Wenn Glaubenswelten aufeinanderprallenš · Fuko Ishii Am Freitag, . Mai, gestaltet die Pianis-tin...

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KIRCHENBOTE APRIL 2019 www.kirchenbote-online.ch 13 KIRCHGEMEINDEN www.ref.ch/reinach GOTTESDIENSTE Sonntag, 5. Mai > 9.15 Uhr, Gottesdienst im Seniorenzentrum Aumatt, Pfarrer Benedikt Schölly > 10.30 Uhr, Konfirmations- gottesdienst in der Mischeli- kirche, Pfarrerin Florence Develey Sonntag, 12. Mai > 9.15 Uhr, Gottesdienst im Seniorenzentrum Aumatt, Pfarrer Benedikt Schölly > 10.30 Uhr, zweisprachiger Gottesdienst in der Mischeli- kirche mit der Église fran- çaise de Bâle, Pfarrer Bene- dikt Schölly und Pfarrer Michel Cornuz Freitag, 17. Mai > 10 Uhr, Fiire mit de Chliine mit Pfarrerin Florence Deve- ley und Team > 17 Uhr, ökumenischer Fami- liengottesdienst mit Abend- mahl. Vorbereitet von Dritt- klässlerinnen und Drittklässlern Sonntag, 19. Mai > 9.15 Uhr, Gottesdienst im Seniorenzentrum Aumatt, Pfarrerin Florence Develey > 10.30 Uhr, Konfirmations- gottesdienst mit Abendmahl in der Mischelikirche, Pfarrer Benedikt Schölly Sonntag, 26. Mai > 9.15 Uhr, Gottesdienst im Seniorenzentrum Aumatt, Pfarrerin Florence Develey > 10.30 Uhr, Gottesdienst in der Mischelikirche, Pfarrerin Florence Develey Donnerstag, 30. Mai ca. 10 Uhr, ökumenische Banntagsbesinnung im Leywald, Pfarrerin Florence Develey MiKi-Müsli– Der neue Club für Kinder von 4-12 Jahren. Während des Sonn- tagsgottesdienstes in der Mischelikirche bieten wir ein Kinderprogramm im Soussol der Mischelikirche an. Die Kinder hören eine Ge- schichte, basteln und spielen unter der Leitung eines tollen Teams. Findet auch während der Ferien statt, mit einem et- was reduziertem Programm. Kontakt: Pfarrerin Florence Develey, 079 435 63 70 oder [email protected] WEITERE ANLÄSSE Mischelikonzert. Klavier- Rezital mit Fuko Ishii. Frei- tag, 3. Mai, 18 Uhr, Mischeli- kirche Bibel-Gespräche zum Mat- thäus-Evangelium. Kapitel 8,1-11,30. Mittwoch, 8. Mai, 15.30-17 Uhr, Reformiertes Zentrum Mischeli Mischeliforum. Freitag, 17. Mai, 15-17 Uhr, 1. Stock, Reformiertes Zentrum Mischeli Dynamis – Spiritualität und Gemeinschaft. Mitt- woch, 22. Mai, 10.30 Uhr, Mischelikirche Ökumenischer Senioren- nachmittag. Mittwoch, 22. Mai, 14.30-16.30 Uhr, Pfarreigarten Reinach redet. Gross- baustelle Pubertät. Mittwoch, 23. Mai, 19 Uhr, Jugendcafi Paradiso Ländermittagstisch. Frei- tag, 24. Mai, 12 Uhr, Bistro Glöggli Mittagstisch. Dienstag, 7., 14., 21. und 28. Mai, 12 Uhr, Reformiertes Zentrum Mischeli. Anmeldung unter Tel. 061 711 00 63 oder bistrogloeggli@ re-reinach.ch Probe der Kantorei. Mon- tag, 13., 20. und 27. Mai, 20 Uhr, Reformiertes Zent- rum Mischeli Ökumenischer Spielnach- mittag für Seniorinnen und Senioren. Montag, 6., 13., 20. und 27. Mai, 14 Uhr, Reformiertes Zentrum Mischeli KONTAKT Sekretariat der Reformier- ten Kirchgemeinde Rei- nach: Tel. 061 711 44 76, [email protected], Reformiertes Zentrum Mi- scheli: Bruderholzstrasse 39 Bistro Glöggli im Reformier- ten Zentrum Mischeli, Tel. 061 711 00 63, bistrogloeggli@ re-reinach.ch Jugendcafi Paradiso im Reformierten Zentrum Mischeli: Tel. 061 711 43 84, [email protected] REINACH MISCHELIFORUM Wenn Glaubenswelten aufeinanderprallen... ... oder: Wem gehört die Kuh – Und was hat das mit Religion zu tun? «Meine Kuh lasse ich null grasen», so erzählte mir im ländlichen Uganda ein Bauer des Bagan- davolkes. Ich schaute verdutzt. Und was frisst sie dann? «Eben», antwortete er freundlich, «ich lasse sie null grasen, sonst wird sie mir gestoh- len!» Ich blieb verdutzt stehen. Später fragte ich meinen guten ugandesischen Freund. Er run- zelte seine Stirne. «Das ist ein ungelöstes Prob- lem», begann er. Die lokalen Bauern wollen auch Kühe halten, nicht nur Feldbau betreiben. Aber die Hirten des Karamodschong-Volkes haben in ihrer Religion fest verankert, dass die Feld- früchte für alle anderen Völker, das Rindvieh aber von Gott ausschliesslich für sie geschaffen wurde. Sie tragen sehr gut Sorge für ihre Tiere. Aber wenn sie bei einem Baganda eine Kuh se- hen, nehmen sie diese mit, denn für sie gehört die Kuh dort nicht hin!» – «Und was hat das mit null grasen zu tun», fragte ich schüchtern. «Der Bauer bindet die Kuh mit einem Strick an einen Pfosten in Sichtweite seiner Hütte, dann sieht er, wenn jemand sie losbindet. Aber bitte: null grasen! Ach», lachte er, «die Kuh frisst dann ein- fach um den Pfahl herum eine runde Null aus dem Gras heraus! Doch die Rindviehfrage be- schäftigt immer wieder Polizei und Gerichte», fuhr er fort, es gab sogar Morde an Bauern, die bei den Hirten ihre Kühe wieder holen wollten, Hirten sind bewaffnet und meist zu zweit, sie berufen sich hartnäckig auf ihre Religion, beide Völker misstrauen sich, und Händel sind an der Tagesordnung.» Die Begebenheit um die Kuh ist ein gutes Bei- spiel für unsere Herausforderungen im heutigen Leben. Uns prägen im religiösen und kulturellen Bereich unterschiedliche Identitäten. Wo sie aufeinandertreffen, entstehen Spannungen. Mit diesen umzugehen, sie zu beherrschen oder zu bewältigen, das sollen und müssen wir lernen. Was passiert alles in diesem weiten, wilden Bereich – eine eher heitere und lösende Um- schau. Mein eigenes Arbeiten und Leben im «Multikulti-Bereich» - meine Frau Liliane wuchs als christliche Libanesin im mehrheit- lich islamischen Schwarzafrika auf - hat unsere Tätigkeit als Pfarrehepaar befruchtet. Wir ka- men in Kontakt mit allen denkbaren religiösen und kulturellen Eigenarten und Eigenheiten – und was daraus wird, wenn diese aufeinander- treffen. Zum Mischeliforum am 17. Mai, 15 Uhr im grossen Saal des Reformierten Zent- rums Mischeli, lade ich Sie ein zu einem fas- zinierenden Einblick. Er reicht von tiefsinnig bis augenzwinkernd. PFARRER JOST KELLER-SASSY, REINACH Beirut – Abend am Strand. Andere Kleidung – andere Religion – andere Gebote und Verbote. Das Ziel: Allseitig Freiraum und Respekt. FOTO EMS/WAIBLINGER REVOLUTIONÄR Zum Karl-Barth-Jahr 2019 Vor hundert Jahren veröffentlichte der Theo- loge Karl Barth seinen ersten Kommentar zum Römerbrief des Paulus – ein Werk, das die re- formierte Theologie revolutionierte. Evangeli- sche Kirchen in Deutschland und der Schweiz haben deshalb zusammen mit Theologischen Fakultäten das Jahr 2019 zum Karl-Barth-Jahr erkoren. Am 20. April 1962 zierte Karl Barths Kon- terfei das Cover des weltweit renommierten «Time Magazine». Anlässlich seines ersten US- Besuchs wurde er in einer fünfseitigen Titel- story porträtiert. Unter den US-amerikani- schen Protestanten, so das Magazin, habe seine Ankunft für ein solches Aufsehen gesorgt, als wäre der Papst bei einer Versammlung der Je- suiten aufgetaucht. Das Coverfoto zeigt Barth mit strengem, ja mürrischem Blick – eine Er- scheinung, die dem Hollywood-Klischee eines deutschen Professors entspreche, wie das «Time Magazine» meinte («Barth looks like a Hollywood type-cast of a German professor»). Damals, in den 1950er- und 1960er-Jahren, erlebte der in Basel lehrende und oft im Gefäng- nis predigende Barth den Höhepunkt seiner Po- pularität. Heute ist der Name Karl Barth au- sserhalb von Fachkreisen nicht mehr so geläufig wie damals. Würde man auf dem gleichnamigen Platz im Basler Gellert-Quartier, wo Barth zur Welt kam und lange Jahre lebte, nach dem Na- mensgeber fragen, stiesse man wohl auf viele Fragezeichen. Ganz anders an der Bruderholzallee 26, wo Karl Barth von 1955 bis zu seinem Tod 1968 in einem typischen Einfamilien-Reihenhaus wohnte. Dort ist seit 1971 das Karl-Barth-Ar- chiv untergebracht, das im Jahr 2015 mit der Gründung des Karl-Barth-Zentrums für refor- mierte Theologie offizieller Bestandteil der Theologischen Fakultät der Universität Basel wurde. Der Bau hat noch immer den Charakter eines Wohnhauses. Ist es ja auch noch, denn der Theologe und Historiker Peter Zocher, Archiv- leiter und Herausgeber der Karl-Barth-Ge- samtausgabe, lebt im Haus, in dem nicht nur Forscher, sondern jährlich auch bis zu 250 Be- sucher aus aller Welt verkehren. Barth war nicht nur ein Ausnahme-Gelehr- ter – «er nahm zu nahezu allen theologischen Fragen Stellung, stellte sie in zentralen Punk- ten infrage und formulierte damit in seinen Schriften die Theologie im 20. Jahrhundert neu», sagt Zocher. «Gott ist Gott» 1919 begründete Barth mit seinem ersten Kom- mentar zum Römerbrief von Paulus seine Lauf- bahn als theologischer Revolutionär. Erschüt- tert von den Pamphleten seiner theologischen Lehrer in Deutschland, die mit wenigen Aus- nahmen den Ersten Weltkrieg als gottgegebe- nes Ereignis begrüssten, suchte er nach einer neuen religiösen Grundlage, die sich verein- facht auf die Formel «Gott ist Gott» bringen lässt. Damit wandte er sich klar von der Verein- nahmung Gottes durch die Menschen ab. Gott sei grundsätzlich anders und entziehe sich da- mit jeglichem menschlichen Zugriff, so Barths Auffassung, die auch ein durchaus erkanntes Dilemma enthielt. 1922 schrieb er in einem Auf- satz: «Wir sollen als Theologen von Gott reden. Wir sind aber Menschen und können als solche nicht von Gott reden. Wir sollen Beides, unser Sollen und unser Nicht-Können, wissen und eben damit Gott die Ehre erweisen.» Diese Worte, sagt die reformierte Theologin und Reinacher Pfarrerin Florence Develey, seien eine subversive Weichenstellung für die Theologie des 20. Jahrhunderts gewesen. «Sich an Gott zu halten, bedeutete so zwangsläufig, sich gegen das herrschende damalige national- sozialistische Regime zu stellen, das die Über- ordnung der Herrenrasse als vermeintlich gött- liche Ordnung etablieren wollte.» Bis heute gibt es ihres Erachtens in der Theologie keinen Weg, der ohne die wegweisenden Worte Karl Barths gegangen wird. Dominique Spirgi, Journalist. Auszug aus seinem Barth-Artikel in «Schweiz am Wochen- ende» vom 24.3.2019. MISCHELIKONZERT Klavier-Rezital mit Fuko Ishii Am Freitag, 3. Mai, gestaltet die Pianis- tin Fuko Ishii das Mischelikonzert. Die gebürtige Japa- nerin Fuko Ishii stammt aus einer Musikerfamilie. Sie gewann viele Kon- zerte und so begann ihre Karriere, die sie sehr schnell um die ganze Welt führte. Ihre Ausbildung hat sie in Köln und Basel absolviert, wo sie zurzeit wohnt. Sie wird in Reinach Meisterwerke aus dem Kla- vierrepertoire aufführen: das Opus 116 von Johannes Brahms sowie sie Sonata Nr. 21 von Beethoven, die sogenannte Waldstein- sonate. Wir empfehlen Ihnen wärmstens, dieses «romantische» Klavier-Rezital nicht zu verpassen. Eintritt frei - Kollekte. www.mischelikonzerte.ch MARC MEISEL, KIRCHENMUSIKER IN REINACH ZWINGLI-WOCHENENDE Auf den Spuren von Huldrich Zwingli Vom 21. bis 22. September in Wildhaus und Zürich. Nach einer gemütlichen Bahn- und Busfahrt und einer kleinen Stärkung besuchen wir am Samstag Zwinglis Geburtshaus in Wildhaus. Nach individuellen Spaziergängen oder einer Ruhepause wartet eine kleine Reinacher Überraschung auf uns. Ganz in der Nähe befindet sich das Hotel Sonne. Wir werden mit einem 4-Gänge- Menü verwöhnt und verbringen die Nacht in den gemütlichen Zimmern des Hotels. Am Sonntag geht die Reise weiter nach Zürich ans Grossmünster, wo Zwingli von 1519 bis 1531 als Leutpriester tätig war. Nach der Führung unter dem Titel «Zwingli und die Reformation» machen wir uns auf die Heimreise mit dem Zug von Zürich nach Basel. Kosten, inbegriffen sind Bahn- und Bus- reise von Basel über Wildhaus nach Zü- rich und wieder zurück nach Basel, Über- nachtung mit 4-Gänge-Abendessen und Frühstück im Hotel Sonne in Wildhaus, Führung im Grossmünster: zwischen 250 und 320 Franken, je nachdem, ob Sie eine Reduktion auf SBB-Tickets besitzen (Halbtax oder GA). Informationsanlass zum Zwingli-Wo- chenende: Donnerstag, 13. Juni, 19.30 Uhr im Bistro Glöggli, Reformiertes Zentrum Mischeli, Bruderholzstrasse 39. PFARRERIN GABRIELLA SCHNEIDER Karl Barth schaffte es 1962 auf das Cover des «Time Magazine». FOTO POSTBAR- THIAN.COM BIBEL-GESPRÄCH Das Wirken des Messias und seiner Jünger in Israel (Mt 8, 1-11, 30) Mittwoch, 8. Mai, 15.30 Uhr im 1. Stock des Reformierten Zentrums Mischeli Nach der programmatischen Verkündigung Jesu auf dem Berg setzt die matthäische Jesus- geschichte erst richtig ein. Nun beginnt Mat- thäus zu erzählen, wie Jesus die Kranken aus Gottes Volk heilt. Wir lesen diesen Abschnitt aus dem Matthäus-Evangelium und tauschen unsere Gedanken dazu aus. Alle sind willkom- men, auch diejenigen, die die bisherigen Veran- staltungen nicht besucht haben. PFARRERIN GABRIELLA SCHNEIDER Die Pianistin Fuko Ishii.

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KIRCHENBOTEAPRIL 2019

www.kirchenbote-online.ch 13K I R C H G E M E I N D E N

www.ref.ch/reinach

GOTTESDIENSTESonntag, 5. Mai> 9.15 Uhr, Gottesdienst im Seniorenzentrum Aumatt, Pfarrer Benedikt Schölly> 10.30 Uhr, Konfi rmations-gottesdienst in der Mischeli-kirche, Pfarrerin Florence DeveleySonntag, 12. Mai> 9.15 Uhr, Gottesdienst im Seniorenzentrum Aumatt, Pfarrer Benedikt Schölly> 10.30 Uhr, zweisprachiger Gottesdienst in der Mischeli-kirche mit der Église fran-çaise de Bâle, Pfarrer Bene-dikt Schölly und Pfarrer Michel CornuzFreitag, 17. Mai> 10 Uhr, Fiire mit de Chliine mit Pfarrerin Florence Deve-ley und Team> 17 Uhr, ökumenischer Fami-liengottesdienst mit Abend-mahl. Vorbereitet von Dritt-klässlerinnen und DrittklässlernSonntag, 19. Mai> 9.15 Uhr, Gottesdienst im Seniorenzentrum Aumatt, Pfarrerin Florence Develey> 10.30 Uhr, Konfi rmations-gottesdienst mit Abendmahl in der Mischelikirche, Pfarrer Benedikt SchöllySonntag, 26. Mai> 9.15 Uhr, Gottesdienst im Seniorenzentrum Aumatt, Pfarrerin Florence Develey> 10.30 Uhr, Gottesdienst in der Mischelikirche, Pfarrerin Florence DeveleyDonnerstag, 30. Maica. 10 Uhr, ökumenische Banntagsbesinnung im Leywald, Pfarrerin Florence Develey

MiKi-Müsli– Der neue Club für Kinder von 4−12 Jahren. Während des Sonn-tagsgottesdienstes in der Mischelikirche bieten wir ein Kinderprogramm im Soussol der Mischelikirche an. Die Kinder hören eine Ge-schichte, basteln und spielen unter der Leitung eines tollen Teams. Findet auch während der Ferien statt, mit einem et-was reduziertem Programm. Kontakt: Pfarrerin Florence Develey, 079 435 63 70 oder develey@re� -reinach.ch

WEITERE ANLÄSSEMischelikonzert. Klavier-Rezital mit Fuko Ishii. Frei-tag, 3. Mai, 18 Uhr, Mischeli-kircheBibel-Gespräche zum Mat-thäus-Evangelium. Kapitel 8,1-11,30. Mittwoch, 8. Mai, 15.30−17 Uhr, Reformiertes Zentrum MischeliMischeliforum. Freitag, 17. Mai, 15−17 Uhr, 1. Stock, Reformiertes Zentrum MischeliDynamis – Spiritualität und Gemeinschaft. Mitt-woch, 22. Mai, 10.30 Uhr, MischelikircheÖkumenischer Senioren-nachmittag. Mittwoch, 22. Mai, 14.30−16.30 Uhr, PfarreigartenReinach redet. Gross-baustelle Pubertät. Mittwoch, 23. Mai, 19 Uhr, Jugendcafi ParadisoLändermittagstisch. Frei-tag, 24. Mai, 12 Uhr, Bistro GlöggliMittagstisch. Dienstag, 7., 14., 21. und 28. Mai, 12 Uhr, Reformiertes Zentrum Mischeli. Anmeldung unter Tel. 061 711 00 63 oder bistrogloeggli@re� -reinach.chProbe der Kantorei. Mon-tag, 13., 20. und 27. Mai, 20 Uhr, Reformiertes Zent-rum MischeliÖkumenischer Spielnach-mittag für Seniorinnen und Senioren. Montag, 6., 13., 20. und 27. Mai, 14 Uhr, Reformiertes Zentrum Mischeli

KONTAKTSekretariat der Reformier-ten Kirchgemeinde Rei-nach: Tel. 061 711 44 76, sekretariat@re� -reinach.ch, Reformiertes Zentrum Mi-scheli: Bruderholzstrasse 39Bistro Glöggli im Reformier-ten Zentrum Mischeli, Tel. 061 711 00 63, bistrogloeggli@re� -reinach.chJugendcafi Paradiso im Reformierten Zentrum Mischeli: Tel. 061 711 43 84, widmer@re� -reinach.ch

REINACH

MISCHELIFORUM

Wenn Glaubenswelten aufeinanderprallen�...... oder: Wem gehört die Kuh – Und was hat das mit Religion zu tun?

«Meine Kuh lasse ich null grasen», so erzählte mir im ländlichen Uganda ein Bauer des Bagan-davolkes. Ich schaute verdutzt. Und was frisst sie dann? «Eben», antwortete er freundlich, «ich lasse sie null grasen, sonst wird sie mir gestoh-len!» Ich blieb verdutzt stehen. Später fragte ich meinen guten ugandesischen Freund. Er run-zelte seine Stirne. «Das ist ein ungelöstes Prob-lem», begann er. Die lokalen Bauern wollen auch Kühe halten, nicht nur Feldbau betreiben. Aber die Hirten des Karamodschong-Volkes haben in ihrer Religion fest verankert, dass die Feld-früchte für alle anderen Völker, das Rindvieh aber von Gott ausschliesslich für sie geschaª en wurde. Sie tragen sehr gut Sorge für ihre Tiere. Aber wenn sie bei einem Baganda eine Kuh se-hen, nehmen sie diese mit, denn für sie gehört die Kuh dort nicht hin!» – «Und was hat das mit null grasen zu tun», fragte ich schüchtern. «Der Bauer bindet die Kuh mit einem Strick an einen Pfosten in Sichtweite seiner Hütte, dann sieht er, wenn jemand sie losbindet. Aber bitte: null grasen! Ach», lachte er, «die Kuh frisst dann ein-fach um den Pfahl herum eine runde Null aus dem Gras heraus! Doch die Rindviehfrage be-schäftigt immer wieder Polizei und Gerichte»,

fuhr er fort, es gab sogar Morde an Bauern, die bei den Hirten ihre Kühe wieder holen wollten, Hirten sind bewaª net und meist zu zweit, sie berufen sich hartnäckig auf ihre Religion, beide Völker misstrauen sich, und Händel sind an der Tagesordnung.»

Die Begebenheit um die Kuh ist ein gutes Bei-spiel für unsere Herausforderungen im heutigen Leben. Uns prägen im religiösen und kulturellen Bereich unterschiedliche Identitäten. Wo sie aufeinandertreª en, entstehen Spannungen. Mit diesen umzugehen, sie zu beherrschen oder zu bewältigen, das sollen und müssen wir lernen.

Was passiert alles in diesem weiten, wilden Bereich – eine eher heitere und lösende Um-schau. Mein eigenes Arbeiten und Leben im «Multikulti-Bereich» − meine Frau Liliane wuchs als christliche Libanesin im mehrheit-lich islamischen Schwarzafrika auf − hat unsere Tätigkeit als Pfarrehepaar befruchtet. Wir ka-men in Kontakt mit allen denkbaren religiösen und kulturellen Eigenarten und Eigenheiten – und was daraus wird, wenn diese aufeinander-treª en. Zum Mischeliforum am 17. Mai, 15 Uhr im grossen Saal des Reformierten Zent-rums Mischeli, lade ich Sie ein zu einem fas-zinierenden Einblick. Er reicht von tiefsinnig bis augenzwinkernd. P FA R R E R J O S T K E L L E R - S A S S Y, R E I N AC H

Beirut – Abend am Strand. Andere Kleidung – andere Religion – andere Gebote und Verbote. Das Ziel: Allseitig Freiraum und Respekt. FOTO E M S / WA I B L I N G E R

REVOLUTIONÄR

Zum Karl-Barth-Jahr 2019Vor hundert Jahren veröª entlichte der Theo-loge Karl Barth seinen ersten Kommentar zum Römerbrief des Paulus – ein Werk, das die re-formierte Theologie revolutionierte. Evangeli-sche Kirchen in Deutschland und der Schweiz haben deshalb zusammen mit Theologischen Fakultäten das Jahr 2019 zum Karl-Barth-Jahr erkoren.

Am 20. April 1962 zierte Karl Barths Kon-terfei das Cover des weltweit renommierten «Time Magazine». Anlässlich seines ersten US-Besuchs wurde er in einer fünfseitigen Titel-story porträtiert. Unter den US-amerikani-schen Protestanten, so das Magazin, habe seine Ankunft für ein solches Aufsehen gesorgt, als wäre der Papst bei einer Versammlung der Je-suiten aufgetaucht. Das Coverfoto zeigt Barth mit strengem, ja mürrischem Blick – eine Er-scheinung, die dem Hollywood-Klischee eines deutschen Professors entspreche, wie das «Time Magazine» meinte («Barth looks like a Hollywood type-cast of a German professor»).

Damals, in den 1950er- und 1960er-Jahren, erlebte der in Basel lehrende und oft im Gefäng-nis predigende Barth den Höhepunkt seiner Po-pularität. Heute ist der Name Karl Barth au-sserhalb von Fachkreisen nicht mehr so geläufi g wie damals. Würde man auf dem gleichnamigen Platz im Basler Gellert-Quartier, wo Barth zur Welt kam und lange Jahre lebte, nach dem Na-mensgeber fragen, stiesse man wohl auf viele Fragezeichen.

Ganz anders an der Bruderholzallee 26, wo Karl Barth von 1955 bis zu seinem Tod 1968 in einem typischen Einfamilien-Reihenhaus wohnte. Dort ist seit 1971 das Karl-Barth-Ar-chiv untergebracht, das im Jahr 2015 mit der Gründung des Karl-Barth-Zentrums für refor-mierte Theologie oµ zieller Bestandteil der Theologischen Fakultät der Universität Basel wurde. Der Bau hat noch immer den Charakter eines Wohnhauses. Ist es ja auch noch, denn der Theologe und Historiker Peter Zocher, Archiv-leiter und Herausgeber der Karl-Barth-Ge-samtausgabe, lebt im Haus, in dem nicht nur Forscher, sondern jährlich auch bis zu 250 Be-sucher aus aller Welt verkehren.

Barth war nicht nur ein Ausnahme-Gelehr-ter – «er nahm zu nahezu allen theologischen Fragen Stellung, stellte sie in zentralen Punk-ten infrage und formulierte damit in seinen Schriften die Theologie im 20. Jahrhundert neu», sagt Zocher.

«Gott ist Gott»1919 begründete Barth mit seinem ersten Kom-mentar zum Römerbrief von Paulus seine Lauf-bahn als theologischer Revolutionär. Erschüt-tert von den Pamphleten seiner theologischen Lehrer in Deutschland, die mit wenigen Aus-nahmen den Ersten Weltkrieg als gottgegebe-nes Ereignis begrüssten, suchte er nach einer neuen religiösen Grundlage, die sich verein-

facht auf die Formel «Gott ist Gott» bringen lässt.

Damit wandte er sich klar von der Verein-nahmung Gottes durch die Menschen ab. Gott sei grundsätzlich anders und entziehe sich da-mit jeglichem menschlichen Zugriª , so Barths Auª assung, die auch ein durchaus erkanntes Dilemma enthielt. 1922 schrieb er in einem Auf-satz: «Wir sollen als Theologen von Gott reden. Wir sind aber Menschen und können als solche nicht von Gott reden. Wir sollen Beides, unser Sollen und unser Nicht-Können, wissen und eben damit Gott die Ehre erweisen.»

Diese Worte, sagt die reformierte Theologin und Reinacher Pfarrerin Florence Develey, seien eine subversive Weichenstellung für die Theologie des 20. Jahrhunderts gewesen. «Sich an Gott zu halten, bedeutete so zwangsläufi g, sich gegen das herrschende damalige national-sozialistische Regime zu stellen, das die Über-ordnung der Herrenrasse als vermeintlich gött-liche Ordnung etablieren wollte.» Bis heute gibt es ihres Erachtens in der Theologie keinen Weg, der ohne die wegweisenden Worte Karl Barths gegangen wird.

Dominique Spirgi, Journalist. Auszug aus seinem Barth-Artikel in «Schweiz am Wochen-ende» vom 24.3.2019.

MISCHELIKONZERT Klavier-Rezital mit Fuko Ishii

Am Freitag, 3. Mai, gestaltet die Pianis-tin Fuko Ishii das Mischelikonzert. Die gebürtige Japa-nerin Fuko Ishii stammt aus einer Musikerfamilie. Sie gewann viele Kon-zerte und so begann ihre Karriere, die sie sehr schnell um die ganze Welt führte.

Ihre Ausbildung hat sie in Köln und Basel absolviert, wo sie zurzeit wohnt. Sie wird in Reinach Meisterwerke aus dem Kla-vierrepertoire auª ühren: das Opus 116 von Johannes Brahms sowie sie Sonata Nr. 21 von Beethoven, die sogenannte Waldstein-sonate. Wir empfehlen Ihnen wärmstens, dieses «romantische» Klavier-Rezital nicht zu verpassen. Eintritt frei − Kollekte. www.mischelikonzerte.chM A R C M E I S E L , K I R C H E N M U S I K E R I N R E I N AC H

ZWINGLI-WOCHENENDEAuf den Spuren von Huldrich ZwingliVom 21. bis 22. September in Wildhaus und Zürich. Nach einer gemütlichen Bahn- und Busfahrt und einer kleinen Stärkung besuchen wir am Samstag Zwinglis Geburtshaus in Wildhaus. Nach individuellen Spaziergängen oder einer Ruhepause wartet eine kleine Reinacher Überraschung auf uns.Ganz in der Nähe befi ndet sich das Hotel Sonne. Wir werden mit einem 4-Gänge-Menü verwöhnt und verbringen die Nacht in den gemütlichen Zimmern des Hotels.Am Sonntag geht die Reise weiter nach Zürich ans Grossmünster, wo Zwingli von 1519 bis 1531 als Leutpriester tätig war. Nach der Führung unter dem Titel «Zwingli und die Reformation» machen wir uns auf die Heimreise mit dem Zug von Zürich nach Basel.Kosten, inbegriª en sind Bahn- und Bus-reise von Basel über Wildhaus nach Zü-rich und wieder zurück nach Basel, Über-nachtung mit 4-Gänge-Abendessen und Frühstück im Hotel Sonne in Wildhaus, Führung im Grossmünster: zwischen 250 und 320 Franken, je nachdem, ob Sie eine Reduktion auf SBB-Tickets besitzen (Halbtax oder GA).Informationsanlass zum Zwingli-Wo-chenende: Donnerstag, 13. Juni, 19.30 Uhr im Bistro Glöggli, Reformiertes Zentrum Mischeli, Bruderholzstrasse 39.P FA R R E R I N G A B R I E L L A S C H N E I D E R

Karl Barth scha� te es 1962 auf das Cover des «Time Magazine». FOTO P O S T B A R -T H I A N.C O M

BIBEL-GESPRÄCHDas Wirken des Messias und seiner Jünger in Israel (Mt 8, 1-11, 30)Mittwoch, 8. Mai, 15.30 Uhr im 1. Stock des Reformierten Zentrums MischeliNach der programmatischen Verkündigung Jesu auf dem Berg setzt die matthäische Jesus-geschichte erst richtig ein. Nun beginnt Mat-thäus zu erzählen, wie Jesus die Kranken aus Gottes Volk heilt. Wir lesen diesen Abschnitt aus dem Matthäus-Evangelium und tauschen unsere Gedanken dazu aus. Alle sind willkom-men, auch diejenigen, die die bisherigen Veran-staltungen nicht besucht haben.P FA R R E R I N G A B R I E L L A S C H N E I D E R

Die Pianistin Fuko Ishii.