Weltformat 10 – Plakatfestival Luzern
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Weltformat 10Plakatfestival Luzern6.- 14. November
Bereits zum achten Mal zeigen wir schweiz-weit exklusiv den Wettbewerb «100 beste Pla-kate – Deutschland Österreich Schweiz».In seinen Ursprüngen Mitte der 60er Jahre in der DDR ins Leben gerufen, wurde dieser seit 1991 vom Verband der Grafik-Designer e.V. (VGD) im geeinten Deutschland regelmässig fortgeführt. Seit 1990 nahm die Bedeutung des Wettbewerbs, der von Plakatgestaltern sowohl der neuen als auch der alten Bundesländer getragen wurde, kontinuierlich zu. Insbesondere erfreute er sich eines be-achtlichen Popularitätszuwachs auch bei Studenten, jungen Grafikdesigner-
Innen und Werbeagenturen. Im September 2001 wurde mit Unterstützung namhafter Grafik- Designer der Verein «100 Beste Plakate e.V.» als neuer Wettbewerbsveran-stalter gegründet und die Ausrichtung auf den gesamten deutschsprachigen Raum ausgeweitet.
Aus den über 1600 in diesem Jahr eingereichten Einzelplakaten wählte im Januar eine internationale Jury unter dem Präsidium der Zürcher Grafikerin Trix Barmettler die 100 besten Plakate 09 aus. Die Auswahl reflektiert die aktuellen Tendenzen im Plakatdesign der drei Länder und präsentiert ein breites, stilistisches, technisches und inhaltliches Spektrum. Die Arbeiten von professionellen Ge-stalterInnen und Studierenden nehmen dabei einen gleichbe-rechtigten Platz ein. Das Schwei-zer Plakat ist mit 31 Plakaten, die es in die Endauswahl geschafft haben, prominent vertreten.
1 Kornschütte Rathausplatz
Jury: Trix Barmettler | Prof. Günter Karl Bose | Flavia Cocchi | René Grohnert | Reinhold Luger
100 beste Plakate 09Deutschland Œsterreich Schweiz
Um das Berufsbild des Grafikers zu definieren und um verbindliche Qua-litätskriterien festzule-
gen, beschlossen 1950 zwei Schweizer und drei französische Grafiker einen Club zu gründen. Ein Jahr später wurde in Paris die Alliance Graphique Interna-
tionale (AGI) mit 65 Mitgliedern aus zehn Ländern gegründet. Die Gründer der AGI waren mitbeteiligt bei der Entwicklung einer neuen visuellen Spra-che. Heute befassen sich die Mitglieder sowohl mit den traditionellen als auch mit den neuen Medien und mit einer Bildsprache, die sich in der globa-
lisierten Welt fortwährend verändert. Ak-tuell gibt es weltweit etwa 350 AGI-Mit-glieder, davon 34 aus der Schweiz.Eine wesentliche Aktivität der AGI ist der jährliche Kongress in einem jeweils ande-ren Land. Während einer Woche werden Seminare und Workshops für Studierende veranstaltet und die Mitglieder werden mit Vorträgen über aktuelle Tendenzen und das Schaffen ihrer Kolleginnen und Kollegen ins Bild gesetzt. Aktuelle Infor-mationen zur Gestaltung werden zudem über Publikationen und über das Web ver-mittelt. Für wirtschaftliches Netzwerken gibt es keinen Raum, hingegen wird der freundschaftliche Austausch über kultu-relle, politische und religiöse Grenzen hi-naus gepflegt.Seit jeher sind Schweizer Plakate welt-weit an Poster-Biennalen und Triennalen aussergewöhnlich erfolgreich. Die
Schweizer AGI-Mitglieder haben im Laufe der letzten 60 Jahre mehrere Tau-send Plakate entworfen; so gesehen ermöglicht diese Ausstellung nur einen winzigen Einblick in deren Plakatschaffen. AGI-Mitglieder übernehmen Verantwortung gegenüber Auftraggebenden, Gesellschaft und Umwelt; dies erfor-dert eine engagierte, kontinuierliche Auseinandersetzung mit dem Inhalt und der Form einer gestalteten Botschaft. Die rasante Ent-
wicklung der globalen Kommunikation verändert auch die visuelle Wahrnehmung. Die Ausstellung zeigt, dass sich die Bildsprache auch beim traditio-nellen Medium Plakat weiterentwickeln und aktuell bleiben kann.
Alliance Graphique Internationale Die Schweizer Mitglieder
Plakatauswahl: Melk Imboden
2 Am-Rhyn-Haus Furrengasse 21
In der internationalen Plakatge-schichte markiert das innovative tschechische Filmplakat der 1960er und frühen 1970er Jahre einen Höhepunkt. Die politische Aufbruchstimmung der Jahre vor dem Prager Frühling führte in der Tschechoslowakei zur Freisetzung ungeahnter gestal-terischer Energien. Dabei gerei-chte es einer jungen, historisch unbelasteten Generation zum Vorteil, sich aus dem grossen Repertoire stilistischer Strö-mungen der Kunstgeschichte spielerisch und unideologisch bedienen zu können. Die kon-struktivistische und surrealis-tische Tradition der Zwischen-kriegszeit wurde ebenso reaktiviert wie das Bildgedicht der 1920er Jahre, assoziative Kompositionen aus Bild und Text. Das Filmpla-kat nahm aber auch Einflüsse der zeitgenössischen Avantgardebewegungen auf. So hinterliessen Tachismus, abstrakter Expressionismus, Nouveau Réa-
lisme und die Pop Art im Filmplakat dieser Jahre ihre Spuren. Die rein illustrative Umsetzung des Filminhalts war nicht Ziel der Plakatgestalterinnen und -ge-stalter. Es ging ihnen vielmehr um Schaffung ei-
genständiger Kunstwerke, um die subjektive künstlerische Interpretation des beworbenen Films. Standfotos ebenso wie Fotoporträts berühmter Stars aus der Welt des Films dienten ihnen daher nur als Bildmaterial, das respektlos verfremdet, kreativ überarbeitet und in Collagetechnik neu montiert wurde.
3 Erfrischungsraum Rössligasse 12
Fellini & Co. auf tsche-chisch Filmplakate der 1960er Jahre aus der CSSR
Eine Ausstellung des Museum für Gestaltung Zürich, Plakatsammlung
In den letzten Jahren hat sich in Leipzig eine junge unabhängige Designszene formiert, die sich mit der Aufgabe des Gestalters als Dienstleister kritisch
auseinandersetzt. Ausgangspunkt dieser Aus einandersetzung ist die Hochschule für Grafik und Buchkunst. Das hier geprägte Verständnis von Gestaltung zur Vermitt-lung von Kunst und Kultur zeigt sich in einer visuellen Autorenschaft, die über die aus-schliessliche Präsentation des Inhaltes hi-nausgeht. In den Arbeiten entwickeln sich dabei zunehmend individuelle gestalte-rische Haltungen. Diese positionieren sich zwischen der Leipziger Tradition der Buch-gestaltung und Typografie einerseits sowie zeitgenössischer grafischer Produktion andererseits. Die Auswahl zeigt eine Neuinszenierung der bereits präsentierten Ausstellung «Mein Block – Buchgestaltung und Grafik-design aus Leipzig» zur Buchmesse im Kunstverein Leipzig. Die grafischen Pro-dukte reichen von DIN A8 bis DIN A0.
Als Gegenüberstellung zu den Leipziger Positi-onen zeigen wir eine Auswahl an Arbeiten aus Luzern. Luzern hat sich einen Namen als Stadt der Illustration gemacht. Die Hochschule, ausgerü-stet mit ihren Werkstätten, regt zum Experiment mit Drucktechniken und Formaten an. Das jähr-lich stattfindende Fumetto Festival ist ein wich-tiges Datum für die Illustrationsszene Europas. Diese Nähe zur Illustration zeigt sich auch im hier gezeigten Grafikdesign, entstanden durch die Zusammenarbeit von Illustratoren und Grafikern.
Die Luzerner Inszenierung von «Mein Block» wurde zusammen-gestellt von Markus Dressen, Anna Lena von Helldorff, Jakob Kirch, Philipp Paulsen, Britt Schlehahn, Pascal Storz und Florian LammDer Luzerner Teil wurde aus-gewählt von Felix und Mathis
4 Weystrasse 22
Leipzig/Luzern Zwei Städte zeigen ihr junges Grafikdesign
Der Autodidakt Hubert Riedel, ein Plakatge-stalter aus der ehema-ligen DDR, gestaltete in seiner Laufbahn hunderte von Plakaten für Kulturveran-staltungen in Ost-Berlin. Dem kommerzi-ellen Plakat hat er sich immer verweigert. Als einstiger Fräser im Schwermaschinen-bau sind seine Plakate – so seine eigenen Worte – sehr «aufgeräumt».Seit 1975 waren insgesamt 26 seiner Pla-kate in der Auswahl der 100 besten Pla-kate der DDR bzw. Deutschlands zu sehen.Sein Engagement für das Medium beweist
er nicht zuletzt auch in verschiedenen Pla-katausstellungen, die er selber kuratierte.
Der Grafiker des diesjährigen Festivalplakats gehört einer jungen Gestal-terszene an, die ihre Studios eher durch Obsessionen – leidenschaftliche Freude an Gestaltung – denn durch monetäres Kalkül in Gang hält. Dabei scheint er einer Zeile aus Brian Enos Tagebuch nachzuleben: «etwas so an-
haltend und unverdrossen zu tun, wie es kein Anderer auf sich nehmen würde, ist eine gute Art, Einzigartiges zu kreieren.» Woodt-lis Schaffen manifestiert sich in komplexen typographischen Gefügen und dichten, ma-nisch geschichteten Mustern von Alltagsob-
jekten. Mit eigenwilligen visuellen Experimenten konnte er sich innerhalb der internationalen Gra-fikszene einen Namen
machen. Seine Arbeiten wurden bereits mit zahlreichen Designpreisen ausgezeichnet. Seit 2000 ist er Mitglied der Alliance Gra-phique Internationale (AGI).Unsere Ausstellung zeigt mit seinen Plakaten lediglich einen Aspekt seines umfangreichen Werks.
5 Bourbaki Löwenplatz 11
3 Kapelle Rössligasse 12
Martin Woodtli Komplexe Bildschöpfungen
Plakatauswahl: Melk Imboden
Hubert Riedel Retrospektive des Berliner Plakat künstlers
Dass das Plakat kei-neswegs ein verstaub- tes Medium ist, bewei-
sen viele junge GestalterInnen, die sich auf frische, innovative Weise damit auseinandersetzen.
Als einzige Aussenausstellung in diesem Jahr zeigen wir direkt vor dem KKL Luzern Plakate von Schweizer GestalterInnen, die jünger als 35 Jahre sind. Auf das Plakatformat F4 (Welt-format) beschränkt, öffnet sich die ganze Bandbreite des zeitge-nössischen Schweizer Grafikdesigns und be-legt, dass sich mit viel Experimentierlust und kreativer Energie die
langjährige Tradition des Schweizer Plakats noch immer innovativ beleben lässt.
Eine Klasse der 2008 neu ge-schaffenen Ausbildung «Foto-design» aus Zürich zeigt Pla-kate, die sich mit dem Thema Licht beschäftigen. Es galt für den traditionsreichen Leuchtenher-steller Baltensweiler aus Ebikon ein Fotoplakat zu gestalten. Massstab war einerseits die hohe Qualität früherer Werke, wie zum Beispiel der hier abgebildeten legendären Umsetzung von
Siegfried Zingg aus den Sechziger Jahren, an-dererseits liess die Aufgeschlossenheit des Fa-milienunternehmens aber auch überraschende Ergebnisse zu. Ausgestellt sind die Plakate im adäquaten Rahmen eines Einrichtungshauses.
7 Buchwalder Linder Am Mühlenplatz/
6 Europaplatz (vor dem KKL)
Plakatauswahl: Erich Brechbühl
Projektleitung: Patrick Rohner
Junge Welt formate Die neuen Schweizer Plakatgestalter
Im besten Licht Plakate von jungen Fotostu-dierenden für Baltensweiler Licht und Leuchten
Seebrücke
Bahnhofstra
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Löwenplatz
Bahnhofplatz
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Schwanenplatz
1
6
2
7
3
8
5
4
Verein Welt formatMitglieder gesuchtWenn Sie sich für das Medium Plakat engagieren möchten, sollten Sie Mit-glied beim Verein Weltformat werden. Der Verein ist im Aufbruch, benötigt finanzielle Unterstützung und bietet den Mitgliedern die Möglichkeit, die Zu-kunft des Plakats in der Schweiz aktiv mitzugestalten.Mit Ihrem jährlichen Vereinsbeitrag (Plakatfreunde: Fr. 100.–, Ateliers/Fir-men/Vereine: Fr. 250.–, Studierende: ein Tag Freiwilligenarbeit) ermöglichen Sie, dass das Plakatfestival Weltformat jedes Jahr durchgeführt werden kann.Weitere Informationen und Anmeldung unter www.weltform.at
Der aktuelle Vorstand besteht aus Erich Brechbühl, Melk Imboden, Märt Infanger, Peter Moser, Esther Unternährer und Niklaus Troxler
RahmenprogrammMarathon der VernissagenFr 5. Nov. 18 Uhr: 1 Kornschütte / anschl. 2 Am-Rhyn-HausBegrüssung: Erich Brechbühl, Präsident Verein Weltformat | Es sprechen: Trix Barmettler, Jurypräsidentin 100 beste Plakate 09 | Melk Imboden, Vorstand Verein Weltformat | Stephan Bundi, Präsident AGI Schweiz
Fr 5. Nov. 20 Uhr: 3 Erfrischungsraum / anschl. KapelleEs sprechen: Dr. Bettina Richter, Kuratorin der Plakatsammlung, Museum für Gestaltung Zürich | Melk Imboden, Verein Weltformat | Hubert Riedel
Fr 5. Nov. 22 Uhr: 4 Weystrasse 22
PlakatbörseSo 7. Nov. 14-20 Uhr: 5 BourbakiVom Konzert- bis zum Werbeplakat! Offen für alle!Details unter www.weltform.at
Rund um Leipzig/LuzernIm Zusammenhang mit der Ausstellung Leipzig/Luzern werden während der Festivalwoche verschiedene Veranstaltungen durchgeführt. Programm unter www.weltform.at
Abschluss-Party mit KonzertFr 12. Nov. 21 Uhr: 8 Jazzkantine
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Öffnungszeiten: MO bis FR 10 bis 18 Uhr SA und SO 10 bis 16 UhrEintritt freiwww.weltform.at
Vielen Dank für die Unterstützung:APG Affichage | Museum für Gestaltung Zürich | Serigraphie Uldry, Hinterkappelen | Von Ah Druck, Sarnen | Modul Plakat- und Flyerservice | FUKA-Fonds | Kanton Luzern, Kulturförderung | Fachklasse Grafik FMZ Luzern | AGI Schweiz | Talmuseum Engelberg | Black Velvet Catering | D4 Business Center Luzern | Niklaus Troxler | sowie diverse LeihgeberInnen und HelferInnen