Web 2.0: Orientierung im Dschungel von Communities, Wikis, Blogs & Co.

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Marketing 64 Wer, wie, was? Web 2.0: So nutzt man die neuen Möglichkeiten im Internet effektiv im Betrieb In der Presse ist die „Web 2.0 Sau“ inzwischen aus- giebig durchs Dorf getrie- ben, und manch einer wähnt bereits das Web 3.0, Web X.0 – oder wie auch immer es bezeichnet werden mag – in den Startlöchern. Dabei weiß längst noch nicht jeder, was unter Web 2.0 über- haupt zu verstehen ist, geschweige denn, wie man die damit zu- sammenhängenden Inno- vationen gewinnbrin- gend für sich nutzen kann. Dieser Artikel bringt Licht in die Untie- fen des neuen Web. Die Anfangstage des Internet Seitdem das Internet 1993 mit dem er- sten grafikfähigen Browser Mosaic für die Öffentlichkeit zugänglich wurde, haben sich Websites zum Großteil in ei- ner für den Nutzer passiven Weise ent- wickelt: Die Websites wurden zwar schöner, größer und informativer, aber außer Surfen war meist nicht viel zu tun. Es fehlte an Interaktion, der Nutzer konnte sich nicht im Internet einbrin- gen. Der erste Schritt in diese Richtung wurde durch Foren getan. In einem Fo- rum können sich die Teilnehmer unter- einander über meist spezifische The- men austauschen und diskutieren, oder einfach nur quasseln. Sozusagen der Stammtisch im Internet, mit dem Vorteil einer zeitlichen Flexibilität, da je- der Teilnehmer reinschauen und teil- nehmen kann wann und wie häufig er möchte. Mehr Nutzer, schnellere Verbindungen In den vergangenen Jahren hat das Internet zwei große Veränderungen erlebt: Die Zahl der Internetnutzer ist in Deutschland stark angestiegen. In- zwischen nutzen 64% der kompletten deutschen Bevölkerung das Internet, und diese im Schnitt bereits zwei Stunden und 20 Minuten am Tag. Zu- gleich wurde die Geschwindigkeit der Anbindung an das Internet ver- bessert und somit verfügen bereits 60% der deutschen Internetnutzer über einen Breitbandzugang. Das Internet ist somit ein wichtiger Teil des täglichen Lebens eines Großteils der Bevölkerung geworden und die Ge- wöhnung und auch das Vertrauen in dieses Medium sind dadurch massiv gewachsen. Diese Grundlage ist eine völlig ande- re als um die Jahrtausendwende zu Zeiten der Dotcom-Krise, als Internet- unternehmen reihenweise den Bach hinunter gingen. Damals scheiterten viele Unternehmen daran, dass die „Zeit noch nicht gekommen war“ – teils war die Technik nicht ausgereift genug, teils fehlte der breite Besu- cherstrom, häufig lag es auch an bei- dem zusammen. Dieses Problem ha- ben wir heute nicht mehr.

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Fachartikel aus dem BODYMEDIA Fachmagazin für Fitness & Wellness zum Thema Web 2.0. Der Fokus des Artikels liegt auf der Zielgruppe der Fitnessstudios, jedoch lassen sich die genannten Beispiele und Bezüge zur Fitnessbranche in den meisten Fällen auf andere Branchen mit lokalem Bezug übertragen.

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Wer, wie, was?Web 2.0: So nutzt man die neuen Möglichkeitenim Internet effektiv im Betrieb

In der Presse ist die „Web

2.0 Sau“ inzwischen aus-

giebig durchs Dorf getrie-

ben, und manch einer

wähnt bereits das Web

3.0, Web X.0 – oder wie

auch immer es bezeichnet

werden mag – in den

Startlöchern. Dabei weiß

längst noch nicht jeder,

was unter Web 2.0 über-

haupt zu verstehen ist,

geschweige denn, wie

man die damit zu-

sammenhängenden Inno-

vationen gewinnbrin-

gend für sich nutzen

kann. Dieser Artikel

bringt Licht in die Untie-

fen des neuen Web.

Die Anfangstage des InternetSeitdem das Internet 1993 mit dem er-sten grafikfähigen Browser Mosaic fürdie Öffentlichkeit zugänglich wurde,haben sich Websites zum Großteil in ei-ner für den Nutzer passiven Weise ent-wickelt: Die Websites wurden zwarschöner, größer und informativer, aberaußer Surfen war meist nicht viel zutun. Es fehlte an Interaktion, der Nutzerkonnte sich nicht im Internet einbrin-gen. Der erste Schritt in diese Richtungwurde durch Foren getan. In einem Fo-rum können sich die Teilnehmer unter-einander über meist spezifische The-men austauschen und diskutieren,oder einfach nur quasseln. Sozusagender Stammtisch im Internet, mit demVorteil einer zeitlichen Flexibilität, da je-der Teilnehmer reinschauen und teil-nehmen kann wann und wie häufig ermöchte.

Mehr Nutzer, schnellere VerbindungenIn den vergangenen Jahren hat dasInternet zwei große Veränderungenerlebt: Die Zahl der Internetnutzer istin Deutschland stark angestiegen. In-

zwischen nutzen 64% der komplettendeutschen Bevölkerung das Internet,und diese im Schnitt bereits zweiStunden und 20 Minuten am Tag. Zu-gleich wurde die Geschwindigkeitder Anbindung an das Internet ver-bessert und somit verfügen bereits60% der deutschen Internetnutzerüber einen Breitbandzugang. DasInternet ist somit ein wichtiger Teil destäglichen Lebens eines Großteils derBevölkerung geworden und die Ge-wöhnung und auch das Vertrauen indieses Medium sind dadurch massivgewachsen.

Diese Grundlage ist eine völlig ande-re als um die Jahrtausendwende zuZeiten der Dotcom-Krise, als Internet-unternehmen reihenweise den Bachhinunter gingen. Damals scheitertenviele Unternehmen daran, dass die„Zeit noch nicht gekommen war“ –teils war die Technik nicht ausgereiftgenug, teils fehlte der breite Besu-cherstrom, häufig lag es auch an bei-dem zusammen. Dieses Problem ha-ben wir heute nicht mehr.

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Vom Konsum zum ProsumNachdem nun also Foren sich wach-sender Beliebtheit erfreuten, entwi-ckelten sich immer mehr neue Mög-lichkeiten zur Interaktion auf Websites.Die wichtigsten Anwendungen und ei-nige deren prominentester Vertreterfinden Sie im folgenden Kasten:

Prominente Vertreter des Web 2.0

Wikis & Verzeichnissewikipedia.org / dmoz.org / maps.google.deSharing-Portaleyoutube.com / myvideo.de /flickr.com / issuu.comBlogs & Microblogsblogger.com / twitter.comPod- & Videocast-Portaleitunes.com / last.fm / maxdome.deSocial Networking Portalexing.com / myspace.com / wer-kennt-wen.de / facebook.comOnline-Presseportaleopenpr.de / newsmax.de / pressemitteilung.wsBewertungsportaledooyoo.de / ciao.de / qype.comFrage-Antwort-Portalewer-weiss-was.de / gutefrage.netSocial Bookmark Toolsmisterwong.de / digg.com /del.icio.usOnline-Spielegameduell.de / playnik.de / megazebra.com

Der Internetnutzer wird durch Web 2.0vom Konsument zum Prosument: Daspassive Zappen durch vorgefertigte In-halte wie im TV (Konsum) wird ver-drängt vom aktiven Teilnehmen undProduzieren von Inhalten in Form vonKommentaren, Meinungen, Fotos undVideos im Internet (Prosum). Mit dieserEntwicklung einher geht auch diewachsende Bedeutung von Meinun-gen anderer Internetnutzer zu Produk-ten und Dienstleistungen.

Nach einer Umfrage von Fittkau &Maaß schenken fast 80% der Internet-nutzer unabhängigen Testberichtengroße Beachtung bei der Vorbereitungvon Kaufentscheidungen, wohinge-gen nur 60% sich auf die Informationenauf den Websites der jeweiligen An-bieter stützen. Es tut somit Not, über dieaktuell relevanten Web 2.0 Portale undderen Chancen und Gefahren für ein

Unternehmen Bescheid zu wissen. ImFolgenden sollen daher einige derWeb 2.0 Portale und deren Nutzen fürdas eigene Unternehmen vorgestelltund erklärt werden. Die Liste erhebtkeinen Anspruch auf Vollständigkeit,täglich kommen neue Websites mitteils sinnvollen, teils fragwürdigen Funk-tionalitäten hinzu, aber einen grobenÜberblick über die wichtigsten Portalemit direktem Nutzen für Unternehmengibt sie mit Sicherheit.

Webportale & -verzeichnisseDas mit Sicherheit prominenteste Bei-spiel für Webverzeichnisse mit nutzer-generierten Inhalten ist Wikipedia. Inbereits über 230 Sprachen schreibenNutzer Einträge für alles, das als enzy-klopädisch relevant erachtet wird –über die Relevanz wird natürlich dem-entsprechend auch innerhalb der Nut-zerschaft diskutiert und entschieden.Sollte ein Unternehmen eines der Rele-vanzkriterien (http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Relevanzkriterien)erfüllen, sollte es unbedingt einen Ein-trag in Wikipedia inklusive Link zu dereigenen Website erstellen. Googlewertet einen Eintrag in Wikipedia übri-gens als positives Kriterium für die Rele-vanz einer Website. Man kann somitdadurch auch seine Position in denGoogle Suchergebnissen verbessern.Weitere wichtige Webportale & -ver-zeichnisse sind das Open DirectoryProject (dmoz.org) sowie das GoogleMaps Branchencenter (maps.goo-gle.de). Auch hier sollte ein Unterneh-men vertreten sein. Es existiert eine

große Zahl weiterer Branchenverzeich-nisse wie 11880.com, DasOertliche.de,MeineStadt.de uvm. Eine Liste der imdeutschsprachigen Raum wichtigstenPortale finden Leser auf horn-igroup.de

Online-PressearbeitDas Internet hat auch die Arbeit vonJournalisten revolutioniert: Neben derinzwischen gängigen Recherche imInternet sind auch reine Online-Presse-agenturen entstanden, in denen Fir-men und Einzelpersonen teils kosten-los, teils gegen Gebühr Pressemeldun-gen einstellen und zur Verbreitung frei-geben können. Die Artikel werdenmeist direkt auf der Website des jewei-ligen Dienstes veröffentlicht, somit er-hält der Artikel selbst dann Aufmerk-samkeit, wenn er von keinem Journalis-ten weiter verbreitet wird. Auch hierhat man einen Vorteil für seine eigeneUnternehmenswebsite, wenn diese inden entsprechenden Pressemitteilun-gen genannt und verlinkt wird. Beispie-le für kostenlose Presseportale sindOpenPR.de, FitnessPR.de und News-max.de. Eine Liste mit zehn kostenlosnutzbaren Presseportalen findet manauf horn-igroup.de

Foto- & VideosharingAuch im Bereich der Foto- & Video-sharingportale gibt es ein prominentesBeispiel: YouTube.com, das Projekt, dasnur 1,5 Jahre nach seiner Gründungfür den unglaublichen Betrag von 1,65Milliarden Dollar von Google aufge-kauft wurde. Das Prinzip von YouTube

Interaktion des Nutzers

durch Kommentare und

Bewertungen ist eine der

wichtigsten Veränderun-

gen im Web 2.0.

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und Mitbewerbern wie der deutschenSeite MyVideo.de ist simpel: Nutzerkönnen Videos hochladen und ande-ren Nutzern zeigen. Auch die obligato-rischen Bewertungen und Nutzerkom-mentare sind möglich. Ähnlich verhältes sich bei Fotosharing-Portalen wieflickr.com, mit dem Unterschied dasses hier nicht um den Tausch von Vide-os, sondern Fotos geht.

Für ein Unternehmen kann man diesePortale ideal nutzen, wenn man Foto-und Videomaterial hat, das man hierveröffentlichen kann. Die dort hochge-ladenen Inhalte können meist sehrkomfortabel auf der eigenen Websiteeingebunden werden. So spart mansich zum einen den Aufwand, selbst Vi-deos für das Internet zu konvertierenund erreicht über YouTube & Co. nochzusätzliche Nutzer, da die eingestelltenInhalte nicht nur auf der eigenen Web-site versauern.

BlogsBlogs sind eine Art Tagebuch im Inter-net. Das Wort Blog ist die inzwischeneingebürgerte Kurzform von Weblog,also einem Logbuch im Web, in dasder Betreiber wann auch immer ermöchte, Einträge macht. Sowohl Pri-vatpersonen als auch immer mehr Fir-

men nutzen Blogs, um Mitteilungen je-der Art unters Internetvolk zu bringen.Auch hier sind natürlich Nutzerkom-mentare zu jedem Eintrag möglich.Umeinen Blog zu starten und sinnvoll fürdas eigene Unternehmen zu nutzen,bedarf es vor allem einem: Lust undBegabung am Schreiben. Blogs erfreu-en sich nur dann wachsender Leser-zahlen, wenn die dort publizierten In-halte interessant und gut geschriebensind. Der bekannteste Dienst zum kos-tenlosen Erstellen eines eigenen Blogsist blogger.com (seit 2003 im Besitz vonGoogle).

Eine noch junge Sonderform von Blogssind die Microblogs, deren bekanntes-ter Vertreter twitter.com ist. Die maxi-male Länge der Beiträge in Microblogsist meist stark begrenzt, Twitter lässt bei-spielsweise nur 140 Zeichen zu, was ei-nen Vergleich mit SMS nahe legt. Zu-dem bieten Microblogging-Diensteumfangreiche Unterstützung für diemobile Nutzung per Handy, iPhone,Blackberry & Co., um das Versendenvon Meldungen möglichst schnell undeinfach zu gestalten. Auch Microblog-ging eignet sich vor allem dann für daseigene Unternehmen, wenn man ger-ne schreibt und ein Händchen für dasMedium Internet hat.

Social NetworksSocial Networking Portale weisen wieviele andere Web 2.0 Dienste einigeVertreter auf, die für enorme Summenihre Besitzer gewechselt haben. Sowurde in Deutschland das Portal Stu-diVZ.net im Jahr 2007 nur zwei Jahrenach der Gründung im Herbst 2005 für100 Mio. Euro an die Holtzbrinck Ver-lagsgruppe verkauft. Social Networks,die sich häufig in Freundschafts- oderInteressens-Netzwerke aufgliedern,dienen hauptsächlich dazu, ein Profilder eigenen Person anzulegen, ande-ren zu präsentieren und sich mit Ver-wandten, Freunden und Bekannten zuvernetzen. Durch die Portale werdenVerbindungen zwischen Menschensichtbar, so zeigt z.B. Xing.com überwelche Ecken man andere Nutzer aufder Plattform kennt. Das Ziehen vonVorteilen für das eigene Unternehmenaus Social Networks ist häufig nicht ein-fach – die Portale können jedoch z.B.dazu dienen, sich in den dortigen inter-essensbezogenen Foren ein Standingzu erarbeiten und als Experte für seinGebiet bekannt zu machen. So lassensich teilweise geschäftliche Deals ge-schickt einfädeln, und bereits vor demErstkontakt Meinungen bei Bekanntender jeweiligen Person einholen. Bei-spiele für Social Networks sind wer-kennt-wen.de (Zielgruppe ~25-60 Jah-re), StudiVZ.net (~15-30 Jahre), MyS-pace.com (~10-30 Jahre), Face-book.com (~ 15-40 Jahre) sowieXing.com (Business-Netzwerk, ~20-60Jahre).

BewertungsportaleInternetnutzer können ihre Meinungenund subjektive Wertungen zu Produk-ten und Dienstleistungen längst nichtnur noch auf privaten Blogs und in ge-schlossenen Social Networks kundtun:Inzwischen gibt es spezielle Bewer-tungsportale, die jedem Nutzer dieMöglichkeit bieten, seine Erfahrungenmit anderen zu teilen und in eine Be-wertung einfließen zu lassen. BekanntePortale sind z.B. dooyoo.de für Produk-te und Qype.com für Dienstleistungen.Auch in vielen Branchenverzeichnissenwie z.B. Google Maps (maps.goo-gle.de) sind Bewertungen der Einträgeund deren Dienstleistungen möglich.

Als Unternehmer sollte man kühlenKopf bewahren: Hat man ein ordentli-ches Angebot, wird es dort keine blan-

Web 2.0 macht mobil:

Portale wie Qype.com

bieten lokale Empfeh-

lungen anderer Nutzer.

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ke Kritik hageln. Wird ein Unternehmendoch mal schlecht bewertet, sollteman offen reagieren, die Kritik direktauf dem jeweiligen Portal sachlich undfreundlich beantworten sowie die zurecht bemängelten Punkte auch tat-sächlich behandeln. Das wirkt den an-deren Nutzern gegenüber sehr profes-sionell und medienkompetent undentkräftet die negative Wertung best-möglich.

Frage-Antwort-PortaleTrotz (oder gerade wegen?) der schie-ren Informationsflut im Internet bren-nen vielen Internetnutzern Fragen un-ter den Nägeln. Häufig wollen sie diejeweiligen Antworten nicht selbst re-cherchieren oder finden kein zufrie-denstellendes Ergebnis. Portale wiewer-weiss-was.de oder gutefrage.netbieten Abhilfe: Hier können die Nutzerihre Fragen auf der Website stellen underhalten von anderen Nutzern des Por-tals konkrete Antworten. Man ahnt es,die Antworten wiederum werden be-wertet und gewichtet, so dass am En-de meistens soweit möglich eine präzi-se und korrekte Antwort bleibt, diedann auch andere Nutzer direkt fin-den können, wenn sie dieselbe Fragehaben.

Unternehmen sollten diese Portale imBlick behalten und bei passenden Fra-gen (z.B. „Wer kennt ein gutes Fitness-studio in Berlin Spandau?“) schnellreagieren und eine Antwort verfassen,die das jeweilige Unternehmen emp-fiehlt und wenn möglich auf die Fir-menwebsite verlinkt. Auch hier freutsich Google über den zusätzlichen Ver-weis zur Website. Die meisten Frage-Antwort-Portale bieten einen täg-lichen Newsletter, der über die tages-aktuellen Fragen aus einem Spezialge-biet informiert. So muss man nicht täg-lich die Portale durchforsten, sondernnur wenige Sekunden die E-Mail über-fliegen und verpasst keine wichtigenFragen.

Was kommt nach Web 2.0?Wie eingangs erwähnt ist die Liste derWeb 2.0 Websites lang und wächsttäglich um neue Projekte. InteressanteStartUps, die nicht konkret in eine derbereits behandelten Kategorien pas-sen, sind z.B. issuu.com mittels demman PDF-Dateien kostenlos in eBooksumwandeln und online verteilen kann,

sowie das Pendant SlideShare.net, dasdazu dient, Powerpoint-Präsentatio-nen online verfügbar zu machen. Dasdeutsche Projekt smava.de macht esmöglich, Kredite unter den Nutzern zuvermitteln, wodurch Kreditgeber at-traktive Zinsen erhalten und Kreditneh-mer bessere Konditionen als bei denbekannten Banken aushandeln kön-nen. Auch Geld verdienen über dasInternet wird durch Projekte wie Hu-manGrid.eu einfach möglich: Hierkönnen die Nutzer PC-Tätigkeiten wiedas Übersetzen von Texten über diePlattform annehmen und abwickeln,und erhalten bares Geld. Diese Listelässt sich beliebig verlängern, dieGrenze der Möglichkeiten von Web 2.0Portalen scheint noch lange nicht er-reicht. Zudem macht die Vielzahl anAnwendungen deutlich, dass sich kei-ne Branche vor der wachsenden Rele-vanz des Webs retten kann: Wer in Zu-kunft erfolgreich sein will, muss in punk-to Internet auf der Höhe der Zeit sein.

In absehbarer Zukunft wird durch dieVerbreitung von iPhone, Blackberry &Co. in Verbindung mit günstigen Han-dy-Internetflatrates die mobile Nut-zung des Internet massiv an Bedeu-tung gewinnen. Im 1. Quartal 2009nutzten bereits 9% aller deutschenHandynutzer, und somit ganze 8,5 Mio.Deutsche, Internet über das Handy.Die beliebtesten mobil genutzten Por-tale sind momentan noch Google undT-Online, diese Portale konnten im 1.Quartal 2009 5,5 Mio. Handynutzer ver-zeichnen. Durch diese neue Nutzungdes Web werden Dienste wie GoogleMaps und Qype.com mit ihren Bewer-tungsfunktionalitäten in Kombinationmit dem jeweiligen Standort des Be-nutzers an Wichtigkeit gewinnen.

Nikolai Tauscher

Zur PersonNikolai Tauscher hat Digitale Medienan der Dualen Hochschule Baden-Württemberg studiert und als Dipl.-Me-dieninformatiker abgeschlossen. Seit 6Jahren leitet er die Abteilung igroupdes Horn Verlag in Bruchsal und ist fürdas Online-Marketing der Horn Groupzuständig. Die igroup betreut im Be-reich Webdesign und Online-Marke-ting hauptsächlich Kunden mit Fokusauf die Fitnessbranche, ist aber auchbranchenübergreifend tätig.Kontakt: [email protected]

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