Wirtschaftlicher Strukturwandel im Reich der Mitte...die Zukunft der deutsch-chinesischen ......

12
VR International 1 VR International Nummer 8 | August 2017 Ländersteckbrief China | Seite 6 Dichtheitsprüfung: Global erfolgreich mit Nischenprodukt | Seite 10 Hongkong: Anlaufstelle für Mittelstandsunternehmen | Seite 11 Wirtschaftlicher Strukturwandel im Reich der Mitte Die Liste an Superlativen, die China in den vergangenen Jahren aufzuweisen hatte, könnte kaum länger sein und ist beeindruckend: bevölkerungsreichstes Land, Export- weltmeister, größter Infrastruktur-Auftraggeber, größter Pkw-Absatzmarkt, aber auch größter Rohstoffimporteur, Energieverbraucher und Erzeuger von Treibhausgasen. In keinem anderen Land der Welt gibt es für deutsche Unternehmen größere Wachstumsperspektiven, und doch ist die Stimmung unter deutschen Unterneh- men in China nicht nur euphorisch. Nach einer Umfrage der AHK vom September 2016 wurde das Geschäftsjahr von den in China tätigen deutschen Unternehmen als das herausforderndste seit zehn Jahren wahrgenommen: Steigende Ar- beitskosten, zunehmender Wettbewerb durch lokale chinesische Konkurrenten und zunehmender Wettbewerb um gute Talente erwiesen sich als besondere Herausforderungen. In der von mehr als 400 deutschen Unternehmen beantworteten Umfrage fühlten sich insgesamt ein Drittel der Be- fragten „in China nicht mehr so willkom- men wie noch Jahre zuvor“. Beachtlich: Der Anteil der mit dem Geschäftsklima unzufriedenen Unternehmen steigt auf 42 Prozent. Dennoch gaben knapp 90 Prozent von den in China tätigen Un- ternehmen an, dass sie gleichwohl kei- ne Absichten verfolgen, sich aus dem chinesischen Markt zurückzuziehen. Gut 30 Prozent der deutschen Unternehmen erwarten, dass die Volksrepublik und die dort tätigen Unternehmen zunehmend die Rolle von „Innovationsleadern“ in ih- rer jeweiligen Branche einnehmen. Lange vorbei sind also die Zeiten, in denen mit ausländischem Kapital, Know-how und chinesischen Arbeits- kräften das Wirtschaftswunder China geschaffen wurde. Lange vorbei sind auch die Zeiten, in denen China haupt- sächlich mit minderwertigen Textilien und Spielzeug die Weltmärkte über- schwemmte. Schwerpunkt: China

Transcript of Wirtschaftlicher Strukturwandel im Reich der Mitte...die Zukunft der deutsch-chinesischen ......

Page 1: Wirtschaftlicher Strukturwandel im Reich der Mitte...die Zukunft der deutsch-chinesischen ... Zielkunden für die DZ BANK sind dabei vor allem die Niederlassungen deut- ... Vorjahr

VR International 1

VR International Nummer 8 | August 2017

VR_Intern_03_2017_VR International 02.03.17 13:46 Seite 1

Ländersteckbrief China | Seite 6Dichtheitsprüfung: Global erfolgreich mit Nischenprodukt | Seite 10Hongkong: Anlaufstelle für Mittelstandsunternehmen | Seite 11

Wirtschaftlicher Strukturwandel im Reich der Mitte Die Liste an Superlativen, die China in den vergangenen Jahren aufzuweisen hatte, könnte kaum länger sein und ist beeindruckend: bevölkerungsreichstes Land, Export-weltmeister, größter Infrastruktur-Auftraggeber, größter Pkw-Ab satzmarkt, aber auch größter Rohstoff importeur, Energieverbraucher und Erzeuger von Treibhausgasen.

In keinem anderen Land der Welt gibt es für deutsche Unternehmen größere Wachs tums perspektiven, und doch ist die Stim mung unter deutschen Unterneh-men in China nicht nur euphorisch. Nach einer Umfrage der AHK vom September 2016 wurde das Geschäftsjahr von den in China tätigen deutschen Unter nehmen als das herausforderndste seit zehn Jahren wahr genommen: Steigende Ar-beits kosten, zunehmender Wettbewerb durch lokale chinesische Konkurrenten und zunehmender Wettbewerb um gute Talente erwiesen sich als besondere Heraus forderungen.

In der von mehr als 400 deutschen Unternehmen beantworteten Umfrage fühlten sich insgesamt ein Drittel der Be-fragten „in China nicht mehr so willkom-men wie noch Jahre zuvor“. Beachtlich: Der Anteil der mit dem Geschäftsklima unzufriedenen Unter nehmen steigt auf 42 Prozent. Dennoch gaben knapp 90 Prozent von den in China tätigen Un-ternehmen an, dass sie gleichwohl kei-ne Absichten verfolgen, sich aus dem chinesischen Markt zurückzuziehen. Gut

30 Prozent der deutschen Unternehmen erwarten, dass die Volks republik und die dort tätigen Unternehmen zunehmend die Rolle von „Innovations leadern“ in ih-rer jeweiligen Branche einnehmen.

Lange vorbei sind also die Zeiten, in denen mit ausländischem Kapital,

Know-how und chinesischen Arbeits-kräften das Wirtschaftswunder China geschaffen wurde. Lange vorbei sind auch die Zeiten, in denen China haupt-sächlich mit minder wertigen Textilien und Spielzeug die Weltmärkte über-schwemmte.

Dichtheitsprüfung: Global erfolgreich mit Nischenprodukt | Seite 10| Seite 11

Schwerpunkt: China

 

Page 2: Wirtschaftlicher Strukturwandel im Reich der Mitte...die Zukunft der deutsch-chinesischen ... Zielkunden für die DZ BANK sind dabei vor allem die Niederlassungen deut- ... Vorjahr

Nummer 8 | August 2017

2 VR International

Im Fokus

Langfristig geplanter Strukturwandel

Schrumpfende Exportzahlen und in-folgedessen rückläufige Wachstumsra-ten sind der Treiber für den langfristig geplanten wirtschaftlichen Wandel. Schließlich waren die Exporte immer die wesent liche Stütze und Wachstums- motor der chinesischen Wirtschaft. Im vergangenen Jahr gingen die Ausfuhren um 2 Prozent auf circa 1,9 Billionen EUR zurück. Rückläufige Wachstumsraten und steigende Löhne machen das alte

Modell der billigen Massenproduktion immer schwieriger. Deswegen tritt Chi-na die Flucht nach vorn an – in Richtung Qualität und Effizienz sowie Öffnung und Globalisierung.

Die 2015 verab schiedete Strategie „Made in China 2025“ ist eine Innova-tions- und Qualitätsoffensive, die einen wirtschaftlichen Strukturwandel im Reich der Mitte verfolgt. Die Regierung fördert dieses Programm mit milliardenschwe-ren Investi tionen in Forschung und Ent-wicklung im Rahmen des 13. Fünf jahres-programms.

China will nicht mehr nur die „Fa-brik der Welt“ bleiben, es strebt mit seiner breit angelegten Industriestra-tegie die Marktführer schaft in diversen Schlüsselindustrien an. So soll der Anteil chinesischer Hersteller von fortschritt-licher Produktionstechnik und Schlüssel-komponenten bis 2025 auf 70 Prozent ansteigen. Spätestens bis 2049, dem 100. Jahrestag seit Gründung der Volks-republik, soll China zu den führenden Industrie mächten aufsteigen.

Diverse Initiativen

Chinas neue Initiative „Belt and Road“ verfolgt das Ziel, die wirtschaftliche Strahlkraft Chinas als wichtigster globa-ler Akteur zu festigen. Mit über 1 Billi-on EUR vorwiegend von staatlichen Fi-nanzinstitutionen soll der Aufbau eines inter kontinentalen Infrastruktur netzes – entlang der historischen Seidenstraße zu Lande und zu Wasser – erfolgen und damit China mit den Kontinenten Asien, Europa und Afrika verbinden.

Ein weiterer strategischer Umbau der eigenen Volkswirtschaft sieht das Konzept „Binnenkonsum- und Dienstleis-tungsorientierung“ vor. Die Größe des Binnen marktes, die hohe Sparrate der Bevölkerung und die steigende konsum-starke Mittelschicht bieten gute Voraus-setzungen für eine stärkere Binnennach-frage.

Im Gegensatz zu staatlich geförder-ten Programmen stecken hinter „In-ternet Plus“ viele Initiativen aus dem privaten Sektor. Sowohl inländischer als auch grenz über schreitender On-line-Handel boomen. Laut offizieller Statistik erreichte der dynamische Markt bereits 2016 einen Umsatz von rund 690 Milliarden EUR. Bis 2020 soll er Schätz ungen zufolge größer sein als die E-Commerce-Märkte der USA, Japans und Deutschlands zusammen. China plant langfristig und stellt bereits heute die Weichen für vielversprechende Zu-kunftsszenarien. Es ist offensichtlich, dass die Zukunft der deutsch-chinesischen Wirtschaftsaktivitäten von dem bevorste-henden Strukturwandel Chinas abhängt.

Perspektiven für deutsche Mittelständler

Gegenwärtig nutzen nur rund 14 Prozent der deutschen Unternehmen in China die

DZ BANK: 20 Jahre Repräsentanz in PekingDie DZ BANK gründete 1997 eine Repräsentanz in Peking, 25 Jahre nach Start der diplomatischen Beziehungen zwischen China und Deutschland.

Damals war China noch nicht unter den wichtigsten Handelspartnern, doch es zeichnete sich ab, dass die Bedeutung Chinas für deutsche Exporteure allein auf-grund der Größe des Landes weiterhin zunehmen würde. Dass China nur knapp 20 Jahre brauchte, um sich als größter deutscher Außenhandelspartner noch vor Frankreich und den USA zu behaupten, war damals noch nicht absehbar.

Hauptaufgabe der DZ BANK Repräsentanz ist heute – wie auch schon zu Zeiten der Gründung – die Herstellung von geschäftlichen Kontakten: für Töch-ter deutscher Firmenkunden in China, und auch für Kollegen der DZ BANK in Deutschland oder den Auslandsfilialen Hongkong und Singapur. Diese Kontakte dienen zum Aufbau und Ausbau von Geschäftsmöglichkeiten. Dies gilt insbeson-dere für die Abwicklung von Export- und Importgeschäften sowie auch der län-gerfristigen Exportfinanzierung, zudem für die Begleitung deutscher Unterneh-men bei ihren Auslandsinvestitionen in China.

Zielkunden für die DZ BANK sind dabei vor allem die Niederlassungen deut-scher Firmen in China sowie chinesische Banken, da für das kurzfristige Dokumen-ten- und Handelsfinanzierungsgeschäft ein lokaler Bankenpartner erforderlich ist. Durch derartige Partnerschaften gelingt es uns, für unsere deutschen Firmenkun-den Handelsbeziehungen mit chinesischen Unternehmen abzusichern, (vor) zu fi-nanzieren oder auch sonstige Finanzierungen in lokaler Währung für Investitions- und Betriebsmittelkredite in China zur Verfügung zu stellen.

Page 3: Wirtschaftlicher Strukturwandel im Reich der Mitte...die Zukunft der deutsch-chinesischen ... Zielkunden für die DZ BANK sind dabei vor allem die Niederlassungen deut- ... Vorjahr

Nummer 8 | August 2017

VR International 3

Im Fokus

Autorin

Heng LueRepräsentantinDZ BANK AGBeijing Representative OfficeRoom 22–1BCITIC Building19, Jianguomenwai StreetBeijing 100004V.R. China0086-10 85261162 [email protected]

Vor 20 Jahren, am 1. Juli 1997, wurde die Rückgabe der Kronkolonie Hongkong von Großbritannien an China offiziell vollzogen. Seither unterliegt Hongkong chinesischer Souveränität, wird jedoch als Sonderverwaltungszone behandelt und damit als eigenständiges Territorium au-tonom verwaltet. Das Prinzip „ein Land, zwei Systeme“ räumte Hongkong für 50 Jahre Sonderrechte in Form weitgehend unabhängiger Presse, eigener Polizei so-wie Justiz, freier Marktwirtschaft und international anerkanntem Rechtssystem ein, welche nicht vom kommunistischen System in Peking beeinflusst werden würden. 20 Jahre später geraten die einst festgelegten Werte zunehmend un-ter Druck. Während Hongkong die „zwei Systeme“ betont, setzt China nun mehr den Fokus auf „ein Land“. Hongkong kämpft für Freiheit und Demokratie, Chi-na dagegen will stärkere Kontrollen. Der Einfluss Pekings, insbesondere auf die

politische Entwicklung der Sonderver-waltungszone, nimmt zu.

Zu den Feierlichkeiten kam der chi-nesische Präsident Xi Jinping nach Hong-kong – zum ersten Mal seit neun Jahren. Dabei kam es zu Protesten mit Konfron-tationen zwischen den pro-demokrati-schen Aktivisten und den pro-chinesi-schen Nationalisten. Bei den Aktivisten handelt es sich um überwiegend junge Hongkonger, die um ihre persönliche und politische Freiheit fürchten und für westliche Werte einstehen.

Die Proteste richteten sich dabei nicht nur gegen die chinesische Zentral-regierung, sondern auch gegen die neue Regierungschefin Carrie Lam, welche von einem Peking-treuen Komitee ge-wählt wurde und daher als Sinnbild für die mangelnde Autonomie Hongkongs von China steht. Aus Sicht der pro-chi-nesischen Anhänger bilden die demo-kratischen Anhänger jedoch die Minder-

20 Jahre Sonderverwaltungszone Hongkong – ein Grund zur Freude?

News inside: DZ BANK German Desk Hong Kong

mit Industrie 4.0 verbundenen, hoch au-tomatisierten Produktionsabläufe, fast jedes zweite deutsche Unternehmen in China gibt aber an, dass es Umstellun-gen hoch moderner Produktionsabläufe in der Planung aufgenommen und zum Teil bereits implementiert hat. Neue Fer-tigungstechnologien und Digitalisierung sind neben der Robotik oder CNC sowie Umwelttechnologien die Wachstumsfel-der der chinesischen Wirtschaft bei Inves-titionsgütern und Anlagen.

ausforderung: Geduld und Ausdauer waren beim „Going China“ die wich- tigsten Erfolgsfaktoren, nun gilt es, die neuen Trends und Chancen zu er- greifen.

Autorin

Kim BraunDZ BANK AGStrukturierte FinanzierungGerman Desk Hong KongHK/SFTA9th Floor, Tower IIAdmiralty Centre18 Harcourt RoadHong Kong00852 [email protected]

heit und stellen damit keine Gefahr dar. Damit geht das Seilziehen um die Son-derverwaltungszone Hongkong in die nächste Runde. Der Status quo ist noch bis ins Jahr 2047 garantiert. Die Zukunft Hongkongs bleibt ungewiss.

Von einer zunehmenden Bele-bung der Binnen nachfrage profitieren Konsumgüterhersteller, und mit dem Ausbau der Dienstleistungsbranche in China ergeben sich für deutsche Ser- viceanbieter Perspektiven für einen neuen Markt eintritt. Online-Kanäle und neue Zahlungsmethoden werden den Absatz deutscher Produkte nach China enorm erleichtern. Ein bereits erkann-tes neues Kooperationsmodell ist das Drittmarktgeschäft, wobei sich die deutschen und chinesischen Unter- nehmen als Partner gemeinsam im Aus-land engagieren, wie bei Infrastruk-turprojekten des „Belt and Road“-Pro-gramms.

Deutsche Mittelständler in China haben in den Jahren seit Aufbau ih-rer geschäft lichen Aktivitäten in China schon viele Veränderungen durchlebt und stehen nun erneut vor der Her-

Page 4: Wirtschaftlicher Strukturwandel im Reich der Mitte...die Zukunft der deutsch-chinesischen ... Zielkunden für die DZ BANK sind dabei vor allem die Niederlassungen deut- ... Vorjahr

Nummer 8 | August 2017

4 VR International

Märkte & Chancen

Kooperation: China Development Bank und DZ BANKDie China Development Bank (CDB), die größte staatliche Förderbank der Volks-republik China, und die DZ BANK haben eine strategische Kooperation verein-bart. Ein entsprechendes Abkommen un-terzeichneten Zheng Zhijie, Präsident der CDB, und Wolfgang Kirsch, Vorstandsvor-sitzender der DZ BANK, in Gegenwart von Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem chinesischen Premierminister Li Ke-qiang in Berlin.

Die Zusammenarbeit dient insbeson-dere der Stärkung deutscher Investitio-nen in China und umgekehrt chinesischer Investitionen in Deutschland. Die Verein-barung umfasst damit wichtige Koope-rationsfelder, die auch für Firmenkunden von Interesse sein können wie die verein-fachte Finanzierung deutscher Unterneh-men in China, auch in lokaler Währung, sowie Handelsfinanzierungen und ECA- gedeckte Exportfinanzierungen. Neben der Repräsentanz in Peking verfügt die

DZ BANK nun über einen Marktzugang in alle Provinzen Chinas über die dort vertre-tenen CDB-Niederlassungen.

„Die strategische Kooperation von CDB und DZ BANK wird dazu beitragen, die Wirtschaftsbeziehungen weiter zu inten-sivieren. Insbesondere für viele mittel-ständische Firmenkunden ist China, als mittlerweile größter deutscher Handels- partner, ein wichtiger Markt. Ihnen kön-nen wir durch die Zusammenarbeit mit der CDB noch besser den Weg dorthin ebnen“, sagt Wolfgang Kirsch, Vorstands-vorsitzender der DZ BANK.

Weitere Informationen:German Desk Hong Kong: Monika Goluch: 00852 28643-331, [email protected] Tim Schumann: 00852 28643-929, [email protected] Auslandsfachberater: 069 7447-42222 (Zentrale Servicenummer) [email protected]

Studie: Zahlungsverhalten in China besserDie Zahlungserfahrungen mit chinesischen Unter- nehmen haben sich ver-bessert. Nur noch 68 Pro-zent der vom Kreditversi-cherer Coface befragten Unternehmen gaben an, 2016 Zahlungsverzöge-rungen erlebt zu haben. Im Vorjahr und im Fünf-Jah-res-Durchschnitt der Be-fragung waren es noch rund 80 Prozent. Von den über 1.000 Unternehmen, die sich an der jährlichen Untersuchung beteiligten, gaben zudem weniger Unternehmen an, dass sich die jeweiligen Beträge an Außenständen erhöht hätten. Dennoch geben sehr lange Verzögerungen weiter Grund zu Sorge.

Denn über ein Drittel warteten län-ger als sechs Monate als vereinbart auf ihr Geld, wobei diese Außenstände mehr als zwei Prozent des Jahresumsatzes aus-machten und damit eine kritische Marke überschritten. Auch die Überschreitun-gen der Zahlungsziele um mehr als 90

Tage nahmen zu: 2015 waren es 21 Pro-zent der Unternehmen, im vergangenen Jahr 26,3 Prozent. Über 150 Tage Verzug erlebten 15,9 Prozent nach 9,9 Prozent im Jahr zuvor.

Unter den elf Branchen, die in der Zahlungsstudie erfasst wurden, verzeich-nen sechs eine Verschlechterung beim Zahlungsverhalten ihrer Kunden und eine Zunahme extrem langer Verzöge-rungen: Chemie, Industriemaschinen und Elektronik, IT-Telekommunikation, Metall,

Weitere Informationen:www.coface.de

Pharma, Einzelhandel. Das Zahlungsausfallrisiko blieb im Sektor Haushaltselektrik und Elektrogeräte stabil, während Automobil und Transport, Bau, Holz-Pa-pier und Textil-Bekleidung Verbesserungen in puncto sehr lange Überziehungen verzeichneten.

Trotz einiger positiver Veränderungen bleibt der Bau 2016 die Branche mit dem höchsten Risiko. Hier meldeten 45,9 Prozent der Unternehmen Zahlungs-

fristüberschreitungen um mehr als sechs Monate und mit Summen über 2 Prozent des Umsatzes. 2017 dürfte auch wegen der strengeren Kreditkonditionen ein weiteres schwieriges Jahr für die hoch verschuldeten Unternehmen der Bran-che werden.

Page 5: Wirtschaftlicher Strukturwandel im Reich der Mitte...die Zukunft der deutsch-chinesischen ... Zielkunden für die DZ BANK sind dabei vor allem die Niederlassungen deut- ... Vorjahr

Nummer 8 | August 2017

VR International 5

MESSETIPPS

Hong Kong International Stationery Fair

Vom 8. bis 11. Januar 2018 findet in Hong-kong die Hong Kong International Statio-nery Fair statt. Branchenschwerpunkte sind Büroausstattung, Bürobedarf (Branche 15), Angebotsschwerpunkte Bürobedarf, Compu-terteile, Künstlerbedarf, Papierwaren, Schreib-geräte, Schreibwaren, Schulbedarf und Zube-hör.

Kontakt: Messe Frankfurt (HK) Ltd.35/F China Resources Bldg.26 Harbour Road, WanchaiHong KongHongkong, China SVR00852 280 27728info@hongkong.messefrankfurt.comwww.messefrankfurt.com.hkwww.hkstationeryfair.com

ISPO BEIJING The leading sports business platform in the Asia-Pacific region ISPO BEIJING – The leading sports business platform in the Asia-Pacific region öffnet in Peking vom 24. bis 27. Januar 2018 die Tore. Branchenschwerpunkte sind Sportar-tikel (Branche 74), Bekleidung, Mode, Acces-soires (Branche 10), Angebotsschwerpunkte Fitnessgeräte, Outdoor-Mode, Sportartikel, Sportbekleidung, Sportgeräte, Sportschuhe und Wintersportartikel.

Kontakt:Messe München GmbHMessegelände/Am Messesee 281823 München0 89 [email protected]:089 [email protected]/beijingwww.ispo.com

China: Möbelhersteller investierenChina ist der größte Standort der Holz verarbeitenden Industrie und Möbel-produktion. Trotz gestiegener Kosten-basis investieren die Firmen 2017 weiter. Während die Ausfuhren aus dem Reich der Mitte allerdings sinken, wächst der Binnenmarkt durch die kauffreudige Mit-telschicht. Dies schlägt sich in steigenden Importen nieder, auch aus Deutschland. Die große Masse der Konsumenten wird aber mit chinesischen Produkten bedient. Die Hersteller investieren daher weiter in Ausrüstung. Deutsche Maschinenprodu-zenten können vom Trend zu höherer Qualität und strikteren Umweltauflagen profitieren.

Verantwortlich dafür ist der boo-mende Immobilienmarkt. Allerdings hat die Regierung zahlreiche Dämpfungs-maßnahmen erlassen. Marktbeobach-

ter erwarten daher eine Abkühlung im Laufe des Jahres 2017, die sich auch auf den Möbelabsatz niederschlagen dürfte. Langfristig robust bleibt aber der Trend der städtischen Mittelschicht zu höheren Ausgaben für Möbel und Einrichtung. Rund 250 Millionen Chinesen werden bereits zur Mittelschicht gezählt, und die Urbanisierung nimmt weiter rasant zu.

Die Durchsetzung von Umweltstan-dards wird immer stärker überwacht. Firmen müssen zum Beispiel in bessere Staubfangtechnik investieren bezie-hungsweise Dämpfe absaugen. Dies kommt deutschen Anbietern entspre-chender Technik zugute.

China: Cyber-Security-Gesetz weckt SorgeEine Verbesserung der Rechtssicherheit und der Rahmenbe-dingungen für in Chi-na aktive Unterneh-men mahnt Volker Treier, Außenwirt-schaftschef des Deut-schen Industrie- und Handelskammerta-ges (DIHK), an. Grund ist das neue Gesetz in China zur Internet-sicherheit. Zwar erkenne das Cyber-Se-curity-Gesetz die Bedeutung von Daten und Datensicherheit an, doch sei es nicht darauf angelegt, Kooperationen und In-vestitionen zu vereinfachen, erläuterte Treier die Sorgen der Unternehmen. Un-ter anderem seien Beschränkungen beim Einkauf von IT-Produkten – insbesondere von Verschlüsselungstechnologien – vor-gesehen, und es gebe weitreichende An-forderungen, Daten lokal zu speichern.

„Nachteilige Auswirkungen auf die Aktivitäten der mehr als 5.000 deut-schen Unternehmen in China sind nicht auszuschließen“, sagte der DIHK-Au-ßenwirtschaftschef. Vieles im Gesetzes- text sei undeutlich formuliert. „Uns be-unruhigt unter anderem der Punkt, dass

Daten, die in China generiert werden, nicht ohne Weiteres ins Ausland transfe-riert werden können sollen.“ In diesem Kontext forderte er auch eine Gleichbe-handlung von in- und ausländischen Un-ternehmen. Treier: „Datensicherheit, der freie Fluss von Daten auch über Grenzen hinweg und die Einhaltung internatio-naler Standards sind in Zeiten der ver-netzten Wirtschaft und Globalisierung wichtige Voraussetzungen für weiteres Wachstum.“

Weitere Informationen:www.gtai.de/china

Weitere Informationen:http://china.ahk.de

Page 6: Wirtschaftlicher Strukturwandel im Reich der Mitte...die Zukunft der deutsch-chinesischen ... Zielkunden für die DZ BANK sind dabei vor allem die Niederlassungen deut- ... Vorjahr

Nummer 8 | August 2017

6 VR International

Ländersteckbrief

Volksrepublik ChinaDas politische System der Volksrepublik China ist ein autoritäres, sozialistisches Einparteiensystem, dessen Politik von der Kommunistischen Partei bestimmt wird. An der Spitze der Volksrepublik steht der Staatspräsident, seit März 2013 Xi Jinping, welcher gleichzeitig General- sekretär der Kommunistischen Partei und Vorsitzender der Zentralen Militärkom-mission ist, und somit alle entscheiden-den Machtpositionen auf sich vereinigt. Auf dem im Herbst 2017 stattfindenden 19. Nationalen Kongress der Kommunis-tischen Partei wird Jinping seine zweite fünfjährige Amtszeit antreten. Es ist da-her im Interesse der Parteiführung, in diesem Jahr wirtschaftliche sowie außen-politische Stärke zu demonstrieren und größere Turbulenzen zu vermeiden.

Politische Lage

Unabhängig davon bleiben die vorrangi-gen Ziele der Politik weiterhin die wirt-schaftliche Entwicklung Chinas und die Wahrung der politischen und sozialen Stabilität durch Machterhalt der Kom-munistischen Partei. Diese politische Sta-bilität gilt als Grundvoraussetzung für wirtschaftliche Reformen. Äußere und innere Faktoren machen weitere Refor-men besonders dringlich. Dazu gehören eine nachlassende Exportkonjunktur,

Als bevölkerungsreichstes Land der Welt, Nuklearmacht und dynamische Volkswirtschaft verfolgt China selbstbewusst seine nationalen Interessen.

Industrial & Commercial Bank of China Ltd.

China Construction Bank Corporation

Bank of China Ltd.

Agricultural Bank of China Ltd.

Bank of Communications Co. Ltd.

Die fünf größten chinesischen Banken (gemessen an der Bilanzsumme Ende 2016)

ge und die Beziehungen zu wichtigen Partnern, wie Chinas Nachbarn, USA, Russland und der EU. China versucht zunehmend robuster, maritime und Ter-ritorialansprüche im Ostchinesischen Meer gegenüber Japan und im Südchi-nesischen Meer gegenüber den dortigen Anrainern durchzusetzen. Gleichzeitig möchte es die wichtigen Wirtschaftsbe-ziehungen zu seinen Nachbarn ausbau-en. Als bevölkerungsreichstes Land der Welt, ständiges Mitglied des Sicherheits-rats der Vereinten Nationen, Nuklear-macht und dynamische Volkswirtschaft strebt China verstärkt nach Mitwirkung in allen bedeutenden weltpolitischen Fragen und verfolgt dabei selbstbewusst seine nationalen Interessen.

Wirtschaftsstruktur

Die Wirtschaft Chinas ist relativ diver-sifiziert, jedoch gekennzeichnet von

hohe Verschuldung und der Wandel des Wachstumsmodells. Weitere politische Prioritäten sind der Kampf gegen Kor-ruption und Misswirtschaft, Armutsbe-kämpfung und Abbau des zunehmen-den Wohlstandsgefälles zwischen Stadt und Land, Ausbau des Bildungs- und des Gesundheitswesens, Bekämpfung der Arbeitslosigkeit sowie der Umweltschutz und die Nahrungsmittelsicherheit. Chinas Außenpolitik dient der Absicherung der inneren Entwicklungsprozesse. Schwer-punkte sind ein stabiles regionales Um-feld, stabile Rohstoff- und Handelswe-

Page 7: Wirtschaftlicher Strukturwandel im Reich der Mitte...die Zukunft der deutsch-chinesischen ... Zielkunden für die DZ BANK sind dabei vor allem die Niederlassungen deut- ... Vorjahr

Nummer 8 | August 2017

VR International 7

Ländersteckbrief

niedriger Produktivität bei wachsendem regionalen Einkommens- und Wohl-standsgefälle und zunehmenden Um-weltschäden. Der Anteil der Landwirt-schaft am Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt 9 Prozent. Der Sektor wird von kleinbäuerlichen Strukturen geprägt und leidet unter unklaren Nutzungsrechten am Boden sowie unzureichenden Inves-titionen. Die Landflucht ist hoch und das Wohlstandsgefälle zwischen Stadt und Land weitet sich aus. Durch Industrialisie-rung und Umweltzerstörung schrump-fen die Anbauflächen weiter und es müs-sen zwischenzeitlich über 10 Prozent der Lebensmittel eingeführt werden. Die In-dustrie, auf die ein Anteil von 40 Prozent am BIP entfällt, weist eine relativ breite Produktpalette auf. Die traditionellen Sektoren wie Kohleförderung und Stahl- industrie stehen aufgrund von Überka-pazitäten jedoch unter wirtschaftlichem Druck. Die weitere Entwicklung einer modernen Industrieproduktion sowie mehr Innovation als neuer Wachstums- treiber sind zentrale Schwerpunkte des neuen Fünfjahresplans. Das Ziel, zu den führenden Industrienationen aufzu-schließen, wird weiter verfolgt. Dazu sollen die Investitionen in Forschung und Entwicklung in Höhe von 2,1 Prozent des BIP in 2015 bis 2020 auf 2,5 Prozent an-steigen. Eine politisch forcierte Stärkung des Dienstleistungssektors wird eben-falls angestrebt. Dieser trug 2016 rund 51 Prozent zum BIP bei. Wachstumszen-tren liegen vor allem in den prosperie-renden Küstenprovinzen, im Changjiang- Delta und im Bohai Rim. Ausländisches Know-how und Kapital haben maßgeb-lich zur Modernisierung und Expansion der chinesischen Automobil- und Elek- tronikindustrie sowie weiterer Schlüssel- industrien beigetragen. China verfügt über umfangreiche Rohstoffvorkommen, zählt aber zugleich auch zu den größten Rohstoffverbrauchern und -nachfragern auf den internationalen Märkten.

Wirtschaftslage und -politik

Da die chinesische Statistikbehörde in ih-rer Unabhängigkeit stark eingeschränkt ist, können die publizierten Wachstums-zahlen lediglich Tendenzen aufzeigen. Gemäß offiziellen Zahlen wuchs die Wirt-schaft 2016 um 6,7 Prozent, die nied-rigste Wachstumsrate seit 1990, jedoch wurde damit das offizielle Wachstums-

ziel für die nächsten Jahre innerhalb der Bandbreite von 6,5 Prozent bis 7 Prozent erreicht. Die Aussichten werden getrübt durch ein kreditfinanziertes Wachstum, hohe Verschuldung regionaler Regierun-gen, Intransparenz und Instabilität am Fi-nanzmarkt sowie Überkapazitäten in der Industrie und Lagerbestände auf Rekord-niveau. Für 2017 wird von einer Wachs-tumsrate von 6,6 Prozent ausgegangen. Jedoch benötigt die Wirtschaft des Lan-

des zur Aufrechterhaltung des Wachs-tums einen immer größeren Einsatz von Krediten. Per Ende 2016 beliefen sich die Schulden im chinesischen Wirtschaftssys-tem auf rekordhohe 279 Prozent des BIP und waren damit 100 Prozentpunkte hö-her als vor acht Jahren. Hintergrund die-ses Anstiegs ist das Konjunkturprogramm nach der Finanzkrise 2008, welches mas-sive Investitionen in die chinesische Infra-struktur vorsah. Unternehmen weiteten

Hongkong kämpft für Freiheit und Demokratie, China will stärkere Kontrollen. Der Einfluss auf die politische Entwicklung Hongkongs nimmt zu.

Jahr Bruttoinlandsprodukt Inflationsrate Haushaltssaldo (real) (Jahresdurchschnitt) (BIP)

2015 6,9 1,5 –3,4

2016 6,7 2,1 –3,8

2017p 6,6 1,8 –4,1

2018p 4,6 1,8 –4,4

p = Prognose

Quellen: Internationaler Währungsfonds (IWF); eigene Schätzung

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung (in Prozent)

Jahr Leistungsbilanzsaldo Direktinvestitionen Währungsreserven (netto) (ohne Gold)

2014 236 145 3.859

2015 304 68 3.345

2016 196 –47 3.030

2017p 146 7 3.065

p = Prognose

Quellen: Internationaler Währungsfonds (IWF); Weltbank; eigene Schätzung

Entwicklungen in der Außenwirtschaft (in Mrd. USD)

Page 8: Wirtschaftlicher Strukturwandel im Reich der Mitte...die Zukunft der deutsch-chinesischen ... Zielkunden für die DZ BANK sind dabei vor allem die Niederlassungen deut- ... Vorjahr

Nummer 8 | August 2017

8 VR International

Ländersteckbrief

ihre Produktionskapazitäten aus, finan-ziert durch staatliche Banken. Eine nach-haltige Abkühlung des Wirtschaftswachs-tums könnte die Schuldentragfähigkeit der Unternehmen schwächen und damit zu steigenden Kreditausfällen führen. Ein weiteres Problem stellt in diesem Zusam-menhang die unregulierte Kreditvergabe durch den chinesischen Schattenbanken-sektor dar, welche ebenfalls die Finanz-stabilität des Landes gefährden könnte. Grundsätzlich verfügen der Staat und die chinesische Notenbank jedoch über genügend Reserven und Liquidität, um im Krisenfall intervenieren zu können. So verfügte die Zentralbank Ende 2016 über Währungsreserven in Höhe von 3 Billio-nen USD. Der Staatshaushalt schloss 2016 mit einem Defizit von 3,8 Prozent des BIP, das 2017 auf 4,1 Prozent ansteigen soll, wobei die Verschuldung der regio-nalen Regierungen nicht in den obigen Zahlen erfasst ist. Mittel- und langfristig werden zudem die zusätzlichen Belas-tungen durch Finanzierungslücken des Sozialversicherungssystems und durch den Sanierungsbedarf bei verschuldeten Staatsunternehmen und Banken sowie

im Umweltbereich steigen. Die offizielle Staatsverschuldung liegt mit rund 20 Pro-zent des BIP auf einem niedrigen Niveau, jedoch aufgrund oben genannter Grün-de ebenfalls mit steigender Tendenz. Der traditionell hohe Leistungsbilanzüber-schuss verringerte sich 2016 auf 1,7 Pro-zent des BIP und dürfte 2017 weiter auf 1,2 Prozent sinken.

Der Preisstabilität – hier vor allem der Lebensmittelpreise – wird nach wie vor politische Priorität eingeräumt. Die gerin-ge Inflation, die 2016 bei 2,1 Prozent lag, wird 2017 voraussichtlich auf 1,8 Prozent sinken.

Beziehungen zu Deutschland und EU

Deutschland ist mit Abstand wichtigster Handelspartner Chinas in Europa, und China ist nach den USA der zweitwich-tigste deutsche Exportmarkt außerhalb Europas. Nach Angaben des deutschen Statistischen Bundesamtes bezog China aus Deutschland 2016 Waren im Gesamt-wert von 76 Milliarden EUR, während umgekehrt Waren im Wert von 94 Milliar-den EUR aus China bezogen wurden. An-

hand der Zahlen aus dem ersten Quartal 2017 ist weiterhin mit einer dynamischen Entwicklung zu rechnen. Deutschland lie-fert vor allem Maschinen, Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeugteile sowie chemische und elektrotechnische Produkte. Bei den deutschen Importen steht Elektronik an erster Stelle, gefolgt von Textilien und Bekleidung sowie Elektrotechnik. Die deutsche Wirtschaft engagiert sich bis heute deutlich stärker in China als um-gekehrt, was nicht zuletzt den unter-schiedlichen Entwicklungsstand beider

Schanghai ist die bedeutendste Industriestadt Chinas. Der wirtschaftliche Erfolg der Stadt übt auf Millionen Chinesen eine große Anziehungskraft aus.

Botschaft der Bundesrepublik Deutschland

Embassy of the Federal Republic of Germany17, Dongzhimenwai Dajie, Chaoyang District100600 [email protected]

Botschaft der VR China in Deutschland

Märkisches Ufer 5410179 Berlin030-27588-0www.china-botschaft.de

Außenhandelskammern VR China

German Chamber of Commerce Beijing/Guangzhou/ShanghaiUnit 0811, Landmark Tower II8 North Dongsanhuan Road, Chaoyang District100004 [email protected]

German Chamber of Commerce, South China

Guangzhou Office:1903 Leatop Plaza32 Zhu Jiang East Road, Tianhe District510620 Guangzhou0086-20-8755-2353chamber@gz.china.ahk.dewww.china.ahk.de

German Chamber of Commerce in China – Shanghai

25/F, China Fortune Tower, 1568 Century Avenue200122 [email protected]

Nützliche Adressen

Jahr Deutsche Ausfuhr Deutsche Einfuhr Saldo

2014 74.369 79.828 –5.459

2015 71.284 91.930 –20.646

2016 76.088 93.865 –17.777

2017 Jan.–März 26.557 31.930 –5.373

Quellen: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden; Außenhandel, Fachserie 7

Außenhandel der Bundesrepublik Deutschland mit der VR China (in Mio. EUR)

Page 9: Wirtschaftlicher Strukturwandel im Reich der Mitte...die Zukunft der deutsch-chinesischen ... Zielkunden für die DZ BANK sind dabei vor allem die Niederlassungen deut- ... Vorjahr

Nummer 8 | August 2017

VR International 9

Ländersteckbrief

Volkswirtschaften widerspiegelt. Derzeit sind in Deutschland rund 900 chinesische Unternehmen tätig. Dem stehen über 5.000 deutsche Unternehmen in China gegenüber. Mit einem Bestand an Di-

rektinvestitionen von 70 Milliarden EUR Ende 2015 ist Deutschland der größte europäische Investor in China. Im Rah-men des aktuellen Fünfjahresprogramms setzt China weiter auf die Modernisie-

rung der Industriestruktur zur Stärkung der Innovationskraft der inländischen Industrie. Dazu sollen weiterhin ausländi-sche Unternehmen mit Technologie- und Produktlieferungen, Forschungs- und Entwicklungs-Know-how sowie mit In-vestitionen beitragen. Der Umbau der bisher exportgetriebenen chinesischen Wirtschaft hin zu einem nachhaltigen, in-novationsgetriebenen Wachstum und ei-ner Stärkung des Binnenkonsums bietet für die deutsche Wirtschaft gute Chan-cen. Im Januar 2014 wurde in Berlin die erste chinesische Handelskammer in Eu-ropa eröffnet, die den Ausbau der Wirt-schaftsbeziehungen und Investitionen weiter fördern soll. Zudem war China 2015 Partnerland bei der CeBIT und dort mit zahlreichen Unternehmen vertreten.

Aussichten

Der schrittweise Übergang in den letzten Jahrzehnten hin zu einer immer stärke-ren marktwirtschaftlichen Orientierung hat große Wachstumskräfte in China frei-gesetzt. In den letzten Jahren hingegen hat sich das Wachstum der chinesischen Wirtschaft jedoch signifikant verlang-samt. Zu den wirtschaftlichen Heraus-forderungen der nächsten Jahre zählen die Reduktion der stark angestiegenen Verschuldung, der Wandel hin zu einem binnenwirtschaftlich orientierten Wirt-schaftsmodell sowie die Verringerung des Wohlstandsgefälles zwischen Stadt und Land. Weitere Problemfelder stellen die schnell alternde Bevölkerung und der fehlende Umweltschutz dar.

Trotz dieser Herausforderungen und Unwägbarkeiten wird die VR China auf-grund ihrer Bedeutung als eine der wich-tigsten und größten Volkswirtschaften der Welt auch zukünftig attraktives Ziel für ausländische Investitionen bleiben.

Markus Mischker

DZ BANK AG

Deutschland ist wichtigster Handelspartner Chinas in Europa. China ist nach den USA der zweitwichtigste deutsche Exportmarkt außerhalb Europas.

Bevölkerung: 1,4 Milliarden

Hauptstadt:Beijing

Korrespondenzsprachen:Chinesisch, Englisch

Wichtige Feiertage:Chinesisches Neujahrsfest: 8. bis 10. FebruarMittherbstfest: 15. SeptemberNationalfeiertage: 1. bis 3. Oktober

Zollflughäfen: Baotou, Jinan, Shanghai, Zhenzhou (Auswahl)

Zolltarif:Harmonisiertes System

Einfuhrlizenzen: Mit dem Beitritt zur WHO hat sich die VR China verpflichtet, die Einfuhr von Waren weitgehend zu liberalisieren. Die Regelung erfolgt nach: 1. einfuhrverbotenen Waren (z. B. Waffen, tödlich wirkende Gifte und bestimmte Industrieabfälle), 2. einfuhrbe-schränkten Waren, die nur mit einer Ein-fuhrlizenz eingeführt werden dürfen (z. B. ozonschädigende Stoffe, bestimmte me-chanische und elektronische Produkte, be-

stimmte Agrarwaren und Rohstoffe) und 3. frei einzuführende Waren. Neben den Einfuhrlizenzen existieren für bestimmte Waren sog. „Automatische Einfuhrlizen-zen“, die hauptsächlich einer statistischen Überwachung dienen. Alle Einfuhrlizenzen müssen im Voraus durch den Importeur beantragt werden.

Zahlungsbedingungen und Angebote:Empfohlen wird die Bezahlung auf Ak-kreditivbasis. Jedes Akkreditiv unterliegt einer Registrierungspflicht bei SAFE. Die Anwendung erfolgt unter Anwendung der ERA 600. Ein Akkreditiv verweist auf den zugrunde liegenden Kaufvertrag. Ge-nehmigungspflichtig sind Akkreditive mit einer Laufzeit von über 90 Tagen. Zustän-dig ist hierfür das State Administration of Foreign Exchange – SAFE. Angebote meist auf CIB- oder FOB-Basis in USD.

Maße und Gewichte:Metrisches System

Währungseinheit: 1 Renminbi Yuan (RMB.Y) = 10 Jiao = 100 Fen, Code: CNY

Euler Hermes Länder-Klassifizierung: 2

Auszug aus den „Importbestimmungen anderer Länder“ 2014 sowie aus den „Konsulats- und Mustervorschriften“ (42. Auflage, 2017/2018).

Eckdaten für den Export nach China

Elektronik 23,3

Rohstoffe 12,7

Brennstoffe/technische Öle 7,3

Maschinen 6,8

Quelle: Germany Trade & Invest, Wirtschaftsdaten kompakt, Juni 2017

Hauptimportgüter Chinas 2016(in Prozent der Gesamteinfuhr)

Page 10: Wirtschaftlicher Strukturwandel im Reich der Mitte...die Zukunft der deutsch-chinesischen ... Zielkunden für die DZ BANK sind dabei vor allem die Niederlassungen deut- ... Vorjahr

Nummer 8 | August 2017

10 VR International

Interview des Monats

Dichtheitsprüfung: Global erfolgreich mit Nischenprodukt innomatec mit Sitz in Idstein im Taunus hat sich durch technische Innovationen und ständige Weiterentwicklung der Produkte in eine Poleposition auf dem Weltmarkt gebracht. Das Unternehmen ist in vielen Ländern vertreten, auch in China. Darüber sprach VR International mit dem Geschäftsführer des Familienunternehmens, Mike Schillings, Sohn des Gründers, und seit 15 Jahren zuständig für den internationalen Vertrieb.

VR International: Sehr geehrter Herr Schillings, bitte schildern Sie uns die Kernkompetenzen von innomatec.

Mike Schillings: Unsere Kernkompe-tenz ist die industrielle Dichtheits- und Funktionsprüfung für alle Branchen, sei es eine Kaffeemaschine, eine elektrische Zahnbürste oder Autoteile wie Bremsen, Kühler oder Motoren. Bei diesen Aufga-ben für die Qualitätssicherung sind wir seit über 34 Jahren zu Hause.

Als einziger Hersteller bieten wir Komplettlösungen, wie Prüfanlagen für Helium, Luft und Wasser, von Vakuum bis hin zu 500 Bar, Schnellanschluss-Systeme zum druckdichten Verbinden in Sekun-denschnelle, und Messgeräte mit allen Lecktestmethoden wie Druckdifferenz oder Durchfluss an.

Durch speziell auf die Wünsche un-serer Kunden zugeschnittene effiziente Lösungen und deren Akzeptanz entwi-ckelte sich innomatec zu einem weltweit führenden Unternehmen für Funktions-, Dichtheits- und Durchflussprüfung. Und – ich darf dies sagen – wir haben viele globale Auftraggeber, aber auch alle Dax-30-Unternehmen aus dem techni-schen Bereich als Kunden. VR International: Ihr Unternehmen mit gut 120 Mitarbeitern ist aktuell in 24 Ländern unterwegs, seit 2012 mit einer eigenständigen Firma in China. Warum?

Mike Schillings: China ist, das ist ja allge-mein bekannt, ein sehr stark wachsender Markt. Zudem steigt dort das Qualitäts-bewusstsein stetig, denn man möchte mit Europa und der gesamten Welt mit-halten und auf einem Top-Niveau sein. Wir werden häufig aus China beauftragt, weil die chinesischen Kunden nach Euro-pa liefern und dann ihre Qualität auf un-seren Anlagen überprüfen. Dies vermit-

telt den Kunden der Chinesen: „Schaut her, wir prüfen mit den in Deutschland und Europa bekannten und geschätzten innomatec-Anlagen!“ Unsere gefestigte Marktposition hierzulande ist ein echtes Plus für uns.

VR International: Wie lange sind Sie schon in China tätig?

Mike Schillings: 2005 haben wir das ers-te Mal auf einer Messe in China ausge-stellt. Seitdem bauen wir unsere Markt-position – zuerst durch in China ansässige europäische Firmen – auf. Damals besuch-ten wir ein- bis zweimal im Jahr die Kun-den, warteten die Systeme und verkauf-ten neue. 2010 haben wir uns aufgrund der sehr großen Nachfrage entschieden, mit einer eigenen Unternehmung lokal vertreten zu sein, 2014 fiel die Entschei-dung für eine eigene Produktion in China.

Durch ein eigenes Produktionswerk konnten wir erhebliche Kosten für den Transport der Prüfanlagen einsparen, was uns deutliche Wettbewerbsvorteile gegenüber lokalen Anbietern verschafft hat. Wir bestimmen über „designed in Deutschland“ und „made in China“ maß-geblich die hohe Qualität der individuel-len Prüfanlagen. Schließlich ist jede Prüf-anlage ein Unikat.

Chinesische Kunden haben sehr hohe Erwartungshaltungen an Reaktionsge-schwindigkeit bei Anfragen, Service und Lieferung von Produkten. So erwarten unsere Kunden Durchlaufzeiten zur Ferti-gung von Unikaten in wenigen Wochen, was bei den gängigen Transportzeiten – zwei Wochen mit (teurer) Luftfracht oder sechs Wochen mit dem Schiff – plus zeitliche Risiken bei der Zollabwicklung einfach nicht zu schaffen wäre. VR International: Was sind die Proble-me vor Ort in China bei einem solchen Engagement, was die Vorteile?

Mike Schillings: Es gilt die Distanz nach China zu überwinden, deswegen reise ich sehr regelmäßig dorthin, um mit Be-stands- und Neukunden zu sprechen und Vertrauen auf- und auszubauen. Auf der anderen Seite macht die chinesische Re-gierung uns als Unternehmen vieles sehr einfach und fördert uns sehr. Das beginnt bei mietfreien Geschäftsräumen und geht hin bis zu Steuerbegünstigungen. Es ist alles dabei und vieles möglich. Wir fanden dort eine funktionierende Infra-struktur vor, außerdem gut ausgebildete und vor allem willige Menschen.

VR International: Wie unterstützt die Volksbank Untertaunus Ihre Auslands- aktivitäten?

Mike Schillings: Mit der vr bank Unter-taunus haben wir seit Jahrzehnten einen zuverlässigen Partner an unsere Seite. Fragen bezüglich Währungsrisiken und internationalem Geschäft bekommen wir alle beantwortet.

Überwiegend werden unsere Ge-schäfte in Euro oder bei den Niederlas-sungen in der lokalen Währung abgewi-ckelt, unsere Eurogeschäfte im Ausland bevorzugt gegen Vorkasse oder Bank- akkreditive.

VR International: Vielen Dank für Ihre interessanten Antworten.

Interview mit …

Mike SchillingsGeschäftsführerinnomatec Test- und Sonderanlagen GmbHAm Wörtzgarten 1265510 Idstein06126 [email protected]

Page 11: Wirtschaftlicher Strukturwandel im Reich der Mitte...die Zukunft der deutsch-chinesischen ... Zielkunden für die DZ BANK sind dabei vor allem die Niederlassungen deut- ... Vorjahr

Nummer 8 | August 2017

VR International 11

Von Praktikern für Praktiker

Hongkong: Anlaufstelle für MittelstandsunternehmenAm 1. Juli 2017 feierte Hongkong den 20. Jahrestag als Sonderverwaltungszone. Die Metropole ist heute ein zentraler Business-Hub für Unternehmen aus Europa, die das Potenzial des chinesischen Festlands und der asiatischen Märkte erschließen wollen.

Die Dynamik, mit der sich Unternehmen in Hongkong entwickeln können, hat sich in den letzten Jahren noch einmal verstärkt. Initiativen und Projekte der Regierung in Peking zur Entwicklung der internationalen Zusammenarbeit sowie der wirtschaftlichen Bedeutung Chinas sind ein Treiber.

Auch wenn das Wirtschaftswachstum in China zuletzt etwas zurückging, bleibt das Reich der Mitte die weltweit größte Handelsnation. Dazu trägt unter ande-rem der steigende Umsatz im E-Com-merce bei, dessen Vorzüge besonders die kaufkräftige Mittelschicht verstärkt nutzt. Auch nimmt die Nachfrage nach ausländischen Produkten zu. Vor allem Konsumgüter, Luxusmarken und nach-haltige Produkte sind gefragt. Die Ver-kaufszahlen von Konsumgütern, die über den Einzelhandel verkauft wurden, lagen in den vergangenen Jahren über denen des durchschnittlichen Wirtschaftswachs-tums. Neben einem kontinuierlichen Anstieg der Durchschnittseinkommen sorgen die Liberalisierung von Handels-richtlinien sowie Steuersenkungen für einfachere Importmöglichkeiten, wie etwa beim Cross-Border-E-Commerce-

Handel. Die Zusammenarbeit mit lokalen Dienstleistern, die die Heimat- und Ziel-märkte kennen, erleichtert dabei europä-ischen Firmen Markteintritt und Vertrieb. Sie profitieren in Hongkong zudem von freien Kapitalflüssen, Rechtssicherheit, qualifiziertem Personal, einheitlichen Wettbewerbsbedingungen für in- und ausländische Unternehmen sowie nicht zuletzt von einer niedrigen Steuerlast.

Initiativen Chinas bieten Unternehmen neue Chancen

Die Attraktivität Chinas für Unterneh-men und Start-ups wird außerdem durch verschiedene Initiativen des Landes gefördert. So stellt die im Rahmen des 13. Fünfjahresplans vorgestellte Strate-gie „Made in China 2025“ die Automa-tisierung und Digitalisierung der Indus-trie in den Mittelpunkt. Analog zur in Deutschland forcierten Industrie 4.0 will China seine Innovationskraft ausbauen und setzt in der Produktion, neben Ge-schwindigkeit, verstärkt auf Qualität. Dazu sollen Prozesse automatisiert und neue Technologien wie Big Data, Senso-ren und Cloud-Services einbezogen wer-

den. Auch die Etablierung von Standards soll vorangetrieben werden. Zu den Zielen gehören ferner Verbesserungen beim Umweltschutz sowie mehr Bevöl-kerungswohlstand.

Seidenstraßen-Initiative reduziert Handels- und Investitionshindernisse

Mit der neuen Seidenstraße, der One-Belt-One-Road-Initiative, baut Chi-na ein globales Infrastrukturnetz mit neuen Pipeline- und Eisenbahnnetzen sowie Tiefseehäfen auf. Einzelne Bau-steine der Initiative, die bereits von über 60 Staaten unterstützt wird, sind die Zugverbindungen nach Deutschland. 2012 startete der erste Zug von Chong-qing nach Duisburg, im September 2016 wurde die Verbindung von Xi’an für die 13-tägige Fahrt nach Hamburg eröffnet. Der Infrastrukturausbau fördert die Er-schließung neuer Wachstumsmärkte für Unternehmen und senkt in der EU die Transportkosten für den Handel. Europa und besonders Deutschland sollten diese Chancen nutzen und Kooperationsfelder identifizieren. Neben dem Abbau von Handels- und Investitionshindernissen steht auch die Finanzmarktintegrati-on auf der Agenda. Für die Umsetzung wird ein hoch professionelles Finanz- und Projektmanagement benötigt, für das Hongkong exzellente Ressourcen in den Bereichen Kapitalbeschaffung, Versiche-rung, Projektanalyse und professionelle Dienstleistungen vorhält.*

Hongkong als Sprungbrett für den asiatischen Markt

Hongkong liegt als Geschäftsmetropo-le im Mittelpunkt der wirtschaftlichen Hochkonjunktur der Volkswirtschaften

* Detaillierte Informationen zur Initiative gibt es unter www.beltandroad.hk.

Page 12: Wirtschaftlicher Strukturwandel im Reich der Mitte...die Zukunft der deutsch-chinesischen ... Zielkunden für die DZ BANK sind dabei vor allem die Niederlassungen deut- ... Vorjahr

Nummer 8 | August 2017

12 VR International

Von Praktikern für Praktiker

IMPRESSUM

Herausgeber: DZ BANK AG, Deutscher Genossenschafts-Verlag eGVerantwortliche Redakteurin: Dr. Sabine Theadora Ruh, freie Wirtschaftsjournalistin, Allendorfer Straße 47, 60433 FrankfurtObjektleitung: Ricarda Kriegelstein, DG VERLAG, E-Mail: [email protected]: Deutscher Genossenschafts-Verlag eG Vertreten durch den Vorstand: Peter Erlebach (Vorsitzender), Franz-J. Köllner und Mark Wülfinghoff, Leipziger Str. 35, 65191 Wiesbaden

Druck und Versand: Görres-Druckerei und Verlag GmbH, Niederbieberer Str. 124, 56567 NeuwiedBildnachweis: DZ BANK, innomatec, Hong Kong Trade Development Council, Fotolia.com Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des Deutschen Genossenschafts-Verlages eG zulässig.ISSN 2195-206XVR International erscheint monatlich und ist bei Volksbanken und Raiffeisenbanken erhältlich. Das Manuskript für diese Ausgabe wurde Mitte Juli 2017 abgeschlossen. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit keine Gewähr.

Asiens und ist das Tor zu China – sowohl für den hiesigen Mittelstand als auch für Start-ups. Deutschland ist Hongkongs größter Handelspartner in Europa mit einem bilateralen Handelsvolumen von über 15 Milliarden EUR im Jahr 2016. Vor allem Unternehmen aus den Branchen Import und Export, Groß- und Einzel-handel, Finanzen und Dienstleistungen etablieren sich hier, um in der Region zu expandieren. Zudem erweist sich die Metropole als exzellenter Testmarkt für

neue Produkte. Was in Hongkong funk-tioniert, hat auch gute Vertriebschancen in anderen asiatischen Märkten. Dies überzeugte bereits rund 700 deutsche Firmen, sich in Hongkong anzusiedeln.

Services des Hong Kong Trade Development Council

Aufgabe des Hong Kong Trade Develop-ment Council (HKTDC) ist die Zusammen-führung von internationalen und lokalen

Unternehmen auf der Geschäftsplatt-form Hongkong. Das HKTDC veranstaltet jährlich über 30 internationale Fachmes-sen/Konferenzen in Hongkong und or-ganisiert international Hongkonger Ge-meinschaftsstände. Die Online-Services** unterstützen Nutzer bei der Suche nach Lieferanten, Käufern und Vertretungen sowie mit aktuellen Informationen für das China- und Asien-Engagement. Das Business Matching bringt Interessierte mit den passenden Unternehmen in der Metropole zusammen. Dazu kommt ein breites Spektrum von Promotions-Ak-tivitäten, Networking-Events und Busi-ness-Seminaren sowie die Organisation von Handelsdelegationen.

Autorin

Christiane KoeslingHong Kong Trade Development Council (HKTDC)Kreuzerhohl 5–760439 Frankfurt a. M.+49 69 [email protected]

** www.hktdc.com/suppliers und www.hktdc.com