Was ist Freifunk? Freie Kommunikation in digitalen Datennetzen: öffentlich zugänglich, nicht...

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freifunk.net Freie Kommunikation in digitalen Datennetzen: öffentlich zugänglich, nicht kommerziell, im Besitz der Gemeinschaft und unzensiert. Version 16 – Stand: 08.2015 Bearbeiter: Christian Heise

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freifunk.net

Freie Kommunikation in digitalen Datennetzen:öffentlich zugänglich, nicht kommerziell, im Besitz derGemeinschaft und unzensiert.

Version 16 – Stand: 08.2015Bearbeiter: Christian Heise

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Was ist freifunk.net?

freifunk.net ist eine nichtkommerzielle Initiative, das inZusammenarbeit mit bestehenden Gruppen und Organisationen dieIdee freier Netzwerke fördert (u.a. mit wsfii.org, freenetworks.org)

frei verstehen wird dabei als:

öffentlich (jeder/jedem zugänglich)

nicht kommerziell (d.h. keiner Geschäftsstrategie unterworfen)

im Besitz einer Gemeinschaft (nicht im Besitz einzelner)

unzensiert

Mit Vernetzung meinen wir:

Kommunikation zwischen Menschen unter Verwendung digitalerMedien (Computer, Datennetze)

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Ziele des Projekts

Verbreitung freier Netzwerke fördern (nicht nur Internet teilen)

Aufklärung und Sensibilisierung zum Thema „Kommunikations- undInformationsfreiheit“

Menschen dazu befähigen, eigene Netze aufzubauen und zubetreiben

Vorhandene Sozialstrukturen stärken und vernetzen

Entstehung neuer Sozialstrukturen unterstützen

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Freie Netzwerke – Wozu?

Die Informations- und Kommunikationsfreiheit im Internet wirdzunehmend eingeschränkt

Trotz des Slogans "Internet für alle" gibt es Anzeichen einer sichverfestigenden digitalen Kluft - ärmere, weniger technisch versierteund ältere Menschen nehmen wenig oder gar nicht am sogenanntenInformationszeitalter teil

In dünn besiedelten und strukturschwachen Gebieten (“areas ofmarket failure”) werden keine (bezahlbaren) Breitbandanschlüsseangeboten

Echte „e-democracy“ soll von “unten” kommen Es macht

Spass! ;-)

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Was heisst…

Alle Begriffe bedeuten das Gleiche!

Verbindung von Computern und Komponenten per Funk nach denStandards 802.11a/b/g des IEEE (Institute of Electrical and Electronics Engineers, Inc.)

im frei verwendbaren Frequenzbereich (ISM Band): 2,4 Ghz bei 802.11b/g/n5 GHz bei 802.11a/n/ac

WLAN?Wi-Fi?

Wavelan?

Wireless LAN?

AirPort?

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Ad-Hoc Netzwerk

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Infrastruktur-Netzwerk mit Access Point

Internet

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Vernetzung mehrerer Häuser

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Access-Point im im Infrastruktur Modus

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Das Konzept von “Mesh Networks” -sich selbst organisierende Netzwerke

A B C

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Voraussetzung ist freier Datentransit(Netzneutralität)

Damit Informationenvon einem Ende desNetzes (A) zumanderen gelangenkönnen (C), mussdie dazwischenliegendeKnotenpunkte (B) den ungehindertenTransfer von Datenerlauben!

A

B

C

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3.OG links

Beispiel: Fürbringerstrasse, Berlin-Kreuzberg

3.OG rechts

„großes bösesInternet“ ;-)

DSL-Flatrate

HinterhausNebenstrasse

Aus der Nebenschstrasse schliessen sichMenschen der Datenwolke an, usw ...

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Das Netzwerk wächst

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Netzwerke verbinden sich untereinander

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Vernetzung von Kulturstätten und Aufbau eines stadtweiten Intranetz

Verschiedene Kultureinrichtungen werden zu WLAN-Knotenpunktenim lokalen Kiez

Die einzelnen Einrichtungen vernetzen sich untereinander

Es entsteht ein eigenes stadtweites Intranet mit lokalen Zugängenins Internet

Die Kultureinrichtungen können ihr eigenes Programm(Communityradio, Streaming-Media) im Intranet anbieten

BackBone – Die Idee

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spezielle Einstellung erlaubt auch Computern,die nichts mit dem OLSR Experiment zu tunhaben, Teil des Netzes zu werden

durch Spenden finanziert und mit Hilfe Freiwiliger umgesetzt

im Nahbereich als auch in anliegenden Bezirken (Neukölln, F'hain, Tempelhof) erreichbar

vertragliche Absicherung zwischen derKirchengemeinde und dem Förderverein FreieNetze e.V.

Backbone – Beispiel Berlin: Emmaus-Kirche

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8 Antennenversorgen dieumliegendenBereiche

BerlinBackBone (BBB) – Beispiel Emmaus-Kirche

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Vorteile von „ad-hoc routing“ (meshing)

Das Netz muss nicht mehr zentral administriert werden (keineHierarchie)

Es sind keine Spezialisten nötig, die das Netz einrichten und„beherrschen“

Es muss kein Geld für aufwendige Infrastruktur ausgegebenwerden - die Endgeräte sind gleichzeitig auch die Infrastruktur

Das Netz kann spontan und dynamisch wachsen

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Weitere Voraussetzungen für Community-Netzwerke

Dokumentation technischer Parameter

Um sich mit einem anderen Knoten im Netz verbinden zu können,müssen technische Parameter bekannt sein. Diese sollen an einerfür alle Teilnehmer zugänglichen Stelle dokumentiert sein

Jede/Jeder kann mitmachen

Dieses Netz soll grundsätzlich für alle offen sein, die sich ihmanschließen wollen

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Picopeering-Agreement als gemeinsameVereinbarung

Freier Datentransit und einen Teil der eigenen Ressourcen anderenzur Verfügung stellen sind die Voraussetzungen für ein FreiesNetzwerk

Dieser Minimalkonsens ist dokumentiert im PicopeeringAgreement, einem Dokument, das in internationaler Kooperationfreier Netzwerk-Communities entwickelt wurde

Der jeweils aktuelle Stand des Picopeering Agreement kann unter http://picopeer.net nachgelesen werden

Eine deutsche Übersetzung des Picopeering Agreement befindet sich unter http://freifunk.net/idee/idee_freifunk/picopeer

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Benötigte Komponente

Access Point

Bildet den Übergang zwischen einemFunknetz und einem Kabelnetz

Access Points verteilen Funkwelleninnerhalb eines begrenzten Orts (Gebäude, Hof etc.)

Kosten je nach Ausstattung von ca. 20 - 450 Euro

Beispiel

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Antennen

Antennen erhöhen die Reichweite einesAccess Points oder eines WLAN-Adapters

Je nach Einsatzgebiet werdenunterschiedliche Bauformen undSpezifikationen verwendet

Mit Richtfunkantennen sind Reichweitenvon mehr als 20 km möglich

Es gibt viele Möglichkeiten zum Selbstbau

Kosten von ca. 10 - 300 EUR

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sehr häufig verwendet: Geräte von TP-Link, weil diesedas aufspielen fremder Firmware erlauben → gut undgünstig z.B. TP-Link TL-WR841N

Austausch der eingebauten Software durch diejeweilige FreifunkFirmware (FFF)

Antennen je nach Gerät abschraub- und austauschbar

Eigenheiten der Geräte in der Community gut bekannt

diverse andere Geräte gehen auch ...

Praktische Umsetzung

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Die FreifunkFirmware (FFF)

Mit Unterstützung durch die Community entwickelte, eigene je nachCommunity angepasste ad-hoc routing Firmware

Als Grundlage dient meist OpenWRT – ein offenes Linux-Betriebsystem

Für das ad-hoc routing kommen je nach Communityunterschiedliche offene Routing-Protokolle zum Einsatz (batman,OLSR)

Nutzung ist für alle gängigen Betriebssysteme verfügbar.So könnenauch PCs und andere Linux-basierte Accesspoints in dieInfrastruktur eingebunden werden

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Mit der Freifunk-Map finde Freifunker in der Nähe

Auf http://freifunk-karte.de fndet Ihr mit einer Karte heraus, welche Freifunk-Kontenin Eurer Nähe sind. Ihr könnt dann Kontakt zu den Freifunkern aufnehmen. DieFreifunker in Eurer Nähe wissen oft viel, über die örtliche Wlan-Situation.

104.131.131.1

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Chancen freier (Funk) Netze

Mit WLAN bieten sich völlig neue, attraktive Möglichkeiten fürBildung, Jugendarbeit, Kulturprojekte und soziale Träger

Für Regionen mit geringer finanzieller Ausstattung besteht mitWLAN die kostengünstige Möglichkeit zum Aufbau einer modernenselbstverwalteten und unabhängigen Kommunikationsinfrastruktur

Unabhängigkeit von der Willkür/Strategie kommerzieller Anbieter

Wissens- und Know-How Transfer zwischen allen Beteiligten

Freie lokale Netzwerke können die vorhandenen Sozialstrukturenstärken und erweitern

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Verbreitung

Durch die niedrige Einstiegshürde kann fast jede/r Interessierteeinfach Teilnehmen

In fast jeder deutschen Großstadt gibt es eine lokale freifunkcommunity

Freifunk wächst stark: Mittlerweile in >195 Orten mit >17.000Zugangspunkten (siehe community.freifunk.net)

Auch in vielen ländlichen Regionen sind bereits freifunk Netzeentstanden

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Typische Fragen: Ist das erlaubt?

Grundsätzlich: JA

Verwendete Frequenzen sind explizit für die öffentliche Nutzungausgewiesen

Es ist keine Registrierung notwendig

Nach gegenwärtigem Kenntnisstand wird bei nicht kommerziellerNutzung gegen keinerlei geltendes Recht verstoßen

Die Europäische Kommission empfiehlt außerdem, öffentlicheBreitbanddienste in Europa zu fördern

Störerhaftung gilt für Freifunk je nach technischer oder rechtlicherKonstruktion nicht

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Typische Fragen: Ist das sicher?

Grundsätzlich: NEIN

Aber: für https und SSL herrschen die gleichen Bedingungen wie imdrahtgebundenen Internet (z.B. sichere Verschlüsselung beimOnlinebanking)

Es gibt weitere Möglichkeiten, mit bewährten Verfahren sichere WLANseinzurichten (Stichwort: Virtual Private Networks – z.B. OpenVPN undIPsec)

Die in vielen Accespoints und WLAN-Karten verwendeteVerschlüsselung ist ebenfalls nicht sicher und kann entschlüsseltwerden. Sie ist außerdem nicht zum Aufbau freier Netze geeignet

Entscheidend im Sinne der IT-Sicherheit ist allein die Verschlüsselungseitens der Nutzer.

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Typische Fragen: Ist das gesundheitsschädlich?

WLAN gehört mit zu denschwächstenStrahlenquellen

Die tatsächlicheFeldstärke ist umgekehrtproportional zu der Entfernung zurStrahlenquelle

2,00

0,50

0,10 0,10 0,030,00

0,50

1,00

1,50

2,00

2,50Handy in Betrieb (D-Netz)

Handy in Betrieb (E-Netz)

Schnurloses Telefon (DECT)

WLAN (802.11b/g)

WLAN (802.11a)

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Welche Regeln sollte man beim Mitmachenbeachten?

Dienstbereitstellung erfolgt ausschließlich auf freiwilliger Basis

Es gibt keinerlei Nutzungsgarantie

Entgelte (z.B. für Wartung/Pflege der WLAN-Router, DSL)nachbarschaftlich Regeln, nie für Internetangebot kommerziell Geldverlangen

Haftung - generell gilt: verantwortlich ist immer, wer die unerlaubteHandlung vollführt, nicht wer den Accesspoint bereitstellt(detaillierte Rechtsauskünfte bei Bedarf bitte beim Juristeneinholen!)

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WLAN- Störerhaftung?

weltweit einzigartige Gesetzeslage, nach der ein Anschlussinhaberseines Internetzugangs haftet, wenn andere über dessen AnschlussRechtsverletzungen begehen (Zivilrecht)

WLAN-Störerhaftung verhindert Angebot offener Funknetzeinsbesondere durch Private

Betreiber müssen wegen Rechtsverstößen von Nutzerinnen undNutzern mit kostenpflichtigen Abmahnungen rechnen

Hintergrund: unklare Regelung im Telemediengesetz (TMG) undBGH-Rechtsprechung

Folge: knapp zwei offene Hotspots pro 10.000 Einwohner inDeutschland

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WLAN- Störerhaftung: Was ist bisher passiert?

DigiGes legt im Jahr 2012 Gesetzentwurf für bedingungslose Abschaffungder WLAN-Störerhaftung vor

Bundesregierung kündigt in Digitaler Agenda an sie “werden die Verbreitungund Verfügbarkeit von mobilem Internet über WLAN verbessern”..."WLANsim öffentlichen Bereich, (...) sollen grundsätzlich nicht fürRechtsverletzungenihrer Kunden haften (...) inen entsprechenden Gesetzesentwurf werden wir inKürze vorlegen."

Fraktionen der Linken und der Grünen bringen Entwurf Ende 2014 inBundestag ein

GroKo legt im März ersten Referentenentwurf zur Regelung derStörerhaftung vor

Nach heftiger Kritik versucht BMWi, Wogen durch FAQ zu glätten (erfolglos)

BMWi führt Anhörung von Verbänden und Bundesländern durch underarbeitet neuen (nicht besseren) Gesetzentwurf und leitet Notifizierung ein

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Störerhaftung: Wie geht es weiter?

Förderverein Freie Netze, vzbv und DigiGes haben sich mitStellungnahme an EU-Kommission gewandt

Wesentliche Kritikpunkte am Entwurf:

Verletzt Art. 12 E-Commerce-RL: Regelung unklar & nichtabschließend

Verletzt Art. 16 EU-GR: Unverhältnismäßig, da Maßnahmenwirkungslos

Widerspruch zu Entwurf der TSM-VO: staatliche Stellen sollenprivate Wi-Fi Initiativen nicht behindern oder erschweren

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Kontakt und weitere Infos

http://www.freifunk.net

Allgemeine Freifunkinfos

Überblick Communites und Kontaktdaten

http://www.freifunkstattangst.de

Informationen Störerhaftung usw.

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