Weitere Untersuchungen Über Regionäre Verschiedenheiten bei Intracutanen Hautprüfungen

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378 KLINISCHE WOCHENSCI-IRIFT. ~4. JAHRGANG. Nr. Ii ~6, ~ek'41<Z ~935 tropic Hormones. IKopenhagen I933. -- KATZMANN U. DOISY, Proc. Soc. exper. Biol. a. Med. I93o, 685o. -- Kugos, Klin. XArschr. I934, 943. -- OXSTERREICn~R (I): Klin. Wschr. I93a, 813; (2): Ibi- dem I933, 896; (3): Ibidem ~934, IO~9.- S*ETHRX (I): Kliu. Wschr. 1933, I4o9; 1727; (2): ImDruck. -- ZONI)EI~ (~): Klin.'Wschr. I932, 274; (2) : Ibidem t932, ~839; (3) : Ibidem 1933, 22; (4) : Die Hormone des Ovars and des Hypophysenvorderlappens; (5): Nord. med. Tidskr. ~933, 397. WEITERE UNTERSUCHUNGEN 0BER REGIONARE VERSCHIEDENHEITEN BEI INTRACUTANEN HAUTPRUFUNGEN. Von Dr. WERNER SCHMIDT. Aus der Universit~ts-Hautklinik Tfibingen (Vorstand: Professor Dr. P. LINSER). In ether frfiheren Versuchsreihe babe ich die Haut ver- schiedener K6rperregionen auf ihre Empfindlichkeit gegen- tiber intracutanen Allergeninjektionen untersucht. Ich babe dabei rests%ellen k6nnen, dab die Rtickenhaut weitaus stgrker reagiert als die der oberen Extremit~iten; an den Unterarmen erhielt ich deutlichere Reaktionen als an den Oberarmen, und die Beugeseiten waren empfindlicher als die Streckseiten. Ich babe deshalb darauf hingewicsen, dab beim Vergleichen verschieden groBer Quaddeln niemals Schliisse auf die Mono- valenz oder die vorwiegende Spezifitgt desjenigen Allergens, welches die st~rkste Reaktion bervorgerufen hat, gezogen werden dfirfen, wenn nicht s~imtliche Intracutanreaktionen an der gleicllen K6rpergegend ausgeftihrt worden waren. Diese Feststellung steht vSllig im Einklang mit der Ge- wohnheit wohl alIer Untersucher, die Quaddeln entweder nut am Rficken oder nut am Oberarm in senkrechter Reihe an- zubringen. Da sich dieser Brauch im allgemeinen bestens be- wghrt hat, wtirde es sich kaum lohnen, in noch enger begrenz- ten Teilbezirken der Haut regiongre Unterschiede suchen zu wollen, wenn hier nicht tats~ichlich Reaktionsverschieden- heiten beobachtet worden wgren. So machte P. W. SCHMIDT die Feststellung, dab Quaddeln, die vierfingerbreit unter der Spina scapulae angebracht wurden, nur halb so grog aus- fielen, wie solche fiber der Spins selbst. Eine Bestgtigung dieser Beobachtung, die tibrigens nur durch einen einzigen Patienten belegt wurde, wgre yon weittragender Bedeutung Ittr die praktisehe Durchffihrung intracutaner Hautiunktions- prtifungen an der Rfickenhaut. Denn sie wiirde nichts weniger besagen, als dab die bier erzeugten Quaddeln schon physio- logischerweise so verschieden grol3 ausfallen, dab es sich nicht entscheiden liege, ob eine besonders kr~iftige Reaktion durch die gr6Bere Empfindlichkeit des Patienten gegenfiber dem betreffenden Allergen hervorgerufen wurde oder abet aus dem verschiedenartigen u benachbarter Haut- stellen gegenfiber beliebigen intracutanen Injektionen erklgrt werden mul3. Zur Klgrung dieser Zusammenhgnge nahmen wir ein- gehende Prfifungen der Oberarm- und Rfickenhaut vor, fiber derei1 Ergebnisse wit jetzt kurz berichten m6chten. An 3 SteUen der Oberarmstreckseite and 4 Stellen des Rflckens injizierten wir je o,~ c,cm der durch vorausgegangene Hautfunk- tionsprfifung ats spezifisch bestimmten AtlergenI6sung intracutan. Da die Zahl der uns zur u stehenden Ekzematiker nicht ganz ausreichte, dehnteu wir unsere Versuche such auf hautgesunde Gonorrhoiker aus, bet deneu wit eine Histaminl6sung (I : ioooo) anwandten. Die Allergeuquaddeln wnrden nach 15 Minuten, die Histaminquaddeln nach 5 Minuten abgelesen. Wit maBen dabei den grSBten Durchmesser j eder Quaddet sowie den daraui senkrecht stehenden gr6Bten Durchmesser in Millimetern. Diese Megmethode ist zwar nicht so exakt wie die yon verschiedenen Autoren (P. \V, SCHmD~ u. a.) verwendeten komplizierten u aber sie genfigte ffir unsere Zwecke vollauf, daes uns nut darauf ankam, deutlichere Unterschiede in der Quaddelgr6Be festzuhalten. Gering- iiigige Unterschiede zu erfassen, die sich ja gr6gtenteils aus den Fehlerquellen (Pseudopodien; Undichtigkeit yon Spritzen und IKaniilen, UnmSglichkeit, mit dem Kanfilenende immer die gleiche Cutisschicht zu trefl'en usw.) erkl~ren, erschien uns nicht unbeding~ erforderlich. Bet der Prfifnng der Oberarmstreckseite bestimmten wit bet alien Pat. folgende Punkte als Injektionsstellen: den Mittelpunkt der Verbindungslinie Akromion-Olecranon und die beideu 8 cm ober- bzw. unterhalb davon auf der gleichen Verbindungslinie liegenden Punkte. Im ganzen wurden auf diese Weise 2o Personen untersucht (Tabelle i). Tabelle I. Nr. I 2 3 4 5 6 7 8 9 IO tI I2 I3 I4 I5 i6 I7 i8 19 20 Patient K.W~ E.M. E.'W. O.K. W.D. HI.B. J.R. T.N. F.H. F. I.i. I.R. A.N. T.K. I(. St. A,B, P. IK. F.F. F. xN. P. Sch. K.B. Extrakt Schimmelpilze Mehl Mehl Meht Tomaten Mehl Mehl Histamin Quaddelgrg~e in MilKmetern l 8 cm Mittelpmlkt { 8 cm oberhalb Olecranon- I unterhalb gittelpunkt Alwomion Mittelpunkt 15 13 23 18 I2 II I9 14 13 Io 14 IO 16 14 I4 I3 13 II 19 17 17 II 20 14 20 16 20 12 18 16 16 14 19 18 t6 13 14 II 18 12 I 15 14 ' 13 : i2 19 i8 ! 18 t6 I3 i2 13 : 12 i8 14 18 : x4 14 12 13 : ii ii ii 14 : 13 17 I6 18 : 15 14 13 16 : 14 14 I1 15 : 12 I8 I8 21 : I6 16 IO t 7 : 16 19 I4 24 : 2o 20 14 21 : 19 16 12 22 : 15 18 15 22 : 15 i8 14 I7 : I3 2o I8 24 : 18 19 I4 i8 : 13 17 I2 23 : I8 16 14 ~9 : 17 Die 3 Injektionen ergaben fast bei jedem Patienten Quaddeln yon etwa gleicher Gr6ge. Doch fiel in 12 F~lten die dritte, dem Olecranon am n~ichsten liegende Quaddel etwas grSBer aus, so vor allem bet Nr. i2, I9 und 2o. Da sich diese immerhin betr~ichtlichen Differenzen aus den nur geringfiigige Unterschiede verursachenden Fehlerquellen nicht vSllig erklgren lassen, und da die Beobachtung bet mehr als der Hglfte der Fglle gemacht werden konnte, mtissen wir annehmen, dab sich am Oberarm bereits in der Nfihe des Ellbogens der ~bergang anf die starker reagierende Unter- armhaut bemerkbar macht. In ghnlicher Weise untersuchten wir die Haut des Rfickens. Hier wurde eine Quaddel 2 cm neben der Wirbelsitule in H6he der Spina scapulae angebracht ;eine weitere 8 cm oberhalb und eine dritte 8 cm unterhalb der i. Quaddel. AIs 4. tnjektionsstelle folgte noch der 8 cm unterhatb der untersten QuaddeI, also 16 cm unter der Spina scapulae gelegene Punkt. Auch diese Untersuehung erstreckte sich auf 20 Pat. (TabelIe 2), doch wandten wir in allen FMlen eine Histaminl6sung yon der Verdflnnung I : ioooo an. Tabelle 2. Nr. I 2 3 4~ 5 6 7 8 9 IO II I2 I3 14 15 16 I7 18 I9 20 Paf~ent I.M. R.N. A.R. K. St. R.K. T.K. J.B. P.K. F.F. F.W. P. Sch. tCB. A.B. H.C. E.M. K.B. S.~r. B.K, M.F. 8 cm fiber Spin. scap, 35 : i8 i6 : io 19 : 13 19 : 13 15 : io 36 : 23 I9 : 13 15 : 12 16 : 13 16 : 14 12 : II I9 : IO 24 : 13 14 : II 19 : 13 13 : ii 23 : I6 i8 : i1 20 : 14 I8 : 13 QuaddelgrSge in Millimetern in H6he der 8 em unter Spin. scap. Spin. scap. 32 : 28 28 : i8 I9 : 14 27 : 15 22 : 18 22 : I 4 23 : 14 I8 : t2 I8 : I2 22 : I3 36 : 26 37 : 2t 34 : 23 28 : 19 19 : i8 28 : 2I 22 : I9 23 : 17 17 : I6 28 : 22 15 : 14 23 : 13 i8 : 16 22 : i6 3 ~ : 2I 29 : 16 i6 : 13 21 : 16 24 : 13 21 : 14 18 : I2 18 : 14 25 : 2O 33 : 2I 23 : 16 34 : I9 2z : i8 28 : ~8 18 : 16 22 : 17 I6 ClXl llllter Spin. scap. 34:17 23 : 14 I9 : 16 i6 : 13 22 : 13 41 : 25 27 : 26 32 : 14 20 : 19 35:21 21 : I2 zr : 17 32 : 23 28 : t5 26 : 14 20 : 15 28 : 17 32 : 15 23 : i6 28 : 15 W~hrend die 8 cm tiber der Spina scapulae angebrachten Quaddeln in fast allen F~llen (auger Nr. I, 4, lind 6) mehr

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t ropic Hormones . IKopenhagen I933. -- KATZMANN U. DOISY, Proc. Soc. exper. Biol. a. Med. I93o, 685o. - - K u g o s , Klin. XArschr. I934, 943. - - OXSTERREICn~R (I): Klin. Wschr. I93a, 813; (2): Ibi- dem I933, 896; (3): Ib idem ~934, I O ~ 9 . - S*ETHRX (I): Kliu. Wschr. 1933, I4o9; 1727; (2): I m D r u c k . - - ZONI)EI~ (~): Klin. 'Wschr. I932, 274; (2) : Ib idem t932, ~839; (3) : Ib idem 1933, 22; (4) : Die H o r m o n e des Ovars and des Hypophysenvorde r l appens ; (5): Nord. med. Tidskr. ~933, 397.

WEITERE UNTERSUCHUNGEN 0BER REGIONARE VERSCHIEDENHEITEN BEI INTRACUTANEN

HAUTPRUFUNGEN. Von

Dr. WERNER SCHMIDT. Aus der Universit~ts-Hautklinik Tfibingen (Vorstand: Professor Dr. P. LINSER).

In ether frfiheren Versuchsreihe babe ich die Haut ver- schiedener K6rperregionen auf ihre Empfindlichkeit gegen- tiber intracutanen Allergeninjektionen untersucht. Ich babe dabei rests%ellen k6nnen, dab die Rtickenhaut weitaus stgrker reagiert als die der oberen Extremit~iten; an den Unterarmen erhielt ich deutlichere Reaktionen als an den Oberarmen, und die Beugeseiten waren empfindlicher als die Streckseiten. Ich babe deshalb darauf hingewicsen, dab beim Vergleichen verschieden groBer Quaddeln niemals Schliisse auf die Mono- v a l e n z o d e r die v o r w i e g e n d e Spez i f i t g t de s j en igen Al lergens , we lches die s t ~ r k s t e R e a k t i o n b e r v o r g e r u f e n ha t , g e zoge n w e r d e n dfirfen, w e n n n i c h t s~imtliche I n t r a c u t a n r e a k t i o n e n a n de r gleicllen K 6 r p e r g e g e n d a u s g e f t i h r t w o r d e n w a r e n .

Diese F e s t s t e l l u n g s t e h t vSll ig i m E i n k l a n g m i t der Ge- w o h n h e i t w o h l alIer U n t e r s u c h e r , die Q u a d d e l n e n t w e d e r n u t a m Rf icken o d e r n u t a m O b e r a r m in s e n k r e c h t e r Reihe an - z u b r i n g e n . D a s ich d ieser B r a u c h i m a l l g e m e i n e n b e s t e n s be- w g h r t h a t , wt i rde es s ich k a u m lohnen , in n o c h enge r b e g r e n z - t en Te i lbez i rken de r H a u t r e g i o n g r e U n t e r s c h i e d e s u c h e n zu wollen, w e n n h i e r n i c h t tats~ichl ich R e a k t i o n s v e r s c h i e d e n - h e i t e n b e o b a c h t e t w o r d e n w g r e n . So m a c h t e P. W . SCHMIDT die F e s t s t e l l u n g , d a b Q u a d d e l n , die v i e r f i n g e r b r e i t u n t e r de r S p i n a s c a p u l a e a n g e b r a c h t w u r d e n , n u r h a l b so g r o g a u s - fielen, wie solche f iber de r S p i n s se lbs t . E i n e B e s t g t i g u n g dieser B e o b a c h t u n g , die t ib r igens n u r d u r c h e inen e inz igen P a t i e n t e n be leg t w u r d e , w g r e y o n w e i t t r a g e n d e r B e d e u t u n g I t t r die p r a k t i s e h e D u r c h f f i h r u n g i n t r a c u t a n e r H a u t i u n k t i o n s - p r t i f u n g e n a n de r R f i c k e n h a u t . D e n n sie wi i rde n i c h t s w e n i g e r besagen , als d a b die b i e r e r z e u g t e n Q u a d d e l n s c h o n p h y s i o - log i scherweise so v e r s c h i e d e n grol3 ausfa l len , d a b es s ich n i c h t e n t s c h e i d e n liege, ob eine b e s o n d e r s kr~iftige R e a k t i o n d u r c h die gr6Bere E m p f i n d l i c h k e i t des P a t i e n t e n gegenf ibe r d e m b e t r e f f e n d e n Al l e rgen h e r v o r g e r u f e n w u r d e ode r a b e t a u s d e m v e r s c h i e d e n a r t i g e n u b e n a c h b a r t e r H a u t - s te l l en gegenf ibe r be l i eb igen i n t r a c u t a n e n I n j e k t i o n e n e r k l g r t w e r d e n mul3.

Z u r K l g r u n g d ieser Z u s a m m e n h g n g e n a h m e n w i r e in- g e h e n d e P r f i f u n g e n d e r O b e r a r m - u n d R f i c k e n h a u t vor , f iber derei1 E r g e b n i s s e w i t j e t z t k u r z b e r i c h t e n m 6 c h t e n .

An 3 SteUen der Oberarmstrecksei te and 4 Stellen des Rflckens injizierten wir je o,~ c,cm der durch vorausgegangene Hau t funk- t ionsprf ifung ats spezifisch bes t immten AtlergenI6sung in t racutan . Da die Zahl der uns zur u s tehenden Ekzemat iker nicht ganz ausreichte, dehnteu wir unsere Versuche such auf hau tgesunde Gonorrhoiker aus, bet deneu wi t eine His taminl6sung (I : ioooo) anwandten . Die Allergeuquaddeln wnrden nach 15 Minuten, die His taminquadde ln nach 5 Minuten abgelesen. Wi t maBen dabei den grSBten Durchmesse r j eder Quaddet sowie den daraui senkrecht s tehenden gr6Bten Durchmesser in Millimetern. Diese Megmethode ist zwar n icht so exakt wie die yon verschiedenen Autoren (P. \V, SCHmD~ u. a.) verwendeten komplizier ten u aber sie genfigte ffir unsere Zwecke vollauf, d a e s uns n u t darauf ankam, deutlichere Unterschiede in der Quaddelgr6Be festzuhalten. Gering- iiigige Unterschiede zu erfassen, die sich ja gr6gtenteils aus den Fehlerquellen (Pseudopodien; Undichtigkei t yon Spri tzen und IKaniilen, UnmSglichkeit , mi t dem Kanfilenende immer die gleiche Cutisschicht zu trefl'en usw.) erkl~ren, erschien uns nicht unbeding~ erforderlich.

Bet der Prfifnng der Oberarmstrecksei te bes t immten wit bet alien Pat. folgende Punk te als Injekt ionsstel len: den Mit te lpunkt

der Verbindungsl inie Akromion-Olecranon und die beideu 8 cm ober- bzw. un te rha lb davon auf der gleichen Verbindungslinie liegenden Punkte . I m ganzen wurden auf diese Weise 2o Personen un te r such t (Tabelle i).

T a b e l l e I.

Nr.

I 2

3 4 5 6 7 8 9

IO

t I I 2

I3 I4 I5 i6 I7 i8 19 20

Patient

K . W ~ E.M. E.'W. O.K. W.D. HI.B. J.R. T.N. F.H. F. I.i. I.R. A.N. T.K. I(. St. A , B , P. IK. F . F . F. xN. P. Sch. K . B .

Extrakt

Schimmelpilze Mehl Mehl Meht

Toma te n Mehl Mehl

His t amin

Quaddelgrg~e in MilKmetern l

8 cm Mittelpmlkt { 8 cm oberhalb Olecranon- I unterhalb

g i t t e lpunk t Alwomion Mittelpunkt

15 13 23 18 I2 I I I9 14 13 Io 14 IO 16 14 I4 I3 13 I I 19 17 17 I I 20 14 20 16 20 12 18 16

16 14 19 18 t6 13 14 I I 18 12

I 15 14 ' 13 : i2 19 i8 ! 18 t6 I3 i2 13 : 12 i8 14 18 : x 4 14 12 13 : i i i i i i 14 : 13 17 I6 18 : 15 14 13 16 : 14 14 I1 15 : 12 I8 I8 21 : I6 16 IO t 7 : 16 19 I4 24 : 2o 20 14 21 : 19 16 12 22 : 15 18 15 22 : 15 i8 14 I7 : I3 2o I8 24 : 18 19 I4 i8 : 13 17 I2 23 : I8 16 14 ~9 : 17

Die 3 I n j e k t i o n e n e r g a b e n f a s t bei j e d e m P a t i e n t e n Q u a d d e l n y o n e t w a g le icher Gr6ge . D o c h fiel in 12 F~ l t en die d r i t t e , d e m O l e c r a n o n a m n~ichsten l i egende Q u a d d e l e t w a s grSBer aus , so v o r a l l em bet Nr . i2 , I 9 u n d 2o. D a s ich diese i m m e r h i n be t r~ icht l ichen D i f f e r e n z e n a u s d e n n u r ger ingf i ig ige U n t e r s c h i e d e v e r u r s a c h e n d e n F e h l e r q u e l l e n n i c h t vSll ig e r k l g r e n lassen, u n d d a die B e o b a c h t u n g bet m e h r als de r H g l f t e de r Fgl le g e m a c h t w e r d e n konn t e , m t i s s en w i r a n n e h m e n , d a b s ich a m O b e r a r m be r e i t s in der Nfihe des E l l b o g e n s d e r ~ b e r g a n g a n f die s t a r k e r r e a g i e r e n d e U n t e r - a r m h a u t b e m e r k b a r m a c h t .

I n g h n l i c h e r Weise u n t e r s u c h t e n w i r die H a u t des Rf ickens .

Hier wurde eine Quaddel 2 cm neben der Wirbelsitule in H6he der Spina scapulae angebracht ;e ine weitere 8 cm oberhalb und eine dr i t te 8 cm unte rha lb der i. Quaddel. AIs 4. tnjektionsstel le folgte noch der 8 cm unte rha tb der un te r s t en QuaddeI, also 16 cm un te r der Spina scapulae gelegene Punkt . Auch diese Un te r suehung erstreckte sich auf 20 Pat . (TabelIe 2), doch wand ten wir in allen FMlen eine His taminl6sung yon der Verdflnnung I : i oooo an.

T a b e l l e 2.

Nr.

I

2

3 4~ 5 6

7 8 9

IO I I I 2

I3 14 15 16 I7 18 I9 20

Paf~ent

I . M . R . N . A . R . K. St. R . K . T . K . J . B . P . K . F . F . F . W . P. Sch. t C B . A . B . H . C . E . M . K . B . S .~ r . B . K , M . F .

8 cm fiber Spin. scap,

35 : i8 i6 : io 19 : 13 19 : 13 15 : io 36 : 23 I9 : 13 15 : 12 16 : 13 16 : 14 12 : II

I9 : IO 24 : 13 14 : I I 19 : 13 13 : i i 23 : I6 i8 : i1 2 0 : 14 I8 : 13

QuaddelgrSge in Millimetern

in H6he der 8 em unter Spin. scap. Spin. scap.

32 : 28 28 : i8 I9 : 14 27 : 15 22 : 18 22 : I 4 23 : 14 I8 : t2 I8 : I2 22 : I3 36 : 26 37 : 2t 34 : 23 28 : 19 19 : i8 28 : 2I 22 : I9 23 : 17 17 : I6 28 : 22 15 : 14 23 : 13 i8 : 16 22 : i6 3 ~ : 2I 29 : 16 i6 : 13 21 : 16 24 : 13 21 : 14 18 : I2 18 : 14 25 : 2O 33 : 2I 23 : 16 34 : I9 2z : i8 28 : ~8 18 : 16 22 : 17

I6 ClXl llllter Spin. scap.

3 4 : 1 7 23 : 14 I9 : 16 i6 : 13 22 : 13

41 : 25 27 : 26 32 : 14 20 : 19 3 5 : 2 1 21 : I 2

zr : 17 32 : 23 28 : t5 26 : 14 20 : 15 28 : 17 32 : 15 23 : i6 28 : 15

W ~ h r e n d die 8 c m t iber der S p i n a s c a p u l a e a n g e b r a c h t e n Q u a d d e l n in f a s t a l len F~l len ( auge r Nr . I, 4, l ind 6) m e h r

Page 2: Weitere Untersuchungen Über Regionäre Verschiedenheiten bei Intracutanen Hautprüfungen

i6 . MARZ ~935 K L I N I S C H E \ ~ r O C H E N S C I ~ i R I F T . ~;4. J A H R G A N G . N r . I I

oder weniger deut l ich in ihrer Gr6Be zurtickblieben, liel3en sich an den 3 fibrigen Reak t i onen keine wesent l ichen Gr6Ben- unterschiede erkennen. Die Kle inhe i t der obers ten Ouaddel rf ihr t davon her, dab sie ihrer ana tomisehen Lage nach n ich t m e h r der Ri ickenhaut , sondern der weniger s t a rk reagierenden N a c k e n h a u t angeh6rt . Nlan wird deshalb bet Hau t funk t ionspr f i fungen am 1Riicken zweckmXBigerweise n icht h6her als in der Gegend der Spina scapulae beginnen und die fotgenden In jek t ionen caudalwgr ts anschliel3en. Die nach Angabe yon P. W. SCHMIDT hier zu beobach tenden Gr6Bendifferenzen konn ten wi t n ich t best~tigen. Die - - der Vierfingerbrei~e SC~tMIDTS en tsprechend - - 8 cm un te rha lb der Spina scapulae angebrach ten Quadde ln Iielen in ke inem einzigen Fal l nur halb so groB aus, wi t die in Hghe der Spina bef indl ichen Quaddeln. Ihre Durchmesser waren teils u m mehrere ~ i l l i m e t e r gr613er, tails kleiner, abe t diese aus den unvermeid l i chen Feh le rque l len ro l l erkl~rl ichen Unterschiede lieBen keine Gesetzm~Bigkei t e rkennen.

Zusa~nmen/assung: NIittels i n t r acu tane r In j ek t ionen wird nachgewiesen, dab benachbar t e t t au t s t e l t eu der Obera rm- s t recksei te nnd des Rt ickens im al lgemeinen gleicb, grol3e Quadde ln ergeben. Nur in der N~l~e des Olecranons werden die P roben auf der Oberarmst reckse i te e twas gr6Ber, und be im ~ b e r g a n g des Ri ickens auf den Nacken werden die Quadde ln kleiner ats an den t ibrigen tZt ickenpa~ien.

5{an wird daher gu t tun, bei i n t r acu t anen Hau t funk t ions - pr i i fungen an der Obera rms t reckse i t e die EI lbogengegend und bet Prf i fungen auf dam Rficken die oberhalb der Spina scapulae gelegenen Stel len zu meiden. I m fibrigen abe t lassen sich beide K6rper reg ionen ftir I n t r acu t an reak t i onen unbedenk- l ieh verwenden .

L i t e r a t u r : P. \V. S C ~ I ) T , Arch. f. I)ermat. i6 i , 152 (193o). - - W. SCH~IDT, Arch. f. Dermat. i68, 483 (~933)-

DER EINFLUSS DES ARGININS, DER LEBER- UND MAGENEXTRAKTE AUF DIE B-AVITAMINOSE

BEI TAUBEN. V o n

Prof . Dr. A. v. JnNF.'Z. Aus dam Inst i tut fhr Allgemeine Pathologie ul~d Therapie tier KgL ung, Fra~z ~o~ef-

Universi tat in Szeged, Ungarn (Dir. : Dr. A. v. J E N E Y , o. 6. Prof.).

I n fr t iheren Versuchen ~ ha t t e ich festgestell t , dab in flbe.rlebenden NxlocLenmarkpr~para len nach Einwi rkung yon Arginin und t I i s t id in und nach ether I n k u b a t i o n yon 48 Stun- den bedeu tend m e h r normale, retie, ro te Blu tkSrper zu l inden sind als in I~2ontrollpr~paraten. Sparer wies ich nach, dab eine gewissermaBen ~hnliche Wi rkung auch dann zustande kommt , wenn die E x p l a n t a t e m i t Vi t amin ]3 (Hefeext rakt ) behande l t werden as. AuI Grund der Analogie der be iden W i r k u n g e n daeh te ich, dab der bekann te gfinstige Einflul3 des V i t amin B auf die Ber ibe r ik rankhe i t der Tauben viel le icht du tch Arginin erse tz t werden k6nne. Da die Rolle des Arginins auch bei der Behand lung der Au~imien mi t Leber- und ~V[agenextrakten in B e t r a c h t zu ziehen ist, un te r such te ich auch die ant i - neur i t i sche Wi rkung der genann• Ex t rak t s to f fe . Da yon mehreren Auto ren b e h a u p t e t ~4rd ~' 1~. :~, dab Vi t amin B yon gewissen Bak te r i en e rzeug t werden k6nne, s te l l ten wir arts verschiedenen Sap rophy tenbak t e r i ens t~mmen - - m i t t l i l fe eines bet den Here-, Leber- bzw. Magenex t r ak ten tiblichen Verfahrens -- E x t r a k t e her. Die Verwendnng der Bak t e r i enex t r ak t e erschien mi r auch deshalb wichtig, weil ich bet meinen frf iheren %'ersuchen 6fret die t3eobachtung machen konnte , dab z. B. in den fibexlebenden Knochenmarks t t i ckchen in der U m g e b u n g der du tch znf~llige Verunre in igung dor t en t s t andenen Bakte r ienkolon ien groge Gruppen rei ier ro te r B lu tk6rper zu f inden waren ~s. U m fiber die no twend igen Vergle ichsobjekte zu verffigen, wurde t in Tail unserer Ver- suchs• m i t e inem auf ~hnliche Weise hergeste l l ten E x t r a k t aus BSckerhefe (Vi tamin ~) behandel t .

Methodil~: Zum Extrahieren der Organe (Schweineleber und lViagen)> der Hefe sowie der Bakterienkulturen verwende~e ich vet-

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diinnten, mit HeSO 4 gesguerten Alkohol (500 ccm 96proz. Alkohol 50o ccm Wasser + verdfmnte H2SO4, bis die Reaktion nngei~hr

Pg = 4,5 betrug). Die gereinigten und zerstiickelten Organe wurden mit ungefi~hr gIeichen Gewichtsmengen verdfinnten Atkohols ver- setzt, die alkoholischen Extrakte filtriert und im Vaknum bet 6o ~ vom Alkoholgehalt znm gr6Bten Tell befreit. In den Leber- und Magenextrakten entstand spi~ter meist ein grau-weiglicher Nieder- sctllag. Dieser Niederschlag wurde nicht mittels Filters entfernt, sondern vor ieder Behandlung aufgeri~hrt, nm auch diese t3estand- teile des urspriinglichen Extraktes bet den Versuchen mitzuverwen- den bzw. den Versuchstieren einzuverleibem

In kurzen ZeitabstAnden wurden in z Versuehsreihen insgesamt 33 Tauben mit vitamin-B-freier Ir ern~hrt: GeschMter (sog. ,,polierter") 1Reis wurde, in di~nner Schicht auI ein Sieb gebracht, 5 Stunden hindurch unter ether schwach flieBenden Brause mit Leitungswasser gewaschen, nnd mit einer 2proz. ?dcCollnmschen Salzmischung (Nr. 185) sowie ~/aproz. Lebertran griindlichst ver- mengt. Won dieser Nahrung erhielt jade Tanbe taglich je 2o g. Die Tiere nahmen diese Nahrnng nur ungern zu sich, so dab sit vom 2. his 3. Tage an gestopft warden mnBten. Vom 5- his 6. Tage an be- gannen die Tiere die eingefiihrte Nahrung ans dem I(ropf heraus- zuschiltteln. Bei einem Teite der Kontrolltiere traten schon am Ende der 2. Woche schwere Erscheinnngen anf; diese ~erendeten 36--48 Stunden nach Auftreten dieser Erscheinungen.

Ergebnisse.

Die Lebensdauer der 7 Kontroll t iere be t rug im Durch- schni t t i 3 - - 2 4 Tage (s. Abb. i) .

Biic]cerhe]e: Das aus dieser hergeste t l te V i t amin B-l?r~- p a r a t (halbrohes) wurde den Tauben in die l inke Brus t - musku la tu r w6chent l ich 2real in Mengen yon je I ccm ge- spri tzt . Die so behandel ten 6 Tiere bl ieben 22- -36 Tage lang am Leben.

Schwei~,elebe~': Der E x t r a k t wurde ebenfalls 2real w6chent - l ich (je I ccm) in die Brus tmusku la tu r gespr i tz t . Die v ier so behande l ten Tiere lebten 20- -39 Tage.

Sehweinemagen: Der aus der 5,Iagenwand hergeste l l te E x t r a k t wurde in ~tmlieher Weise verwendet . 4 Tiere lebten 22 -- 36 Tage.

A~'ginin: 6 Tiere erhie l ten 2ma l w6chent l ich je I ccm der =/i0-LSsung, ebenfalls in t ramusknlgr . Die Tiere lebten ,z2--36 Tage. I m Dnrchschn i t t konn te m i t dieser Behand lung die lgngste Lebensdauer erziel t werden.

Bakterienextratcte: Die mi t B. mesenter icus behande l t en 2 Tiara lebten i8 bzw. 27 Tage ; B. snbti l is 2 Tiere, 22 und 29 Tage, und die m i t B. pyocyaneus behande l ten 2 Tanben leb ten 2i und 29 Tage.

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Abb. I. Lebensdauer yon Beriberi-Tauben.

Bet einem Teile unserer Versuchst iere beobach te ten wir auch das BIutbild: I m al lgemeinen zeigte sich eine zur H y p e r - chromasie neigende m~Bige Anemia , die bet den unbehande l - t en Tieren deut l icher war als bet den behandel ten .

VerO,-nderungen au] dam Gebiete des Nervensys tems: Teile des nn te rha lb des Ftfigels gelegenen Plexus wurden mi t dem

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