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Wasserversorgung Dürnten Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel

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Wasserversorgung Dürnten

Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel

Inhaltsverzeichnis

Statistik Wasserverbrauch 20121

Leitungsnetz / Hydraulik2

Grund- und Quellwassergebiet 3

4

Seewasser5

Quellwasser Herrenhölzli und Brunnenbühl6

Quellfassungen Schupis und Oberberg7

Pumpstationen und Reservoire8

Qualitätssicherung und Trinkwasser in Notlagen9

Bemessung der Schutzzone S1, S2 und S3 und Nutzungsbeschränkung

Geschichtliches über Brunnenanlagen u. Quellen

1. Statistik Wasserverbrauch 2013

2. Leitungsnetz

2. Hydraulik

3. Grund- und Quellwassergebiet

3. Grund- und Quellwassergebiet

4. Bemessung der Schutzzone S1, S2 und S3

Titel4. Nutzungsbeschränkungen

5. Seewasser

• Verbund Gruppenwasserversorgung Zürcher Oberland (12 Gemeinden) • Baujahr 1960 • Option 2‘800 m3/Tag / Minimalbezugsmenge 10% >280 m3• Verbrauch 2012 194’000 m3 (ca.5310 m3/Tag)• 25% vom Gesamtverbrauch• Wasser wird ozonisiert und gefiltert

6. Grundwasser Feldhof• Baujahr 1942• Grundwasserbezug 2012 232‘000 m3/a• ca. 35% vom Gesamtverbrauch• Höhendifferenz 75 m bis Reservoir • Pumpenleistung 1800 l/min /63 PS• Pumpenaxe 506.95 m.ü.Meer • Keine Entkeimungsanlage• Bezugsgebühren an Kanton ca. Fr. 4‘500/a

6. Grundwasser Feldhof

Nutzungsschicht 504.20 – 501.45 m ü. Meer = 2.75 m

6. Grundwasser Feldhof

6. Quelle Brunnenbühl

• Die Quelle wurde im Jahr 1885 für die Trinkwasserversorgung in Tann ausgebaut.

• Gemäss Beschluss Regierungsrat von 2005 wurden alle Zivilgemeinden bis 31.12.2009 aufgelöst und in das Gut der Politischen Gemeinde übertragen.

• Ergiebigkeit gemäss Schätzungen ca. 250- 350 l/min2010 wurden die restlichen 14 Hauswasseranschlüsse in Tann ab der Brunnenleitung demontiert und an die Trinkwasserversorgung der Poltischen Gemeinde angeschlossen.

• Wir haben jetzt ein komplett unabhängiges Brunnenleitungsnetz, welches Quellwasser direkt ab der Quelle Brunnenbühl zu den 9 Brunnen in Tann leitet.

• An der Gemeindeversammlung 2010 wurde der Kredit für die Quellwassersanierung Brunnenbühl und Herrenhölzli von Fr. 665‘000 angenommen.

6. Quelle Herrenhölzli

• Die Gemeindewerke Rüti haben Mitte des letzten Jahrhunderts im gleichenSchutzzonengebiet wie die Brunnbühlquelle ihre Herrenhölzliquelle inBetrieb genommen.

• Die Herrenhölzliquelle wurde vom Gemeindewerk Rüti inkl. Waldstück undLeitungsabschnitt im November 2010 für Fr. 131‘000.00 übernommen und ausgebaut.

• Ergiebigkeit ca. 35 l/min.

6. Quellen und Pumpstation

Alte Pumpstation neue Pumpstation

6. Quellen Brunnenbühl und Herrenhölzli

• Baujahr Sanierung/Ausbau 2009/10• Ergiebigkeit 2012 Brunnenbühlquelle 204’000 m3/a

Herrenhölzli 33’500 m3/a• Pumpen Brunnenbühl 5.0 KW / 300 l/min• Pumpen Herrenhölzli 1.5 KW / 50 l/min• UV-Anlage 100 W/m2 und 400 W/m2• Höhendifferenz 80 m bis Reservoir Bodmen

6. Schutzzonen Quellwasser

7. Quellfassungen Oberberg und Schupis

• Mitte des vorletzten Jahrhunderts die Trink- und Brauchwasserversorgung durch die Zivilgemeinde Dürnten ausgebaut

• Ergiebigkeit ca. 22 l/min / 10 l/min• Gewölbestollen ca. 100 m und 15 m lang• 3 Brunnen sind angeschlossen

8. Reservoir und Pumpstation Bodmen

8. Reservoir und Pumpstation Bodmen

• Baujahr 1943/1964/2009• Reservoir Kammern 2004/2006 saniert• Höhenlage 577.57 m.ü.Meer• Reservoir inklusive Löschreserve 1020 und 600 m3• Löschreserve 130 und 70 m3• Höhendifferenz 67 m bis Reservoir• Pumpenleistung 15 KW 500 l/min

8. Reservoir und Pumpstation Breitenmatt

• Baujahr 1977 • Reservoir Kammern saniert 2000• Höhenlage 643.70 m.ü.Meer• Reservoir inkusive Löschreserve 500 m3• Löschreserve 200 m3• Höhendifferenz Zone 2 66.13 m bis Reservoir• Pumpenleistung 30 KW 1160 l/min

8. Reservoir Oberdürnten

• Baujahr 1927 • Reservoir Kammern 2001 saniert• Höhenlage 641.40 m.ü.Meer• Reservoir inkl. Löschreserve 200 m3• Löschreserve 100 m3

8. Reservoir und Pumpstation Hüslen

• Baujahr 1977 • Reservoir Kammern 2000 saniert • Höhenlage 736.00 m.ü.Meer• Reservoir inkl Löschreserve 1000 m3• Löschreserve 200 m3• Höhendifferenz 92.3 m bis Reservoir• Pumpenleistung 7.5 KW 190 l/min

8. Reservoir Hasenstrick

• Baujahr 1961 • Höhenlage 844.00 m.ü.Meer• Reservoir inkl Löschreserve 150 m3• Löschreserve 62 m3• WV Bachtelberg ist Miteigentümer • WV Hinwil Benützung als Zwischenreservoir• (WV Hinwil Pumpenleistung 168 ltr/min)

9. QS Sicherung

Qualitätssicherung QS; Anpassung nach HACCP Methode; Seit dem 1. Juli 1995 sind das neue Lebensmittelgesetz (LMG) und die darauf beruhende Lebensmittelverordnung in Kraft. Der Art. 23 des LMG verlangt dabei von allen Betrieben, welche Lebensmittel herstellen, behandeln oder abgeben, ausdrücklich die Selbstkontrolle. Zudem ist das Bundesgesetz über die Produktehaftpflicht bereits seit dem 1. Januar 1994 in Kraft. Dabei liegt im Gegensatz zu früher die Beweispflicht beim Produzenten, also der Wasserversorgung. Für die Wasserversorgung gilt das Prinzip der Selbstkontrolle. Diese umfasst eine Gefahrenanalyse mit punktueller Risikoeinschätzung und Festlegung der zu beherrschenden kritischen Kontrollpunkte. Für die Lenkungspunkte sind Arbeitsanweisungen auszuarbeiten und zur Gewährleistung der verlangten Rückverfolgbarkeit entsprechende Aufzeichnungen. Das Qualitätssicherungshandbuch QS wurde per 1. Mai 2002 vom Gemeinderat in Kraft gesetzt. Mittlerweile ist seit dem September 2005 die neue Richtlinie W1 d für die Qualitätsüberwachung in der Trinkwasserversorgung durch den SVGW (Schweizerischen Verein des Gas und Wasserfaches) in Kraft gesetzt worden. Die neue Richtlinie richtet sich nach der international verbreiteten HACCP-Methode und ist in 7 Grundsätzen aufgeteilt:1.Gefahrenanalyse durchführen2.CCPs (Critical Control Point)3.Grenzwerte festlegen4.Überwachung des CCPs festlegen5.Korrekturmassnahmen festlegen6.Verifizierung festlegen7.Dokumentation einführenDas neue System der Qualitätssicherung mittels Gefahrenanalyse und der Festsetzung von kritischen Kontrollpunkten, das sich an der international verbreiteten HACCP-Methode (Hazard Analyse and Critical Control Points) orientiert, bezweckt die qualitative Beherrschung der Prozesse und Zustände in der Wasserversorgung. Die revidierte Fassung der vorliegenden Richtlinie trägt dem neuen Konzept vollumfänglich Rechnung. So wird z. B. keine allgemein verbindliche Anzahl für Probenahmestellen mehr vorgegeben. Diese muss aufgrund der Gefahrenanalyse festgelegt werden. Die Gefahrenanalyse bildet auch die Grundlage für das Festlegen der Proben und der zu beobachtenden biologischen, chemischen und physikalischen Parameter.

9. TWN (Trinkwasser in Notlagen)

Der Bundesrat hat auf den 1. Januar 1992 die Verordnung über die Sicherstellung derTrinkwasserversorgungin Notlagen (VTN) in Kraft gesetzt, Mit dieser Verordnung, die sich auf§ 20 des Landesversorgungsgesetzes (LVG) abstützt werden die Kantone, die Gemeindenund die anderen Inhaber von Wasserversorgungsanlagen verpflichtet, die notwendigenVorkehrungen zu treffen, um die Trinkwasserversorgung in Notlagen sicherzustellen.

Gemäss § 27 Abs. 4 Wasserwirtschaftsgesetz (WWG) treffen die Gemeinden die notwendigenMassnahmen für die Trinkwasserversorgung in Notlagen.

Der Gemeinderat hat an der Sitzung vorn 22. Oktober 2002 (S. 510-511) das Konzept derTrinkwasserversorgung in Notlagen abgenommen und zur Genehmigung an das Amt fürAbfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) weitergeleitet. Das AWEL hat das Konzept am 4.Dezember 2008 genehmigt.

Die VTN verlangt, dass bereits vorhandene Konzepte und Massnahmen der TWN regelmässigüberprüft und allenfalls ergänzt werden müssen. In der Zwischenzeit wurde die RichtlinieWIVN 300 d TWN überarbeitet, neue Quellfassungen wurden an das Netz derWasserversorgung angeschlossen und die Fernwirkanlage erneuert. Für die Überprüfung undAnpassung der TWN hat de Tiefbau- und Werkkommission anlässlich der Sitzung vom 6. Juli2010 einen Kredit von Fr. 9'994 -- genehmigt. Als externer Berater wurde die Firma UliLippuner aqualog AG. Regensdorf, beigezogen. die bereits im Jahr 2002 das TWNausgearbeitet hatte.

Trinkwasser gehört ohne Zweifel zu jenen Gütern, die im Rahmen der Versorgungssicherheiteine hohe Priorität geniessen.

9. TWN (Trinkwasser in Notlagen)

Die Gemeinde Dürnten hat eine Wasserversorgung, die betreffend Versorgungssicherheit derBevölkerung mit Trinkwasser sehr geringe Risiken aufweist. Der Grund hierfür ist, dass dasWasser von zahlreichen hydrogeologisch und gebietsmässig voneinander unabhängigenPunkten ins Netz geleitet werden kann. im Normalbetrieb wird Grund-, Quell- und Seewasserbezogen. Im Notfall kann zusätzlich auch Wasser von den Fremdbezugsstellen derbenachbarten Wasserversorgungen Bachtelberg. Hinwil und Bubikon verwendet werden.Zusätzlich sind noch weitere Wasserbezugsstellen auf dem Gemeindegebiet vorhanden, die imNotfall ebenfalls eingesetzt werden könnten, Die untersuchten Szenerien zeigen, dass dieWasserversorgung Dürnten heute und in Zukunft ausreichend Wasser liefern kann, wenn einsolches Notfall-Szenario eintreffen sollte.

Die Wasserversorgung Dürnten hat die Möglichkeit, genügend Materialien, Maschinen undWerkzeug beschaffen zu können, damit die dringendsten Instandsetzungsarbeiten umgehenderfolgen können. Mit der Einführung eines Qualitätssicherungssystems für denWasserversorgungsbetrieb im Jahr 2001 (aktualisiert 2011) ist auch garantiert, dass dieWasserversorgung beim Ausfall des Leiters Wasserversorgung in einem Notfall durch seinenStellvertreter richtig betrieben werden kann.

Das Konzept der Trinkwasserversorgung in Notlagen für die Gemeinde Dürnten sieht vor, dassdas Versorgungsgebiet in 6 Sektoren mit je einem Wasserbezugsort eingeteilt wird. In Notlagenkann die Bevölkerung. sofern nicht für alle Einwohner genügend Wasser im Leitungsnetzvorhanden ist, Wasser von den 6 Bezugsorten beziehen. Die maximale Holdistanz für grössereSiedlungen liegt bei etwa 500 m. Das Wasser wird dort über Hydranten oder Fahrzeugeabgegeben, wobei die Feinverteilung mit Hilfe von Verteilbatterien erfolgen soll.

9. TWN (Trinkwasser in Notlagen)

Tritt der Fall ein, dass einer oder mehrere dieser Bezugsorte nicht betrieben werden könnenund dass dann die abgegebene Wassermenge nicht ausreicht, kann die Gemeinde weitereWasserbezugsorte auf dem Gemeindegebiet als Notbrunnen bestimmen. Die GemeindeDürnten ist in der glücklichen Lage, ein Inventar von sämtlichen Quellvorkommen auf demGemeindegebiet zu besitzen. Die Wasserversorgung Dürnten muss im Falle vonVerschmutzungen in der Lage sein, Massnahmen zu treffen, damit die Wasserqualität diegesetzlichen Anforderungen erfüllt. In einem solchen Fall sollen Massnahmen im Einklang mitden Empfehlungen des Kantonalen Laboratoriums ausgeführt werden.

Aufgrund der Situation, dass zahlreiche Orte zur Wassergewinnung zur Verfügung stehen,wurde für das TWN-Konzept eine Prioritätenliste erstellt, um den internen und externenWasserbezug für die Versorgung der Gemeinde in Notlagen zu regeln. Diese Prioritätenlistewurde aufgrund von technischen, betriebswirtschaftlichen und organisatorischenGegebenheiten definiert. Die vorgeschlagenen Massnahmen beim Eintreffen von bestimmtenSzenerien berücksichtigen die Anwendung dieser Prioritätenliste.

Geschichtliches über die Brunnenanlagen

Brunnenanlagen in Dürnten

Brunnenanlagen in Tann

Geschichtliches über die Brunnenanlagen

Brunnengenossenschaft DürntenIm ersten vorhandenen Protokoll wird ein Teilungsbrief aus dem Jahre 1734 erwähnt, der den oberen der beiden Dorfbrunnen betrifft. Die Brunnengenossenschaft Dürnten als Besitzerin der Dorf-brunnen zählte 1844, zu Beginn der Aufzeichnungen 39 Anteilhaber, darunter auch die Schule Dürnten, Herrn Bezirksarzt Dr. Hotz und den Löwenwirt J.C. Weber.

Neben den Dorfbrunnen bestanden seit alter Zeit im Dorf noch 13 Sod- und Pumpbrunnen, die ihre Besitzer mit Grundwasser aus der Tiefe versorgten. Die zwei Quellen für den unteren Brunnen (heute beim Restaurant Bahnhof, Bubikonerstrasse 9) lagen östlich und südwestlich am Hang des Oberbergs und wurden in einer Brunnenstube an dessen Südfuss, im sogenannten "Hanspeter" gesammelt.

Die Quelle für den oberen Brunnen an der "Schmittenbrücke" (gegen-über der Kirche) lag nahe am Dorfbach, im Töbeli östlich des Schuepis.

Als dieses Wasser 1867 unrein war, wurde Herr Prof. Escher von der Linth, Zürich, mit einem Gutachten beauftragt. Man vermutete, die Verunreinigung rühre von Herrn J. Kaspars (damals wohnhaft an der Schneehaldenstrasse 5) Kiesgrube her, die unmittelbar neben der Quelle lag.

Der Vorschlag des Gutachters, einen Stollen rückwärts dem Wasser nach in den Hang zu graben, wurde zuerst abgelehnt. Nachdem Dr. Hotz sich aber dafür einsetzte, wurde der Stollen trotzdem gegra-ben. Zu dieser Zeit besass seine Meinung und diejenige von Geometer Bretscher in der Brunnengenossenschaft grosses Gewicht.

Geschichtliches über die Brunnenanlagen

Die Brunnenstuben waren anfänglich aus 6cm dicken eichenen Bretttern gefügt. Diejenige am Oberberg wurde 1887 aus Zement gegossen.

Die Wasserleitungen bestanden aus ausgebohrten Baumstämmen, sogenannten Tücheln. Jeder Brunnengenosse hatte von Zeit zu Zeit einen solchen Stamm (Föhre- oder Weisstanne) von 5.40 m Länge und mindestens 15cm Dicke unentgeltlich zu liefern und bei den Unterhaltsarbeiten im Frondienst mit-zuhelfen. Die Stämme wurden nach dem Ausbohren durch einen Spezialisten nachher bis zu ihrer Verwendung im Wasser gelagert. 1867 wurde der heutige Feldeggwegneu angelegt und daher beschlossen, statt der Tüchelleitung jetzt auch eiserne Röhren zu verlegen. Dr.Hotz liess im gleichen Jahre auf eigene Rechnung die Tüchelleitung von der Brunnenstube beim "Schuepis" bis zum oberen Brunnen (links des Baches, mit zweimaliger Unterquerung) durch eine eiserne Leitung ersetzen.

Die eisernen Wasserleitungen lagen nun tiefer und waren dauerhafter. Aber sie verkalkten naturgemäss während ihrer längeren Lebenszeit. 1901 wurde der Vorschlag gemacht, die obere Leitung mittels Salzsäure zu reinigen. Eine Erneuerung schien zu teuer, eine solche Reinigung zu riskant, so dass die Leitung auch 1908 noch verstopft war. Zeitweise floss überhaupt kein Wasser mehr in den Trog, sondern alles durch den Überlauf bei der Brunnenstube oben in den Dorfbach. Jetzt verlegte Albert Bösinger, Mechaniker, (damals Hinterdorfstrasse 5) neue Eisenröhren rechts des Baches und im untern Teil wahrscheinlich entlang der Schneehaldenstrasse (*4). Für diese Arbeit musste die hohe Summe von Fr. 2000.- auf der Bank aufgenommen werden. Die gusseiserne Leitung hatte vom Auslauf an 100m abwärts 10cm, für den Rest 7,5cm Durchmesser und wurde 60 cm tief verlegt.

Geschichtliches über die Brunnenanlagen

Auch die Brunnentröge, aus denen das Vieh trank, und die Brunnenstöcke bestanden Mitte des letzten Jahrhundert noch aus Holz. Nach dem Versetzen desjenigen im Unterdorf wegen des Strassenbaus 1851 war er undicht. Jetzt wurde beschlossen, für beide Dorfbrunnen sandsteinerne Stöcke und Tröge von einem Steinmetz in Kempraten anzuschaffen. Die Brunnenröhren sollten aus Gusseisen bestehen. Das Spülen und Waschen in diesen einfachen Trögen war nun bei Busse verboten.1882 war der obere Brunnentrog so schadhaft, dass er ersetzt werden musste. Man beschloss, einen Haupttrog aus Zement bei Joh. Honegger zur Handlung (heute VolgLager, Rütistrasse3)) zu bestellen. Dem Wunsch nach seitlichen Waschtrögen, sogenannten Flotschtrögen, wurde entsprochen und für beide Dorfbrunnen je ein solcher aus gleichem Material bestellt.

Von den Siebzigerjahren an bis zur Elektrifizierung 1904 thronte auf beiden Dorfbrunnen eine Gaslampe, die von einem Laternier mit Neonlicht gefüllt und täglich angezündet und gelöscht werden musste.Am Privatbrunnen beim ehemaligen Gubelmann'schen Lehenhaus (heute Max Schneider, Edikerstrasse 1) war schon seit dem Bau der Sonne (1855) auch der Wirt Joh. Wild und seit 1899 auch der Besitzer der Scheune Edikerstrasse 3, Hch.Wild, zum Wasserbezug berechtigt. 1888 wurde oberhalb der "Alten Metzg" ein weiterer privater Brunnen aufgestellt. Er bezog Überschusswasser des oberen Dorfbrunnens und diente dem „Löwen“ und dem Metzger in der „Alten Metzg“.

Geschichtliches über die Brunnenanlagen

Die Dorfbrunnen waren wichtige Treffpunkte im Dorf. Jeder Berechtigte holte hier sein Trink- und Brauchwasser und tränkte sein Vieh. Im Herbst wurden die Fässer daneben gereinigt, Geschirr wurde geputzt und verschwellt. Auch fürs Begiessen der Blumen im nahen Friedhof holte man Wasser. Im kleinen Trog und auf dem gepflästerten Brunnenplatz konnten Wasch- und Reinigungsarbeiten vorgenommen werden.

Auf massive Weise wurde die Tätigkeit der Brunnengenossenschaft ein erstes Mal durch die Bergwerksgenossenschaft 1858 beeinträchtigt. Beim Abbau von Schieferkohlen unterbrach man die Zuleitung von der südwestlich am Oberberghang gelegenen Quelle her. Eine Einigung wurde erst nach Jahren erzielt. Die Brunnengenossenschaft musste auf einen Teil des Wassers verzichten. - Schon vor dem Bau der ÜBB meldete 1897 die Brunnengenossen-schaft ihre Bedenken und Ansprüche an, besonders wegen der Quellfassung des oberen Brunnens. Die Wassermengen wurden über längere Zeit gemessen. Zur Anpassung des Stollens unter dem ÜBB – Trassee hindurch mussten kostspielige Arbeiten selbst finanziert werden.

Anfänglich erfolgten alle Arbeiten ausser derjenigen des Brunnenmeisters im Frondienst durch die Brunnengenossen. Spätestens beim Anschaffen von Steintrögen und Verlegen von Eisenröhren mussten aber Fachleute angestellt werden. Das Eintreiben der Steuern und Bussen, das Durchsetzen der Ordnungs-vorschriften an den Brunne bereitete viel Ärger. So verliessen einmal während einer Verhandlung 1871 fast alle demonstrativ das Schulhaus, wo die Versammlungen seit dessen Bau 1863 stattfanden. Streit entstand auch immer wieder wegen Mietern, die ohne Erlaubnis oder Anteilschein einfach Wasserholten.

Geschichtliches über die Brunnenanlagen

1896 erfolgte die Gründung der Wasserversorgung Dürnten, die ihren Mitgliedern Wasser vom Stampf her ins Haus lieferte. Damit schwand bei immer mehr Einwohnern die Abhängigkeit von den Laufbrunnen.

Ein grosser Eingriff im Dorfzentrum von Dürnten war 1923/24 die teilweise Eindeckung des Baches und parallel dazu das Verschwinden der "Schmittenbrücke" bei der Abzweigung der heutigen Schneehaldenstrasse. Die Zementtröge des oberen Dorfbrunnens hätten verschoben werden müssen, schienen dies aber nicht mehr aushalten zu können. Deshalb wurde 1925 mit Beiträgen von 4000 Fr. von der Zivilgemeinde und 1000 Fr. von der Firma Bosshard ein neuer Brunnen aus Gneis angeschafft. Die endgültigen Kosten betrugen knapp 6‘000 Fr.

Zwei Jahre später, 1927, war die Brunnengenossenschaft am Ende. Quellen, Brunnen und alle Einrichtungen gingen mit Rechten und Pflichten unentgeltlich an die Zivilgemeinde Unterdürnten über. Die Quelle des oberen Dorfbrunnens befand sich in einem Grundstück, das als "Hofacher" zum Gubelmann'schen Lehenhof gehörte. Deshalb ist folgende Sachlage wahrscheinlich: 1)Die Dorfgemeinde von Dürnten (Gemeinschaft der Dürntner Bürger), damals ohne Höfe, konnte ein Wasserbezugsrecht von dieser Quelle nur erhalten, wenn sie Gubelmann (im heutigen Hause Max Schneider) zusicherte, dass er auch weiterhin und für immer genügend Wasser für seinen Privatbrunnen beim Haus erhielt. Vielleicht wurden noch weitergehende Verpflichtungen eingegangen, es ist dem Schreibenden aber nichts Schriftliches bekannt.

Geschichtliches über Brunnenanlagen

Im Teilungsbrief von 1734 sicherte sich die Dorfgemeinde Dürnten das Land für den oberen Dorfbrunnen. Die Nachkommen der damaligen Landbesitzer, die Gebrüder Heusser in der "Alten Schmiede" (heute Hinterdorfstrasse 1+3) wehrten sich 1865 dagegen, dass auf dem neugeschaffenen Notariat Wald der Platz um den Brunnen herum als der Brunnengenossenschaft gehörend eingetragen werden sollte.

Nach 1833 gehörten auch die Höfe ums Dorf und die Nicht-Dürntner-bürger zur Zivilgemeinde. Darum musste im Auftrag des Statthalteramts Hinwil 1844 eine besondere Brunnengenossenschaft der alten Berechtigten gegründet und ein Protokoll über deren Verhandlungen geschrieben werden.

*2 Das alte Schulhaus Dürnten stand innerhalb der Friedhofmauer, direkt neben dem heutigen Gemeindehaus. *3 Das Gemeindehaus wurde 1822 anstelle eines Bauernhauses mit Scheune durch Dr. Zollinger gebaut. Sein Nachfolger (ab 1832?) als Bezirksarzt war Dr.Hotz, der im gleichen Haus wirkte und wegen seines Erbes aus dem Nachlass des Spinnerkönigs Kunz der reichste Dürntner war.

*4 siehe Buch "Heimatkundliches aus Dürnten", W.Honegger / Verlag Wetzikon/1958, Seiten 47 und 48.

*5 Tüchel, auch TeicheI, Deuchel, Düül, siehe meine Aufsätze im Jahrheft des Verkehrsvereins Rüti-Tann, 1961-1962.

*6 Gemeinderatsprotokoll von 1834: Es haben mehrere Bürger von Dürnten beim Bezirksrat geklagt, "dass der seinerzeit im Dorf Unterdürnten existiert habende Brunnen gänzlich abgestanden und im Ruin sei"... Der Gemeinderat beschliesst, "dem Verwalter des Gerechtigkeitsgutes zu Dürnten ... die Aufforderung zugehen zu lassen, dafür zu sorgen", dass der Brunnen innert 14 Tagen instandgestellt sei.

Geschichtliches über die Brunnenanlagen

. *7 Mitte des letzten Jahrhunderts wurden wegen der Bedürfnisse der aufkommenden Industrie viele neue Strassen gebaut: Grüningen- Dürnten-Wald, Rüti-Wald entlang der Jona, Hinwil-Dürnten, Hinwil- Oberdürnten mit Anschluss an die Strasse Dürnten-Wald, Dürnten-Rüti übers Riet 1858.

*8 siehe Buch "Heimatkundliches aus Dürnten", W.Honegger,/ Verlag Wetzikon / 1958, Seite 53.

*9 Die Wassermengen wurden über längere Zeit gemessen: Im Winter 1899flossen am oberen Privatbrunnen ("Sonnenbrunnen") 4,2 Liter, am oberen Dorfbrunnen5,6 Liter und am unteren Privatbrunnen ("Löwenbrunnen“) 5 Liter, also total14.8 Liter pro Minute. Die Ergiebigkeit der Quellen schwankte je nachJahreszeit und Zustand der Fassungen und Leitungen. Im Mai 1868 wurden nachdem Bau des Stollens bei der Brunnenstube des oberen Dorfbrunnens 19 22-28Liter pro Minute gemessen.

Geschichtliches über die Brunnenanlagen.

Geschichtliches über die Brunnenanlagen

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