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Sprachmischung

1. Ausma der Sprachmischung

Die Sprachmischung ist ein zentrales Thema der gegenwrtigen Forschung zum bilingualen Erstspracherwerb. Sprachmischung gehrt zur Natur der Bilingualitt (Bolonyai 2009: 259) und wird durch die Interaktion mehrerer Faktoren verursacht. Sie zeichnet erwachsene Sprecher und Sprecherinnen von zwei Sprachen genauso aus wie Kinder, die gerade im Begriff sind, zwei Sprachen zu erwerben.

In den deutschen uerungen der Kinder stellt Dpke (1998: 567) in der Tat infinite Verben fest, die vor statt nach dem direkten Objekt stehen:

(1)Ich mchte tragen dich.

(2)Inf. - [...] Porque a lo mejor terminaba una clase a las once de la maana y empezaba en otro sitio a las doce. [...] (HUSNC.C2V1)

(3)Je croy qu'elle vint d'outre mer [...] (Guillaume de Machaut, Le dit dou lyon, ed. Ernest Hpffner, Paris, Didot, 1911, S. 173)

Ein Beispiel fr Erscheinungen, die man auf den ersten Blick dem Einfluss einer romanischen Sprache zuschreiben wrde, bietet der Erwerb der deutschen und englischen Nominalkomposita, d. h. von aus zwei Nomen bestehenden Zusammensetzungen des Typs Bauchschmerzen oder toothbrush 'Zahnbrste' (Nicoladis 1999). In diesen Komposita steht das bestimmende Nomen (Determinans) vor dem dadurch bestimmten Nomen (Determinatum). Im Franzsischen und Italienischen dominiert hingegen die Abfolge Determinatum-Determinans (fr. camion-poubelle 'Mllabfuhrwagen', it. treno merci 'Gterzug'), wenngleich die Abfolge Determinans-Determinatum nicht unmglich ist.

Wie die Beispiele (1) - (3) zeigen, steht das finite Verb oder der finite Verbteil des Hauptsatzes immer an der Stelle der zweiten Konstituente. Das trifft auch auf die Flle zu, in denen an der ersten Stelle nicht das Subjekt sondern eine andere Konstituente steht.

2. Ursachen der Sprachmischung

2.1 Allgemeine Ursachen

Eine ganze Reihe von Ursachen kommt in Frage. Eine einzige, alles erklrende Ursache gibt es nicht. Es handelt sich um das Zusammenwirken mehrerer Faktoren. Dies knnen Defizite oder Lcken in der frhkindlichen Kompetenz sein, die das Lexikon, strukturelle Aspekte der Sprache oder die pragmatische Adquatheit betreffen.

Kurz nach dem 30. Juli 1908, dem Tag der Geburt seines Sohnes, erhielt Jules Ronjat von seinem Kollegen Maurice Grammont einen Brief mit der folgenden Empfehlung:

Il n'y a rien lui apprendre ou lui enseigner. Il suffit que lorsqu'on a quelque chose lui dire on le lui dise dans l'une des langues qu'on veut qu'il sache. Mais voici le point important: que chaque langue soit reprsente par une personne diffrente. (Ronjat 1913: 3)

Natrlich verwendet Louis gelegentlich in einem franzsischen Satz[footnoteRef:2] ein deutsches Wort und vice versa, aber ab dem 43. Lebensmonat werden solche Erscheinungen sehr selten (s. Ronjat 1913: 60). [2: ltere bilinguale Erwachsene, die unter der Alzheimer-Krankheit leiden, greifen ebenfalls verstrkt auf die Sprachmischung als Hilfsstrategie zurck.]

Ein Problem vieler Tests der intellektuellen Fhigkeiten besteht in der Tatsache, dass in ihnen nur eine einzige korrekte Lsung mglich ist und sie deshalb ausschlielich zur Beurteilung des konvergenten Denkens geeignet sind.

2.2 Die Beschreibung von Pavlovitch (1920)

Pavlovitch (1920: 176) meint, hnlich wie Ronjat (1913), dass "l'acquisition des lments d'une langue n'a pas retard le dveloppement de l'autre" und dass Douchan ber Kompetenzen "d'un enfant indigne" verfge.

Der Beitrag beschftigt sich mit der Verwendung von Einschben und enklitischen Nachstzen in mittelfranzsischen Texten aus der Zeit zwischen 1330 und 1500. Im Zentrum steht die Frage nach der Entstehung und Entwicklung dieser Ausdrucksformen.

3. Abschnittstitel

Eine ganze Reihe von Ursachen kommt in Frage. Eine einzige, alles erklrende Ursache gibt es nicht. Es handelt sich um das Zusammenwirken mehrerer Faktoren. Dies knnen Defizite oder Lcken in der frhkindlichen Kompetenz sein, die das Lexikon, strukturelle Aspekte der Sprache oder die pragmatische Adquatheit betreffen.

Wie Ronjat (1913: 3) schreibt, erhielt er von seinem Kollegen Maurice Grammont einen Brief mit der folgenden Empfehlung:

Il n'y a rien lui apprendre ou lui enseigner. Il suffit que lorsqu'on a quelque chose lui dire on le lui dise dans l'une des langues qu'on veut qu'il sache. Mais voici le point important: que chaque langue soit reprsente par une personne diffrente.

Natrlich verwendet Louis gelegentlich in einem franzsischen Satz ein deutsches Wort und vice versa, aber ab dem 43. Lebensmonat werden solche Erscheinungen sehr selten (Ronjat 1913: 60).

Bibliografie

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