter dem Deckmantel, sich für
Menschenrechte einzusetzen, werden Unterschriften für Petitionen gesammelt, die dann
auf den MEK - Veranstaltungen präsentiert werden, um zu zeigen, wie groß die Solidarität
für die MEK im Bundestag sei.
Bei einem Treffen mit dem damaligen MdB Andreas Schmidt (CDU), der sich von der
Unterstützung der MEK durch seine Kollegen distanziert hat, schilderte er uns das der
Abgeordneten Vorgehen bei diesen Unterschriftenlisten:
„Sobald ein, zwei wichtige Abgeordnete unterschrieben haben, ist der Inhalt der Petition
relativ unwichtig. Dann schaut man nur noch, wer hat noch alles unterschrieben und
macht mit.“
Das DSFI ist auch regelmäßig Veranstalter von MEK - Propagandaveranstaltungen in
Berlin mit internationaler Beteiligung und den Besuchen von Maryam Rajavi in den
vergangenen Jahren. Soweit wir informiert sind, mietet der DSFI die
3http://de.wikipedia.org/wiki/Anette_H%C3%BCbinger .
4http://de.wikipedia.org/wiki/Hermann-Josef_Scharf .
5http://www.menschenrechte-online.info/ .
Veranstaltungslokalitäten an und organisiert die Redner für die Veranstaltung. Aus welcher
Quelle die Finanzierung kommt, wurde bislang in Deutschland noch nicht öffentlich
hinterfragt.
Wir arbeiten intensiv daran, Politiker, die Medien und Lobbyüberwachungsvereine und –
organisationen für diese Thematik zu interessieren.
Schließlich verfasst das DSFI auch offene Briefe und Aufrufe an internationale Politiker
und Menschenrechtsorganisationen, in denen die Forderungen der MEK bezüglich Camp
Ashraf publiziert werden. Außerdem reagiert das DSFI auf öffentliche Kritik an der MEK
mit der üblichen öffentlichen Attacken gegen die Kritiker. (Im Weiteren näher erläutert)
Der Umgang des DSFI mit Kritik:
Gesellschaft für bedrohte Völker Berlin (GfbV)
DSFI – Mitglied Christian Zimmermann ist Menschenrechtsaktivist und betreibt das „Büro
für Menschenrechte und Minderheiten Angelegenheiten“ in Berlin.6
Von 2007 bis 2009 war er Repräsentant der Gesellschaft für bedrohte Völker in Berlin
(GfbV), einer nichtstaatlichen Organisation, die sich für religiöse, sprachliche und
ethnische Minderheiten weltweit einsetzt.
Die GfbV hatte zusammen mit dem DSFI 2008 den Berlin-Besuch von Maryam Rajavi
organisiert, sie offiziell eingeladen und einen „parlamentarischen Abend mit der
`Präsidentin des Widerstandsrates´“ organisiert.
Nachdem wir die GfbV auf ihr Engagement angesprochen hatten und ihnen Informationen
über die MEK zur Verfügung gestellt hatten, distanzierte sich dir GfbV öffentlich von ihrer
Einladung und von der MEK.7
Prompt wurde die GfbV vom DSFI in Form eines Briefes von Ingrid Holzhüter in gewohnter
Manier angegriffen.8
6http://www.menschenrechte-online.info/ .
7http://www.gfbv.de/pressemit.php?id=1662 .
8http://danielleonschikora.blogspot.de/2008/12/gesellschaft-fr-bedrohte-mullahs.html .
Nach seinem Ausscheiden aus der GfbV gründete Zimmermann seinen eigenen
Menschenrechtsverein und setzt sich intensiv für die MEK ein.
Zimmermann antwortete bislang nicht auf Nachfragen von uns.
Hille Gosejacob-Rolf /DBSH
Der Deutsche Berufsverband für Soziale Arbeit e.V. (DBSH) hat direkt nichts mit der MEK
zu tun. Lediglich die ehemalige Geschäftsführerin und Ehrenvorsitzende, Hille Gosejacob-
Rolf, tritt – aus welchen Gründen auch immer – öffentlich als Unterstützerin der MEK auf
und ist oder war zumindest Geschäftsführerin beim DSFI.
Eine Email-Anfrage bei Frau Gosejacob-Rolf blockte sie mit dem üblichen MEK –
Argument ab, wir würden „dem iranischen Geheimdienst nahe stehen“, und „informierte“
alle Funktionsträger des DBSH über den Verein AAWA und versuchte eine inhaltliche
Auseinandersetzung mit unserer Anfrage zu unterbinden, was ihr damit letztlich auch
gelungen ist. Von keinem der angeschriebenen DBSH - Funktionäre haben wir eine
Antwort erhalten.9
Die übliche Reaktion der MEK und des DSFI auf kritische Anfragen besteht darin, diese
nicht direkt zu beantworten, sondern die anderen Unterstützer und weitere mutmaßliche
Adressaten der kritischen Anfrage intern über den Absender der Anfrage zu „Informieren“,
indem man ihn diskreditiert und seine Glaubwürdigkeit herabsetzt.
LEO Dauzenberg – Abgeordnetenwatch.de
Eine Anfrage an den ehemaligen MdB Leo Dautzenberg auf der Webseite
„abgeordnetenwatch.de“, beantwortete dieser, indem er einen Brief der damaligen DSFI
Vorsitzenden, Frau Holzhüter veröffentlicht, in dem sie vor der „Desinformationskampagne
des Iranischen Regimes“ und vor den „Iranischen Agenten“ des Vereins AAWA warnt.10
Dass die MEK regelmäßig zu diesen Mitteln greift, haben die Reaktionen von Frau
Gosejacob-Rolf und Herr Dautzenberg auf unsere Anfragen gezeigt.
9Anhang 2 und 3
10http://www.abgeordnetenwatch.de/leo_dautzenberg-180-24014.html
Indimedia
Eine weitere öffentliche Diskussion um einen Artikel unseres Vereins über das DSFI vom
September 2009, mit den typischen Reaktionen im Stile der MEK fand auf der Webseite
„indimedia.org“ statt.11
Lobbyisten außerhalb des DSFI:
Süssmuth, Verheugen und Co.
Rita Süssmuth, Günter Verheugen, sind bereits häufiger als Unterstützer für die MEK in
Erscheinung getreten und haben auch klassische Lobbyarbeit für die MEK verrichtet.
Beide nehmen regelmäßig an den Veranstaltungen der MEK teil, schreiben MEK -
Freundliche Gastbeiträge in Zeitungen und formulieren öffentliche Aufrufe an verschiedene
politischen Entscheidungsträger.
Auf Anfrage ließen beide mitteilen, dass sie aus rein humanitären Gründen für die
Verbesserung der Menschenrechte der Ashrafbewohner kämpfen. Auf eine mögliche
Verbindung zur MEK wurde nicht eingegangen, genauso wenig war ein Treffen für weitere
Fragen möglich.
Gerhart Baum, Jürgen Chrobog und Horst Teltschik tauchten bislang nur als Redner auf
Veranstaltungen des DSFI bzw. der MEK in Erscheinung und sind unseres Wissens nach
keine Mitglieder des DSFI.
Menschenrechtsverein für Migranten e.V. (MfM)
Der Menschenrechtsverein für Migranten e.V. aus Aachen, setzt sich hauptsächlich für die
Problematik „Camp Ashraf“ ein. Er veranstaltet Unterschriftenaktionen,
„Informationsstände“ und regelmäßig auch Spendensammlungsaktionen durch die er
bereits 2007 negativ in den Medien aufgefallen ist.12
Vorstandsvorsitzende ist laut Homepage Pari Rahmani.13
11http://de.indymedia.org/2009/09/259865.shtml?c=on#c594885 .
12 http://www.welt.de/politik/article1487957/Weitere-Hilfsorganisationen-unter-Verdacht.html; http://www.morgenpost.de/printarchiv/wirtschaft/article233457/Dubiose-Praktiken-bei-Spenden.html.
13 http://www.menschenrechtsverein.org/index.php/cat/7/aid/1/title/Kontakt.
Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) warnt bereits seit 2006 regelmäßig
vor Spenden an diesen Verein, da er der MEK nahe steht und nicht ausgeschlossen
werden kann, dass die Spendengelder an die MEK fließen. Außerdem gehen regelmäßig
Beschwerden über die Aggressivität des Sammlungen und unangemeldete Hausbesuche
der Sammler beim DZI ein.
Die Aktuelle Warnung vor Spenden an den Verein auf der Homepage des DSFI:
http://www.dzi.de/spenderberatung/datenbanksuchmaske/suchergebnisse/?9244
Auch wir haben schon 2010 unsere negativen Erfahrung mit dem MfM gemacht, als wir
uns auf der Homepage der Initiative „Frauen machen neue Länder“ zu deren
Weihnachtsspendensammelaktion für den MfM geäußert haben.14
Ein weiterer Erfahrungsbericht über die Praktiken des MfM findet sich auf der Homepage
der St. Mariengemeinde Berlin Zehlendorf, die 2009 von dem Verein getäuscht wurden.15
Auf seiner Homepage berichtet der Verein über die Aktivitäten der MEK Unterstützer, über
Hinrichtungen und über die „Erfolge im Kampf für Menschenrechte“. Auffällig ist, dass die
Berichte nahezu identisch sind mit den Berichten auf der offiziellen Homepage der MEK
(www.ncr-iran.org) und dass an den Geschilderten Erfolgen im Kampf für die
Menschenrechte, der Verein keinen eigenen Anteil gehabt hat.
Bis 2009 wurde der Verein noch regelmäßig in den Verfassungsschutzberichten des
Bundesamt für den Verfassungsschutz als Tarnorganisation der MEK geführt. Die endete
durch ein 2009 vom Nationalen Widerstandsrat der Iran und den Vereinen „Exiliranische
Gesellschaft Berlin e.V.“, „Verein für Hoffnung der Zukunft e.V.“ und dem MfM in Auftrag
gegebenes Rechtsgutachten, das bescheinigt, dass die Erwähnungen in den
Verfassungsschutzberichten möglicherweise „geeignet“ seine Grundrechte zu verletzen.16
Seit Erscheinen dieses Gutachtens Wurde die MEK und auch ihre Tarnvereine in den
Verfassungsschutzberichten nicht mehr erwähnt.
14 http://www.frauenmachenneuelaender.de/component/fireboard/?func=view&catid=2&id=50.
15 http://www.lutherisch.de/index.php?option=com_content&view=article&id=944:rueckblick-auf-das-gemeindeleben-78&catid=57:rlick, letzter Abschnitt.
16 http://www.ncr-iran.org/de/images/stories/2009/pdf/gutachten-endfassung.pdf.
Wie auch bei unserem oben erwähnten Disput mit dem MfM deutlich wird, unternimmt der
MfM keinen Versuch, sich von der MEK abzugrenzen. Es finden keine Aktivitäten des
Vereins statt, die nicht Ziele der MEK verfolgen, oder der MEK zu Gute kommen. Was der
Verein mit den gesammelten Spenden macht, konnte bislang auch noch nicht ermittelt
werden.
Der Verein entspricht in seiner Ausrichtung, Argumentation und öffentlichen Präsentation
eindeutig der Ideologie der MEK und hat selbst auch noch nicht abgestritten, Teil der
Organisation zu sein.
Der MfM ist ein beim AG Aachen eingetragener Verein (VG 4081) und als gemeinnützig
anerkannt.
Weiter Informationen können gegen Gebühr unter folgendem Link eingesehen werden:
https://www.handelsregister.de/rp_web/result.do?Page=14