Weiblich - Männlich Entwicklung und Veränderung von Geschlechtsunterschieden und Geschlechtsrollen...

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Weiblich - Männlich Weiblich - Männlich Entwicklung und Entwicklung und Veränderung von Veränderung von Geschlechtsunterschieden Geschlechtsunterschieden und Geschlechtsrollen und Geschlechtsrollen über die Lebensspanne über die Lebensspanne betrachtet betrachtet

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Weiblich - MännlichWeiblich - Männlich

Entwicklung und Veränderung von Entwicklung und Veränderung von Geschlechtsunterschieden und Geschlechtsunterschieden und

Geschlechtsrollen über die Geschlechtsrollen über die Lebensspanne betrachtetLebensspanne betrachtet

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Wurzeln von Wurzeln von Geschlechtsunterschieden Geschlechtsunterschieden

- Biologische Wurzeln, z. B. Chromosomen, - Biologische Wurzeln, z. B. Chromosomen, HormoneHormone

- Psychologische Faktoren, z. B. subjektives - Psychologische Faktoren, z. B. subjektives Erleben der Geschlechtsunterschiede, Erleben der Geschlechtsunterschiede, Ausgestaltung der GeschlechtsrolleAusgestaltung der Geschlechtsrolle

- Soziale Einflüsse, z. B. Erziehung, Klischees - Soziale Einflüsse, z. B. Erziehung, Klischees (Medien), Diskriminationen(Medien), Diskriminationen

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Diese Wurzeln bilden Diese Wurzeln bilden untereinander ein Geflechtuntereinander ein Geflecht

Sie sind auf das innigste Sie sind auf das innigste miteinander verwobenmiteinander verwoben

Sie sind auf das innigste Sie sind auf das innigste miteinander verwobenmiteinander verwoben

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Die Preisfrage lautet:Die Preisfrage lautet:

Warum gibt es eigentlich Warum gibt es eigentlich zwei Geschlechter ?zwei Geschlechter ?

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Embryonale und fötale Embryonale und fötale EntwicklungEntwicklung

Das Das „Ur“-Geschlecht„Ur“-Geschlecht ist weiblich ist weiblich

Geschlechtsausbildung ist eine Geschlechtsausbildung ist eine Sache der DosisSache der Dosis: bei : bei Androgenmangel entwickeln sich männliche Föten weiblich, Androgenmangel entwickeln sich männliche Föten weiblich, bei Androgenüberschuss weibliche Föten männlichbei Androgenüberschuss weibliche Föten männlich

Gehirn(hälften)-SpezialisierungGehirn(hälften)-Spezialisierung bereits vom 5.-7. bereits vom 5.-7. intrauterinen Monat an, beim männlichen Geschlecht dauert intrauterinen Monat an, beim männlichen Geschlecht dauert sie ca. 2 Jahre länger (Wurzeln von Homo- und sie ca. 2 Jahre länger (Wurzeln von Homo- und Transsexualität hier bereits angelegt?)Transsexualität hier bereits angelegt?)

(biologisches) (biologisches) Zuweisungsgeschlecht Zuweisungsgeschlecht bei der Geburt (und – bei der Geburt (und – sich nachfolgend entwickelndes - psychisches und soziales sich nachfolgend entwickelndes - psychisches und soziales Geschlecht) Geschlecht)

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Körperliche UnterschiedeKörperliche Unterschiede

FrauenFrauen sind im sind im DurchschnittDurchschnitt

165 cm groß165 cm groß 67 kg schwer67 kg schwer und haben eine und haben eine

Lebenserwartung von Lebenserwartung von 81 Jahren81 Jahren

MännerMänner sind im sind im DurchschnittDurchschnitt

177 cm groß177 cm groß 81 kg schwer81 kg schwer und haben eine und haben eine

Lebenserwartung von Lebenserwartung von 76 Jahren76 Jahren

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Strukturelle, feinanatomische Strukturelle, feinanatomische GehirnunterschiedeGehirnunterschiede

Frauenhirne haben Frauenhirne haben weniger Gewicht und weniger Gewicht und Volumen (weniger Volumen (weniger Hirnflüssigkeit, mehr Hirnflüssigkeit, mehr graue Substanz)graue Substanz)

einen kleineren einen kleineren interstituellen Kerninterstituellen Kern

einen größeren einen größeren suprachiasmatischen suprachiasmatischen Kern (innere Uhr)Kern (innere Uhr)

Größeres SpleniumGrößeres Splenium

Männerhirne haben mehr Männerhirne haben mehr Gewicht und Volumen Gewicht und Volumen (mehr Hirnflüssigkeit, (mehr Hirnflüssigkeit, mehr weiße Substanz)mehr weiße Substanz)

einen größeren einen größeren interstituellen Kern (agile interstituellen Kern (agile Sexualität)Sexualität)

einen kleineren einen kleineren suprachiasmatischen suprachiasmatischen KernKern

Kleineres SpleniumKleineres Splenium

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Funktionelle Gehirn- und Funktionelle Gehirn- und SinnesorganunterschiedeSinnesorganunterschiede

Frauen verwenden bei Frauen verwenden bei vielen Tätigkeiten beide vielen Tätigkeiten beide Gehirnhälften Gehirnhälften (ganzheitlichere (ganzheitlichere Orientierung?)Orientierung?)

Ein höherer Ein höherer Östrogenspiegel fördert die Östrogenspiegel fördert die Neuvernetzung von Neuvernetzung von Neuronen und die Neuronen und die Synapsenbildung (günstig Synapsenbildung (günstig für Sprachverständnis)für Sprachverständnis)

Frauen verarbeiten Frauen verarbeiten Alltagsgeräusche auf dem Alltagsgeräusche auf dem rechten Ohr besserrechten Ohr besser

Frauen tasten mit beiden Frauen tasten mit beiden Händen gleich gutHänden gleich gut

Bei Männern sind beide Bei Männern sind beide Gehirnhälften spezialisierter Gehirnhälften spezialisierter (längere Lateralisierung) (längere Lateralisierung) und werden häufiger und werden häufiger separat eingesetztseparat eingesetzt

Ein höherer Ein höherer Androgenspiegel (10mal Androgenspiegel (10mal höher bei Männern) fördert höher bei Männern) fördert die Bereitschaft zu die Bereitschaft zu physischer Aggression physischer Aggression

Männer verarbeiten Männer verarbeiten sprachliche Laute auf dem sprachliche Laute auf dem rechten Ohr besserrechten Ohr besser

Bei Männern ist die rechte Bei Männern ist die rechte Hand beim Tasten Hand beim Tasten leistungsfähigerleistungsfähiger

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Evolutionstheoretische Annahmen: Zwischen Evolutionstheoretische Annahmen: Zwischen G.chromosomen, G.hormonen, g.spezifischen G.chromosomen, G.hormonen, g.spezifischen psychischen Strukturen und Funktionen und psychischen Strukturen und Funktionen und

g.spezifischem Verhalten bestehen direkte Verbindungeng.spezifischem Verhalten bestehen direkte Verbindungen

Deshalb zeigen FrauenDeshalb zeigen Frauen „„soziale Affinität“, d.h. soziale Affinität“, d.h.

Hinneigung zu und Hinneigung zu und Ansprechbarkeit auf Ansprechbarkeit auf zwischenmenschliche zwischenmenschliche KontakteKontakte

Personenbezogene Personenbezogene OrientierungOrientierung

Tendenz zu Tendenz zu Dauerhaftigkeit und Dauerhaftigkeit und KontinuitätKontinuität

„„expressives Verhalten“expressives Verhalten“

Deshalb zeigen MännerDeshalb zeigen Männer „„Agress“, d.h. Herangehen Agress“, d.h. Herangehen

an die Objekte der Umwelt an die Objekte der Umwelt und Erkundung sowie und Erkundung sowie aktive Auseinandersetzung aktive Auseinandersetzung mit ihnenmit ihnen

Sachbezogen-Sachbezogen-zielgerichtetezielgerichtete Orientierung Orientierung

Tendenz zu Hochleistung Tendenz zu Hochleistung und Risikobereitschaft und Risikobereitschaft

„„instrumentelles Verhalten“instrumentelles Verhalten“

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Skala „Expressivität“ und Skala Skala „Expressivität“ und Skala „Instrumentalität“„Instrumentalität“

ExpressivitätExpressivität- Der Gefühle anderer Der Gefühle anderer

bewusstbewusst- Fähig auf andere Fähig auf andere

einzugeheneinzugehen- FreundlichFreundlich- Herzlich in Beziehungen Herzlich in Beziehungen

zu anderenzu anderen- SanftSanft- Verständnisvoll gegenüber Verständnisvoll gegenüber

anderenanderen

InstrumentalitätInstrumentalität- AktivAktiv- Druck gut standhaltendDruck gut standhaltend- KonkurrierendKonkurrierend- Leicht Entscheidungen Leicht Entscheidungen

fällendfällend- Nicht leicht aufgebendNicht leicht aufgebend- SelbstsicherSelbstsicher- Sich überlegen fühlendSich überlegen fühlend- unabhängigunabhängig

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Testaufgaben, bei denen Männer im Testaufgaben, bei denen Männer im Durchschnitt besser abschneidenDurchschnitt besser abschneiden

Tests des räumlichen Vorstellungs- und Tests des räumlichen Vorstellungs- und des Orientierungsvermögens (an des Orientierungsvermögens (an topographischen Merkmalen)topographischen Merkmalen)

Tests zielgerichteter (grob)motorischer Tests zielgerichteter (grob)motorischer Fertigkeiten (Werfen und Auffangen)Fertigkeiten (Werfen und Auffangen)

Tests der Wiedererkennung einfacher Tests der Wiedererkennung einfacher Strukturen in komplexen GebildenStrukturen in komplexen Gebilden

Tests der Fähigkeit, mathematische Tests der Fähigkeit, mathematische Schlussfolgerungen zu ziehenSchlussfolgerungen zu ziehen

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Testaufgaben, bei denen Frauen im Testaufgaben, bei denen Frauen im Durchschnitt besser abschneidenDurchschnitt besser abschneiden

Tests der WahrnehmungsgeschwindigkeitTests der Wahrnehmungsgeschwindigkeit Tests des WahrnehmungsgedächtnissesTests des Wahrnehmungsgedächtnisses Tests der Ideen- und WortflüssigkeitTests der Ideen- und Wortflüssigkeit Tests der feinmotorischen KoordinationTests der feinmotorischen Koordination RechentestsRechentests Was hat Ihr Partner gWas hat Ihr Partner gerade an (Kleidung)?rade an (Kleidung)?

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„„Wer wird Millionär“-Statistik (dt. Wer wird Millionär“-Statistik (dt. Version von Günter Jauch)Version von Günter Jauch)

Von den ca. 1300 Kandidaten/innen waren:Von den ca. 1300 Kandidaten/innen waren: Ungefähr 550 Frauen, die im Durchschnitt Ungefähr 550 Frauen, die im Durchschnitt

33.500 Euro gewannen und33.500 Euro gewannen und Ungefähr 750 Männer, die im Durchschnitt Ungefähr 750 Männer, die im Durchschnitt

37.500 Euro gewannen.37.500 Euro gewannen. Also: Frauen sind weniger selbstbewusst, Also: Frauen sind weniger selbstbewusst,

haben eine geringere Leistungsorientierung, haben eine geringere Leistungsorientierung, trauen sich weniger zu und sind weniger trauen sich weniger zu und sind weniger risikobereit?risikobereit?

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Bei der Lösung praktischer Bei der Lösung praktischer Aufgaben unter Zeitdruck gehenAufgaben unter Zeitdruck gehen

Frauen häufiger nach Frauen häufiger nach der Versuch-Irrtum-der Versuch-Irrtum-neuer Versuch-neuer Versuch-Methode vor (z.B. Methode vor (z.B. Liegestuhl aufstellen)Liegestuhl aufstellen)

Männer häufiger relativ Männer häufiger relativ planvoll vorplanvoll vor

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Frühe Kindheit (0-3 Jahre)Frühe Kindheit (0-3 Jahre)

Schon vor der Geburt spielt das Geschlecht Schon vor der Geburt spielt das Geschlecht eine bedeutsame Rolle eine bedeutsame Rolle (Stammhalterphilosophie!)(Stammhalterphilosophie!)

Ergebnisse der „Baby X“-Studien (rosa, Ergebnisse der „Baby X“-Studien (rosa, hellblau und gelb als Orientierungshilfen)hellblau und gelb als Orientierungshilfen)

Unterschiedliches elterliches Verhalten ihren Unterschiedliches elterliches Verhalten ihren männlichen und weiblichen Kleinkindern männlichen und weiblichen Kleinkindern gegenübergegenüber

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Frühe Kindheit (0-3 Jahre) Frühe Kindheit (0-3 Jahre) (Fortsetzung)(Fortsetzung)

Stärkere proximale Stimulation bei männlichen, Stärkere proximale Stimulation bei männlichen, stärkere distale Stimulation bei weiblichen stärkere distale Stimulation bei weiblichen Säuglingen: Wurzeln räumlichen Säuglingen: Wurzeln räumlichen Vorstellungsvermögens und sprachlicher Vorstellungsvermögens und sprachlicher Kompetenz?Kompetenz?

Gehirne von Jungen und Mädchen reifen Gehirne von Jungen und Mädchen reifen unterschiedlich schnellunterschiedlich schnell

Mädchen haben eher emotionale Erinnerungen, Mädchen haben eher emotionale Erinnerungen, Jungen eher handlungsbetonte GedächtnisinhalteJungen eher handlungsbetonte Gedächtnisinhalte

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GeschlechtsrollenklischeesGeschlechtsrollenklischees

Frauen sindFrauen sind-abhängig-abhängig-ängstlich-ängstlich-einfühlsam-einfühlsam-anpassungsbereit-anpassungsbereit-launisch-launisch-nachgiebig-nachgiebig-sanft-sanft-schwach-schwach-schutzbedürftig-schutzbedürftig-unselbständig-unselbständig-passiv-passiv

Männer sindMänner sind-unabhängig-unabhängig-mutig-mutig-aggressiv-aggressiv-durchsetzungsfähig-durchsetzungsfähig-entschlusskräftig-entschlusskräftig-rational-rational-stark-stark-aktiv-aktiv-überlegen-überlegen-dominant-dominant-leistungsorientiert-leistungsorientiert

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Geschlechtrollenklischees Geschlechtrollenklischees dominieren vor allem indominieren vor allem in

Bilder- und SchulbüchernBilder- und Schulbüchern TV (Werbung, Vorabendserien, viele TV (Werbung, Vorabendserien, viele

Kinderserien), aber auch inKinderserien), aber auch in Berufsprofilen (typisch männliche und Berufsprofilen (typisch männliche und

weibliche Berufe)weibliche Berufe)

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Typisch männliche und typisch Typisch männliche und typisch weibliche Berufeweibliche Berufe

PilotPilot KapitänKapitän ProfessorProfessor ManagerManager WissenschaftlerWissenschaftler DirigentDirigent PriesterPriester BaggerfahrerBaggerfahrer FahrlehrerFahrlehrer

SekretärinSekretärin FriseurinFriseurin KindergärtnerinKindergärtnerin KrankenschwesterKrankenschwester FilmstarFilmstar GrundschullehrerinGrundschullehrerin RaumpflegerinRaumpflegerin HebammeHebamme BüroleiterinBüroleiterin

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Diskriminationen in den ersten zehn Diskriminationen in den ersten zehn LebensjahrenLebensjahren

Von Anfang an: Unterschiedliche Behandlung von männlichen und weiblichen Von Anfang an: Unterschiedliche Behandlung von männlichen und weiblichen Säuglingen (besonders im ersten halben Lebensjahr)Säuglingen (besonders im ersten halben Lebensjahr)

Väter diskriminieren stärker nach dem Geschlecht, erziehen sozusagen stereotyperVäter diskriminieren stärker nach dem Geschlecht, erziehen sozusagen stereotyper

Bau- und Puppenecke in der KindertagesstätteBau- und Puppenecke in der Kindertagesstätte

Jungen und Mädchen in Bilder- und Schulbüchern, in den MedienJungen und Mädchen in Bilder- und Schulbüchern, in den Medien

Grundschule: Diskriminationen durch die LehrerInnenGrundschule: Diskriminationen durch die LehrerInnen

In den ersten 10 Lebensjahren: In der Sozialisation von Jungen haben männliche In den ersten 10 Lebensjahren: In der Sozialisation von Jungen haben männliche Bezugspersonen Seltenheitswert (wo sind die Väter, männlichen Erzieher und Bezugspersonen Seltenheitswert (wo sind die Väter, männlichen Erzieher und Lehrer?)Lehrer?)

Page 21: Weiblich - Männlich Entwicklung und Veränderung von Geschlechtsunterschieden und Geschlechtsrollen über die Lebensspanne betrachtet.

Die GretchenfrageDie Gretchenfrage::

Haben die Gene oder das Milieu mehr Haben die Gene oder das Milieu mehr Gewicht bei der Ausbildung von Gewicht bei der Ausbildung von

Geschlechtsunterschieden?Geschlechtsunterschieden?

Passive Anlage-Umwelt-Wechselwirkung (z.B. im Passive Anlage-Umwelt-Wechselwirkung (z.B. im Säuglings- und Kleinkindalter)Säuglings- und Kleinkindalter)

Evokative Anlage-Umwelt-Wechselwirkung (im Evokative Anlage-Umwelt-Wechselwirkung (im Kindesalter)Kindesalter)

Aktive Anlage-Umwelt-Wechselwirkung (in Aktive Anlage-Umwelt-Wechselwirkung (in späterenEntwicklungsabschnitten)späterenEntwicklungsabschnitten)

Page 22: Weiblich - Männlich Entwicklung und Veränderung von Geschlechtsunterschieden und Geschlechtsrollen über die Lebensspanne betrachtet.

Es gibt (noch) keine geschlossene, empirisch Es gibt (noch) keine geschlossene, empirisch fundierte Theorie der fundierte Theorie der

GeschlechtsrollenentwicklungGeschlechtsrollenentwicklung Bekräftigungslernen ist wichtigBekräftigungslernen ist wichtig Imitation, Lernen durch Beobachtung spielt Imitation, Lernen durch Beobachtung spielt

eine Rolleeine Rolle Identifikation mit Vorbildern muss Identifikation mit Vorbildern muss

einbezogen werdeneinbezogen werden Kognitives Lernen hat großes Gewicht in Kognitives Lernen hat großes Gewicht in

späteren Entwicklungsabschnittenspäteren Entwicklungsabschnitten

Page 23: Weiblich - Männlich Entwicklung und Veränderung von Geschlechtsunterschieden und Geschlechtsrollen über die Lebensspanne betrachtet.

Abschreckung und Entmutigung des Abschreckung und Entmutigung des weiblichen Geschlechts während der weiblichen Geschlechts während der

Pubertät und AdoleszenzPubertät und AdoleszenzMädchen Mädchen

verlieren allmählich das Zutrauen in ihre verlieren allmählich das Zutrauen in ihre naturwissenschaftlich-technischen und mathematischen naturwissenschaftlich-technischen und mathematischen Fähigkeiten (Misserfolgsängstlichkeit vs. Fähigkeiten (Misserfolgsängstlichkeit vs. Erfolgszuversicht)Erfolgszuversicht)

werden massiv mit traditionellen Rollenerwartungen werden massiv mit traditionellen Rollenerwartungen konfrontiert: in der Schule, im Elternhaus, von den konfrontiert: in der Schule, im Elternhaus, von den Gleichaltrigen, von den Medien Gleichaltrigen, von den Medien

werden auch auf der weiterführenden Schule seltener werden auch auf der weiterführenden Schule seltener aufgerufen und angesprochen von den Lehrernaufgerufen und angesprochen von den Lehrern

Page 24: Weiblich - Männlich Entwicklung und Veränderung von Geschlechtsunterschieden und Geschlechtsrollen über die Lebensspanne betrachtet.

SchullaufbahnSchullaufbahn

Mädchen Mädchen vs. Jungenvs. Jungen zeigen in allen Altersstufen zeigen in allen Altersstufen

bessere schulische Leistungenbessere schulische Leistungen erreichen höhere erreichen höhere

BildungsabschlüsseBildungsabschlüsse verfügen über mehr und verfügen über mehr und

bessere Berufs-bessere Berufs-ausbildungsabschlüsseausbildungsabschlüsse

stellen 55% der Abiturienten stellen 55% der Abiturienten und 49% der Studienanfänger und 49% der Studienanfänger an Universitäten (WS 2001/02)an Universitäten (WS 2001/02)

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

Mädchen Jungen

Hauptsch. Realsch.Gymnasium

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Schulbildung Mädchen vs. Schulbildung Mädchen vs. JungenJungen

Mädchen Mädchen vs. Jungenvs. Jungen zeigen in allen Altersstufen zeigen in allen Altersstufen

bessere schulische Leistungenbessere schulische Leistungen erreichen höhere erreichen höhere

BildungsabschlüsseBildungsabschlüsse verfügen über mehr und verfügen über mehr und

bessere Berufs-bessere Berufs-ausbildungsabschlüsseausbildungsabschlüsse

stellen 55% der Abiturienten stellen 55% der Abiturienten und 49% der Studienanfänger und 49% der Studienanfänger an Universitäten (WS 2001/02)an Universitäten (WS 2001/02)

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

Mädchen Jungen

Hauptsch. Realsch.Gymnasium

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Männliche und weibliche „Themen“ Männliche und weibliche „Themen“ während der frühen Erwachsenenjahrewährend der frühen Erwachsenenjahre

Stärkere Stärkere Personbezogenheit bei Personbezogenheit bei FrauenFrauen

Intimität, Nähe, Intimität, Nähe, Offenheit und Offenheit und Austausch ist Austausch ist FrauensacheFrauensache

Stärkere Stärkere Sachbezogenheit bei Sachbezogenheit bei MännernMännern

Leistung, Karriere, Leistung, Karriere, Status und Erfolg ist Status und Erfolg ist MännersacheMännersache

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Gewalt in unserer Gewalt in unserer GesellschaftGesellschaft

In aller Regel sind Frauen die Opfer In aller Regel sind Frauen die Opfer und Männer die Täterund Männer die Täter

Über weite Strecken ist dafür die Über weite Strecken ist dafür die traditionelle traditionelle

Geschlechtsrollenerziehung Geschlechtsrollenerziehung verantwortlich zu machenverantwortlich zu machen

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Sind Männer von Natur aus Sind Männer von Natur aus aggressiver als Frauen?aggressiver als Frauen?

Männer übertreffen Frauen im Hinblick auf Männer übertreffen Frauen im Hinblick auf manifeste, physische Aggressionmanifeste, physische Aggression

Frauen übertreffen Männer im Hinblick auf Frauen übertreffen Männer im Hinblick auf subtilere, psychisch kanalisierte Aggression subtilere, psychisch kanalisierte Aggression (Resultate des Geschlechtsrollenlernens)(Resultate des Geschlechtsrollenlernens)

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In den Medien kolportierte In den Medien kolportierte GeschlechtsunterschiedeGeschlechtsunterschiede

Multitasking: Frauen sind flotter als MännerMultitasking: Frauen sind flotter als Männer Konfliktbewältigung: Jungen praktizieren sie Konfliktbewältigung: Jungen praktizieren sie

häufiger physischhäufiger physisch Gewalt ist männlich – Gemeinheit ist weiblichGewalt ist männlich – Gemeinheit ist weiblich Jungen sind wie Bären – Mädchen sind wie Jungen sind wie Bären – Mädchen sind wie

FüchseFüchse

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Geschlechtsspezifische kritische Geschlechtsspezifische kritische LebensphasenLebensphasen

Für Frauen zwischen 40 und 50 Jahren Für Frauen zwischen 40 und 50 Jahren (Menopause)(Menopause)

Für Männer zwischen 50 und 60 Jahren Für Männer zwischen 50 und 60 Jahren (Andropause)(Andropause)

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Warum werden Frauen älter als Warum werden Frauen älter als Männer?Männer?

Größere Sensibilität für KörpersignaleGrößere Sensibilität für Körpersignale

Höhere Bereitschaft, sich Ausfallerscheinungen und Schwächen einzugestehenHöhere Bereitschaft, sich Ausfallerscheinungen und Schwächen einzugestehen

Gesündere ErnährungsweiseGesündere Ernährungsweise

Hormone (Östrogene verhindern Arterienverkalkung und Knochenschwund, Hormone (Östrogene verhindern Arterienverkalkung und Knochenschwund, Androgene erhöhen den Blutdruck)Androgene erhöhen den Blutdruck)

Besseres Immunsystem (höhere T-Zellen-Produktion)Besseres Immunsystem (höhere T-Zellen-Produktion)

X-Chromosom veranlasst die Bildung von Eiweißstoffen, welche freie Radikale X-Chromosom veranlasst die Bildung von Eiweißstoffen, welche freie Radikale neutralisierenneutralisieren

Unterschiedliche verhaltensbiologische Programme, die in der Evolution Unterschiedliche verhaltensbiologische Programme, die in der Evolution erworben wurden: Dauerhaftigkeit und Kontinuität vs. Risikobereitschaft und erworben wurden: Dauerhaftigkeit und Kontinuität vs. Risikobereitschaft und HöchstleistungHöchstleistung

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3 Typen des Älterwerdens bei 3 Typen des Älterwerdens bei Frauen und MännernFrauen und Männern

1. 1. Zunahme gegengeschlechtlicher Zunahme gegengeschlechtlicher MerkmaleMerkmale

2.2.Flexibleres Umgehen mit den Flexibleres Umgehen mit den Rollenklischees (Distanzierung, Rollenklischees (Distanzierung, Selbstironie)Selbstironie)

3. 3. Zunahme von RigiditätZunahme von Rigidität

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EntwicklungsabschnitteEntwicklungsabschnitte

Embryonale und fötale EntwicklungEmbryonale und fötale Entwicklung

Frühe Kindheit (0-3 Jahre)Frühe Kindheit (0-3 Jahre)

Kindergarten- und Vorschuljahre (4-6 Jahre)Kindergarten- und Vorschuljahre (4-6 Jahre)

Mittlere u. späte Kindheit (7-11 Jahre)Mittlere u. späte Kindheit (7-11 Jahre)

Pubertät und Adoleszenz (12-20 Jahre)Pubertät und Adoleszenz (12-20 Jahre)

Frühes Erwachsenenalter (21-35 Jahre)Frühes Erwachsenenalter (21-35 Jahre)

Mittleres Erwachsenenalter (35-50 Jahre)Mittleres Erwachsenenalter (35-50 Jahre)

Späteres Erwachsenenalter (51-65 Jahre)Späteres Erwachsenenalter (51-65 Jahre)

SeniorenalterSeniorenalter