Wie angelt man mit Kunstködern

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Ein Praxisleitfaden zum Spinnfischen in den Vereinsgewässern des KFV Kaufbeuren.

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2. Auflage 2011Wie angelt man richtig mit Kunstködern an unseren GewässernHerausgeber: Kreisfischereiverein Kaufbeuren e.V.Verantwortlich für Inhalt und Layout: Benjamin Linsner (Stellv. Jugendleiter)Dieses Heft wird kostenlos verteilt und darf nicht gegen Entgelt verbreitet werden.

www.fischereiverein-kaufbeuren.de

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WIE ANGELT MAN RICHTIG MIT KUNSTKÖDERN

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WIE ANGELT MAN RICHTIG MIT KUNSTKÖDERN

Wie angelt man richtig mit Kunstködern an unseren Gewässern?Über dieses Heft

Wie angelt man richtig mit Kunstködern? ist ein Praxisleitfaden, der speziell für Jungangler des Fischereivereins Kaufbeuren herausgegeben wird. Er soll eine praxisbezogene Alternative zu den vielen Angelratgebern aus dem Buchhandel sein, da er extra für unsere Gewässer angepasst ist.

Zusätzlich soll dieses Heft durch seine jugendgerechte Schreibweise und Gestaltung den Junganglern das Thema Spinnfischen altersgerecht näherbringen. So wird be-wusst auf komplexe Erläuterungen verzichtet. Als Ergänzung befindet sich am Ende des Heftes eine Sammlung interessanter Internetseiten und Literatur, rund um das Thema Spinnfischen.

Wichtige Hinweise und Merksätze werden durch Infokästen in übersichtlicher Form präsentiert. Da der Praxisleitfaden für den Einsatz am Wasser gedacht ist, finden sich immer wieder Abbildungen und Tabellen, mit deren Hilfe wichtige Tipps schnell ge-funden werden können.

Auch bei der Bindung wurde an die Praxis gedacht! Da dieses Heft in Form eines Ringbuchs verarbeitet wurde, muss es beim Verstauen im Angelkoffer nicht kom-plett zugeschlagen werden. Wichtige Seiten sind so immer griffbereit!

Und ganz wichtig: wie das Ausüben der Fischerei selbst, soll das Erlernen neuer Techniken in erster Linie Freude bereiten!

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GrundlagenDie richtige Ausrüstung Die Rute Die Rolle Die Schnur Nützliches ZubehörKunstköder Vorfächer Blinker Spinner Wobbler GummiköderFührungstechnikenKleine Gewässerkunde Bärensee Wertach Wertach I Wertach II Wertach IIIWatfi schenGlossarWeiterführende LiteraturMerkblatt HechtMerkblatt Bachforelle

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Inhaltsverzeichnis

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GrundlagenSie sind hart oder weich, rot, blau oder mehrfarbig und sie werden uns in vielen verschiede-nen Ausführungen angeboten. Auf jeden Fall aber macht es einen riesen Spaß mit ihnen zu fi schen und fängig sind sie auch – wenn man weiß, wie man mit ihnen umgehen muss.Kunstköder ermöglichen es uns, verschiedene Beutefi sche und Kleinlebewesen nachzuah-men um den Räuber zum Anbeißen zu verführen. Das Spinnen bietet uns viel Bewegungs-freiheit, wodurch wir sowohl das Wasser, als auch die Lebensgewohnheiten der Fische besser kennenlernen. Denn, nur wer sein Gewässer und die Fressgewohnheiten des Zielfi sches kennt, wird ein er-folgreicher Angler!

Die RuteDie Rute, als unser verlängerter Arm, steht beim Spinnfi schen unter ständiger Belastung. Egal ob beim Werfen, Einkurbeln oder im Drill. Ihre Aufgabe ist es, die Stöße abzufedern, damit die Schnur etwas entlastet wird. Wer im Angelgeschäft nach einer Spinnrute fragt, wird aber schnell feststellen, dass es nicht nur ein ultimatives Modell gibt, mit dem man für jeden Fisch gewappnet ist. Es gibt weiche, harte, lange und kurze Ruten.

Die wichtigste Frage sollte lauten: Teleskop- oder Steckrute? Ich würde ganz klar zu einer Steckrute greifen, da sie einen entscheidenden Vorteil hat: da es nur eine Verbindungsstelle zwischen den einzelnen Teilen gibt, hat man ein besseres Gespür, was am anderen Ende der Schnur passiert und eine bessere Kontrolle über Fisch und Köder.

Die wichtigsten Kriterien bei der Rutenwahl:

Länge Wurfgewicht AnmerkungBärensee 2,40 m bis 2,70 m 20 g bis 60 g Am besten eine sensible Spitze und ein

strammes Rückrat.

Wertach 2,10 m bis 2,40 m 5 g bis 30 g für Forellen20 g bis 60 g für Hecht

Beim Watfi schen ist eine kurze Rute viel handlicher. Vom Ufer wegen der teils sehr dichten Uferbewachsung nicht länger als 2,40 m.

Mühlbach 1,80 m bis 2,10 m 3 g bis 10 g Kurze Ruten sind oft sehr weich. Dadurch hat man Nachteile im Drill. Lieber eine etwas härtere Rute wählen.

Die genannten Werte sollen nur zur Orientierung dienen.

Die richtige AusrüstungDamit wir das Spinnen richtig genießen können, benötigen wir die richtige Ausrüstung. Dazu zählen nicht nur Rute und Rolle, sondern auch die passende Bekleidung und nützliches Zube-hör, wie eine Umhängetasche oder eine mit vielen Taschen be-setzte Weste. Die Ausrüstungsgegenstände sollten aufeinander abgestimmt sein, da wir viel unterwegs sind und uns nicht an je-der Angelstelle häuslich einrichten, wie etwa beim Karpfenan-sitz. Hat man einen Biss, muss alles ganz schnell gehen und das nötige Werkzeug muss sofort zur Hand sein.

Für Rute und Rolle darf ruhig etwas mehr aus-gegeben werden. Vor allem sollten sie nicht zu schwer sein, da wir fast ununter-brochen damit werfen. De-tails wie Kork- oder Moos-gummigriffe haben keinen Einfl uss auf die Qualität der Rute!

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Neben der Rute spielt auch die Rolle eine sehr wichtige Rolle bei dieser Angeltechnik. Wir brauchen sie zum Aus-werfen, beim Einkurbeln des Köders und natürlich im Drill.

Die perfekte Spinnrolle hat eine hohe Übersetzung (1:5 oder 1:6), damit der Köder ruhig und mit möglichst wenig Umdrehungen eingeholt werden kann.

Weiterhin sollte sie eine Aluminiumspule besitzen und die Schnur kreuzweise aufwickeln (was bei den meisten Rollen heutzutage üblich ist), damit beim Einholen der Schnur keine Knoten entstehen. Die Schnurfassung sollte je nach Zielfi sch 120 m 0,23 mm bzw. 150 m 0,30 mm betragen.Für welche Rolle ihr euch entscheidet, hängt hauptsächlich von eurem Geschmack ab. Grund-sätzlich heißt es, dass Frontbremsen besser reagieren als Heckbremsen. Viele Angler stört es aber, durch die Schnur, an den vorderen Teil der Rolle greifen zu müssen.Der Einsatz einer Kampfbremse ist nur beim Spinnen auf große Raubfi sche, wie den Hecht, sinnvoll. Durch diesen zusätzlichen Hebel kann die Bremsleistung blitzschnell erhöht oder re-duziert werden.

Stationärrollen unterscheidet man an Hand der Bremse:

• Frontbremse• Heckbremse• Heckbremse mit Kampfbremse

Die Rolle

Die SchnurSie muss eine Menge aushalten, da wir sie ständig durchs Wasser ziehen und wieder aufspulen.

Nützliches Zubehör

Monofi le Schnüre+ Günstiger als Gefl ochtene+ Lassen sich bei einem Hän-

ger leicht abreißen- Hohe Dehnung- Tragkraft ist geringer als

bei gefl ochtener Schnur mit gleichem Durchmesser

Gefl ochtene Schnüre+ Geringe Dehnung+ Sehr hohe Tragkraft bei geringem

Durchmesser- Teurer als Monofi l- Muss bei einem Hänger oft abge-

schnitten werden

Eine Umhängetasche ist hilfreich beim Transport von Köder und Material.

Eine Weste oder Jacke mit vielen Taschen ist sehr hilfreich.

Mit einer Rachensperre kann man den Drillingshaken leichter aus dem Maul eines Hechtes ziehen.

hilfreich.

Mit einer Rachensperre kann man den Drillingshaken leichter aus dem Maul eines Hechtes ziehen.

Eine Rolle mit Frontbremse.

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Wer auf Nummer sicher gehen will, greift zum Stahl! Hardmono könnt ihr auch beim Forellenfi schen mit grö-ßeren Spinnern verwenden, da ein Hechtbiss nie ausge-schlossen werden kann!

gehen will, greift zum Stahl!

Kunstköder – die Welt der Formen und FarbenDie Palette unterschiedlicher Köderformen und Farben ist in den letzen Jahren immer stärker gewachsen. So gibt es nicht nur für jeden Zielfi sch und jeden Gewässertypen den passenden Köder, sondern auch für die persönlichen Vorlieben des Anglers. Mancher Spinnfi scher zupft lieber mit dem Gummifi sch den Gewässerboden ab, ein Anderer hat mehr Spaß am gleich-mäßigen Einholen eines Blinkers. Doch eines haben alle Techniken gemeinsam: man kann mit beiden Methoden viele und große Fische fangen.

Grundlegend unterscheiden wir zwischen folgenden Arten:

Blinker Spinner Wobbler Gummiköder

VorfächerHecht und Zander haben spitze Zähne, mit denen sie eine gewöhnliche Angelschnur durch-beißen können. Darum brauchen wir beim Spinnfi schen spezielle Vorfächer, welche aus Stahl, Kevlar oder Hardmonofi l bestehen.

Stahlvorfach

Das klassische Stahlvorfach bietet bei allen Raubfi schen sicheren Halt. Diese Vorfächer gibt es in verschiedenen Qualitäten zu kaufen. Am geeignetsten ist das sog. „7x7“-Vorfach. Es ist sehr geschmeidig und bei relativ hoher Tragkraft trotzdem sehr dünn. Meistens fi ndet man diese Vorfächer fertig montiert im Angelgeschäft.

Kevlarvorfach

Kevlar ist nicht ganz so reißfest wie Stahl. Diese Vorfächer werden nur beim Zander- oder Wallerfi schen verwendet. Meistens gibt es Kevlarvorfächer auf 10m-Spulen zu kaufen. Die Montage muss dann selbst vorgenommen werden.

Hardmonofi l

Wie der Name schon sagt, handelt es sich hierbei um eine dickere Variante der monofi len Schnur. Der Vorteil des Hardmonos ist die hohe Transparenz unter Wasser. Scheuere Arten wie Zander oder Forellen sehen das Vorfach nicht auf Anhieb.

Aber Vorsicht: Sind auf dem Vorfach Bissspuren zu sehen, muss es ausgewechselt werden!

Mit Hardmonofi l könnt ihr euch ganz einfach eigene Vorfächer zum Spinnfi -schen basteln!Dazu braucht ihr lediglich einen Wirbel ohne und einen Wirbel mit Karabiner. Diese Wirbel knotet ihr mit einem Clinch-Knoten an ein ca. 30 bis 40 cm langes Stück Hardmonofi l, zieht die Knoten gut zusammen und fertig ist das Vorfach.

Basteltipp

Umso weicher das Vorfach, umso besser lässt sich der Köder steuern.v. oben nach unten:Stahl, Kevlar, Hard-mono

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BlinkerEr gehört zu den Klassikern und den Verkaufsschlagern un-ter den Kunstködern. Die sehr einfache Führung lässt sich schnell erlernen und auch der Aufbau ist recht unspekta-kulär. Der Körper besteht aus einem fl achen Stück Metall, in welches vorne und hinten je ein Loch gebohrt wurde. Auf der einen Seite befi ndet sich ein Wirbel, auf der Anderen der Haken. Aber, nur weil sich der Blinker so leicht fi schen lässt, dürfen wir ihn nicht unterschätzen. Nicht nur, weil immer wieder

große Hechte im See gefangen werden, sondern auch, weil er nebenbei ein richtiges Multi-talent ist. In kleineren Ausführungen können wir ihn erfolgreich für den Forellenfang in der Wertach einsetzen. Auch große Barsche beißen immer wieder gerne auf kleine Blinker.

Hier eine Übersicht der am häufi gsten verwendeten Blinker:

DAM Effzett

Gewicht: 6 – 60 gBreiter Blinker mit Körper aus dickerem Metall;Lässt sich tief führen, da er schnell absinkt;Ideal für Bärensee und ruhigere Abschnitte der Wertach.

DAM Heintz

Gewicht: 8 – 60 gSchmaler Blinker aus etwas dünnerem Metallkörper;Ideal für Bärensee und strömungsstarke Abschnitte der Wertach.

Abu TobyGewicht: 7 – 60 gSehr schmaler Blinker mit dünnem Metall-körper;Ideal für starke Strömung in der Wertach.

Entscheidend für den Fangerfolg – Glitzer und der richtige DruckEinige Angler behaupten, der Grund warum Blinker und Spinner so fängig sind, liege darin, dass der glänzende Metallkörper den Raubfi sch durch Refl exionen reizt. Das stimmt aber nur zur Hälfte!

Während der Blinker bzw. Spinner durchs Wasser gezogen wird, erzeugt er Druckwellen. Diese Wellen treff en auf das Seitenlinienorgan des Fisches wodurch dieser den Köder als Beutefi sch wahrnimmt.

Diese Sinnesorgane helfen dem Räuber auf seiner Jagd:

a. Sehen: Fische können mehr Farben sehen als wir.

b. Wahrnehmung von Druckwellen: durch das Seitenlinienorgan spüren Fische andereTiere in ihrer Umgebung.

Mit dem Blinker kann man nicht viel falsch machen.

Auswerfen, dann langsam und gleichmäßig wieder einholen.Tipp: durch einen kurzen Stoß mit der Rutenspitze haucht ihr ihm noch etwas mehr Leben ein!

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SpinnerDer Spinner wurde nicht so genannt, weil die Angler seinen Erfi nder für einen Verrückten hiel-ten sondern deshalb, weil er aus Amerika kommt und dort heißt „to spin“, sich drehen. Und das tut er auch, vorausgesetzt er hat sich beim Auswerfen nicht in der Schnur verfangen. Er ist der optimale Forellenköder in der Wertach. Außerdem lassen sich damit Barsche und mit etwas Glück sogar Äschen fangen. Mit größeren Modellen kann man aber auch den ein oder anderen Hecht überlisten. Die wichtigsten Sorten fi ndet ihr in nachfolgender Tabelle im Überblick.

Die wichtigsten Spinnersorten für See und Fluss:

DAM Effzett

Gewicht: 3 – 20 gDer Klassiker!Lässt sich so gut wie überall fi schen;Ideal für Wertach, Mühlbach und Bärensee.

DAM Libelle

Gewicht: 4 – 9 gSehr schmaler und langer Spinner; Ideal für starke Strömungen in Wertach und Mühlbach.

Abu Droppen

Gewicht: 4 – 12 gKurzer Spinner mit schwerem Bleikörper; lässt sich tief führen Ideal für Gumpen in der Wertach.

WobblerWobbler sind kleine Kunststoff fi sche, mit mindestens einem Drillingshaken. Manche sind wie ein Barsch oder Rotauge gefärbt, andere wiederum haben knallbunte Fantasiemuster. Einen Wobbler lässt man am Besten durchs Wasser „tanzen“, in dem man ihn nicht gleichmäßig einkurbelt, sondern ab und zu kleine Pausen macht. Er soll wie ein kranker Fisch durchs Wasser taumeln. Dazu unterbrecht ihr das Kurbeln kurz, damit der Köder etwas auftauchen kann. Kleine Schläge mit der Rutenspitze lassen den kranken Fisch ein bisschen im Zickzack schwimmen.

Die Tauchschaufel steuert die Lauftiefe des Wobblers. Eine fl achstehende Schaufel lässt den Wobbler an der Oberfl äche schwimmen. Durch eine senkrechte Schaufel taucht er tiefer hinab.

Wobbler sind ideale Köder um auch in großen Tiefen fi schen zu können. Das Ein-kurbeln erfordert etwas mehr Aufmerksamkeit, da es un-gleichmäßig erfolgt. Aber Achtung: die Schnur muss immer unter Spannung sein.

etwas auftauchen kann. Kleine Schläge mit der Rutenspitze lassen den kranken Fisch ein bisschen im Zickzack schwimmen.

Die Tauchschaufel steuert die Lauftiefe des Wobblers.

Kleiner Forellenwobbler

Zweiteiliger Wobbler für Hecht

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GummiköderGummiköder gibt es in vielen Varianten. Die bekanntes-ten sind Gummifi sche und Twister. Gummifi sche sind den Wobblern sehr ähnlich. Allerdings haben sie keine Drillings-haken, sondern einen großen Einzelhaken, der durch den kompletten Fisch gezogen wird. Dadurch verhaken sie sich nicht so leicht in Gegenständen oder Holz unter Wasser. Ein Vorteil gegenüber harten Ködern aus Metall oder Plastik liegt in dem weichen Körper. Beißt der Fisch auf den Köder, hat er das Gefühl, in ein echtes Beutetier zu beißen. Hat er

den Köder noch nicht ganz erwischt, greift er gern ein zweites Mal nach dem weichen Gummi.

Einige Gummiköder im Überblick:

Gummifi schGewicht: 3 – 20 gder klassische Gummifi sch;Durch den Bleikopf taucht er schnell ab;Ideal für Bärensee und Wertach.

Berkley Powerbait Shad

Gewicht: 4 – 9 gKombination aus Gummifi sch und Wobbler;Ideal für Wertach und Bärensee.

Maus

Diese Maus eignet sich sehr gut für fl ache, krautige Stellen wie den Schleiengraben;Sie wird sehr unruhig durchs Wasser gezupft.

Twister

Nachbildung unterschiedlicher Kleinlebe-wesen;Wird auf einen speziellen Jig-Haken gezogen;Guter Forellenköder in der Wertach.

Frosch

Besonders Hechte fressen auch gerne mal einen Frosch;Ähnlich wie die Maus lässt er sich auch im sehr fl achen Wasser einsetzen;Ideal für Schleiengraben, Aquarianerbucht und Wertach II.

Mit Gummiködern kann auch der Boden abgefi scht werden,

da sie sehr tief laufen. Bei ihnen könnt ihr jede Führungs-technik anwenden. Sie eignen sich gut für verkrautete Gewäs-ser, da sich die Einzelhaken nicht so schnell verfangen.

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Führungstechnikenin den folgenden Abbildungen seht ihr die wichtigsten Führungstechniken. Welche Technik ihr für die jeweiligen Köder am Besten einsetzt, seht ihr in den entsprechenden Infokästen der Ködersorten.Ganz wichtig bei allen Techniken: die Schnur muss immer gespannt sein. Ansonsten merkt ihr die Bisse nicht!

Die FaulenzermethodeDer Köder gleitet auf einer Höhe durchs Wasser. Hierzu kurbelt ihr gleichmäßig ein.

Am Boden entlang zupfenLasst den Köder auf den Boden sinken. Jetzt zupft ihr ihn ganz sanft zu euch her. Diese Metho-de nur anwenden, wenn ihr sicher seid, dass der Boden frei ist.

Stufenweise einholenMacht während des Einkurbelns kurze Pausen. Wenn ihr merkt, dass der Köder den Grund be-rührt, gebt ihr ihm einen kurzen Ruck mit der Rutenspitze und kurbelt weiter. Das wiederholt ihr so lange, bis der Köder wieder bei euch ist.

Der Köder gleitet auf einer Höhe durchs Wasser. Hierzu kurbelt ihr gleichmäßig ein.

Am Boden entlang zupfen

de nur anwenden, wenn ihr sicher seid, dass der Boden frei ist.

Stufenweise einholen

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Kleine GewässerkundeNicht jedes Gewässer ist gleich. Daher macht es wenig Sinn, einen bestimmten Köder von Vornherein als gut oder schlecht zu bezeichnen. So können neben der Gewässerbe-schaff enheit auch die Fressgewohnheiten der Fische ganz unterschiedlich sein. Auch zwischen See und Fließgewäs-sern gibt es einige Besonderheiten zu beachten. Auf den fol-genden Seiten möchte ich euch Tipps geben, wie ihr Kunst-köder an Bärensee und Wertach am besten einsetzt.

Bärensee

Gelb:

Sehr fl ache Regionen und viel Kraut

Blau:

Tiefere Regionen und wenig Kraut

Rot:

Alter Flusslauf der Wertach. Sehr tiefe Stel-len und ganz leichte Strömung

Unser Bärensee ist ein typischer Stausee. Dort, wo heute Hecht und Zander leben, war früher einmal Wald oder Weidefl äche. Darum müssen wir auf viele Hindernisse, insbesondere Gehölz am Boden achten.

Im Bereich der Insel ist das Wasser nur maximal 2 m tief. In Richtung Kraftwerk wird es immer tiefer, unter Anderem weil sich hier der ursprüngliche Flusslauf der Wertach entlang schlän-gelt.

Was bedeutet das für uns als Spinnfi scher?

Für den experimentierfreudigen Spinnangler sind die Gegebenheiten am Bärensee optimal. Durch die vielen unterschiedlichen fl achen und tiefen Stellen sind der Kreativität (fast) keine Grenzen gesetzt. So können wir im Schleiengraben mit einem Popper oder anderem fl ach-laufenden Kunstköder versuchen, einen Hecht aus seinem Unterstand zu locken. In den frei-en Regionen, entlang der Seglerhütte, dürfen auch gerne mal größere Blinker, Wobbler oder Gummifi sche zum Einsatz kommen, da wir hier durchschnittlich fünf Meter Tiefe haben, bevor der Köder den Boden berührt.

Wenn ihr im See auf Hecht fi schen wollt, gibt euch die Tabelle auf der nächsten Seite wichtige Tipps.

Nur weil man mit Forellenteig gute Fangergebnisse in

Teichanlagen hat, heißt das nicht automatisch, dass wir damit an der Wertach genauso erfolgreich sein werden.Das Gleiche gilt auch für Wobb-ler und Co!

Nur weil man mit Forellenteig

Gelb:Gelb:

Sehr fl ache Regionen und viel Kraut

Blau:

Tiefere Regionen und wenig Kraut

Rot:

Alter Flusslauf der Wertach. Sehr tiefe Stel-len und ganz leichte Strömung

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Wertach

Der große Unterschied gegenüber dem Bärensee ist die Strömung. Je nach Flussbeschaff enheit fällt sie teils stärker, teils schwächer aus. Typische Flussfi sche wie Forellen nutzen die Strömung unter anderem für die Beutejagt. Oft stehen sie in den Regionen, wo die Strömung in ruhigere Ab-schnitte übergeht. Hier stehen meist kleine Beutefi sche, die in den ruhi-geren Flussregionen Schutz und Er-

holung suchen. Auch Kleinlebewesen werden an die sog. Strö-mungskante geschwemmt und dort von Forelle, Döbel und Co. gefressen.

Wertach I

Der erste Abschnitt lässt sich gut mit der Spinnrute befi -schen. Am Kraftwerk fi nden sich einige freie Stellen, aller-dings müssen wir hier auf die teils sehr starke Strömung achten. Auf halber Strecke fi nden sich ein paar Strom-schnellen. Diese kann man an zwei Stellen vom Ufer aus befi schen, bei Niedrigwasser kann man hier auch waten.

Flussabwärts nimmt die Strömung dann immer mehr ab, bis man letztendlich den Einlauf des Kunstanstaltkanals erreicht, an dem der Abschnitt endet.

Angelbeispiel

In dem freien Wasser unterhalb des Kraftwerks ste-hen neben Forellen auch viele Hechte. Diese kön-nen wir mit einem Spinner ab Größe 3 fangen. Auch ein Wobbler kann hier erfolgsversprechend sein, wenn wir ihn z.B. unter der Brücke durchzupfen.Achtet beim Werfen unter der Brücke darauf, dass ihr nicht zu hoch schmeißt.

Sicherheit geht vor:An steilen und un-

wegsamen Uferbereichen nur mit äußerster Vorsicht und möglichst langsam bewegen!Bei Regen die Geröllauf-schüttungen am Kraft-werk meiden!

Im Fluss drehen sich Spinner-blätter am besten, wenn ihr

gegen die Strömung einholt. Wollt ihr aber mit der Strömung fi schen solltet ihr etwas schneller kurbeln, damit die Schnur gespannt bleibt und sich das Spinnerblatt dreht.

Sicherheit geht vor:

Im Fluss drehen sich Spinner-

Kunstanstaltkanals erreicht, an dem der Abschnitt endet.

Angelbeispiel

In dem freien Wasser unterhalb des Kraftwerks ste-hen neben Forellen auch viele Hechte. Diese kön-nen wir mit einem Spinner ab Größe 3 fangen. Auch ein Wobbler kann hier erfolgsversprechend sein, wenn wir ihn z.B. unter der Brücke durchzupfen.Achtet beim Werfen unter der Brücke darauf, dass ihr nicht zu hoch schmeißt.

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Unter der Fußgänger-brücke am Kraftwerk gibt es viele freie Stellen. Hier können wir auch gut auf Hecht fi schen.

Blick von der Fußgängerbrücke. Auf beiden Flussseiten fi nden sich gute Angelstellen. Am Ufer liegt etwas Holz im Wasser aber im mittleren Teil ist der Fluss weitestgehend frei.

Strömungskante

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Wertach II

Hier ist (fast) nur eines erlaubt: das Spinnfi schen! Ob vom Ufer oder direkt aus dem Wasser, hier können sich Kunstköder-Fans richtig austoben. Der zweite Abschnitt macht drei große Kurven, während er mitten durch die Stadt fl ießt. Angefangen vom Hirschzeller Wehr fl ießt er unter der Cresentiabrücke durch, vorbei am Hochstadtweg in Richtung Tänzelfestplatz. Von dort wird der Fluss immer breiter, bis er auf Höhe des Sonnenecks mit dem Hinterwasserkanal der Firma Momm zusammentriff t und in Abschnitt 3 mündet. Das Wasser ist meist Flach, nach starken Regenfällen kann der Wasserstand – und die Strömung – aber stark zunehmen. Zu dieser Zeit sollte der Abschnitt gemieden werden.

Angelbeispiel

Am Tänzelfestplatz befi nden sich einige Stromschnellen. Da sich ein Spinner in der reißenden Strömung nicht richtig dreht, fi schen wir hier am besten mit einem kleinen Gummifi sch.

Der Gummifi sch hat eine tolle Eigenaktion, die es uns ermöglicht ihn einfach mal treiben zu lassen. So zappelt er wie ein kleines Fischchen in der Strömung und im Idealfall wird er der Forelle direkt vor das Maul gespült. Wenn wir mit dem Gummifi sch angeln besteht keine so große Hängergefahr wie beim Spinner oder Wobbler. Daher können wir ihn ganz nah an den großen Steinen vorbeizupfen um die Forellen aus ihren Verstecken zu locken.

Wertach II darf von Jugend-lichen nur mit Jugendleiter oder einem Beauftragten be-fi scht werden.Beachtet hierzu bitte auch die (Jugend-)Fischereiordnung!Beim Waten nur sehr langsam bewegen.

Der Gummifi sch hat eine tolle Eigenaktion, die es uns ermöglicht ihn einfach mal treiben zu

Hirschzeller-Wehr

Momm

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Wertach III

Nur die wenigsten Vereinsmitglieder gehen das ganze Jahr über an den dritten Abschnitt zum Fischen. Dabei bietet das knapp 640  m lange Flussstück durchaus schöne Stellen. Ein paar davon können auch wir als Spinnfi scher gut nutzen.

Während in Abschnitt I und II der Wasserstand stark schwankt, fl ießt hier immer in etwa die gleiche Menge hindurch. Dadurch gibt es auch wenig Kraut. Das Ufer ist meist dicht mit Bäu-men und Büschen bewachsen, weshalb eine möglichst kurze Spinnrute (max. 2,40 m) von Vor-teil ist. Hier fi nden sich neben Weißfi schen hauptsächlich Bach-forellen, nur vereinzelt triff t man auf einen Hecht. Geht man unter der Brücke am Sonneneck durch, kann man ein

kurzes Stück direkt am Flussufer entlang gehen. Anschließend muss man ein Stück durch den Wald und triff t an einem großen Betonrohr wieder auf die Wertach. Ab hier bieten sich tolle Stellen zum Spinnfi schen. Ein Stück weiter Flussabwärts fi ndet sich eine Stelle, die am Ufer weitestgehend von Bäumen befreit ist. Hier können wir den Köder gut in die Hauptströmung werfen, damit er in die Nähe der großen Steine am Ufer treiben kann. Nach einigen Sekunden fangen wir an einzukurbeln.

Auch das Wehr der Papierfabrik Kolb bietet Möglichkeiten um z.B. mit dem Wobbler oder Gummifi sch zu angeln.Bei sehr langsamer Strömung können wir unseren Köder direkt an die Kante des Wehres werfen und so langsam am Wehr entlang fi schen.

Zwischen Fußgängerbrücke und Kolb-Wehr fi nden sich auf der linken Flussseite nur wenige gute Stellen. Dichter Uferbewuchs macht es uns Spinnfi schern hier sehr schwer. In Abschnitt 3 solltet Ihr nicht versuchen zu waten, da das Wasser hier zu tief ist! Lieber mit einer kurzen Rute vom Ufer aus fi schen, damit fängt man genauso.

Am Kolb-Wehr darf nur oberhalb gefi scht werden. Das Wasser unterhalb des Weh-res gehört nicht mehr unserem Verein.

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Watfi schenWatfi schen (kurz: Waten) bezeichnet eine Angeltechnik, bei der man sich im Wasser befi n-det und langsam am Fluss entlang wandert. Meistens watet man beim Fliegenfi schen, aber auch der Spinnfi scher kann die Vorteile des Watens nutzen. So erreicht man Stellen, die man vom Ufer aus kaum befi schen kann, weil z.B. dichtes Gebüsch die Sicht – und die Wurfbahn – verdecken.

Da wir uns aber mitten im Fluss und der teils sehr starken Strömung befi nden, müssen einige Sicherheitshinweise beachtet werden:

Möglichst nicht allein ins Wasser gehen. Sucht euch immer einen Freund oder Verwand-ten, der zusammen mit euch fi scht;

Bewegt euch ganz langsam. Dadurch vermeidet ihr Stürze und wirbelt das Wasser nicht so stark auf;

Verschließt die Taschen eurer Jacke oder Weste gut. Wenn euch etwas ins Wasser fällt, fi ndet ihr es meist nicht wieder;

Werft und kurbelt nicht während ihr lauft. Immer stehen bleiben und dann in Ruhe fi schen.

Solltet ihr doch mal ins Wasser fallen, geht um-gehend nach Hause und zieht euch trockene Sachen an.

Welches Gerät benötige ich beim Waten?

Eine Wathose ist nicht nur beim Fischen mit der Angel praktisch.

Verwendet einen speziel-len Watkescher. Dieser kleine Kescher hat einen sehr kurzen Griff und meist ein Gummi-band, damit ihr ihn an der Weste befestigen könnt.

Möglichst kurze Ruten (max. 2,20 m) verwen-den. Längere Ruten sind im Wasser sehr unhandlich.

Mit einer Wathose kann man trockenen Fußes durch den Fluss laufen. Die Hose ist brusthoch und kann über der normalen Kleidung getragen werden.

Watsiefel sind die kleinen Verwandten der Wathose. Sie gehen bis zur Hüfte und er-möglichen das Waten in fl achen Bächen und Flüssen.

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Weiterführende Links und Literatur:

➤ Internetseite mit vielen Infos rund um das Spinnfischen wie Gerät, Zielfische, Fangtechniken www.spinnfischen.info

➤ Buch mit einzelnen Kapiteln zum Spinnfischen auf Hecht, Zander, Barsch und Forelle Klaus Schmidt: Angeln - Ausrüstung, Köder, Fische, Fangplätze. Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart (2005) ISBN 978-3-440-09996-2

➤ Der Klassiker von Uli Beyer. Dieses Buch erläutert nicht nur Kunstköder, sondern auch den Einfluss von Sichtverhältnissen, Farbwahl und Präsentation im Detail. Uli Beyer: Das Uli Beyer Kunstköderbuch. Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart (2009) ISBN 978-3-440-11338-7

GlossarBlinker: Metallköder, der Licht reflektiert und

Druckwellen erzeugt.Drill: Bezeichnet den Kampf mit dem Fisch,

während er am Haken hängt.

Fließgewässer: Oberbegriff für alle fließenden Gewässer, also Flüsse und Bäche.

Hänger: Wenn der Köder beim Auswerfen oder während des Einkurbelns in Steinen, Bäumen oder Büschen hängt, hat man einen Hänger.

Jerkbait: Großer Wobbler, der mit harten Schlä-gen durchs Wasser gepeitscht wird. Das Jerkbaitfi-schen ist erst vor wenigen Jahren aus Amerika zu uns gekommen.

Jig-Haken: So bezeichnet man Haken, die meis-tens an einem Bleikopf befestigt sind. Sie benötigt man für die Montage eines Gummiköders.

Köderführung: So bezeichnet man die Technik, mit der man seinen Köder durchs Wasser führt. Manche Köder werden eher ruhig, andere schnell eingeholt.

Kunstköder: Das ist die große Familie aller Köder, die aus Plastik, Metall oder Gummi beste-hen. Kunstköder werden fast ausschließlich zum Spinnfischen eingesetzt.

Polarisationsbrille: Spezielle Brille, die Wasser-reflektionen reduziert. Somit kann man Fische, Pflanzen und andere Gegenstände unter Wasser besser erkennen.

Popper: der Popper ist ein Wobbler, der nur an der Oberfläche schwimmt. Er besitzt auch keine Tauchschaufel.

Schnurfassung: Sie gibt an, wie viele Meter Schnur einer bestimmten Stärke auf die Rolle bzw. Spule passen.

Shad: Anderer Begriff für Gummifisch.

Spinner: Kunstköder aus Metall, dessen Blatt sich beim Einkurbeln um die eigene Achse dreht. Zusätzlich entstehen durch das Blatt Druckwellen.

Stehende Gewässer: Oberbegriff für alle nicht-fließenden Gewässer wie (Stau-)Seen, Weiher oder Altwasser.

Strömungskante: Die Stelle, an der die Haupt-strömung abnimmt und meist in Ufernähe ruhiger wird, nennt man Strömungskante.

Tauchschaufel: Längliches Kunststoffplättchen am vorderen Teil des Wobblers. Sie steuert die Lauftiefe des Wobblers.

Übersetzung: Sie gibt an, wie viel Schnur pro Kurbelumdrehung eingeholt wird.

Vorfach: Die Verbindungsschnur zwischen Hauptschnur und Köder nennt man Vorfach. Beim Spinnfischen ist dies ein Stahl-, Kevlar- oder Hardmonofil.

Watfischen: Eine Angeltechnik, bei der man di-rekt im Wasser steht und langsam im Fluss entlang wandert.

Wathose: Hose in Form einer Latzhose. Meist aus Gummi oder Neopren.

Watstiefel: Hüfthohe Gummistiefel, die es dem Angler ermöglichen, im flachen Wasser zu waten.

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Der HechtSchonzeit von 01.01. bis 30.04. (Wertach aufgehoben)Schonmaß Bärensee: 55 cm (Wertach aufgehoben)max. Länge: 1,50 mmax. Gewicht: 20 kg

Frühling und HochsommerVerhalten Der Hecht stellt den vielen Jungfi schen nach, die vor

Kurzem geschlüpft sind. Dabei hält er sich nicht nur in Ufernähe auf, sondern schwimmt auch ins Freiwasser.

Köderwahl Damit der Köder zwischen den vielen Beutefi schen auffällt, sollte er möglichst bunt sein. Möglichst kleine Köder verwenden wie:• Gummifi sche mit rotem Kopf;• Blinker mit bunten Tupfen.

SpätsommerVerhalten Der Hecht frisst sich Reserven für den Winter an.

Dabei steht er am Rand von Krautbetten oder Schilffel-dern im fl achen Wasser.

Köderwahl Flachlaufende Wobbler, leichte Blinker und andere Oberfl ächenköder sind erfolgsversprechend.

Herbst und WinterVerhalten Durch das kalte Wasser bewegt sich der Hecht lang-

samer. Er sucht seine Nahrung (kranke Beutefi sche) gezielt aus um bei der Jagd so wenig Energie wie mög-lich zu verbrauchen.Der Hecht steht in der kalten Jahreszeit in den tieferen Regionen des Gewässers.

Köderwahl Alle Köder sollten möglichst ruhig geführt werden:• Große Wobbler,• große Gummifi sche,• große Löffelblinker.

Hier fi ndet ihr einige Merkblätter zu den wichtigsten Zielfi schen Hecht und Forelle. Die Blätter könnt ihr ausschneiden und zu euren Angelpapieren legen, damit ihr sie am Wasser immer dabei habt.

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Die BachforelleSchonzeit von 01.10. bis 30.04. (Wertach 3 bis 28.02.)Schonmaß: 30 cmmax. Länge: 80 cm (bei uns deutlich kleiner)max. Gewicht: 2 kg

FrühlingVerhalten Im kalten Wasser liegt die Forelle noch reglos in ihrem

Unterstand. Sobald das Wasser durch starke Regenfäl-le steigt, beginnt die Jagdsaison.

Köderwahl Ideal sind langsam geführte Spinner, Blinker oder Wobbler. Forellen nehmen im Frühjahr auch gerne etwas größere Köder. Wobbler mit Forellendesign sind gute Köder um große Forellen zu überlisten, da alte Forellen zu Kannibalen werden.

FrühsommerVerhalten Die großen Forellen beziehen jetzt feste Standplätze

und halten Kontrolle über ihr Jagdgebiet.Köderwahl Ein Schwimmwobbler kann dicht am Unterstand der

Forelle gefi scht werden. Langsam einzupfen und gele-gentlich verweilen lassen.Spätsommer und Herbst

Verhalten Nun ist es besser, stromaufwärts zu werfen. Erst in der Nähe des eigenen Ufers, dann immer weitere Würfe, bis der Köder schließlich kurz vor dem anderen Ufer ins Wasser eintaucht.

Köderwahl Der Köder sollte eine möglichst dunkle Farbe haben. Ideal sind kleine Spinner z.B. Effzett oder Balzer Colonel in Größe 1.

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Platz für Notizen

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Platz für Notizen

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Eine schöne Bachforelle – gefangen in unserer Wertach

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Eine wichtige Aufgabe der Jugendarbeit liegt in der Ausbildung der Kinder und Ju-gendlichen in verschiedenen Fertigkeiten, die für die Ausübung des gemeinsamen Hobbys notwendig sind. Dies gilt ebenso für klassische Sportvereine wie auch für die Fischerjugend. Um uns der Aus- und Fortbildung von Kin-dern und Jugendlichen fortan noch inten-siver zu widmen, haben wir in dieser Bro-schüre das grundlegende Wissen rund um das Fischen mit Kunstködern zusammen-gestellt.Dieses Heft soll Neueinsteigern unser ge-liebtes Hobby in seinen Feinheiten ein we-nig näher bringen. 18 farbige Seiten erläutern das Fischen mit Kunstködern: angefangen bei den Grundla-gen über Gerät und Köder, bis hin zu indi-viduellen Gegebenheiten an unseren Kauf-beurer Gewässern. Abbildungen und Tabellen tragen dazu bei, den Inhalt aufzulockern und anschaulich zu präsentieren. Dadurch besitzt dieses Heft auch einen einmaligen Praxisnutzen, den die Angelliteratur aus der Buchhandlung vergeblich sucht.