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VORWORT

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Impressum

Herausgeber:Sächsische Winzergenossenschaft Meißen e.G.Bennoweg 9 · 01662 MeißenTelefon: 03521-78097-0

ISSN: 2197-5868

Verlag: Meißner Tageblatt Verlags GmbH

Verantwortlicher Redakteur:Werner BöhmeTelefon/Fax: 03521-457548www.wortundwein.de

Redaktionsanschrift:Wort & Wein MeißenStadtblick 40 · 01662 Meißen

Anzeigen: Peter GörigTelefon: 03525-718622E-Mail: [email protected]

Gesamtherstellung:Satztechnik Meißen GmbHAm Sand 1c01665 Diera-Zehren/OT Nieschütz

Erscheinungsform: vierteljährlich

Titelfotos:Foto Kahle (1), Winzergenossenschaft (1),Günter Rühle (2), Christoph Rieß (1)

Inhalt

Weinquiz und Weinköniginnen-besuch S. 4

Grüne Woche S. 5

Sachkunde im Pflanzenschutz S. 7

Wettergeschehen 2013 S. 8/9

WeinErlebnisWelt S. 14/15

Weinköniginnentreffen S. 21

Veranstaltungen 2014 S. 24

Vorwort des Geschäftsführers derSächsischen Winzergenossenschaft Meißen eG

Ein neues Winzerjahr beginnt

Ein neues Jahr liegt vor uns. Man schaut zurück undauch ein Stück voraus. Das neue Jahr hat wie immermit vielen persönlichen Wünschen und Vorsätzen

begonnen. Wir wünschen allen Winzerinnen und Winzern,ebenso wie allen Kunden und den Lesern unserer Zeitungvor allem Gesundheit. Gemeinsam wünschen wir uns fürdas Jahr 2014 auch eine gute Weinernte. Als Winzergenos-senschaft haben wir für dieses Jahr das Ziel, unsere Gaststät-te wieder zu eröffnen. Die Restauration und Modernisierungdes Objektes sollen abgeschlossen und zusätzlich Über-nachtungskapazität geschaffen werden, um die Attraktivitätunserer WeinErlebnisWelt weiter zu erhöhen. Nach Durch-führung einiger noch ausstehender inhaltlicher und termin-licher Klärungen werden wir in der nächsten Ausgabe unserer Zeitung detailliert darüber berichten. Das neue Jahr hat begonnen. Unsere Winzer sind mit dem Rebschnitt beschäftigt. Inder Winzergenossenschaft werden mit Goldriesling, Müller-Thurgau und Solaris dieersten Weine abgefüllt. Der Jahrgang 2013 lag um 19 Prozent unter der Menge desVorjahres. Die besonderen Witterungsbedingungen des Jahres 2013 sind als Ursa-che dafür anzusehen. Der lange Winter führte zu einer Verzögerung der Vegetations-periode, Mitte des Jahres hatten die Winzer mit den Folgen des Dauerregens zukämpfen. (siehe hierzu auch unseren Beitrag auf Seite 8). Die goldene Herbstsonnehat zum Schluss aber noch feine Aromanuancen herausgekitzelt, so dass wir mit dergelesenen Qualität doch zufrieden sein können. In diesem Zusammenhang und zum Start in das neue Jahr möchten wir unserenWinzerinnen und Winzern für ihre aufopferungsvolle Arbeit danken, denn derkomplizierte Jahrgang 2013 verlangte von ihnen ein hohes Maß an Einsatz und Kön-nen. Der Grundstein für die Qualität wurde so im Weinberg gelegt, aber im Kellerwurden und werden die Weine noch weiter verfeinert. Viele und große Auszeich-nungen, sowohl bei der Landes- als auch bei der Bundesweinprämierung, zeugen da-von. Auch dafür dem Team der Kellermeisterin Natalie Weich vielen Dank. Mögendiese Ergebnisse allen Ansporn auch für das vor uns liegende Jahr 2014 sein.

Lutz KrügerGeschäftsführer der Sächsischen Winzergenossenschaft Meißen eG

Titelfoto oben links: Winterwanderung im Januar, Titelfoto oben rechts: Denkwürdiges Tref-fen auf der Grünen Woche (v. l. n. r.) Jürgen Vogelsänger (Brandenburgs Landwirtschaftsminister),Geschäftsführer Lutz Krüger, Dr. Dietmar Woidke (Brandenburgs Ministerpräsident), MichaelaTutschke (Sächsische Weinprinzessin), Stanislaw Tillich (Ministerpräsident von Sachsen), Katha-rina Lai (Sächsische Weinkönigin), Landrat Arndt Steinbach, Frank Kupfer (Sachsens Landwirt-schaftsminister), Titelfoto unten links: Silvesterfeuerwerk – ein neues Jahr beginnt, Titelfotounten Mitte: Teilansicht der Sächsischen Winzergenossenschaft im Winter, Titelfoto untenrechts: Weinköniginnentreffen

Geschäftsführer der Sächsischen Winzergenossenschaft Meißen eG

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WEINQUIZ UND WEINKÖNIGINNENBESUCH

Am 8. Januar war Kati Lai zu ihrem Antrittsbesuch in derSächsischen Winzergenssenschaft Meißen als Sächsi-sche Weinkönigin 2013/2014. Doch es gab noch ei-

nen anderen Grund, sie fungierte an diesem Tag auch alsGlücksfee bei der Auswertung des Weinquiz für das Jahr 2013.Der erste Akt bei einem Antrittsbesuch ist bekanntlich dieVorstellung. Nun erübrigte es sich natürlich, dass sich dieWeinmajestät, die ja selbst Mitglied der Sächsischen Winzer-genossenschaft ist, hier in üblicher Weise vorstellte. Ich willaber sie und ihr Engagement für den Sachsenwein unserenLesern noch einmal vorstellen, denn wir haben bisher ja nurganz kurz im Zusammenhang der Königinnenwahl über sieberichtet.

Die Winzerin der Elbweinkate

Katharina Lai, Versicherungskauffrau aus dem Diesbar-Seuß-litz benachbarten Glaubitz, war im Jahr 2008 auf der Suchenach alten Balken zur fachgerechten Sanierung ihres elterli-chen Hauses unterwegs. Statt einzelner Balken fand sie einganzes Haus – das alte Gesindehaus des Schlosses Seußlitz,das zu diesem Zeitpunkt eher eine Ruine als ein Haus war.Heute ist es ein Gästehaus und Schmuckkästchen. Bei einemBesuch im Jahr 2012 sagte sie mir dazu: „Wir nannten dasHäuschen Elbweinkate, und zu einem Haus mit diesem Na-men und hier in Diesbar-Seußlitz gehörte natürlich auch ein

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Weinquiz und WeinköniginnenbesuchLai zur Ortsweinkönigin von Diesbar-Seußlitz gewählt wurde.Wie will sie das nur alles packen, war meine Überlegung.

Als Glücksfee beim Weinquiz

Sie hat es gepackt, und nicht nur das. Zwischenzeitlich ist sieauch die neue Vorsitzende des FremdenverkehrsvereinsSächsische Elbweindörfer. Bei ihrem Besuch in der Genos-senschaft plauderte sie ganz entspannt und sachkundig mitGeschäftsführer Lutz Krüger über ihre ersten zwei Jahre alsWinzerin, und – die Geschichte ging ja weiter – wir wünsch-ten ihr alles Gute für das neue Jahr, und das mit besondererBetonung, denn das neue Jahr ist doch gleichzeitig ihr Amts-jahr als Sächsische Weinkönigin. Und bevor sie zur Touris-musbörse nach Stuttgart und zur Grünen Woche nach Berlinfuhr, fungierte sie noch als Glücksfee beim Weinquiz und zoguntenstehende glückliche Gewinner.

Werner BöhmeFotos: Manja Licht

Katharina Lai und Marketingchefin Manja Licht bei der Auslo-sung der Preise

Begrüßung durch Geschäftsführer Lutz Krüger

Weinberg. So wurden wir Mitglied der Sächsischen Winzer-genossenschaft und bewirtschaften eine Parzelle mit 500Rebstöcken auf dem Kirschberg. Ich dachte damals, manmuss wahrlich Liebe und Leidenschaft aufbringen, um solche Vorhaben zusätzlich zur beruflichen Tätigkeit zu meis-tern. Wenige Tage nach meinem Besuch erfuhr ich, dass Kati

Preisträger des Weinquiz 2013

1. Preis: Dr. Willi Goder, Weinböhla

2. Preis: Lutz Zachmann, Meißen

3. Preis: Gerd Küster, Diera-Zehren

4. Preis: Andrea Kühne, Niederau

5. Preis: Anke Horn, Sörnewitz

6. Preis: S. u. B. Hummel

7. Preis: Klaus Kircheis, Radebeul

8. Preis: Anke Freytag, Coswig

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INTERNATIONALE GRÜNE WOCHE

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In der Zeit vom 17. bis 26. Januar fand in Berlin die 79. Inter-nationale Grüne Woche statt. Als größter Weinproduzent imFreistaat Sachsen nahm die Sächsische Winzergenossen-

schaft Meißen nun schon zum neunten Mal daran teil. Besonde-re Aufmerksamkeit erweckte am Genossenschaftsstand vor al-lem immer wieder der Weinköniginnenwein, eine TraminerAuslese, die direkt aus dem Weinberg der sächsischen Weinma-jestät stammt und von ihr handsigniert ist. Neben dieser Raritätund den verschiedenen anderen Weinen war vor allem auch derTraminer-Sekt „Benno von Meißen“ sehr begehrt. Dieser erlese-ne Tropfen der Winzergenossenschaft erreichte ja als einzigerunter den sächsischen Sekten bei der DLG-Bundesweinprämie-rung 2013 den „Goldenen Preis Extra“. Insgesamt konnte dieSächsische Winzergenossenschaft 12 Medaillen, darunter zweiGoldmedaillen sowie den „Goldenen Preis Extra“ bei der letzt-jährigen Bundesweinprämierung erreichen und sicherte sich da-mit den ersten Platz unter den sächsischen Weinerzeugern. Au-ßer den interessierten Messebesuchern gab es auch vieleGespräche mit Händlern und Gastronomen. Insgesamt lobtensie die Produkte der sächsischen Winzer. Außer der Qualität derWeine wird vor allem auch die Tatsache positiv bewertet, dassjetzt alle Weine in der Sachsenflasche abgefüllt werden, sozusa-gen als Markenzeichen „Made in Sachsen“. Nicht unerwähntblieben bei dieser Bewertung auch die neuen Etiketten, welchedem Zeitgeist und dem derzeitigen aktuellen Trend entspre-chend gestaltet wurden.

Ein denkwürdiges Treffen am Stand der Genossenschaft

In Sachen Weinbau war die Sächsische WinzergenossenschaftMeißen schon immer ein Bindeglied zwischen Sachsen undBrandenburg, wird doch in der Genossenschaft der Wein vomLangen Berg im brandenburgischen Schlieben gekeltert und ab-gefüllt. So entbehrte es nicht einer gewissen Logik – und viel-leicht auch Symbolik –, dass anlässlich des Sachsentages auf der

Grünen Woche, am Montag, dem 20. Januar, GeschäftsführerLutz Krüger die Ministerpräsidenten von Sachsen und Branden-burg, Stanislaw Tillich und Dr. Dietmar Woidke, an den Messe-stand der Sächsischen Winzergenossenschaft eingeladen hatte.Und dafür gab es beziehungsweise gibt es in diesem Jahr einenbesonderen Anlass. Vom 7. Juni an wird auf dem Schloss Dober-lug die erste brandenburgische Landesausstellung stattfinden,die die gemeinsame Geschichte der Nachbarländer Preußen be-leuchten soll. Auch auf der Internationalen Grünen Woche inBerlin stellen die beiden Bundesländer in benachbarten Hallenaus. Und anlässlich des Sachsentages am Montag haben die Mi-nisterpräsidenten der beiden Länder das Tor zwischen den bei-den Hallen öffnen lassen – ein Symbol eingedenk der Zusam-menarbeit bei der Brandenburgischen Landesausstellung indiesem Jahr, auf das sie bei ihrem Treff am Stand der SächsischenWinzergenossenschaft mit Sekt der Sächsischen Winzergenos-senschaft angestoßen haben.

Die RedaktionFotos: Foto Kahle (3), Manja Licht (1)

Erfolgreich auf der Grünen Woche

V.l.n.r.: Unternehmer Wolfgang Schneider, Geschäftsführer LutzKrüger, Michaela Tutschke, sächsische Weinprinzessin, LandratArndt Steinbach, Marketingchefin Manja Licht

V.l.n.r.: Claudia Czepansky und dasStandpersonal der Winzergenossenschaft,Doreen Engelmann und Kai Hahnemann

V.l.n.r.: Sebastian Fischer, weinbaupolitischer Sprecher der CDU, Maria Pushkareva, Geschäfts-führerin des Tourismusverbandes Sächsisches Elbland, Dr. Bernd Kastler, Vorsitzender des Weinbauverbandes Sachsen, Katharina Lai, Sächsische Weinkönigin, Landrat Arndt Stein-bach, Michaela Tutschke, sächsische Weinprinzes-sin, Lutz Krüger, Geschäftsführer, Marleen Herr

V.l.n.r.: Sebastian Fischer,weinbaupoli-tischer Sprecher der CDU, LandratArndt Steinbach, Marleen Herr, stellver-tretende Geschäftsführerin des Touris-musverbandes Sächsisches Elbland, Dr.Fritz Jäckel, Staatssekretär im SMULBrandenburg, Unternehmer WolfgangSchneider, Geschäftsführer Lutz Krüger

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KULTUR- UND VERANSTALTUNGSMOSAIK

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Wir waren Gäste Ihrer Veranstaltung „Weiter entlang der Via Vino“ am 26.10.2013in der WeinErlebnisWelt der Sächsischen Winzergenossenschaft Meißen. UnserZuhause befindet sich im schönen Vogtland. Wir kommen aus Gottesberg, einemkleinen Dorf in der Nähe von Klingenthal, und haben diese Art Weinverkostungdas erste Mal erlebt. Uns hat es sehr gefallen, wie durch die Verbindung von Wortund Wein eine anspruchsvolle Weinprobe gestaltet wurde. Es wird für uns sichernicht das letzte Mal gewesen sein. Anbei senden wir Ihnen einige Fotos von die-sem Abend.

Mit freundlichen Grüßen Gabi und Frank Nickel

Ein Dankeschön aus dem Vogtland

Kultur- und Veranstaltungsmosaik

Am 9. November erhielt Kati Lai, Sachsens neue Weinmajestät, ein Königreich fürein Jahr. Da aber in unserer schnelllebigen Zeit und bei den vielen Terminen eineKutsche als Beförderungsmittel nicht mehr ausreicht, erhielt sie 20 Tage später imAutohaus Widmann einen Mercedes B-Klasse als Dienstwagen nachgereicht.Das nebenstehende Foto zeigt Weinkönigin Kati Lai (v. l. n. r.) sowie die Weinprin-zessinnen Luise Finsterbusch und Michaela Tutschke.

Die Redaktion, Foto: Günter Rühle

Weinkönigin fährt wieder Mercedes

Die durch das Schwarzwild angerichteten Schäden stellen für die Winzer oft eingroßes Problem dar. So lud die Weinbaugemeinschaft Spaargebirge den Jagdpäch-ter Volker Görner zu ihrer Vorstandssitzung ein, und man beschloss, eine gemein-same Jagd zu veranstalten. Am 14. Dezember wurde dieselbe dann durchgeführt.Die Weinbaugemeinschaft stellte den überwiegenden Teil der Treiber. Circa 20 Jäger und ebenso viele Treiber nahmen an der Jagt teil. Das Ergebnis konntesich sehen lassen (vgl. nebenstehendes Bild).

Die Redaktion, Foto: Günter Rühle

Jagd im Weinberg

Der Erste Sächsische Weinkonvent feiert traditionsgemäß auch in diesem JahrWeihnachten wieder in einem Schloss. Nach Hermsdorf, Heynitz, Eckbergund Radeberg hatte man diesmal das Schloss Maxen auserkoren. Gemeinsammit dem Schlossherrn, Moderator und Sänger Peter Flache, wurde der festli-che Abend gestaltet. Die Weihnachtsfeier bildete den würdigen Abschluss ei-nes Jahres, das reich war an kulturellen Höhepunkten und guten Weinen. Wirmöchten uns bei allen bedanken, die uns hierbei unterstützt haben, wie zumBeispiel bei der Sächsischen Winzergenossenschaft Meißen, mit der wir ge-meinsam in der WeinErlebnisWelt die Veranstaltung „Die Majestät lässt bitten“schon mehrfach durchführten.

Volkmar Reinhold, Ordensmeister des Ersten Sächsischen Weinkonvents

Fotos: Marika Lang

Schlossweihnacht und Dankeschön des Konvent

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SACHKUNDE IM PFLANZENSCHUTZ NEU GEREGELT

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Sachkunde im Pflanzenschutz neu geregelt

Betroffen sind alle Winzerinnen und Winzer, die einenSachkundenachweis zur Anwendung von Pflanzen-schutzmitteln besitzen und Pflanzenschutzmittel aus

dem gewerblichen Bereich anwenden.Diese Winzerinnen und Winzer benötigen zukünftig eine Sach-kundenachweiskarte und müssen diese beantragen. Zusätzlichist künftig im Turnus von drei Jahren eine anerkannte Fortbil-dung zu besuchen.

Bei behördlichen Kontrollen sind sowohl die Sachkundenach-weiskarte als auch der Fortbildungsnachweis vorzulegen. Keinen Sachkundenachweis benötigen Anwender im Haus-und Kleingartenbereich bei der Anwendung von Pflanzen-schutzmitteln, die für nicht berufliche Anwender zugelassensind, d. h. die allgemein im Gartencenter, der Einzelhandels-gärtnerei oder dem Baumarkt zu kaufen sind.

Sachkundenachweiskarte beantragenDie Sachkundenachweiskarte kann ab sofort beim SächsischenLandesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG)beantragt werden. Diesem Antrag ist eine Kopie des Zeugnissesüber die Sachkundenachweisprüfung beizufügen.

Diese derzeitig sachkundigen Personen müssen den Antrag bis26. Mai 2015 an das LfULG senden. Der Antrag mit den ent-sprechenden Nachweisen kann schriftlich oder elektronisch ein-gereicht werden. Bei der elektronischen Zusendung sind dieNachweise gescannt beizufügen. Das Antragsformular und dieÜbersicht zu den anerkannten Berufsabschlüssen für eine Sach-kundenachweiskarte sind im Internet unter www.landwirtschaft.sachsen.de/landwirtschaft/30333.htmabrufbar. Wird bis 26. Mai 2015 kein Antrag eingereicht, gilt diebisherige Sachkunde nur noch bis zum 26. November 2015.

Die Ausstellung der Sachkundenachweiskarte ist kostenpflichtigund beträgt 30 Euro. Nachdem der Betrag bezahlt wurde, ver-

sendet eine bundesweit arbeitende Zentralstelle die Sachkunde-nachweiskarte.

Regelmäßig Fortbildungen besuchenAlle Sachkundigen sind künftig verpflichtet , innerhalb einesZeitraums von drei Jahren an einer anerkannten Fortbildung teil-zunehmen. Für Sachkundige, die am 14. Februar 2012, dem Tag,an dem das neue Pflanzenschutzgesetz in Kraft trat, sachkundigwaren, begann die erste Dreijahresfrist am 1. Januar 2013 und endet am 31. Dezember 2015. Für Personen, die sich ab dem14. Februar 2012 in einer Aus-, Fort- und Weiterbildung befan-den bzw. befinden, beginnt der Zeitraum ab der erstmaligen Aus-stellung der Sachkundenachweiskarte.

Fortbildungsveranstaltungen zur Pflanzenschutzsachkunde, diein Sachsen durchgeführt werden, sind vom LfULG anzuerken-nen. Interessenten zur Durchführung von Fortbildungsveran-staltungen können sich unter nachfolgendem Kontakt weiterge-hend informieren.

Ansprechpartner im LfULG und AntragstelleSachkundenachweiskarte:Außenstelle RöthaJohann-Sebastian-Bach-Platz 1, 04571 RöthaMartina SchusterTelefon: 034206 589-15E-Mail: [email protected]

Angelika Groß-OphoffTelefon: 034206 589-51E-Mail: [email protected]

Ansprechpartner im LfULG zur Anerkennung von Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen www.landwirtschaft.sachsen.de/landwirtschaft/30330.htmZur Wetterwarte 11, 01109 Dresden-KlotzscheIngolf PrknoTelefon: 0351 8928-3222E-Mail: [email protected]

Liebe Winzerinnen, liebe Winzer,sollten Sie an der Durchführung des Sachkundenachweises in der Winzergenossenschaft interessiert sein, dann erbitten wirIhre Meinung hierzu bis 15.04.2014. Eine entsprechende Teilnehmerzahl vorausgesetzt, würden wir uns bemühen, einensolchen Lehrgang direkt in unseren Räumlichkeiten durchführen zu lassen. Lutz Krüger, Geschäftsführer

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WETTERGESCHEHEN 2013

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Wetter und WeinDas Wetter in Zahlen und Fakten

Das Jahr 2013 war ein besonderes Jahr, ein Jahr der Extreme,ein Jahr, welches den Reben viel abverlangte. So die Global-einschätzung des Deutschen Wetterdienstes und auch vielerWinzer. Die Witterungsdaten sind Angaben der WetterstationDresden-Klotzsche des Deutschen Wetterdienstes und desSächsischen Landesamtes für Umwelt , Landwirtschaft undGeologie für die Wetterstation Radebeul-Meißen. Für dieLufttemperatur gab es, was die Monatsmittel wie auch denJahresdurchschnitt betrifft , kaum Unterschiede zwischen den

Messstellen. Der Jahresdurchschnitt lag zwischen 9,5 und9,8 °C.Anders sieht es dagegen beim Niederschlag aus. Hier sind sowohl die Niederschlagsmenge wie auch die Niederschlagsver-teilung sehr unterschiedlich. Während in Dresden und Rade-beul weit über 700 mm gemessen wurden, sind es in der Wetterstation Meißen nur knapp 600 mm normal gewesen.Die geringeren Niederschläge von etwa 140 mm gegenüber denStationen in Radebeul und Dresden sind in den Monaten Julibis Jahresende gefallen.

Das Wetter in den 12 Monaten des Jahres 2013

Januar: Höhere Temperaturen in der ersten Januarhälfte.Ab dem 12./13. kaltes Wetter mit Tiefstwertenzum Teil unter minus 21 °C bis Ende der drittenJanuardekade. Niederschlag gab es mehr als imMittel der Jahre und nur die Hälfte der Sonnen-scheindauer.

Februar: Zu kalt, ein bis zwei Grad Kelvin kälter als der Ja-nuar mit Tiefsttemperaturen bis minus 15 °Cund darunter. Beim Sonnenschein gab es wiede-rum ein enormes Defizit.

März: Der kälteste Monat seit 25 Jahren mit minus 3,5Kelvin. Es gab bis 21 Frosttage und drei bis vier Eistage und an 22 Tagen eine geschlosseneSchneedecke.

April: Der Monat war zweigeteilt. Die erste Aprildekadewar teilweise noch kalt, während die zweite Deka-de und danach sich sommerlich warm mit bis zu28 °C zum Beispiel in Dresden zeigte.

Mai: Der Mai war kühl und verregnet mit Rekord-niederschlagsmengen und Hochwasser (2- bis 3-fache Regenmenge) mit Stark- und Dauernie-derschlägen und Gewittern und einer geringenSonnenscheindauer.

Juni: Sehr unterschiedliche Temperaturwerte (2., 25.,

26. unter 15 °C, an einigen Tagen in Edbodennä-he einstellige Werte). An mehreren Tagen (5., 6.,18., 19.) maximale Sonnenscheindauer und Tem-peraturen.

Juli: Zu warm und zu trocken. Jeden Tag schien die Sonne,kaum einen Tag war es bedeckt. Am Ende des Monatsgab es Temperaturen bis 36 °C, vom 2. bis 22.07. undzum Teil darüber hinaus gab es keinen Niederschlag.Im Raum Meißen war der Monat Juli mit nur 10,8 mmNiederschlag besonders trocken.

August: Leicht zu warm und sehr trocken.September: Zu kühl und schauerartige Niederschläge. Die letz-

ten Nächte des Monats wiesen recht tiefe Werte auf.Oktober: Milder und zu nasser Monat mit 1–2 Kelvin hö-

heren Temperaturen und mit einer regen Tief-drucktätigkeit. In der Messstation Meißen wurdemit 11,8 mm sehr wenig Niederschlag registriert.

November: Der Monat zeigte sich mit sehr milden (7.) undsehr kalten (27.) Temperaturen, insgesamt war esaber etwas zu warm. (Dresden bis 18 °C). Das Nie-derschlagsdefizit im Raum Meißen blieb auch imNovember bestehen (17,2 mm).

Dezember: Relativ warm mit einer Durchschnittstemperaturvon 4 °C.

Die Wetterextreme 2013

Im Jahr 2013 traten insbesondere folgende Wetterextreme auf: • Der März war kein Frühlings-, sondern ein Wintermonat mit

einem Negativrekord an Sonnenscheindauer.• Mai und Juni mit Rekordniederschlägen• Heißer und trockener Sommer mit Höchsttemperaturen• Herbstorkane mit „Christian“ und „Xaver“• Dunkelster Winter seit 50 Jahren

Die Wetterkapriolen und deren Auswirkungen sind nicht nuroberirdisch, sondern auch in tieferen Bodenschichten zu spürengewesen.

Foto: Uschi Dreiucker_pixelio

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WETTERGESCHEHEN 2013

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Das Wetter in den entscheidenden Vegetationsperioden

Die meteorologischen Frühlingsmonate März, April, Mai wareninsgesamt gesehen ungünstig für das Pflanzenwachstum. Der er-ste Frühlingsmonat, also der März, fiel im Prinzip für die Vegeta-tion komplett aus. Der Entwicklungsrückstand bis Mitte Aprilbetrug je nach Region bis zu vier Wochen. Damit ging wertvolleVegetationszeit verloren, die auch durch die hohen Temperatu-ren Ende April mit einer beschleunigten Entwicklung auf Pflan-zen nicht aufgeholt werden konnte. Mit einer hohen Boden-feuchtigkeit im Mai, die es so seit 50 Jahren nicht mehr gab, undniedrigen Temperaturen kam es zu Luft- und Sauerstoffmangelim Boden, zur Sickerwasserbildung und zu einem eingeschränk-ten Wurzelwachstum, wie zu einer geringeren Wurzelatmungund zu einer Denitrifikation mit Nitrat- (also Stickstoff) verlusten. Die Sommermonate Juni, Juli, August haben auch auf dasPflanzenwachstum erheblichen Einfluss genommen. So durchden kalten und nassen Juni, die hohen Temperaturen im Juli undzum Teil auch im August wie den ausgebliebenen Niederschlag.Die obere Bodenschicht bis 20/30 cm wurde durch die starkeVerdunstung infolge der hohen Temperaturen und der Sonnen-einstrahlung nahezu komplett ausgetrocknet. Der extreme Som-mer konnte so auch nicht zur Verringerung des Entwicklungs-standes der Pflanzen, also auch der Reben beitragen.Die meteorologischen Herbstmonate September, Oktober,November waren für die Vegetation unspektakulär. Die kühle-ren Temperaturen im September und der wärmere Oktober mitzum Teil recht kühlen Nächten haben die gute Qualität des Wei-nes entscheidend mitgeprägt. Die Trockenheit von Juli und Au-gust hat in der Region Meißen auch im Herbst angehalten. Ge-genüber den Messstationen in Dresden und Radebeul sind inMeißen 30–40 mm Niederschlag weniger gefallen. Die Wasser-vorräte im Boden sind auf ein Minimum geschrumpft. Insgesamtgesehen sind das Frühjahr und der Sommer für die Pflanzen undnatürlich auch für die Weinreben sehr belastend gewesen, waszum Teil zu einem hohen Pilzbefall in der etwa drei Wochen spä-teren Blüte und zu beachtlichen Reifeverzögerungen und gerin-geren Erträgen führte.

Das Wetter 2013 und sein Einfluss auf die Ergebnisse desWeinjahres Die Winzer im Weinanbaugebiet Sachsen brachten 2013 eine

zwar kleine, aber qualitativ gute Weinernte ein. Konkret heißt das: • 33,2 hl/ha, was 20 % unter dem Durchschnitt der letzten

zehn Jahre lag• Das Mostgewicht lag im Durchschnitt bei 84° Oechsle, was et-

wa dem letzten 10-Jahresdurchschnitt entspricht.• Die Ernteergebnisse nach Sorten fallen sehr unterschiedlich aus. Die Durchschnittsergebnisse sind natürlich sehr differenziert jenach Winzer und seinem Management, der Lage, der Sorte unddem regionalen Wettergeschehen. Schlussfolgernd ist zu sagen,dass es für 2014 auf Folgendes ankommt:• Die Wasserbilanz klug und zielführend durch entsprechende

Maßnahmen wie u .a. durch eine geeignete Bodenbearbeitungzu beeinflussen.

• Den zur Verfügung stehenden Vegetationszeitraum optimal zunutzen. Das kann wie 2013 vor allem durch eine verlängerte As-similationszeit im Herbst (d.h. spätere Ernte) erreicht werden.

• Pflanzenschutz- und Düngungsmaßnahmen zielgerichteterdem Wettergeschehen anzupassen (z. B. besonders bei derStickstoffdüngung in nassen Perioden – Auswaschgefahr).

Abschließend ist das Weinjahr 2013 als ein außergewöhnlicheszu bezeichnen, was jeden Winzer viel abverlangte. Es ist ein Jahrzum Nachdenken, zum Lernen und ein Anlass, über ein ausge-reifteres Management und eine zukunftsorientiertere Strategienachzudenken.

Professor K. Mührel

Quellen: - Deutscher Wetterdienst Abteilung Agrarmeteorologie Außenstelle Leipzig,

Agrarmeteorologische Monatsberichte 1-12 2013- Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie Referat

Pflanzenschutz Dresden-Pillnitz- Beiträge in der Bauernzeitung Nr. 26, 30, 31 2013 und Nr. 1 2014 und das

zugehörige Manuskript Schmidt, M., Böttcher, F., Dr. Müller, J.- Information aus der SZ, dem Amtsblatt des Landkreises Meißen u. a.- Aussagen von Winzern - Fotos: Archiv Sächsische Winzergenossenschaft

Der Rebschnitt Die ersten Knospen Die Rebenblüte Der Lesebeginn

Fixpunkte des Winzerjahres

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RICHARD WAGNER

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Spätlese zum Wagnerjahr – Wagner und Wein

Nachdem im verangenem Jahr anlässlich Richard Wagners200. Geburtstag schon so viel über sein künstlerischesSchaffen und seine Vita geschrieben wurde, möchte ich

einmal unter dem Motto „Mein lieber Schwan – Aus Richard Wagners Weinkeller“ eine ganz andere Seite des großen Künstlersbeleuchten, welche zeigt, wie nahe oftGenialität und menschliche Schwä-chen beieinanderliegen. Sie werden aber fragen: Gibt es dennzwischen Wagner und Wein tatsäch-lich einen besonderen Zusammen-hang? Wagner war ein ausgesproche-ner Weinfreund und Weinkenner,wie uns überlieferte Kellerbestands-listen offenbaren. Und wussten Sie z. B., dass Wagner während seinerDresdner Zeit ein Haus in den Wein-bergen an den Dresdner Elbhängenals Sommerfrische nutzte? Der schottische Graf Lord Findlaterhatte großes Interesse an den Wein-bergen zwischen dem heutigen Schloss Eckberg und Schloss Albrechtsberg. Als Ausländer durfte er in Sachsen keinen eige-nen Grund und Boden besitzen. So beauftragte er seinen Sekre-tär Johann Georg Fischer, die Weinberge zu erwerben, dem erdiese nach seinem Tod vererbte. 1833 erwarb der Bruder Fischers den westlich vom Findlaterschen Palais (heute SchlossAlbrechtsberg) gelegenen Weinberg samt Wohnhaus, Remiseund Ställen, und im Herbst 1844 war Richard Wagner mit FrauMinna und Hund bei Fischers zu Gast. In der heiteren Wein-bergslandschaft schrieb Wagner wesentliche Teile zum 2. Aufzugdes Tannhäuser, der dann am 19.10.1845 in Dresden uraufge-führt wurde.Von Wagners Weinkeller in Dresden ist uns, wie gesagt, eine Kel-lerbestandsliste überliefert, welche zum einen seine sachkundigeAuswahl, als zum anderen auch den nicht gerade bescheidenenUmfang seiner Weinbestellungen erkennen lässt. Generell be-zog er die Weißweine aus Deutschland und die Rotweine ausFrankreich. In seinem Dresdner Weinkeller-Inventarverzeichnissind z. B. aufgeführt:

Weisswein: Tischwein 155 FlaschenFeine weiße Weine: Weisser Bordeaux. 27 Flaschen, sowie je eine Flasche Rüdesheimer Ausbruch, Jesu-itengarten (k.), Bisporter, Deidesheimer (Ausbruch), Rauhentha-ler (Ausbruch)Rothweine: Tischwein 180 FlaschenFeine rote Weine: 1 Flasche Medoc, 5 Flaschen Chaeau Laftte,30 Flaschen Baron Augutz Champagner: 7 Flaschen. (gr), 62 halbeCognac: 41 Flaschen

Leider ist das Inventarverzeichnis nicht datiert, so dass eine Zu-ordnung des Kellers zu einer seiner vielen Wohnungen schwermöglich ist. Wahrscheinlich befand er sich aber bei seiner

Wohnung auf der Ostraallee 6 (1945 zerstört) oder bei dem Mar-colinipalais (heute Krankenhaus Friedrichstadt).Richard Wagner war ein Genie, und die Beschäftigung mit denProblemen des Alltags war ihm lästig und erschien ihm belang-los. Das führte auch zu einer recht eigenwilligen Betrachtung sei-

ner permanenten Geldnot und rechteigenwilligen Methoden deren Meis-terung, was sich z. B auch in seinemAusspruch niederschlägt: „Die Weltist mir schuldig, was ich brauche.“Aus der Zeit nach seiner Flucht ausDresden in die Schweiz sind mehre-re Briefe an seinen WeinhändlerChristian Lautern Sohn in Leipzigerhalten. In den Briefen geht es meistdarum, dass er fällige Zahlungen ver-spricht und dann doch nicht leistenkann. Exemplarisch sei ein Brief vom20. Februar 1871 aus Luzern zitiert:

Geehrtester Herr! Ich danke Ihnensehr für die Erleichterung, welche Sie mir durch Ihren Vorschlag gewährt haben, dass ich gern darauf eingegangen bin. Sie ersehenaus der Beilage, dass ich gern darauf eingegangen bin. Unter demEinflusse sehr unerwarteter Verzögerungen in meinen einnah-men, ist mir diesmal meine schuld an Sie wirklich beschwerlich gefallen, und ich bin Ihnen daher für Ihr Entgegenkommen sehrverbunden. Um unseren ferneren Verkehr ausserdem Aufrecht zuerhalten, wird es mir erwünscht sein, wenn Sie mir von dem öftergebrauchten Erbacher abermals einen Ohmen zuschicken wollen.

Mit hochachtungsvollem Grusse Ihr ergebener Richard Wagner

Zur Erläuterung sei eingefügt, ein Ohm war zu dieser Zeit ein üb-liches Flüssigkeitsmaß besonders für Wein. Es schwankte vonLand zu Land. Im Mittel betrug es ca. 150 Liter.In einem anderen Brief schreibt er u. a.: Ich bitte neuerdings um ei-ne Zusendung von den gewohnten Weinen, diesmal aber im Fass,nicht auf Flaschen, weil diess durch den hiesigen Cantonalzoll un-sinnig vertheuert wird.Wagner war eine der umstrittensten Persönlichkeiten seiner Zeit.Nur über Jesus, Napoleon und Karl Marx wurde mehr geschrie-ben.Unbestritten bleibt aber die große Bedeutung seines musika-lischen Schaffens, und diese soll und muss zu seinem 200. Ge-burtstag vor allem gebührend gewürdigt werden.

Volkmar Reinhold Foto: Jörg Fischer

Anmerkung der Redaktion: Dieser Beitrag ist ein Auszug aus der am 14. September geführtenVeranstaltung vor dem Ersten Sächsischen Weinkonvent, dessenOrdensmeister der Autor ist.

Der Autor mit Wagners Schwan aus Lohengrin

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I ch ging den Mühlbach entlang, der Bach folgt dem Talein-schnitt, der direkt durch den Ort Röhrsdorf führt. Aufgrundsowohl der Namensgleichheit als auch vergleichbarer land-

schaftlicher Gegebenheiten muss ich aber betonen, es handeltesich nicht um das Röhrsdorf bei Meißen, sondern um dengleichnamigen Ort bei Dohna. Und wie der Bach weiter dem Talaus dem Dorf hinaus folgt, bald am Waldesrand, bald in der Mit-te des Wiesengrundes und Mäander bildend, so wanderten auchmeine Gedanken. Ich hatte den Kunst- und Kulturpreisträger der Stadt Meißen KayLeonhardt in dem Atelier in der Domstadt besucht, das er ge-meinsam mit seinem Freund und Kompagnon, Daniel Bahr-mann, nutzt. Hier befindet sich nicht nur sein bevorzugter Ar-beitsort, sondern in dieser Partnerschaft hat sich auch eine sehrgedeihliche Zusammenarbeit ergeben, hier findet er Ergänzungund Inspiration. Bei besagtem Besuch fragte ich ihn: „Ausstellun-gen im In- und Ausland, Workshops, Arbeiten in Museen undSammlungen, zudem sind Sie Vorsitzender der Freundschaftsge-sellschaft Meissen-Arita/Japan e.V. , Mitglied des Kulturbeiratesund vieles mehr. Wo und wann finden Sie dann eigentlich Zeit für Ihre schöpferischen Ideen und für Entspannung?“ Statt einer direkten Antwort hatte er mich zu sich nach Röhrs-dorf eingeladen.Ich ging weiter den Bach entlang und sah die Bilder und Häuseran seinem Ufer. Und als ich dann bei Kay Leonhardt in einemdieser Häuser weilte, stellte ich die Frage nicht mehr, wo er dieRuhe und Kraft für seine Inspirationen finde. Schauendes Ver-weilen dann aber noch einmal, als ich durch das große Fensterhinaus ins Mühlbachtal blickte. Während unseres Gesprächs, ich stimmte mich mit Kay Leon-hardt zum neuen Weinkalender ab, sah ich mich auch im Atelierum. Ringsum an den Wänden standen Schränke mit Grafiken,Zeichnungen und Illustrationen, Stapel von Bildern – angefan-gene und fertige Arbeiten. Darüber schwebten Lampions mit ja-panischen Motiven und Kreationen von schrägen Vögeln undfrechen Fischen – Markenzeichen des Künstlers. Immer wieder

Kay Leonhardt

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tauchten die Themen Porzellan und Wein in den verschiedens-ten Variationen auf. Kay Leonhardt hat Porzellanmaler in der Manufaktur Meissengelernt und studierte anschließend an der Hochschule für Kunstund Design, Burg Giebichenstein, Halle. Danach war er als Gra-fiker und Designer in verschiedenen renommierten Porzellan-fabriken Deutschlands tätig. Das Thema Wein bedeutet für ihnvor allem eine Reverenz an seine Heimat hier im Elbtal. Bekanntsind seine Weinetiketten, die Wein- und Einladungskarten, derWeintaler und vieles mehr. Er selbst sagte dazu: „Hinter denschrägen Vögeln und frechen Fischen auf meinen Arbeiten magman vielleicht nicht immer den direkten Bezug zum Wein erken-nen, er offenbart sich aber in so manchen Kleinigkeiten – einemWein- bzw. Sektglas oder Requisiten der Winzerarbeit. Vor allembedeuten der Wein und die heitere Weinbergslandschaft hier imElbtal für mich aber Inspiration und Motivation.“ Auch seine Studien- und Arbeitsaufenthalte in Japan, die ihmdurch ein Stipendium ermöglicht wurden, beeinflussten maß-geblich sein Schaffen. So ist er nicht nur Vorsitzender derFreundschaftsgesellschaft Meissen-Arita/Japan e.V., sondern warauch deren Mitbegründer. Von 2001 bis 2002 war er zudem alsAssistenz-Professor in Arita tätig. Nebenstehendes Foto zeigt Kay

Leonhard, den „Japan-Botschafter-Meissens“, mitFreunden aus seiner japanischen Heimat undMeißens Partnerstadt Arita beim Weinfestumzug.In seinem Atelier fand ich auch Porzellan mit tra-ditionellen japanischen Formen, aber auch vonihm gestaltetes Porzellan in japanischem Ge-wand. Seit 2008 ist Kay Leonhardt freiberuflichals Designer, Grafiker und Künstler in Meißen,Dresden und Japan tätig. Sein Wohnsitz inRöhrsdorf bei seiner Glücks-Gaby bildet für ihnaber den Ruhepol.Als ich Kay Leonhardt dort besuchte, stimmtenwir uns zu dem neuen Weinkalender ab. Es ent-stand damals aber auch der Gedanke, einige sei-ner Arbeiten zum Thema Wein auf den nach-folgenden Bildtafeln im Winzerkurier zu veröf-fentlichen.

Werner BöhmeFotos: Claudia Hübschmann, Uwe Tölle

PORTRÄT

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WEIN GUT, ALLES GUT

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Sächsischer Weintaler 2013:„WEIN GUT ALLES GUT“

Der 18. Sächsische Weintaler derSparkasse Meißen, entworfen und gestaltet von Kay Leonhardt. Was1996 verhalten begann, hat sich inzwi-schen zu einer Erfolgsgeschichte ent-wickelt. Der Weintaler wird in jedemJahr streng limitiert anlässlich des Radebeuler Weinfestes in Kaiserzinn,Silber und Gold angeboten.

FrauenKirchenWein Meißen:„Zum Wohl für einen gutenZweck“

Spendenaktion „Der besondere Ton“für die Sanierung der Frauenkircheund den Neubau der Orgel der Frau-enkirche Meißen. (Sonderetiketten,Stifterbriefe, u.v.m.) Sonderetikett Frau-enKirchWein 2012; Riesling; Sächsi-sche Winzergenossenschaft Meissen.

„Meißner (Glüh)Weihnacht seit 2009

Alle Jahre wieder: Die Glühweintassenzur Meißner Weihnacht sind heuteschon heiß begehrte Sammlerstücke.Sechs verschiedene Motive entstan-den bisher, u.a. im vorigen Jahr zum75. Geburtstag der Sächsischen Winzergenossenschaft Meißen. DasNeueste ist schon in Arbeit. Lassen Sie sich überraschen.

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WEIN GUT, ALLES GUT

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Die Leo-Kanne, schon fast ein De-sign-Klassiker, erstmals gefertigt vorüber 20 Jahren. Hier in einer exklusi-ven Fassung, wie sie seit 2002 in Aritain der Porzellan-Manufaktur Shinga-ma gefertigt wird; mit traditionellerArita-Unterglasur-Malerei in moder-ner Interpretation.

Präsentation des Königinnen-weines im Jubiläumsjahr 2011

Kay Leonhardt entwarf gemeinsam mitDaniel Bahrmann den Anhänger fürden königlichen Wein des Jahrgangs2010, der anlässlich des 850-jährigenJubiläums des sächsischen Weinbausim Berg der Weinkönigin JulianeKremtz am 5. Juli präsentiert wurde.

Festwagen 850 Jahre Weinbau in Sachsen

Die grafische Gestaltung des Festwa-gens „850 Jahre Weinbau in Sachsen“,auf welchem das Jubiläumsfass vonFestort zu Festort gefahren wurde, lag ebenfalls in den Händen von Leo undKompagnon Daniel Bahrmann. Siehalfen damit, im Jubiläumsjahr 2011ein Stück aktueller Weinbaugeschich-te zu schreiben.

„Wir fliegen auf Meißen“Künstlerpostkarte lädt Gäste ein

Ein Sommergruß nach der Flut 2013,deutschlandweit verschickt, zeigte: diePorzellan- und Weinstadt Meißen istwieder aufgetaucht – eine erfolgreicheGemeinschaftsaktion von der StadtMeißen, dem Gewerbeverein und derVolksbank Raiffeisenbank Meißen.

Schade, dass man einen Weinnicht streicheln kann

Wie poetisch formulierte doch Tucholky seine Liebeserklärung an den Wein aus Iphofen: „Schade, dassman einen Wein nicht streichelnkann.“ Limitierte Leo-Grafik aus derEdition „Wein-Kunst-Genuss“; „Wine in Tubes“; „2012 Weingut RicoHänsch“

Das Leben ist zu kurz, um schlechten Wein zu trinken

Leos einzigartige Handschrift und sei-ne schrägen Vögel sind ein unver-wechselbares Markenzeichen. Sie ma-chen auch diesen Spruch nocheinprägsamer und damit vielleichtauch nachdenkenswerter.

LEO ist käuflich!

In der Comödie Dresden im WorldTrade Center gibt es die größte Leo-Dauerausstellung Sachsens. BemalteWände und sogar Toiletten, frisch-fre-che Zeichnungen, Grafiken in vielenGrößen und Formaten sind zu bestau-nen. Auch sofort zum Kaufen, Mitneh-men, Verschenken und als Wertanlage.

Exklusive handgezeichneteEtiketten, bemalte Leo-Unikat-Flasche, ...

... individuelle Wein- und Speisekartensind begehrt und schon heute beson-dere Sammlerstücke. Im Rahmen derPräsentation des neuen Weinkalen-ders vom Jahrgang 2015 im Mai diesesJahres wird Kay Leonhardt ein neuesEtikett entwerfen und präsentieren.

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WEINERLEBNISWELT

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WeinErlebnisWelt – Weingenuss und WeinkulturNeues in der WeinErlebnisWelt

Ganz gleich, ob Sie die WeinErlebnisWelt überhaupt erst einmalfür sich entdecken wollen oder bereits zum wiederholten Malehier Veranstaltungen erlebten, auf alle Fälle werden Sie immerNeues entdecken können. Das trifft unbedingt auch für unsereVeranstaltungen im auslaufenden Winterhalbjahr und im begin-nenden Frühling zu. Zu der auf Seite 24 gegebenen Gesamtübersicht möchten wir Ihnen nachstehend noch einige speziell neue oder zumin-dest in dieser Form erstmalig durchgeführte Veranstaltungenvorstellen.

Hochprozentige Winterwanderung

Sonnenbeschienen sind die Weinspaliere. Weiß hat der Raureifsie gegen den schattigen Hintergrund modelliert. Jeder Draht, jede Rebe ein kleines Kunstwerk. Winter im Spaargebirge – einMotiv, gemalt mit sparsamster Farbauswahl, ein Bild voller win-terlicher Stimmung. Das Weiß dominiert und lässt uns die Augen zusammenkneifen. Auf einem Meer blendend weißerHelligkeit schwimmen wie große blauschwarze Schollen die Ber-ge jenseits der Elbe. Sonnenschein und Schnee, das wünschenwir wieder für die Winterwanderung durch die Weinberge am 23. Februar.Für diese Winterwanderung muss natürlich an eine entspre-chende Ausrüstung gedacht werden. Festes Schuhwerk, warmeSocken und Winter-Bekleidung. Für das wärmende Gefühl vonInnen sorgt die Winzergenossenschaft mit ausgewählten Likö-ren, Bränden und einem Glühwein. Zu den Hochprozentigenund den winterlichen Temperaturen passend gibt es einen klei-nen Imbiss an einem der schönsten Aussichtspunkte. Bei früheinbrechender Dunkelheit sorgen Fackeln für eine stimmungs-volle Beleuchtung.

22.02.2014, 12.00 UhrTreff: Dompropstberg, 28.00 Euro

Glas und Wein

Nur das Glas lässt die Klarheit, die Farbe, den Glanz und dieLeuchtkraft des Weines in gebührender Weise hervortreten.Durch den tulpenförmigen Kelch entfalten sich die Bukettstoffebesser und das dünnwandige Glas bzw. die dünnen Mundrän-der erhöhen den Genuss.Entdecken Sie bei dieser Veranstaltung Ihre Geschmackssinneneu und sehen bzw. schmecken Sie heraus, welchen Einfluss dasGlas auf die Entfaltung der Aromen hat. Lassen Sie sich überra-schen und lernen Sie viel zum Thema Glas und Wein hinzu. Be-gleitet wird die Glas- und Weinprobe von einem Drei-Gänge-Menü.

21.02.2014, 19.00 Uhr, 39.00 Euro

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WEINERLEBNISWELT

Weinlounge am kleinen Freitag

Mögen Sie erlesene Weine? Genießen Sie es, wenn Sie die viel-fältigen Aromen betören? Dann ist unsere Weinlounge für Siedie richtige Empfehlung am kleinen Freitag – am Donnerstag.Sie bietet Ihnen einen vergnüglichen Abend zur Einstimmungauf das bevorstehende Wochenende. In „weiniger“ Atmosphäresteht jedes Mal ein anderes Thema im Mittelpunkt. In unsererMai-Veranstaltung werden Ihnen zur House- Loungemusik leckere Weincocktails gereicht. Für den ersten Cocktail erhaltenSie zwei zum Preis von einem.Abhängig vom Wetter findet der Event in unserem mediterranenInnenhof oder im Veranstaltungshaus statt.

08.05.2014 ab 18.00 UhrEintritt frei

Around the World – um die ganze Welt

Speisen von fünf Kontinenten treffen sächsischen Wein – fünfSpeisen von fünf verschiedenen Kontinenten und das alles imRahmen einer Verantsaltung der WeinErlebnisWelt. Prüfen Siedie Harmonie von Wein und Speise – sächsischer Wein undSpeisen aus Asien, Afrika, Amerika, Australien und Europa. Sei-en Sie gespannt auf einen Abend, der Sie und Ihre Sinne in fünfKontinente mit sächsischem Genuss entführt. Im Preis inbegrif-fen sind fünf kleine Gänge mit Weinen der Sächsischen Winzer-genossenschaft, ein Glas Sekt zur Begrüßung und Wasser zumNeutralisieren.

02.05.2014, 19.00 Uhr35.00 Euro

Die Weinmajestät lässt bitten

Die Weinmajestät lässt am 10. Mai, 19.00 Uhr wieder bitten, umden Weinkalender vorzustellen. Nun ist das wahrlich keine neueVeranstaltung, findet sie doch in diesem Jahr bereits zum 9. Malin der Winzergenossenschaft statt und war eine der ersten Veranstaltungen in der 2008 eröffneten WeinErlebnisWelt.Doch wir haben eine neue Weinkönigin und einen neuen Wein-kalender, den vom Jahr 2015. Neu ist auch das Erscheinungsbilddes Kalenders, gestaltet hat es gemeinsam mit Daniel Bahrmannder Kunst- und Kulturpreistäger der Stadt Meißen, Kay Leon-hardt. ...Und diesen neuen Kalender kann, das ist im Preis inbegrif-fen, jeder mit nach Hause nehmen. ... Der Kalender enthält außer denBildern unserer heiteren Weinbergslandschaft auch wieder Wein-und Winzergeschichten: Heiteres, Ergötzliches und Nachdenkens-wertes. Im Wechsel mit den von Werner Böhme und Jörg Jenichengelesenen Geschichten, stellt Kati Lai, Sachsens Weinkönigin2013/2014, den Königinnenwein und fünf weitere Weine vor. Fürdas leibliche Wohl ist mit einem Imbiss im Anschluss gesorgt.

10.05.2014, 19.00 Uhr 22,50 Euro

Manja Licht, Leiterin MarketingFotos: Winzergenossenschaft (3), Günter Rühle (2)

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WEINREISEN

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Endeckungsreisen

Vom echten Krimsekt

Beginnend und endend in Kiew, führte mich eine Reise mitdem Pkw in die landschaftlich schönsten Gegenden und zuden wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Ukraine. Seien es dasriesige Gelände des Höhlenklosters in Kiew, die an die k.u.k.Monarchie erinnernden Stadtzentren von Lwiv (Lemberg) undCzernivci (Czernowitz) oder die Karpatendörfer mit ihrenHolzkirchen inmitten fast unberührter Natur, Odessa mit derberühmten Treppe, das Museum im ehemaligen Raketenstütz-punkt bei Uman oder eben die Krim – alles zeigte, dass dieUkraine Interessantes zu bieten hat.Vielen ist der Krimsekt ein Begriff, auch wenn der in Deutsch-land angebotene „Krimsekt“ nicht von der Krim, sondern auseiner Kellerei in Odessa auf der Basis von Grundweinen ausder weiteren Umgebung dieser Stadt stammt. Echter Krimsektwird jedoch nur auf der Krim selbst produziert, die billigere Va-riante in Sewastopol, die qualitativ hochwertigere und demzu-folge teurere in Novy Svet.Nachdem Russland dieses Gebiet erobert hatte, interessiertensich auch bald die neuen Herren für die dortigen Möglichkei-ten des Weinbaus. So entstand z. B. bereits im Jahre 1804 indem kleinen Städtchen Sudak im Osten der Krim eine Wein-bauschule. Von denen, die sich um den Weinbau auf der Krimverdient gemacht hatten, sind besonders Fürst Woronzow undFürst Golizyn zu nennen. Letzterer kaufte bei Sudak Land aneiner kleinen Meeresbucht. Sein Sommersitz wirkte beschei-den. Er nannte ihn „Novy Svet“. Dort begann er mit Experimen-ten zur Champagnerherstellung, was ihm im Jahre 1878 gelang.Auf der Weltausstellung 1890 in Paris sorgte er mit seinem Sektfür einen Paukenschlag, als er auf Anhieb eine Goldmedailleerrang. Damit war der Ruf des Krimsekts begründet. Nachdem1920 die Bolschewiki auf der Krim die Macht ergriffen hatten,wurden alle Weingüter in Staatshand übernommen, wo sie sichnoch heute befinden. Nach diversen Erweiterungen entstandschließlich ein Konzern aus 9 Weingütern unter der Leitungdes ehemaligen Zarengutes Massandra. Alle erzeugten Weinefirmieren heute noch unter dem Namen „Massandra“, fast aus-schließlich schwere, süße Weine, die ich bei einer Führung pro-bieren konnte. Nach Jahren fast diktatorischer Bevormundungdurch Massandra konnte die Sektkellerei in Novy Svet inzwi-schen wieder ein Eigenleben entwickeln. Die Grundweine wer-den von der Westkrim bezogen. 12 verschiedene Sorten

Schampamskoje (Flaschengärung) und Igristoje (Tankgärung)sind im Produktionsprogramm, darunter 7 trockene und extradry. Ich nahm auch hier an einer Führung teil. Vor dem Eingangder Sektkellerei erinnern ein Denkmal des Fürsten Golizyn undeine Jahreszahl an den Beginn der Sektproduktion. Auf dem Hoflagern die Tanks für die Herstellung des Igristoje und in drei inden Berg getriebenen Stollen stehen die schrägen Bretter für dieFlaschengärung. Bei der anschließenden Verkostung überzeug-ten mich vor allem die Sorten extra dry, so dass ich noch vor derWeiterreise den Fabrikladen im Ort aufsuchte.

Von den Marktbrunnen, aus denen Wein fließt

Mehr als ein Viertel der österreichischen Rebfläche entfällt aufdas Weinviertel, welches im Norden an die mährischen Wein-berge bei Znaim grenzt. Neben jeder Ortschaft ziehen sich Kel-lergassen hin, die an Schlieben erinnern. Mitten in dieser Prachtder Rebflächen liegt das Städtchen Retz, welches lediglich 4.100Einwohner besitzt, jedoch durch zwei Besonderheiten von sichreden macht. Zum einen ist das gesamte Stadtgebiet von eineminsgesamt 20 km umfassenden Kellersystem unterhöhlt. Zumanderen feiert es an jedem letzten Wochenende des Septembersein spektakuläres Weinfest, zu dem Gäste bis aus Wien anreisen.Ich hatte mich rechtzeitig um eine Unterkunft bemüht undkonnte so das Fest miterleben. Rings um den Markt waren Bu-den aufgebaut, die von diversen Vereinen und der Feuerwehrbewirtschaftet wurden. Welchem der zahllosen Weinbaubetriebehätte man eine Bude zuorden sollen, ohne die andern zu be-nachteiligen? Im Ratssaal war das Gestühl durch Biergartengarni-turen ersetzt worden und Schüler der Touristikfachschule betä-tigten sich dort als Köche und Kellner. Vor dem Rathaus standeine Bühne, vor und auf der ein hübsches Nonstop-Programmablief. Unter anderem fand ein Wettbewerb im Traubentretenstatt, welches zwei junge Frauen gewannen, die in einem regel-rechten Furioso auf die in einer großen Bütte befindlichen Trau-ben eintraten. Am Sonnabendnachmittag erschien Bacchus aufdem Hauptplatz und schenkte Wein aus an jeden, der sein Glashinhielt. Dann kam am frühen Nachmittag des Sonntags derHöhepunkt des Festes. Angekündigt wurde er durch Salutschüs-se der Bürgergarde von Waidhofen von der Galerie des Rathaus-turmes. Weinbauliche Prominenz erschien: die niederösterrei-chische Weinkönigin Tanja I., die Vizeweinkönigin Katharina, dieWeinprinzessin Carina, die Veltlinerland-Königin Sarah und dieMiss Weinviertel Sophie. In ihrer Begleitung befand sich der Lan-desrat Dr. Pernkopf. Diese Personen eröffneten die Weinbrun-nen. Bereits am frühen Morgen war das Wasser in beiden Markt-brunnen abgestellt worden und nun floss aus dem einen GrünerVeltliner und aus dem anderen Zweigelt und jeder, der ein Glasunter den Weinstrahl hielt , konnte kostenlos trinken. Demkonnte ich natürlich nicht lange widerstehen, sondern hielt wacker mit. Ein großer Umzug leitete auf den Abend über, dermit einem hinter dem Rathaus abgefeuerten halbstündigen Riesenfeuerwerk endete.

Dr. Walter Schaffer

Endeckungsreisen in Sachen Sekt und Wein

Rebflächen im Osten der Krim

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FEUERZEICHEN

Wenn die Nebel grau und gespenstig von der El-be in die Stadt ziehen, wenn man die Höhen am an-deren Ufer nicht mehr erkennen kann und des

Pastors schwarze Tauben – die Krähen – sich zu Hunderten aufden Stoppelfeldern sammeln, dann drängt es die Menschen indie warmen Stuben, dann ist die Zeit, wo man mehr nach innenschaut.Es war bei einer Ausstellungseröffnung Anfang Dezember in derWeinErlebnisWelt der Sächsischen Winzergenossenschaft. Porträts von Altwinzern wurden gezeigt. Die Veranstaltung wargut besucht. Zur Begrüßung gab es einen Glühwein, denn es wardraußen schon empfindlich kalt. Nach dem offiziellen Teil wur-de noch das eine oder andere Gläschen getrunken. Der Weinbaute Brücken und weckte Erinnerungen. Ich gesellte mich zu ei-nigen Winzerinnen und Winzern, die in eine sehr angeregte Un-terhaltung vertieft waren. Es wurde gelacht und gescherzt. Bei ih-nen war auch Dorothea Lorenz – Winzerin aus Winkwitz. Unterdem weißen Haar schauten ein paar muntere Augen hervor, dieWangen waren von gesunder Frische. Vielleicht hatte auch derWein noch ein bisschen nachgeholfen. Über die Brille hinwegschaute sie zu mir herüber. Schließlich kam sie auf mich zu undreichte mir die Hand – eine feste und warme Hand – und sie sag-te: „Wir haben gerade herzlich gelacht.Das muss ich Ihnen auch noch erzählen. Wissen Sie, es war am20. April 1959. Es war noch einmal richtig kalt geworden, und fürdie Nacht war wieder Frost angesagt. Das Barometer stieg weiter.Wir beratschlagten. Was sollten wir tun? Trockenes Holz wurdein den Weinberg geschleppt, auch andere brennbare Materialien,sogar Autoreifen waren dabei. Von einer Baustelle hatte manauch einige Kokskörbe samt Inhalt organisiert.“Ihre Schilderung war so anschaulich und überzeugend, ichkonnte mir geradezu vorstellen, wie damals alles war, als dieDämmerung langsam kam, die Kälte sich wie eine Glocke überdas Elbtal legte und dann die Feuer angezündet wurden. Mitklammen Fingern legte man Holz nach. Die Flammen loderten,die Kokskörbe glühten und über der Elbe in Meißen gingen lang-

Feuerzeichen

sam die Lichter an. Was mag man damals wohl in der Stadt ge-dacht haben, als auf einmal auch in den Weinbergen Lichterbrannten? Ganz spezielle Gedanken schienen sich zwei Herren in Leder-jacken gemacht zu haben, die am nächsten Tag bei den am Frost-schutz im Weinberg beteiligten Winkwitzer Winzern erschienen.„Die beiden waren auch bei uns“, sagte Dorothea Lorenz. „Siefragten, was wir mit den Feuerzeichen eigentlich bezweckt hätten.,Feuerzeichen‘?, fragten wir erstaunt. Wir wollten doch nur unse-re Reben vor dem Frost schützen. Ob das Feuer etwas dabei ge-holfen hat, weiß ich nicht. Auf alle Fälle hatte es uns aber den Be-such der Stasi beschert, denn nach der ganzen Fragerei fiel es unswie Schuppen von den Augen. Am 20. April hatte doch HitlerGeburtstag, und es war wohl auch noch ein runder. Mit dem hat-ten wir nun aber wahrlich nichts im Sinn.“

Wenn im Frühjahr auch an den Reben die ersten Knospen sprie-ßen, sich bald die ersten Blattspitzen mit zartem Grün und rotenRändern und Spitzen zeigen und im Wetterbericht Nachtfrostangesagt wird, dann bangen wir Winzer wieder um unsere Ernte.Mir kommt dann aber sogleich die muntere Winzerin und ihreGeschichte in den Sinn, und ich denke, nicht jeder Spätfrostmuss einen großen Schaden bringen, so wie nicht jedes Glüh-würmchen ein Feuerzeichen ist.

Werner Böhme Grafik: Martin Rieß

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Winzerkurier 1-14_Wein & Winzerkurier 03.02.14 15:59 Seite 17

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1000 JAHRE BROCKWITZ

18 W I N Z E R G E N O S S E N S C H A F T M E I S S E N e G

Ursprünglich galt der Weinbau als Vorrecht derKirche und der Klöster, später auch der Landesherrenund des Adels. Seit etwa 1350 mehren sich jedoch die

Nachrichten über den bürgerlichen und bäuerlichen Weinbau.Über das Dorf Brockwitz stammt die erste Nachricht aus demJahr 1013. Um diese Zeit ist allerdings nur die Lieferung vonZinsgetreide an die Obrigkeit nachweisbar. Erst nach der Refor-mation, der Auflösung der Klöster und der Einführung der Ge-richtsbücher (heute vergleichbar mit Grund- und Erbschaftsan-gelegenheiten) nach 1550 durch die neuen Grundherren, hierbesonders die einzelnen Zweige der Miltitzschen Herrschaften,kommt langsam Licht in die Lebensgewohnheiten der bäuerli-chen Bevölkerung und ihrer landwirtschaftlichen Produktion imBrockwitzer Bereich.

Ersterwähnung des Brockwitzer Weinbaus

Die erste Nachricht von Brockwitzer Bauern und ihre Verbin-dung zum Wein stammt aus dem Jahre 1571; hier geht es aller-dings um Weinberge in Weinböhla und Kötitz: derselbe Her-mann Rühle sein Gut mit Weinbergen zurBihle und Köttitz gelegen. Doch schon am 4. April 1585 werden erstmals BrockwitzerWeinberge genannt: ... Desgleichen hat derVater den Niederbergk ... und soll von seinemTheilberge einhalb ... Wein geben. Am 22.Dezember 1591 ist beim Erbkauff des And-reas Talkenberg ein Weinberg im Hinterber-ge nach 8 Pfahlhaufen angeführt. Und am15. Dezember 1596 wird ein Weinberg vordem Dorffe gelegen und des SchulmeistersWeinberg erwähnt. Von dieser Zeit an reißendie Nachrichten über den Weinbau derBrockwitzer Bauern und Häusler in dennächsten 250 Jahren nicht mehr ab. Vielebesaßen auch Weinberge in den klimatischgünstigeren Sörnewitzer, Kötitzer und Cos-wiger Fluren. Die Rebfläche wurde in Pfahl-haufen gemessen. Jeder Rebstock bekam zur Unterstützung ei-nen Pfahl. Im Herbst wurden die Pfähle gezogen und auf Haufenvon 350 bis 450 Pfählen abgelegt. Ein Pfahlhaufen entsprach da-mit einer Rebfläche von ca. 300 Meter.War Brockwitz ein Winzerdorf? Wo waren nun die wichtigstenBrockwitzer „Weinberge“? Schon im „Uröder“, der ältesten sächsi-schen Landkarte, gezeichnet um 1580, sind Brockwitzer Weinber-ge angeführt. Sie lagen am südlichen rechten Dorfausgang, nord-wärts des heutigem Gartenmarktes. Sie stellten qualitativ die besteLage dar. Sandiger, leicht lehmiger Boden mit einer südlichen Nei-gung boten der Rebe gute Bedingungen. Nach dem Dorfbrandevon 1854 wurden sie gerodetet und an deren Stelle Bauerngüter errichtet. Eine Übersicht aus dem Jahre 1819 führt die Weinbergeim Ort an. Neben den bereits genannten Dorfbergen liegen die Be-nedictsberge und unteren Dorfberge zwischen heutiger Auerstraßeund Schule. Die Weinberge auf der Unterseite nutzten die leichtenHänge zur Elbe zu. Sie befanden sich im Bereich des heutigen An-

Vom Weinbau in Brockwitz und der näheren Umgebungtikhandels und der Kirche. Die Wässericht Weinberge an der Wind-mühle waren schon zur damaligen Zeit ausgehackt und zu Feld ge-macht, ebenso wie die Hinterberge und die Nauberge in der Nähe.Auf Cliebener Flur gab es Weinberge rechts und links am Wegenach Scharfenberg und unterhalb des neuen Friedhofes. Insgesamtwaren das etwa 12 Hektar (mit Clieben). 1878 verblieben davonnoch 2,8 Hektar. 1937 sollen allerdings noch 2,7 ha Rebfläche lauteiner damaligen Zählung bestanden haben. Heute ist, abgesehenvon einigen Kleinstflächen und Spalieren (insgesamt 1.300 m), vomWeinbau nichts geblieben.

Denkwürdigkeiten des 18. Jahrhunderts

Die Qualität der angebauten Weine war, bis auf geringe Ausnah-men, weit unter Landesdurchschnitt. Die besten Qualitäten ka-men aus den Dorfbergen und den Weinbergen auf der Untersei-te. Über die Qualität des Weines hat der Pfarrer Johann GottlobMauke in seinen „Denkwürdigkeiten des achtzehnten Jahrhun-derts“ Folgendes festgehalten: Gute Weinjahre im vorigen Jahrhun-derte für hiesige Kirchgemeinde sind gewesen: 1727 – Es wuchs hier

soviel Wein, daß man fast immer auf zweyPfahlhaufen ein Faß (400 Liter) kelterte unddaß es an Gefässen fehlte. 1739,1746,1748waren sehr gute Weinjahr, ebenso 1760,1761,1766, 1773, und 1776. 1783 und 1784 sindnoch in jederman Andenken, wovon das erstereeinen sehr guten, das andere sehr vielen Wein lie-ferte... Allerdings ist auch die Reihe mindererJahre sehr lang. 1621 muss es besonders hartgewesen sein , denn es war unerhörtten großenSchade in den Weinbergen an den vielen erfror-nen Stöcken. Wein war zur damaligen ZeitVolksgetränk. In Seuchenzeiten ersetzte er oftdas Trinkwasser. Vor allem die schlechtestenQualitäten wurden durch allerlei Manipulati-onen, zum Beispiel mit der Süßung durch Ho-nig, genießbar gemacht. Mit der Verbesserungder Verkehrsbedingungen und der Einfuhr

besserer Qualitäten, wie auch der Verbreitung des Bieres ging derWeinbau auf den ungünstigen Lagen stark zurück. In den Ver-zeichnissen der Bauerngüter und Häußlerwirtschaften sind viel-fach Weinpressen und Weinkeller angeführt. So hat 1819 JohannSamuel Brohse eine Scheune mit Schuppen und Weinpresse ... undAuszugshaus mit untergebauten Keller und der Windmüller Jo-hann Wilhelm Felgentreft ein Scheunchen mit Weinpresse. DieAufzählung kann beliebig fortgesetzt werden.Auch in der Versorgung der Altbesitzer (Rente gab es noch nicht)stellte der Wein neben den Feldfrüchten einen bedeutendenAnteil dar. So ist uns vom 12. Juni 1729 ein Verkauf überliefert:Michael Förster verkauft seine Wirtschaft an seinen Sohn. Er willjedoch von jedem geernteten Fass Wein (400 Liter) eine halbeTonne, also 50 Liter für seinen eigenen Verbrauch. Brockwitz wird heute von anderen Landwirtschaftsproduktengeprägt. Allerdings sollte auch in Zukunft die Rebe, vor allem amSpalier, das Ortsbild weiter mit betimmen. Günter Rühle

Die Kirche – ein Wahrzeichen von Brockwitz

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3,40 Meter hohen Pyramide, die mit verschiedensten Figurenbestückt ist. Vor allem sind aber immer wieder Winzerinnen undWinzer zu sehen – eine Reverenz an die heitere Weinbergsland-schaft, in der er lebt und die er liebt.

Werner Böhme, Foto: Günter Rühle

Ich weiß nicht, ob Jochen Schumann einst für Wildwestroman-tik schwärmte und dabei seine Liebe für Blockhäuser entdeckte.Jedenfalls hat er sich in Nieschütz, einem Ortsteil von Diera-Zehren, ein Vollstammhaus aus kanadischer Zeder errichten las-sen. Unbestritten ist aber seine Liebe zum Werkstoff Holz. AusBirke und Haselnuss, aber vor allem aus Linde, schnitzt er dieverschiedensten Gegenstände und Figuren. Gelernt hat er Töp-fer. Keramikformer war seinerzeit die offizielle Bezeichnung desBerufsbildes. Sind Formgebung und Werkstoff auch sehr unterschiedlich, von der Art der Darstellung sind Schnitzer und Töpfer aber doch ir-gendwie artverwandt. Ich hatte Gelegenheit , Jochen Schumann bei der Arbeit mitBildhauermeißel und Schnitzmesser zuzuschauen. Aus demHolzklotz, der mit einer großen Figurenschraube festgezurrt war,hatte er in geduldiger tagelanger Arbeit die Figur eines Winzersherausgearbeitet. Jetzt ging die Figur ihrer Vollendung entgegen. Späne fielen. Somanche Zigarre wurde dabei aufgeraucht, bis der Meister dannmit seinem Werk zufrieden war.Jochen Schumann schuf schon die unterschiedlichsten Gegen-stände und Figuren, von einem Pferdegespann mit filigranen Details, wie den geschnitzten Gespannketten, bis zu einer

Reverenz an die heitere Weinbergslandschaft

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Wein- & Winzerkurier erscheint am 16. Mai 2014.

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Winzerkurier 1-14_Wein & Winzerkurier 03.02.14 15:59 Seite 19

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PROTOKOLL EINER WINZERTOUR

20 W I N Z E R G E N O S S E N S C H A F T M E I S S E N e G

die aus dem Weingut Steinmann mit dem 2012er Frankensil-ber prämiert wurden, lacht Prinzessin Viktoria vom Etikett unddeshalb schmeckte die Sommerhäuser Scheurebe Kabinettauch ganz besonders.

1. Zum Mittagessen trafen wir im Restaurant „Sonnenstuhl“im idyllisch von Weinbergen umsäumten Winzerort Randers-acker, nur wenige Autominuten entfernt von Würzburg, ein.Auf der Busfahrt erfolgten die Menü-Bestellungen à la carte,sodass beim Eintreffen nach wenigen Minuten der Wirt Kasper Schmitt uns servieren konnte. Damit hatten wir nochZeit für eine außergewöhnliche Weinverkostung.

2. In der Rebschule Steinmann in Sommerhausen führte unsanschließend die Chefin persönlich durch ihre Produktions-und Vermarktungshallen. Schon in den 60er Jahren wurde imBetrieb die Klonenzüchtung begonnen.Heute ist die Rebschule Steinmann beim Bundessortenamtals Erhaltungszüchter von zwei der am meisten verbreitetenUnterlagensorten SO 4 und 5 BB mit insgesamt fünf Klonensowie 11 Kellertrauben mit insgesamt 16 Klonen eingetragen.Darüber hinaus hat der Betrieb das alleinige Sortenschutz-recht in Deutschland für zwei Tafeltraubensorten. „Zur Erzeu-gung von erstklassigem Züchtungsmaterial wurde bereits1989 ein Vitro Labor in Betrieb genommen“, berichtet, mit ei-nem gewissen Familienstolz, Frau Steinmann. Über 200 ver-schiedene Mutterpflanzen unterschiedlicher Rebsorten wer-den hier ständig kultiviert und gelagert. (siehe Bild 1)

Protokoll einer Winzer-Tour nach MainfrankenTeilnehmer: Weinbaugemeinschaft Radebeul-Zitzschewig, 41 Personen, Termin: 25./26.Mai 2013, Busfahrt in Richtung Würzburg

5. Danach besuchten wir Veitshöchheim, das im Jahre 1097 erst-mals urkundlich erwähnt wurde und sich vom Wein- und Fischerdorf zu einer reizvollen Wein- und Kulturstadt entwickel-te. Hier entstanden am Mainufer 1982 die Mainfranken-säle (häufig Austragungsort von Weinkongressen). Die BayerischeKammeroper ist die einzigste kommunale KammeroperDeutschlands. Ein Gang durch die historischen Gemäuer, mitbestechendem Weinflair, ist immer wieder ein Erlebnis in Veits-höchheim.Wir checkten ein im Veitshöchheimer Hotel „Am Main“. Die fuß-ballbegeisterten Winzer haben natürlich am Abend das 1. Deutsche Finale der Champions-League Borussia Dortmundgegen Bayern München im reservierten Restaurant „WeißesLamm“ bei einigen Bocksbeuteln erleben können.

6. Nach dem fränkischen Frühstück fuhren wir direkt in die Main-metropole Würzburg.Aufgrund des heftigen Regens stieg der Stadtführer in unserenBus. Seiner stimmungsgeladenen Vortragsweise war es zu ver-danken, dass wir, vom Wetter unbeachtet, an den markanten Se-henswürdigkeiten ausstiegen und die Geschichte der Stadt vorOrt aufnahmen.

7. In den Weinstuben des „Bürgerspital zum Heiligen Geist“nahmen wir das Mittagessen einer gutfränkischen Küche ein.Das Bürgerspital-Weingut zählt mit seinen 110 ha Rebfläche zuden traditionsreichsten Weingütern Deutschlands.

8. Die letzte Etappe der Mainfranken-Winzertour unserer Wein-baugemeinschaft bildete eine Kellerführung im ehemaligen„Fürstbischöflichen Hofkeller“ der Würzburger Residenz. DieWeinverkostung im stimmungsvoll beleuchteten „Stückfasskel-ler“ zwischen den Gängen und Gewölben des Residenzweinkel-lers war für alle unsere Winzer der krönende Abschluss der Zwei-tages-Tour. (siehe Bild 2) Frank Sparbert,

Vorsitzender der W. B. G. Radebeul- Zitzschewig

3. Ein kurzer Weg führte zum Schloss Sommerhausen mit sei-nem wunderschönen Kellergewölbe. Der 84-jährige Schloss-herr, natürlich auch aus dem Geschlecht Steinmann, ließ essich nicht nehmen, nach einer umfangreichen Erläuterung derSchlosshistorie im tiefen Schlossgewölbe eine unvergesslicheSektverkostung selbst mit uns durchzuführen.

4. Hoch oben in den Sommerhausener Weinbergen besuch-ten wir das Weingut Christoph Steinmann. Der 86-jährigeBruder des Schlossherrn unten am Main führte uns durch sei-ne ebenerdigen Kelter-, Abfüll- und Vermarktungsgebäude.Seine erst 83-jährige Weingutsgattin servierte uns eine deftigeSchlemmerplatte, der Gutsherr führte mit uns die 5er Wein-probe durch. Seine hübsche Enkelin, Ihre Majestät Viktoria– Weinprinzessin Sommerhausen 2012 – 2014, schenkte unsemsig vorzüglichen Franken-Wein aus. An den Bocksbeuteln,

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WEINKÖNIGINNENTREFFEN

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Neuntes Weinköniginnentreffen

Fanny Weisflug-Bien (v.l.n.r.), Dr. Heino Blawitzki, Annegret Föll-ner mit Töchterchen, Luise Finsterbusch, Kati Lai, Antje Römer,Bärbel Schurr ebenfalls mit Tochter, Christin Lustig, Katja Riedel,Reihe unten: Irene Weisflug mit Enkelin, Juliane Kremtz, MarlenHerr, Sandy Prüger, Christine Salzbrunn (Claudia Friedemannfehlte auf diesem Foto)

Am 2. Januar des Jahres 2005 fand das erste Weinköni-ginnentreffen statt. Es war gleichzeitig die Namensweihefür die im Dezember des Vorjahres fertiggestellten

Weinköniginnenstube der Weisflugschen Lokalität, welche sichvom Rasrplatz am Elbe-Radweg zur Weinstube „I. Weinkönigin“entwickelt hatte. Bis dahin gab es 17 Weinköniginnen in Sach-sen. Die erste war Irene Weisflug im Jahr 1987, die 16. war Toch-ter Fanny. Zwischenzeitlich haben wir die 26. Weinkönigin ge-wählt. Bis zu 300 Termine haben die Weinköniginnen im Jahrihrer Amtszeit zu absolvieren, aber einen Termin lassen sie sichnur selten entgehen, auch wenn sie keine Krone mehr tragen, dasist das Weinköniginnentreffen zum Jahreswechsel. So war esauch im vorigem Jahr. Am 29. Dezember haben sich wieder 14 Weinmajestäten zum Branchen, Quasseln und Weinprobie-ren getroffen. Dabei wurde auch schon einmal erörtert, was manso nach der Königinnenzeit anstellen könnte (Bild unten links).Die amtierende Weinkönigin Kati Lai studierte aufmerksam dieChronik ihrer Vorgängerinnen (Bild unten Mitte) und der Köni-ginnennachwuchs beriet sich schon, in welchem Jahr er wohl zurKöniginnenwahl antreten könnte (Bild unten rechts).

Die Redaktion, Fotos: Günter Rühle

In Meißen gibt’s nicht nur die Elbe,die Burg und auch das Porzellan,und gibt’s auch schöne Mädchen.Kommt zu uns, schaut sie an.

Zu all den schönen Dingen gesellt sich noch der Meißner Wein.So lasst uns trinken.Trink aus, schenk wieder ein.Wenn der Wein im Glase blinkt,

und ein lustig Lied erklingt, feiern Winzer froh ihr Fest.Und die Flasche wird entkorkt,die für gute Stimmung sorgt.

Meißner Wein ist Medizin, mal für sie und mal für ihn.Und die Zunge löst sich zum Gesang;ist das Glas dann ganz geleert, bist Du froh und unbeschwert

Winzer Heinz Bartnik

Meißner Wein ist Medizin Meißner Wein ist Medizin

Winzerkurier 1-14_Wein & Winzerkurier 03.02.14 16:00 Seite 21

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ÄTNA-WEIN

22 W I N Z E R G E N O S S E N S C H A F T M E I S S E N e G

Der Mythos des Außergewöhnlichen

Weine, die an einem Vulkan wachsen, besitzen etwas Besonde-res: Mineralität und Rasse, vor allem aber umgibt sie der Mythosdes Außergewöhnlichen. Und diesem Besonderen waren wir aufder Spur. Wir hatten uns in dem Weingut Tenuta Scilio angemel-det. Malerisch ist der traditionsreiche Bau in das ausgedehntenRebareal in 650 Metern Höhe eingebettet. Rote Ziegeldächerund Backsteinwände im Verbund mit den grauen, aus Lavage-stein gefügten Mauern der alten Tenuta aus dem Jahr 1815 prä-gen das Bild des Weingutes.Dahinter erhebt sich das Massiv des Ätna – des größten und ak-tivsten Vulkanberges auf dem Kontinent Europa. Die FamilieScilio bewirtschaftet das Weingut seit vier Generationen.

Giovanni Scilio, der Weingutchef, empfing uns: braunge-brannt, im Kontrast dazu das weiße Haar. Seine Ausführungenverstanden wir nicht alle sofort, das freundliche Lächeln aberwar die beste Übersetzung. Interessant war der Exkurs in den Weinberg. Wir sahen alteknorrige Rebstöcke, deren Holz schon die Farbe des schwarz-braunen Lavabodens angenommen hatte. Ich fragte nach demAlter. Die Antwort glaubte ich nicht so recht verstanden zu ha-ben. So fragten wir noch einmal. Der Weingutchef, der wohlunsere Zweifel bemerkt hatte, versuchte, sich daraufhin mit einem Gleichnis verständlich zu machen, und sagte: „DieseRebstöcke sind wohl so alt wie Sie.“ Gut geschätzt und ein biss-chen geschmeichelt. „Diese alten Stöcke bringen zwar wenigerErtrag, aber mehr Mineralität.“ Die Tenuta Scilio bewirtschaftetinsgesamt 25 Hektar, davon sind 20 Hektar mit Reben be-stockt. Auf 15 Hektar werden die Rotweinrebsorten NerelloMascalese und Nerello Capuccio angebaut Fünf Hektar sindmit dem Weißwein Caricante bestockt. Auf den restlichen fünfHektar befinden sich Olivenpflanzungen. Die Familie Scilio betreibt biologischen Weinbau, das heißt ,auf die Anwendung von Herbiziden und leicht löslichemStickstoffmineraldünger wird verzichtet. Im Kellergebäude zeigte uns Giovanni noch die Stelle, wo nochAnfang des 19. Jahrunderts das Lesegut mit den Füßen ge-stampft wurde. Voller Stolz zeigte er uns auch das neue Lager-und Produktionsgebäude, welches erst 2010 errichtet wurde.Wir staunten über die moderne technische Einrichtung: Stahl-tanks mit automatischer Temperaturregelung und auch die Ab-füll- und Etikettieranlage vom neuesten technischen Stand.

Der schlafende Riese erwacht

Ausbruch des Ätna, Einstellung des Luftverkehrs über Catania,Streik des Flughafenpersonals – würden wir überhaupt nach Si-zilien fliegen können? Trotz all dieser Bedenken trafen wir aberschließlich doch ohne Schwierigkeiten in Sizilien ein. Wir wohn-ten in Mascali, ungefähr auf halber Strecke zwischen Cataniaund Taormina direkt unterhalb des Ätna. Die Entfernung betrugnur 15 Kilometer Luftlinie. Sein Gipfel war schneebedeckt, ob-wohl eine leicht Rauchfahne darüber seinen heißen Atem ver-riet. Am Abend war ein leichtes Donnergrollen vom Berg her zuvernehmen. Der schlafende Riese würde uns doch hoffentlichkeine Schwierigkeiten machen. Für übermorgen hatten wir unsin einem Weingut direkt im Bannkreis des Ätna auf 650 MeterHöhe angemeldet.Gegen Mitternacht wurden wir von heftigen Donnerschlägenvom Ätna her geweckt, die Zeitabstände dazwischen hatten sichauf wenige Sekunden verkürzt. Über dem Gipfel stand ein hellerlodernder Feuerschein. Lavafontänen schossen empor und ein Lavastrom bewegte sichtalwärts. Fast fünf Stunden dauerte dieses faszinierende Natur-schauspiel. Als wir nach dieser kurzen Nacht die Vorhänge auf-zogen, sahen wir die nächste Überraschung. Ein heftiger Asche-regen war auch bei uns niedergegangen und hatte alles mit einerschwarzen Schicht überzogen. Unser Versuch, an diesem Tag indie Gipfelnähe des Ätna zu gelangen, scheiterte. Der Betrieb derSeibahn war eingestellt und auch die weitere Fahrt mit dem Jeepwar an diesem Tag nicht möglich. Das Weingut konnten wir aberzwei Tage später besuchen.

Der Wein vom Ätna

Ausbruch des Ätna am 17. November 2013

Das Rebareal am Osthang des Ätna mit dem Weingut

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ÄTNA-WEIN

23W I N Z E R G E N O S S E N S C H A F T M E I S S E N e G

Weinverkostung in der Tenuta Scilio

Interessant war die Besichtigung von Weinberg und Produkti-onsräumen, bemerkenswert war aber vor allem auch der Wein imGlas – der Wein vom Ätna. Interessant war es aber auch, denWinzer zu beobachten, wie er genussvoll den Wein probierte. Erhatte das wohl schon viele Dutzend Mal getan, aber GiovanniScilio schien immer wieder etwas Neues zu entdecken. Vor unsim Glas war zuerst ein Scilio Etna Bianco DOC vom Jahrgang2012. Wenn Giovanni die Nase tief ins Glas tauchte, schien erdie Augen zu schließen. Vielleicht versuchte er, sich der Zeit zuerinnern, in der der Wein gewachsen und gereift war, vielleichtwollte er sich so aber auch nur besser konzentrieren. Wir probier-ten auch andere Weine und sprachen dabei sehr wenig. Zum einen lag es daran, dass wir die Sprache des anderen nur schlechtverstanden, vor allem aber wohl am Wein selbst. Da reichten ver-

ständnisvolle Blicke, ein zustimmendes Nicken und ein „buono– gut“, und vielleicht auch einmal ein „veramente molto buono“.Und das auf alle Fälle beim Scilio Etna Rosso DOC, welcher ausder für diese Gegend typischen autochthonen Rebsorte NerelloMascalese und einem Zusatz von 20 % Nerello Cappuccio gekel-tert wurde. Wieder zuerst das genussvolle Eintauchen der Nase,doch diesmal schloss er die Augen nicht. Er wusste, das war dieKrönung. Er schaute zu mir herüber, wartete auf meine Reaktion,eben auf das „wirklich sehr gut“. Er war sichtlich stolz auf diesenWein und ein bisschen auch auf sich selbst, und das sehr zuRecht. Der Wein offenbarte sich vollmundig, trocken, mit vielMineralität und einem langem Abgang – insgesamt elegant undburgundisch filigran.

Werner Böhme Fotos: Siegfried Weber, Tenuta Sccilio

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Freitag 28.02. 19.00 Uhr Wein & Schokolade – sehen, riechen, schmecken, 28,00 € p. P.

MärzFreitag 07.03. 19.00 Uhr Wein & Weingeschichten – mit dem weinseligen

Mönch & der Meißner Weinmagd, 25,00 € p. P.

Sonntag 09.03. 10.00 Uhr Veranstaltungs(t)räume – wir machen Ihre Feierzu einem unvergesslichen Ereignis, Eintritt frei

Freitag 14.03. 19.00 Uhr Käse & Wein – Verkostung aus der Vielfalt derWeine und Käsearten, 25,00 € p. P.

April

Freitag 04.04. 19.00 Uhr Meißen trifft Indien – genießen Sie Weine undSpeisen einer anderen Region, 28,00 € p. P.

Freitag 11.04. 19.00 Uhr Weinlesung – Märchen für Erwachsene25,00 € p. P.

Freitag 18.04. 19.00 Uhr Freitags in Meißen – „Sächsischen Wein erleben“Kellerführung und Weinprobe 20,00 € p. P.

Sonntag 20.04. 11.00 Uhr Osterbrunch 25,00 € p. P.

Sonntag 27.04. 14.00 Uhr Unterwegs mit dem Winzer – Weinbergswanderungdurch die schönsten Meißner Weinberge

23,00 € p. P.

MaiFreitag 02.05. 19.00 Uhr Around the world – um die ganze Welt, Speisen von

fünf Kontinenten treffen sächsischen Wein 35,00 € p. P.

Donnerstag 08.05 18.00 Uhr Weinlounge – Weincocktails zum kleinen Freitag Eintritt frei

Samstag 10.05. 19.00 Uhr Die Weinmajestät lässt bitten – Weinprobe mitLesung und Vorstellung des neuen Weinkalenders

22,50 € p. P.

Vielfältig sind die Veranstaltungen in der WeinErlebnisWelt, außer den thematischen Weinproben sowie anderen tournusmäßigen Veranstaltungen könnenhier auch Geburtstage, Hochzeiten und Jubiläen gefeiert und Firmenveranstaltungen durchgeführt werden.

Fotos: Sächsische Winzergenossenschaft (2), Günter Rühle (1), Christoph Rieß (1)

Winzerkurier 1-14_Wein & Winzerkurier 03.02.14 16:00 Seite 24