WIE GEHT’S HEUTE - MTD

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4/2021 Das Journal für Ihre Gesundheit

Für Sie

abonniert

Pflege zu HauseBarrierefrei wohnen

Hand- und Hautpflege Gewusst wie

Der kalten Jahreszeit trotzen Passende Gesundheitsprodukte

SchlafproblemeDer Dauerbrenner

Gut unterwegs Neues Knie in jungen Jahren

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Liebe Leserin, lieber Leser!

Auf einen Blick

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Barrierefrei wohnen 4Mobilität zu Hause erhalten

Interview 7Diabetes und Impotenz

Schlafprobleme 8Ursachen und Abhilfen

Fit durch den Winter 10Erkältung & Winterblues

Wenn es kalt wird 12Hautschutz und Pflege

Gesundheits-Boutique 14

Von wegen peinlich ... 16Blähungen

Interview 18Deutsche Schlaganfall-Hilfe

Gelenkersatz bewegt 20Glücklich mit Knieimplantat

Gesundes Leben 22Jodmangel im Alter

Bon Appétit! 23Rezept zum Genießen

Verreisen im Winter 24Schmallenberger Land und Lübecker Bucht

Interview 26Angst als Chance

Buch-Tipps, Rätsellösung 27

Impressum & Vorschau 27

Rätsel 2, 28

Wer gesundheitlich gehan-dicapt ist, weiß, wie wich-tig eine optimale Versor-

gung ist. Neben der medikamentösen Therapie sind dabei vor allem die rich-tigen Hilfs- und Pflegehilfsmittel von immenser Bedeutung. Doch gerade solche Gesundheitsprodukte sind nur dann effektiv, wenn sie von guter Qua-lität sind und vor allem auch gezielt und regelmäßig eingesetzt werden.

Genau hier kommen die Gesund-heitsexperten aus dem Sanitätshaus ins Spiel, die dank ihrer Fachkenntnis und ihres Erfahrungsschatzes wissen, worauf es ankommt. Und so ist es auch kein Zufall, dass sich die aktuelle Ausgabe von „Wie geht‘s heute“ u. a. mit dem für immer mehr Menschen so wichti-gen Thema „Barrierefrei wohnen“ be-fasst. Gute Beratung und gute Produkt-auswahl gehen im Sanitätshaus auch hier verlässlich Hand in Hand.

Wer sich generell gesund und fit fühlt, kann auch von heute auf mor-gen die schmerzhaften Seiten dieser oder jener Krankheit kennen lernen. Egal ob heftige Erkältung, auf einmal auftretende Schlafprobleme oder Ve-nen- und Gelenkleiden – auch hier haben die Sanitätshäuser viel zu bie-ten: moderne, effektive Gesundheits-produkte, gepaart mit kompetenter, persönlicher Beratung.

Herzlichst Ihr

Wolf-Dieter Seitz Redaktion „Wie geht’s heute“

Wie geht’s heute 4 || 2021

Unter uns

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4 Wie geht’s heute 4 | 2021

Mobilität zu Hause erhalten

Im Jahr 2018 hat das Statistische Bundesamt erstmals bundesweit Daten zum Thema barrierefreies

Wohnen erhoben. Demnach erfüllten nur zwei Prozent aller Wohnungen in Deutschland alle notwendigen Merk-male, um für barrierearmes Wohnen geeignet zu sein – sprich: Sie boten genügend Raum in Küche und Bad, besaßen ausreichend breite Woh-nungs- und Raumtüren sowie Flure, einen ebenerdigen Einstieg zur Du-sche und hatten keine Stufen und Schwellen, die die Bewegungsfrei-heit einschränken.

Dabei profitieren viele Menschen aller Altersklassen von einem bar-rierearmen Wohnumfeld – und das nicht erst, wenn Hilfsmittel wie Roll-

stühle und Rollatoren notwendig sind. Diese benötigen Platz zum Rangieren, schnell kann es passieren, dass auch kleine Dinge wie Stufen oder Schwel-len zu Hindernissen werden.

Stufen überwinden

Viele Menschen wünschen sich trotz Handicap – sei es durch eine körperli-che Einschränkung oder Pflegebedürf-tigkeit – auch weiterhin im gewohnten Umfeld leben zu können. Doch häufig befindet sich das erste Problem schon vor der eigenen Haustür, denn mit Rollator oder Rollstuhl stellen bereits zwei oder drei Stufen eine unüber-windbare Hürde dar.

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Barrierefrei und selbstbestimmt

Mobilität: Aufsteh-Hilfe, Halte-griffe, Rollator, GehstockPflegebetten: Bettverkürzung/-verlängerung, Beistelltisch/ Knietisch im Bett, Rückenstütze im Bett, Bettleiter, Lagerungs-kissenSicherheit: Notruf-Systeme, SensormattenSturzrisiko: Hüftschutzhosen, Stoppersocken, AuffangmattenRampen zur Überwindung von TreppenBadewannenlifter, Duschsitze, WC-Sitzerhöhungen

Ihr Sanitätshaus

hält für Sie

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Schnelle Abhilfe schafft beispiels-weise auch eine niedrige Rampe seit-lich der Stufen. „In der Wohnung selbst ist es außerdem wichtig, unnötige Stolperfallen wie Teppiche oder Fuß-matten zu entfernen“, erklärt Gesund-heitswissenschaftler Markus Küffel, der examinierte Pflegefachkraft und Geschäftsführer eines Pflegediens-tes ist.

Doch nicht nur große Installationen können dabei helfen, eine Wohnung barrierearm zu gestalten: Schon Hal-tegriffe oder -geländer in allen Räu-men sorgen für mehr Mobilität. Ins-besondere im Badezimmer stellen sie ein absolutes Muss dar, weil sie beim Hinsetzen und Aufstehen den nötigen Halt bieten, erklärt Küffel.

Smarte Hilfsmittel

Auch in der Pflege eröffne die Digitali-sierung neue Möglichkeiten. So sorgen verschiedene technische Hilfsmittel in-zwischen dafür, dass Pflegebedürftige länger zu Hause leben können. Wer neben den Besuchen vom ambulan-ten Pflegedienst beispielsweise viel Zeit alleine verbringt, kann für mehr Sicherheit auf kleine Notrufsysteme setzen.

Diese werden wie eine Armbanduhr getragen und bauen bei Drücken des Knopfes eine Verbindung zur Notruf-zentrale auf. „Andere smarte Systeme schalten beim Verlassen des Hauses automatisch den Herd ab und einige Rauchmelder kontaktieren bei einem Alarm direkt die Feuerwehr oder An-gehörige. Inzwischen gibt es sogar Bodensensoren, die Stürze erkennen und im Ernstfall Hilfe benachrichti-gen“, erklärt Küffel. Smarte Lautspre-cher mit Sprachassistenten vereinfa-chen den Alltag zusätzlich: Auf Zuruf

werden. Das Gerät wird in den Dusch-boden eingelassen und verfliest. Nutzen die Bewohner die Dusche, sammelt sich das entstehende Dusch-wasser in dem kleinen Behälter und wird von der integrierten Pumpe in das höher liegende Abwasserrohr ge-pumpt.

Hilfe auf Knopfdruck

Hausnotrufsysteme geben Sicherheit und befreien von der Sorge, dass im Falle eines Sturzes oder ähnlicher Situationen keine Hilfe verständigt werden kann. Hier hat man die Wahl zwischen zwei Systemen: Ein Basis-

können sie Telefonate annehmen, vorlesen oder das Licht ein- und aus-schalten.

Barrierefreies Bad

Barrierefreie Bäder liegen voll im Trend für alle Generationen: Jedoch scheitert der Umbau einer Dusche in eine barrierefreie Ausführung oft am fehlenden Ablaufgefälle. Wird der Duschboden abgesenkt, liegt das Rohr in der Wand häufig zu hoch. Das Ab-laufgefälle fehlt und das Duschwasser kann nicht ablaufen.

Mit einer Bodenablaufpumpe kann das Problem jedoch technisch gelöst

Wer auf eine Bademöglichkeit nicht verzichten will, kann zur Dusch-Badewanne greifen. In ihrem Wannenrand ist eine Glastür aus acht Millimeter starkem Sicherheitsglas integriert. Die geringe Aufbauhöhe erleichtert den Einstieg.

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anschluss und übermittelt den Notruf über das Mobilfunknetz.

Wenn nun der Knopf des Senders betätigt wird, nimmt ein Mitarbeiter kurze Zeit später Kontakt über den Lautsprecher der Station auf. Nach-dem er sich eine Übersicht über die Situation verschafft hat, werden die vom Kunden festgelegten Maßnah-men eingeleitet, z. B. die Verständi-gung von Angehörigen, Nachbarn oder auch eines Pflegedienstes. Bei einem medizinischen Notfall wird der Ret-tungsdienst gerufen.

Sturzfolgen im Blick

Ältere Menschen, die Angst vor Stür-zen haben, schränken aus Vorsicht ihren Bewegungsradius häufig ein. Hüftschutzhosen, sogenannte Pro-tektorhosen, können in so einem Fall Sicherheit und Schutz geben. „Dabei handelt es sich um Unterhosen mit eingebautem Schutzpols ter über dem Hüftknochen, wodurch das Risiko für den Knochenbruch sinkt,“ erklärt Sieg-fried Huhn. Er ist Krankenpfleger und Gesundheitswissenschaftler sowie Sturzexperte.

Auch sogenannte Bettstürze ber-gen demnach ein hohes Verletzungs-risiko in sich. In solchen Fällen seien Sturzmatten sinnvoll. „Rollt die Person im Schlaf aus dem Bett, fällt sie auf diese Spezialmatte, wodurch die Sturz-energie aufgefangen wird und Sturz-folgen abgemildert werden,“ erklärt er. Ein weiterer Vorteil: Die Auffang-matten lassen sich leicht transportie-ren und anderswo platzieren.

Sollen gefährdete Personen wegen hoher Sturzgefahr nicht alleine aufste-hen, können Funk-Sensormatten hel-fen. Diese haben eine Sendefunktion, die bei Berührung ausgelöst wird. „Als Bettvorleger angewendet, wird beim Aufstehen aus dem Bett ein Alarm aus-gelöst,“ erklärt Huhn.

Sensormatten könnten überdies als Türvorleger eingesetzt werden, z. B. bei Demenzerkrankten, die eine Tendenz zum Verlassen des Hauses haben. ||

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System benötigt eine Steckdose und einen Telefonanschluss, über den dann ein Signal an die Serviceleitstelle gesendet wird. Ein kabelloses System hingegen braucht nur einen Strom-

Finanzielle Unterstützung für Umbaumaßnahmen

Die Pflegekasse kann für Pflegebedürftige der Pflegegrade 1 bis 5 auf Antrag bis zu 4.000 Euro als Zuschuss für Anpassungsmaßnahmen zahlen, die die häusliche Pflege in der Wohnung ermöglichen, erleichtern oder eine möglichst selbstständige Lebens-führung der pflegebedürftigen Person wiederherstellen. Größere Umbauten lassen sich beispielsweise mit einem KfW-Darlehen realisieren. Wichtig zu wissen: Leben mehre-re Personen mit Pflegegrad in einer Wohnung, kann jede Person separat den Zuschuss von 4.000 Euro beantragen.

Umbaumaßnahmen im Schlafzimmer■ herstellen eines freien Zugangs zum Bett,■ verlegen von rutschhemmendem Bodenbelag,■ abändern der Steckdosen- und Lichtschalterinstallation, sodass diese vom Bett aus

zu erreichen sind.

Umbaumaßnahmen im Bad und WC■ behindertengerechter/barrierefreier Umbau eines vorhandenen Bads,■ anbringen von Armaturen mit verlängertem Hebel, einer Schlauchbrause oder einer

Schlaufe an den Armaturen,■ Ausbau einer Badewanne und Einbau einer bodengleichen Dusche,■ Badewanneneinstiegshilfen (Änderung der Bausubstanz),■ Anpassung der Höhe von Einrichtungsgegenständen bzw. höhenverstellbare Einrich-

tungsgegenstände,■ rollstuhlgerechtes Anpassen der Höhe des Waschtisches (oder höhenverstellbar),■ Anpassung der Höhe der Toilette (oder höhenverstellbar),■ verlegen von rutschhemmendem Bodenbelag,■ falls kein Bad vorhanden ist, Einbau eines kompletten Bades/WC.

Extra-Tipp: Duschsitze, Badewannenlifter, WC-Sitzerhöhungen usw. können Sie als Hilfs-mittel beantragen, wodurch das Budget für Umbaumaßnahmen nicht so sehr belastet wird.

Info: www.pflege-durch-angehoerige.de/zuschuesse-erstattung

Rollatoren gibt es auch speziell für die Wohnung. Sie sind schmaler gebaut und oft mit Zubehör ausgestattet, wie einem Tablett, Taschen und mehr.

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Der wasserdichte Sender des Haus-notrufs wird um den Hals getragen.

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7Wie geht’s heute 4 | 2021

Herr Sommer, wie viele Diabetiker haben auch Potenzprobleme?Laut Deutscher Gesellschaft für Mann und Gesundheit leiden rund 60 Pro-zent aller Diabetiker daran, also mehr als jeder zweite in Deutschland.

Wie hängen die beiden Erkrankun-gen organisch zusammen?Sowohl Typ-1- als auch Typ-2-Diabetes kann zu Erektions- und Ejakulations-störungen sowie DNA-Schäden in den Spermien führen. Außerdem leiden Männer mit Typ-2-Diabetes häufig unter Testosteronmangel.

Ein zu hoher Blutzuckerspiegel ver-letzt das Nervensystem, die Kommuni-kation zwischen Hirn und Penis ist ge-hemmt. Beschädigt der Diabetes auch die Auskleidung der Arterien zum Penis, setzen sich dort Plaques ab, die Blutbahnen verengen sich – ein Super-GAU für das Hochleistungs-organ.

Mit welchen Folgen?Bei sexueller Stimulation fließt nor-malerweise 40- bis 100-mal so viel Blut in den Penis wie sonst. Ohne ge-nügend Blut kann er sich nicht mehr aufrichten. Das ist aber kein Grund zu verzweifeln. Werden die Strukturschä-digungen im Frühstadium er-kannt, kann man sie komplett rückgängig machen. Wird der Blutzucker gut eingestellt, ist auch später eine deutliche Verbesserung möglich.

Gibt es also Heilungs chancen?Eine italienische Studie mit Männern zwischen 25 und 50 Jahren hat gezeigt, dass

i Weitere Informationen: www.mann-und-gesundheit.com www.maennergesundheit.info

Diabetes kann Ursache für Impotenz sein

allein durch körperliche Aktivität und Ernährungsumstellung bei 33 Prozent der Männer wieder eine spontane Erektion möglich war, ohne Medika-mente.

Mehr Bewegung und eine bes-sere Ernährung helfen natürlich auch gegen den Diabetes. Und nicht zuletzt können diese Maßnahmen Schlimme-res verhindern, beispielsweise einen Herzinfarkt.

Wie ist der Zusammenhang von Erektionsstörung und Herzinfarkt?Männer müssen wissen, dass Erek-tionsstörungen ein Vorbote für Herz-infarkt sind. Durchschnittlich vier bis acht Jahre nach der Erstdiagnose der erektilen Dysfunktion bekommt der Mann ohne Therapie einen Infarkt. Außerdem ist die ausschließliche An-wendung von PDE-5-Hemmern – wie sie beispielsweise in Viagra enthalten sind – ohne eine genaue Diagnose auf Dauer gefährlich.

Wie motivieren Sie Ihre Patienten?Erst vor Kurzem kam ein Mann mittle-ren Alters mit metabolischem Syndrom, der Vorstufe von Diabetes, ins Univer-sitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Er

war übergewichtig und hat sich wenig bewegt.

Ich sagte ihm, sein Herzinfarktrisiko liegt bei 86 Prozent inner-halb der nächsten sechs Jahre. Doch er hat nur mit den Schultern ge-zuckt. Die Aussicht, wieder spontan Erek-tionen zu haben, hat den Mann aber moti-viert.

Anfangs ist er nur gewalkt, später noch vor dem Frühstück joggen gegan-gen. Eineinhalb Jahre später hatte er rund 30 Kilo abgenommen und wieder spontane Erektionen – ohne dass er sich dafür eine Pille einwerfen musste.

Wie behandeln Sie Potenzprobleme?Häufig hilft eine Kombina-tion aus Medikamenten, gezielten körperlichen Übungen und mecha-nischer Therapie. Auf meiner Website (s. u.)gibt es beispiels-weise das kosten-lose Trainings-programm für die Potenz-muskulatur. Viele Män-ner wissen weder, dass ihre Potenzmuskulatur im Beckenbo-den verankert ist, noch dass sie diese gezielt trainieren können.

Die mechanische Therapie wird mit Vakuum-Erektionshilfen durchgeführt. Diese können übrigens vom Arzt als Hilfsmittel verordnet werden und die Kosten werden von der Krankenkasse übernommen. Es ist ein Weg der klei-nen Schritte, aber ein kluger. Das Ziel ist, dass der Patient irgendwann die Medikamente weglassen kann.

Herr Prof. Sommer, vielen Dank für das Gespräch.

Viele Männer mit Diabetes leiden unter Potenzstörungen, auch Erektile Dysfunktion genannt. Der Hamburger Androloge Prof. Dr. Frank Sommer, beantwortet die wichtigsten Fragen zum Thema.

Damit es wieder klappt

Prof. Dr. Frank Sommer.

Erektionshilfen können verordnet

und u. a. im Sanitäts-haus erworben werden.

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8 Wie geht’s heute 4 | 2021

Ursachen und Abhilfen bei Schlafproblemen

Etwa 40 Millionen Menschen schnarchen in Deutschland. Al-lerdings handelt es sich dabei

nicht nur um eine störende Geräusch-kulisse, oftmals stecken hinter dem Schnarchen auch schwerwiegende ge-sundheitliche Probleme.

Wenn die Partnerin oder der Part-ner in tosender Lautstärke vor sich hin schnarcht, ist es schnell vorbei mit der erholsamen Nachtruhe. Die nächtli-che Geräuschkulisse mit der medizi-nischen Bezeichnung Rhonchopathie beeinflusst die Schlafqualität und kann bei Betroffenen und deren Partnerin-nen oder Partnern zu Begleiterschei-nungen wie Kopfschmerzen, Konzen-trationsstörungen und manchmal zu leichten depressiven Verstimmungen führen. Zudem verursacht das laute Schnarchen oftmals eine Tagesschläf-rigkeit, da die nächtliche Tiefschlaf-phase durch das andauernde sägende Geräusch stark beeinflusst wird.

Ursachen für Schnarchen

Die Ursachen hierfür können jedoch sehr vielfältig sein, wie Dr. med. Ursula Marschall von der Barmer erklärt. So entspannt sich im Schlaf die gesamte Körpermuskulatur und der Rachen-raum wird enger. Insbesondere beim Nächtigen in Rückenposition klappt der Unterkiefer nach unten, die Zunge rutscht in den Rachen und die Atem-wege werden verengt. Die schlafende Person muss daher stärker ein- und ausatmen. Die dadurch entstehende Vibration verursacht dann die nerven-aufreibenden Schnarchgeräusche.

Anatomische Ursachen wie ein zu kleiner Unterkiefer, vergrößerte Ra-chenmandeln oder eine verformte Nasenscheidewand können eben-falls das Schnarchen verursachen und unter Umständen sogar eine schlafchi-rurgische Operation begründen.

Doch auch ganz typische Fakto-ren, wie Übergewicht, eine Erkältung, aller gische Reaktionen oder abendli-che üppige Mahlzeiten sowie ein über-

mäßiger Alkoholkonsum können das Geräusch verstärken. Bei Rauchern schwellen oftmals die Schleimhäute an und verengen die Atemwege, wes-wegen ein Rauchstopp auch gegen das Schnarchen helfen kann.

Mögliche Abhilfe

Viele Betroffene verwenden sogenannte Nasenpflaster, da diese die Nasenflü-gel leicht nach oben ziehen und so die Atmung erleichtern und Schnarch-geräusche vermindern. Bei trockener Heizungsluft sollte man abends darauf achten, dass die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer nicht zu gering ist. Am besten vor dem Schlafengehen lüften.

Wer aufgrund einer verstopften Nase schnarcht, kann auf ätherische Öle wie Eukalyptusöl zurückgreifen. Da-für einige Tropfen Öl in heißes Was-ser geben und die Dämpfe inhalieren, empfiehlt Prof. Dr. Joachim T. Mau-rer, Schlafmediziner und Hals-Nasen-Ohrenarzt an der Universitätsmedizin Mannheim.

Endlich besser schlafen

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Wenn die Ursachen erkennbar sind, kann eine erlösende Abhilfe geschaf-fen werden. Auch die Verlagerung der Schlafposition vom Rücken auf die Seite kann eine Wirkung zeigen. Soll-ten diese Maßnahmen keine Verbes-serung hervorrufen, oder der Atem öf-ters für mehrere Sekunden aussetzen, ist es in jedem Fall ratsam, so Dr. Mar-schall, sich in einer HNO-Praxis über Behandlungsmöglichkeiten zu infor-mieren, um eine Schlafapnoe auszu-schließen. Denn die kann zu verschie-denen Folgeerkrankungen führen.

Achtung Schlafapnoe

Leiden Betroffene tagsüber unter Müdigkeit, Konzentrationsstörungen oder Kopfschmerzen oder wachen morgens nicht erholt auf, sollten sie einen Experten aufsuchen. Diese Sym-ptome stellen, so Dr. Maurer, erste Anzeichen für ein obstruktives Schlaf-apnoe-Syndrom dar, bei dem es nachts zu Atemaussetzern kommt.

Als Alarmreaktion auf den Sauer-stoffmangel steigert der Körper seine Aktivität – der Betroffene wacht leicht auf und holt tief Luft. Diese Momente sind meist so kurz, dass Schnarchende sich am nächsten Morgen nicht daran erinnern. Häufig sind es deshalb die Lebenspartner, denen diese Aussetzer als erstes auffallen.

Wenn es bei der obstruktiven Schlaf-apnoe zu Atempausen kommt, sinkt der Sauerstoffgehalt im Blut und die Weckreaktion bedeutet Stress für den Körper: „Als Langzeitfolge steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankun-gen wie Herzinfarkte oder Schlagan-fälle.“ Bei Schlafapnoe kommen oft-mals Atemmasken zum Einsatz, die den Rachen durch einen leichten Überdruck (sog. CPAP-Therapie) of-fenhalten und das Schnarchen sowie Atempausen verhindern.

Nächtlicher Harndrang

Neben dem Schnarchen kann auch nächtlicher Harndrang die Schlafquali-tät mindern. Mehr als 60 Prozent der Menschen über 70 Jahre müssen mehr als zweimal nachts auf die Toilette. Die Betroffenen sollten sich damit nicht

suchung erfolgen. Denn er gilt auch als Alarmsignal für organische Erkrankun-gen, insbesondere Herzinsuffizienz, Nierenfunktionsstörungen und Diabe-tes. Bestimmte Medikamente können das Problem verschärfen, zum Beispiel Herzmedikamente mit entwässernder Wirkung. Übrigens: Schlafstörungen können nicht nur die Folge, sondern auch Mitverursacher nächtlichen Harn-drangs sein.

Therapien und Tipps

Manchen Betroffenen hilft es bereits, früher zu Abend zu essen, am späten Abend weniger zu trinken und auf Alkohol kurz vor dem Schlafengehen zu verzichten. Zwei Stunden vor dem Schlafengehen sollte man zudem nur noch wenig Flüssigkeit trinken, damit die Nieren noch Zeit haben, das letzte Getränk zu verarbeiten.

Einen Versuch wert ist es auch, in Absprache mit dem Arzt ein harn-treibendes Medikament gegen eines ohne diese Nebenwirkung auszutau-schen. Grunderkrankungen müssen konsequent behandelt werden und bei Diabetes der Blutzuckerspiegel gut eingestellt sein. Betroffene mit über-aktiver Blase können von einer Thera-pie mit einem blasenentspannenden Medikament profitieren. ||

abfinden. Nächtlicher Harndrang ist keine normale Alterserscheinung, sondern kann schwerwiegende Fol-gen für die Gesundheit haben, be-tont die Deutsche Seniorenliga. Zu-dem stecken manchmal organische Erkrankungen dahinter, die behandelt werden müssen.

Wohl jeder ist schon hin und wieder nachts durch eine volle Blase geweckt worden. Wer aber regelmäßig mehr-mals pro Nacht deswegen aus dem Schlaf gerissen wird, kann erhebliche Gesundheitsprobleme davontragen. Gerade Ältere, die nicht mehr sicher auf den Beinen sind oder zu Schwin-del neigen, können stürzen, wenn sie schlaftrunken zur Toilette gehen.

Auch tagsüber besteht ein erhöh-tes Sturzrisiko, denn Schlafmangel kann zu Wahrnehmungsproblemen und einem gestörten Gleichgewichts-empfinden führen. Weitere mögliche Folgen eines schlechten Nachtschlafs sind Übergewicht, Antriebslosigkeit und Depressionen. Für herzkranke Menschen kann es gefährlich werden, wenn bei jedem ungeplanten Aufwa-chen und Aufstehen Blutdruck und Herzfrequenz bedrohlich ansteigen.

Gründe & Risikofaktoren

Die Ursachen für nächtlichen Harn-drang, in der Fachsprache Nykturie ge-nannt, sind vielfältig und sollten vom Facharzt abgeklärt werden. Fast immer spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Unter Älteren weit verbreitet ist die überaktive Blase. Mögliche Ursachen hierfür sind eine gutartige Prostata-vergrößerung bei Männern, eine Ge-bärmuttersenkung bei Frauen, alters-bedingte Veränderungen am Blasen-muskel, hormonelle Umstellungen oder seelischer Stress.

Nächtlicher Harndrang kann auch als Folge neurologischer Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson oder multip-ler Sklerose auftreten. Zudem wird ein Zusammenhang mit wiederkehrenden Blasenentzündungen beobachtet.

Herz und Nieren prüfen

Bei nächtlichem Harndrang sollte im-mer eine gründliche ärztliche Unter-

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Schlaf- und NackenkissenAnti-Schnarchprodukte/-KissenSeitenschläfer-KissenInkontinenz-ProdukteLichtweckerCPAP-Geräte, Atemmasken, ZubehörSchlafanalyse-Geräte

Ihr Sanitätshaus

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10 Wie geht’s heute 4 | 2021

Erkältungen und Winterblues vermeiden

Gerade in der dunklen Jahres-zeit benötigt der Körper Licht, frische Luft und Bewegung,

damit das Immunsystem stark und der Stoffwechsel auf Trab bleibt. Selbst bei Minusgraden muss man nicht gänz-lich auf Bewegung verzichten, erklärt Klaus Möhlendick, Sportwissenschaft-ler bei der Barmer: „Mit der richtigen Kleidung spricht nichts gegen Wande-

rungen oder auch kleinere Fahrradtou-ren“. Im Gegenteil: Regelmäßige Be-wegung sei deshalb so wichtig, weil sie den altersbedingten Funktions-verlust verlangsame und die Lebens-erwartung erhöhe.

Bei Aktivitäten im Freien sollte man jedoch auch auf die Sicherheit achten. Neben Schuhen mit rutschfestem Pro-fil und speziellen Spikes für Straßen-

schuhe, empfiehlt er auch Hilfsmittel, um den Rollator winterfest zu machen. Das Sanitätshaus biete z. B. Zubehör-teile wie Reflektoren oder Schirme gegen Niederschläge an.

Wichtig sei es, kleine Bewegungsri-tuale in den Alltag zu integrieren, wie der tägliche Gang zum Supermarkt, Bäcker oder Zeitungskiosk. Mit aus-reichender Bewegung werde auch das Risiko reduziert, dass das Winterwet-ter auf das Gemüt schlage.

Licht gegen Winterblues

Damit es gar nicht erst zu Winterde-pressionen kommt, kann man in den lichtarmen Monaten Symptome wie Antriebsschwäche, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen mit Voll-

Gesund und fit durch den Winter

Vollspektrum-Lampen können gegen „Winterdepressionen“ helfen.

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winterfeste Outdoor-Rollatoren und ZubehörInhalationsgeräteFieberthermometerLuftbefeuchterProdukte zur Wärmeerzeugung: Heizdecken, FußwärmerWärmewäsche/-segmenteFußsprudelbäderInfrarotstrahlerLuftbefeuchterTageslichtlampen

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spektrum-Tageslichtlampen vorbeu-gen.

Michael Grassegger, Inhaber eines Unternehmens für Vollspektrum-Lam-pen, erklärt: „Vollspektrumlicht kommt in der Zusammensetzung dem natürli-chen Sonnenlicht sehr nahe und bietet deshalb auch ähnlich unterstützende Wirkungen.“

Er erklärt, dass das Farbspektrum einen maßgeblichen Anteil daran hat, den Körper aus dem „Winterschlaf“ zu wecken und ausreichend Serotonin zu produzieren. Dieser auch als „Glücks-hormon“ bekannte Botenstoff kann dabei helfen, Denkprozesse, Stoff-wechsel und Gefühlsleben auf Trab zu halten.

Klassiker Inhalation

Und was ist, wenn es einen doch eis-kalt erwischt hat, die Nase verstopft und die Nasennebenhöhlen dicht sind? Bei akuten Erkältungen wird gerne der Klassiker eingesetzt: die In-halation über Wasserdampf, angerei-chert durch Essenzen wie Thymian, Kamillenblüten oder Salbei.

Doch die Aerosole der normalen Wasserdampf-Inhalation erreichen in der Regel nur die oberen Atemwege und nicht die Bronchien oder die Lunge. Das ist jedoch wichtig, denn je tiefer der Wasserdampf in das Bron-chialsystem eindringt, desto effektiver ist die Wirkung, wie Gesundheitsex-perte Norbert Doktor erklärt. Um die tieferen Regionen der Lunge zu er-reichen, müsse man die vergleichs-weise großen und trägen Aerosolteil-

sich der Schleim besser, was das Ab-husten erleichtert“, erklärt Prof. Harald Morr, Vorstandsvorsitzender der DLS.

Diese Sole kann, neben den be-reits beschriebenen klassischen Me-thoden, auch über eine Sole-Raum-inhalation eingeatmet werden. Dabei wird die Solelösung über ein Gerät in die Raumluft abgegeben und die In-halation erfolgt ganz einfach über die Raumluft. Auf diese Weise lasse sich quasi nebenher ohne Extra-Aufwand etwas für die Gesundheit tun – „und das sogar im Schlaf!“, sagt Morr.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Luftbefeuchtern, die laut Dr. Morr zu Keimschleudern werden können, seien Geräte zur Sole-Rauminhalation technisch so konzipiert, so dass sie die Verbreitung von Bakterien oder Pilz-sporen praktisch nicht zulassen. Der erzielte Salzgehalt der Raumluft sei zudem regelbar und könne auf indi-viduelle Bedürfnisse abgestimmt wer-den. ||

chen weiter zerkleinern. Doktor: „Und genau dies kann ein Inhalationsgerät.“

Hier stehen verschiedene technische Verfahren zur Verfügung, die güns-tig, einfach aufzubauen und effektiv seien, wie Norbert erklärt. Bei Inhala-tionsgeräten mit Kompressor werde der erzeugte Druck durch eine feine Verneblerdüse geführt, die auf eine Prallplatte ausgerichtet ist. Das könne man sich wie eine Felsenküste vor-stellen, auf die das Meerwasser prallt und Gischt entsteht: „Durch den Auf-prall werden die großen Aerosole in sehr viel kleinere Aerosole aufgespal-ten und können so sehr tief inhaliert werden.“

Kleiner und leichter sind Ultraschall-vernebler, die sogar häufig mit Batte-rien betrieben werden können und so auch für unterwegs geeignet sind. Sie erzeugen mittels eines Schwingquar-zes Schwingungen, die die Vernebler-flüssigkeit auflösen und so die Aero-sole entstehen lassen.

Einfach gesund bleiben

Damit man gar nicht erst anfällig wird für Schnupfen und Co., empfiehlt die Deutsche Lungenstiftung e.V. (DLS, www.lungenaerzte-im-netz.de) das Inhalieren von Sole.

Laut Studien kann so der natürliche Selbstreinigungsmechanismus der Atemwege gefördert werden, indem die Flimmerhärchen in der Schleim-haut der Atemwege schneller schla-gen. „Fremdstoffe und Krankheitserre-ger werden effektiver aus den Atemwe-gen herausbefördert. Gleichzeitig löst

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Kleine und leise Inhalatoren sind auch für unterwegs geeignet. Zubehör, z. B. in Form einer kleinen Giraffe, lenken Kinder ab und erleichtern die Inhalation.

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Besonders schützen und pflegen

Bei sinkenden Außentempera-turen und trockener Raum-luft benötigt die Haut beson-

ders intensive Pflege, so Dr. Utta Pet-zold, Dermatologin bei der Barmer. Zu-sätzlich verliert sie mehr Feuchtigkeit als im Sommer, und wird durch die großen Temperaturunterschiede zwi-schen drinnen und draußen beson-ders belastet. Mit der richtigen Haut-pflege kann man aber verhindern, dass die gestresste Haut mit Rötun-gen, Juckreiz oder einem Spannungs-gefühl reagiert.

„Im Winter ist die Barrierefunktion der Haut geschwächt. Das liegt daran, dass die Talgdrüsen bei Kälte ihre Ak-tivität verringern, und ab acht Grad Außentemperatur sogar gar keinen Talg mehr hervorbringen. Dadurch lei-det die schützende Schicht der Haut, der sogenannte Hydrolipidfilm“, er-klärt die Medizinerin.

Vor allem Kinder haben eine emp-findliche Haut, die schnell auskühlt und austrocknet. Im Winter sind da-

her geeignete rückfettende Haut-pflege- und Reinigungsprodukte so-wohl für Groß als auch für Klein be-sonders wichtig.

Intensive Pflege

Die Anforderungen an Hautpflege-produkte sind im Winter andere als im Sommer: Cremes und Lotionen sollten die in der Haut vorhandene Feuch tigkeit binden und zusätzlich fettreich sein. Als Orientierung dient der Hinweis auf der Verpackung „in-tensive Pflege“ oder „für beanspruchte Haut“.

„Gut geeignet ist in der kalten Jah-reszeit eine Hautpflege mit sogenann-ten Wasser-in-Öl-Cremes oder auch W/O-Emulsionen. Bei diesen Pro-dukten ist der Fettanteil höher als der Wasseranteil. Verzichten sollte man hingegen auf wasserhaltige Gele und alkoholhaltige Produkte, weil beides die Haut zu sehr austrocknet“, so Pet-zold. Für die Extraportion Feuchtigkeit

sorgen Substanzen wie Urea oder Hyaluronsäure.

Das richtige Maß finden

Alle Partien, die der kalten Winterluft ausgesetzt sind, sollten mit entspre-chenden Hautpflegeprodukten ge-schützt werden. Allerdings sollte man es auch nicht übertreiben: Es reicht aus, Gesicht und Co. morgens und ge-gebenenfalls abends vor dem Zubett-gehen einzucremen. Auch die Lippen benötigen besondere Pflege, damit sie nicht spröde oder rissig werden. Fettstifte, die beispielsweise Mandel- oder Olivenöl enthalten, können hier helfen.

Wer der Haut zusätzlichen Stress er-sparen möchte, sollte außerdem seine Hygienegewohnheiten überdenken. Lange und heiße Duschen oder Voll-bäder wirken zwar entspannend und wärmen den Körper, belasten die Haut aber zusätzlich. Die Expertin rät dazu, nicht zu lange, eher lauwarm und mit

Das braucht die Haut im Winter

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wenig Schaum zu duschen oder zu baden sowie anschließend die Haut einzucremen.

UV-Schutz in den Bergen

Im Winterurlaub in den Bergen muss die Haut noch intensiver geschützt werden. Zu den niedrigen Tempera-turen kommt dort noch die verstärkte UV-Strahlung hinzu. „Beim Skifahren oder Bergwandern im Schnee sind Sonnenschutzcremes mit einem ho-hen UV-Schutzfaktor ein Muss. Gegen die Kälte schützen spezielle Kälte-schutzcremes, die fast wasserfrei sind und damit die Gefahr von Erfrierungen vermindern. Das enthaltene Fett legt sich wie ein Film isolierend und schüt-zend auf die Haut. Dadurch wird Kälte abgehalten und ein übermäßiges Ver-dunsten von Feuchtigkeit vermieden“, erklärt Petzold.

Bei Inkontinenz

Der physiologische Hautmantel dient mit seinem pH-Wert von 4,5 bis 5,5 als natürliche Schutzbarriere und re-duziert das Risiko einer Besiedelung durch Krankheitserreger. Im Alter wird dieser Säureschutzmantel naturgemäß dünner. Bei einer Inkontinenz kommt die Haut zudem regelmäßig mit Urin oder Stuhl in Kontakt, was den Säure-schutz angreift.

Für den Erhalt der Hautgesund-heit ist auch die schonende Reini-gung wichtig, etwa durch pH-haut-neutrale Hautreinigungsprodukte mit

der Medikamentengabe gründliches Händewäschen wichtig. Wenn eine Pflegeperson etwas angefasst hat, worauf sich meist viele Keime befin-den, sollte sie sich grundsätzlich die Hände waschen. Dazu gehören Hal-tegriffe in öffentlichen Verkehrsmit-teln oder Einkaufswagen ebenso wie Geld, benutzte Taschentücher, Türklin-ken oder Toiletten.

In manchen Fällen sollten Pflegende Einmalhandschuhe tragen – um die pflegebedürftige Person aber auch sich selber vor Keimübertragung zu schützen. Dies gilt zum Beispiel bei Kontakt mit Ausscheidungen, offenen Wunden oder beim Waschen infizier-ter Hautstellen, etwa bei Pilzbefall. Um eine Ausbreitung der Keime zu vermei-den, ist in solchen Situationen zusätz-lich der Einsatz eines Händedesinfek-tionsmittels angebracht. ||

milden Waschsubstanzen. Diese rei-nigen die Haut gründlich, aber sanft und schonen den Säureschutzmantel. So schützt etwa eine Waschlotion mit feuchtigkeitsspendendem Panthenol und reichhaltigem Mandelöl die Haut vor dem Austrocknen.

Bei stark verschmutzten Hautpar-tien kann ein spezieller Reinigungs-schaum die Reinigung ohne Wasser ermöglichen. Wenn es mal schneller gehen muss, eignen sich für leichtere Verschmutzungen alkoholfreie Feucht-pflegetücher zur Reinigung.

Pflegende Hände

Aber auch die Hände von Pflegenden müssen einiges aushalten, z. B. Was-ser, Desinfektions- und Reinigungs-mittel. Mögliche Folgen sind trockene Haut, Ekzeme oder auch Allergien.

Erste Anzeichen sind trockene Stel-len oder Rötungen, worauf im nächs-ten Stadium rissige, nässende oder juckende Haut folgen. Ignoriert man diese Anfangsbeschwerden, können sich die angegriffenen Hautareale über Wochen oder Monate auf die gesamte Handfläche ausweiten.

Bei Allergien sollten die auslösen-den Stoffe gemieden werden, indem die Produkte auf ihre Inhaltsstoffe hin geprüft werden. Auf die Haut sollten nur Pflegeprodukte kommen, die keine Beschwerden hervorrufen.

Händehygiene

Herbst und Winter gelten als Jahres-zeiten, die Infekte begünstigen. Ältere pflegebedürftige Menschen haben ein erhöhtes Risiko, an Infektionen ver-schiedenster Art zu erkranken.

Die meisten Erreger werden über die Hände übertragen. Daher sollte man vor dem Kontakt mit einer pfle-gebedürftigen Person besonders auf eine gute Händehygiene achten, rät das Zentrum für Qualität in der Pflege auf seinem Internetportal www.pflege-praevention.de. Dort er-halten Pflegende u. a. praktische Tipps zu Hygieneregeln im Pflegealltag.

Zum Beispiel ist vor und nach der Hilfe zur Körperpflege, vor der Unter-stützung rund um die Mahlzeiten und

Tipps zur Hautpflege

■ Waschen Sie Ihre Hände nur, wenn es nötig ist. Rückfettende Desinfektionsmittel sind hautschonender als das Waschen mit Wasser.

■ Vermeiden Sie zu heißes Baden und Duschen. Heißes Wasser löst wichtige Hautfette.

■ Verwenden Sie Seifen mit niedrigem pH-Wert oder synthetisch waschaktive Substanzen.

■ Tragen Sie bei der Pflege puderfreie Einmalhandschuhe (z. B. aus Vinyl, Nitril, synthetischem Latex) und zum Sauberma-chen Haushalts- bzw. Gummihandschuhe.

■ Verwenden Sie schonende Reinigungs-mittel im Haushalt.

■ Ziehen Sie Handschuhe nur über trockene Hände.

■ Pflegen Sie Ihre Hände vor und nach der Tätigkeit mit speziellen Cremes.

■ Wählen Sie Pflegecremes ohne Duft- und Konservierungsstoffe. Lassen Sie sich vom Hautarzt, Arbeitsmediziner oder im Sanitätshaus beraten.

■ Verwöhnen Sie Ihre Hände regelmäßig mit aufbauenden Handbädern etwa mit Milch, Olivenöl und Honig oder einer allergenarmen, selbstzubereiteten Hand-creme aus Kakaobutter und Olivenöl.

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Gesundheits-Boutique

Modische Kompressionsstrümpfe

Die Memory Kompressions-strümpfe (Ofa Bamberg) Bernstein und Jade sind farb lich an Edelsteine ange-lehnt. Zur Auswahl stehen die Kompressionsklassen 1 und 2. Die rundgestrick-ten Strümpfe werden bei Venenleiden eingesetzt. Sie zeichnen sich optisch durch Transparenz und leichten Glanz aus.

Der rundgestrickte Juzo Move (Julius Zorn GmbH) Schenkel- und Halbschenkel-strumpf ist in den Farben Mandel und Pfeffer erhält-lich. Für Tragekomfort sorgen Mikrofasern im Garn. Das An- und Ausziehen wird durch eine spezielle Gleit-stricktechnik, eine Funktions-zone im Ristbereich sowie die größere Ferse erleichtert.

Modische Akzente setzen die neuen Farben Avocado-grün und Mango-gelb (medi). Sie bilden mit Jeans-blau und Grau das Trendfarben-Sorti-ment für mediven Rund- und Flach-strick. Flachge-strickte Arm- und Beinversorgungen sind mit Muster erhältlich – als ein-farbiges oder zwei-farbiges Design-Element.

Sprunggelenktherapie

Das Hoch-Tief-Gestrick vergrößert die Kontakt-fläche der Sprunggelenkbandagen MalleoTrain (Bauerfeind) zur Haut, damit die medizinische Kompression ihre stimulierende Wirkung voll entfalten kann. Eine eingearbeitete Komfort-zone schützt am sensiblen Spann und das flachere Gurtmaterial der Varianten Plus, S und S open heel trägt sich angenehmer im Schuh. Das Gurtsystem wirkt wie ein funktioneller Tape-Verband und stabilisiert das Gelenk zusätzlich.

Blutdruck & Blutdruck & Herzrhythmus im BlickHerzrhythmus im Blick

Gefährlich ist, dass die Symptome von Bluthochdruck oder Herzrhythmus-

störungen oft lange unbemerkt bleiben. Ein Schritt ist die regelmäßige Kontrolle von Blutdruck und Herzrhythmus.

Mit dem Beurer BM 96 Cardio lassen sich beide Werte zu Hause überprüfen. Das

Gerät verfügt über eine Manschettensitzkon-trolle und einen Ruhe-Indikator. Die Messung erfolgt durch sanften Druckaufbau während des Aufpumpens. Mittels EKG-Stick ist eine Auf-zeichnung des Herzrhythmus und die Erstellung eines Elektrokardiogramms (EKG) möglich.

Gefährlich ist, dass die Symptome von

störungen oft lange unbemerkt

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Unterstützung für RollstuhlfahrerUnterstützung für Rollstuhlfahrer

Fahrerinnen und Fahrer manuel-ler Rollstühle können von Zug-geräten profitieren. Das Empulse F55 (Sunrise medical) bewältigt steile Anstiege. Durch den An-dockmechanismus kann es vor die meisten manuellen Falt- und Starrrahmenrollstühle gespannt werden. Erhältlich ist das Zuggerät auch mit Luftbereifung für den Outdoor-Einsatz. Der Akku sorgt

für eine Reichweite bis zu 25 km. Serienmäßig an Bord ist ein Tempomat und ein LED-Licht.

Das PAWS Zuggerät Mo-dell City (Rehasense) ist für Stadtfahrten konzi-piert, das Modell Cruiser sowohl für Stadt als auch auf Waldwegen einsetzbar und der Tourer überwin-det auch größere Uneben-heiten. Der Akku ermög-licht Höchstgeschwindig-keit von bis zu 25 km/h.

Sicherheit bei Inkontinenz

Die diskreten Inkontinenzein-lagen für Frauen, Seni Lady Slim (TZMO), gibt es nun auch in der Größe Micro Plus, die zwischen den Größen Micro und Mini liegt. Sie ist besonders für Tröpf-cheninkontinenz geeignet.

Die anatomische Passform und weiche Materialien sorgen für Tragekomfort. Die schnelle Flüssigkeitsaufnahme und der Auslaufschutz bieten Sicherheit, während der Superabsorber Gerüche neutralisiert.

Sicher unterwegs mit Rollator

Der in drei Größen erhältliche Troja Original Rollator kommt mit modernem Design, neuer Farbe sowie aktualisiertem Verschluss auf den Markt. Sicherheit bieten die Fahr- und Feststellbremsen an beiden Griffen, während Kugellager in Gabeln und Rädern das Manöv-rieren erleichtern.

Der waschbare Sitz des Rollators ist aus atmungs-aktivem Mesh-Material. Ebenfalls waschbar ist der Netzkorb, der bis zu 10 kg trägt, und mit einem reflektierenden Band ausgestattet ist. Die seitliche Falttech-nologie des Rollators kann mit einer Hand bedient werden.

Komfortabler PflegesesselKomfortabler Pflegesessel

Mit dem Pflegesessel (Saljol) können pflegebe-dürftige oder bettlägerige Menschen wieder im gewohnten Umfeld am Alltag teilnehmen. Durch den Schiebebügel und die Rollen lässt er sich von Raum zu Raum fahren. Die Liegefunktion ermöglicht ein Nickerchen, ohne Umlagern ins Bett. Mit Akku kann der Sessel auch ohne Stromkabel betrieben werden. Menschen, die noch mobil sind, unterstützt der Sessel durch seine Aufstehfunktion bei der Selbst-ständigkeit. Die abnehmbaren Armlehnen verein-fachen den Transfer beim Umlagern.

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Tipps gegen Blähungen

Jeder hat sie, aber niemand spricht darüber. Dabei sind sie zunächst einmal nur ein Zeichen dafür,

dass der Darm arbeitet. Die Ursachen für vermehrte Blähungsbeschwerden sind vielfältig. Meist stecken dahin-ter keine ernsthaften Erkrankungen. Oft lässt sich das lästige Bauchknei-fen schon über kleine Umstellungen der Ernährungsgewohnheiten gut in den Griff bekommen.

Blähungen entstehen durch Luft-ansammlungen im Darm. Ein Teil des Gases im Darm stammt aus der Luft, die man beim Essen und Trinken ver-schluckt.

Daneben spielt die Verdauung eine wichtige Rolle: „Es ist ein normaler Vorgang, dass beim Abbau von Nah-rungsbestandteilen Darmgase gebil-det werden“, erklärt Dr. Julian Bleek, Arzt im AOK-Bundesverband. „Be-

schwerden durch Blähungen treten vor allem dann auf, wenn Lebens-mittel verzehrt werden, die eine ver-stärkte Gasproduktion bewirken“.

Klassischerweise gelten vor allem Vollkornprodukte und ballaststoff-reiche Gemüsesorten wie Hülsen-früchte, Zwiebeln und Kohl als blä-hende Kost. Aber auch süße und fette Speisen, Konserven und Fertiglebens-mittel, die Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit oder Fruchtzucker enthalten, können die Entstehung der ungelieb-ten Darmwinde begünstigen.

Umstellung der Ernährungsgewohnheiten

„Um Blähungen zu reduzieren, rei-chen oft schon ein paar Veränderun-gen der Ernährungsgewohnheiten. Sinnvoll ist es zum Beispiel mehrere

kleine, leicht verdauliche Portionen am Tag zu essen und sich beim Essen Zeit zu nehmen“, rät Dr. Bleek.

Wer den Anteil gesunder Lebens-mittel wie Vollkornprodukte steigern möchte, sollte dem Darm Zeit geben, sich an die andere Zusammensetzung der Nahrung zu gewöhnen. Außerdem ist es dann wichtig, ausreichend Flüs-sigkeit zu sich zu nehmen: Mindestens anderthalb bis zwei Liter am Tag soll-ten es sein, am besten in Form von Wasser, verdünnten Fruchtsäften oder ungesüßten Tees.

Um kohlensäurehaltige Getränke, Milchshakes, Konserven, Fertigmahl-zeiten oder Diät- und Light-Produkte mit dem Zuckeraustauschstoff Sor-bit oder Fruktosezusatz sollte man bei vermehrten Blähungsbeschwer-den allerdings besser einen Bogen machen.

Von wegen peinlich …

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Wer unter akuten Blähungen leidet, kann es erst einmal mit Hausmitteln versuchen: zum Beispiel mit Teeauf-güssen aus Kümmel, Pfefferminze, Fenchel, Anis oder Ingwer. Auch sanfte kreisende Bauchmassagen im Uhr-zeigersinn können helfen und natür-lich die klassische Wärmflasche auf dem Bauch.

Lassen Blähungsbeschwerden durch eine einfache Umstellung der Essge-wohnheiten nicht nach, kann auch mal eine spezifische Ursache dahin-terstecken, wie Nahrungsunverträg-lichkeiten. Dabei können bestimmte Nahrungsbestandteile im Dünndarm nicht mehr richtig aufgenommen wer-den. Sie werden erst im Dickdarm von Bakterien unter Gasbildung vergoren.

Unverträglichkeiten

Bauchkrämpfe nach dem Genuss von Weintrauben, Blähungen nach dem Verzehr von Äpfeln oder Birnen? Nicht für jeden ist Obst gut und bekömm-lich. Schätzungen – wie die der Ver-braucherzentrale Hamburg – gehen davon aus, dass gut 20 Prozent der

gerschaft sind Blähungsbeschwerden häufig, da der Darm durch den Einfluss von Hormonen träger wird. Gelegent-lich führen auch bestimmte Medika-mente, zum Beispiel Antidiabetika wie Acarbose, zu vermehrten Blähungen. Andere Arzneimittel wie Abführmittel oder Antibiotika können sich negativ auf die natürliche Darmflora auswir-ken, die bei der Verdauung hilft.

Reizdarmsyndrom

Häufig geht das sogenannte Reizdarm-syndrom mit Blähungsbeschwerden einher. Als mögliche Ursache wird unter anderem eine gestörte Beweg-lichkeit des Darms und eine Überemp-findlichkeit der Darmnerven vermutet, so dass bereits ein normaler Luftgehalt im Darm als schmerzhaft empfunden wird.

Wenn sich keine Ursache finden lässt und die Lebensqualität durch die Beschwerden stark beeinträchtigt ist, sollte man einen Arzt aufsuchen. Meistens stecken hinter Blähungen jedoch keine ernsthaften Erkrankun-gen.

Um festzustellen, was die Blähun-gen auslöst, kann ein Ernährungsta-gebuch helfen, empfiehlt Mediziner Bleek: „Darin notiert man über einige Wochen hinweg, was man im Laufe des Tages gegessen hat, ob und wel-che Beschwerden an dem Tag auftra-ten und ob andere Faktoren hinzuka-men, die die Beschwerden erklären könnten. Eventuell lassen sich dann bestimmte Muster erkennen, die hel-fen, der Ursache der Beschwerden auf den Grund zu gehen.“ ||

Bevölkerung hierzulande an einer Fruktose-Unverträglichkeit leiden.

Diese kann sich in jedem Alter ent-wickeln. Der Körper dieser Menschen baut Fruchtzucker nicht richtig ab. „Be-troffene mit einer Fruktose-Intoleranz müssen meist jedoch nicht komplett auf Obst, Obstsäfte oder Süßigkeiten verzichten“, sagt Kristin Pelz, Gesund-heits- und Ernährungswissenschaft-lerin im AOK-Bundesverband. „Viel-mehr geht es darum, Lebensmittel so zu kombinieren, dass der Zucker keine Beschwerden verursacht.“

Fruchtzucker (Fruktose) kommt in den meisten Obst- und einigen Ge-

müsesorten vor. Viel Fruchtzucker enthalten Weintrau-ben, Äpfel, Pflau-

men oder getrock-nete Feigen. Verträgli-

cher sind da z. B. Bana-nen oder generell Gemüse.

Fruktose versteckt sich aber auch in Produkten ohne

Fruchtanteil wie Soft-drinks oder Fitness-riegeln, z. B. in Form von Haushaltszucker, der zu 50 Prozent aus Fruchtzucker besteht. Da Fruktose ein billi-

ger Rohstoff ist, findet man ihn immer häufiger auf

der Zutatenliste von Lebens-mitteln. Auch bei Unverträg-lichkeiten von Milchzucker (Laktose-Intoleranz) oder von Gluten (Zöliakie) kön-nen Blähungen Symptome

sein. Auch in der Schwan-

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cher sind da z. B. Bananen oder generell Gemüse.

Fruktose versteckt sich aber auch in Produkten ohne

Fruchtanteil wie Soft

Da Fruktose ein billiger Rohstoff ist, findet

man ihn immer häufiger auf der Zutatenliste von Lebensmitteln. Auch bei Unverträglichkeiten von Milchzucker (Laktose-Intoleranz) oder von Gluten (Zöliakie) können Blähungen Symptome

sein. Auch in der Schwan

Auch Unverträglichkeiten können zu Blähungen führen. Bei Fruktose-Intoleranz sollte z. B. auf kleine Fruchtzucker-Bomben wie getrocknete Feigen, aber auch Weintrauben, Äpfel, Pflaumen verzichtet werden.

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Viele Hausmittel, die gegen Blähungen helfen, gibt es in der Gemüseabteilung wie Pfeffer-minze, Ingwer und Fenchel.

Foto: PublicDomainPictures/Pixabay

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Anzeichen sein. Alle Symptome treten plötzlich, also „schlagartig“ auf.

Wie verhalte ich mich bei Verdacht auf einen Schlaganfall richtig?Zögern Sie keine Sekunde, wählen Sie die 112 und schildern Sie die Symp-tome. Man sollte Betroffene beruhi-gen, bequem lagern und beengende Kleidung lockern. Bitte kein Wasser reichen, weil der Schluckreflex gestört sein kann!

Welche Folgen hat ein Schlaganfall? Bei schweren Schlaganfällen kommt es häufig zu einseitigen Lähmungen, die Betroffenen müssen also das Gehen wieder erlernen und/oder können auch einen Arm nicht oder

Was genau ist ein Schlaganfall? Ein Schlaganfall ist eine plötzlich auf-tretende Durchblutungsstörung im Ge-hirn. Weil Nervenzellen nicht mehr mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden, kommt es zu Ausfällen von Funktionen. Schlaganfälle entstehen durch Gefäßverschlüsse (80 Prozent) oder Gehirnblutungen.

Wie sehen mögliche Symptome aus? Häufige Symptome sind Gefühlsstö-rungen oder Lähmungen auf einer Körperseite. Betroffene können zum Beispiel einen Arm nicht mehr richtig heben oder nur noch verzerrt lächeln. Sprachstörungen kommen häufig vor, auch Sehstörungen, Schwindel oder sehr starke Kopfschmerzen können

nur eingeschränkt nutzen. Rund ein Viertel leidet unter Sprachstörungen. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Beeinträchtigungen, die nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind wie Aufmerksamkeitsstörungen oder Depressionen.

Seit mehr als 25 Jahren existiert die Schlaganfall-Selbsthilfe. Wie hat sich die Stiftung seither entwickelt?Die Anzahl der Gruppen hat deutlich zugenommen, bei Gründung der Stif-tung waren uns lediglich 100 bekannt. Mit unserer Unterstützung sind in allen Teilen Deutschlands viele neue Gruppen entstanden. Heute sind es etwa 360, in denen sich rund 16.000 Menschen engagieren.

Annähernd 270.000 Menschen erleiden jährlich in Deutschland einen Schlaganfall. Betroffen sind vornehmlich ältere Menschen ab 60, auf sie entfallen fast 80 Pro-zent aller Schlaganfälle. Aber auch jüngere Menschen und sogar Kinder sind jedes Jahr davon betroffen. Stefan Stricker von der Deutschen Schlaganfall-Hilfe gibt Antworten zu den wichtigsten Fragen.

Deutsche Schlaganfall-Hilfe

Wenn jede Minute zählt

Stefan Stricker.

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Kleine Helfer für mehr Selbstständigkeit

Um möglichst selbstständig in der Verrichtung der alltäglichen Dinge zu bleiben oder wieder zu werden, gibt es zahlreiche Produkte für Menschen, die durch einen Schlaganfall beeinträchtigt sind. Mit der folgenden Liste möchte die Deutsche Schlaganfall-Hilfe einen Eindruck vermitteln, welche Alltagshelfer zur Verfügung stehen.■ Einhänderbrettchen mit erhöhtem Rand, um das Verrutschen des Brotes

zu verhindern und das Schmieren mit einer Hand zu ermöglichen;■ Griffverdickungen, Griffanpassungen (z. B. durch lufttrocknende Knete)

für verbesserte Greifmöglichkeit bei eingeschränktem Faustschluss;■ abgewinkeltes Besteck bei eingeschränkter Armfunktion;■ Tellerranderhöhung verhindert das Herunterschieben des Essens beim

Aufnehmen auf die Gabel oder den Löffel;■ Spülhelfer und Spültuchpresse;■ diverse Dosenöffner (Zugringöffner, Kautschukhütchen, Universalöffner);■ Befestigung eines Schraubglasöffners unter der Tischplatte;■ Küchenhelfer wie Apfelschälmaschine, spezielle Gemüseschäler,

Tubenpressen für vereinfachtes, einarmiges Ausdrücken von Tuben, selbstöffnende Scheren oder Tischscheren, Greifhilfen, Eierschneider;

■ Wischeimer zum Schieben;■ Alltagshelfer beim Anziehen wie Knopf- und Reißverschlusshelfer,

Schnürsystem für Einhänder (Loc Laces), Strumpfanziehhelfer, BH-Hilfe, Teleskopschuhanzieher;

■ Alltagshelfer bei der Hygiene wie Kammverlängerung, Handwaschbürste mit Saugnapf, Duschschuhe, um das Ausrutschen auf feuchtem Unter-grund zu verhindern, Waschlappen mit Seife, Rückeneincremehilfe.

19Wie geht’s heute 4 | 2021

Was ist die größte Herausforderung für die Selbsthilfe?Sie braucht Menschen, die sich enga-gieren, die alles organisieren. Das sind die Sprecher der Selbsthilfegruppen. Wie in vielen Ehrenämtern wird es auch hier schwieriger, diese Menschen zu finden. Beim Schlaganfall kommt hinzu, dass es häufig ältere Menschen mit angeschlagener Gesundheit sind.

Hat sich das Image der Selbsthilfe verändert?Ich finde ja. Viele haben noch das klas-sische Bild vom Stuhlkreis im Kopf. Da sitzen Menschen mit gesenkten Häuptern, und einer nach dem ande-ren erzählt seine Geschichte und wird von den anderen bemitleidet oder getröstet. Das ist natürlich Unfug. Die Selbsthilfegruppe ist heute eine starke Interessengemeinschaft, von der alle profitieren. Und für viele ist sie darü-ber hinaus ein wichtiger persönlicher Halt, manche treffen dort die einzigen Freunde, die ihnen geblieben sind.

Herr Stricker, wir danken für das Gespräch.

Was halten Sie von Online-Selbst-hilfe?Viel, insbesondere für Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Die Online-Selbsthilfe ist im Kommen, es gibt im-mer mehr Foren. Der Vorteil des Inter-nets ist, dass man viel mehr Menschen erreicht. Man findet fast immer jeman-den, der die Antwort auf eine Frage hat. Der große Nachteil ist allerdings: Es fehlt der persönliche Kontakt.

Welche Rolle spielt dieser?Er hat schon einen großen Anteil am Erfolg der Selbsthilfe. Der eine Teil ist die Informationsvermittlung, z. B. bei Fragen zu möglichen Therapien oder Tipps, wie man Hilfsmittel beantragt. Der andere ist die menschliche, emo-tionale Seite. Man trifft dort Menschen, die Ähnliches erlebt haben, die einen verstehen. Gerade solche emotionalen Feinheiten sind online nicht vermittel-bar. Das ist einer der Gründe dafür, dass sich eine große Online-Selbst-hilfegruppe auch regelmäßig zu realen Treffen verabredet.

Darüber hinaus ist die Stiftung na-türlich auch in vielen anderen Berei-chen aktiv. Wir haben zum Beispiel ge-meinsam mit der Deutschen Schlagan-fall-Gesellschaft mehr als 330 Stroke Units, also Schlaganfall-Spezialstatio-nen, zertifiziert. Außerdem haben wir an vielen Orten in Deutschland eh-renamtliche Schlaganfall-Helfer aus-gebildet. Und in Zukunft wollen wir dafür sorgen, dass Betroffene einen Anspruch auf Begleitung durch einen Schlaganfall-Lotsen haben.

An wen richtet sich das Selbsthilfe-Angebot und wie ist die regionale Abdeckung?Grundsätzlich an alle Betroffenen und auch ihre Angehörigen. Es gibt Grup-pen für jüngere Betroffene, für Eltern betroffener Kinder, für Angehörige, Gruppen mit Menschen mit Aphasie. In Ballungsräumen ist die Abdeckung sehr gut. In ländlichen Regionen kann es passieren, dass man mitunter 50 Kilometer fahren muss. Das ist manch-mal ein Problem.

i Weitere Informationen:Stiftung Deutsche Schlaganfall-HilfeSchulstraße 22, 33311 Gütersloh

Service- u. Beratungszentrum:Tel. 05241/9770-0www.schlaganfall-hilfe.de

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Glücklich mit Knieimplantat

Eine lebensbedrohliche Krebs-erkrankung, ein über 30 Jahre altes Knieimplantat und un-

auffindbare Patientenakten – die Ge-schichte von Manuela Voack ist ge-prägt von großen Unglücks- und noch größeren Glücksfällen. Dank eines hochwertigen Kniegelenkersatzes kann sie seit Jahrzehnten ein aktives und glückliches Leben führen.

Manuela Voack ist Studentin in Mün-chen, als sie 1990 unerklärliche Knie-schmerzen bekommt. „Die Hausärzte konnten keine Ursache finden. Sie meinten, es sei psychosomatisch“, erzählt sie. Damit gibt sie sich aber nicht zufrieden, hat das deutliche Ge-fühl, dass etwas Gravierendes vorliegt.

Aber es dauert ein halbes Jahr, bis ihre Befürchtung bestätigt wird: Eine

seltene, aggressive Tumorart zerfrisst ihr Kniegelenk und Teile des Ober-schenkelknochens. Manuela Voack ist zu dem Zeitpunkt gerade mal 24 Jahre alt. „Für mich war es ein Schock. Ich war bis dahin eine glückliche Studentin, habe nebenbei gejobbt, war zufrieden in meiner Partner-schaft.“

Bedrohliche Lage

Die Ärzte machen ihr wenig Mut, sprechen von Amputation oder so-gar tödlichem Verlauf. Sie beginnt eine Chemotherapie, ist von da an zu nichts mehr fähig. Aber die Therapie schlägt an, der Tumor geht wie durch ein Wunder bereits nach dem ersten Zyklus deutlich zurück.

Für die Operation lässt sich die ge-bürtige Österreicherin 1991 nach Wien verlegen – auch weil dort ein welt-weit renommierter Orthopäde und Experte für die seltene Tumorerkran-kung arbeitet. „Da der Tumor noch relativ klein war und dazu durch die Chemotherapie zurückgegangen war, musste nur mein Kniegelenk ersetzt – und nicht das gesamte Bein amputiert werden“, erzählt sie.

Aus der folgenden Chemothera-pie entlassen, ist die junge Frau be-schwerdefrei, läuft eine Weile auf Krü-

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cken. Fünf Jahre später gilt der Tu-mor als geheilt. Und auch mit dem künstlichen Kniegelenk geht es ihr gut. „Ich habe seitdem ohne Beschwer-den, ohne Schmerzen gelebt. Und ich habe mich nicht geschont“, sagt sie stolz. „Ich bin zwar nicht mehr berg-steigen oder Skifahren gegangen, aber ich war auf Messen, bin stundenlang gestanden und gelaufen, habe Koffer geschleppt.“ Und sie ergänzt: „Außer-dem habe ich knapp sieben Jahre nach der Chemo eine gesunde Tochter zur Welt gebracht, was für mich das größte Geschenk auf Erden war und ist!“

Update fürs Kniegelenk

Manuela Voack ist auch heute noch eine lebensfrohe Frau, die mitten im Leben steht. Sie führt inzwischen das Unternehmen ihres Vaters – ein an-spruchsvoller Job. Das gut funktio-nierende Knieimplantat trägt dazu bei, dass sie auf Messen gehen, Kun-dentermine wahrnehmen und an den Produktionsstätten präsent sein kann.

Doch 2017 hat sie allmählich das Gefühl, das Gelenk sei verschlissen. „Vielleicht war die Beweglichkeit ein bisschen schlechter geworden.“ Sie macht ihren ehemaligen Operateur in Wien wieder ausfindig, er ist mittler-weile über 80 – und schildert ihm ihre Bedenken. „Er konnte sich an mich erinnern und schlug mir vor, in einer kleinen OP ein paar Ersatzteile am Ge-lenk auszutauschen.“

Endoprothetik-Hersteller kooperiert

Voack recherchiert und stößt auf einen Endoprothetik-Hersteller in Hamburg. Der Mitarbeiter gleicht ihre Daten ab und tatsächlich: Die Vermutung stimmt und das Unternehmen hat die Unter lagen von Voacks Gelenk noch im Archiv. Und: Der Hersteller bestä-tigt, dass sie das Gelenk und Ersatzteile noch herstellen können – nach fast 30 Jahren.

Gemeinsam mit einem Mitarbeiter des Unternehmens trifft sie sich er-neut mit dem Chirurgen, um die „Er-satzteil-Operation“ zu besprechen,

„Erst der Orthopäde in Wien hat sich mir wirklich angenommen und mir das Gefühl gegeben, aufgehoben zu sein, vor allem in menschlicher Hinsicht.“ Und sie sagt: „Man darf sich nicht ent-mutigen lassen, auch wenn die Ärzte einem das manchmal schwermachen.“

Manuela Voack ist zufrieden mit ihrem Knieimplantat, das sie nun schon seit fast 30 Jahren begleitet. „Wenn jemand schlimme Beschwer-den hat, sollte er mit einer OP nicht zögern. Wenige Wochen nach der OP ist man praktisch wie neu und man kann alles wieder machen.“ ||

die für März 2018 angesetzt wird. Doch bei einem Sturz auf Glatteis erleidet sie eine gerissene Sehne und einen Knochenbruch – die 27 Jahre alte Prothese blieb unversehrt. Der Chi-rurg organisiert, dass bereits nach einer Woche die gerissene Sehne ge-meinsam mit dem für März geplan-ten Kniegelenk-Update operiert wer-den kann.

Die OP gelingt und Sehne sowie Kniegelenk werden wie geplant re-pariert. Es stellt sich heraus, dass die alte Prothese in einwandfreiem Zu-stand ist, selbst die Ersatzteile wären nicht unbedingt nötig gewesen. „Da-mit hatte ich nicht gerechnet. Mein Körper, meine Muskulatur haben sich ja an dieses Gelenk gewöhnt.“

Ein guter Rat

Anderen Patienten rät sie: „Sehr wich-tig ist, dass man sich schlau macht, wer die richtigen Ärzte sind. Ich muss gestehen, dass ich damals mit 24 mit der Diagnose völlig überfordert war.“ Sie berichtet über ihre Odyssee am Anfang der Tumorerkrankung, als sie diverse Ärzte aufsuchte und mehrfach in Kliniken vorstellig wurde.

Optimales Kniegelenk

Rund 170.000 Patienten erhalten in Deutschland jedes Jahr ein künstliches Kniegelenk. Ursachen sind meist Unfälle, Arthrosen oder Fehlstellungen, die zu einer Abnutzung des Gelenks führen. Die Endoprothesen bestehen zum einen aus zwei Kobalt-Chrom-Legierungen, welche die nicht mehr gleitfähigen Gelenkflächen am Ober- und Unter-schenkelknochen überziehen. Dazwischen befindet sich ein bewegliches, hartes Kunststoffteil aus Polyethylen (PET), das für Beweglichkeit sorgt.

Muss bei schwerer Arthrose ein Kunstgelenk implantiert werden, ist nicht immer eine Totalendoprothese notwendig: Manchmal reicht auch eine Teilprothese (z. B. „Schlittenprothese“). Voraussetzung sind intakte Kreuzbänder und eine Beschränkung des Knorpelschadens auf einen Gelenkabschnitt. Durch Erhalt des vorderen Kreuzban-des nehmen Patienten das Kunstgelenk natürlicher wahr, können in Alltag und Sport aktiver sein. Zudem ist der Eingriff kleiner und die Rehabilitation kürzer.

Im Kniegelenk trifft das untere Ende des Oberschenkelknochens mit seinen zwei Gleitrollen, den Kondylen, auf das obere Plateau des Schienbeinkopfes. Dieser hat korrespondierende Ausbuchtungen zu den Kondylen. Es besteht auch ein Gelenk zwischen Kniescheibe und Oberschenkelknochen. Alle Gelenkpartner sind mit einer Knorpelschicht überzogen.

Im Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) sind für das Jahr 2019 insgesamt 124.677 Knieprothesenimplantationen registriert. 86,3 Prozent erhielten eine Total-endoprothese und 13,5 eine Schlittenprothese. Patienten bis 54 Jahre wurden eher mit Teilprothese versorgt, 23,5 Prozent der Frauen und 27 Prozent der Männer.

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Manuela Voack schont sich nicht und geht gerne auf Reisen – hier mit ihrer Tochter im Grand Canyon.

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Während heutzutage be-sonders jüngere Men-schen von der immer

noch unzureichenden Jodversorgung in Deutschland betroffen sind, leiden gerade Ältere an den Folgen einer frü-heren Jodmangelzeit.

„Bis weit in die 80er-Jahre nahmendie Menschen hierzulande etwa nur ein Fünftel der von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfoh-lenen Jodzufuhr von 200 Mikrogramm pro Tag auf“, erklärt Professor Roland Gärtner, Internist und Endokrinologe aus München sowie Vorsitzender des Arbeitskreises Jodmangel e.V.

„Die Folgen eines langfristigen Jod-mangels, wie eine vergrößerte Schild-drüse oder Schilddrüsenknoten, blei-ben bis ins hohe Alter bestehen und dies oft unbemerkt. Unentdeckte Schilddrüsenveränderungen sind be-reits in der Altersgruppe der über 45-Jährigen keine Seltenheit.“ Doch

was bedeutet dies speziell für ältere Menschen?

Schilddrüse checken

„Insbesondere ‚heiße‘ Schilddrüsen-knoten, sogenannte autonome Ade-nome, können eine Schilddrüsen-überfunktion auslösen, und diese bleibt oft unentdeckt“, betont Pro-fessor Gärtner.

„Vor allem bei älteren Menschen kann dies zum Problem werden. Sie leiden häufig an Krankheiten, bei denen Untersuchungen, zum Beispiel der Blutgefäße, mit stark jodhaltigen Kontrastmitteln notwendig sind. Diese hohen Jodbelastungen können dann bei bestehenden heißen Knoten meist schleichend und unbemerkt zu einer Schilddrüsenüberfunktion führen“, so der Endokrinologe weiter.

Gleiches gilt bei Herzrhythmusstö-rungen, für deren Behandlung oft sehr

jodhaltige Medikamente eingesetzt werden. Die verantwortlichen Ärzte sollten daher vor der Behandlung mit jodhaltigen Medikamenten oder dem Einsatz entsprechender Kontrastmittel den Schilddrüsenstatus kontrollieren.

Darüber hinaus ist die Symptoma-tik einer Schilddrüsenüberfunktion bei Senioren oft weniger ausgeprägt als bei jüngeren Menschen. Vorhofflim-mern oder eine unklare Gewichtsab-nahme gehören im Alter häufig zu den einzigen Zeichen der Überfunktion.

Fehlernährung vermeiden

Die sogenannte Mangel- oder Fehl-ernährung ist unter älteren Men-schen weit verbreitet. Zwar sinkt mit zunehmendem Alter in der Regel der Energieverbrauch, jedoch bleibt der Bedarf an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen gleich.

Um einer Fehlernährung und einer daraus resultierenden Unterversor-gung des Körpers mit essenziellen Nährstoffen vorzubeugen, sollten Äl-tere auf ihre Ernährungsgewohnhei-ten achten. Für den Jodhaushalt ist vor allem Seefisch eine gute Wahl. Dieser enthält von Natur aus viel Jod und eignet sich aufgrund der locke-ren Fleischbeschaffenheit besonders für Menschen mit Kau- und Schluck-beschwerden. ||

Oft mit unangenehmen Folgen

Tipps zur richtigen Ernährung im Alter

■ viel Gemüse und Obst,■ Seefisch und Milchprodukte sind gute Jodlieferanten,■ jodiertes Speisesalz verwenden und bei verarbeiteten Lebensmitteln darauf

achten, dass sie mit Jodsalz hergestellt wurden,■ Lebensmittel mit hohem Zucker- oder Fettanteil in Maßen genießen;■ viel trinken (mindestens 1,5 Liter),■ Ernährung anpassen: Lebensmittel mit hohem Nährstoffgehalt und weniger

Kalorien (Gemüse und Vollkornprodukte) anstatt Lebensmittel mit wenig Nährstoffen und viel Kalorien (Weißbrot, Kuchen, Softdrinks) bevorzugen. i Weitere Informationen:

www.jodmangel.de

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Bon Appétit!

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Knusprige Gewürzkekse

aus dem Waffeleisen; ca. 72 Stück

Mürbeteig250 g Weizenmehl1 ½ gestr. TL Backpulver*1 EL gem. Zimt½ gestr. TL gem. Ingwer½ gestr. TL gem. Gewürznelken½ gestr. TL gem. Muskatblüte3 Msp. gem. Kardamom2 Msp. gem. Piment125 g brauner Zucker1 Pck. Vanille-Zucker*125 g weiche Butter3 EL Milch

Die Kekse auf einem Kuchenrost erkalten lassen. Nach Wunsch vor dem Servieren mit Puderzucker be-streuen.

Tipp: Ohne Waffeleisen können die Teigkugeln auf ein mit Back-papier belegtes Blech gegeben wer-den, etwas flach drücken und imvorgeheizten Backofen (Ober-/Unterhitze etwa 160°C, Heißluftetwa 140°C) rund 20 Min. backen.In gut schließenden Dosen kann man die Kekse etwa drei Wochenaufbewahren.

* zum Beispiel von Dr. Oetker

ZubereitungMehl mit Backpulver mischen, übrige Zutaten hinzufügen und alles mit einem Mixer (Knethaken) zunächst auf niedrigster, dann auf höchster Stufe zu einem Teig ver-arbeiten. Diesen in Folie gewickelt mind. 30 Min. kalt stellen.

Waffeleisen auf höchster Stufe vorheizen. Den Teig vierteln. Je-des Teigstück auf leicht bemehlter Arbeitsfläche zu einer Rolle (etwa 36 cm) formen. In etwa 2 cm breite Stücke schneiden und zu Kugeln formen. Mehrere Teigkugeln in das gefettete Waffeleisen geben und knusprig backen.

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24 Wie geht’s heute 4 | 2021

Schmallenberger Sauerland

Der Wind fegt um die Häuser-ecken, auf den Bürgersteigen haben sich große Pfützen ge-

bildet und der Himmel ist wolkenver-hangen: Bei solchen Wetterverhält-nissen hat man nicht gerade Lust auf einen Stadtbummel. Doch wer raus-geht in die Natur, wird feststellen, dass hier draußen eine ganz besondere Stimmung über der Landschaft liegt, die ihre eigene Magie besitzt.

Ein magischer Morgen

An einem nebligen Morgen hüllen sich beispielsweise die sanften Hügel und romantischen Täler des Schmal-lenberger Sauerlands in mystische Schleier. Und selbst bei einem Regen-spaziergang genießt man die frische Luft und wohltuende Stille.

Die Region befindet sich inmitten des Naturparks Sauerland-Rothaarge-birge und nur zwei Autostunden von den Ballungszentren Rhein, Main und Ruhr entfernt. Wer sich also spontan entscheidet, den Tag zum Wandern zu nutzen, ist schnell vor Ort und kann in die Ruhe und Weite eintauchen. Über 2.000 Kilometer gekennzeich-neter Wanderwege durchziehen die abwechslungsreiche Landschaft.

Traumhafte Aussichten und idylli-sche Plätze zum Verweilen kennzeich-nen zum Beispiel den Westfelder An-toniussteig. Oder man läuft ein Stück

Auf verschneiten Pfaden

auf dem bekannten Rothaarsteig, der neben beeindruckenden Naturerleb-nissen auch authentische Gastrono-mie bietet.

Viele Besucher lieben besonders die romantische Naturkulisse an ver-schneiten Wintertagen. Dann zeigen sich Bäume, Hecken und Wiesen in einem traumhaften Weiß. Je nach Wunsch kann man die friedliche Idylle auf geräumten Winterwanderwegen, tief verschneiten Pfaden oder bei einer Schneeschuhtour durchstreifen.

Alle Touren gibt es auch zum Down-load unter www.schmallenberger-sauerland.de/wanderwelt oder als App für unterwegs.

Gemütliche Stunden und echte Begegnungen

Nach dem Outdoorvergnügen freut man sich über behagliche Wärme. Wie wäre es beispielsweise mit der Ein-kehr in ein uriges Gasthaus mit haus-gemachten Spezialitäten der Region und selbst gebackenen Leckereien aus der eigenen Konditorei? Oft genug entspannt sich dabei ein herzliches Gespräch mit den Menschen vor Ort, die sich gerne Zeit nehmen für echte Begegnungen.

Auch für Übernachtungsgäste ist viel geboten: Von der gemütlichen Ferien-wohnung bis zum Wellness-Hotel mit Erlebnisbad, Saunalandschaft und Spa ist alles dabei. Auch Beauty-Behand-lungen, Massagen und Wannenbäder bei Kerzenschein und entspannender Musik lassen sich buchen. ||

Nach dem Ausflug geht‘s zum Aufwärmen vor den Kamin.

Im dichten Wald macht auch ein Regenspaziergang Spaß.

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Wandern am Winterstrand

Im Winter ist die Lübecker Bucht ganz still. Das Meer ist selten zu-gefroren, aber manchmal reicht

das Eis dann doch hinaus bis zur Fahr-rinne der großen Schiffe bei Trave-münde. Der Winterwind weht frisch und die Luft ist frostkalt und glasklar. Gerade zur kalten Jahreszeit kann die Bucht z. B. durch geführte Wanderun-gen und Spaziergänge ganz neu er-lebt werden.

Fackelwanderung

Was gibt es Schöneres, als mit einer wärmenden Fackel in der Hand durch die Abenddämmerung zu laufen, und Erzählungen von Lothar Frehse zu lau-schen? Der kernige Fischer kennt die Küste wie seine Westentasche, fuhr schon zur Schulzeit mit den Fischern raus auf großen Fang und war als Ma-rinesoldat unterwegs zwischen Flens-burg und Swinemünde.

Über viele Jahre hat er so Geschich-ten gesammelt, die er mit seinen Gäs-ten bei der Fackelwanderung teilt. Da-bei erzählt er schaurig-schöne Ostsee-Anekdoten, Besinnliches und auch Poetisches. Nahezu jede Woche von Anfang November bis Ende Januar ge-leitet er Urlauber aus aller Welt zur

nächtlichen Stunde am eisigen Ost-seeufer entlang.

Lama-Wanderung am Strand

Auch Tierfreunde kommen zum Zug, wenn die Diplom-Pädagogin und zerti-fizierte Lama-Therapeutin Ines Schnei-der zur Lama-Wanderung einlädt. Auf diesen Wanderungen, die über den Winter jede Woche bis in den Frühling hinein stattfinden, begegnen die Teil-nehmer jenen Tieren, die sonst in ganz anderen Teilen der Erde heimisch sind.

Das Besondere an den geführten Lama-Wanderungen ist, dass sie direkt am Strand in Haffkrug und Pelzerha-ken entlanggehen. Bevor es jedoch an

den Strand geht, vermittelt die Wan-derführerin Wissenswertes, z. B. zur Wesensart der Lamas und dem Um-gang mit ihnen.

Wichtig ist der Wanderführerin auch das Thema Achtsamkeit. Deshalb blei-ben die Gruppen klein, maximal acht Personen dürfen teilnehmen.

Sternen-Spaziergang in Neustadt

Eins mit der Nacht und den Sternen, das ist man beim Sternen-Spaziergang von Peter Weinreich. Der Astronom und Leiter der Sternwarte Neustadt erzählt Wissenswertes über die Sterne und die Sternbilder. Von der Neustäd-ter Sternwarte wird gemütlich durch die umliegenden Felder gebummelt, während er Sternengeschichten aus Wissenschaft und Mythologie erzählt.

Da die Sichtbarkeit der Sterne wet-terabhängig ist, gibt es bei schlech-tem Wetter ein Ersatzprogramm mit Bildern aus der Sternwarte. ||

Lübecker Bucht

Informationen zu allen Veranstaltungen wie die Fackelwanderung (li.) oder die Lama-Wanderung (o.), gibt es auf www.luebecker-bucht-ostsee.de.Fo

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Angst als ChanceJeder kennt das befreiende Gefühl, wenn man alltäg-liche Ängste besiegt hat, z. B. das Referat in der Schule oder ein Gespräch mit dem Chef. Ja, Angst kann der entscheidende innere Antrieb für Ver-änderung sein. Wenn wir trotz der Angst handeln, gewinnen wir langfristig an innerer Sicherheit, Klarheit, Kraft, Kompe-tenz und Lebensfreude. Sinnvoll ist es daher, sich vor einer Herausforderung zu fragen: „Was kann ich gewinnen und dazulernen, wenn ich mich der Situation stelle?“

Man kann auch bewusst die körperlichen Symptome, die ganz automatisch vor neuen Situationen auftreten, an-ders bewerten. Dazu gibt es interessante Untersuchungen. Statt zu sagen „Ich habe Angst“ kann man sagen „Ich bin aufgeregt“ oder „Ich bin jetzt neugierig auf Neues“. Worte haben Macht. Sie können uns hindern, auf Neues zuzuge-hen oder uns dazu ermutigen.

Sie finden Angst hat zu Unrecht einen schlechten Ruf? Ängstliche Menschen werden bei uns oft abwertend als „Weicheier“ oder „Angsthasen“ bezeichnet. Da ist es doch kein Wunder, dass wir unsere Ängste lieber für uns behaltenund verstecken. Dabei hilft uns Angst, unser Leben zu schützen, sie rüttelt an unseren Gewohnheiten, kann zu Veränderungen führen, kann uns zu neuen Denk- und Handlungsmöglichkeiten ermutigen, lässt uns kreative Lösungen für Probleme finden, lässt uns Grenzen über-winden und fördert so unsere Entwicklung.

Sie schützt aber auch unser Selbstbild und wehrt Unan-genehmes ab, mit dem Preis, dass wir daher oftmals in der Komfortzone bleiben. Angst kann schwächen, doch kann sie uns anspornen dazuzulernen und uns für unsere Be-dürfnisse und Ziele einzusetzen. Wichtig ist, sich nicht von der Angst lähmen zu lassen, sondern den Fokus darauf zu lenken, was wir wollen und zu handeln.

Was zeichnet Menschen aus, die zumeist angstfrei und mit innerer Stärke durchs Leben gehen?Sie fühlen sich sicher, gelassen, klar, trauen sich etwas zu, stehen zu ihrer Meinung, engagieren sich für ihre Belange, Ziele und Träume. Sie sind auf der Basis von Selbstver-antwortung bereit, Risiken einzugehen, stehen zu Fehlern und betrachten sie als Lernchance und machen ihr Ding.

Was raten Sie bei akut aufsteigender Angst?Wenn Angst auftaucht, mehrmals bewusst langsam und tief ausatmen, den Boden unter den Füßen spüren und sich dann auf die gegenwärtigen Aufgaben konzentrieren. ||

Die Corona-Pandemie, die Klimakrise oder politische Unruhen lösen bei vielen Menschen Unsicherheit und Ängste aus. Wie sollten wir damit umgehen?Gerade in schwierigen Zeiten ist es wichtig, in unserer Kraft zu bleiben. Bewusste Selbstwahrnehmung ist der Schlüssel zum konstruktiven Umgang mit unseren Ängsten. Wichtig ist zu erkennen, dass unser Verstand sich gerne zukünftige Katastrophenszenarien ausmalt. Dies hat damit zu tun, dass wir – evolutionär bedingt – gelernt haben, auf mögliche Gefahren zu achten. Wir leiden unter einer negativen Ver-zerrung. Wenn wir Angst bekommen, dann ist es sinnvoll zu akzeptieren, dass sie unser Leben schützen will und dass wir mit den Gedanken in der Zukunft sind.

Wie kann man dann besser damit umgehen?Nun können wir bewusst die Perspektive wechseln, mit den Gedanken in die Gegenwart kommen und Ausschau danach halten, was im Leben gut läuft, was nährend und stärkend ist – das können Kleinigkeiten sein oder Kraft-quellen wie z. B. Erinnerungen, schöne Erlebnisse, aber auch Eigenschaften, Freunde, Rituale. Das Gehirn nimmt Positives oft nicht gebührend wahr, also gilt es, diese Seite immer wieder bewusst zu stärken und zu verinnerlichen, so dass wir uns aktiv für das einsetzen, was uns wichtig ist und dabei unsere Lebensfreude behalten.

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Dr. Gabi Pörner ist Psychologin und Expertin für Persönlichkeitsent-wicklung und Veränderungskompe-

tenz. Zum Umgang mit der Angst hat sie ein Buch geschrieben (siehe S. 27).

Angst wird auch heute noch oft als Tabuthema empfunden. Dabei kennt jeder dieses Gefühl, das uns handlungsunfähig macht. Wie man es schafft, die eigene Angst anzunehmen, um sie als Chance für Veränderung zu nutzen und konstruktiv mit ihr umzugehen, erzählt Psychologin Dr. Gabi Pörner im Interview.

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Angst als positive Kraft für VeränderungenAngst gehört zum Leben – sie lässt uns auf unsere warnende innere Stimme hören, blockiert uns aber oft genug bis zur völligen Regungslosigkeit. Weil sie so unangenehm ist, Herzrasen, Schweißausbrüche oder Panik verursacht, versuchen die meisten Men-schen, ihr soweit wie möglich zu entgehen.

Dr. Gabi Pörner zeigt im Buch „Aus der Angst in die Kraft“, dass Angst die Seele anregen kann zu wach-sen. Sie ist ein Motor, die eigenen inneren Stärken wahrzunehmen, sodass man neue Antworten fin-det, die zu mehr Selbstbewusstsein, zu mehr Klar-heit und innerer Gelassenheit führen.Dr. Gabi Pörner: „Aus der Angst in die Kraft – Wie ich meine inneren Stärken erkenne und nutze“. Verlag Fischer & Gann (2021); ISBN 978-3-95883-488-0, 17 Euro.

Beckenbodenschwäche – sprechen wir darüber!

Dass der Beckenboden im Laufe des Lebens etwas von seiner Stabilität einbüßt, ist nicht ungewöhnlich. Es handelt sich schließlich um ein Muskelgeflecht, dessen Kraft mit der Zeit abnimmt. Doch obwohl das Thema Beckenbodenschwäche knapp zehn Millionen Menschen in Deutschland betrifft, ist es immer noch mit einem Tabu belegt. Dabei stehen heute die verschiedensten Behandlungsmöglich-keiten zur Verfügung.

In ihrem Ratgeber erklären Dr. Stefan Riss und Dr. Barbara Bodner-Adler nicht nur, wie der Beckenboden aufgebaut ist, sondern zeigen auch, dass sich eine Beckenbodenschwäche in sehr vielen Fällen beheben oder zumindest verbessern lässt.Priv.-Doz. Dr. Stefan Riss, Univ.-Doz. Dr. Barbara Bodner-Adler: „Ratgeber Beckenbodenschwäche – Welche medizinischen Behandlungsmöglichkei-ten es gibt. Was man selbst für einen starken Beckenboden tun kann“. Humboldt-Verlag; ISBN 978-3-8426-302-5, 19,99 Euro.

Vorschau

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Impressum

Verlag/Anzeigenverwaltung:MTD-Verlag GmbHSchomburger Straße 1188279 AmtzellTelefon: 0 75 20/9 58-0Telefax: 0 75 20/9 58-99E-Mail: [email protected]: www.mtd.deRedaktion: Wolf-Dieter Seitz (verantw.),

Carolin Steppat, Rainer StraubGestaltung: C. MaurerAnzeigen: Horst Bayer (verantw.),

Ursula SaurweinDruckerei: C. Maurer GmbH & Co. KG, Geislingen/Steige

Alle Rechte, insb. das Recht der Vervielfältigung,Mikrokopie und Übersetzung vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages.

Die in diesem Heft veröffentlichten Tipps und Ratschläge sind nicht als Ersatz oder Alternative für ärztliche Behandlung oder verschreibungspflichtige Therapien gedacht. Bei gesundheitlichen Beschwer den raten wir Ihnen zu einem Arztbesuch. Für alle in dieser Ausgabe gemachten Angaben werden vom Herausgeber keine Verpflichtungen übernommen – Produkthaftungsausschluss. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Autors wieder, die sich nicht unbedingt mit der Ansicht des Herausgebers deckt. Produktinformationen basieren auf den Herstellerangaben.

Das nächste „Wie geht’s heute“ gibt es ab Ende Februar 2022 in Ihrem Sanitätshaus.

■ Rückenfit: Keine Chance dem Schmerz

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■ Blutdruck im Blick:Richtig messen

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Rebus

Sudoku

Rätselspaß

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Zahlen von 1 bis 9 sind so einzutragen, dass sich jede dieser neun Zahlen nur einmal in einem Neunerblock, nur einmal auf der Horizontalen und nur einmal auf der Vertikalen be�ndet.

Lösungen

Fehlerbild:

Rebus: WINTERKOLLEKTION(Mu�n, Ferkel, Pokal, Sekt, Oliven)

Wintersport-Quiz:1– C, 2 – D, 3 – C, 4 – A

Einer fällt aus der Reihe: F – Der Weg beginnt weiter links.

Buchstabennetz: SCHNEEKANONE

Sudoku:925143867714628359683795421278519634349267518561834972152486793497352186836971245

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Buchstabennetz

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Wintersport-Quiz

1. Wo steht die Heini- Klopfer-Ski�ugschanze?

A Garmisch-PartenkirchenB TauplitzC OberstdorfD Innsbruck

2. Welche beiden Disziplinen gehören zur Nordischen Kombina-tion?

A Langlauf und SchießenB Abfahrt und SkispringenC Langlauf und AbfahrtD Skispringen und Langlauf

3. Wer holte nie Gold in einer Ski-Disziplin bei den Olympischen Spielen?

A Rosi MittermeierB Katja Seizinger C Martina Ertl-Renz D Maria Riesch

4. Für was steht das G im Super-G-Slalom?A GiantB G-KräfteC GreatD Gegenhang

Einer fällt aus der Reihe

Welche Winterlandschaft von A bis H ist nicht identisch mit den anderen und fällt aus der Reihe?

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