WASSERKRAFTWERKE - e Steiermark...Verantwortungsvoll Energie gewinnen Die Steweag-Steg GmbH stellt...
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WASSERKRAFTWERKEgössendorf
& kalsdorf
Stand: Oktober 2010
Vorwort
Verantwortungsvoller Umgang mit dem Thema Energie ist
geprägt vom Bewusstsein, dass der schonende Umgang mit den
Ressourcen unserer Zeit oberste Priorität hat.
Steigendes Umweltbewusstsein und wachsender Energieverbrauch
nicht automatisch als Gegensätze zu definieren, sondern
sie bestmöglich in Einklang zu bringen, haben wir uns daher
von Anfang an bei unseren Überlegungen zu den zwei neuen
Murkraftwerken in Kalsdorf und Gössendorf zur Aufgabe gestellt.
Deshalb ist es uns ein Anliegen, diese Projekte in Partnerschaft
mit allen betroffenen Dialoggruppen zu realisieren und bei
diesem Prozess Offenheit und Transparenz in den Mittelpunkt zu
stellen. Das heißt, im Miteinander jene Lösungen zu finden,
welche die unverwechselbare Aulandschaft der Mur schützen
und aufwerten, einen einmaligen und neuen Erholungsraum für
alle Menschen schaffen, die sich der Natur verbunden fühlen
und gleichzeitig mit einem Investvolumen von rund 160 Millionen
Euro saubere Energie für mehr als 45.000 Haushalte zu
produzieren.
Wir freuen uns, in engem Kontakt mit Ihnen dieses Projekt
realisieren zu können, möchten Ihnen auf diesem Wege ein offenes
Ohr für Ihre Anliegen signalisieren und erwarten uns ein Ergebnis,
das sowohl hinsichtlich der ökologischen Anforderungen
als auch der technischen Aspekte mit Sicherheit neue erfreuliche
Maßstäbe für die steirische Energiezukunft setzen wird!
folder_kraftwerk_es_v24zw 25.03.2009 17:33 Uhr Seite 3
EnergielandSteiermark
Wir Steirerinnen und Steirer brauchen Energie. Und
das in immer größeren Mengen. Diese werden von
den heimischen Stromversorgern mit hoher
Versorgungssicherheit bereitgestellt. Allerdings
steigt der Verbrauch seit Jahren stärker an als die
Eigenproduktion von Strom.* Österreich muss seit
2001 Strom importieren, um den Jahresbedarf
decken zu können. Diese elektrische Energie aus
dem Ausland kommt aus Kraftwerken, auf deren
technische und ökologische Standards wir keinen
Einfluss nehmen können. Ein Großteil des so im-
portierten Stroms wird aus Energieträgern wie Öl,
Gas und Kohle gewonnen oder von Atomkraftwerken
bezogen.
Seit Jahren steigt der Verbrauch an Strom stärker
an als die Eigenproduktion. Österreich muss seit
2001 Strom importieren, um den Jahresbedarf
decken zu können. Strom aus Wasserkraft ist die
bedeutendste heimische Energieform. Ihr wird in
Zukunft eine weiter steigende Bedeutung bei-
gemessen.
* Jährlicher Anstieg des Stromverbrauches:
Österreich rund 3 %, Steiermark rund 2 %.
Energie sparen
Die Forschung und Entwicklung ermöglicht uns, bessere Geräte zu benützen,
die oftmals weniger Energie verbrauchen als ihr Vorgängermodell. Uns allen
ist es ein Anliegen, Energie zu sparen. Trotzdem wächst der jährliche
Energieverbrauch.
In unserem Land wird die elektrische Energie zu mehr als 60 Prozent aus
Wasserkraft gewonnen. Österreich besitzt dank seiner geografischen Lage mit
großen Flüssen und hohen Bergen die Möglichkeit, den erneuerbaren Energie-
träger Wasser optimal zu nutzen.
Ein Drittel der Stromproduktion muss auf dem Wege der thermischen
Erzeugung (in erster Linie Gas und Öl) bestritten werden. Geothermie, Photo-
voltaik und Windkraft sind ein besonderes Anliegen der heimischen Stromwirt-
schaft, können derzeit jedoch nur rund ein Prozent des laufenden
Bedarfes decken.
Das Land Steiermark bekennt sich zum nachhaltigen und ökologisch
verantwortlichen Ausbau der Wasserkraft. Die Steweag-Steg GmbH, das
historisch gewachsene Energieversorgungsunternehmen des Landes
Steiermark, hat es sich daher in Zusammenarbeit mit der Verbund Gruppe zur
Aufgabe gemacht, unsere Flüsse zur Energiegewinnung zu nutzen.
Das Unternehmen plant mit großer ökologischer Sorgfalt und in Verantwor-
tung für die Stromversorgung der Steirerinnen und Steirer südlich von
Graz zwei Wasserkraftwerke. Die Rücksicht auf Flora und Fauna hat dabei
oberste Priorität.
Wenn wir keine Wasserkrafthätten und dafür Kohlekraftwerke
betreiben müssten, würde dieCO2-Belastung in Österreich um
45 Prozent steigen.
Versorgung sichern
Wir erinnern uns an die Schlagzeilen, als in
den USA, in Deutschland und in Italien die
Stromnetze zusammengebrochen sind.
Riesige Schäden waren die Folge.
Das darf in Österreich nicht passieren. Daher
werden diese Kraftwerke mithelfen, die
Versorgungssicherheit weiterhin auf unserem
gewohnt hohen Standard zu halten.
Foto
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t.at
Lebensader Mur
Die Mur ist seit Alters her eine Lebensader der Steiermark. Und seit Jahrhunderten versuchen die
Menschen, den Fluss für sich zu nutzen. Waren es früher Mühlen und die Möglichkeit der Flößerei, so
dient die Mur heute in erster Linie den Menschen als Erholungsraum sowie als Lieferant für elektrischen
Strom. Immer schon haben unsere Vorfahren versucht, den Fluss zu bändigen. Noch bis 1875 bestand
der Talboden aus einer bis zu 1,3 km breiten Flusslandschaft mit Schotter- und Buschwaldflächen, die
ständigen Umlagerungen unterworfen war. Vor 130 Jahren wurde die Mur reguliert und kanalisiert.
Durch die daraus folgende Eintiefung der Mur wurde die Fließgeschwindigkeit immer größer und der
Grundwasserspiegel sank. Es entstand ein untypischer Auwald, wie wir ihn heute in Gössendorf und
Kalsdorf kennen. Die einst vorhandenen Feuchtgebiete sind zum größten Teil verschwunden. Der
Lebensraum kann daher derzeit ökologische Mindestanforderungen nicht mehr erfüllen.
In der Verantwortung für diesen Lebensraum plant die heimische Steweag-Steg GmbH die beiden öko-
logisch aufwendigsten Wasserkraftwerke Österreichs. Der Fluss wird bis zu seiner dreifachen heutigen
Breite aufgeweitet und erreicht fast historische Dimensionen. Damit werden einige, bis 1875
vorhandene, ökologische Lebensräume wieder hergestellt. Die so entstehenden Flachwasserzonen
bieten dann wieder ein Biotop für viele Pflanzen und Tiere, beispielsweise Orchideen und Libellen. Der
Steweag-Steg GmbH ist es ein besonderes Anliegen, mit umfangreichen Begleitmaßnahmen den hohen
Ansprüchen aller Bewohner gerecht zu werden.
Die beiden Kraftwerke dienen zusätzlich dem Hochwasserschutz. Sie regulieren und ordnen den Hoch-
wasserabfluss im wertvollen Natur- und Siedlungsraum. Durch zusätzliche Schutzdämme werden die
angrenzenden Gemeinden vor derzeit drohenden Hochwässern wirkungsvoll geschützt.
Das Projekt ermöglicht eine ökologische Aufwertung des Uferbegleitwaldes; die Aubäche werden mit
Altarmen der Mur verbunden und in Zukunft wieder Wasser führen. Dadurch wird der Lebensraum für
Murfische, Vögel, Fledermäuse sowie Libellen aufgewertet.
Der Schutz des Lebensraumes hat oberste Priorität. Gleichzeitig wird der Kontakt des Menschen mit der
Natur ermöglicht, um das Verständnis für ökologische Zusammenhänge zu erhöhen. Im Bereich der
Murauen sind aufeinander abgestimmte ökologische, freizeitwirtschaftliche, energiewirtschaftliche,
wasserwirtschaftliche und verkehrswirtschaftliche Nutzungsansprüche vorgesehen. So werden zwei
Murquerungen für die Bewohner und Freizeitbenützer Erleichterungen bringen.
KW Gössendorf KW KalsdorfTechnische Daten Technische Daten
Stauziel 330,80 müA
Standort Mur-km 170,090 direkt oberhalb der Kläranlage Gössendorf
max. Turbinendurchfluss (Ausbaudurchfluss QA) 200 m3 / s
Fallhöhe bei Ausbaudurchfluss ca. 11,18 m
max. Kraftwerksleistung (Engpassleistung) 18,75 MW
Durchschnittliche Jahreserzeugung (Regelarbeitsvermögen) 86,7 GWh
Stauziel 317,10 müA
Standort Mur-km 163,421 unterhalb der Kläranlage Mellach
max. Turbinendurchfluss (Ausbaudurchfluss QA) 200 m3 / s
Fallhöhe bei Ausbaudurchfluss ca. 11,21 m
max. Kraftwerksleistung (Engpassleistung) 18,51 MW
Durchschnittliche Jahreserzeugung (Regelarbeitsvermögen) 79,12 GWh
Gestaltung der Dämme mit Begleitrinne Flachwasserzone Hydromorphologische Aufweitung
VerantwortungsvollEnergie gewinnen
Die Steweag-Steg GmbH stellt sich der Aufgabe,
die Stromversorgung der Steiermark zu
sichern.
Mit den beiden Murkraftwerken wird so viel
Strom erzeugt, wie es dem Verbrauch von
rund 45.000 steirischen Haushalten* entspricht.
Nach ihrer Fertigstellung erzeugen
diese Kraftwerke zusammen rund 165
Millionen kWh pro Jahr.
Diese Energie wird dort gewonnen, wo sie
gebraucht wird – im Großraum von Graz. Die
Investition von 160 Millionen Euro erhöht im
Wirtschaftsraum Graz und Graz Umgebung die
Wertschöpfung um 0,5 % und schafft 2.000
Arbeitsplätze in der Planungs- und Bauphase.
Mit dieser Form der Energiegewinnung aus
dem erneuerbaren Energieträger Wasser
können gegenüber einer Stromgewinnung aus
fossilen Energieträgern mehr als 100.000 t CO2
pro Jahr vermieden werden. Das entspricht
einem Jahresausstoß von 60.000 PKW bei
15.000 gefahrenen km/Jahr.
*Bei einem angenommenen Durchschnittsverbrauch
von 3600 kWh pro Jahr und Haushalt.
Zu Ihrem Schutz
Hochwasserschutz ist uns ein besonderes
Anliegen! Er spielt eine entscheidende Rolle
bei der Planung der zwei Kraftwerksstufen KW
Gössendorf und KW Kalsdorf.
Einerseits sind kraftwerksseitig
Verbesserungen bei den
Hochwasserschutzmaßnahmen vorgesehen,
beispielsweise die Neuerrichtung von
Dämmen, Instandhaltungsverpflichtungen etc.
Andererseits soll durch die Errichtung von
sekundären Hochwasserschutzmaßnahmen die
Hochwassersituation für die Gemeinden
südlich von Graz verbessert werden. Konkret
betrifft dies Feldkirchen bei Graz, Fernitz,
Gössendorf, Kalsdorf, Mellach und Werndorf.
Damit stellt die Steweag-Steg GmbH den
Gemeinden eine einreichfähige Planung dieser
sekundären Hochwasserschutzmaßnahmen zur
Verfügung.
Hochwasserereignisse in der Vergangenheit
Paradies an der Mur
Dort, wo wir in die natürlichen Räume eingreifen müssen, tun
wir es so behutsam wie möglich. Wir beanspruchen ein Stück
Natur ausschließlich dort, wo es absolut unvermeidbar ist und
gehen mit höchster Behutsamkeit mit ihr um!
Die Steiermark bietet eine reiche Fülle an wunderschönen
Naturräumen. Sie für die kommenden Generationen zu er-
halten, sehen wir als Pflicht. Als Pflicht, der wir gern nach-
kommen. Zugegeben: es handelt sich um eine Gratwanderung,
gilt es doch, die maximale volkswirtschaftliche Wertschöpfung
mit dem umweltschonendsten Vorgehen unter einen Hut zu
bringen.
Gerade entlang der Mur finden Spaziergänger und Radfahrer
ein wunderschönes Ambiente zum Erholen. Fauna und Flora
sind in einer Fülle vorhanden, wie wir sie nicht mehr oft
finden. Um den Erhalt dieser Artenvielfalt bemühen wir uns in
unserer Arbeit täglich.
Mit ihrem Know-how bürgen die MitarbeiterInnen der
Steweag-Steg GmbH für technische sowie ökologische
Qualität – gemeinsam mit mehr als 70 anerkannten
heimischen Experten.
Wir haben die Natur nicht gemacht. Aber wir tragen die Ver-
antwortung für sie. Damit die Steiermark noch vielen
Generationen Bewegung an der frischen Luft ermöglicht.
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Terminplan
2005 Projektbeginn, Beginn der Erhebungen
2006 Ersteinreichung und Vollständigkeitsprüfung
durch die Behörde
2007 Umweltverträglichkeitserklärung wird
eingereicht, Verhandlung des Projektes
2008 Baubewilligung durch Behörde, Berufung
von Projektgegnern und Bestätigung der
Baubewilligung durch Umweltsenat
2009 Baubeginn
2011 voraussichtliche Inbetriebnahme des
ersten Kraftwerkes
2012 voraussichtliche Inbetriebnahme des
zweiten Kraftwerkes
2013 endgültige Fertigstellung der ökologischen
Begleitmaßnahmen
Informationen
Wir freuen uns, mit Ihnen in Dialog treten zu dürfen! Wenn Sie
Fragen zu diesem Projekt oder zur Energiegewinnung allgemein
haben, kontaktieren Sie uns bitte direkt. Zögern Sie nicht,
das Team der Steweag-Steg GmbH anzurufen.
DI Heinz Jauk
Gesamtprojektleitung, technische Fragen
Telefon: +43 (0) 316 / 9000-55 800
Mobil: +43 (0) 664 / 61 65 800
Dr. Josef Kranz
Fischerei, Grundstücke, Rechtsangelegenheiten
Telefon: +43 (0) 316 / 9000-53 400
Mobil: +43 (0) 664 / 61 63 400
DI Henrike Bayer
Ökologische Baubegleitung
Telefon: +43 (0) 316 / 9000-55 809
Mobil: +43 (0) 664 / 61 60 825
DI Andreas Fürst
Bauabwicklung
Telefon: +43 (0) 316 / 9000-55 808
Mobil: +43 (0) 664 / 61 60 808
Aktuelle Informationen und Bilder zum Baufortschritt können sie
auf unserer Homepage www.e-steiermark.com finden. Eine laufende
und offene Information über das Projekt ist Grundlage unserer
Arbeit. Wir bieten Ihnen einen geführten Besuch auf der Baustelle
an jedem ersten Freitag im Monat um 13.00 Uhr an. Aus organisatori-
schen Gründen bitten wir um Anmeldung unter +43 (0) 316 / 9000-55
801 oder unter [email protected].
A-8010 Graz, Leonhardgürtel 10Telefon +43 (0) 316 / 9000-0
Fax +43 (0) 316 / 9000-28 [email protected]
www.e-steiermark.com
Impressum:
Herausgeber: Steweag-Steg GmbH, Leonhardgürtel 10, 8010 Graz
F. d. I. v.: Mag. Urs Harnik-Lauris • Text: achim ertl pr
Fotos: wenn nicht ausgewiesen: Steweag-Steg GmbH