Winter 2016 Das Magazin der Diakonie Düsseldorf DIAKONIE 56€¦ · Da sitzen auf einmal zehn...

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Das Magazin der Diakonie Düsseldorf Thema Familie im Wandel – vor diesen Herausforderungen stehen Eltern heute 13 Und plötzlich stand sie auf der Straße 15 Bloß nicht zu viel – was Kinder zu Weihnachten wirklich brauchen 18 Reingeschnuppert: Moderator Eckart von Hirschhausen lebte drei Tage im Pflegeheim DIAKONIE 56 Winter 2016

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Das Magazin der Diakonie Düsseldorf

Thema Familie im Wandel – vor diesen Herausforderungen stehen Eltern heute13 Und plötzlich stand sie auf der Straße 15 Bloß nicht zu viel – was Kinder zu Weihnachten wirklich brauchen 18 Reingeschnuppert: Moderator Eckart von Hirschhausen lebte drei Tage im Pflegeheim

DIAKONIE 56Winter 2016

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Diakonie 56 Thema 3

2016 war ein Jahr der politischen Über- raschungen. Gegen Trends und Ein-schätzungen kam es zu Abstimmungs-ergebnissen, die viele schockierten, weil diejenigen gewannen, die Grenzen ver-stärken und die Freiräume einschränken wollen. Nationale Identitäten werden der bösen Außenwelt entgegengesetzt. Geschützt werden soll das Eigene, der Status, der Wohlstand. Es scheint der-zeit vergebliche Mühe, zu erklären, dass durch die Globalisierung fast alles mit allem zusammenhängt und der Sack Reis, der in China umfällt, vielleicht gar nicht so auswirkungslos ist, wie das Sprichwort aus anderen Zeiten suggeriert.In den Kirchen wurde die Bibel gelesen. Dem Inhalt entsprechend wurden die Würde eines jeden Menschen und die Schutzbedürftigkeit herausgestellt – und kaum jemand wollte es hören. Sie haben sich für Frieden ausgespro-chen und für Versöhnung, für freund-liche Aufnahme der Geflüchteten – und man hat die Ehrenamtlichen zu ihnen geschickt. Es wurde gepredigt, dass Gott in Christus alles Trennende und alle Grenzen niedergerissen hat – und das wurde lieber nicht kommentiert. Paulus soll einmal eine Predigt in Athen gehalten haben. Keiner hatte ihn darum gebeten, kaum jemand hörte zu, als er sagte: „Und fürwahr, Gott ist nicht ferne von einem jeden unter uns.“ Und er meinte wirklich jeden. Das Christentum war in seiner Freundlichkeit und Barm-herzigkeit schon immer eine Zumutung. „Wer Ohren hat zu hören, der höre.“

Thorsten Nolting

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„Gott hat aus einem Menschen das ganze Menschenge-schlecht gemacht, und er hat festgesetzt, wie lange sie bestehen und in welchen Gren-zen sie wohnen sollen, damit sie Gott suchen sollen, ob sie ihn wohl fühlen und finden könnten; und fürwahr, er ist nicht ferne von einem jeden unter uns. Denn in ihm leben, weben und sind wir.“

Paulus, Apostelgeschichte Kapitel 17, Vers 2, 26–28

Grenzen Familie im Wandel Vor diesen Herausforderungen stehen Eltern heute

Im Lauf der Jahrhunderte hat sich unser Familien-bild unaufhörlich verändert. Vieles, was man unter dem Begriff Familie verstand, hat heute keine Gül-tigkeit mehr. Familie ist zum Beispiel heute viel mehr als Vater, Mutter und 1,7 Kinder. Immer mehr

Kinder und Jugendliche wachsen in nichtehelichen Lebensgemeinschaften auf, die Zahl der Patchwork-familien steigt, jedes fünfte Kind lebt inzwischen bei nur einem Elternteil. Zu Weihnachten zeigt sich dieser Wandel deutlich. Da feiert die alleinerzie-

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Freundin der Mutter –, ist für die Mitarbeitenden deshalb selbstverständlich. Gerade vor Weih-nachten ist das wichtig, denn in dieser Zeit ver-schärfen sich in den Familien oft die Probleme. Da gilt es in den Evangelischen Beratungsstellen zum Beispiel Umgangsregeln für die Feiertage zu vereinbaren, alleinerziehende Mütter und Väter zu unterstützen, die verzweifelt sind, weil sie das Geld für den Wunschzettel des Kindes nicht auf-bringen können, oder einfach, die Familien, die sich neu zusammengefunden haben, zu stabilisie - ren, damit diese gemeinsam in die Zukunft gehen können.Familie ist heute aber nicht nur vielfältiger als früher, sie steht auch vor ganz neuen Herausfor-derungen. In vielen Familien haben mittlerweile beide Elternteile den Wunsch, berufstätig zu sein, oft aber ist es auch eine Notwendigkeit, um das Familieneinkommen zu sichern. Zugleich erwarten viele Arbeitgeber von ihren Mitarbeitenden vollen Einsatz – ob die Kinder zu Hause aufs Abendessen warten, spielt da in den meisten Fällen eher keine Rolle. Derart eingespannt tun sich viele Familien

hende Mutter das Fest mit der besten Freundin, weil der Sohn den 24. Dezember beim Vater ver-bringt. Da sitzen auf einmal zehn statt vier beim Weihnachtsessen, weil sich zwei neu gefunden und ihre Kinder mit in die neue Lebensgemein-schaft gebracht haben. Da singen die Kinder mit Großvater oder Großmutter Weihnachtslieder unter dem Tannenbaum, weil die Eltern selbst am Fei-ertag arbeiten müssen. Da gibt es viele Familien, die sich nicht zu Weihnachten, sondern zu anderen Festen zusammenfinden. Und da feiern Kinder in einer der familiären Wohngruppen der Diakonie Weihnachten, weil das elterliche Zuhause für sie im Moment kein Ort der Geborgenheit ist.

Alle Familien brauchen finanzielle

Sicherheiten

Die Diakonie sieht Familie in ihrer Vielfalt. Alle Menschen in ihre Arbeit einzubeziehen, die bei der Erziehung eine Rolle spielen – und dazu zählen auch der Lebensgefährte des Vaters oder die beste

schwer, Hilfe zu suchen, sollte es einmal nicht rund- laufen. Denn wer es gerade so schafft, das Kind rechtzeitig von der Kita abzuholen, einzukaufen oder das Abendessen vorzubereiten, hat oft nicht mehr die Kraft, um nach Feierabend einen Bera-tungstermin zu vereinbaren.

Vor Weihnachten verschärfen sich oft die Probleme

Die Diakonie bietet Betreuungs-, Bildungs-, Bera-tungs- und Begegnungsangebote wie Spielgruppen oder Elterncafés deshalb vor allem dort an, wo die Familien sich sowieso bewegen, etwa in ihren Evangelischen Familienzentren. Und viele Mitar-beitende, zum Beispiel die der Sozialpädagogi-schen Familienhilfe und Familienpflege, machen ihre Hausbesuche mittlerweile in den Abend-stunden oder auch einmal am Wochenende. Denn nur, wenn alle Familienmitglieder zu Hause sind, können die Mitarbeitenden ihnen auch ganz prak-tisch dabei helfen, als Familie zusammenzuleben. Hinzu kommt, dass in vielen Familien das Geld

kaum zum Leben reicht. Noch nie wuchsen so viele Kinder in Hartz-IV-Familien auf wie heute. Jedes fünfte Kind gilt mittlerweile als arm. Die Diakonie kann Mütter und Väter, bei denen am Ende des Monats das Geld nicht mehr fürs Mit-tagessen reicht, mit Lebensmittelspenden unter-stützen oder in ihrer Schuldnerberatung Wege aus der Schuldenfalle aufzeigen, sie kann Frauen mit Kindern, die plötzlich auf der Straße stehen, ein Dach über dem Kopf bieten und auf dem Weg in ein eigenständiges Leben in den eigenen vier Wänden unterstützen. Mitziehen muss aber auch die Politik und anerkennen: Alle Familien, unab-hängig von Zusammensetzung, Herkunft und Bildung brauchen finanzielle Sicherheiten, gute Bildungschancen und Infrastrukturen, die sie unterstützen.

Anne-Marie Eitel Leiterin Fachberatungsstelle für Familien mit Gewalterfahrung

Dorothee Hartmann Leiterin Kultursensible Familienhilfe und -therapie

Annick Obermeier Leiterin Zentrum Frühe Hilfen

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politischen Steuerung wird den Familien vermehrt die Verantwortung für Wohl-fahrt, Fürsorge, Bildung und Entwick-lung ihrer Mitglieder aufgebürdet. Dies führt zu Überforderungserscheinungen, Familien sind „erschöpft“. Diese Erschöp-fung bringt Eltern wiederum in Gefahr, in Bezug auf ihre Sorge für ihre Kinder Zuschreibungen als „schlechte Eltern“ zu erfahren.

Unterstützen, ohne zu normieren, zu belehren, zu entmündigen

Sozialwissenschaftler*innen weisen auch darauf hin, dass im öffentlichen Diskurs seit PISA und der Debatte über den Kinderschutz ein gesteigertes Miss-trauen gegenüber Eltern und ihren Erziehungs- und Fürsorgefähigkeiten zu beobachten ist. Genau genommen handelt es sich dabei um gesteigertes Misstrauen besonders gegenüber Eltern bestimmter sozialer Milieus: um Eltern aus der „neuen Unterschicht“, dem „Pre-kariat“, sozial benachteiligte Eltern, Eltern mit Migrationshintergrund. Sie werden schnell als Eltern etikettiert, die unfähig sind, ihren Kindern die Pflege, Entwicklungsförderung und Bildungsbe-gleitung zu geben, die diese brauchen. Notwendiger Kinderschutz in Ausübung des staatlichen Wächteramtes und weit-reichende Einmischung in die Selbstbe-stimmung von Menschen, Abwertung und Ausschluss liegen manchmal nah beieinander. Familie jeden Tag wieder als funktionierende und auch erfüllende (!) Lebensweise „herzustellen“, ist für Menschen angesichts all dessen eine gesteigerte Herausforderung. Helfende Systeme stehen vor der Aufgabe, hier Unterstützung anzubieten, ohne zu nor-mieren, zu belehren, zu entmündigen. Sie stehen vor der Aufgabe, mit Menschen auf Augenhöhe und im Dialog Wege in die Zukunft der Familie zu finden. Ich denke, auf den Seiten dieser Ausgabe des Magazins der Diakonie Düsseldorf finden Sie viele Beispiele dafür, wie es gelingen kann, dieser Aufgabe gerecht zu werden!

* Ulrich Beck, Das ganz normale Chaos der

Liebe, 1990

Familiare Lebensformen befinden sich in einem rasanten Wandel. Familienfor-scher*innen beobachten abnehmende Heiratsneigung, zunehmende Trennungs- und Scheidungsneigung, spätere Fami-liengründung, ein höheres Lebensalter bei Erstgebärenden und eine sinkende Geburtenrate. Pluralisierung und Individualisierung der Lebensformen führen zum Anstei-gen von Einpersonenhaushalten, zur Zunahme kinderloser Ehen, es wird mit Lebensformen wie „Living apart together“ experimentiert, Menschen leben in nichtehelichen Lebensgemein-schaften, in gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften, in Eineltern-familien, in Fortsetzungsfamilien, Adop - tivfamilien, in polyamoren Lebensge-meinschaften, in heterologen Insemina-tionsfamilien (die Eizelle der Frau wird mit einer anderen Samenzelle als der des Ehemannes befruchtet; Anm. der Redaktion), Drei- und Mehrgeneratio-nenfamilien und praktizieren Co-Paren-ting. Wobei es sich, so der Soziologe Ulrich Beck, bei der familialen Indivi-dualisierung vor allem um eine nachge-holte Individualisierung der weiblichen Lebensführung gehandelt hat.„Die Menschen haben zweitausend Jah-re gebraucht, um die Schreckensbot-schaft ,all men are equal‘ in ihren Kon-sequenzen auch nur zu erahnen. Noch nicht einmal eine historische Sekunde lang, nämlich zwei Jahrzehnte, beginnt ihnen die noch völlig unabsehbare Kata-strophe zu dämmern: ,and women are equal too!‘“* Binnenfamiliale Wand-lungsprozesse haben deshalb die Part - nerbeziehungen und auch die Eltern-Kind-Beziehungen verändert, hin zu „mehr Demokratie, Gleichberechtigung, Partnerschaft in der Familie“, was auch Herausforderungen, Spannungen und Widersprüche erzeugt. Sozialwissenschaftler*innen weisen darauf hin, dass im Zuge des Umbaus /Abbaus des Sozialstaates auch das Fami liale neugeordnet wird. Die weib-liche Arbeitskraft und Qualifikation sollen auf dem Arbeitsmarkt zur Verfü-gung stehen, was auf die Durchsetzung simultaner Vereinbarung von Familie und Beruf als Leitmodell hinausläuft. Bei gleichzeitigem Rückbau wohlfahrtsstaat-licher Unterstützung und einer familien-

„Familien sind erschöpft“Ein Kommentar von Ute Müller-Giebeler, Professorin für Familienbildung an der Technischen Hochschule Köln

Ute Müller-Giebeler, TH Köln, wurde 1961 in Siegen geboren. Nach dem

Diplom und der Promotion in Erziehungs-wissenschaften arbeitete sie zehn

Jahre in der Kinder- und Jugendarbeit der Evangelischen Kirche im Rheinland,

anschließend leitete sie ebenso lange die Elternschule Aachen, eine Familien-

bildungsstätte. Seit 2013 ist sie Professorin, neuerdings für das Lehr-

gebiet Familienbildung an der TH Köln (neuer Name der FH Köln seit

September 2015). Ute Müller-Giebeler ist verheiratet, hat zwei erwachsene

Kinder und lebt in Köln.

KommentarKommentar

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Diakonie 56 Diakonie 56 98 RückblickRückblick

Von Dr. Sommer und der Fortuna Die Diakonie Düsseldorf feierte im Herbst 100-jähriges Bestehen

100 Jahre Nächstenliebe: Unter diesem Motto hat die Diakonie Düsseldorf ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert – unter anderem mit einem Zukunftskon-gress, einem Buch über die Geschichte der Dia-konie und einem Festakt in der Johanneskirche.

Die Zukunft des Sozialen: futuro sociale

Den Anfang machte dabei futuro sociale, der erste Kongress zur Zukunft des Sozialen. Anfang September trafen sich rund 200 Sozialunterneh-merinnen und -unternehmer sowie Fachleute aus Wohlfahrt und anderen Verbänden in der Turbi-nenhalle der Stadtwerke Düsseldorf, um über Pilot-projekte und grundsätzliche Entwicklungen in den Bereichen Familie, Pflege und Flüchtlingshilfe zu sprechen. Hauptredner Harald Welzer bezeichnete die Konferenz gleich zu Anfang als „längst über-fällig“, sei doch das Soziale der zentrale Wert der deutschen Nachkriegsgesellschaft, der unbedingt verteidigt werden müsse. In Workshops tauschten sich die Teilnehmenden über innovative Projekte

wie Computerspiele für Menschen mit Demenz oder die psychosoziale Beratung von Menschen mit Kriegstraumata aus. Am Schluss stand der Wunsch, die begonnene Vernetzung zu intensi-vieren und weitere Zukunftskonferenzen folgen zu lassen.

Die Geschichte der Diakonie

Einen Blick in die Vergangenheit warf Dr. Uwe Kaminsky bei der Vorstellung seines Buches über die Geschichte der Diakonie Düsseldorf. Er beleuch-tete dabei sowohl die Anfänge in den Wirren des Ersten Weltkriegs wie auch die teils unrühmliche Rolle einiger Mitarbeitender während des Natio-nalsozialismus. Auch die rasante Ausdifferenzie-rung der Arbeit in den Nachkriegsjahrzehnten und die Vorreiterrolle der Diakonie in der Schaffung neuer Angebote kamen zur Sprache. Eine beson-dere Anekdote: Auch der erste Dr. Sommer aus der Bravo war ein Mitarbeiter der Diakonie Düsseldorf – Martin Goldstein hieß der Mitarbeiter der Evange-lischen Beratungsstelle für Ehe-, Erziehungs- und

Lebensfragen. Mehr Informationen zum Buch gibt es im Internet: www.verlag-diakonie.de.

Festgottesdienst in der Johanneskirche

Viele Hundert Gäste feierten mit der Diakonie den Festgottesdienst zum 100-jährigen Bestehen in der Johanneskirche. Die Predigt hielt Ulrich Lilie, Präsident der Diakonie Deutschland. Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, lobte in seinem Grußwort das Diakonie-Engagement in der Flüchtlingshilfe: „Eine Ober-grenze der Hilfsbereitschaft ist noch lange nicht erreicht.“ Der Landesminister für Arbeit, Integra-tion und Soziales, Rainer Schmeltzer, nannte die Diakonie eine „tragende Säule des Sozialsystems“. Diakoniepfarrer Thorsten Nolting schließlich stellte eine besondere Form vor, Diakonie zu erklären: einen animierten Kurzfilm über die Ursprünge und die Aktivitäten der Diakonie Düsseldorf. Der Film ist auch im Internet zu sehen unter www.diakonie-duesseldorf.de/film.

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Diakonie 56 Diakonie 56 1110 RückblickRückblick

Zu Gast bei der Fortuna

Ein ganz besonderes Highlight wartete dann Anfang Oktober auf Kindergartenkinder und ihre Eltern, Schülerinnen und Schüler aus den Offenen Ganztagsschulen, Klientinnen und Klienten aus verschiedenen Arbeitsgebieten und Mitarbeitende der Diakonie: Sie waren auf Einladung von Fortuna Düsseldorf zu Gast beim Spiel gegen den Karls-ruher SC. Und noch mehr: Kinder der Diakonie-Kita Eugen-Richter-Straße durften sogar mit den Profis ins Stadion einlaufen.

Zukunft des Ehrenamts

Zum Abschluss warf dann die Diakonie noch einen weiteren Blick in die Zukunft, diesmal in die Zukunft des Ehrenamts. Wie verschiedene Orga-nisationen in Europa mit dem Ehrenamt und den Ehrenamtlichen umgehen und wie sich das Ver-hältnis von Ehrenamt und professioneller sozialer

Arbeit in Zukunft entwickelt, darüber diskutierten Expertinnen und Experten aus Italien, England und Deutschland bei der Veranstaltung „The future of voluntary work across Europe“. Am Ende der Veranstaltung rief Ursula Wolter von der Diakonie Düsseldorf dazu auf, ehrenamtli-ches Engagement nicht als selbstverständlich zu betrachten. „Wollen wir die Ehrenamtlichen halten, müssen wir sie auf ihrem Weg unterstützen und ihnen passende Aufgaben bieten.“

Christoph Wand

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Diakonie 56 Diakonie 56 1312 SpendenSpenden

Azra ringt nach Worten. Die Mittzwan-zigerin hat es im Leben „manchmal doch ganz schön schwer gehabt“, wie sie es milde formuliert. Aber dass sie einmal auf der Straße stehen würde, den kleinen Sohn an der einen, eine Tasche mit ihren einzigen Habseligkeiten in der anderen Hand – damit habe sie nie gerechnet.

Ein Recht auf Sozialhilfe hatte Azra nicht

Azras Geschichte beginnt in Deutsch-land. Dort wurde sie geboren. Einen deutschen Pass hatte sie allerdings nie: „Ich bin Griechin, wie mein Vater.“ Als Azra 14 war – so erzählt sie –, trennten sich die Eltern, die Tochter lebte fortan beim Vater. Gemeinsam gingen sie zurück in die alte Heimat. Vater und Toch ter wechselten danach noch mehr-fach den Wohnort, eine Weile lebten sie in Österreich, eine Weile wohnte Azra bei der Großmutter in Griechenland. Die Schule beendete Azra nicht. Sie habe nicht gewusst wie: „Wir sind ja dauernd umgezogen.“ Irgendwann lernte Azra einen Mann kennen, heiratete, bekam ein Kind. Ge - meinsam lebte die kleine Familie in der Türkei. An dieser Stelle könnte die Geschichte zu Ende sein, doch das ist sie nicht. Die Ehe scheiterte, und Azra war auf sich alleine gestellt. Weil sie nicht wusste wohin, setzte sie sich mit ihrem Sohn ins Flugzeug und flog nach Düsseldorf. Ein Recht auf Sozialhilfe hat sie als EU-Bürgerin in Deutschland nicht.

Die Mutter setzte die junge Frau auf die Straße

Azra hoffte, in Düsseldorf bei ihrer Mut-ter unterzukommen. Und sie träumte davon, endlich ihren Schulabschluss zu machen, später vielleicht eine Ausbil-dung zu beginnen. Doch daraus wurde nichts. Ihre Mutter nahm die junge Frau und deren Sohn zwar bei sich auf, doch schon bald kam es zum Streit, und die Mutter warf Tochter und Enkel aus der Wohnung. „Das war ein Schock“, sagt Azra knapp. „Es war furchtbar, auf der Straße zu stehen. Ich war total ver - zweifelt.“

Azras Geschichte Plötzlich stand sie mit dem Kind auf der Straße, ohne zu wissen wohin

Wer keine Angehörigen mehr hat, kann auch eine Stiftung wie die der Diakonie als Erbin einsetzen. Der Düsseldorfer Notar Dr. Klaus Oertel erklärt, was dabei zu beachten ist und was es sonst noch für Möglichkeiten gibt.

Herr Dr. Oertel, ich besitze nicht viel und wüsste auch nicht, wem ich etwas vererben sollte. Wozu soll ich also überhaupt ein Testament machen? Fast jeder Mensch besitzt etwas, was ihm wichtig ist. Das muss kein großes Vermögen sein. Auch kleine Dinge können einen Wert haben. Es ist besser, ein Testament zu machen, wenn Sie es nicht dem Zufall überlassen wollen, wer diese Dinge später bekommt. Denn die gesetzliche Erb-folge berücksichtigt auch manchmal Menschen, die Sie gar nicht bedenken möchten – etwa einen Verwandten, den Sie nie kennengelernt oder zu dem sie kein gutes Verhältnis haben. Oft wird außerdem der Fehler gemacht, zu glauben, dass ohnehin der Ehepartner alles erbt. Das trifft aber in den meisten Fällen nicht zu.

Das Testament steht auf der Prioritätenliste den-noch selten ganz oben. Das ist richtig. Denn dafür müssen wir uns mit unserem eigenen Tod auseinandersetzen. Das fällt vielen Menschen verständlicherweise schwer. Oft ist es ja so: Wir nehmen uns vor, festzulegen, wem wir etwas vererben oder vermachen möchten, doch dann gerät der Prozess wieder ins Stocken. Das ist ganz normal. Auf der anderen Seite kann es beruhigend und befreiend sein, zu wissen, dass für den Fall meines Todes alles geklärt ist.

Erbschaft, Vermächtnis – was ist denn überhaupt der Unterschied? Die Erbin oder der Erbe tritt mit dem Tode auto-matisch an die Stelle des Erblassers. Das heißt: Er übernimmt dessen gesamtes Vermögen, vom Hausrat bis zum Bankkonto. Ihn treffen aber auch alle Schulden. Ein Vermächtnis ordnen Sie an, um bestimmte Gegenstände einzelnen Personen zu überlassen, zum Beispiel ein Bild oder einen Geld-betrag. Die Erben sind dann verpflichtet, dieses Vermächtnis zu erfüllen, also dem Vermächtnis-nehmer das Bild herauszugeben oder das Geld auszuzahlen.

Einige Menschen setzen auch einen Verein oder einen Wohlfahrtsverband als Erbin oder Erben ein. Worauf sollten sie achten? Wenn Sie Ihr Vermögen für einen guten Zweck einsetzen wollen, sollten Sie dazu eine Organisa-tion auswählen, die das auch wirklich kann. Und zwar im zweifachen Sinn: Die Organisation muss ihre Arbeit nachhaltig gut machen. Und sie muss

„Mit dem Nachlass viel Gutes bewirken“ Dr. Klaus Oertel gibt Tipps, worauf beim Testament zu achten ist

mit dem Geld umgehen können. Sie können auch jederzeit eine Stiftung gründen. Das ist allerdings mit viel Aufwand verbunden. Eine gute Alterna-tive dazu bietet eine Treuhandstiftung, der Auf-wand ist gering und die Verwaltung der Stiftung übernimmt ein Treuhänder, beispielsweise ein Wohlfahrtsverband.

Kann ich denn festlegen, wofür die Stiftung mein Erbe genau einsetzen soll? Ja, natürlich. Und natürlich können Sie Ihre Ent-scheidung auch zu Lebzeiten jederzeit rückgängig machen, falls Sie es sich anders überlegen sollten. Aber wie auch immer Sie sich entscheiden: Lassen Sie sich fachkundig beraten. Geben Sie Ihrem letzten Willen die richtige Form, sei es handschrift-lich oder besser noch notariell. Und bewahren Sie das Testament besser nicht zu Hause auf, sondern hinterlegen Sie es. Dazu können Sie sich an jeden Notar oder das Nachlassgericht wenden. Jeder Mensch kann mit seinem Nachlass noch viel Gutes bewirken.

Das Gespräch führte Anne Wolf

Sie denken darüber nach, die Stiftung der Diakonie Düsseldorf als Erbin einzusetzen? Rita

Schulz, Leiterin Spendenservice, berät Sie gerne – auch im persönlichen Gespräch. Kontakt

unter Telefon 0211 73 53 121 oder per Mail an [email protected]

Die Mutter-Kind-Wohnung konnte die Diakonie im Frühjahr mit Hilfe einer

großzügigen Spende von fiftyfifty kaufen. Die Arbeit der Mitarbeiterinnen,

die die Frauen dort auf dem Weg in ein selbstständiges Leben unterstützen,

wird allerdings zu 100 Prozent aus Spenden finanziert. Wer mehr über

das Projekt erfahren oder es mit einer Spende unterstützen möchte,

kann sich an Margarita Ruppel wenden unter Telefon 0211 7 35 31 22 oder

per Mail an [email protected]

Azra hatte Glück. Ein Taxifahrer half der jungen Frau und fuhr sie zur Ariadne, einer Notaufnahme für wohnungslose Frauen der Diakonie. Von dort aus ge - langten die Mittzwanzigerin und ihr Sohn ins Mutter-Kind-Projekt der Ariad - ne im Zooviertel. In der Mutter-Kind-Wohnung finden bis zu vier Frauen mit Kindern oder Schwan-gere ohne Dach über dem Kopf Zuflucht. Außerdem bekommen sie Unterstützung, um ihre Angelegenheiten zu klären, bei-spielsweise mit der Familienkasse oder dem Jobcenter. Ist das geschafft, suchen die Mitarbeiterinnen gemeinsam mit den Frauen nach einer neuen Wohnung.

Azra hofft, dass sie nun ein neues Leben beginnen kann

Im Schnitt bleiben die Mütter etwa drei Monate in der Wohnung. Dann haben sie den Weg zurück in ein eigenständiges Leben geschafft. Auch Azra unterstützen die Mitarbeiterinnen auf dem Weg in ein selbstständiges Leben. Sie versorgten Mutter und Kind mit warmer Kleidung und Lebensmitteln und gingen mit Azra zu den Behörden, um zu klären, ob die junge Mutter nicht vielleicht doch ein Anrecht auf Leistungen in Deutschland hat. Als sich zeigte, dass dies unmög-lich ist, ermutigten sie sie, Kontakt zu Verwandten in der Türkei aufzunehmen. Azra wird nun bald aus der Mutter-Kind-Wohnung ausziehen. Die Mittzwan-zigerin geht zurück in die Türkei. Die Verwandten, zu denen sie Kontakt auf-genommen hat, haben angeboten, sich um die junge Frau und ihren kleinen Sohn zu kümmern. Azra hatte nach der Trennung von ihrem Mann nicht mit der Hilfe seiner Familie gerechnet und ist nun froh, dass diese sie doch unter-stützen will, auch bei der Suche nach einer eigenen Wohnung und einem Job. Azra hofft, dass dies das Ende der Geschichte ist. Und endlich eine neue beginnen kann.

Anne Wolf

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Diakonie 56 Diakonie 56 1514 Jugend und FamilieJugend und Familie

„Ich habe mich in den Beruf verliebt“ Benjamin Niemeyer macht eine Ausbildung in der Kita

Das Fest des Verständnisses und der Toleranz So feiern Sie ein entspanntes Weihnachtsfest

„Freunde haben mir immer schon gesagt, dass ich etwas mit Kindern machen sollte. Aber ich habe ihnen stets geant-wortet, dass ein paar Stunden spielen okay seien, aber den ganzen Tag Kinder um mich – das konnte ich mir nicht vor-stellen“, lacht der 25-jährige Benjamin Niemeyer, der in der Evangelischen Tages einrichtung für Kinder Collenbach-straße eine Ausbildung zum Erzieher macht. Es hat also ein bisschen gedauert, bis Niemeyer zu seinem Traumberuf gefunden hat.

Das Thema Studium war schnell vom Tisch

Zunächst einmal begann er eine Lehre als Zimmermann, war schnell aber unsi-cher, ob dieser Beruf tatsächlich der rich-tige für ihn sei. Trotzdem blieb er über zwei Jahre dabei, bis es einfach nicht mehr ging. Er schmiss hin und wollte

etwas ganz anderes machen. Etwas mit Menschen. Soziale Arbeit wollte er stu-dieren. Dafür brauchte er sein Fachab-itur und musste ein Praktikum in einer sozialen Einrichtung absolvieren. Benni, wie ihn die Kinder in seiner Kita alle nennen, entschied sich für ein Praktikum in einer Kita der Diakonie im Süden der Stadt. „In diesem Vorpraktikum habe ich mich regelrecht in den Beruf des Erzie-hers verliebt. Es war so schön, mit den Kindern zu spielen und ihnen Dinge zu zeigen. Und auch die Eltern haben mich herzlich aufgenommen.“ Das Thema Stu-dium war für ihn schnell vom Tisch. Er wollte Erzieher werden. Die Diakonie bot ihm an, nach den guten Erfahrungen im Praktikum, in einer ihrer Kitas eine Aus-bildung zu machen. Niemeyer hospitierte in der Kita Collenbachstraße und ist dort nun seit 1. August Azubi. Montags bis donnerstags arbeitet er bis 15.30 Uhr in der Kita. An drei Tagen in

Weihnachten gilt als Fest der Liebe. Für viele Fami-lien ist Weihnachten aber auch mit Konflikten und Streitereien verbunden. Wir fragten den 58-jährigen Sozialpädagogen und Kinder- und Jugendlichen-therapeuten Dirk Morgner von der Evangelischen Beratungsstelle Flingern, warum Weihnachten manchmal in Stress ausartet und was man dagegen tun kann.

Herr Morgner, Lebkuchen, Kerzenschein, im besten Fall Schnee draußen, stimmungsvolle Lieder überall, freie Tage – Weihnachten könnte so schön sein. Warum setzt dieses Fest einige Familien trotzdem derart unter Stress?Weihnachten ist auch ein Fest der Perfektion ge-worden. Alles muss stimmen: die Dekoration der Wohnung, der sorgsam aufeinander abgestimmte Weihnachtsschmuck, das Festtagsessen, die pas-senden hochwertigen Geschenke. Und natürlich soll es auch in der Familie harmonisch und glück-lich zugehen. Nur vielleicht leben die Eltern einer Familie getrennt, und jetzt gibt es Streit, bei wem die Kinder das Fest verbringen. Oder die Großel-tern möchten, dass in ihrem Haus gefeiert wird, der Schwiegersohn möchte Weihnachten aber gerne nur mit seiner Frau und den Kindern verbringen. Stress und Konflikte entstehen immer dann, wenn man Wünsche oder Erwartungen erfüllen möchte, die von außen explizit geäußert wurden oder die man bei anderen vermutet. Dann fühlt man sich fremdgesteuert, und das erzeugt Druck.

Wie kann man dies denn verhindern?Ein Patentrezept dafür gibt es leider nicht. Hilf-reich ist es auf jeden Fall, wenn Familien sich schon frühzeitig damit beschäftigen, wie Weih-nachten gefeiert werden soll. Es gilt dann, einen Kompromiss zu finden, mit dem alle leben können. Getrennt lebenden Eltern rate ich meistens dazu, ihre Kinder an Weihnachten nicht einer Zerreiß-probe auszusetzen – nach dem Motto, vormittags beim Vater, nachmittags bei der Mutter. Besser ist, das komplette Weihnachten mit einem Elternteil zu verbringen und im nächsten Jahr dann zu wechseln.

Gibt es so etwas wie drei wichtige Tipps, die eine friedliche Stimmung an Weihnachten fördern?Erstens eigene Wünsche und Interessen frühzeitig mit der Familie bzw. dem Partner besprechen und sich austauschen. Zweitens sich auf das Wesent-liche konzentrieren: Es muss nicht die gefüllte Weihnachtsgans sein, Würstchen und Kartoffel-salat tun es auch, und es müssen auch nicht zehn Geschenke sein, sondern vielleicht nur ein bis zwei. Drittens würde ich zur Verlangsamung raten: Einfach mal einen Gang runterschalten und dem Miteinander in der Familie Raum geben.

Und wie feiern Sie selbst Weihnachten?Recht traditionell mit Weihnachtsbaum, aber ohne Festessen. Wir Erwachsenen haben vereinbart, dass jeder nur ein Geschenk bekommt, das auch unter 50 Euro liegen muss. Für meine kleine Toch-ter legen die Verwandten zusammen, damit die Kleine nicht ganz viele Geschenke bekommt, son-dern einige wenige. Wichtig ist, dass wir alle zu-sammen sind und ich mit meiner Tochter genügend Zeit zum Spielen habe. So überbrücken wir die War-tezeit aufs Christkind. Ihre Vorfreude mitzuerleben, ist für mich das größte Geschenk. Und ich fühle mich selbst in meine Kindheit zurückversetzt.

Kira Küster

der Woche besucht er zusätzlich von 17 bis 21.30 Uhr das Berufskolleg der Kai-serswerther Diakonie. Diese sogenannte praxisintegrierte Ausbildung (PiA) dauert drei Jahre. „Es war mir wichtig, während der Ausbildung Geld zu verdienen, denn ich wohne alleine und muss Wohnung und meinen Lebensunterhalt selbst finanzieren“, erklärt der Duisburger. Das PiA-Modell sieht vor, dass die Azubis mindestens 20 Stunden in der Woche in der Kita arbeiten; das Anerkennungsjahr ist in den drei Ausbildungsjahren inte-griert. Benni arbeitet 28 Stunden in der Woche. Er erzählt, dass es auch Azubis gäbe, die Vollzeit arbeiten würden. Zu-sammen mit dem Abendunterricht sei das aber ziemlich anstrengend.Die praxisorientierte Ausbildung kommt gut bei den Auszubildenden an. In die-sem Jahr, so Niemeyer, gebe es zum er sten Mal zwei Klassen, die an der Kaisers werther Diakonie Unterricht er-hielten. Und obwohl immer noch mehr Frauen als Männer den Erzieherberuf erlernen wollen, sind Männer längst keine Exoten mehr: „In meiner Klasse sind sieben Männer und 23 Frauen, in der zweiten Klasse gibt es neun Män-ner“, erklärt Niemeyer.

Die Anstrengungen und Mühen lohnen sich

Für ein ausgedehntes und exzessives Freizeitprogramm hat der junge Mann wegen der Ausbildung momentan wenig Zeit und Muße. „Oft bin ich froh, wenn ich zu Hause bin und auch mal die Füße hochlegen kann. Ein bisschen mit dem Longboard fahren, Fußballspielen oder mit meiner Freundin spazieren gehen – das sind momentan die Dinge, die mir guttun.“ Aber die Anstrengungen und Mühen lohnen sich – spätestens 2019, wenn Benjamin Niemeyer dann staatlich anerkannter Erzieher ist.

Kira Küster

Interesse an einem Praktikum, um in den Beruf hineinzuschnuppern?

Hier gibt es mehr Informationen dazu: www.kita-jetzt.de

In den fünf Ev. Beratungsstellen der Diakonie Düsseldorf in Flingern, Benrath, Oberkassel,

Kaiserswerth und der Altstadt helfen erfahrene Berater und Therapeuten in allen Erziehungs-,

Ehe- und Lebensfragen weiter. www.diakonie-duesseldorf.de/beratungsstellen

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Diakonie 56 Diakonie 56 1716 SozialesSoziales

Wenn aus dem Spiel bitterer Ernst wird Wie Bernd Schumann seine Glücksspielsucht überwand

Bernd Schumann* ging gern in seine Stammkneipe. Ab und zu warf er dort ein paar Münzen in einen Geldspiel-automaten. So weit nichts Ungewöhn-liches. Und dennoch der Einstieg in etwas, das sein Leben völlig aus dem Gleichgewicht brachte. Was mit ein paar Münzen begann, steigerte sich schleichend. „Dann wurden es 50 Euro am Tag, dann 100 und irgendwann 500 oder sogar 1000.“ Irgendwann ver-brachte er vier bis fünf Tage die Woche vier bis fünf Stunden am Geldspielau-tomaten. Bernd Schumann war glücks-spielsüchtig geworden.

Es sind vor allem Männer, die

süchtig werden

Die Diakonie Düsseldorf berät und begleitet jährlich mehr als 200 Glücks-spielsüchtige – Tendenz steigend. „Bundesweit gibt es mehr als 200.000 Glücksspielsüchtige“, verdeutlicht Anja Vennedey, Leiterin des Suchtberatungs- und Therapiezentrums der Diakonie, das Ausmaß der Sucht. „Darunter sind immer mehr junge Menschen und immer mehr Menschen mit Migrationshinter-grund.“ Drei Viertel von ihnen spielen an Automaten, aber auch Wetten, Online-Gewinnspiele oder Casino-Spiele sind

alles andere als harmlos. Und: Es sind vor allem Männer, die glücksspielsüchtig werden.Männer wie Bernd Schumann. In den ersten Monaten schaffte er es noch, seine Sucht zu verheimlichen. Lieh sich zum Beispiel Geld oder holte sich einen Vorschuss bei seinem Arbeitgeber, damit seine Frau nichts merkt. „Man muss echt ein Top-Schauspieler sein“, erzählt er. „Da hat man gerade 500 Euro verzockt und tut zu Hause, als sei das ein super Tag gewesen. Ich wusste ja ganz genau, dass wir uns zum Beispiel den Urlaub gar nicht mehr leisten können, und habe ihn trotzdem gebucht. Es durfte nie-mand merken.“ Irgendwann kam es aber durch einen Zufall doch heraus. Und seine Frau stellte ihn vor die Wahl: „Ent-weder, du holst dir Hilfe, oder ich bin weg.“ Das wirkte, Schumann ging zur Diakonie-Beratungsstelle. In der Motiva-tionsgruppe traf er auf Menschen, die in ähnlichen Schwierigkeiten steckten. „Ich hätte nie gedacht, dass es so viele gibt, die die gleichen Probleme haben“, sagt Schumann. Dazu gab es Einzel- und Paargespräche, in denen es ans Eingemachte ging. Die Beraterinnen und Berater halfen ihm, zeigten ihm, welche biografischen Hin-tergründe die Sucht beeinflussen und dass sein Verhalten, Konflikten immer auszuweichen, suchtfördernd ist. „Da waren schon harte Momente dabei, aber auch Zeiten, wo man lachen konnte. Glaubt man vielleicht nicht, aber so eine Therapie kann auch Spaß machen.“ Auf jeden Fall wirkte sie. Nach gut zwei Jahren Beratung und Therapie lebt Schu-mann jetzt ohne das Glücksspiel. Er hat verstanden, warum er spielsüchtig wurde, und hat sich finanziell und beruf-lich eine sichere Zukunft aufgebaut. Die Arbeit ist aber noch nicht vorbei. Denn auch wenn er kein Bedürfnis mehr verspürt zu spielen, an sich selbst zu arbeiten dauert. Und auch an der Bezie-hung zu seiner Frau: „Wir haben wieder viel Vertrauen aufgebaut, aber bei 100 Prozent sind wir noch nicht.“

Christoph Wand

Behördengänge, Fahrradfahren, Fußballgucken Patenschaften für Flüchtlinge aus den Unterkünften

Schalen mit Knabbereien stehen auf der Anrichte in der Küche, dazu Frikadel-len, Gurken, Reis in Weinblättern und Oliven. Mohamed und Yussef, zwei syri-sche Flüchtlinge, sitzen auf der Couch und schauen Fußball. Bayern München spielt gegen Borussia Mönchengladbach. Bundesliga-Alltag.Auf Einladung von Octavia Schoplick haben sich die beiden jungen Männer an diesem frühen Samstagabend zum Fußballgucken eingefunden. Seit Jahren schon schauen die freiberufliche Foto-grafin und ihr Mann mit Freunden die Spiele der Bundesliga. Seit das Ehepaar vor ein paar Monaten ehrenamtlich die Patenschaft für die beiden jungen Männer übernommen hat, sind auch Mohamed und Yussef dabei.

Hilfe gibt es auch bei der

Wohnungssuche

„Als das mit Pegida im vergangenen Jahr losging, habe ich mir gedacht, dass ich etwas tun muss“, erzählt Octavia Schoplick. Sie wollte ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit setzen, meldete sich bei der Diakonie und bekam Kon-takt zu Mohamed, Yussef und Nafes, die alle drei aus dem kurdischen Teil im Norden Syriens stammen. Als die Diakonie im Mai 2016 dann offiziell ein Patenprogramm für Flüchtlinge star-tete, die in ihren Unterkünften auf ihre Anerkennung warten, meldeten sich die beiden dafür an und übernahmen ehren-amtlich die Patenschaft für Mohamed und Yussef. Für den Dritten im Bunde, Nafes, haben sie eine Patenschaft an Freunde vermittelt. „So können wir allen dreien viel besser gerecht werden“, sagt Schoplick.Billard spielen, Fahrrad fahren, Ämter aufsuchen – Octavia Schoplick und ihr Mann unternehmen jede Woche etwas mit ihren Schützlingen und helfen, wo sie können. Es gibt viel zu tun: Yussef sei derzeit auf Wohnungssuche, erzählt Octavia Schoplick. „Aber es ist nicht ein-fach, etwas zu finden.“ Nach den Über-griffen in Köln in der Silvesternacht stünden junge Männer aus dem Nahen Osten unter Generalverdacht. „Ein junger Mann und Muslim? Wir haben Frauen im Haus“, habe es zuletzt geheißen.

Erfolgreich verlief die Suche bei Moha - med, der eine Wohnung gefunden hat und gerade seinen Realschulabschluss nachholt. Und dann? „In Syrien wollte ich Jura studieren“, sagt er. Seine Schul-noten hätten das in seiner Heimat zuge-lassen. Doch dann brach der Krieg aus. Mohamed stand kurz vorm Abitur, an Schule war nicht zu denken. Vor rund anderthalb Jahren hat er die gefährliche Flucht nach Europa auf sich genommen. In Deutschland müsse er jetzt abwarten, wie sich die Dinge entwickeln, erzählt der 20-Jährige in einem Deutsch, das bemerkenswert flüssig ist für jemanden, der bis vor gut einem Jahr nur Kur-disch und Arabisch gesprochen hat. Eine Banklehre oder ein Studium – das schwebt ihm vor.Mohamed schaut wieder auf den Bild-schirm. Es steht zwei zu null für die Bayern, so bleibt es bis zum Abpfiff. Und so hat Mohamed auch zu Beginn der Partie getippt und wie die anderen einen Euro als Wetteinsatz gegeben. Die elf Euro der elf Freunde, die sich zum Fußballgucken verabredet haben, darf Mohamed für sich einstreichen. Nicht nur deswegen war es für ihn ein besonderer Abend.

Thomas Becker*Name geändert

Wer das Gefühl hat, nicht mehr vom Glücksspiel loszukommen, oder

einen Angehörigen mit solchen Problemen hat, kann sich an die Bera-

tungsstelle der Diakonie wenden, Telefon 0211 73 53 264. Informationen

stehen auch im Internet unter www.diakonie-duesseldorf.de/

gluecksspielsucht.

Die ehrenamtlichen Flüchtlings-patinnen und -paten der Diakonie

Düsseldorf begleiten Flüchtlinge aus den Unterkünften zu Behörden,

helfen beim Deutschlernen oder unter-nehmen mit ihnen gemeinsam

etwas in der Freizeit. Paten und Flüchtlinge unterzeichnen eine Paten-

schaftsvereinbarung. In der Regel treffen sich Patin oder Pate und Flücht-

ling einmal in der Woche. Mehr Informationen bei Melanie Harendt

unter Telefon 0172 4 50 77 85.

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Diakonie 56 Diakonie 56 1918 Leben im AlterLeben im Alter

Frischer Wind im Quartier Stadtmitte Im Stadtteil bewegt sich was – auch dank eines Diakonie-Projekts

Ein Moderator zieht ins Pflegeheim Dr. Eckart von Hirschhausen hat drei Tage im Ferdinand-Heye-Haus gewohnt

Die Angst vor dem Altwerden hat er ein Stück verloren. Dr. Eckart von Hirschhausen, Mediziner, Kabarettist und Fernsehmoderator, hat sich drei Tage lang im Ferdinand-Heye-Haus der Diakonie Düsseldorf einquartiert. Er wollte wissen, wie es denn so ist in einem Pflegeheim. Entstanden ist daraus eine Sendung, die im nächsten Sommer im ARD-Abendprogramm zu sehen sein wird. Ende Oktober hat er den Bewohnerinnen und Bewoh-nern eine erste Version des Films vorgeführt. Sie haben ihn wie einen alten Freund begrüßt.

Die Begegnungen haben Hirschhausen beeindruckt und berührt

Hirschhausen hatte mit den Bewohnerinnen gespro-chen und gegessen, mit ihnen Tischtennis gespielt, getanzt und Musik mit ihnen gehört. Er zeigte sich beeindruckt und berührt von den Begegnungen: „Sie haben mich offen empfangen, mir alles gezeigt und mitgelacht, als mich eine Anwohnerin erkannt hat: „Sie sind doch der aus dem Fernsehen, ‚Dalli Dalli‘!“ Und er war überrascht, wie viel den Men-schen geboten wird und wie viel Leben auch im Alltag eines Pflegeheims steckt. Hirschhausen erzählt von Heinz Nink, einem 83- Jährigen, der ihn im Tischtennis geschlagen hat.

Von den Luftballon-Schmetterschlägen von Herrn Huth. Vom Walzertanzen mit einer 93-jährigen Bewohnerin. Und von der Zaubershow, zu der auch die Kinder der angrenzenden Kindertagesstätte kamen. Wie Diakoniepfarrer Thorsten Nolting es beschreibt: „Uns war es wichtig zu zeigen, dass auch im Alter, auch in einem Seniorenheim noch gelebt wird.“

Der Moderator erlebte auch die Schattenseiten

des Alterns

Natürlich erlebte der Moderator auch die Schatten-seiten des Alterns: die abnehmende Beweglichkeit, Krankheiten, Demenz in verschiedenen Stufen. Da wird er deutlich: „Natürlich ist es scheiße, wenn man Gebrechen hat.“ Wichtig sei, dass alles Mög-liche getan werde, um die Menschen so lange wie möglich fit zu halten. Und das eben nicht in erster Linie mit Medikamenten. Hirschhausen erwähnte einen Hausarzt, der viele Patientinnen und Patienten im Heim hat und der sehr gewissenhaft darauf achtet, dass Arznei-mittel reduziert werden. Der Moderator und Medi-ziner selbst hat das Projekt „Music and Memory“ ins Ferdinand-Heye-Haus mitgebracht, das darauf setzt, den Menschen mit Demenz persönlich zuge-schnittene Musik aus ihrer Jugend zugänglich zu machen. Die Heilkraft der Musik sei noch völlig unterschätzt, betonte Hirschhausen. Und so ist das Ferdinand-Heye-Haus jetzt das erste in Deutsch-land, das für das Projekt zertifiziert ist.

Der Film will einen anderen Blick

aufs Altern werfen

Einen anderen Blick auf das Altern zu erreichen, das war das erklärte Ziel der Produzenten des Films und von Eckart von Hirschhausen selbst. Bei ihm jedenfalls sei ganz viel passiert, sagte er. „Ich habe viele Alte getroffen, die mir die Angst genommen haben. Solange es so herzliche Men-schen gibt, die sich kümmern wie in Gerresheim.“

Christoph Wand

Die Sendung „Wissenscheck – Wie das Altern gelingt“ wird voraussichtlich im Juni 2017 in

der ARD zu sehen sein. Mehr Informationen zum Ferdinand-Heye-Haus gibt es unter Telefon

0211 27 40 55 00.

„Was bewegt uns – was wollen wir im Stadtteil bewegen?“, das war das Motto der ersten Quartierswerkstatt der Dia-konie im Gerhart-Hauptmann-Haus, an der rund 20 Menschen aus dem Quar-tier zwischen Hauptbahnhof und Alt-stadt teilnahmen. Nachgedacht haben sie in dem Workshop darüber, wie sie im Stadtteil aktiv werden können, um die Lebensqualität zu verbessern, nicht nur, aber vor allem für ältere Menschen. Die Vorschläge reichten von längeren Ampel-schaltungen an Verkehrsknotenpunkten bis hin zu einem Stehtischpicknick auf offener Straße, um das soziale Mitein-ander zu stärken. Am Ende des Work-shops beschlossen die Teilnehmer unter anderem, ein nichtkommerzielles Stadt-teilcafé ins Leben zu rufen. Außerdem soll ein Magazin entstehen, das Themen aus dem Stadtteil aufgreift. Hier stellen wir Ihnen zwei der Ideengeber vor.

Thomas Becker Ein Magazin für den Stadtteil

„Seit mehr als 40 Jahren arbeite ich in der Politikberatung, nicht nur in Deutsch-land, sondern auch im europäischen und amerikanischen Ausland. Bürger müssen sich intensiv an gesellschaftlichen Pro-zessen beteiligen und sich nicht nur von der Politik deren Entscheidungen vor-setzen lassen. Deswegen habe ich ein Stadtteilmagazin und einen Internetblog entwickelt, die sich an die Menschen im Quartier zwischen Hauptbahnhof und Altstadt richten. Es soll eine Plattform sein, auf der Bürger ihre Interessen ein-bringen können, um Einfluss auf lokale Geschehnisse zu nehmen. Für mich ist das eine Möglichkeit, geschlossene Gesellschaften aufzubrechen, die wir im Quartier haben: Rund 60 Prozent der Menschen sind Ausländer oder haben einen Migrationshintergrund. Griechen, Chinesen, Deutsche, Afrikaner – jeder lebt in seinem Milieu. Das sollte die Stadtteilplanung berücksichtigen. Kon-takte zu Partnern im Stadtteil habe ich schon aufgebaut, zu Diakonie, Bahn-hofsmission, Polizei, Stadt, Geschäftsin-habern. Wenn alles gut geht, wird das Magazin gegen Ende des Jahres mit rund hundert Seiten zum ersten Mal erscheinen.“

Roland Ermrich, 75

Mehr Treffpunkte, bitte!

„Seit mehr als 50 Jahren lebe ich in Stadtmitte. Vieles hat sich verändert: Es fahren deutlich mehr Autos, vor Ampeln drehen viele Fahrer noch einmal richtig auf. Radfahrer trauen sich kaum, auf der Straße zu fahren, und nehmen die Gehwege, was für Fußgänger gefähr-lich ist. Mehr Einbahnstraßen könnten den Verkehr beruhigen, etwa in der Bis-marckstraße. Vom Verkehr abgesehen fühle ich mich aber wohl im Stadtteil. Das Haus, in dem ich wohne, hat einen Aufzug, was im Alter ein Vorteil ist. Auch die Wohnung ist so beschaffen, dass ich gut allein klarkomme. Wün-schen würde ich mir allerdings, dass es mehr Räume oder Cafés gibt, in denen sich Menschen treffen können, ohne viel Geld auszugeben. Das Café in der Johanneskirche am Martin-Luther-Platz ist ein solcher Ort. Das Angebot sollte bekannter gemacht werden – auch wenn ich selbst womöglich nicht mehr davon profitiere: Ich überlege, ein Angebot für betreutes Wohnen in Anspruch zu nehmen. So etwas gibt es im Quartier leider nicht. Ich müsste also in einen anderen Stadtteil umziehen, habe auch schon etwas im Auge. Eigentlich würde ich aber gerne hier bleiben.“

Karin Mokros-Kreutzer, 73

Die Quartierswerkstatt ist ein Baustein des Quartiersprojekts Stadtmitte. Das Projekt nimmt vor allem die

Lebens situation älterer Menschen in den Blick. Es wird finanziert vom

Ministerium für Gesundheit, Emanzipa-tion, Pflege und Alter des Landes

Nordrhein-Westfalen (MGEPA) und aus Mitteln der Franz-Josef und Elisabeth

Spieß-Stiftung. Die Stadt Düsseldorf ist für das Projekt verantwortlich und

hat die Diakonie Düsseldorf mit der Um setzung beauftragt. Mehr Infor-mationen zum Projekt und zu weiteren

Veran staltungen gibt es unter: www.quartiersprojekt-stadtmitte.de

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Diakonie 56 Diakonie 56 2120 Diakonie und KirchengemeindeDiakonie und Kirchengemeinde

50 Jahre Otto-Ohl-Haus Das Pflegeheim und seine Geschichte

Freundschaften, die bleiben Helferinnen und Helfer und Flüchtlinge feierten Abschied im Tersteegenhaus

Als Otto Ohl, Gründer der Inneren Mis-sion in Düsseldorf und über lange Zeit Geschäftsführender Direktor des Lan-desverbandes der Inneren Mission im Rheinland, erfuhr, dass ein Altenheim nach ihm benannt werden sollte, wäre er wohl gerne im Boden versunken. „Eigentlich hätte ich den Raum am lieb - sten wieder verlassen, denn in der Ge- schichte meines 50-jährigen Wirkens für die Innere Mission bestand kein Anlass, ein Werk so eng mit meinem Namen zu verbinden, wie es heute ge schieht“, sagte der damals über 80-jährige Ohl bei der Eröffnung des Otto-Ohl-Hauses. Stolz dürfte Ohl mit Sicherheit trotzdem gewesen sein: Denn das Altenheim mit seinen holländischen Klinkern an der Julius-Raschdorff-Straße in Garath, an dessen Finanzierung sich der Gesamt-verband der Evangelischen Kirchen-gemeinden, das Land und die Stadt beteiligt hatten, war für die damalige Zeit sehr modern. Bereits damals gab es neben Mehrbett- auch Einzelzimmer, viele mit Balkon, und die Bewohnerinnen und Bewohner hatten die Möglichkeit, ihre Möbel selbst mitzubringen. An den Wänden hin gen Bilder, die der Düsseldorfer Kunstverein gespendet hatte. Nur an einem Fern-seher mangelte es bei der Eröffnung noch. Der stand aber auf der Wunsch-liste, die bei der Eröffnung in der Ein-gangshalle des Altenheims aushing.

Im Lauf der Jahre sorgte das Pflegeheim immer

wieder für Aufsehen

Das Otto-Ohl-Haus war mitten im ersten Bauabschnitt von Düsseldorfs neuer Tra-bantenstadt Garath entstanden, unweit der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche, die zwei Jahre zuvor eingeweiht worden war. Die Verbundenheit zur Gemeinde war von Anfang an eng. Zur Einweihung des Hauses waren „zahlreiche Gäste aus dem kirchlichen Leben gekommen“, wie die Zeitungen berichteten. Später bot das Altenheim den Katechumen, die neben dem „Auswendiglernen von Bibelstellen, Gesangsbuchversen und Gebeten“ praktische Erfahrungen sam-meln wollten, die Möglichkeit an, Prak-tika im Haus zu machen. „Besonders die Mädchen wollen diese Kontakte

auch über das Praktikum hinaus weiter pflegen“, hieß es in der Zeitung. Dass in der Altenhilfe ein einmal er - stelltes Konzept nicht für alle Zeiten gelten muss, zeigte sich jedoch im Lauf der Jahre immer wieder. 1976 wurde das Haus von einem Alten- in ein Pflegeheim umgewandelt. 1995 entstand dann die Vision von „Leben im Alter Zentren“ mit dem Ziel, die Angebote für ältere Menschen zu vernetzen und die Einrich-tungen im Stadtteil zu integrieren. Im 30. Jahr seines Bestehens schließlich wurde das Otto-Ohl-Haus komplett ent-kernt – bevor das neue Pflegeheim im Jahr 2000 den Betrieb wiederaufnahm. Im Lauf der Jahre sorgte das Pflege-heim immer wieder mit neuen Ideen für Aufsehen. So entwickelte Architekt Markus Schürmann aus dem verwil-der ten Garten hinter dem Haus eine Grünanlage, die sich zum Stadtteil hin öffnet und Schranken abbauen soll. „Es entstehen Berührungspunkte – dadurch kommen Kontakte und Kommunikation auch mit jüngeren Menschen zustande“, zitierte die Rheinische Post den Archi-tekten damals. Weil die Anlage Modell-charakter hat, steuerte die Stiftungen Wohlfahrtspflege einen erheblichen Teil der Baukosten bei. Als bundesweit erste Einrichtung weitete das Otto-Ohl-Haus 2000 außerdem im Modellversuch

die Tagespflege aus und richtete zusätz-lich eine Nachtpflege ein, um ältere Menschen auch nachts vorübergehend betreuen zu können. Die Nachtpflege wurde jedoch 2015 mangels Nach-frage wieder eingestellt. Geblieben ist das Nachtcafé – ein ganz besonderes Angebot –, in dem Bewohnerinnen und Bewohner auch nach dem Abendessen Beschäftigung finden. Am 1. Advent hat das Otto-Ohl-Haus seinen 50. Geburtstag gefeiert. Still-stand wird es auch jetzt nicht geben. Und auch was Otto Ohl den Bewohne-rinnen und Bewohnern auf den Weg gab, gilt heute wie damals, nämlich „zu einer echten Lebensgemeinschaft zusammenzufinden“.

Anne Wolf

Als ins Tersteegenhaus der Diakonie in Golzheim die ersten Flüchtlinge ein-zogen, fehlte es anfangs an vielem. Doch nicht lange. Denn als Pfarrerin Felicitas Schulz-Hoffmann ein paar Tage später im Gottesdienst um Unterstützung für die Flüchtlinge bat, war die Rückmel-dung der Gemeindemitglieder über-wältigend. So überwältigend, dass die Tersteegengemeinde Nina Hallensleben als Koordinatorin für die Flüchtlingsar-beit einstellte. „Anders ließ sich das gar nicht bewältigen“, sagt Hallensleben. Mit Hilfe der Ehrenamtlichen konnte Hallensleben im Tersteegenhaus ein Netzwerk aufbauen, das Flüchtlingen in allen Lebenslagen zur Seite steht. Die Ehrenamtlichen stehen nicht nur jeden Tag vor Ort für Fragen bereit, sie helfen den Flüchtlingen auch beim Deutschlernen, unternehmen mit ihnen etwas in der Freizeit oder gehen mit den Kindern in den Zirkus. Sie begleiten die Flüchtlinge zu Ämtern, Ärzten, Maklern. Sie haben nachmittags eine kleine Kinderbetreuung ins Leben ge- rufen. Und sie bieten Haushalts- und sogar einen Hebammenkurs an, in dem Mütter sich austauschen und Fragen stellen können. Eingesetzt haben die Ehrenamtlichen sich bei der Stadt auch für einen Lagerraum, um Spenden wie Geschirr, Schultornister oder Bettzeug

lagern zu können. „Das alles ließ sich nur umsetzen, weil Gemeinde, Stadt und Dia-konie an dieser Stelle großartig zusam-menarbeiten“, sagt Hallensleben. Die Kommunikation zwischen den einzelnen Stellen sei sehr intensiv. „So konnte eine Atmosphäre entstehen, in der sich die Flüchtlinge zu Hause fühlen.“

Viele der Angebote, die im Austausch entstanden

sind, bleiben

Flüchtlingsberaterin Anna Baluka von der Diakonie bringt es auf den Punkt: „Die Ehrenamtlichen sind uns eine sehr große Hilfe. Die Zusammenarbeit war toll.“ Baluka spricht in der Vergangen-heit, weil das Tersteegenhaus nicht mehr lange Flüchtlingsunterkunft ist. Die Unterbringung dort war von Anfang an eine Unterbringung auf Zeit. Das Haus weicht einem Neubau, ein neues Pflegeheim entsteht. Das heißt aber nicht, dass die Zusammenarbeit von Kirchengemeinde und Diakonie in der Flüchtlingsarbeit in Golzheim damit beendet ist. Viele der Angebote, die im gemeinsamen Austausch entstanden sind, bleiben. Darunter der Hebam-menkurs, ein Nähkurs und das Begeg-nungscafé, das einmal im Monat in der Tersteegenkirche stattfindet und in dem

sich Neuzugezogene und Alteingeses-sene austauschen können. Bestehen bleiben auch die Kontakte zwischen Flüchtlingen und Helfern. „Denn aus vielen Bekanntschaften sind im Lauf der Zeit echte Freundschaften entstanden“, sagt Sabine Filitz, die als Ehrenamtliche von Anfang an dabei war. Bei einem Fest im November haben Anna Baluka und ihre Kollegin Lidya Dorsey Scheurenberg noch einmal alle zusammengebracht: Flüchtlinge, Ehren-amtliche und Nachbarn – mit einem Büffet, Livemusik und Kinderschminken. Und wer einen Blick in den Raum warf, in dem Flüchtlinge, Ehrenamtliche und Mitarbeitende der Stadt zusammen-standen, miteinander plauderten und lachten und später sogar ausgelassen tanzten, kam nicht umhin zu bemerken, dass im Tersteegenhaus eine echte Gemeinschaft entstanden ist.

Anne Wolf

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Diakonie 56 Diakonie 56 2322 KurzmeldungenKurzmeldungen

HerausgeberDiakonie Düsseldorf – Gemeindedienst der evangelischen Kirchengemeinden e. V.www.diakonie-duesseldorf.de

RedaktionChristoph Wand (verantwortlich)Kira KüsterAnne Wolf

Redaktionssekretariat Katharina Fornfeist Platz der Diakonie 3, 40233 DüsseldorfTelefon 0211 73 53 299E-Mail [email protected]

Art-DirektionFons M. Hickmann

GestaltungFons Hickmann m23, BerlinLizzy Onckwww.fonshickmann.com

GrafikTilo Göbel

FotografieArchiv (S. 20), Gerald Biebersdorf (S. 8–11, 18), Judith Michaelis (S. 12), Thilo Schmülgen, TH Köln (S. 7), Petra Warrass (S. 1–5, S. 13–15, S. 17, S. 19, S. 20)

DruckTannhäuser Media, DüsseldorfPrint CO2-kompensiert: Id-Nr. 1660472www.bvdm-online.de

PapierCyclus Offset, 100 % Altpapier,Umweltzertifizierungen: Blauer Engel,EU-Blume, ISO 41 001, EMAS

Auflage8.575

ErscheinungsweiseVierteljährlich

SpendenkontoDiakonie Düsseldorf IBAN DE87 3005 0110 0010 1057 57BIC DUSSDEDDXXX

In verschiedenen Wohngruppen und betreuten Wohngemeinschaften be - gleitet das Sachgebiet JUMP der Dia-konie Düsseldorf derzeit insgesamt 38 jugendliche Flüchtlinge. Ziel ist es, sie auf ein selbstständiges Leben vor-zubereiten. Ein Baustein dabei: die neue Heimat kennenlernen. Und das nicht nur auf dem Papier. „Es ist für die Jugendlichen wichtig, die Stadt und ihre Umgebung zu erkunden und so auch andere Jugendliche kennen-zulernen. Denn nur so kann Integra-tion klappen“, sagt Jessica te Heesen, Leiterin des Sachgebiets JUMP bei der Diakonie, die für die unbegleiteten min-derjährigen Flüchtlinge zuständig ist. Auf Initiative der BNP Paribas Factor GmbH macht die BNP Paribas Stiftung jetzt noch mehr möglich. 30.000 Euro hat sie JUMP zur Verfügung gestellt. Die Diakonie konnte davon einen Klein - bus anschaffen, mit dem die Jugend-lichen jetzt Ausflüge machen können. „Das ist noch mal etwas ganz anderes, als sich nur mit öffentlichen Verkehrs-mitteln in der direkten Nachbarschaft zu bewegen“, sagt Jessica te Heesen. „Die jungen Flüchtlinge lernen so wirklich die ganze Region kennen.“

Christoph Wand

Seit einem Jahr gibt es in Gerresheim das Kompetenzzentrum Demenz. Das Team von Sozialarbeiterinnen und Sozi-alarbeitern und Pädagoginnen und Päd-agogen berät Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen und findet mit ihnen gemeinsam Lösungen, die zu der individuellen Lebenssituation passen. Außerdem veranstalten die Mitarbei-tenden des Zentrums regelmäßig Infor - mationsabende, Gesprächskreise sowie kulturelle Angebote. So war erst vor kurzem der Pädagoge und Therapeut Dr. Udo Baer zu Gast, um im Ferdinand- Heye-Haus der Diakonie aus seinem neuen Buch „Das Herz wird nicht de-ment – Rat für Pflegende und Angehö-rige“ zu lesen. Darin beschreibt Baer praxisnah und nachvollziehbar die In-nenwelt von Menschen mit Demenz. Ausrichter der Veranstaltung waren neben dem Kompetenzzentrum Demenz das zentrum plus Gerresheim der Dia-konie. Über ihre Arbeit und kommende Veranstaltungen berichtet Demenzkoor-dinatorin Britta Keil übrigens im Inter - net und auf Facebook: www.demenz-duesseldorf.dewww.facebook.com/demenz.duesseldorf

Anne Wolf

Großzügige Spende von BNP Paribas Kleinbus für die Wohngruppen

Hilfe bei Demenz Ein Jahr Kompetenzzentrum

Runder Geburtstag 30 Jahre Hilfe für Familien mit Gewalt erfahrung

Wenn die Wohnung unbezahlbar wird Diakonie berät Mieter in Hassels-Nord

Impressum

Die Fachberatungsstelle für Familien mit Gewalterfahrung hat im November ihr 30-jähriges Bestehen in den neuen Räumen an der Sonnenstraße 14 gefeiert. Die Fachberatungsstelle unterstützt Kinder und Jugendliche, Mütter und Väter – sowohl als Betroffene wie auch als Täterin oder Täter – in der Aufar-beitung der Folgen von körperlicher, seelischer oder sexualisierter Gewalt. Fachberatungen, Lehr- und Informati-onsveranstaltungen für pädagogische Fachkräfte ergänzen das Angebot. Die beratenden und therapeutischen Einzel- und Gruppenangebote sind für alle Düsseldorferinnen und Düsseldorfer kos-tenlos. Die Fachberatungsstelle ist eng mit den weiteren Hilfen der Diakonie und vielen anderen Stellen vernetzt, um für familiäre Gewalt zu sensibilisieren und um Kooperationen in der Fallarbeit wirksam zu nutzen. Mehr Informationen unter Telefon 0211 9 13 54 36 00 oder per Mail an [email protected]

Anne Wolf

Wo bekomme ich Unterstützung, wenn eine Mieterhöhung ins Haus steht, bei welchen Stellen kann ich Einspruch ein-legen und was kann ich selbst dafür tun, um meine Wohnsituation zu verbessern? Für diese Fragen sind für die Bewoh-nerinnen und Bewohner der Hoch- und Mehrfamilienhäuser an Potsdamer- und Fürstenberger Straße in Hassels-Nord künftig zwei Sozialarbeiterinnen der Dia-konie da. Die Häuser haben in den ver-gangenen Jahren mehrfach den Besitzer gewechselt. Der neue Eigentümer führt nun umfassende Modernisierungsmaß-nahmen im Bestand durch, was mit Mieterhöhungen einhergeht. Die Finan-zierung der Stelle, die sich die beiden Sozialarbeiterinnen teilen, übernimmt das Jobcenter bis Ende Juni 2017. „Viele der Bewohnerinnen und Bewohner in Hassels-Nord sind auf Hartz-IV-Leis-tungen angewiesen“, sagt Christian Wiglow, Geschäftsführer im Jobcenter. „Wir wollen unseren Kunden in dieser schwierigen Situation mit zusätzlichem Personal Hilfestellung im Quartier an- bieten.“ Auch die Stadt unterstützt das neue Beratungsangebot und finanziert außerdem eine weitere Vollzeitstelle der Diakonie für die Mieter- und Sozi-alberatung in Hassels-Nord. Stadtdi-rektor Burkhard Hintzsche: „Die Stadt Düsseldorf lässt die Menschen im sozi-alen Brennpunkt Hassels nicht allein. Ich freue mich, dass es gelungen ist, schnell und unkompliziert eine gemein-same Beratung aller Akteurinnen und Akteure vor Ort anzubieten.“

Anne Wolf

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Diakonie 56 Thema 24

AndererseitsAndacht für Diakonie und HolthausenMit Heinz FrantzmannDonnerstag, 2. März, 8.30 UhrDiakonie-Institut, Oberlinplatz 2

AndererseitsAndacht für Diakonie und FlingernMit Thorsten NoltingMontag, 13. März, 8.30 UhrVersöhnungskirche, Platz der Diakonie 2

Musik in der jüdischen Kultur und LiturgieMit Rabbiner Jehoshua AhrensDienstag, 14. März, 19.30 UhrPlatz der Diakonie 2a

„Unerschrocken und wagemutig – Frauen erkunden die Welt“Vortrag zum Internationalen FrauentagMit der Kulturgruppe des zentrum plusMontag, 20. März, 14.30 UhrZentrum plus Derendorf-Golzheim, Klever Straße 75Nur mit Anmeldung unter Telefon 9 48 27 50

AndererseitsAndacht für Diakonie und HolthausenMit Thorsten Nolting Donnerstag, 12. Januar, 8.30 UhrDiakonie-Institut, Oberlinplatz 2

Schmuck und Styling im Spiegel der ZeitFahrt zur Ausstellung im Landes-museum BonnMit Margret LutherDonnerstag, 12. Januar, 9.45 Uhr Nur mit Anmeldung unter Telefon 9 48 27 50Kosten: 21 Euro

Erinnerungsort „Alter Schlachthof“Führung mit Adelheid SchmitzDienstag, 17. Januar, 14 UhrNur mit Anmeldung unter Telefon 9 48 27 50

„Wenn Du geredet hättest, Effi …“WohnzimmertheaterMit der Theatergruppe „Die Netzstrümpfe“ und Texten von Christian BrücknerSonntag, 29. Januar, 16.30 UhrZentrum plus Benrath, Calvinstraße 14Eintritt: 7 Euro, ermäßigt 5 Euro inkl. Sekt und Selters

AndererseitsAndacht für Diakonie und FlingernMit Thorsten NoltingMontag, 30. Januar, 8.30 UhrVersöhnungskirche, Platz der Diakonie 2

„Von den Franzosen zu den Preußen – Düsseldorf im Umbruch“Führung und Kreativ-Workshop im StadtmuseumMit Svenja WilkenMittwoch, 1. Februar, 10.30 UhrNur mit Anmeldung unter Telefon 9 48 27 50

AndererseitsAndacht für Diakonie und HolthausenMit Thorsten Nolting Donnerstag, 2. Februar, 8.30 UhrDiakonie-Institut, Oberlinplatz 2

Winter adeLiedersingen für Jung und AltDonnerstag, 2. Februar, 14.30 UhrVersöhnungskirche,Platz der Diakonie 2

AndererseitsAndacht für Diakonie und FlingernMit Thorsten NoltingMontag, 20. Februar, 8.30 UhrVersöhnungskirche,Platz der Diakonie 2

Koran und ChoräleMusik in den ReligionenMit Mohammed AssilaDienstag, 21. Februar, 19.30 UhrPlatz der Diakonie 2a

Diakonie 56 24Termine

Januar 2017 Februar 2017 März 2017

Die Bergerkirche ist dienstags bis sonntags von 15 bis 18 Uhr geöffnet, samstags zusätzlich von 12 bis 15 Uhr. Ehrenamtliche Ansprechpartne-rinnen und Ansprechpartner geben Aus kunft zu Geschichte und gegen-wärtiger Gestaltung der Bergerkirche.

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