Was PanEco bewirkt Jahresbericht 2015 · Büro unserer Partner-Organisation YEL. Dort herrscht ein...

19
| 1 Was PanEco bewirkt Jahresbericht 2015

Transcript of Was PanEco bewirkt Jahresbericht 2015 · Büro unserer Partner-Organisation YEL. Dort herrscht ein...

| 1

Was PanEco bewirkt

Jahresbericht 2015

2 | | 3

Editorial20 Jahre PanEco: sie vergingen wie im Fluge!

Liebe Leserinnen und Leser

Erlauben Sie mir, Sie kurz nach Sumatra zu entführen?

Auch dieses Mal brauche ich wenig Zeit, mich an das feuchtwarme Klima Sumatras zu akkli-matisieren, ist es mir doch seit 1973 vertraut, als ich zum ersten Mal meinen Fuss auf diese wunderbare Insel setzte! Heute morgen kam ich in Medan an und erreiche als erstes das Büro unserer Partner-Organisation YEL. Dort herrscht ein reges Treiben. Yves, der Zivi mit IT-Fachkenntnis fängt Graham ab, der soeben mit viel Drohnen-Gepäck das Büro verlassen will. Von den Drohnen-Waldüberflügen fallen fortlaufend ungeheure Datenmengen an, die Yves uns hilft, zu verarbeiten und sicher zu speichern. Dort sitzt Hendra, zuständig für unsere Websites, neben dem Zivi Gian, der uns bei der Erstellung neuer Websites unter-stützt, damit uns auch ausländische Touristen sofort finden und in unsere Ecolodges kom-men. Mein Blick schweift zum «Orang Utan Coffee»-Lab, wo ich drei junge Männer entde-cke, die über Plänen brüten. Mohammed, der kräftige Bataker-Ingenieur ist der Counterpart von Lukas. Der junge Schweizer Zimmermann und Architekt baute zuerst als Zivi unser neues Bambus-Restaurant und ist heute der Projekt-leiter des «Orangutan Haven». Der Dritte im Bunde ist der Zivi Andi, ein Tiefbauingenieur, der gerade zur rechten Zeit kam, um uns bei der Strassenplanung im «Orangutan Haven» zu unterstützen.

Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung von Schweizer Zivildienstleistenden! Ohne sie blie-ben viele Aufgaben liegen oder könnten nicht auf professionelle Weise ausgeführt werden. Nicht nur in Indonesien unterstützen uns Zivis, sondern auch im Naturzentrum Thurauen, im Rübis&Stübis, in der Greifvogelstation und im PanEco-Büro in Berg am Irchel. Die Zivis sind ausgezeichnete Vertreter unseres wichtigen Anliegens, den interkulturellen Austausch zu fördern. Ob in der Greifvogelstation in Berg am Irchel oder in der Ecolodge am Rand des

Dschungels: die Zivis fördern die Zusammenar-beit und die Verständigung zwischen verschie-denen Kulturen. Ihr Einsatz bei PanEco prägt sie für’s Leben und macht sie zu Botschaftern für unsere Anliegen.

Haben Sie unsere animierten Kurzfilme schon gesehen? Der Zivi Fred hat sie geschaffen, kleine Kunstwerke, ideal geeignet, die Anliegen von PanEco auf eine charmante Art in die Welt zu tragen. Der eine Film befasst sich mit dem Orang-Utan-Schutzprogramm SOCP und zwar speziell mit dem «Regenwaldfresser» Palmöl. Seit diesem Jahr muss das Palmöl auch in der Schweiz in allen Lebensmitteln deklariert werden. Sie leisten einen grossen Beitrag an eine effiziente Umsetzung dieser Deklarationspflicht, wenn Sie regelmässig nachfragen, sollte das Palmöl in einem Produkt nicht sauber deklariert sein. Ich vertraue auf Ihre Unterstützung!

Zurück nach Sumatra, Indonesien, wo 1973 alles begann, der Boden, auf dem unsere Stiftung PanEco steht, die dieses Jahr ihr 20-jähriges Bestehen feiern darf. 1978 bis anfangs der 90er-Jahre entstanden in Indonesien die Umwelt-NGO «Grünes Indonesien» und drei Umweltbildungs-zentren. Erst 1996 dann PanEco, denn ich merkte, dass ich auch hier in meiner Heimat, im Zürcher Weinland, etwas bewegen wollte. Dass dieselben Naturschutzanliegen, für die ich mich in Indo-nesien einsetze, auch in der Schweiz dringend Unterstützung brauchen, und vor allem, dass in unserer globalen Welt alle Probleme miteinander verknüpft sind.

Diesem ganzheitlichen Ansatz, der zur Gründung PanEcos führte, bleiben wir weiterhin treu. Ob Tieflandregenwälder, Auenwälder, Orang-Utans, Biber oder Greifvögel: sie alle brauchen zum Überleben das Verständnis für ganzheitliche Zusammenhänge, den Einsatz einer Vielfalt von Menschen, die, jeder auf seine Art, sich an diesem grossen Werk der Naturerhaltung beteiligt und die Last der Verantwortung mitträgt.

Ich erhebe eine Tasse mit duftendem «Orang Utan Coffee», trinke auf 20 Jahre PanEco und danke Ihnen für Ihre treue, langjährige Unterstüt-zung! Zusammen mit Ihnen freue ich mich auf die nächsten 20 Jahre PanEco mit vielen Naturschutz-Erfolgen, die einen Beitrag an ein lebenswertes Dasein für uns alle leisten!

Regina Frey, Gründerin und Präsidentin PanEco

Stiftungszweck PanEcoDer Zweck der Stiftung liegt in der Förderung des ökologischen und sozialen Gleichge-wichts, namentlich im Aufbau, der Bewirt-schaftung und der Finanzierung von Projek-ten, Institutionen und Bildungsangeboten zur Förderung von Naturschutz, Umweltschutz und ökologischer Landwirtschaft in der Schweiz und im Ausland, insbesondere in Indonesien.

Die Stiftung PanEco setzt sich deshalb in der Schweiz und im Ausland dafür ein, dass...

R ...die Natur in ihrer Vielfalt bewahrt wird.

R ...die Menschen verantwortungsbewusst und achtsam mit der Umwelt umgehen.

R ...das Wohl der Menschen vor Ort als unerlässlicher Bestandteil eines nachhaltigen Natur- und Umwelt- schutzes gefördert wird.

R ...die Ursachen des Klimawandels bekämpft werden.

Editorial Stiftungszweck

InhaltsverzeichnisEditorial: 20 Jahre PanEco ......................................................................................................... 2Stiftungszweck ................................................................................................................................................ 3Engagement ............................................................................................................................................... 4–52015 in Bildern......................................................................................................................................... 6–7

Projekte IndonesienSOCP – Auffang- und Pflegestation ....................................................................... 8–9 SOCP – Auswilderungsstationen...................................................................... 10–11SOCP – Forschungsstationen ............................................................................... 12–13SOCP – Regenwaldschutz ........................................................................................... 14–15Umweltbildungszentren & «Orangutan Haven» ..................... 16–17

Projekte SchweizGreifvogelstation Berg am Irchel .................................................................... 18–19Naturzentrum Thurauen ................................................................................................. 20–21Restaurant Rübis&Stübis .............................................................................................. 22–23

Rück- & Ausblick vom Geschäftsführer.................................................. 24–25Impressum ........................................................................................................................................................ 25Finanzbericht ......................................................................................................................................26–27Jahresrechnung 2015........................................................................................................... 28–31Leistungsbericht ..................................................................................................................................... 32 Team PanEco ............................................................................................................................................... 33Partner & Unterstützer .................................................................................................... 34–35

4 | | 5

Wo engagiert sich PanEco?Was treibt uns an?

Engagement Engagement

Lokale Partner-Organisation

YEL

Auffang- und PflegestationBatu M‘Belin

Auswilderungs-und Forschungs-

stationJantho

Forschungs-station

Sikundur

Forschungs-station

Suaq Balimbing

Forschungs-station

Batang Toru

Kampagnen-und

Informations-arbeit

Lobbyingund

Advocacy

FörderungRechts-

durchsetzung

Auswilderungs-stationJambi

Thema: Bio-Landwirtschaft

YELUBZ Bohorok

Sumatra

YLH SUBZ Seloliman

Java

Eco-Farm

YLH PUBZ Puntondo

Sulawesi

Thema: Marine Ökosysteme

Thema: TropischerRegenwald

Umweltbildungfür Kinderund Erwachsene

Besucherzentrummit Ausstellung undErlebnispfad in Flaach

Ganzheitliches Schutzprogrammfür Sumatra-Orang-Utans und deren Lebensraum, dem Regenwald

Gemeinschaftsprogramm von PanEco, ihrer Partnerstiftung YEL und der indonesischen Forstbehörde

Pflege und Auswilderunggeschwächter oder krankerGreifvögel und Eulen

Umweltbildung und Forschung

Schw

eiz

Indo

nesi

en

gründete, unterstützt fach-

lich und finanziell

gründete, unterstützt fachlich und finanziell

gründete und betreibt

betreibt

betreibt zusammen mit PanEco

betreibt

initi

iert

und

betre

ibt

zusa

mm

en m

it YE

L

Evakuierung, Pflege und Auswilderung

gefangen gehaltener Orang-Utan

Forschung: Orang-Utan-Verhalten

undBiodiversität des

Regenwalds

Schutz und Erhalt des tropischen

Regenwalds

Umwelt-bildungs-zentren

UBZ

Weltweit gibt es nur noch Sumatra-Orang-Utans.In den letzten 75 Jahren nahm der Bestand um über ab.

In den letzten 15 Jahren wurde auf Sumatra jährlich durchschnittlich Regenwald zerstört – eine Fläche fast so gross wie der Kanton Bern.

90% der Auen und somit des Lebensraums vieler Tier- und Pflanzenarten sind zerstört.

63% aller Greifvogel- und Eulenarten sind auf der Roten Liste.

SensibilisierungsarbeitUmweltbildung

Die Thur ist 127 km lang und wurde in den 80er-Jahren fast komplett begradigt. Auf den letzten 5 km wird sie nun renaturiert.

14'600

80%

Unser kurzer Animations-film: PanEcos Engagement in drei Minuten erklärt! http://paneco.ch/film

6000 km2

6 | | 7

2015 in Bildern

5. JanuarDie vormals blinde und bekannte Orang-Utan-Dame Gober und ihre Tochter Ginting wurden im geschützten Wald von Jantho ausgewildert.

5. FebruarAn einem sonnigen Win-tertag liessen wir gleich mehrere «Hungervögel» frei, die in der kalten Jahreszeit geschwächt in die Greifvogelstation gebracht wurden.

5.–13. FebruarUnser Partner, der Zoo Zürich, besuchte das Sumatra-Orang-Utan-Schutzprogramm und lernte die Auffang- und Pflege- sowie die Auswil-derungsstation kennen.

12. MärzWie jedes Jahr besuchten auch 2015 angehende Tierärzte die Greifvo-gelstation, um hier die Anatomie und Pflege von Greifvögeln und Eulen zu lernen.

22. MärzZum Saisonstart des Naturzentrums Thurauen wurde eine ausführliche Sonderausstellung zum Thema Ringelnatter, dem Tier des Jahres 2015, eröffnet.

2. MärzDas Naturzentrum-Team startete mit drei neuen Praktikanten in die Saison: Delia Huber, Thomas Ellenbroek und Yasmina Bounâaja ergänzten das Team.

15. AprilDer Schweizer Chirurg Andreas Messikommer operierte mit dem lokalen Team die Orang-Utan-Dame Santi an der Hüfte. Santi wurde im September ausgewildert.

16. AprilIm Frühling zog ein Habichtskauz-Paar in die neue Eulenvolière ein. Sie sind Teil eines Wie-deransiedlungsprojekts dieser sehr seltenen Eulenart.

23. AprilAuf den Kiesbänken der Thurauen brüteten die Flussregenpfeifer – eine Vogelart, die dank der Renaturierung wieder in die Thurauen zurück gekehrt ist.

31. AprilÜber 20 Eulenküken – sogenannte Ästlinge – wuchsen diesen Frühling in der Greifvogelstation auf.

1. MaiIm Unterholz des Erleb-nispfads ist im letzten Frühling ein Biber einge-zogen. Mit etwas Geduld konnte man den Nager sogar beobachten.

10. MaiAm Tag der Naturzentren öffnete auch das Natur-zentrum Thurauen seine Türen. Besucherinnen und Besucher erfuhren mehr über die Flussauen und deren Bewohner.

24. JuniAufgrund des heissen Sommers fielen viele Greifvogelküken aus den Nestern. Ganze 60 Turm-falken wuchsen in der Greifvogelstation auf.

2. JuliJedes Jahr können Kinder mit den Rangern die Thurauen entdecken. Auch 2015 waren zwei Junior-Ranger-Gruppen regelmässig unterwegs.

5. Juli«Team-Building» am Mittag: Das Team der PanEco-Geschäftsstelle lüftet ihre Köpfe jeweils beim Ping-Pong-Rundlauf durch, bevor es wieder an die Arbeit geht.

7. JuliDie Webseiten der Stiftung PanEco, des Naturzentrum Thurauen, des Rübis&Stübis sowie der Greifvogelstation gehen in neuem Design und überarbeiteten Inhal-ten online.

17. AugustBei unseren Forschungs-stationen im Regen-wald gingen uns gleich mehrere seltene Tiere in die «Fotofalle»: Sumatra-Tiger, -Elefant und auch Orang-Utans.

26. AugustMit Stolz präsentiert das PanEco-Team den neuen Animations-Film, der PanEcos Engagement in knapp drei Minuten zusammenfasst und vorstellt.

7. SeptemberDie Grenzen für den geplanten «Orangutan Haven» wurde festge-legt. Das Projekt geht damit in die nächste Phase.

15. SeptemberEin Präzedenzfall zum Thema Regenwald-schutz: Die Palmöl-Firma Kallista Alam wurde für illegale Brandrodungen letztinstanzlich verurteilt.

19. SeptemberIn Borneo und auf Sumatra wüteten unzählige Waldbrände, mehrheitlich ausgelöst durch Brandrodungen für neue Palmölplantagen.

17. OktoberZwei Sumatra-Orang-Utan-Babys wurden in Malaysia konfisziert und wieder zurück in ihre Heimat gebacht, wo sie nun in der Aufnahme- und Pflegestati-on aufwachsen.

11. NovemberDie grösste und älteste Eiche der Thurauen fiel um und bietet seither als Totholz Lebensraum für viele kleine Tiere und Planzen.

29. NovemberZum Klima-Gipfel in Paris versammelten sich weltweit unzählige Menschen zum Aktions-tag. Auch wir zeigten, was wir lieben und nicht verlieren wollen.

30. NovemberBis Ende Jahr konnten 13 Greifvögel und Eulen von der Hand ihrer Paten freigelassen werden. Ein schönes Erlebnis für die Gottis und Göttis, wie auch für den Vogel!

14. DezemberDank dem neu konzipier-ten Training fand auch der Orang-Utan-Junge Ganteng – Gobers in der Station geborener Sohn – seinen Weg in die Freiheit.

20. DezemberDas neue Bambus-Res-taurant der Ecolodge Bukit Lawang wurde eröffnet – eine architektonische Meisterleistung mit nachhaltigem Baumaterial.

28.–30. AugustPanEco lud zum Regenwald-Festival ein: Ein Wochenende mit spannenden Vorträgen, Entdeckungen in der Na-tur und Gaumenfreuden.

Jan

2014

Feb

Mrz

Apr

Mai

Jun

Jul

Aug

Sep

Okt

Nov

Dez

R

R2016

2015 in Bildern 2015 in Bildern

8 | | 9

«2015 haben unsere Partner be-sonders viele Jungtiere unter zwei Jahren konfisziert und zu uns ge-bracht. Fast alle von ihnen mussten miterleben, wie ihre Mütter getötet wurden. In der Auffang- und Pflege-station wachsen sie sicher auf und bereiten sich vor für ihr freies Leben im Regenwald.

Dr. Yenny Saraswati, Senior Veterinärin in der Auffang- und Pflegestation

2015 wurden 25 Orang-Utans aus illegaler Gefangenschaft konfisziert oder aus Palmölplantagen evakuiert und in die Station gebracht.

25

Projektziele 2015R Beschlagnahmung und Pflege aller

gemeldeten Sumatra-Orang-Utans.R Total-Renovation des «Baby House»

und Betrieb der 24h-Betreuung für die zunehmend jüngeren Patienten.

R Abschluss des Neubaus der «Male Cages» für starke, männliche Orang-Utans.

R Entwicklung eines speziellen Trainings-programms für den Orang-Utan «Ganteng», der bei der Auswilderung seiner Mutter und Schwester in der Station zurück blieb.

Projektbudget 2015CHF 264'770.–

Ausblick2016 soll das Trainingsprogramm für Jungtiere ausgebaut werden und neben dem Sozialisie-rungsgehege ein Aussengehege für die sogenannte «Dschungel-Schule» entstehen.

»

8 | Orang-Utan-Schutzprogramm SOCP

Orang-Utan-Schutzprogramm

Auffang- & PflegestationNach der Konfiszierung der Orang-Utans aus illegaler Gefangen-schaft ist die Auffang- und Pflegestation des Orang-Utan- Schutzprogramms die erste Station auf dem Weg in die Freiheit. Dort werden die Sumatra-Orang-Utans untersucht und bei Bedarf medizinisch behandelt. Sobald als möglich werden sie mit anderen Orang-Utans sozialisiert. Jungtiere geniessen in den ersten Jahren im speziell eingerichteten «Baby House» eine 24h-Betreuung. In der Dschungel-Schule lernen sie alles, was sie für ein Leben in Freiheit wissen müssen.

Insgesamt 53 Orang-Utans wurden 2015 in der Auffang- und Pflegestation gepflegt und auf ihre Auswilderung vorbereitet.

53 17 2015 wurden 17 Jungtiere konfisziert, die unter zwei Jahre alt sind. Sie wachsen im neuen «Baby House» der Station auf, bis sie mit ca. 6 Jahren ausgewildert werden.

10 | | 11

«Auswilderungen verlaufen so un-terschiedlich, wie die Charakteren der Kandidaten verschieden sind: Einige Orang-Utans klettern sofort in die benachbarten Bäume, andere brauchen einige Tage, bis sie ihr Gehege verlassen. Doch irgend-wann schwingen sich alle ehemals gefangenen Orang-Utans frei durch den Regenwald – das ist ein unbe-schreibliches Gefühl für mich und meine Mitarbeiter!

Mukhlisin, Stationsleiter Auswilderungsstation Jantho

Projektziele 2015R Erfolgreiche Auswilderung aller aus der

Aufnahme- und Pflegestation überführter Orang-Utans in der Station Jantho.

R Erfolgreiche Auswilderung der «berühmten» Orang-Utan-Mutter «Gober» und ihren Zwil-lingen im Jantho-Naturreservat.

R Bewilligung von der Behörde zur Wiederauf-nahme der Auswilderungen in Jambi.

R Vermehrte Sensibilisierungsarbeit zur Verhinderung von Konflikten zwischen Orang-Utans und der lokalen Bevölkerung.

Projektbudget 2015CHF 164'846.–

AusblickEs sind sogenannte «Satelliten-Camps» geplant, mit deren Hilfe auch ausgewilderte Orang-Utans überwacht und erforscht werden können, die sich weit von der Auswilderungs-station weg bewegen. Ausserdem werden 2016 wieder Orang-Utans in Jambi freigelassen werden können.

»

Im Jantho-Naturreservat wurden 2015 insgesamt 15 Orang-Utans freigelassen.

15

10 | Orang-Utan-Schutzprogramm SOCP

Seit der Eröffnung der Auswilderungs-station Jantho im Jahr 2011, konnte das dortige Team insgesamt 71 Tiere im Regenwald wiederansiedeln.

71 233 Seit der Gründung des Orang-Utan-Schutzprogramms konnten insgesamt 233 Orang-Utans in geschütztem Regenwald ausgewildert werden.

Orang-Utan-Schutzprogramm

AuswilderungsstationenIn den beiden Auswilderungsstationen im Bukit-Tigapuluh-Nati-onalpark in Jambi und im Jantho-Naturreservat werden Orang-Utans sorgfältig auf ein Leben in ihrer natürlichen Umgebung vorbereitet. Sind sie bereit für ein Leben in Freiheit, werden sie schrittweise und unter ständiger Beobachtung freigelassen. Nach der erfolgreichen Wiederansiedlung im Naturreservat, werden die Tiere weiterhin überwacht sowie ihr Verhalten dokumentiert.

12 | | 13

«Die Erforschung der frei leben-den Orang-Utans und insbesonde-re auch deren Lebensraum bildet die Grundlage für die erfolgreiche Wiederansiedlung von konfiszierten Orang-Utans.

Matthew Nowak, Leiter SOCP Forschung

Projektziele 2015R Fortsetzung der Orang-Utan-Verhaltens-

forschung in den vier Stationen.R Fortsetzung der Datensammlung

zur Biodiversität und Phänologie des untersuchten Regenwalds.

R Einrichten von Foto-Fallen zur Erfassung der terrestrischen Fauna.

R Aufnahme und Begleitung der Forschung von nationalen und internationalen Studie-renden in Suaq und Sikundur.

R Fortsetzung und Auswertung der Nest- Zählungen zur Bestandesaufnahme der Sumatra-Orang-Utans mit Hilfe von Drohnen.

Projektbudget 2015CHF 146'894.–

Ausblick2016 feiert die Auswilderungs- und Forschungsstation Jantho ihr fünfjähriges Bestehen. Die seit fünf Jahren gesammelten Monitoring-Daten werden 2016 ausgewertet und analysiert. In Suaq werden 2016 Zürcher Studierende ihre Forschung wieder auf- nehmen, welche 2015 aus politischen Gründen pausieren musste.

»

In Sikundur wurden bei 239 Untersu-chungen zu «Long-Calls» – die Rufe der Männchen – zwei bisher unbe-kannte Orang-Utans entdeckt.

239

12 | Orang-Utan-Schutzprogramm SOCP

4 Studierende aus zwei britischen und einer amerikanischen Universität haben 2015 unser Forschungsteam in Sikundur unterstützt.

4 15 Eine Biodiversitätsstudie zeigt: Im untersuchten bedrohten Regenwald bei Batang Toru leben u.a. 15 Säuge-tiere, die auf der roten Liste stehen.

Orang-Utan-Schutzprogramm

ForschungsstationenFeldforschung bildet die Grundlage für erfolgreiche Wiederan- siedlung von Orang-Utans und den Schutz ihres natürlichen Lebensraums. Unter dem Dach des Orang-Utan-Schutzpro-gramms von PanEco sammeln und analysieren Forschende seit über 15 Jahren wissenschaftliche Daten zum Verhalten der Orang-Utans und zu ihrem Lebensraum. Jede der Forschungsstationen liegt in einem der vier für Sumatra-Orang-Utans typischen Habi-taten. Dank den Erkenntnissen aus dieser Forschungstätigkeit können die Schutzprogramme gezielt ausgerichtet werden.

14 | | 15

«Die Brände im Spätsommer 2015 zeigen, dass noch viel zu tun ist, wenn es um Regenwaldschutz geht. Doch mein Team und ich geben unser Bestes, mitzuhelfen, die Heimat der Orang-Utans und anderer gefährdeter Arten zu erhalten.

Graham Usher, Leiter SOCP Habitat Schutz

Projektziele 2015R Lobbyarbeit und Bereitstellung von Beweis-

material (u.a. mit Hilfe von Drohnen) zur Mithilfe bei der Überführung illegal tätiger Palmölkonzerne.

R Verstärkte nationale und internationale Informationsarbeit über das gefährliche neue Raumplanungsgesetzes der Provinz Aceh.

R Stoppen der Trockenlegung der ehemaligen Kallista Alam-Konzession in Tripa durch Blo-ckierung der Drainage-Kanäle. Einbindung der lokalen Gemeinden in die Renaturierung der Torfsumpfwälder.

Projektbudget 2015CHF 36'256.–

AusblickDie Lobby- und Sensibilisierungsarbeit be-treffend der Palmölproblematik wird auch im nächsten Jahr auf lokaler Ebene, wie auch im internationalen Kontext fortgesetzt und ausge-baut. Zudem wird stark am dauerhaften Schutz des Lebensraums «Leuser Ökosystem» und somit dessen einzigartiger Artenvielfalt sowie den für die Lokalbevölkerung lebenswichtigen Ökosystemdienstleistungen gearbeitet.

»

Der Konzern Kallista Alam wurde 2015 letztinstanzlich wegen ille-galer Brandrodung zu einer Busse von 26 Mio. US-Dollar verurteilt.

26 Mio.

14 | Orang-Utan-Schutzprogramm SOCP

Orang-Utan-Schutzprogramm

Regenwaldschutz

Um die gefährdete Art des Sumatra-Orang-Utans langfristig schüt-zen zu können, verfolgt das SOCP einen integrierten Ansatz. Mit Kampagnen- und Lobbyarbeit, Umweltbildungsprogrammen, Einsitz in Behördengremien und Medienarbeit werden Bevölkerung und Behörden für das Thema Regenwald- und Artenschutz sensibilisiert. Zusätzlich werden lokale Organisationen u.a. mit umfangreichen Daten unterstützt, um rechtliche Schritte gegen illegale Tätigkeiten einzuleiten. So sollen weitere Holz- und Palmölkonzessionen ver-hindert oder aufgehoben, die Schutzgebiete ausgeweitet und der Schutz in bereits bestehenden Reservaten verbessert werden. Für diese Arbeit kann das Projektteam auf das über viele Jahre aufge-baute Netzwerk von PanEco zurückgreifen, um so zusammen mit anderen Organisationen mehr Druck erzeugen zu können.

Nach jahrelanger For-schungs- und Kampag-

nenarbeit wurden in Batang Toru 105'000 Hektaren Primärregenwald zum «Schutzwald» erklärt.

105'000 18 2015 wurden auf Tripa 18 Drainage-Kanäle im ehemaligen Kallista-Alam-Konzessionsgebiet blockiert und somit die Trockenlegung gestoppt.

16 | | 17

«In unserem neuen Restaurant «Kapal Bambu» verbinden sich Natur, Nachhaltigkeit und Kulinarik. Es ist eines der grössten Bambus-gebäude Südostasiens und trans-portiert unsere Botschaft zur Förderung von Öko-Tourismus und Bambus als nachhaltiges Bau-material weit in die Welt hinaus!

Bobi Chandra, Leiter der Ecolodge Bukit Lawang

Projektziele 2015R «Orangutan Haven»: Landregistrierung des

48 Hektaren grossen Gebietes, Bio-Zertifi-zierung und Kultivierung von Gemüse und Früchten, Sicherung der Grenzen.

R UBZ Bohorok, Ecolodge Bukit Lawang: Bau und Eröffnung des neuen Bambus- Restaurants «Kapal Bambu».

R UBZ Bohorok, Ecofarming Centre: Ausbau Infrastruktur mit Bambusaula für

Schulungen, «Farmhouse» zur Produkte-verarbeitung und Biogas-Anlage.

R UBZ Puntondo, Abfallbewirtschaftung: Kauf einer Maschine zur Blockpressung der

Petflaschen zwecks späteren Verkaufs.R UBZ Seloliman: Renovation der Bungalows,

Toiletten und Küche, Gastro-Personalschu-lungen.

Projektbudget 2015CHF 93'500.–

Ausblick2016 wird für die drei UBZs sowie die drei Ecolodges je ein gemeinsames Web-Portal und neue attraktive Websites erstellt mit dem Ziel, Synergien zu nutzen, die Angebote breit zu kommunizieren und damit neue Zielgruppen anzusprechen. «Orangutan Haven»: Aufbau Projektteam mit Projekt- und Bauleiter, Erstel-lung eines Masterplans, Bambus-Werkstatt, Bambusbrücke und Werkstrasse.

»

16 | Umweltbildung Indonesien

In der offenen Bambus-Lounge im zwei-ten Stock des neuen Restaurants des UBZ Bohorok kann auf 450m2 den Klän-gen des Regenwalds gelauscht werden.

450

Umweltbildung IndonesienUmweltbildungszentren und «Orangutan Haven»PanEco unterstützt drei Umweltbildungszentren (UBZ) auf Sumatra, Java und Sulawesi, die von PanEco mitgegründet und nun von unabhängigen lokalen Partnerorganisationen betrieben werden. Lokale Schulklassen sowie einheimische und ausländische Touris-ten lernen hier die bedrohte Vielfalt des Lebensraums Regenwald, das fragile marine Ökosystem und die biologische Landwirtschaft kennen. Nebst günstigen Unterkünften für Gruppen, verfügt jedes UBZ über eine Ecolodge für Touristen, die als Profitzentren mit ihren Einnahmen die Umweltbildungsangebote querfinanzieren.

Nach langer Planungsphase fiel 2015 der Startschuss für den Bau des «Orangutan Haven»! Das einzigartige Projekt liegt an der Touristenroute Medan-Tobasee und hat zum Ziel, auf 48 Hektaren den lokalen und ausländischen Besuchern das bedrohte Ökosys-tem tropischer Regenwald und die Vielfalt tropischer Nutzpflanzen näherzubringen sowie invaliden Orang-Utans, die nicht mehr freige-lassen werden können, ein lebenswertes Dasein zu bieten. Nicht zuletzt wird der «Orangutan Haven» als Profitzentrum dem SOCP die nötige wirtschaftlich nachhaltige Basis verschaffen.

In 20'000 Arbeitsstunden be-wirtschafteten lokale Bäuerin-

nen 6 ha Land im «Orangutan Haven» und produzier-ten 20% des Futters für die Auffang- und Pflegestation.

Insgesamt 17'524 Schüle-rinnen und Schüler aller

Altersstufen haben 2015 die Umweltbildungszen-tren auf Sumatra, Java und Sulawesi besucht.

20'000 17'524

18 | | 19

«Die Greifvogelstatin Berg am Irchel hat sich in den letzten Jahren zu einer schweizweit einzig-artigen und modernen Anlage zur Greifvogelpflege entwickelt. Hier bekommen diese geschützten Tiere die Pflege, die sie verdienen.

Andreas Lischke, Leiter Greifvogelstation Berg am Irchel

Projektziele 2015R Alle verletzt oder geschwächt eingelieferten

Greifvögel und Eulen gesund pflegen und wieder freilassen.

R Verschiedene Zielgruppen für die Probleme der Greifvögel und ein umweltgerechtes Verhalten im Alltag sensibilisieren.

R Stetige Optimierung der Pflegequalität und somit Erhöhung des Pflegeerfolgs.

R Einzug des Habichtskauz-Paars für das Wiederansiedlungsprogramm in Österreich.

R Einführung von Einzelvogel- und Pflegebox-Patenschaften

Projektbudget 2015CHF 214'715.–

Ausblick2016 feiert die Greifvogelstation ihr 60-jähriges Jubiläum – diese stolze Zahl wird gebührend gefeiert. Der Trend der zunehmenden Patien-tenzahlen wird auch 2016 fortgesetzt werden. Die Station ist für 350 Patienten im Jahr gerüstet und hat daher noch Kapazität.

»

Auf über 70 Führungen begrüsste die Greifvogelstation fast 1900 Besucherinnen und Besucher.

1900

18 | Greifvogelstation Berg am Irchel

181

Greifvogelstation Berg am Irchel

Wo Vögel wieder fliegen lernenDer Lebensraum von Greifvögeln und Eulen wird durch verschiede-ne Einflüsse immer mehr eingeschränkt. Die Greifvogelstation Berg am Irchel setzt sich in vielfältiger Weise für das Wohl und Weiterbestehen dieser Vögel ein. Sie nimmt verletzte oder geschwächte Greifvögel und Eulen auf und lässt sie frei, sobald sie wieder gesund sind. Zudem sensibilisiert sie Gross und Klein für die Bedürfnisse dieser Tiere.

2252015 liess die Greifvogelstation nach erfolgreicher Pflege 181 Greifvögel und Eulen frei.

225 Patienten wurden 2015 in der Greifvogelstation aufgenommen und gepflegt.

20 | | 21

«2015 war die Ringelnatter Tier des Jahres. Unsere Besucherinnen und Besucher lernten diese heimi-sche Schlange auf speziellen Füh-rungen und in der Sonderausstel-lung kennen. Es ist uns gelungen, viele Besuchende für das scheue Reptil und die lebendige Flussland-schaft zu begeistern.

Petra Zajec, Leiterin Naturzentrum Thurauen

2015 durfte das Team des Naturzentrums Thurauen 9132 Besucherinnen und Besucher begrüssen.

9132

Projektziele 2015R Unmittelbare Naturerlebnisse ermöglichen

und dadurch Wertschätzung für die Natur mit ihrer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt schaffen.

R Information der Bevölkerung über die Renaturierung der Thur und Aufklärung über die Schutzverordnung.

R Aufsicht und Information im Schutzgebiet, Besucherlenkung und Unterhalt der Infrastruktur durch den Rangerdienst.

R Kinder und Erwachsene für eine nachhaltige, ökologische Lebensweise sensibilisieren und Handlungsmöglichkeiten im eigenen Alltag aufzeigen.

R Bekanntheit regional und überregional steigern.

R Nachhaltige Finanzierung sicherstellen.

Projektbudget 2015CHF 711'591.–

AusblickAufgrund der grossen Resonanz wird die Ausstellung zur Ringelnatter in erweiterter Form um ein Jahr verlängert. Für das Jahr 2017 wird eine neue Sonderausstellung zum Thema «Regenwald – Auenwald» erarbeitet.

»

20 | Naturzentrum Thurauen

Naturzentrum Thurauen

Mehr Natur für alleDas Naturzentrum Thurauen ist das Tor zum grössten Auen-schutzgebiet des Schweizer Mittellandes. Für Besucherinnen und Besucher der Thurauen ist das Zentrum die Anlaufstelle für jegli-che Informationen über das Schutzgebiet, die Renaturierung und Ausflugsmöglichkeiten. In der interaktiven Ausstellung und auf dem Erlebnispfad können Jung und Alt in die Lebensräume einer lebendigen Flussaue eintauchen und einige charakteristische Tiere und Pflanzen kennenlernen. Zudem bietet das vom Kanton Zürich unterstützte Naturzentrum ein vielfältiges Angebot an öffentlichen Veranstaltungen, Führungen und Workshops für Schulklassen, Organisationen und Familien an.

2015 wurden Gruppen aller Art auf 269 Führungen und Anlässen für die Natur der Thurauen begeistert.

269 20 20 Junior Ranger haben 2015 auf ihren Entdeckertouren die Thurauen mit ihren Besonderheiten kennengelernt.

22 | | 23

«Das Restaurant Rübis&Stübis durfte auch 2015 viele hungrige Gäste bedienen. Dank dem schönen, heissen Wetter war unsere Terrasse in den Sommermonaten oft voll be-setzt mit Wanderern, Naturzentrum-Besuchenden, Velo-Fahrern sowie Badi- und Camping-Gästen.

Charles Anthony, Küchenchef Restaurant Rübis&Stübis

2015 durfte das Rübis&Stübis 234 Bankette – davon eine Hochzeit – durchführen.

234

Jahresziele 2015R Unsere vielfältige Kundschaft in gastfreund-

licher Atmosphäre verwöhnen und mit saisonalen Gerichten begeistern.

R Wo immer möglich biologische Lebens-mittel von Produzenten aus der Region verarbeiten.

R Mindestens sechs Themenbuffets durchführen.

R Die Anzahl Bankett-Buchungen in der Nebensaison erhöhen.

AusblickDie bei unseren Kunden sehr beliebten Themenbuffets werden auch im Jahr 2016 durchgeführt. Mit vermehrter Aquise von Gruppenbuchungen soll das Restaurant auch in der Nebensaison ausgelastet werden.

»

22 | Restaurant Rübis&Stübis

In der kurzen Spargel-Saison hat das Rübis&Stübis 150 kg Flaacher Spargeln verarbeitet.

150 177 Das indonesische Buffet lockte anlässlich des PanEco-Festivals 177 Personen in das Restaurant.

Restaurant Rübis&Stübis

Frisch, regional, saisonalDas Rübis&Stübis empfängt eine bunte Gästeschar: Besucherin-nen und Besucher des Naturzentrums Thurauen stärken sich nach einer Entdeckungstour auf dem Erlebnispfad. Badi-Gäste holen sich im Restaurants ihr Glacé vom Produzenten gleich auf der anderen Flussseite. Und Camping-Gäste gönnen sich ein edles Abendessen. Ausserdem hat sich das Rübis&Stübis als famili-enfreundliches Ausflugsrestaurant etabliert und verwöhnt seine Gäste mit Gerichten aus mehrheitlich regionalen und saisonalen Zutaten. Das Restaurant wird von PanEco als eigenständiges kommerzielles Projekt betrieben und finanziell unabhängig von den restlichen Non-Profit-Projekten geführt.

24 | | 25

Für den Geschäftsführer der Stiftung PanEco, Beat Schumacher, war 2015 ein spannendes und erfolgreiches Jahr. Was das PanEco-Team 2015 besonders beschäftigt hat, was PanEco erreicht hat und was er sich für das neue Jahr vorgenommen hat, verrät er im Interview.

Rück- & AusblickInterview mit Geschäfts-führer Beat Schumacher

Beat Schumacher, was bleibt Ihnen von 2015 in bester Erinnerung?

Da gibt es natürlich Vieles! Wir hatten verschie-denste Anlässe und unzählige Aktivitäten in den Projekten – und das meiste davon bleibt mir in sehr positiver Erinnerung. Lassen Sie mich ein paar wenige herauspicken:

In der Auffang- und Pflegestation ging es zum Beispiel mit den Renovationsarbeiten in grossen Schritten voran: So konnten im vergangenen Jahr 17 neu konfiszierte, junge Orang-Utans in das neue «Baby House» einziehen und geniessen dort eine professionelle Pflege. In Jantho hat das Team wie-derum 15 Orang-Utans erfolgreich ausgewildert.

Auch in der Schweiz, in der Greifvogelstation, konn-ten wir dank dem Abschluss der Renovationsarbei-ten unserer modernen Infrastruktur den Pflegeer-folg ein weiteres Jahr mit 82% sehr hoch halten.

Was das Naturzentrum Thurauen betrifft haben wir in guten, konstruktiven Gesprächen mit dem Kanton Zürich die Leistungsvereinbarung erneuert und überarbeitet. Diese sichert uns unter ande-rem für die nächsten fünf Jahre einen jährlichen substantiellen finanziellen Beitrag zur Führung des Naturzentrums.

Zusammenfassend gesagt konnten wir den Weg der Fokussierung und Konsolidierung, den wir 2013 eingeschlagen haben, auch 2015 konse-quent weiter gehen. Dieser Weg und das letzte Jahr zeichnen sich für mich durch Stabilität und Kontinuität aus – insbesondere auch im Team. Diese Stabilität zeigte sich aber auch im Zusam-menhang mit unserem Netzwerk, mit unseren Partnern. Ich möchte die Gelegenheit dazu nutzen, einem besonderen Partner von uns – dem Zoo Zürich – zu danken. Die Zusammenarbeit mit dem Zoo war, gerade im letzten Jahr, besonders eng und bereichernd für uns.

Was waren die Herausforderungen des vergangenen Jahres und wie hat PanEco diese gemeistert?

Vor einer grossen Heraus-forderung stehen wir – wie jede andere Stiftung oder Firma auch – bezüg-lich dem Umgang mit knappen Ressourcen. Für all das, was wir machen wollten, haben wir zu wenig Ressourcen: sowohl personell, wie finanziell aber auch zeitlich. Dadurch waren wir auch 2015 ge-fordert, klare Prioritäten zu setzen, zu fokussieren und unsere Aktivitäten mittelfristig zu planen und anzugehen.

Hinzu kommt, dass wir eine international tätige NGO sind. Wir führen unter anderem auf Sumatra das Orang-Utan-Schutzprogramm mit mehreren Teilprojekten und rund 80 Mitarbeitenden. Dies birgt natürlich Herausforderungen: von Schnittstel-len und der Kommunikation über die Abstimmung bezüglich Kultur und Sprache bis hin zu Fragen zu unserer Präsenz vor Ort. Darum haben wir im letzten Jahr Wert darauf gelegt, dass gegenseitig ein reger Austausch stattfand und dieser auch ste-tig optimiert wird. Das ist eine Herausforderung, macht aber auch viel Spass!

Eine weitere Herausforderung liegt bei der Kom-munikation. Wir möchten unsere Positionierung und Bekanntheit gegen aussen weiter ausbauen. Es ist uns bewusst, dass da noch Potential vor-handen ist. Darum haben wir intensiv an diesem Bereich gearbeitet und beispielsweise neue Web-seiten aufgebaut, einen monatlichen Newsletter lanciert und zusammen mit einem Zivildienstleis-tenden einen genialen Infographic-Kurzfilm über PanEco erstellt.

Was verstehen Sie – als Geschäfts-führer einer global agierenden Natur-schutzstiftung – unter Nachhaltigkeit?

Ganz generell verstehe ich Nachhaltigkeit als ein Handlungsprinzip zur Ressourcen-Nutzung, wobei Stabilität und Konsistenz klar im Vordergrund ste-hen. Wenn wir darüber hinaus noch weiter gehen, hat Nachhaltigkeit für mich verschiedene Dimensi-onen: Einerseits gibt es die ökologische Nachhal-tigkeit, bei der es wirklich darum geht, für unsere Welt Sorge zu tragen und für den Arten- und Naturschutz einen Beitrag zu leisten. Das Stich-wort ist Langfristigkeit – Es ist unser Ziel, dass die Natur langfristig Bestand hat. Zweitens ist da die Umweltbildung: Nachhaltig handeln bedeutet auch, dass die Gesellschaft für Themen der Nach-haltigkeit sensibilisiert wird. Dass PanEco Wissen vermitteln kann und wir damit die breite Öffent-lichkeit «mit ins Boot holen». Die dritte Dimension

Rück- & Ausblick

ist für mich aber auch eine ökonomische. Wir müssen als Stiftung auch ökonomisch nachhaltig agieren, das heisst wirtschaftlich langfristig stabil stehen. Auch bei uns müssen sich Einnahmen und Ausgaben die Waage halten – Wir können nicht mehr ausgeben, als wir einnehmen.

Die Rechnung ist schlussendlich ganz einfach: Wir wollen uns für die ökologische Nachhaltigkeit und die Umweltbildung einsetzen und dafür hart arbei-ten. Für diese Aufgabe muss PanEco aber auch in Zukunft solide aufgestellt sein. Das erreichen wir nur, wenn wir auch die ökonomische Nachhaltig-keit leben.

Was steht bei PanEco im Jahr 2016 an? Welche Aktivitäten sind längerfris-tig geplant?

Wir werden 2016 weiterhin daran arbeiten, die Qualität unserer Projekte auf einem so hohen Niveau zu halten, wie sie momentan ist. Dazu müssen wir uns weiter dafür einsetzen, die Ein-nahmenseite im Sinne der oben genannten öko-nomischen Nachhaltigkeit breiter abzustützen. Mit zahlreichen kommunikativen Aktivitäten wollen wir uns darüber hinaus auch weiterhin im Namen

unserer Überzeugungen zu Natur- und Artenschutz positionieren und PanEco bekannter machen.

Neben all der Arbeit wird es aber auch einige Gele-genheiten zum Feiern geben: PanEco feiert 2016 ihr 20-jähriges Bestehen, die Greifvogelstation sogar ihr sensationelles 60-Jahre-Jubiläum. Auch nächstes Jahr haben wir also viele Aktivitäten, Anlässe und Neuerungen geplant – wir freuen uns auf das kommende Jahr und es wird uns sicher nicht langweilig werden!

Impressum

© Stiftung PanEco, Mai 2016 Redaktion, Text und Gestaltung: Irena Wettstein, Sarah Kohler Finanzbericht: Marcel Etterlin Editorial: Regina Frey Bilder: PanEco, Nick Lobeck, Craig Jones, Johanna Henning, Carsten Storm, Carlos Quilles, Fred Andres Druck: In der Schweiz Papier: 100% Recycling Sprachen: Deutsch und Englisch

Rück- & Ausblick

26 | | 27

PanEco ist eine mehrheitlich spendenfinanzierte Stiftung und verwendet ihre Mittel für Natur- und Artenschutz sowie Umweltbildung in der Schweiz und in Indonesien.

FinanzberichtKommentar zur Jahresrechnung 2015

ZEWO-GütesiegelAls gemeinnützige Stiftung mit Sitz in der Schweiz untersteht PanEco der Stiftungsaufsicht des Schweizerischen Depar-tements des Inneren. Die Buchhaltung wird von einer unabhängigen Revisionsge-sellschaft geprüft. Das ZEWO-Gütesiegel belegt zudem, dass PanEco ihre Spenden zweckbestimmt und wirksam einsetzt.

RechnungslegungDie Rechnungslegung wurde nach Swiss GAAP FER 21 durchgeführt. Der hier darge-stellte Finanzüberblick stellt einen Zusam-menzug der revidierten Jahresrechnung 2015 dar. Die detaillierte Jahresrechnung kann bei uns bestellt werden.

ErtragMit Einnahmen von über CHF 4,5 Millionen konnte PanEco die Erträge gegenüber dem Vorjahr leicht erhöhen. Dies verdanken wir unserem Kreis von sehr treuen und grosszügigen Spenderinnen und Spendern, deren Anzahl 2015 weiter angewach-sen ist. Daneben sorgt auch das Netzwerk von Förderstiftungen, privaten Gönnern und dem Kanton für eine solide Finanzierungsbasis. Erfreu-lich für das Finanzjahr 2015 war, dass der Kanton Zürich erstmalig das Naturzentrum Thurauen auch finanziell unterstützt hat.

ProjektausgabenPanEco verwendet ihre Mittel grundsätzlich für die folgenden drei Hauptprojekte:

– Orang-Utan-Schutzprogramm in Sumatra, Indonesien;

– Greifvogelstation in Berg am Irchel, Schweiz;– Naturzentrum Thurauen in Flaach, Schweiz.

Die Verwendung zweckgebundener Spenden fiel im vergangenen Finanzjahr geringer aus als im Vorjahr, wobei zu beachten ist, dass diese Beiträge oft mit einer überjährigen Projektlaufzeit verbunden sind.

Fundraising, Kommunikation und AdministrationDie Kosten konnten gegenüber dem Vorjahr stabil gehalten werden. PanEco ist bestrebt, die Orga-nisationsstrukturen effizient zu gestalten, sodass der grösstmögliche Anteil von jedem Spenden-franken für Projekte verwendet werden kann. Bei der Mittelbeschaffung orientieren wir uns an den ethischen Richtlinien von Swissfundraising.

Herkunft der MittelÜber die Hälfte unserer Erträge kommt von privaten Spenderinnen und Spendern. Ein weite-rer grosser Teil wird durch Projekterträge erwirt-schaftet. Ein Beispiel dafür sind Einnahmen aus Führungen und Workshops im Naturzentrum und in der Greifvogelstation. Ein weiterer Teil wird von Förderstiftungen getragen. Das Naturzentrum Thurauen wird darüber hinaus auch vom Kanton Zürich finanziell unterstützt.

Verwendung der Mittel für unsere drei HauptprojekteDer grösste Betrag fliesst in das ganzheitlich ausgestaltete Orang-Utan-Schutzprogramm nach Indonesien. Nicht nur werden dort neue Populati-onen dieser bedrohten Tiere aufgebaut, sondern auch deren Regenwald-Habitat geschützt und viel Forschungsarbeit geleistet. Etwas geringer sind die Kosten für das Naturzentrum Thurauen in Flaach und die Greifvogelstation in Berg am Irchel. Lediglich 10% unserer Mittel wird in die Admi-nistration, Mittelbeschaffung und Kommunikation investiert.

ErgebnisPanEco schliesst das Jahr wie in den Vorjahren mit einem ausgeglichenen Resultat ab.

Finanzbericht

Herkunft der Mittel: Privat und Öffentlich

Mittel aus privater Hand Private Spenden, Förderstiftungen und Erträge

Mittel aus öffentlicher Hand Kanton Zürich

Verwendung der Mittel für unsere drei Hauptprojekte

43%

29%

18%

10%

Orang-Utan-Schutzprogramm

Naturzentrum Thurauen

Greifvogelstation Berg am Irchel

Administration, Mittelbeschaffung, Kommunikation

Herkunft der Mittel

56%

12%

7%

25%

Projekterträge

Kantonsbeiträge

Förderstiftungen

Private Spenden

Finanzbericht

7%

93%

28 | | 29

Bilanz PanEco

31.12.2015 31.12.2014 Veränderung

CHF CHF

AKTIVEN

Umlaufvermögen

Flüssige Mittel 1 088 822.51 573 595.81 90 %

Forderungen 13 576.70 24 460.30 –44 %

Übrige Forderungen 69 030.00 127 239.00 –46 %

Vorräte 18 166.51 17 436.76 4 %

Aktive Rechnungsabgrenzung 72 768.55 93 050.00 –22 %

Total Umlaufvermögen 1 262 364.27 835 781.87 51 %

Anlagevermögen 4 044 156.67 4 787 217.49 –16 %

Total Aktiven 5 306 520.49 5 622 999.36 –6 %

PASSIVEN

Kurzfristiges Fremdkapital

Verbindlichkeiten 113 105.51 99 569.35 14 %

Passive Rechnungsabgrenzung 258 923.65 263 472.75 –2 %

Total kurzfristiges Fremdkapital 372 029.16 363 042.10 2 %

Langfristiges Fremdkapital

Darlehen 549 000.00 2 410 000.00 –77 %

Darlehen von nahestehenden Personen 3 656 000.00 2 610 000.00 40 %

Total langfristiges Fremdkapital 4 205 000.00 5 020 000.00 –16 %

Zweckgebundene Fonds 691 150.81 201 616.29 243 %

Organisationskapital

Einbezahltes Kapital 10 000.00 10 000.00 0 %

Erarbeitetes freies Kapital 28 340.97 28 340.97 0 %

Total Organisationskapital 38 340.97 38 340.97 0 %

Total Passiven 5 306 520.94 5 622 999.36 –6 %

Jahresrechnung

Betriebsrechnung PanEco

31.12.2015 31.12.2014 Veränderung

CHF CHF

ERTRAG

Ertrag aus Geldsammeltätigkeiten 3 104 454.15 3 346 167.57 –7 %

Ertrag aus erbrachten Leistungen 1 480 410.60 1 086 493.30 36 %

Total Ertrag 4 584 864.75 4 432 660.87 3 %

AUFWAND

Projektaufwand

Umweltbildung Schweiz –2 027 949.02 –2 056 304.87 –1 %

Umweltbildung Indonesien –104 281.88 –165 985.67 –37 %

Umwelt- und Naturschutz Schweiz –452 781.89 –415 149.12 9 %

Umwelt- und Naturschutz Indonesien –1 031 647.28 –1 239 025.90 –17 %

Partner- und weitere Projekte –45 474.71 –72 717.75 –37 %

Total direkter Projektaufwand –3 662 134.78 –3 949 183.31 –7 %

Zentrale Dienstleistungen

Kommunikation und Fundraising –187 304.54 –176 454.97 6 %

Administration –210 023.67 –261 075.08 –20 %

Total zentrale Dienstleistungen –397 328.21 –437 530.05 –9 %

Total Aufwand für Leistungserbringung –4 059 462.99 –4 386 713.36 –7 %

Betriebsergebnis 525 401.76 45 947.51 1043 %

Finanzertrag 262.92 232.61 13 %

Finanzaufwand inkl. Kursdifferenzen –43 783.96 –17 592.11 149 %

Finanzergebnis –43 521.04 –17 359.50 151 %

Ausserordentlicher Aufwand/Ertrag 7 653.80 –94 823.49 –108 %

Ergebnis vor Fonds- und Kapitalbewegungen 489 534.52 –66 235.48 –839 %

Zuweisungen –2 191 238.12 –2 021 771.36 8 %

Verwendung 1 701 703.60 2 088 006.84 –19 %

Ergebnis zweckgebundene Fonds –489 534.52 66‘235.48 –839 %

Zuweisungen 0.00 0.00 0 %

Verwendung 0.00 0.00 0 %

Ergebnis Organisationskapital 0.00 0.00 0 %

Ergebnis nach Fonds- und Kapitalbewegungen 0.00 0.00 0 %

Jahresrechnung

30 | | 31

Geldflussrechnung PanEco

31.12.2015 31.12.2014 Veränderung

CHF CHF

Ergebnis vor Fonds- und Kapitalbewegungen 489 534.52 –66 235.48

Berichtigungen

Abschreibungen Anlagevermögen 425 060.82 457 505.13

Veränderung des betrieblichen Umlaufvermögens

(Zunahme) Abnahme Forderungen 10 883.60 –473.10

(Zunahme) Abnahme Übrige Forderungen 58 209.00 –111 280.28

(Zunahme) Abnahme Warenvorräte –729.75 10 497.68

(Zunahme) Abnahme Aktive Rechnungsabgrenzung 20 281.45 –77 627.05

Zunahme (Abnahme) Verbindlichkeiten 13 536.16 –40 896.25

Zunahme (Abnahme) Passive Rechnungsabgrenzung –4 549.10 142 852.79

Geldfluss aus Betriebstätigkeit 1 012 226.70 314 343.44 222 %

(Investitionen) Desinvestitionen in Sachanlagen 318 000.00 –223 365.86

Geldfluss aus Investitionstätigkeit 318 000.00 –223 365.86 –242 %

Zunahme (Abnahme) Darlehen

gegenüber Dritten –1 861 000.00 –25 000.00

gegenüber nahestehenden Personen 1 046 000.00 –120 000.00

Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit –815 000.00 –145 000.00 462 %

Geldfluss Gesamtorganisation 515 226.70 –54 022.42 –1054 %

Zunahme an Zahlungsmitteln

Flüssige Mittel per 1. Januar 573 595.81 627 618.23

Zunahme (Abnahme) flüssige Mittel 515 226.70 –54 022.42

Flüssige Mittel per 31. Dezember 1 088 822.51 573 595.81 90 %

Jahresrechnung

Rechnung über die Veränderung des Kapitals

Anfangsbestand Zuweisung Verwendung Endbestand

1.1.2015 31.12.2015

ZWECKGEBUNDENE FONDS

Umweltbildung Schweiz 54 367.68 654 595.39 –655 753.63 53 209.44

Umwelt-/Naturschutz Schweiz 0.00 452 547.10 –452 547.10 0.00

Umwelt-/Naturschutz Indonesien 126 899.46 1 084 095.63 –593 402.87 617 592.22

Übrige Projekte 20 349.15 0.00 0.00 20 349.15

Totel zweckgebundene Fonds 201 616.29 2 191 238.12 –1 701 703.60 691 150.81

ORGANISATIONSKAPITAL

Einbezahltes Stiftungskapital 10 000.00 0.00 0.00 10 000.00

Erarbeitetes freies Kapital 28 340.97 0.00 0.00 28 340.97

Total Organisationskapital 38 340.97 0.00 0.00 38 340.97

RevisionsberichtDie Jahresrechnung 2015 wurde am 2. März 2016 von der Consultive Revision AG geprüft. Sie entspricht Gesetz und Statuten. Der Revisionsbericht und die komplette Jahres-rechnung kann bei unserer Geschäftsstelle bestellt oder auf unserer Webseite heruntergeladen werden.

Auszug aus dem Bericht der Revisionsstelle:«(...) Bei unserer Revision sind wir nicht auf Sachverhalte gestossen, aus denen wir schliessen müssten, dass die Jahresrechnung kein den tatsächlichen Verhältnissen ent-sprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER 21 vermittelt und nicht Gesetz und Statuten entspricht. Ferner bestä-tigen wir, dass die gemäss Ausführungsbestimmungen zu Art. 12 des Reglements über das ZEWO-Gütesiegel zu prüfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehalten sind.»Winterthur, 2. März 2016, Consultive Revisions AG

Jahresrechnung

32 | | 33

Die Biologin Regina Frey hat, nach jahrzehntelangem, per-sönlichem Engagement für den Regenwald und die Orang-Utans auf Sumatra, 1996 im Zürcher Weinland die Stiftung PanEco gegründet. Das Spektrum der Aktivitäten von Pan-Eco hat sich seither stetig erweitert. Das Ziel ist bis heute dasselbe geblieben: Der Schutz für bedrohte Tiere und Le-bensräume sowie die Förderung von Umweltbildung in der Schweiz und in Indonesien. Um dies zu erreichen, betreibt PanEco eigene Programme, arbeitet bei Gemeinschaftspro-grammen mit lokalen Partnern zusammen und unterstützt zielverwandte Organisationen fachlich und finanziell.

LeistungsberichtOrganisation & Team

StiftungsratDas oberste Organ von PanEco ist der Stiftungs-rat. Er trägt auf strategischer Ebene die Gesamt-verantwortung und besteht aus folgenden acht Mitgliedern: Dr. Barbara Dubach, Regina Frey, Samuel Frey, Dr. Uma Grob, Margret Hoz (nicht auf dem Bild), Karin Koch, Claudia Lutz und Dr. Ad-riano Viganò. Vorsitzende ist die Stiftungspräsiden-tin und Gründerin Regina Frey. Der Stiftungsrat hat 2015 fünfmal getagt und arbeitet ehrenamtlich.

Der Stiftungsrat ist zuständig für die Bestimmung der strategischen Ausrichtung und die Ernennung der Geschäftsleitung von PanEco. Er genehmigt die Jahresrechnung und das Jahresbudget. Im Geschäftsjahr 2015 wurden Projektausgaben von gut 4 Millionen Franken bewilligt.

Geschäfts- und BereichsleitungDer operative Leiter von PanEco ist der Ge-schäftsführer Beat Schumacher. Er wurde 2015 unterstützt von den Bereichsverantwortlichen Marcel Etterlin (Finanzen & IT; Stellvertretender Geschäftsführer), Andreas Lischke (Greifvogelsta-tion), Ian Singleton (Orang-Utan-Schutzprogramm), Reto Urech (Fundraising), Irena Wettstein (Kom-munikation) und Petra Zajec (Naturzentrum).

MitarbeitendeDie Stiftung PanEco beschäftigte im Berichtsjahr 25 festangestellte Mitarbeitende in der Schweiz und sechs in Indonesien – die meisten mit Teil-zeitpensen. Über die Partnerstiftung YEL arbeiten weitere 80 Personen auf Sumatra. Die festange-stellten Mitarbeitenden wurden unterstützt von insgesamt 32 Zivildienstleistenden sowie von vier Praktikantinnen und Praktikanten.

Das Naturzentrum und die Greifvogelstation verfü-gen über Freiwilligen-Teams, deren Mitglieder die Programme bei Bedarf bei grösseren Anlässen und bei diversen anfallenden Arbeiten unterstützen.

OrganisationsstrukturPanEco legt grossen Wert auf den effizienten Ein-satz der personellen und finanziellen Ressourcen. Die langjährigen professionellen Projektpartner, wie auch engagierte und breit qualifizierte Mitar-beitende ermöglichen eine sehr schlanke Adminis-tration am Geschäftssitz.

Die Geschäftsstelle von PanEco liegt in Berg am Irchel, im Zürcher Weinland. Die beiden Schweizer Programme, das Naturzentrum Thurauen und die Greifvogelstation Berg am Irchel liegen in der glei-chen bzw. in der Nachbargemeinde. In Indonesien betreibt PanEco das Orang-Utan-Schutzprogramm auf Sumatra und unterstützt drei Umweltbildungs-zentren auf Sumatra, Java und Sulawesi.

PanEco betreibt das Naturzentrum Thurauen (im Auftrag des Kantons Zürich) und die Greifvogel-station Berg am Irchel. Das von PanEco initiierte Orang-Utan-Schutzprogramm SOCP ist ein Ge-meinschaftsprogramm von PanEco, ihrer lokalen Partnerorganisation YEL und der indonesischen Naturschutzbehörde. Die Verantwortlichen des Naturzentrums und der Greifvogelstation sind Teil des Kernteams der PanEco-Geschäftsstelle. Die verschiedenen Bereiche des Orang-Utan-Schutz-programms werden von ausgewiesenen Fachper-sonen in Medan geleitet, die in Indonesien z.T. seit Jahrzehnten verankert sind. Sie sind direkte Mitarbeitende von PanEco und stehen in engem Kontakt mit der Geschäftsstelle in der Schweiz.

ProjektmanagementIm Projektmanagement und -controllinghält sich PanEco an die ZEWO-Richtliniensowie an international akzeptierte Qualitätsstan-dards. Die Rechnungslegung erfolgt nach den Grundsätzen von Swiss GAAP FER 21 für gemein-nützige Nonprofit-Organisationen (NPO).

Leistungsbericht Team

Geschäftsstelle und GreifvogelstationDominique Bärtschi (Fundraising), Eberhard Dilger (Fundraising), Marcel Etterlin (Leiter Finanzen), Regina Frey (Stiftungsratspräsidentin/Verantwortliche Projekte Indonesien), Esther Kettler (Sachbearbeiterin Rechnungswesen), Sarah Kohler (Praktikantin Kommunikation), Andreas Lischke (Leiter Greifvogelstation), Beat Schumacher (Geschäftsführer), Reto Urech (Leiter Fundraising), Irena Wettstein (Leiterin Kommunikation)

Team PanEco: Stand Mai 2016, in alphabetischer Reihenfolge

Orang-Utan-SchutzprogrammJennifer Draiss (Programmkoordinatorin SOCP), Gabriella Fredriksson (Programmkoordinatorin Batang Toru), Matthew Nowak (Leiter SOCP Forschung), Ian Singleton (Gesamtleiter SOCP), Graham Usher (Leiter SOCP Habitat Schutz)

Naturzentrum und Rangerdienst ThurauenAnnemarie Brennwald (Rangerin), Sonja Falkner (Praktikantin), Simon Fuchs (Ranger), Beat Gisler (Leiter Rangerdienst), Cornelia Jenny (Verantwort-liche Shop Naturzentrum), Luis Lietha (Praktikant), Heribert Rappolt (Hauswart), Tobias Ryser (Ran-ger), Nicole Steiger (Praktikantin), Lena Willimann (Stv. Leiterin Naturzentrum, Verantwortliche Ver-anstaltungen), Petra Zajec (Leiterin Naturzentrum)

Restaurant Rübis&StübisCharles Collin Anthony (Küchenchef), Oliver Eberle (Verkauf und Administration), Push Krishnan (Chef de Service)

34 | | 35

Ohne die grosszügige Unterstützung von Gönnern, Paten, Mitgliedern sowie zahlreichen Spenderinnen und Spendern wäre das Engagement von PanEco nicht möglich. Unser Dank geht auch an die hier aufgeführten Partner, Geber-stiftungen und Organisationen, die unsere Programme grosszügig unterstützen und an alle Zivildienstleistenden und Volontäre, ohne die wir nicht das wären, was wir sind!

Herzlichen Dank!Partner & Unterstützer

Unsere Partner

Yayasan Ekosistem Lestari YEL

Die Stiftung für ein nachhaltiges Ökosystem YEL wurde in Sumatra von PanEco gegründet. Zusammen mit YEL setzt PanEco das Orang-Utan-Schutzprogramm um.

Yayasan Puntondo & Yayasan Seloliman

Die beiden indonesischen Stiftungen führen auf Sulawesi bzw. Java die beiden von PanEco unterstützten Umweltbildungszentren.

Bungerthof

Der Bungerthof ist ein biologisch bewirtschafte-ter Hof, der von der PanEco-Stiftungspräsidentin betrieben wird. Er beliefert das Restaurant Rübis&Stübis mit lokalen Produkten.

Universität Zürich – Anthropologisches Institut

Institut zur Erforschung der Evolution des Men-schen und seines Verhaltens. PanEco betreibt zusammen mit dem Institut die Forschungsstati-on Suaq auf Sumatra.

Universität Zürich – Tierspital

Enge Zusammenarbeit der Greifvogelstation mit dem Tierspital der Universität Zürich. Komplizierte medizinische Fälle werden im Tierspital behandelt und zur Reha und Auswilderung in die Station zurückgebracht. Zusammenarbeit bei der Ausbil-dung angehender Veterinäre in der greifvogelspe-zifischen Wildtiermedizin.

Zoo Zürich

Das Orang-Utan-Schutzprogramm von PanEco ist eines der sechs vom Zoo Zürich unterstützten Naturschutzprojekten. Ausserdem haben PanEco und der Zoo Zürich bei der Ausstellung zum The-ma Regenwaldschutz im Affenhaus zusammen gearbeitet.

Baudirektion Kanton Zürich

Die Baudirektion des Kantons Zürich ist die Auftrag-geberin für den Betrieb des Naturzentrums und trägt massgeblich zu deren Finanzierung bei. Sie leitet das Renaturierungsprojekt in den Thurauen (Hochwas-serschutz und Auenlandschaft Thurmündung).

Tierrettung Tierheim Pfötli

Enge Zusammenarbeit der Greifvogelstation mit der Tierrettung. Alle Transporte der Greifvögel – vom Fundort in die Station oder von dort in den Tierspital – werden von der Tierrettung übernommen.

Vogelwarte Sempach

Zusammenarbeit der Greifvogelstation mit der Vogelwarte Sempach im Bereich Umweltbildung und Beringung von Vögeln.

Netzwerk Schweizer Naturzentren

Das Naturzentrum Thurauen ist Vorstandsmitglied des 2011 gegründeten nationalen Netzwerks der Naturzentren mit rund 20 Mitgliedern. Ziel: Besse-re Vernetzung und mehr Aufmerksamkeit für die Schweizer Naturzentren, zum Beispiel durch den nationalen Tag der offenen Türen.

Diana Kosmanto, Geschäftsführerin der Partnerorganisation YEL

«Durch die enge Zusammenarbeit zwischen YEL und PanEco konnten wir viele Ziele erreichen betreffend dem Schutz der Orang-Utans und deren Lebensraum.»

Alex Rübel, Direktor Zoo Zürich

«PanEco ist unser Naturschutzpartner im Bereich Regenwald- und Orang-Utan-Schutz auf Sumatra. Mit PanEco haben wir eine Partnerin, die sich seit vielen Jahren ganzheitlich und professionell für unser gemeinsames Anliegen in Sumatra engagiert.»

Dank

Unsere UnterstützerAktiebolaget FuruviksparkenAnnette Ringier-StiftungArcus FoundationBaudirektion Kanton Zürich: Amt für Landschaft und Natur (Fachstelle Naturschutz)Bernd Thies-StiftungBoguth-Jonak-StiftungEliseum StiftungEllen Frederik-StiftungElse v. Sick StiftungErlenmeyer-StiftungEuropäische TierschutzstiftungGalerie VitaGeorg und Bertha Schwyzer-Winiker-StiftungGrütli Stiftung ZürichHaldimann StiftungI:Collect AGJean Wander StiftungMalou-Stiftung für TierschutzMonique Gallusser-Lafont-StiftungOrang-Utan Regenwald GmbHOrang-Utans in Not e.V.Pancivis StiftungRudolf und Romilda Kägi-StiftungSchweizer Tierschutz STSSteffen Gysel-StiftungStichting Monkey BusinessStiftung Binelli & Ehrsam ZürichStiftung Carl und Elise ElsenerStiftung CorymboStiftung RegenwaldStiftung Salud y VidaStiftung SymphasisStiftung unaterra‚Stop poaching‘ StiftungTierhilfe-Stiftung von Herbert und Dora Ruppannertierschutz.ch-StiftungUniversität ZürichVollzugsstelle für den ZivildienstVontobel-StiftungVrenjo-StiftungZoo Zürich

Gemeinden Flaach und Berg am Irchel

Flaach und Berg am Irchel im Zürcher Weinland sind die Standortgemeinden des Naturzentrums und der Greifvogelstation.

TCS

Der TCS betreibt den Campingplatz gleich neben dem Naturzentrum auf der Steubisallmend. Wir arbeiten in Sachen Geländeunterhalt, Abfallent-sorgung, Velovermietung, Mietunterkünfte und einzelnen Veranstaltungen zusammen.

Indonesische Naturschutzbehörde

PanEcos SOCP basiert auf einer Vereinbarung mit der Indonesischen Naturschutzbehörde, das dem Programm die volle Unterstützung der Regierung gewährt. Zusammen mit der Behörde führt SOCP Konfiszierungen von illegal als Haus-tiere gehaltenen Orang-Utans durch.

Zoologische Gesellschaft Frankfurt

Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt ist eine international agierende Naturschutzorganisation, die sich für die Erhaltung der biologischen Viel-falt einsetzt. Sie leitet und unterstützt finanziell die Orang-Utan-Auswilderungsstation Jambi.

Orang Utan Coffee

Das «Orang Utan Coffee»-Projekt fördert Bau-ern, die ihre Kaffeeplantagen ökologisch bewirt-schaften und auf Rodungen des Regenwaldes verzichten. 50 Eurocent pro Kilo «Orang Utan Coffee» geht zur Unterstützung des Orang-Utan-Schutzprogramms an PanEco.

Bernhard Trachsel, Stiftungsrat der Haldimann Stiftung

«Die Haldimann-Stiftung unterstützt die Greifvogelstation Berg am Irchel, weil hier die Tiere nicht nur professionell betreut und behandelt werden, sondern die vorübergehende Pflege wildtierbiolo-gisch sinnvoll erfolgt und im Dienst von Nachhaltigkeit und der Erhaltung der Biodiversität steht.»

Dank

Christina Filthaut, Greifvogel-Patin

«Ich fand diesen wundervollen Vogel verletzt am Strassenrand. Die Polizei brachte ihn zur Greifvogelstation und dank der professionellen Pflege durfte ich bereits eine Woche später meine «Taipa» in die Freiheit entlassen. Es war einer der schönsten Momente, den ich erleben durfte.»

36 |

Stiftung PanEcoChileweg 5CH-8415 Berg am Irchel

Tel. +41 52 354 32 [email protected]

www.sumatranorangutan.orgwww.naturzentrum-thurauen.chwww.greifvogelstation.chwww.ruebisundstuebis.ch

IBAN: CH27 0900 0000 8400 9667 8

PanEco ist eine international tätige, gemein-nützige Stiftung mit Sitz in Berg am Irchel. Unsere Arbeit konzentriert sich auf die Bereiche Natur- und Artenschutz sowie Umweltbildung in Indonesien und der Schweiz. Wir verfolgen dabei eigene Projekte und unterstützen lokale Partner fachlich wie finanziell.

Bild Titelseite: Die beiden neu ausgewilderten Sumatra-Orang-Utans «Hutan» und «Ganteng» klettern im Regenwald des Jantho-Naturreservats.