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Regierungspräsidium Gießen
- Pflanzenschutzdienst Hessen -
67. Baden-Württembergischer Pflanzenschutztag
am 19. Februar 2020
in Bad Mergentheim
M. Lenz
RP Gießen - Pflanzenschutzdienst Hessen
Tel.: 06 41/3 03-52 14
Wie können Ertragsverluste bei Zuckerrüben durch die Cercospora-Blattkrankheit verhindert werden?
Welche Fungizide wirken noch?
Regierungspräsidium Gießen
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Gliederung
Einleitung
Biologie und Auftreten von Cercospora
Bekämpfungsmöglichkeiten - indirekte und direkte Maßnahmen - Situation Fungizide - Resistenzen - welche Sorten können helfen
Fazit
Wie können Ertragsverluste bei Zuckerrüben durch die Cercospora-Blattkrankheit verhindert werden?
Welche Fungizide wirken noch?
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Einleitung
wichtigste Blattkrankheit in Zuckerrüben
weltweit in allen Rübenanbaugebieten verbreitet
tritt vor allem in wärmeren Regionen und Jahren auf
in Europa vor allem: Italien, Österreich, Spanien, Griechenland, Balkan, Tschechien; Rumänien
in D bundesweit; Starkbefall vor allem: Niederbayern entlang der Donau, Rheingrabengebiet (Beregnung)
Wirtspflanzen: Zu-Rüben, Futterrüben, Rote Rüben/-Beete, Mangold, Spinat Unkräuter wie Amarant, Gänsefußarten, Knöteriche, Malven u.a.
Cercospora-Blattfleckenkrankheit in Zuckerrüben
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Einleitung
verursacht Ertrags- und Qualitätsverluste
bei Starkbefall Mehrerträge (BZE) bis 50%
seit Beginn der 90er Jahre zunehmender Befall
besondere Problematik in Beregnungsgebieten
zurückgebliebene Erntereste dienen als Ausgangsmaterial für das Folgejahr
in Deutschland zwischen 1-4 Fungizidbehandlungen
tendenziell früherer Befallsbeginn zunehmend
Cercospora-Blattfleckenkrankheit in Zuckerrüben
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Gliederung
Einleitung
Biologie und Auftreten von Cercospora
Bekämpfungsmöglichkeiten - indirekte und direkte Maßnahmen - Situation Fungizide - welche Sorten können helfen
Fazit
Wie können Ertragsverluste bei Zuckerrüben durch die Cercospora-Blattkrankheit verhindert werden?
Welche Fungizide wirken noch?
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Cercospora Mehltau und
Cercospora
Rost und
Cercospora
Cercospora beticola -Blattfleckenkrankheit in Zuckerrüben
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Biologie und Ausbreitung der Cercospora-Blattfleckenkrankheit
rel. Luftfeuchtigkeit muss über 90% liegen! d.h. regelmäßige Niederschläge und/oder starke Betauung
Temperaturen optimal bei 25-30°C
bei Feuchtigkeit benötigt der Pilz nur wenige Stunden zum Eindringen in die Atemöffnungen
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Juni/Juli
Überdauerung als Stroma
(sklerotienartiges Myzel)
an Blattresten im Boden
Konidienkeimung optimal
bei 25-30°C und über 90%
Luftfeuchtigkeit
(Taubildung ausreichend!)
Inkubationszeit 8-14 Tage
Graphik: Quelle: Zuckerrübe, Krankheiten, Schädlinge
Unkräuter; Thomas Mann Verlag 2008
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Niederschläge Allmendfeld 2019 Temp. Allmendfeld 2019 Temp. Max. Allmendfeld 2019 rel. LF Allmendfeld 2019
Ʃ Mitte Juni-24.September 167 mm
(2018 42 mm!)
Klimadaten Sommer 2019 Wetterstation Allmendfeld/Hess. Ried
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Niederschläge Allmendfeld 2019 Temp. Allmendfeld 2019 Temp. Max. Allmendfeld 2019 rel. LF Allmendfeld 2019
Ʃ Mitte Juni-24.September 167 mm
(2018 42 mm!)
Beregnung
Klimadaten Sommer 2019 Wetterstation Allmendfeld/Hess. Ried
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Biologie und Ausbreitung der Cercospora-Blattfleckenkrankheit
rel. Luftfeuchtigkeit muss über 90% liegen! d.h. regelmäßige Niederschläge und/oder starke Betauung
Temperaturen optimal bei 25-30°C
bei Feuchtigkeit benötigt der Pilz nur wenige Stunden zum Eindringen in die Atemöffnungen
Inkubationszeit (Zeit zwischen Infektion und sichtbaren Symptomen) 8-14 Tage
dann Sporulation an beiden Seiten des Flecks. Typische Merkmale: schwarze Pünktchen (Konidienträger) mit weißlichem Sporenrasen (Konidien)
stärkste Ausbreitung an warmen trockenen Tagen nach Regen und starker Taubildung
besonders betroffen: - Rüben in Nachbarschaft von letztjährigen Rüben bzw. Rübenmieten - dichte Rübenbestände mit starkem Krautwachstum und günstigem Kleinklima; Talauen, Senken, Staulagen, Gewittergebiete
- anfällige Sorten (für die weitere Ausbreitung im Bestand)
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Blattfleck mit braunem Rand, rundlich mit grauer Fleckenmitte und schwarze Pünktchen (Konidienträger, mit Lupe gut zu erkennen) mit Sporenrasen (Konidien, unter Binokular, bzw. Mikroskop zu erkennen);
Cercospora-Blattfleckenkrankheit in Zuckerrüben
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Cercospora, mehrere Blattflecken und weitere Ausbreitung im Bestand Bickenbach 24.06.2019
Cercospora-Blattfleckenkrankheit in Zuckerrüben
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Cercospora, starker Befall mit ersten abgestorbenen Blättern, Bickenbach 05.08.2019
Cercospora-Blattfleckenkrankheit in Zuckerrüben
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Cercospora kann sich schnell ausbreiten und den
ganzen Blattapparat zum Absterben bringen!
Cercospora-Blattfleckenkrankheit in Zuckerrüben
Cercospora, mehrere Blattflecken,
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Cercospora, starker Befall mit ersten abgestorbenen Blättern, Bickenbach 05.08.2019
Cercospora-Blattfleckenkrankheit in Zuckerrüben
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Cercospora, starker Befall mit abgestorbenen Blättern auf dem Boden, Bickenbach 05.08.2019
Cercospora-Blattfleckenkrankheit in Zuckerrüben
Ist dieses Stadium früh erreicht, ist Cercospora nicht mehr aufzuhalten! Es folgt meist ein epidemischer Befallsverlauf!
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Cercospora kann sich schnell ausbreiten und den
ganzen Blattapparat zum Absterben bringen!
Cercospora-Blattfleckenkrankheit in Zuckerrüben
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Cercospora-Blattfleckenkrankheit in Zuckerrüben
Starker Cercosporabefall führt zum
kompletten Absterben des
Blattapparates und Wiederaustrieb!
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Starker Cercosporabefall trotz 3 maligem
Fungizideinsatz und SBR-Befall
Viernheim, 27.09.2019
Cercospora-Blattfleckenkrankheit in Zuckerrüben
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Ve r w e c h s l u n g s g e fa h r m i t Pseudomonas-Blattflecken
meist unregelmäßige Blattflecken, aber auch mit braunem Rand, keine Sporenträger vorhanden!
Cercospora-Blattfleckenkrankheit in Zuckerrüben
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Pseudomonas-Blattflecken, Büdingen-Wolf 25.06.2019
Ve r w e c h s l u n g s g e fa h r m i t Pseudomonas-Blattflecken
Cercospora-Blattfleckenkrankheit in Zuckerrüben
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Auswirkungen des Cercoporsbefalls
Starker Befall verursacht Blatt – Neuaustrieb
Folge - verursacht Ertrags- und Qualitätsverluste - Rübenertrag sinkt - Zuckergehalt sinkt = Zuckerertrag sinkt
bei Starkbefall Mehrerträge (BZE) bis 50%
Cercospora-Blattfleckenkrankheit in Zuckerrüben
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Auffällig niedrige Zuckergehalte im
Rheingrabengebiet, von BW
kommend
Ursache: SBR, Cercospora,
Trockenheit
In der Wetterau und Rheinhessen
Zuckergehalte meist um 18%!
Zuckergehalte von Rübenflächen November 2019
Karte: Südzucker Offstein
Cercospora-Blattfleckenkrankheit in Zuckerrüben
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Regional sehr unterschiedliches Auftreten von Cercospora
Befallsbeginn kann 4-6 Wochen auseinanderliegen
je nach Witterung differiert der Befallsbeginn in den einzelnen Jahren bis zu 4 Wochen an einem Standort Daher ist ein Monitoring Grundvoraussetzung für eine optimale Bekämpfung
zwischen den Sorten liegt der Befallsbeginn meist nur wenige Tage bis eine Woche auseinander
Die Befallsausbreitung im Laufe der Vegetation (Befallsstärke) verläuft dann aber bei den einzelnen Sorten sehr unterschiedlich
Cercospora-Blattfleckenkrankheit in Zuckerrüben
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Zuckerrüben-
Anbauregionen
Hessen
Westhessen,
Oberhessen und
Nordhessen
Wetterau
Main-Taunus
Hessisches Ried
Odenwald
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Befallshäufigkeit in unbehandelt von Cercospora in % 2019 Hessen
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25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. 36. 37.
Bickenbach
BTS 440
Assenheim
Lunella
Wabern
Lunella
Jestädt Echzell
Marley
45% Schwelle
5% Schwelle
15% Schwelle
KW
Juni Juli August September
Hess.
Ried Wetterau
Nordhessen
Cercospora-Blattfleckenkrankheit in Zuckerrüben
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Cercospora-Befallshäufigkeit in % in UB am Standort Bickenbach /Hess. Ried 2007-2019
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23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. KW
2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
2014 2015 2016 2017 2018 2019
45% Schwelle
5% Schwelle
15% Schwelle
Juni Juli August
KW
Cercospora-Blattfleckenkrankheit in Zuckerrüben
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Cercospora-Befallshäufigkeit in % 2019, Standort: Bickenbach /Hess. Ried ; Sorten BTS 440 und Lisanna ub. und behandelt
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23. KW 24. KW 25. KW 26. KW 27. KW 28. KW 29. KW 30. KW 31. KW 32. KW 33. KW 34. KW 35. KW
BTS 440 UB BTS 440 beh. Annarosa UB Annarosa beh.
45% Schwelle
5% Schwelle
1. Behandlung 21.06.2019 2. Behandlung 15.07.2019
15% Schwelle
3. Behandlung 03.08.2019
Juni Juli August
4. Behandlung 27.08.2019
Cercospora-Blattfleckenkrankheit in Zuckerrüben
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Vergleich Befallsstärke Cercospora unbehandelt zu behandelt verschiedener Standorte,
Hessen 2019
Behandlungen:
Bickenbach: 21.06. Juwel 1,0+Tridex 2,0; 15.07. Duett Ultra 0,6+Tridex 2,0; 03.08. Score 0,4+Tridex 2,0; 27.08. Duett U. 0,6 + Tridex 2,0
Assenheim: 18.07. Rubric 1,0; 12.08. Duett Ultra 0,6
Echzell: 19.07. Rubric 1,0; 13.08. Duett Ultra 0,6
Wolf: 17.07. Juwel 1,0; 08.08. Rubric 1,0
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5
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Bickenbach Assenheim Echzell Büdingen-Wolf
Bef
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sstä
rke
Cer
cosp
ora
%
Unbehandelt Behandelt Bonitur letzte Septemberdekade
Sorten: Annarosa Lunella Marley Lisanna
Cercospora-Blattfleckenkrankheit in Zuckerrüben
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Gliederung
Einleitung
Biologie und Auftreten von Cercospora
Bekämpfungsmöglichkeiten - vorbeugende und direkte Maßnahmen - Situation Fungizide - Resistenzen - welche Sorten können helfen
Fazit
Wie können Ertragsverluste bei Zuckerrüben durch die Cercospora-Blattkrankheit verhindert werden?
Welche Fungizide wirken noch?
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Vorbeugende Maßnahmen
weitgestellte Fruchtfolge
Feld- und Standortauswahl
Bodenbearbeitung
Rübenanbaudichte
Anbau weniger anfälliger Sorten
Cercospora-Blattfleckenkrankheit in Zuckerrüben
Bekämpfung
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Cercospora-Blattfleckenkrankheit in Zuckerrüben
Zu-Rüben 2018
Zu-Rüben 2018
Zu-Rüben 2018
Zu-Rüben 2019
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Cercospora-Blattfleckenkrankheit in Zuckerrüben
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Cercospora-Blattfleckenkrankheit in Zuckerrüben
Neue Cercospora tolerante Sorten kommen in den nächsten Jahren auf den Markt!
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Cercosporabefall Bickenbach, am 27.09.2019;
kompletter Blattwechsel, nur Wiederaustrieb in unbehandelter Kontrolle;
daneben die neue Cercosporatolerante Sorte Jellera (KWS)!!
Z u c ke r r ü b e n Ve r s u c h B i c ke n b a c h 2 0 1 9
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Z u c ke r r ü b e n Ve r s u c h B i c ke n b a c h 2 0 1 9
Annarosa
KWS Stamm
Jellera unbehandelt
4 x Fungizid
Cercosporabefall Bickenbach, am 27.09.2019;
kompletter Blattwechsel, nur Wiederaustrieb in unbehandelter Kontrolle;
daneben die neue Cercosporatolerante Sorte Jellera (KWS)!!
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Cercosporabefall Bickenbach, am 27.09.2019;
kompletter Blattwechsel, nur Wiederaustrieb in unbehandelter Kontrolle!!
Z u c ke r r ü b e n Ve r s u c h B i c ke n b a c h 2 0 1 9
Annarosa
Raccoon
Raison
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Cercosporabefall Bickenbach, am 27.09.2019
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Foto Lagemann-Konhorst, Fa. Bayer
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Cercosporabefall Bickenbach, am 27.09.2019
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Foto Lagemann-Konhorst, Fa. Bayer
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direkte Maßnahmen
Fungizideinsatz - nach Bekämpfungsschwellen - optimale Applikationstechnik - richtiger Einsatzzeitpunkt - Wirkstoff-/Mittelauswahl - Resistenzsituation beachten
hat funktioniert bis vor 4-5 Jahren
Cercospora-Blattfleckenkrankheit in Zuckerrüben
Bekämpfung
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Kontrolle der Rübenbestände auf Blattkrankheiten - nach der "100-Blatt Rupfmethode"
- ab der letzten Junidekade in frühen/Starkbefallsgebieten - ab Anfang - Mitte Juli in späteren Befallsgebieten
Unabhängig vom Krankheitserreger (Cercospora, Mehltau, Rost) unterscheidet man zwischen kranken und gesunden Blättern.
Bekämpfungsschwellen:
Bekämpfung von Blattkrankheiten in Zuckerrüben
Erstbehandlung
5% 15% 45%
Zweitbehandlung 15% 45%
1. Juli 15. Juli 1. Aug. 15. Aug. 1. Sept.
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Prognosemodell Cerbet I - Modells
Erstbefall in
der Region
Bekämpfung von Blattkrankheiten in Zuckerrüben
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Anwendungshinweise zum Fungizideinsatz:
Grundsätzlich nur bei Temperaturen unter 25 °C behandeln;
also an heißen Tagen früh morgens (Taubelag ausnutzen) oder spät abends
bei Wasseraufwandmengen >300 l/ha (viel Blattmasse muss benetzt werden, insbesondere bei Kontaktmitteln)
Doppelflachstrahldüsen ergeben eine bessere Benetzung
Bei Spritzfolgen Wirkstoffwechsel durchführen und Aufwandmengen nicht reduzieren.
Bekämpfung von Blattkrankheiten in Zuckerrüben
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Anwendungshinweise zum Fungizideinsatz: speziell für Starkbefallsregionen und bei sehr frühem Befallsbeginn
Kombination aus blattgesunder Sorte und Fungizideinsatz nach Bekämpfungsschwelle
Auch bei blattgesunden Sorten ist die Erstbehandlung entscheidend
Spritzabstände von ca. 3 Wochen einhalten
In den ersten 2-3 Behandlungen Kombination aus Azol + Kontaktmittel (wenn zugelassen)
Der Behandlungstermin ist wichtiger als die Mittelwahl!
Bekämpfung von Blattkrankheiten in Zuckerrüben
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Wirkungsmechanismen verschiedener Fungizidwirkstoffe in Zuckerrüben
Zulassung von Fungiziden in Zuckerrüben
Azole Strobilurine MBC Multiside Carboxamide SDHI
G1 C3 B1 M 1/2 C2
Epoxyconazol Tetraconazol Difenoconazol Cyproconazol
Azoxystrobin Kresoxim-methyl Trifloxystrobin Pyraclostrobin
Thiophanat-methyl
Schwefel Kupfer* Mancozeb*
Fluopyram?
FRAC
*: Notfallzulassung nach Art. 53 soll gestellt werden
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Präparate Wirkstoff g/l Warte-
zeit
Aufw.-
menge
(l/ha)
Wirkung gegen
Cercos-
pora*
Mehltau Rost
Azol + Stobilurin
Retengo Plus Epoxiconazol 50
Pyraclostrobin 133 28 1,0 +++ +++ +++
Juwel* Kresoxim-methyl 125
Epoxiconazol 125 28 1,0 +++ +++ +++
Sphere* Trifloxystrobin 375
Cyproconazol 160 21 0,35 ++(+) +++ +++
Mercury* Azoxystrobin 100
Epoxyconazol 100 28 1,0 +++ +++ +++
Mercury Pro* Azoxystrobin 200
Cyproconazol 80 35 1,0 ++(+) +++ +++
Amistar Gold* Azoxystrobin 125
Difenoconazol 125 35 1,0 +++ +++ +++
Azol
Domark 10 EC/Emerald Tetraconazol 100 28 1,0 ++(+) ++ ++
Score Difenoconazol 250 28 0,4 ++(+) + ++
Rubric Epoxiconazol 125 28 1,0 +++ ++ +++
Duett Ultra Epoxiconazol 187
Thiophanat-methyl 310 28 0,6 +++ +++ +++
Strobilurin
Ortiva* Azoxystrobin 250 35 1,0 ++ + ++
Kontaktmittel
Microthiol WG Schwefel 800 14 7,5 (+) +++
(vorbeugend)
(+)
Fungizide in Zuckerrüben
Alle Präparate dürfen zweimal eingesetzt werden, Juwel und Sphere nur einmal;
* Resistenzen von Cercospora gegenüber Stobilurinen haben seit 2017 deutlich zugenommen. Daher kann die Wirkung von Juwel, Sphere,
Mecury, Mercury Pro, Amistar Gold oder TM von Azol + Ortiva deutlich gemindert sein. Alle Präparate nur zur ersten Anwendung
einsetzen. Bei TM Ortiva 0,6 l/ha + volle Aufwandm. Azolpräparat; z. B. Ortiva 0,6 l/ha + Rubric 1,0 l/ha
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Definition: „Die innerhalb einer Population natürlich vorkommende, vererbbare Fähigkeit einiger Biotypen, Pflanzenschutzbehandlungen zu überleben, die unter normalen Umständen diese Population wirksam bekämpfen würden“
Resistenzen
Resistenz ist dann gegeben, wenn sich dies in einer dauerhaften Unempfindlichkeit niederschlägt und die gewohnte Mittelwirkung im Feld herabsetzt.
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Zu unterscheiden:
• Metabolische Resistenz
Quantitative Resistenz,
Shifting innerhalb einer Population
(resistente Pilze/Insekten/Ungräser können durch
vermehrte Produktion von Enzymen Wirkstoffe schneller
abbauen als sensible)
• Wirkortresistenz (target-site Resistenz)
Qualitative Resistenz
(kdr-Resistenz; wirkt oder wirkt nicht!)
• Beide Resistenzformen können gleichzeitig auf einem Schlag
auftreten
Resistenzen
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Wie entsteht eine Resistenz
SSSSSSSSSRSSSSS
SSSSSSRSSSSSSSS
RRRRSSSSSRRRSS
SRRRRSSSSSSSSR
RRRRRRRRRSRRRR
SRRRRRRRRRRSSR
Population mit
natürlichem Anteil
resistenter Biotypen
Selektionsprozeß
über mehrere
Stufen
überwiegend
resistente Population
S = sensitive Biotypen R = resistente Biotypen
Schematische Darstellung der Entstehung einer überwiegend
resistenten Population durch wiederholte Selektion
Perspektiven bei Fungiziden: neue Wirkstoffe: ja
neue MoA: ja?
Vermehrung einer resistenten Pflanze/Tier/Pilz der unempfindlich gegenüber dem PSM-Wirkstoff ist. Dadurch Verdrängung der nicht resistenten Population.
Populationen können sich infolge kontinuierlicher PSM-Einsätze auf Wirkstoffe einstellen
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• ein wesentliches Standbein der Cercosporabekämpfung
funktioniert nicht mehr
• warum?
- eine einzige genetische Veränderung im Pilz führt zur
Resistenz
- Mutation G 143 A
- verursacht einen sehr hohen Anpassungsgrad
- das Fungizid hat nahezu keine Wirkung mehr
• explosionsartige Vermehrung dieser Pathotypen
- hoher Selektionsdruck
• bei Kombipräparaten liegt die Last ausschl. bei den Azolen!
Strobilurin-Resistenz
Folge
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Zuckerrüben-Hessen
2016-2018
Strobilurinresistenz bei
Cercospora Untersuchung des IFZ-Göttingen
Anteil % resistenter Isolate (G143A)
46 55
68
0
20
40
60
80
100
2016 2017 2018
Befall Durchschnitt
Schwankungsbreite
n 5 18 15
Aufgrund des hohen Resistenzgrades wurden 2019 keine Untersuchungen mehr durchgeführt - Strobilurine zeigen insbesondere in Südhessen nahezu keine Wirksamkeit mehr Entwicklung vom wesentlichen Standbein zum untergehenden Stern (F. Felsenstein)
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Fungizide in Zuckerrüben
Quelle: EpiLogic, Friedrich Felsenstein, (ergänzt)
Hessen (2018): ca. 70% G 143A Wirksamkeit
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• wie bei den Strobilurinen hat eine Anpassung des Pilzes
stattgefunden
• aber in einer anderen Form
warum?
- der Pilz kann nur über die Veränderung mehrerer Gene
Schritt für Schritt die Empfindlichkeit reduzieren
• je höher der Resistenzgrad, desto schwieriger wird es für
den Pilz diesen zu erreichen
- es entsteht eine Sensitivitätsverschiebung
= abnehmende Wirkstoffempfindlichkeit
Azol-Resistenz
Folge
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Cercosporaresistenz Hessen 2019
11,6
20,1 16,7
10,3 7,9 7,5
12,3 12,3
0,0
10,0
20,0
30,0
40,0
50,0
60,0
70,0
80,0
Befall Durchschnitt Schwankungsbreite
Azolresistenz bei Cercospora – Wirkstoff Epoxiconazol Untersuchung Epi-Logic, Freising; MRF* und Spannbreite von 5 Isolaten
84!
Probenahme im August/September 2019 aus unbehandelten Kontrollflächen des Cercospora-
Monitorings. Ab einem MRF über 30 ist mit größeren Wirkungsverlusten zu rechnen!
M
RF
Mit
tler
er R
esis
ten
zfak
tor
* MRF Mittlerer Resistenzfaktor: Median der Stichprobeneinzeldaten im Verhältnis zu sensitiven
Vergleichsisolaten aus Bayern 2012 (aus Hessen lagen 2019 keine Isolate aus 2012 vor)
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Cercosporaresistenz Hessen 2019
11,6 15,6 16,7
29,3
7,9 13,1
0,0
10,0
20,0
30,0
40,0
50,0
60,0
70,0
80,0
Nordheim
UB
Nordheim
beh.
Bickenbach
UB
Bickenbach
beh.
Echzell
UB
Echzell
beh.
Befall Durchschnitt Schwankungsbreite
Azolresistenz bei Cercospora – Wirkstoff Epoxiconazol Untersuchung Epi-Logic, Freising; MRF und Spannbreite von 5 Isolaten
121!
Probenahme im August/September 2019, Vergleich unbehandelte und behandelte Flächen
des Cercospora-Monitorings
* MRF Mittlerer Resistenzfaktor: Median der Stichprobeneinzeldaten im Verhältnis zu sensitiven
Vergleichsisolaten aus Bayern 2012 (aus Hessen lagen 2019 keine Isolate aus 2012 vor)
M
RF
Mit
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zfak
tor
Regierungspräsidium Gießen
- Pflanzenschutzdienst Hessen -
Fungiziden in Zuckerrüben
Quelle: EpiLogic, Friedrich Felsenstein, (ergänzt)
Hessen: Landes-MRF ? Es gibt keine Untersuchungen! Baden Württemberg: ?
Regierungspräsidium Gießen
- Pflanzenschutzdienst Hessen -
Resistenzmanagement
Fungizide in Zuckerrüben
Definition: alle Maßnahmen, die zur Vorbeugung und Verlangsamung einer Resistenzentwicklung dienen Ziel: volle Wirksamkeit eines Präparates möglichst lange zu erhalten!
Regierungspräsidium Gießen
- Pflanzenschutzdienst Hessen -
Main-Tauber Kreis
Bisher zeigten die zugelassenen Fungizide im Kreisgebiet Main-Tauber bei Cercospora Blattflecken noch kaum Wirkungsverluste. Mit einer zunehmenden Resistenzproblemen, bzw. Minderwirkungen, vor allem nach dem Einsatz von Strobilurinen, ist aber zu rechnen. Unser Rat: Strobilurine wie beispielsweise Juwel, Sphere und Ortiva sollten, wenn überhaupt, nur zur 1. Behandlung eingesetzt werden. Ortiva nur in Mischung mit der vollen Aufwandmenge eines Azols, wie bspw. Rubric, 1,0 Liter/ha. Dabei bleibt bei der Mittelplanung und vor allem beim langfristig geplanten Mitteleinsatz zu bedenken, dass Duett Ultra im nächsten Jahr möglicherweise nicht mehr anwendbar sein könnte. Achtung: Bei bereits bekannten Wirkungsproblemen kann das Kontaktfungizid Tridex DG Raincoat mit 2 kg /ha zugemischt werden. (Informationen aus dem Main-Tauber-Kreis vom 08.07.2019) ltz
Cercospora-Blattfleckenkrankheit in Zuckerrüben
Regierungspräsidium Gießen
- Pflanzenschutzdienst Hessen -
Cercosporaresistenz Hessen 2019
In den Versuchen fast keine Wirkung mehr durch Strobilurine vorhanden. Deutliche Wirkungsabnahme im Vergleich zu 2017 und 2018
Durch den Zusatz von Tridex und Funguran deutliche Wirkungsverbesserungen
Propulse mit der besten Wirksamkeit in den Versuchen der ARGE
Regierungspräsidium Gießen
- Pflanzenschutzdienst Hessen -
Cercosporabefall Bickenbach, am 27.09.2019
Z u c ke r r ü b e n Ve r s u c h B i c ke n b a c h 2 0 1 9
An
na
rosa
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KW
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unbehandelt
1x
2x
3x
4x
Rhin
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a
BT
S 8
75
0
BT
S 7
30
0
BT
S 4
40
Eu
ca
lyp
tus
21.06. Juwel 1,0 +
Tridex 2,0
+ 27.08. Duett U. 0,6 +
Tridex 2,0
+ 03.08. Score 0,4+
Tridex 2,0
+ 15.07. Duett Ultra 0,6 +
Tridex 2,0
Foto Lagemann-Konhorst, Fa. Bayer
Arbeitsgemeinschaft für Versuchswesen und Beratung im Zuckerrübenanbau in Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz Arbeitsgemeinschaft für Versuchswesen und Beratung im Zuckerrübenanbau in Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz 70
Fungizidversuche 2019
Arbeitsgemeinschaft für Versuchswesen und Beratung im Zuckerrübenanbau in Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz Folie 71
Fungizidversuche 2019 - schwacher Befall
Assenheim/Wetterau
Arbeitsgemeinschaft für Versuchswesen und Beratung im Zuckerrübenanbau in Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz Folie 73
0,0
10,0
20,0
30,0
40,0
50,0
60,0
70,0
80,0
90,0
100,0
Unbehandelt Rubric Mercury Pro PM Bayer Domark 10 EC Rubric / KAS Rubric /Kalkstickstoff
Bef
alls
stär
ke in
%
17.10.19
Fungizid-Mittelprüfung 2019 Assenheim
Befallsstärke (BS %) Cercospora
Arbeitsgemeinschaft für Versuchswesen und Beratung im Zuckerrübenanbau in Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz Folie 74
100
95
100 98
96 98 99
80
85
90
95
100
105
110
115
120
125
130
Fungizid-Mittelprüfung 2019 Assenheim
Ertragsdaten
RE Pol BZE
rel.
Ernte: 17.10.2019 Unbehandelt: RE 81,3 t/ha; Pol 17,5; BZE 12,8 t/ha Behandelt: RE 80,0 t/ha; Pol 17,4; BZE 12,5 t/ha
GD 5% = 6,6
Arbeitsgemeinschaft für Versuchswesen und Beratung im Zuckerrübenanbau in Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz Folie 82
Fungizidversuche 2019 - starker Befall
Nordheim
Arbeitsgemeinschaft für Versuchswesen und Beratung im Zuckerrübenanbau in Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz Folie 83
Arbeitsgemeinschaft für Versuchswesen und Beratung im Zuckerrübenanbau in Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz Arbeitsgemeinschaft für Versuchswesen und Beratung im Zuckerrübenanbau in Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz 85
Fungizidversuch Nordheim 06.08.2019
unbehandelt
PM Bayer
Arbeitsgemeinschaft für Versuchswesen und Beratung im Zuckerrübenanbau in Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz Arbeitsgemeinschaft für Versuchswesen und Beratung im Zuckerrübenanbau in Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz 86
Fungizidversuch Nordheim 19.08.2019
unbehandelt
PM Bayer
Arbeitsgemeinschaft für Versuchswesen und Beratung im Zuckerrübenanbau in Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz Arbeitsgemeinschaft für Versuchswesen und Beratung im Zuckerrübenanbau in Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz 87
Fungizidversuch Nordheim 02.09.2019
unbehandelt
PM Bayer
Arbeitsgemeinschaft für Versuchswesen und Beratung im Zuckerrübenanbau in Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz Arbeitsgemeinschaft für Versuchswesen und Beratung im Zuckerrübenanbau in Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz 88
Fungizidversuch Nordheim 18.10.2019
unbehandelt
PM Bayer
Regierungspräsidium Gießen
- Pflanzenschutzdienst Hessen -
Alle Behandlungen 4mal: 25.06.; 16.07.; 06.08.; 26.08. 3mal beregnet: 27.06.; 08.07.; 09.08.
Sorte Annarosa
Z u c ke r r ü b e n Ve r s u c h A R G E S ü d w e s t N o r d h e i m 2 0 1 9
Rubric 1,0
+ Funguran 1,25
unbehandelt
Nordheim 24.09.2019
Regierungspräsidium Gießen
- Pflanzenschutzdienst Hessen -
Alle Behandlungen 4mal: 25.06.; 16.07.; 06.08.; 26.08. 3mal beregnet: 27.06.; 08.07.; 09.08.
Sorte Annarosa
Z u c ke r r ü b e n Ve r s u c h A R G E S ü d w e s t N o r d h e i m 2 0 1 9
Propulse 1,2
Juwel 1,0
Nordheim 24.09.2019
unbehandelt
Regierungspräsidium Gießen
- Pflanzenschutzdienst Hessen -
Alle Behandlungen 4mal: 25.06.; 16.07.; 06.08.; 26.08. 3mal beregnet: 27.06.; 08.07.; 09.08.
Sorte Annarosa
Z u c ke r r ü b e n Ve r s u c h A R G E S ü d w e s t N o r d h e i m 2 0 1 9
Propulse 1,2 +
Funguran Progress 1,25
Juwel 1,0
Nordheim 24.09.2019
Mercury Pro 1,0 Domark1,0 Juwel 1,0
+ Dash 1,0
Arbeitsgemeinschaft für Versuchswesen und Beratung im Zuckerrübenanbau in Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz Folie 93
128
117
112
120
152
125 126
118
90
100
110
120
130
140
150
160
Fungizid-Mittelprüfung 2019 Nordheim
Ertragsdaten unbehandelt = 100
RE Pol BZE
rel.
Ernte: 22.10.2019 Unbehandelt: RE 91,3 t/ha; Pol 13,9; BZE 11,0 t/ha Behandelt: RE 106,6 t/ha; Pol 15,5; BZE 14,6 t/ha
GD 5% = 11,8
Arbeitsgemeinschaft für Versuchswesen und Beratung im Zuckerrübenanbau in Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz Folie 94
128
148
120
132
139 142
132 134
152 154
90
100
110
120
130
140
150
160
Fungizid-Mittelprüfung 2019 Nordheim
Ertragsdaten unbehandelt = 100
RE Pol BZE
rel.
Arbeitsgemeinschaft für Versuchswesen und Beratung im Zuckerrübenanbau in Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz Folie 96
0
100
200
300
400
500
600
700
800
900
1000
Fungizid-Mittelprüfung 2019 Nordheim
€/h
a
Mehrerlös durch Fungizideinsatz
abzüglich der Behandlungskosten
Regierungspräsidium Gießen
- Pflanzenschutzdienst Hessen -
Stand Notfallzulassungen nach §53:
Antrag für Funguran Progress beim BVL eingereicht
Antrag für Tridex DG wird gestellt
Antragstellung für Propulse wird geprüft
Unterstützungsschreiben der Landes-Pflanzenschutzdienste erfolgen in gemeinsamer Abstimmung ebenso Unterstützungen der Verbände
Bekämpfung von Blattkrankheiten in Zuckerrüben
Regierungspräsidium Gießen
- Pflanzenschutzdienst Hessen -
Spritzfolgen zum Fungizideinsatz: Strobilurine haben an den meisten Standorten keine Wirksamkeit mehr!
1. Rubrik 1,0 + Kontaktmittel (Funguran Progress oder Tridex DG)
2. Duett Ultra + Kontaktmittel (Funguran Progress oder Tridex DG)
3. Domark oder Score solo + ev. Kontaktmittel (Funguran Progress oder Tridex DG)
Spritzabstand ca. 3 Wochen, je nach Witterung und Blattneuzuwachs!
Bekämpfung von Blattkrankheiten in Zuckerrüben
Regierungspräsidium Gießen
- Pflanzenschutzdienst Hessen -
Wie sieht es in der Zukunft aus?
Resistenzsituation wird sich weiter ausweiten
Strobilurine sind auf vielen Standorten nicht mehr wirksam
Einsatz nicht mehr empfehlenswert
Wirksamkeit der Azole nimmt ebenfalls, besonders spürbar in Starkbefallsgebieten
Verlust von Wirkstoffen - Epoxyconazol, Thiophanat-Methyl
Neue Präparate mit SDHI-Wirkstoffen in der Zulassung - diese sind auch Resistenzgefährdet!
Fungizide in Zuckerrüben
Regierungspräsidium Gießen
- Pflanzenschutzdienst Hessen -
Wie sieht es in der Zukunft aus?
Insgesamt brauchen wir alle Wirkstoffgruppen für ein Resistenzmanagement: Azole, Carboxamide, Multi-Side
Sorten mit geringer Anfälligkeit
Fungizide in Zuckerrüben
Regierungspräsidium Gießen
- Pflanzenschutzdienst Hessen -
Fazit
Das Auftreten von Blattkrankheiten hängt maßgeblich von der Witterung ab!
Große Unterschiede im Befallsauftreten von Cercospora in den einzelnen Anbaugebieten
Applikationstechnik, Fruchtfolge und Rübenanbaudichte bleiben wichtige Elemente im Befallsgeschehen
Neue blattgesunde Sorten werden in den nächsten Jahren zu einer Ablösung des bisherigen Sortiments führen, auch
weil die Fungizidsituation allgemein angespannt bleiben wird
Hoffnung bleibt für eine reguläre Zulassung von Carboxamiden und Kontaktmitteln
Der Züchtungsfortschritt mit neuen Sorten macht die Rübe nach wie vor zu einer wirtschaftlichen und lohnenswerten Kultur innerhalb der Fruchtfolge!
Regierungspräsidium Gießen
- Pflanzenschutzdienst Hessen -
Vielen Dank für
ihre Aufmerksamkeit