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WIWI Wirtschaſt weiter denken Fakultät für Wirtschaſtswissenschaſten

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WIWIWirtschaft weiter denkenFakultät für Wirtschaftswissenschaften

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Kornelia Kanyo

Sonja Grabner-Kräuter

Matej Čertov

Wirtschaft weiter denken

Ein guter Platz zum StudierenKornelia Kanyo ist eine von 3500 Studieren-den an der Fakultät für Wirtschaftswissen-schaften der Alpen-Adria-Universität Klagen-furt. Die gebürtige Ungarin mit schwäbischen Vorfahren schätzt an Klagenfurt »die Förderung der Problem lösungskompetenz«. Dabei hat sie schon im Grundstudium bei einem Ideenwettbe-werb in einer Lehrveranstaltung eine Erfindung gemacht: einen Aktenordner als Taschenersatz. Dafür besitzt sie auch ein Patent. Noch ist dieses smarte Business-Accessoire nicht in Serie gegan-gen, aber darauf verwendet sie weniger Zeit als auf einen baldigen Studienabschluss. Frau Kanyo fühlt sich sehr wohl inmitten von groß-teils österreichischen Kolleginnen und Kollegen und den »sehr guten und vielen Professorinnen und Professoren der Fakultät, die mich offen und motivierend durchs Studium begleiten«.

Die Studierenden der Angewandten Betriebswirtschaft (ABW) machen den größten Studierendenanteil an Österreichs südlichster Universität aus – insgesamt sind derzeit univer-

sitätsweit rund zehntausend Studierende inskri-biert. Fünfzehn Prozent der ABW-Studierenden kommen aus dem Ausland, ein großer Teil aus der Region. Warum er in Klagenfurt studiert? »Weil hier alles zusammenpasst: die Nähe, das Angebot und die Lehrenden«, bringt es Matej Čertov auf den Punkt. Der im Südkärntner Zell/Sele Geborene hat soeben das ABW-Bakkalau-reat abgeschlossen und macht nun den Master in International Management.

Nicht nur graue TheorieSonja Grabner-Kräuter ist für die Entwicklung neuer Studienpläne verantwortlich. Die Betriebs-wirtin beschreibt das generelle Konzept für die Klagenfurter Studien im Wirtschaftsbereich so: »Hier wird fundiertes Grundlagenwissen vermit-telt und das strukturierte, analytische Denken gefördert. Ziel ist es, den Studierenden die Kompetenz zu kreativem Herangehen an Prob-leme zu vermitteln.« Kollege Gottfried Haber, der dem langjährigen Programmleiter Franz Ofner gefolgt ist, ist für die wirtschaftlichen Studien-

Wie sich Wirtschaft weiter denken lässtDie Klagenfurter Fakultät für Wirtschafts-wissenschaften zeigt, wie angenehm kulturelle Diversität im Alltag gelebt wird, wie interdisziplinäre Wissenschaft regional und im weltweiten Austausch funktioniert und wie man inmitten einer beliebten Urlaubs destination die Kunst der Unternehmensführung perfekt lernen kann.

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programme zuständig, also für die Umsetzung des Studienplans in konkrete Lehrveranstal-tungen. »Wirtschaft versteht man nur, wenn man alle Teilbereiche des Unternehmens und der Gesamtwirtschaft kennengelernt hat, sprich Controlling, Marketing, Soziologie, Volkswirt-schaft, Recht etc. Das ABW-Studium in Klagen-furt ist auf eine spätere Praxis ausgerichtet und muss deshalb GeneralistInnen ausbilden, denn gerade im KMU-Bereich sind die Anforderungen sehr hoch, und das braucht eine Breite an Wissen und Ausbildung.« Er selbst ist habilitierter Volks-wirt, Betriebswirt und Vorsitzender des »Wirt-schaftspolitischen Beirats der Kärntner Landes-regierung«, eines externen Gremiums, das die wirtschaftspolitische Arbeit des Landes evalu-iert und Leitbilder für die Zukunft erarbeitet. Diesem Beratungsgremium gehört auch Paolo Rondo-Brovetto an. Als Professor für Öffentliche Betriebswirtschaftslehre beschäftigt er sich eben-falls intensiv mit praktischen Managementfrage-stellungen in Gesundheitsbetrieben und aktuel-len Reformthemen im öffentlichen Haushaltswe-sen. Die Verschränkung von Theorie und Praxis im Public- und Nonprofit-Management-Kontext spielt auch für seine Mitarbeiterin Iris Saliterer eine große Rolle und spiegelt sich in umfassen-den anwendungsorientierten Projekten wider.

Die WIWI-Fakultät besitzt eine lange Tradi-tion in der Entwicklung und Durchführung von postgradualen Weiterbildungsangeboten für Menschen in der Praxis und zur persönlichen Weiterentwicklung. Aktuell sind zwölf WIWI-Universitätslehrgänge eingerichtet. Die Fakul-tät beteiligt sich auch intensiv an der im Jahr 2008 gegründeten und maßgeblich aus den Wirt-schaftswissenschaften hervorgegangenen Alpen-Adria-School of Management, Organizational Development and Technology M/O/T mit derzeit sechzehn Lehrgängen.

Nahe und ferne NachbarschaftenInternationale wirtschaftswissenschaftliche Forschung ist für das Institut für Volkswirt-schaftslehre seit je eine Selbstverständlichkeit. Dies kommt auch dadurch zum Ausdruck, dass aktuelle Probleme der internationalen Wirt-

schaftspolitik untersucht werden. So wurde von Reinhard Neck und Dmitri Blüschke gezeigt, dass eine Lösung der derzeitigen Schuldenkrise in Europa durch die Festlegung einer gemeinsamen europäischen Geld- und Fiskalpolitik möglich ist, wenn Sparmaßnahmen gesetzt werden, welche die Volkswirtschaften der Eurozone nur wenig belasten würden. Für Slowenien wurden dazu in Kooperation mit einem slowenischen Institut konkrete Szenarien berechnet. Oded Stark und Marcin Jakubek arbeiten über die wirtschaftli-chen Ursachen und Folgen von Migration. Profes-sor Stark ist im Ranking des »Handelsblatts« mehrfach als bester österreichischer Volkswirt ausgezeichnet worden; er hat in den weltweit führenden Fachzeitschriften publiziert. Disser-tantinnen und Dissertanten werden am Insti-tut für Volkswirtschaftslehre intensiv betreut und arbeiten in internationalen Projekten mit, unter anderem in Kooperation mit der Oester-reichischen Nationalbank, der Weltbank und mit Universitäten in aller Welt.

Enthusiastisch beschreibt Veronika Gustafs-son ihre neue berufliche Umgebung: »It’s so beau-tiful.« Sie stammt aus Russland und hat fünfzehn Jahre an der schwedischen Universität Jönköping geforscht. »I want to combine my research and my context«, indem sie – selbst Immigrantin – die Unterschiede von Entrepreneurship in Zentral-europa und den osteuropäischen Ländern heraus-arbeitet. Ihr differenziertes interkulturelles Wissen wird nun auch im neuen Masterstudium »International Management« benötigt. Nach einem umfassenden Auswahlverfahren startete es im Wintersemester 2011/12 mit 28 Studieren-den aus verschiedenen Regionen der Welt. Um Studienplätze beworben hatten sich doppelt so viele. Ralf Terlutter, der Leiter des Studienpro-

An der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften werden aktuell die Bachelor-studien Angewandte Betriebswirtschaft, Geographie, Informationsma-nagement sowie Wirtschaft und Recht und weiters die Masterstudien Ange-wandte Betriebswirtschaft, Geographie und Regionalforschung, Informa-tionsmanagement sowie International Management angeboten Außerdem können hier das Unterrichtsfach Geographie und Wirtschaftskunde sowie die Doktoratsstudien Sozial- und Wirtschaftswissenschaften oder Naturwis-senschaften absolviert werden.

Paolo Rondo-Brovetto

Iris Saliterer

Reinhard Neck

Gottfried Haber

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Veronika Gustafsson

Ralf Terlutter

Karen Meehan

Wolfgang Nadvornik

Gerhard Baumgartner

Johannes Heinrich

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gramms und Inhaber der Professur für Marketing und Internationales Management, beschreibt das Studium so: »Es bereitet auf eine Karriere im internationalen Umfeld vor und fokussiert auf die Alpen-Adria-Region. Englisch ist dabei die alleinige Unterrichtssprache.« Für die Qualitäts-sicherung von Informationstexten an der Fakul-tät werden gerne auch Native Speakers befragt, wie etwa die Britin Karen Meehan. Sie ist eine von zwanzig vielseitigen Mitarbeiterinnen im adminis-trativen Bereich, die für das Alltagsmanagement des akade-mischen Betriebs Sorge tragen.

Zeit für die Studierenden An der Fakultät für Wirt-schaftswissenschaften versam-meln sich vierzehn Lehrstühle. Neben den klassischen betriebs-wirtschaftlichen Kernfächern sind es Volkswirtschafts-lehre, Rechtswissenschaf-ten, Soziologie und Geogra-phie. Elf Einzelstudien inklu-sive Lehramt können derzeit an der WIWI studiert werden. Wolfgang Nadvor-nik: »Trotz einer relativ hohen Anzahl an Studie-renden bieten wir keine Massenveranstaltungen an.« Und auch außerhalb der Kurse ist es wichtig, dass breiter Raum für die persönliche fachliche Betreuung bleibt. Der unmittelbare Kontakt zum Lehrenden ist hier jederzeit möglich, »außerhalb von Sprechstunden eben per Mail oder Facebook«. Nadvornik ist Professor für Finance & Accoun-ting und neben anderem Spezialist für Unterneh-mensnachfolge in Familienunternehmen; »das ist besonders hier in Kärnten interessant«, sagt er, »wegen der zahlreichen Tourismusbetriebe«.

Weil ohne Rechtskenntnisse kein Unterneh-men zu führen ist, unterrichtet Johannes Hein-rich darin die Studierenden der ABW und des Bachelorstudiums Wirtschaft und Recht. »Das gesamte Wirtschaftsleben ist rechtlich geprägt«, weiß Heinrich um den Stellenwert im Allge-meinen und erläutert den Bedarf von Rechts-

wissen im Speziellen am Beispiel der gesetzli-chen Vorschriften über die Rechnungslegung. An einem Masterstudium mit Schwerpunkt auf Finanzierung, Steuern und Wirtschaftsrecht wird gearbeitet, schließlich werden gut ausgebildete Juristinnen und Juristen im Wirtschaftstreuhand-bereich, im Finanz- und Bankensektor, in öffent-

lichen Unternehmen und auch bei NPOs benö-tigt. Die jeweiligen Lehrinhalte stimmen er und seine beiden Kollegen Gerhard Baumgartner und Johannes Zollner auf den aktuellen Bedarf ab: »Wir unterrichten die Studierenden in dem, was gerade von besonderer Relevanz ist.«

Das kann auch Claudia Mischensky, ABW-Klagenfurt-Absolventin und Geschäftsführerin der Industriellenvereinigung Kärnten, bestäti-gen: »Die Klagenfurter WIWI-Fakultät punktet mit einer Kombination aus beeindruckender Qualität in Lehre und Betreuung, sehr guter Verankerung in der regionalen Wirtschaft und der Einbindung in ein internationales Uni- und Forschungsnetzwerk.«

Gebraucht werden in der Unternehmens-führung aber noch andere Skills, nämlich solides Wissen in den Bereichen Medienmanagement und Kommunikation. »Es wächst ja längst alles zusammen«, sagt Matthias Karmasin vom Insti-

Die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (v. l. n. r.): Dmitri Blüschke,

Veronika Gustafsson, Marcin Jakubek, Martin Waiguny, Fanny Dobrenova, Stephan

Leitner sowie die Studentin Kornelia Kanyo (stehend)

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Die Professorinnen, Professoren und Habilitierten der Fakultät für Wirtschaftswissen-

schaften: 1. Reihe Wolfgang Nadvornik, Gottfried Haber, Heike Egner, Erich Schwarz,

Sabine Kanduth-Kristen, Diana Krause; 2. Reihe Gernot Mödritscher, Friederike Wall,

Sonja Grabner-Kräuter; 3. Reihe Herwig Winkler, Ralf Terlutter, Gudrun Fritz-Schmied,

Johannes Zollner, Norbert Wohlgemuth; 4. Reihe Reinhard Neck, Gerhard Pongratz,

Johannes Heinrich, Guido Offermanns, Gerhard Baumgartner

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Johannes Zollner

Claudia Mischensky

Diana E. Krause

Malgorzata Wdowiak

Guido Offermanns

Peter Mandl

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tut für Medien- und Kommunikationswissen-schaft und meint damit nicht nur das inter- und transdisziplinäre Bündel Medien- und Konver-genzmanagement, »gebraucht werden jetzt Leute, die die Schnittstellen, die dort entstehen, auch verstehen.« Telekommunikation, Informatik, Medien, Entertainment und Security, kurz TIMES, müssen bei einem guten Unternehmen perfekt ineinandergreifen. Nicht nur in der Lehre, auch im Forschungsbereich sind schon länger Koope-rationen zwischen den Wirtschaftswissenschaf-ten und den Kulturwissenschaften im Laufen. Und ein gemeinsames Lehrbuch, nämlich das »Handbook of Media and Convergence Manage-ment«, das er mit der Betriebswirtin Sandra Diehl – ebenfalls vom Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft – herausgibt, ist im Entstehen. Dieses wird auch für das geplante Masterstudium »Medien- und Konvergenzma-nagement« nützlich sein.

Forschung mit VerantwortungDiana E. Krause ist eine Weltreisende. Die gebürtige Berlinerin hat vier Jahre in den USA und in Kanada gelehrt und geforscht, bevor sie 2009 in Klagenfurt die Professur für Betriebs-wirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Organisa-tion und Personalmanagement angenommen hat. Ihre Forschung reicht bis in die USA, nach Kanada, China, Deutschland, Indien und Südafrika. Dabei steht der Mensch im Fokus. »Dieser ist entschei-dend für das Gedeihen eines Unternehmens.« Sie nennt »intrinsische Motivation der Mitarbeite-rInnen als einen wichtigen Erfolgsfaktor für gute Betriebe«. Das gilt auch für ihr Team, »das mit Herz und Leidenschaft forscht«. Einer davon ist Guido Offermanns. Für den Betriebs- und Gesund-heitswissenschaftler heißt forschen auch »einen Nutzen für die Gesellschaft stiften«. In seiner Tätigkeit zeigt sich dies z. B. in einem Projekt zur Gesundheitszielentwicklung für Kärnten. »Die Erhaltung der Gesundheit durch Prävention wird immer bedeutsamer. Daran müssen alle Politik-bereiche mitarbeiten.« Das Thema Gesundheit spielt aber auch innerhalb der Universität eine gewichtige Rolle. Gunhild Sagmeister vom Insti-tut für Soziologie hat das mehrfach ausgezeich-

nete Projekt »Betriebliche Gesundheitsförde-rung« aufgebaut.

Den richtigen Ort gefunden»Wenn man in so einer Umgebung arbei-tet, wächst man über sich selbst hinaus«, attes-tiert Malgorzata Wdowiak nach sieben Jahren Forschungsarbeit an der Abteilung für Innova-tionsmanagement und Entrepreneurship. »Es macht schon einen Unterschied, ob man immer in

dem Ort bleibt, in dem man geboren ist, oder ob man hinausgeht« – oder, wie sie, fast eine Odyssee hinter sich hat. »Emigration ist mit hohen sozi-alen Kosten verbunden«, weiß die gebürtige Polin, die von einer europäischen Grenzregion in die nächste gezogen ist. Dabei hat sie »Demut gelernt«, aber die immer wieder neue Eingewöh-nung in eine andere Umgebung hat sie zu beson-deren Leistungen angeregt. Kärnten findet sie interessant, und hier will sie noch länger bleiben: »Ich finde es faszinierend, in so einem besonderen interkulturellen Gebiet leben, denken und arbei-ten zu können.«

Das Leben und Arbeiten in Kärnten schätzt auch Peter Mandl. Der Geograph und gebür-tige Klagenfurter hält die Geographie für einen »prädestinierten Bereich, um das Zuhausesein auch wissenschaftlich in Wert zu setzen«. So liefern bei einer Volunteered Geographic Infor-mation die Einheimischen die wichtigen Daten. Diese müssen dann nur noch mit entsprechen-den webbasierten Werkzeugen überregional zusammengefügt werden. Mandl ist speziali-siert auf geographische Informationssysteme

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Erich Schwarz

Robert Rossberger

Fanny Dobrenova

Martin Waiguny

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und hat darüber nicht nur in Kärnten, sondern auch in Salzburg, Bonn und Münster gelehrt und geforscht. Aktuell arbeitet er in EU-Projekten an der Harmonisierung der Geodaten-Infrastruktur für ganz Europa mit.

Für Robert Rossberger, wissenschaftli-cher Mitarbeiter an der Abteilung für Personal, Führung und Organisation, erscheint Kärnten

»wie der Bayerische Wald«. Von dort kommt der Ex-Unternehmer ursprünglich her. Über viele Jahre war er im Familienunternehmen in Bangkok und Indien tätig und hat viele diver-gente Kulturen kennengelernt: »Kultur ist für jeden Bereich in der BWL relevant«, weiß er und bringt dies auch gerne in seinen Kurs »Inter-kulturelles Personalmanagement« ein.

Die Bulgarin Fanny Dobrenova, Spezialis-tin für Lebensmittelmarketing, ist über internati-onale Programme ins Ausland und nach Kärnten gekommen. Ihre Meinung ist: »Man muss mobil sein beim Arbeiten, wenn man sich als Exper-tin weiterentwickeln will, egal ob in der Wissen-schaft oder in der Industrie.«

Über das eigene Fach hinausMartin Waiguny von der Abteilung Marketing und Internationales Management (MIM) behaup-tet: »MIM ist automatisch interdisziplinär – es geht gar nicht anders!« Der gebürtige Kärntner versucht »spezifisch weiter zu denken« und geht Entertainmenttheorien in der Werbung nach. Wann unterhält etwas? Nicht nur das nötige Grundwissen in Sozial- und Kognitionspsycholo-gie hat er als Visiting Scholar an der University

of Illinois at Urbana-Champaign erworben, dort hat er sich auch die passenden Untersuchungs-methoden angeeignet. Waiguny wird demnächst Klagenfurt verlassen und seine Forschungen am anderen Ende der Welt, an der Auckland Univer-sity of Technology, fortführen.

Ralf Terlutter, Waigunys Vorgesetzter, weiß um die gute Arbeit seines Teams und sorgt

für deren optimale Arbeits-bedingungen. Die Verknüp-fung mit der Wirtschaft ist den anspruchsvollen ForscherInnen wichtig und ständig vorhanden. Besonders Großfirmen wollen von den neuesten Erkenntnis-sen der Wissenschaft profi-tieren und die eigene Marke-tingstrategie danach ausrich-ten: Eine Brauerei, ein Frucht-safterzeuger und zwei Banken waren es zuletzt. Unternehmen

wollen Spezifisches über ihre Kunden wissen, und das MIM hilft, deren Kunden »zu verstehen«. »Dieses Zusammenspiel ist ideal«, sagt Terlutter, aktuell auch Präsident der European Advertising Academy und mit stoischen Qualitäten ausge-stattet, »wir können unsere Forschung an unter-schiedlichen Klientels anwenden. Das bringt beiden Seiten etwas – der Wissenschaft und der Wirtschaft.«

Von seiner Besonnenheit und Management-erfahrung profitiert aber auch die Universität: Als Prodekan kümmert er sich gemeinsam mit Dekan Erich Schwarz um die Entwicklung der gesamten Fakultät. Und die ist in einem größeren Umbruch begriffen.

»Unternehmerische Fakultät«. Von einer Idee …Das hat einmal mit einem massiven Generatio-nenwechsel zu tun. Ein guter Teil der Gründungs-professoren bei der Einrichtung des Instituts für Wirtschaftswissenschaften 1984 ist in die Emeri-tierungsjahre gekommen. In den letzten Jahren wurden sieben Professuren nachbesetzt. Erich Schwarz: »Die Verjüngung durch eine nächste Generation ist gelungen und eröffnet natürlich neue Ausrichtungschancen.« Schwarz ist von

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Berufs wegen prädestiniert für die damit einher-gehende Umstrukturierung: Er hat seit 1999 die erste österreichische Professur für Innovations-management und Entrepreneurship inne.

Wohin die 120-köpfige Mannschaft der Fakultät nun gehen soll und will? »Die Kombi-nation aus Betriebswirtschaftslehre, Geogra-phie und Regionalforschung, Rechtswissen-schaften, Soziologie und Volkswirtschaftslehre ist das Alleinstellungsmerkmal der Klagenfur-ter WIWI. Sie ermöglicht uns, Wirtschaft weiter zu denken.« Konkretisieren soll sich das nicht nur in gemeinsamen Forschungsvorhaben sondern auch in interdisziplinären Studienprogrammen. So werden im neuen Master-studium ABW die Studierenden auch die Möglichkeit haben sich auf Energie- und Umwelt-management zu spezialisie-ren. »Die inhaltliche Breite ermöglicht es uns, auch mittel-fristig zu einer unternehme-rischen Fakultät zu werden«, meint Schwarz und erklärt das Warum: »Unternehmertum ist die logische Ausweitung des langjährigen KMU-Schwer-punkts. Mit diesem Thema adressieren wir in Forschung und Lehre ein Schlüsselthema der Europäischen Union, denn Unternehmertum wird als Triebfeder für Inno-vation, Wettbewerbsfähigkeit und Schaffung von Arbeitsplätzen gesehen.«

Eine Hauptaufgabe einer unter nehme - r ischen Fakultät ist es, Studierende perfekt für das Berufsleben zu qualifizieren: »Sie lernen bei uns unternehmerisches Denken und Handeln, das heißt Chancen erkennen und evaluieren, konti-nuierlich zu innovieren, Risiken einzuschätzen und damit umzugehen sowie knappe Ressour-cen richtig zu kombinieren«, so Dekan Schwarz, der seine Verantwortung für die Fakultät mit Begeisterung trägt und mit Beharrlichkeit an der Weiterentwicklung arbeitet.

… in eine vielfältige UmsetzungFriederike Wall, Professorin für Controlling, sieht eine Stärke der Fakultät ebenfalls in deren Viel-falt: »Hier ergänzen einander sehr unterschiedli-che Fächer, und der große Komplex Unternehmer-tum kann von vielen Seiten beleuchtet werden.« Dazu komme ein guter und starker Informatik-Hintergrund in einigen Bereichen, wie auch in ihrem eigenen: Sie hat ihre Wurzeln nicht nur im Controlling, sondern auch in der Wirtschaftsin-formatik – sowohl akademisch als auch mit prak-tischem Erfahrungshintergrund bei SAP-Einfüh-rungsprojekten. Mit ihrem Team deckt die derzei-tige Vizerektorin für Forschung ein Kernfach der

Lehre ab, die stark von der eigenen Forschung mit ausgewiesenen Schwerpunkten profitiert.

Schon lange mit dem Thema Unterneh-mensstrategie befasst ist Gernot Mödritscher. Wie schafft man es, Strategien auch wirklich umzusetzen? »Dafür muss man die unmittelbare Brücke zwischen Denken und Handeln schaffen und den Unternehmen auch die entsprechenden Werkzeuge zur Verfügung stellen«, sagt Mödrit-scher und weiß ganz genau, wovon er spricht. Schließlich arbeitet er seit über fünfzehn Jahren in seiner Forschung mit Firmen zusammen und leitet daneben auch noch das von privaten Unter-nehmen finanzierte »biztec Industriestiftungsins-titut eBusiness«, in dem dafür notwendige Busi-nesstechnologien entwickelt werden.

Friederike Wall

Gernot Mödritscher

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Sein Kollege Stephan Leitner pendelt ebenso gerne zwischen Praxis und Theorie. Nach dem Studium der BWL hat er einige Jahre in der Privatwirtschaft gearbeitet und schätzt es sehr, diese Erfahrungen mit der Wissenschaft zu verbinden, »und sich so immer weiterentwickeln zu können im Selber-Weiterdenken.« Derzeit schreibt er an einer interdisziplinären Disser-tation und fühlt sich »in jedem Fall gut betreut« vom Mathematiker Franz Rendl und eben von Frau Wall.

Fundamentale BegleitungHeike Egner, Vorständin des Instituts für Geogra-phie und Regionalforschung, bringt mit ihrem systemischen Forschungsansatz reflektierte Ansichten zum Wirtschaftsbetrieb ein, indem sie Unternehmen als soziale Systeme begreift: »Die Selbstorganisation ist für den Erfolg eines Unter-nehmens entscheidend – und wie eine Kommune den Rahmen setzt!«, sagt Egner. Gemeinsam mit ihrer Assistentin Kirsten von Elverfeldt geht sie den Prozessen in wirtschaftlichen Syste-men interdisziplinär auf den Grund: »Wir arbei-ten vor dem Hintergrund der Beziehungen von Gesellschaft, Mensch und Umwelt zu Fragen der Selbstorganisation in sozialen und natürli-chen Systemen und meinen damit gesellschaftli-che und physisch-geographische sowie biotische Systeme.«

Die Professur für Soziologie am gleich-namigen Institut hat seit Oktober 2011 Dieter Bögenhold inne. Der gebürtige Oldenburger ist ein Vertreter der evolutorischen Ökonomik und hält sich gerne an zwei Klassiker der Soziologie, an Josef Schumpeter und Max Weber. In Klagen-furt will er, der schon in Jönköping, Saarbrücken, Trier, Wien, Bozen und Turku gelehrt hat, seine langjährigen Forschungen auch zum Unterneh-mertum einbringen. »Eine interessante Koinzi-denz«, findet Bögenhold und glaubt, »dass an der WIWI Klagenfurt zwei spannende Perspektiven zusammenfinden werden.« Helmut Guggenber-ger ist Hochschulforscher am Institut für Soziolo-gie. An der »Schnittstelle zwischen Bildungs- und Wirtschaftssystem« beobachtet er Zusammen-hänge zwischen Studium und Arbeitswelt und

versucht unter anderem zu verstehen, wie sich bei Studierenden »unternehmerisches Denken stärker manifestieren könnte«.

Auf dauerhafte Wirkung ausgerichtetIn der strategischen Weiterentwicklung der Universität wird den Themen Energie und Nach-haltigkeit ein hoher Stellenwert eingeräumt. Doris Hattenberger, Juristin und Expertin für Umwelt- und Wirtschaftsrecht an der WIWI, ist Teil einer Gruppe, die sich aus Forschenden und Lehrenden aller vier Fakultäten der Universität zusammensetzt und ein Wahlfach Nachhaltig-keit entwickelt: »Unsere Prämisse lautet: Inter-disziplinarität leben!« Spezialisierte Kolleginnen und Kollegen aus der Volkswirtschaft, der Mathe-matik, der Interventionsforschung, der Lehre-rInnenbildung, der Soziologie und der Geogra-phie nähern sich dem Thema Nachhaltigkeit auf verschiedene Weise; ein besonderes didaktisches Konzept stellt sicher, dass auch der Wissens-erwerb ein nachhaltiger ist.

Der Volkwirtschaftler Norbert Wohlge-muth beschäftigt sich mit möglichen Strukturen eines zukünftigen Energiesystems. Im Hinblick auf eine nachhaltige und möglichst kostengüns-tige Bereitstellung von Energiedienstleistungen geht es dabei vor allem um sinnvolle Kombina-tionen von angebots- und nachfrageorientier-ten Technologien, etwa die Abwägung zwischen erneuer baren Energieträgern und Technologien zur Erhöhung der Energieeffizienz.

Für Herwig Winkler, Leiter der Abteilung für Produktions- und Logistikmanagement, ist Sustainable Development ein aktueller Mega-trend, der für die industrielle Produktion und Logistik beträchtliche Veränderungen bringt. Soeben hat er gemeinsam mit dem Umweltrefe-rat der Stadt Klagenfurt ein EU-Projekt zu e-logis-tics eingereicht: Elektrofahrzeuge für Transporte, Energieautonomie für deren Antrieb und ein smartes Verkehrskonzept könnten Klagenfurt zu

Die Alpen-Adria-Universität ist in vier Fakultäten gegliedert: Fakultät für Kultur-wissenschaften (KUWI), Fakultät für Wirtschaftswissenschaften (WIWI), Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung (IFF) und Fakultät für Technische Wissenschaften (TEWI).

Heike Egner

Kirsten von Elverfeldt

Dieter Bögenhold

Stephan Leitner

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einer Musterregion in ökono-misch-ökologischen Belan-gen machen. »Die Universität könnte dabei auch ihren Part leisten, indem sie ihre großen Dachflächen mit Photovol-taik-Anlagen für die regionale Stromerzeugung ausstattet«, schlägt Winkler vor.

Wissensvermittlung aus LeidenschaftGudrun Fritz-Schmied von der Abteilung Finance & Accoun-ting ist leidenschaftliche Lehre-rin und eine Anhängerin von Trial-and-error. Das fördere zudem die Problemlösungs-kompetenz: »Es ist besser, wenn die Studierenden selbst Ablei-tungen und dabei auch Fehler machen als stupid etwas Vorge-schriebenes auswendig lernen.« Ihr Spezialgebiet ist Nationale und Internatio-nale Rechnungslegung, und es inspiriert sie sehr, wenn das, was sie beforscht, auch für die Praxis relevant ist.

Ihr Kollege Alexander Brauneis unterrichtet eben-falls gerne: »Ich habe das Glück, das zu unterrichten, was mich besonders interessiert: Wertpa-piere und Rechenwerkzeuge für Finanzmärkte.« Der Betriebs-wirt »liebt Zahlen« und vertieft sich gerne in höhere Mathematik, wie z. B. die ARIMA-Zeitrei-henmodelle, wenn er an seiner Habilitation »Risi-kobasierte, verhaltensorientierte und statistische Ursachen des Erfolgs von Handelsstrategien« arbeitet.

Didaktisch-methodisch ist die Lehre ständig neuen Wandlungen unterworfen. Friedrich Palencsar ist seit zwei Jahrzehnten Fachdidak-tiker am Institut für Geographie und Regional-forschung. Er betreibt häufig Feldforschung und arbeitet gerne interdisziplinär. Die Reakademi-sierung als Folge des Bologna-Prozesses sieht er

als Möglichkeit für eine neue Rolle: »Durch das selbstgesteuerte Lernen wird nun der Lehrende eher zum Coach seiner Studierenden, also deren Lernbegleiter.«

Nicht nur ein BerufSabine Kanduth-Kristen hat mehrere Funktionen. Sie leitet nicht nur die Abteilung Betriebliches Finanz- und Steuerwesen, sondern ist außerdem noch Vizerektorin für Personal und Frauenförde-rung. In dieser Funktion versucht sie die Rahmen-bedingungen zu schaffen, damit die Universität noch familien- und kinderfreundlicher wird. Sie hat selbst zwei Kleinkinder, eines besucht die »Kindergruppe« am Campus. »Dort und über das auch hier ansässige ›Kinderbüro‹ kommen gute Kontakte für alle MitarbeiterInnen zustande – ein regelrechtes Elternnetzwerk zur gegenseiti-

Ein absolutes Asset am Campus ist das Universitätssportinstitut. Nicht nur, dass das USI Kurse outdoor (vom Großglockner bis nach Dalmatien) wie indoor für Studierende und MitarbeiterInnen anbietet, gemeinsam mit der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften wird auch ein Universi-tätslehrgang Sport, Gesundheit und Entrepreneurship abgehalten.

Norbert Wohlgemuth

Herwig Winkler

Doris Hattenberger

Gudrun Fritz-Schmied

Alexander Brauneis

Friedrich Palencsar

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gen Unterstützung.« Wie die Betriebswirtin mit Schwerpunkt auf Rechtsformgestaltung ihren Alltag bewältigt? »Nur mit großer Disziplin, und es ist eine Frage des guten Managements – ohne Unterstützung in der Familie würde es nicht funktionieren.«

Miteinander arbeiten und lebenBeziehungen und Vertrauen bilden dafür die Basis. So sind die besten Kooperationen meist über viele Jahre und in der unmittelbaren Nach-barschaft gewachsen. Die Anknüpfungen ergaben und ergeben sich durch die schon traditionelle Ausrichtung auf Interdisziplinarität. Das beginnt bei der Lehre der Betriebswirtschaft, die mit der VWL, der Soziologie und der Geographie in der eigenen Fakultät zusammenarbeitet. Mit den Rechtwissenschaften wird das Studium »Wirt-schaft und Recht« angeboten, »Informationsma-nagement« wird gemeinsam mit der technischen Fakultät bestritten, und ein weiteres Kombina-tionsstudium »Wirtschaftsingenieurwesen« ist in Konzeption, wie Martin Hitz, Gründungsde-kan der Fakultät für Technische Wissenschaften, berichtet. Bis 2006 waren die Informatiker noch mit den »Wirtschaftlern« in einer Fakultät vereint. Begonnen hat alles zu Beginn der 1980er-Jahre, als in der ersten Expansionsphase der damaligen Universität für Bildungswissenschaften entschie-den wurde, Betriebswirtschaft und Wirtschafts-informatik mit in das Lehrangebot aufzuneh-men. Seit damals ist nicht nur der Wirtschafts-bereich weiter gewachsen. Mit sieben Instituten bilden die technischen Wissenschaften seit 2007

eine eigene Fakultät. Die gute Zusammenarbeit ist geblieben – sowohl im wissenschaftlichen als auch im Lehrbereich.

Die Pflege der guten Beziehungen über den Campus hinaus heißt zuerst einmal Lake-side Science & Technology Park: Dort, unmittel-

bar an den Universitätscam-pus angrenzend, sind neben Uni-Instituten Dutzende inter-nationale Firmen ebenso wie Spin-offs der AAU angesie-delt, so auch das »build! Grün-derzentrum«, ein echtes Kind

der Wirtschaftswissenschaften: Fünfzehn inno-vative JungunternehmerInnen machen derzeit hier die ersten Schritte in die Selbstständigkeit. Sie und andere Interessierte können in Kursen ein »Entrepreneurship-Zertifikat« erwerben. »Das ist einer der großen Vorteile des Klagenfurter Campus: Alles liegt auch räumlich eng beieinan-der!«, sagt Rektor Heinrich C. Mayr, der über acht Jahre Dekan der Fakultät war, als die Wirtschafts-wissenschaften und die Informatik noch beisam-men waren. Die weitere Entwicklung der Wirt-

schaftsfakultät sieht er »vielversprechend und spannend – die Forschung pulsiert, und dement-sprechend wächst die internationale Anerken-nung. Die Studien der Fakultät sind dank der kontinuierlichen Weiterentwicklung auf dem neuesten Stand; sie geben unseren AbsolventIn-nen die beste Grundlage für eine erfolgreiche Berufslaufbahn«.

Seit 1989 schon unterstützt der »Verein zur Förderung der Wirtschaftswissen-schaften« speziell die Zusammenarbeit mit anderen Universitäten im In- und Ausland, die wissenschaftliche Fortbildung der Lehrenden sowie praxisorientierte Studierendenprojekte. Geschäftsführerin Alexandra Rausch sorgt sich besonders um den guten Kontakt zwischen heimischen Unternehmen und Universität.

In der Vortragsreihe »WIWI aktuell« führt die Fakultät das eigene Know-how mit dem von internationalen Expertinnen und Experten zusammen und gibt es an ein öffentliches Publikum weiter bzw. stellt es in Diskus-sion. Dabei wird gerne mit Partnern wie der Karl-Popper-Foundation oder mit dem Universitäts.club kooperiert.

Sabine Kanduth-Kristen

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Internationale Kontakte der Fakultät

Australien

Brasilien

China

Indien

Indonesien

Israel

Japan

Kanada

Korea

Mexiko

Nepal

Neuseeland

Südafrika

Tansania

USA

Bulgarien

Dänemark

Deutschland

Finnland

Frankreich

Großbritannien

Irland

Italien

Kroatien

Lettland

Liechtenstein

Niederlande

Norwegen

Polen

Portugal

Rumänien

Russland

Schweden

Schweiz

Slowakei

Slowenien

Spanien

Tschechische Republik

Türkei

Ukraine

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Wirtschaft weiter denken – steuerplanerisch

Betriebliches Finanz- und Steuerwesen – BFS Leitung Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Sabine Kanduth-Kristen Forschungsschwerpunkte Rechtsformwahl und -gestal-tung aus steuerlicher Sicht; Besteuerung und Steueropti-mierung bei der Unternehmensgründung, der laufenden Unternehmensführung, -übertragung bzw. -beendigung; Sanierung, Insolvenz und Steuern; Steuertarifgestaltung und Familienbesteuerung; Umsatzsteuer

Wirtschaft weiter denken – steuerungsorientiert

Controlling und Strategische Unternehmensführung – CSULeitung Univ.-Prof. Dr. Friederike WallForschungsschwerpunkte Agentenbasierte Simula-tion im Controlling; Informationsqualität und Validität von Management-Accounting-Systemen; Entscheidungs-verhalten von Führungskräften; Stakeholder-orientiertes Controlling

Wirtschaft weiter denken – finanzwirtschaftlich

Finance & Accounting – FINLeitung O. Univ.-Prof. Mag. Dr. Wolfgang NadvornikForschungsschwerpunkte Corporate Finance und Unter-nehmensbewertung; Kreditmanagement; Quantitative Kapitalmarktforschung; Nationales und Internationales Accounting; International Financial Reporting

Wirtschaft weiter denken – finanzrechtlich

FinanzrechtLeitung Univ.-Prof. MMag. Dr. Johannes HeinrichForschungsschwerpunkte Körperschaftsteuer; Besteue-rung von Personengesellschaften; Steuerliche Aspekte der Unternehmens- und Vermögensnachfolge; Internationales Steuerrecht; Umsatzsteuer

Wirtschaft weiter denken – systemisch

Geographie und Regionalforschung – GEOLeitung Univ.-Prof. Dr. Heike EgnerForschungsschwerpunkte Selbstorganisation und Selbstreferenz sozialer und natürlicher Systeme; Umwelt- und Ökosysteme; Fachdidaktik der GW; Geographische Informationssysteme und Geoinformationswissenschaft; Regionalforschung

Wirtschaft weiter denken – innovationsorientiert

Innovationsmanagement und Entrepreneurship – IMELeitung Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Erich SchwarzForschungsschwerpunkte Open Innovation Manage-ment; User Integration und Co-Creation; Persönliche und organisationale Innovativität; Erfolgsfaktoren technolo-gie- und wachstumsorientierter Unternehmen; Unterneh-merisches Entscheidungsverhalten

Wirtschaft weiter denken – kundenorientiert

Marketing und Internationales Management – MIMLeitung Univ.-Prof. Dr. Ralf TerlutterForschungsschwerpunkte Werbung, Unternehmens-kommunikation und Medien; Konsumentenverhalten; Kundenvertrauen und Unternehmensethik; Branding; Marketing für spezielle Zielgruppen

Wirtschaft weiter denken – führungsorientiert

Personal, Führung und Organisation – PFOLeitung Univ.-Prof. Dr. Diana E. KrauseForschungsschwerpunkte Führung und Innova-tion; Personalauswahl und Personalentwicklung; Macht, Einfluss und Vertrauen in Organisationen, Führung und Gesundheit; Interkulturelle Personalauswahl

Professuren und FachbereicheProfessuren und Fachbereiche

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Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens, Medienfabrik Graz, UW-Nr. 812

Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens, Medienfabrik Graz, UW-Nr. 812

Wirtschaft weiter denken

Wirtschaft weiter denken – öffentlich

Öffentliche Betriebs- wirtschaftslehre – PUMALeitung Univ.-Prof. Mag. Dr. Paolo Rondo-BrovettoForschungsschwerpunkte Kommunales Rechnungs-wesen; Nutzung und Nutzen von Kennzahlen systemen; Innovation und Kooperation im Gesundheitswesen; Performance integrierter Versorgung; Public Service/Public Sector Motivation

Wirtschaft weiter denken – öffentlich-rechtlich

Öffentliches RechtLeitung Univ.-Prof. Dr. Gerhard BaumgartnerForschungsschwerpunkte Österreichisches und euro-päisches öffentliches Wirtschaftsrecht; Verfassungs-recht und Verwaltungsreform; Umweltrecht; Öffentliches Informationsrecht

Wirtschaft weiter denken – privatrechtlich

PrivatrechtLeitung Univ.-Prof. Mag. Dr. Johannes ZollnerForschungsschwerpunkte Gesellschaftsrecht; Kapi-talmarktrecht; Stiftungsrecht; Recht der Unternehmens-nachfolge; Unternehmensrecht

Wirtschaft weiter denken – industriell

Produktions- und Logistik management – PLMLeitung Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Herwig WinklerForschungsschwerpunkte Produktionssystemoptimie-rung; Logistik-/Supply Chain Management; Controlling und Kostenmanagement im Leistungssystem; Industri-elle Flexibilitätsforschung; Schnittstellenbeurteilung und -management

Wirtschaft weiter denken – gesellschaftsbezogen

Soziologie – SOZIOLeitung Univ.-Prof. Dr. Dieter BögenholdForschungsschwerpunkte Soziologie und Ökonomik; Konsum und Lebensstil; Unternehmertum, Unterneh-mensgründungen; Region und Globalisierung; Hochschul-forschung; Ressourcen und Organisation: Gesundheit, Work-Life-Balance; Human- und Sozialkapital

Wirtschaft weiter denken – volkswirtschaftlich

Volkswirtschaftslehre – VWLLeitung O. Univ.-Prof. Mag. Dr. Reinhard NeckForschungsschwerpunkte Geld- und Fiskalpolitik; Finanzwissenschaft; Angewandte Ökonometrie; Quantita-tive Wirtschaftspolitik; Theorie der Wirtschaftspolitik

Wirtschaft weiter denken – regionalwirtschaftlich

Volkswirtschaftslehre – VWL Wirtschafts- und Regionalpolitik Leitung Univ.-Prof. Dr. Oded StarkForschungsschwerpunkte Migration; Bevölkerungsöko-nomik; Angewandte Mikroökonomik; Energieökonomik; Sozial- und Gesellschaftstheorie

Impressum

Herausgegeben von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt 2012. www.aau.at/wiwi

Konzept und Text Barbara Maier Fotos Johannes Puch (40), Gerhard Maurer (1), Foto Wallner (1), Archiv (3) Grafik Andreas Dobos (www.area4.at)

Druck Medienfabrik Graz Für den Inhalt verantwortlich Erich Schwarz.

Gedruckt nach der Richtlinie »Druckerzeugnisse« des Österreichischen Umweltzeichens, UW-Nr. 812.

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Gute ChancenDie Klagenfurter WIWI ist eine junge Fakultät, die ihre Chancen genutzt hat. Sie ist innovativ sowohl was Forschungsfragen betrifft als auch im Hinblick

auf eine interessante Struktur der Fakultät. Hier versammelt sich eine produktive interessante Mischung aus sehr forschungs-orientierten und praxisorientieren Kolleginnen und Kollegen.

Ewald Nowotny Volkswirt, Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank, Ehrendoktor der Alpen-Adria-Universität

Erlfried Taurer Betriebswirt, Vorstand der Constantia Industries AG

Breites FundamentMein Studium an der Universität Klagenfurt hat mir eine wertvolle Ergänzung zu meiner spannenden beruflichen Tätigkeit gebracht: Ich kann so Ent-

wicklungen am Markt mit meinem akademischen Hintergrund noch viel genauer analysieren – und damit meinen Entschei-dungen ein wesentlich breiteres Fundament geben.