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Wechselrichter im Wohnmobil

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Wechselrichter im Wohnmobil

Inhalt

Inhalt ..................................................................................................................................... 2

Allgemeines ........................................................................................................................... 3

Das Konzept .......................................................................................................................... 4

Verbesserte Ladung der Aufbaubatterie auch während der Fahrt .......................................... 4

Warum nicht an die Aufbaubatterie? ...................................................................................... 5

Deshalb an die Starterbatterie! .............................................................................................. 6

Risiken und Lösungen ........................................................................................................... 6

Realisierung .......................................................................................................................... 8

Verbesserungen durch die Einrüstung des WR mit Anschluss an die Starterbatterie ............ 9

Die Steuerung/Sicherheitsschaltung (SiS). ............................................................................ 9

Zusammenfassung ...............................................................................................................13

Anlage 1 „Anschlussplan SPS-Steuerung“ .........................................................................14

Anlage 2 „Blockschaltbild Stromverteilung“ ........................................................................15

Anlage 3 „Verkabelung“ .....................................................................................................16

Anlage 4 „230V Verteilung und Steuerung“ ........................................................................17

Anlage 5 „Beispiel Wechselrichter“ ....................................................................................18

Anlage 6 „Beispiel Netzumschalter, Relais und Sicherung“ ................................................19

Anlage 7 „Einbaubeispiele Netzumschalter, Taster , LEDs etc.“ ........................................20

Anlage 8 „Beispiel für die Auswahl der Komponenten und Bezugsquellen“ .......................22

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Wechselrichter im Wohnmobil

Allgemeines

Die Vielfalt der elektrischen 230V Geräte, die das Leben unterwegs erleichtern und sicherer

machen, erhöhen auch den Wunsch, jederzeit unabhängig 230V im Wohnmobil zur

Verfügung zu haben. Mit der Einrüstung eines Wechselrichters (WR) kann dieser Wunsch

erfüllt werden.

Für Geräte wie Ladegeräte für Handys, elektrische Zahnbürste CD-Player etc. reichen kleine

Wechselrichter völlig aus. Diese sind preiswert und können einfach an eine 12-V-Steckdose

im Wohnmobil oder im Fahrzeug angeschlossen werden. Die Belastung der Batteriekapazität

bleibt überschaubar.

Bei größeren 230V Verbrauchern muss allerdings ein leistungsstärkerer WR direkt an die

Batterie angeschlossen werden. Dabei ist zu beachten, dass die Batteriekapazität auch

ausreichend bemessen ist.

Für Wohnmobile mit kleiner Batteriekapazität, die aus verschiedenen Gründen nicht deutlich

vergrößert werden kann, stellt sich die Frage, wie mit einem WR leistungsfähige 230V zur

Verfügung gestellt werden kann.

Als Lösung bietet sich die Nutzung der fahrzeugseitigen Energieversorgung mit

Lichtmaschine und Starterbatterie an.

Mit dieser Broschüre stelle ich Informationen und meine Erfahrungen für Interessierte zur

Verfügung, die ein Wohnmobil mit einen WR aufrüsten wollen und dabei diese Möglichkeit

der Energiegewinnung nutzen möchten. Die richtige Dimensionierung und die Auswahl der

Komponenten steht hier nicht im Mittelpunkt. Vielmehr soll diese Broschüre dazu ermutigen,

die im Wohnmobil vorhandenen Ressourcen optimal zu nutzen.

Es soll nicht verschwiegen werden, dass die technische Umsetzung der Inhalte dieser

Broschüre nur technisch Erfahrenen möglich sein wird.

Fragen zum Thema beantworte ich gerne über die u.a. E-Mail-Adresse.

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Wechselrichter im Wohnmobil

Das Konzept

Ein WR wird durch die Energie der Starterbatterie versorgt. Bei unzureichender Ladung der

Starterbatterie, leistungsstarken Verbrauchern oder langer Nutzung soll die Lichtmaschine

zusätzliche Energie bereitstellen.

Die 230V Wechselspannung des WR wird über einen automatischen Netzumschalter mit

Netzpriorität an die Einspeisung der 230V Versorgung des Wohnmobils angeschlossen.

Der WR wird komfortabel im Wohnmobilaufbau und am Armaturenbrett mit einen Taster ein-

und ausgeschaltet.

Bei der Realisierung ist auf die Betriebssicherheit der Starterbatterie/Lichtmaschine und auf

eine sichere Integration der 230V des WR in die vorhandene 230V Versorgung des

Wohnmobils zu achten. Die Überwachung der Betriebssicherheit und die Steuerung der

Taster bzw. des WR übernimmt eine „Speicher Programmierbare Steuerung“ (SPS).

Verbesserte Ladung der Aufbaubatterie auch während der Fahrt

In der Regel wird die Aufbaubatterie während der Fahrt durch die Lichtmaschine zusammen

mit der Starterbatterie geladen. Eine den Anforderungen der Aufbaubatterie entsprechende

Regelung ist meistens nicht vorgesehen.

Auf dem Markt stehen Geräte zur Verfügung, die die Ladung der Aufbaubatterie

durch die Lichtmaschine verbessern wie z. B. Ladebooster, B2B Lader oder

Hochleistungsregler für die Lichtmaschine. Eine Installation dieser Geräte deckt die

Versorgung mit 230V Wechselstrom nicht ab, sie verbessern lediglich die

Ladecharakteristik der Lichtmaschine.

In vielen Wohnmobilen sind bereits gute Ladegeräte mit IUoU Kennlinie eingebaut, die für

alle Batterietypen eine optimale Ladung der Aufbaubatterie bereitstellen. Voraussetzung ist

allerdings eine 230-V-Stromversorgung die dann auch während der Fahrt zur Verfügung

stehen sollte.

Durch die Nutzung der fahrzeugseitigen Energieversorgung in Verbindung mit einem WR

kann dies realisiert werden.

Der WR kann an die Aufbaubatterie oder an die Starterbatterie angeschlossen werden.

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Wechselrichter im Wohnmobil

Warum nicht an die Aufbaubatterie?

WR in Wohnmobilen werden aufgrund der gleichstromseitigen hohen Ströme und den damit

verbundenen großen Kabelquerschnitten „traditionell“ an die Aufbaubatterie oder an eine

zusätzliche Aufbaubatterie kurz und direkt angeschlossen. Die 230V Geräte werden dann

vom WR versorgt. Eine Einspeisung in die 230V Versorgung des Wohnmobils entfällt

meistens aus verschaltungstechnischen Gründen. Bei diesen Lösungen haben die

Wohnmobile von Hause aus eine hohe Batteriekapazität an Bord.

Wenn jetzt noch ausreichende Kabelquerschnitte von der Starterbatterie zur Aufbaubatterie

verlegt sind, wäre auch hier die Nutzung der Lichtmaschine als zusätzliche Energiequelle

theoretisch möglich.

Leider ist der zu geringe Kabelquerschnitt bei den meisten Wohnmobilen nicht der einzige

Hinderungsgrund.

Die Verkabelung von der Starterbatterie zur Aufbaubatterie wird gewöhnlich über eine

Steuer- und Verteilerbaugruppe (EBL, CBE etc.) geführt. Alle Bauteile in diesen Baugruppen

sind nur für eine begrenzte Leistung ausgelegt.

- Einer Erhöhung der Stromentnahme von der Lichtmaschine über diese

Baugruppen sind dadurch Grenzen gesetzt. -

Außerdem werden aus den Eingängen der Steuer- und Verteilerbaugruppe verschiedene

Daten gewonnen, die den sicheren Betrieb des Wohnmobils gewährleisten. Zündung an oder

aus, läuft der Motor oder steht 230V Netzstrom zur Verfügung? Oft wird auch ein

„künstliches“ D+ Signal gewonnen, welches verschiedene Sicherheitseinrichtungen steuert.

Die Daten werden in den Steuereinheiten ausgewertet und führen dazu, dass z. B. die

Starterbatterie und die Aufbaubatterie zur gemeinsamen Ladung über die Lichtmaschinen

über ein internes Trennrelais zusammengeschaltet werden oder dass die Treppe

automatisch einfährt, wenn der Motor läuft.

Eine Veränderung der Zuleitungen von der Starterbatterie des Basisfahrzeugs,

an den Steuerbaugruppen des Wohnmobils vorbei zur Aufbaubatterie, kann zu

unbemerkten Überbrückungen oder Störungen der auszuwertenden Leitungen

führen. Es sind deshalb sehr genaue Kenntnisse der gesamten Steuerung

notwendig, wenn hier Veränderungen vorgenommen werden sollen.

Wohnmobile mit geringer Batteriekapazität der Aufbaubatterie (bis 100Ah) können WR nur

mit kleiner Leistung nutzen. Soll ein größerer WR genutzt werden, so ist als eine Lösung die

Batteriekapazität zu erhöhen.

Eine Erhöhung der Batteriekapazität bedeutet aber auch immer eine Erhöhung des

Gewichts. Soll auch noch eine 2. Batterie eingebaut werden, kommen

Unterbringungsprobleme hinzu.

Außerdem bleiben die oben angesprochenen Verschaltungsprobleme auch hier bestehen

und müssen gelöst werden.

Dies alles führt dazu, dass sich Besitzer von Wohnmobilen mit einem zul. Gesamtgewicht bis

3,5t oft gegen eine Aufrüstung mit einem leistungsstärkeren Wechselrichter entscheiden.

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Deshalb an die Starterbatterie!

Eine technische Alternative ist der Anschluss des WR direkt an die Starterbatterie.

Die Starterbatterie steht als gut dimensionierte Energiequelle in jedem Wohnmobil zur

Verfügung, sie ist gut untergebracht, braucht nicht zusätzlich investiert werden und bringt

kein zusätzliches Gewicht. Allerdings ist darauf zu achten, dass die Betriebssicherheit des

Fahrzeugs strikten Vorrang hat.

Durch die Nutzung eines WR werden je nach Verbraucher auch hohe Ströme über eine

kurze Zeit von der Batterie benötigt. Besonders hohe Ströme kann eine Starterbatterie

bauartbedingt gut bereitstellen. Wenn der WR überwiegend nur betrieben wird,

o wenn für kurze Zeit eine hohe Leitung benötigt wird (z. B. 10 Minuten Fön oder

5 Minuten Wasserkocher etc.) oder

o wenn der Motor läuft und die Lichtmaschine den Strombedarf unterstützt,

spricht nichts gegen den Anschluss an die Starterbatterie. Die 230V können mit einem

230-V-Kabel über eine Netz-Vorrangschaltung in die 230V Verteilung des Wohnmobils

eingespeist werden.

Die primären Vorteile dieser Lösung sind:

Die Bordbatterie wird geschont.

Die Kapazität der Bordbatterie braucht wegen des WRs nicht erhöht werden

(erhebliche Gewichtsersparnis).

Für die Zuleitung der 230V in den Aufbau wird nur ein geringer Kabelquerschnitt

benötigt.

Durch die Einspeisung in die vorhandene 230V Verteilung des Wohnmobils, können

alle Geräte, sofern diese im Leistungsspektrum des WR liegen, sofort benutzt

werden. Dies bedeutet auch, dass während der Fahrt der Kühlschrank auf 230V

betrieben werden kann.

Mit den im Wohnmobil vorhandenen Ladegerät kann die Aufbaubatterie während der

Fahrt und im Stand (wenn der Motor weiter läuft) geladen werden.

Risiken und Lösungen

Wird allerdings der WR ohne weitere Schutzmaßnahmen an der Starterbatterie betrieben

und nur über einen Schalter bei Bedarf zu oder abgeschaltet, entstehen einige Risiken für

die Betriebssicherheit des Basisfahrzeugs.

1. Der WR verbraucht auch im Leerlaufbetrieb Energie und kann damit die

Starterbatterie entladen.

2. Das Ausschalten des WR kann vergessen werden und die Starterbatterie wird

dadurch entladen.

3. Es wird zu lange eine sehr hohe Leistung aus der Batterie entnommen und

dadurch die erlaubte Entladetiefe der Starterbatterie überschritten.

4. Es können die Sicherheitseinrichtungen der Steuerungs- und Verteilerbaugruppen

des Wohnmobils bei Einspeisung in die 230V Verteilung unwirksam werden.

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Wechselrichter im Wohnmobil

Um diese Risiken auf ein Mindestmaß zu verringern, sind technische und organisatorische

Maßnahmen zu treffen. Als technische Maßnahme ist eine Sicherheitsschaltung zur

Steuerung des WR einzusetzen. Die Sicherheitsschaltung muss folgende Forderungen

erfüllen:

Der WR kann nur betrieben werden wenn die Batterie einen ausreichenden

Ladezustand hat (Batteriespannung ohne Last >12,4V); dann allerdings nur

zeitlich begrenzt oder wenn der Motor läuft; dann ohne Begrenzung.

Dies dient der Ladungssicherung der Starterbatterie.

Der WR muss gleichstromseitig abgeschaltet werden können.

Weil der WR auch im Leerlauf die Starterbatterie belastet.

Ist nur die Zündung an, darf der WR nicht einschaltbar sein.

Mit eingeschalteter Zündung schaltet das Basisfahrzeug eigene Verbraucher ein

und bereitet den Start des Motors vor. Eine zusätzliche Belastung durch den WR

ist zu vermeiden.

Erst nach Motorstart darf der WR zugeschaltet werden können.

Jedes Mal, wenn die Zündung eingeschaltet wird, muss der der WR abgeschaltet

werden und darf erst nach Motorstart wieder zugeschaltet werden können.

Dadurch wird der Steuerbaugruppe im Wohnmobil Zeit gegeben, den Start des

Motors zu erkennen, um dann die in der Steuerbaugruppe vorhandenen

Sicherheitseinrichtungen zu aktivieren.

Der WR darf bei einer Batteriespannung >=12,4V auch ohne Unterstützung

durch die Lichtmaschine genutzt werden. In diesen Fällen ist die

Nutzungszeit automatisch zu begrenzen.

Starterbatterien sind nur bis ca 15% Entladetiefe ausreichend zyklenfest.

Durch Einschalten der Zündung muss der WR automatisch abgeschaltet

werden.

Damit wird weitestgehend verhindert, dass das Ausschalten des WR vergessen

wird und beim Motorstart die Starterbatterie nicht zusätzlich belastet wird.

Der WR muss zu jeder Zeit durch einen Schalter abschaltbar sein.

Jederzeit Kontrolle über den Betrieb des WR.

Der WR muss gleichstromseitig lastfrei ein- ausgeschaltet werden.

Der Betrieb des WR ist mit einer LED anzuzeigen.

Betriebsanzeige

Als organisatorische Maßnahme gilt die strikte Beachtung der Bedienungsanleitungen des

Wohnmobils und des WR sowie der Inhalte dieser Broschüre während des Betriebs des WR.

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Realisierung

Zur Realisierung wird ein WR mit Fernbedienmöglichkeit an die Starterbatterie

angeschlossen. Die Leistung des WR wird bestimmt durch die maximale benötigte Energie;

sofern Lichtmaschine und Starterbatterie diese auch zur Verfügung stellen können.

Wird z. B. ein Verbraucher mit 720W über eine Zeit von 10 Minuten benutzt, so wird die 12V

Gleichstromseite 10 Minuten mit 60A (ohne Berücksichtigung des Wirkungsgrads des WR)

belastet. Ohne Unterstützung durch die Lichtmaschine werden der Starterbatterie 10Ah

Energie entnommen. Ausgehend von einer vollgeladene 100-Ah-Starterbatterie bedeutet

dies eine Entladetiefe von 10% . Hier gilt es zu beachten, dass Starterbatterien nur bis zu

einer Entladetiefe von 15% noch ausreichend zyklenfest sind.

Für jedes Wohnmobil müssen deshalb die Leistung der Lichtmaschine und die

Kapazität der Starterbatterie ermitteln werden, um die maximale Belastung und

Entladetiefe festzulegen.

Mit den z.Z. in den Basisfahrzeugen standardmäßig eingebauten Lichtmaschinen

können WR mit einer Dauerleistung bis zu 1000W eingebaut werden. Ob es ein

Sinus-WR sein soll, wird durch die Anforderung der zu betreibenden Verbraucher und

durch den wirtschaftlichen Aspekt bestimmt.

Auf dem Markt gibt es Wasserkocher, Kaffeemaschinen, Staubsauger, Backöfen und

Haarföhns mit Leistungen von 600W -700W, die ihren Zweck gut erfüllen. Der Einbau

eines 750-W-Sinus Wechselrichter in meinem Wohnmobil ist aus meiner Sicht ein

ausgewogener Kompromiss.

Auf der Gleichstromseite wird die Zuleitung mit einer Hochstromsicherung abgesichert. Der

Betrieb des WR wird mit einer SPS-Steuerung (LOGO! Siemens und einem Hochstromrelais

für die 12V Zuleitung zum WR gesteuert. Die Wechselstromseite wird verzögert

eingeschaltet und mit einer automatischen Netzumschaltung mit Netzpriorität in die

vorhandene Wechselstromverteilung des Wohnmobils eingespeist. Die Bedienelemente,

bestehen aus 2 Tastern mit integrierten LEDs. Ein Taster wird im Basisfahrzeug (Bedienung

während der Fahrt) und der andere im Aufbau eingebaut. Mit dem Taster wird der WR ein-

und ausgeschaltet.

Die reinen Materialkosten betragen ca. 650,00 €.

Zusätzliches Gewicht 4,5Kg.

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Verbesserungen durch die Einrüstung des WR mit Anschluss an die Starterbatterie

Im gesamten Wohnmobil stehen jederzeit 230V zur Verfügung.

Die Aufbaubatterie wird während der Fahrt schonender und besser geladen.

Der Kühlschrank kann während der Fahrt mit 230V betrieben werden.

Die Aufbaubatterie kann auch im Stand mit laufendem Motor deutlich schneller

und schonender geladen werden.

Mit der Kombination aus Motor, Lichtmaschine, Starterbatterie und WR steht

ein kostengünstiger „230V Generator“ zur Verfügung.

Die Versorgungssicherheit und der Komfort des Wohnmobils wird deutlich

erhöht.

Die Steuerung/Sicherheitsschaltung (SiS).

Mit einer SPS-Steuerung von SIEMENS (LOGO!) wird die Sicherheitsschaltung realisiert. Die

SPS hat eine Betriebsspannung von 12V, ist preiswert, klein und leicht und deshalb für diese

Aufgabe bestens geeignet. Im Gegensatz dazu wäre eine diskret aufgebaute

Relaisschaltung zu aufwendig und deutlich teurer. Außerdem bietet die LOGO! sehr flexible

Änderungs- und Erweiterungsmöglichkeiten.

Die SiS der LOGO! übernimmt alle unter „Risiken und Lösungen“ beschriebenen

Sicherheitsforderungen sowie zusätzliche Komfortfunktionen, die sich im Zuge der

Entwicklung und der Erprobung als nützlich und zum Teil auch als notwendig ergeben

haben.

1. Überwachung der Batteriespannung

ohne Motorlauf

a. Der WR kann nur bei einer Batteriespannung >=12,4V zugeschaltet werden. Die

Sperrung erfolgt, wenn die gemessene Spannung für 3 Sekunden unterhalb der

12,4V liegt.

Die Software für die LOGO! wurde von mir erstellt und erprobt. In

die Software sind auch die praktischen Erkenntnisse, die ich

während meiner Reisen gewonnen habe, eingeflossen und

haben daraus eine verlässliche Steuerung gemacht.

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b. Wenn der WR die Batterie belastet, wird die Batteriespannung je nach Last

sinken. Deshalb toleriert die SiS nach dem Einschalten des WR auch eine

Batteriespannung bis zu 11,0V. Sinkt die Spannung weiter, schaltet die SIS den

WR ab. Auch hier muss die Spannung 3 Sekunden unterhalb der 11,0V liegen.

c. Ohne Motorlauf wird der WR bei einer Batteriespannung

> 12,0V nach 60 Minuten abgeschaltet.

d. Sinkt die Spannung unter 12,0V , wird der WR nach 10 Minuten abgeschaltet. Der

10 Minuten-Timer läuft nur, wenn die Spannung unter 12,0V liegt. Die Zeit wird

aufaddiert.

mit Motorlauf

e. Wenn der Motor läuft, wird zum Schutz der Lichtmaschine vor Überlastung der

WR bei einer Batteriespannung <=13,0V abgeschaltet.

2. Lastfreier Ein- und Ausschaltzyklus

a. Beim Einschalten werden zuerst die 12V über ein Lastrelais an den WR

geschaltet. Zeitlich verzögert werden die 230V des WR für die Verbraucher

freigegeben. Generell beträgt die Verzögerung 2 Sekunden.

b. Wird vor dem Einschalten des WR der Motor gestartet, beträgt die gesamte

Verzögerungszeit allerdings 17 Sekunden (gerechnet ab Start des Motors). Die

Verzögerung stellt sicher, dass

der WR initialisiert ist und

die Sicherheitseinrichtungen des Aufbaus den Motorlauf erkennen können,

um z. B. Antennen oder Treppen einzufahren.

c. Beim Ausschalten werden zuerst die 230V abgeschaltet. 2 Sekunden später

werden die 12V vom WR abgeschaltet.

d. Der Ein- und Abschaltzyklus läuft automatisch ab.

3. Automatisches Abschalten des WR

a. Wenn der Motor nicht läuft, wird der WR generell nach 60 Minuten abgeschaltet.

Bei einer Batteriespannung <=12,0V wird der WR nach 10 Minuten abgeschaltet.

o Schutz der Batterie vor zu langer Nutzung ohne Motorlauf und damit vor

zu großer Entladetiefe.

b. Wenn die Zündung eingeschaltet wird, schaltet der WR ab.

o Diese Funktion kann umgangen werden, wenn der WR am Armaturenbrett

mit dem Taster EIN-B eingeschaltet wird und innerhalb von 20 Sekunden

der Motor gestartet wird. Dies ist notwendig, damit auf Stellplätzen, nach

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Start des Motors, das Einfahren der Treppen und/oder Antennen etc.

unterdrückt werden kann.

Wird der Motor erst nach den 20 Sekunden gestartet, dann wird der WR

abgeschaltet sobald die Zündung eingeschaltet wird.

c. Wenn der Motor abgestellt wird und die Zündung noch an bleibt, schaltet der WR

nach 60 Sek ab. Werden Motor und Zündung gleichzeitig abgeschaltet, verhält

sich die Schaltung wie unter a. beschrieben.

d. Mit den Tastern EIN-A und EIN-B wird der WR abgeschaltet.

4. Verhinderung des Einschaltens

Der WR kann nicht eingeschaltet werden wenn

a. nur die Zündung an ist oder

b. die Batteriespannung nicht ausreicht (<= 12,4V) oder

c. das Wohnmobil an 230V angeschlossen ist.

5. Der WR kann mit den Tastern EIN-A oder EIN-B ein-/ausgeschaltet werden

a. EIN-A ist der Taster im Aufbau. Wenn damit der WR eingeschaltet wird, schaltet

der WR mit Zündung an, wieder ab kann aber, nach dem der Motor gestartet

wurde, wieder eingeschaltet werden.

Wenn der Motor nicht läuft, stehen die 230V vom WR nur an den Steckdosen im

Wohnmobil zur Verfügung. Der Kühlschrank und das Ladegerät sind

abgeschaltet.

b. EIN-B ist der Taster am Armaturenbrett. Wenn damit der WR eingeschaltet wird,

schaltet der WR in den ersten 20 Sekunden nicht automatisch ab, wenn in dieser

Zeit die Zündung eingeschaltet und der Motor gestartet wird. Damit bleiben die

230V an der Steuergruppe des Wohnmobils bestehen und die

Sicherheitseinrichtungen des Aufbaus fahren z. B. die Antenne oder die Treppe

nicht ein.

Wenn der Motor läuft werden außerdem der Kühlschrank und das Ladegerät mit

230V des WR versorgt.

Wird der Motor innerhalb der 20 Sekunden nicht gestartet, verhält sich die SiS wie

unter Taster EIN-A beschrieben. Auch die 230V des Ladegerätes und des

Kühlschranks bleiben abgeschaltet.

6. Betriebszustandsanzeige

Die blaue LED 1 zeigt an, dass der WR eingeschaltet wird/ist.

Wenn die LED blinkt bedeutet dies, dass die 230V noch nicht zugeschaltet sind

weil der 2Sek. Timer der Grundverzögerung noch läuft oder die 15 Sek

Verzögerung nach Motorstart noch nicht abgelaufen sind.

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Wechselrichter im Wohnmobil

7. Sonstiges

a. Die Wohnmobilsteuerung AUX2 schaltet die Versorgungsspannung für die LOGO!

ein.

b. Wenn der Motor nicht läuft und der Wechselrichter in Betrieb genommen wird,

wird mit Ausgang Q4 ein Relais geschaltet, dass das Ladegerät und den

Kühlschrank des Wohnmobils von der 230V Versorgung trennt. Läuft dagegen der

Motor, so wird das Ladegerät und der Kühlschrank auch durch den WR mit 230V

versorgt. Hier muss beachtet werden, dass ggf. beim Zuschalten von weiteren

230V- Verbrauchern die Leistungsgrenze des WR überschritten werden kann

(siehe auch d.).

c. Wird der WR mit dem Taster EIN-B eingeschaltet, wird im Gegensatz zum Taster

EIN-A das Ladegerät und der Kühlschrank zunächst mit 230V versorgt. Wenn

allerdings innerhalb von 20 Sek der Motor nicht gestartet wird, werden Ladegerät

und Kühlschrank von den 230V des WR getrennt. Die Schaltung verhält sich

außerdem dann so, als wäre sie vom Taster EIN-A eingeschaltet worden.

Wird der Taster EIN-B beim Einschalten für 2 Sekunden gedrückt gehalten, dann

wird der Kühlschrank und das Ladegerät sofort getrennt und bleiben auch nach

Motorstart getrennt. Diese Funktion ermöglicht es, einen 230V Verbraucher

anzuschließen, dessen Leistung an die Leistungsgrenze des WR reicht. Sonst

könnte der WR durch die zusätzliche Last des Kühlschranks und des Ladegerätes

überlastet sein und würde ggf. abschalten.

d. Wenn während der Fahrt der WR zugeschaltet wird (Taster EIN-A oder EIN-B),

werden alle Steckdosen und alle Verbraucher (auch Ladegerät und Kühlschrank)

mit 230V versorgt (Ausnahme siehe c.).

e. Wenn das Wohnmobil an 230V Landstrom angeschlossen ist, wird mit dem

Eingang „Signal 230V“ das Einschalten des WR verhindert. Das „Signal 230V“ ist

eine 12V DC Spannung die vom Ladegerät zur Verfügung gestellt wird. Es kann

an der Steuergruppe oder am Ladegerät des Wohnmobils abgenommen werden.

f. Neben dem Taster EIN-B wurde noch eine rote LED installiert. Diese ist am

Signal 230V vom Ladegerät angeschlossen. Wenn die LED leuchtet dann ist

entweder das Wohnmobil,

an ein 230V Netz extern angeschlossen oder

der WR ist mit Motorlauf in Betrieb.

Hinweis:

In beiden Fällen ist das Ladegerät in Betrieb. Wird die 230V

Versorgung abgeschaltet (der WR ist aus oder das 230V Kabel ist vom

Wohnmobil abgezogen), dann wird die LED noch einige Sekunden

nachleuchten. In dieser Zeit kann der WR nicht wieder eingeschaltet

werden. Erst wenn die rote LED aus ist, kann der WR eingeschaltet werden.

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Wechselrichter im Wohnmobil

Zusammenfassung

Die Kapazität der Bordbatterie braucht wegen des WRs nicht erhöht werden. Dadurch

wird die Einrüstung kostengünstiger und gewichtsneutraler.

Für die Zuleitung der 230V in den Aufbau wird nur ein geringer Kabelquerschnitt

benötigt. Das senkt die Kosten und spart Gewicht.

Die Bordbatterie bleibt unbelastet und wird geschont (Erhöhung der

Versorgungssicherheit). Folgekosten werden dadurch gesenkt.

Das im Wohnmobil vorhandenen Ladegerät kann während der Fahrt und im Stand

(Motor läuft) die Aufbaubatterie laden. Die Aufladung der Aufbaubatterie mit dem

Ladegerät des Aufbaus erfolgt in der Regel schneller, vollständiger und schonender

als mit der Lichtmaschine.

Der Kühlschrank kann während der Fahrt mit 230V betrieben werden und kühlt damit

während der Fahrt effektiver als mit 12V und risikoloser als mit Gas.

Die Einrüstung erfolgt ohne wesentliche Veränderung der vorhandenen

Installation/Technik des Wohnmobils und des Basisfahrzeugs. Dadurch bleiben alle

Funktionen der elektrischen Anlage des Wohnmobils erhalten.

Durch die Einspeisung in die vorhandene 230V Verteilung des Wohnmobils können

alle Geräte an den im Wohnmobil vorhandenen 230V Steckdosen, sofern die Geräte

im Leistungsspektrum des WR liegen, sofort benutzt werden. Es entstehen keine

zusätzlichen Kosten für die 230V Installation.

Mit der Kombination aus Motor, Lichtmaschine, Starterbatterie und WR steht jederzeit

ein kostengünstiger „230V Generator“ zur Verfügung.

Die Versorgungssicherheit des Wohnmobils wird deutlich größer.

Änderungen und Erweiterungen an der SPS-Steuerung sind jederzeit einfach und

flexibel möglich.

Durch die Nutzung der SPS-Steuerung als SiS kann der WR an die Starterbatterie

angeschlossen werden. Probleme durch unbemerktes Entladen der Starterbatterie

und /oder Störungen der elektrischen Funktionen im Aufbau werden weitestgehend

ausgeschaltet. Es eröffnet allen Wohnmobilbesitzern damit die Möglichkeit, die

fahrzeugeigene Energieversorgung kostengünstig für die Versorgung des Aufbaus

optimal einzusetzen.

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Anlage 1 „Anschlussplan SPS-Steuerung“

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Anlage 2 „Blockschaltbild Stromverteilung“

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Anlage 3 „Verkabelung“

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Anlage 4 „230V Verteilung und Steuerung“

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Wechselrichter im Wohnmobil

Anlage 5 „Beispiel Wechselrichter“

Sinus Wechselrichter

Dauerleistung 750 W

für 3 Minuten 800 W

maximal 1400W

Gewicht 2,7 Kg

330,00€

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Wechselrichter im Wohnmobil

Anlage 6 „Beispiel Netzumschalter, Relais und Sicherung“

Automatische Netzumschaltung

mit Prioritätseingang

40,00€

Lastrelais mit 100A Schaltleistung

und mit Schraubanschlüssen

ca. 24,00 €

Hochstromsicherungshalter mit

Sicherung ca. 11,00€

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Wechselrichter im Wohnmobil

Anlage 7 „Einbaubeispiele Netzumschalter, Taster , LEDs etc.“

Batterieumschalter Netzumschalter

FI-Schutzschalter

Relay für 230V

Kühlschrank und Ladegerät

Solarregler

Rote LED für 230V extern

oder WR anzeige

Taster EIN-A mit blauer LED

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© 2008 Rainer Klasani Uhlandstraße 28 59609 Anröchte Tel. 02947 – 1754 E-Mail: [email protected]

Wechselrichter im Wohnmobil

Taster EIN-B mit blauer LED

SPS-LOGO! von

Siemens Ladegerät

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Wechselrichter im Wohnmobil

Anlage 8 „Beispiel für die Auswahl der Komponenten und Bezugsquellen“

1x 12/750 SINUS WR (TransWatt in Soest) 330,00 €

1x Netzumschaltung (FRARON electronic) 291597 40,00 €

1x FI 2polig 30mA auf Putz 30,00 €

1x Lastrelais 180A (NAGARES RL 12/180) 23,80 €

1x Lastsicherung 80A (FRARON electronic) 290011 1,88 €

1x Sicherungshalter (FRARON electronic) 290011 9,48 €

1x SPS Steuerung LOGO! (SIEMENS) 110,00€

1x Relais zur Abschaltung Ladegerät/Kühlschrank 9,00 €

2x Taster mit LED blau (CONRAD) 22,00€

1x LED Signalleuchte rot (CONRAD) 726567-29 2,17 €

1x Freilaufdiode 1N4148 (CONRAD) 162396-29 0,10 €

2x Widerstand 2,4K 0,1% (CONRAD) 2,60€

2m Batteriekabel 35mm² (ROT) 20,00 €??

2m Batteriekabel 35mm² (BLAU) 20,00 €??

15m Steuerleitung 20,00 €??

Diverse Aderendhülsen, Klemmen, Quetschösen etc. 5,00 €??

Summe ~ 650,00 €