Wort aus Jerusalem - Ausgabe Nr. 01/2014

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WORT Ausgabe Nr. 1 2014 ICEJ ICEJ-BEGEGNUNGS- REISE Bericht auf Seite 8 ...bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, von denen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten von jeher geredet hat. Apostelgeschichte 3, 21 GOTTES WIRKEN IN ISRAEL UND DER GEMEINDE WIEDER- HERSTELLUNG

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Magazin der ICEJ - Internationale Christliche Botschaft Jerusalem "Wiederherstellung"

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ICEJ- shop.de wortAusgabe Nr. 1 2014ICEJ

ICEJ-BEgEgnungs-rEIsE

Bericht auf Seite 8

...bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, von denen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten von jeher geredet hat.Apostelgeschichte 3, 21

Gottes Wirken in israel und der Gemeinde

Wieder-HerstelluNg

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Die Internationale Christliche Botschaft Jerusalem (ICEJ) ist ein globaler Dienst, der Gemeinden, Denominationen und Millionen Christen auf der ganzen Welt vertritt. Sie alle verbindet eine tiefe Liebe und Fürsorge für Israel sowie der Wunsch, den historischen Bruch zwischen der christlichen Gemeinde und dem Jüdischen Volk zu heilen. Die ICEJ erkennt in der Wiederherstellung des modernen Staates Israel die Treue Gottes zu seinem Bund mit dem Jüdischen Volk und zu seinen Verheißungen. Unsere Hauptziele sind folgende: Israel ganz praktisch zu unterstützen; die christli-che Gemeinde über Gottes Pläne mit Israel zu informieren und Gemeinden mit Israel

zu verbinden; Ortsgemeinden im Heiligen Land zu unterstützen; aktiv zur Versöhnung zwischen Juden, Arabern und Christen beizutragen.Die Hauptstelle der ICEJ befindet sich in Jerusalem, der Dienst der ICEJ erstreckt sich auf insgesamt mehr als 140 Länder, in 70 Ländern gibt es etablierte Zweigstellen. Die ICEJ ist Ihre Botschaft in Jerusalem. Die ICEJ ist ein überkonfessionelles

Glaubenswerk, das durch freiwillige Zuwendungen von Freunden und Mitgliedern unterhalten wird. Alle Spenden sind im Rahmen der persönlichen Steuererklärung abzugsfähig (gilt nicht für Schweiz und Österreich). Sollte eines unserer Projekte überzeichnet sein, führen wir die finanziellen Mittel an ein anderes Projekt ab.

in den letzten Monaten haben sich neue Boykottaufrufe gegen

Israel gehäuft. Ausländische Banken werden unter Druck

gesetzt, israelische Unternehmen zu meiden. Akademiker und

Musiker sehen sich genötigt, fern zu bleiben. Leider gibt es

sogar Kirchen und christliche Leiter, die sich dieser Bewegung

der Sanktionen und der Desinvestition anschließen.

Ich persönlich mache mir dabei um Israel nicht so viel Sorgen.

Die Bibel sagt ganz deutlich, dass Gott derjenige ist, der Israel

wiederherstellt, und Er tut es mit all Seinem Eifer und Willen

(Sacharja 8,1ff ). Daher wird keine Boykott-Kampagne Gott und

Seine Erlösungspläne für Israel stoppen.

Doch ich mache mir Sorgen um die Kirchen und Regierungen,

die sich diesem hasserfüllten Versuch, Israel zu isolieren,

anschließen und miteinstimmen in die falschen Anklagen und

Drohungen gegen den Jüdischen Staat.

Es geht nicht darum, dass Israel perfekt wäre und alles richtig

machen würde. Vielmehr geht es darum, den Augapfel Gottes

anzutasten. Paulus sagt sogar, dass Israel ein Feind des

Evangeliums sei, doch er sieht sie immer noch als „Geliebte

um der Väter willen“ (Römer 11,28). Gott sieht geduldig zu,

während Gemeindeleiter sich gegen Seine Pläne für Israel aus-

sprechen. Doch er hat erklärt: „Ich werde verfluchen, die dich

verfluchen.“ Das sollte die Furcht Gottes auf uns alle bringen.

Doch Gottes fortlaufende Pläne für Israel zu verstehen, erfor-

dert, wie jede andere geistliche Wahrheit auch, die Offenba-

rung des Heiligen Geistes. Wir wollen unsere Brüder für ihren

Mangel an geistlicher Einsicht nicht verdammen, lasst uns

vielmehr beten, dass sie von Gottes Liebe zu Israel auf diesel-

be Art und Weise berührt werden wie wir. Gott kann das tun!

Gleichzeitig sollten wir niemals vergessen, dass Israel zu seg-

nen nicht bedeutet, gegen die Araber oder die Palästinenser

zu sein. Im Gegenteil, Gott empfindet eine große Liebe für

die Arabische Welt – das sollte in das Herz jedes Israelfreun-

des eingeschrieben sein. Deshalb arbeitet die ICEJ auch mit

arabischen Gemeinden zusammen und stellt sicher, dass ein

beachtlicher Teil unserer Sozialarbeit die arabische Gemein-

schaft in Israel segnet.

Beim Lesen dieser neusten Ausgabe des „Wort aus Jerusalem“

lade ich Sie erneut ein, mit uns zusammenzuarbeiten, so dass

wir gemeinsam einen bleibenden Einfluss auf die gesamte

Region ausüben können.

Möge der Herr Sie aus Zion reichlich segnen!

In Christus verbunden,

Jürgen Bühlergeschäftsführender iceJ-direktor

LIEBEFREUnDE,

das Wort aus Jerusalem ist das Magazin für Förderer der iceJ. Für Kennenlern-Abos wird eine jährliche gebühr von 5 euro erhoben.

iMPressuM

redaktionsleitung lisa schmid

redaktion/autoren gottfried Bühler, Jürgen Bühler, susanna Kokkonen, david Parsons, Birte scholz, estera Wieja

übersetzung lisa schmid, Birte scholz

gestaltung Project-2

druck Henkel

fotos gottfried Bühler, iceJ, istock, Jörg Haller, Foreign and commonwealth Office, Birte scholz, shavei israel, shutterstock, Wikipedia

v.i.s.d.p. gottfried Bühler

Page 3: Wort aus Jerusalem - Ausgabe Nr. 01/2014

aus dem wort

strebt nach Wiederherstellung! 04

icej-deutschland

Projekt-und Begegnungsreise 08

impuls- und Konferenztage 2014 10

MArcH OF tHe liViNg 2014 11

icej-hilfsdienste

erweiterung des Haifa-Heimes 12

Hilfe für schoschanna 13

Bar Mitzwa am Holocaustgedenktag 14

deutsch-israelische Hilfe für syrien 15

lebensmut für gehörlose 16

unterstützung für Blinde 17

einwanderung aus indien 18

Hilfe zum Passahfest 20

aus der botschaft

termine 21

Pastorenkonferenz in Jerusalem 22

laubhüttenfest 2014 23

Vergessene Helden 24

christliche Freunde Yad Vashem 26

Junge erwachsene entdecken israel 27

Orientierung für generation Online 28

Kurznachrichten 29

04Wiederherstellung

Hilfe zum Passahfest

Projekt-und Begegnungsreise08

ARISE Summer Tour

27

20

InHALT

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streBt NAcH WiederHerstelluNg!

Petrus ermutigt die Gemeinde mit die-sen Worten: „Der Gott aller Gnade aber, der euch in (der Gemeinschaft mit) Chri-stus zu seiner ewigen Herrlichkeit berufen hat, wird euch, die ihr kurze Zeit leiden müsst, wieder aufrichten (=wiederherstel-len in der engl. Übersetzung), stärken, kräftigen und auf festen Grund stellen.“ (1.Petrus 5,10 EÜ)

Petrus sieht also für die leidende Gemeinde eine künftige Zeit der Wie-derherstellung voraus, während Paulus die Gemeinde in Korinth ermahnt:„Im Übrigen, Brüder, freut euch, lasst euch zurechtbringen“ (=strebt nach Wie-derherstellung in der englischen Überset-zung; 2. Korinther 13,11 ESV).

Wiederherstellung sollte Teil unseres persönlichen Lebensplanes sein. Gott ist ein Gott der Wiederherstellung. Wie schwierig auch immer unsere Lebens-umstände sein mögen, wir sollten nie-mals das Vertrauen verlieren, dass er alle Dinge wiederherstellen will.

Ein gott der Wiederherstellung Wie-derherstellung ist sicherlich ein Thema der „letzten Tage“, doch es beschreibt auch Gottes Wirken im Laufe der Geschichte. Der Dienst Jesu auf dieser Erde war ganz auf Wiederherstellung ausgerichtet. Er stellte die Gesund-heit und das Wohlbefinden unzähli-ger Menschen in Israel wieder her. Er hatte das glühende Verlangen, Sünder und Leprakranke wieder in die Gesell-schaft einzugliedern. Er gab den dämo-nisch Besessenen die Freiheit zurück, als er sie durch die Kraft seines Wortes freisetzte. Sein Tod auf Golgatha und seine Auferstehung haben für Millio-nen und Abermillionen von Menschen aus allen Stämmen und Sprachen die Beziehung zu ihrem Gott und Schöp-fer wiederhergestellt. Familien wur-den wiederhergestellt, zerrüttete Ehen wurden geheilt, viele Menschen haben finanzielle Wiederherstellung erlebt und selbst Menschen, die emotional verwundet und missbraucht wurden, haben die wiederherstellende Kraft des Heiligen Geistes erlebt.

Wiederherstellung ist die Essenz des Kreuzes von Golgatha, wo ein machtvoller Austausch stattfand, vom „Minus“ zum „Plus“. Betet und denkt darüber nach, wie Ihr die wiederher-stellende Kraft des Blutes Jesu zu den Menschen in eurer Umgebung bringen könnt. Strebt nach Wiederherstellung!

Wiederherstellung der gemeinde Einen mächtigen Prozess der Wieder-herstellung kann man heute in der gläubigen Gemeinde feststellen. Er wurde bereits vor Jahrhunderten aus-gelöst, nach der traurigen und dunklen Zeit des Mittelalters. Gott begann, der Kirche durch die protestantische Refor-mation im 16. und 17. Jahrhundert wichtige Wahrheiten wieder zurückzu-geben.

Während dieser Zeit entdeckte die Kirche erneut die Autorität der Bibel, nachdem die Gläubigen Jahrhunderte lang entmutigt worden waren, die Bibel selbst zu lesen. Ihnen war gesagt wor-den, sie sollten einfach den Priestern

Gottes Wirken in Israel und der Gemeinde

VOn DR. JüRGEn BüHLER

Zweifellos leben wir in Zeiten der Wiederherstellung. noch niemals zuvor war Gott so aktiv wie im

letzten Jahrhundert – das wiederherzustellen, was wiederhergestellt werden muss. Sowohl Israel als

auch die Gemeinde haben lange Zeitabschnitte göttlicher Wiederherstellung erlebt. Gott ist ganz

sicher noch nicht am Ende dieses Prozesses, denn das Wort Gottes sagt uns, dass das Beste noch

kommt. Wir leben in wahrhaft aufregenden Zeiten!

4 | 5 Aus dem Wort

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und christlichen Weisen vertrauen, die würden sie schon richtig auslegen. Tatsächlich existierte der Großteil der Bibel nicht einmal in ihrer Mutterspra-che, da die Heiligen Schriften nur auf Latein oder in anderen alten Sprachen verfügbar waren. Eine persönliche Beziehung zu Christus wurde fast unmöglich, da die Priester die Gemein-de nicht als Plattform nutzten, um Menschen zu Gott zu bringen, sondern als Mittel, um die Menschen finanziell auszunehmen und zu kontrollieren.

Durch die Reformation kam die Bibel zu den einfachen Menschen in ihrer eigenen Muttersprache. Martin Luther übersetzte das Wort Gottes beispiels-weise vom Hebräischen und Griechi-schen in eine einfache nicht-liturgische Sprache – ins Deutsche. Ihre Verbrei-tung erhielt einen bedeutenden Schub, als Johannes Gutenberg den Buchdruck in Europa erfand. Die neu übersetzte

Bibel wurde schnell für unzählige Gläubige in ganz Deutschland verfüg-bar. Nur wenige Jahre später erhielten die Franzosen ihre ersten gedruckten Bibeln auf Französisch. Dasselbe pas-sierte in England, als König James I. eine autorisierte englische Überset-zung der beiden Testamente vor vier-hundert Jahren in Auftrag gab.

In den darauffolgenden Jahrhun-derten verbreitete sich das Wort Gottes immer mehr – biblische Wahrheiten wurden der Kirche zurückgegeben und damit wiederhergestellt. Recht-fertigung durch den Glauben, nicht durch Werke; das Priestertum aller

Gläubigen statt der Herrschaft einer korrupten Geistlichkeit; die Taufe der Gläubigen statt die Taufe neugebore-ner Babys – dies sind nur einige der theologischen Entdeckungen, die aus der Reformation hervorgegangen sind. Doch dies waren nicht neue Lehrsätze, sondern uralte Wahrheiten der Bibel, welche der Gemeinde zurückgegeben und dadurch wiederhergestellt wurden.

Die Puritaner des 16. und 17. Jahrhun-derts entdeckten wieder neu die Bun-destreue Gottes zum Jüdischen Volk und sahen eine Wiederherstellung Israels voraus – lange bevor es die poli-tische zionistische Bewegung gab. Die folgenden Jahrhunderte sahen die Wie-derherstellung großer missionarischer Bewegungen. Ab dem 18. Jahrhundert reisten Herrenhuter Missionare nach Grönland aus, William Carey nach Indien, Hudson Taylor nach China und David Livingstone nach Afrika.

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von Genf wegen ihres Zinswuchers heraus. Geldverleiher verlangten Zin-sen bis zu 60 Prozent. Calvin forderte einen festen Zinssatz von nicht mehr als vier Prozent. Dieser wurde einge-führt und legte die Grundlage für das schweizerische Bankensystem. Calvin rief auch dazu auf, dass jeder Gläubige eine eigene Uhr besitzen sollte, damit er nicht „Gottes Zeit verschwendete“. Seine Forderungen gaben der Schweiz ihren Ruf für Pünktlichkeit und legten die Grundlagen für ihre weltbekannte Uhrenindustrie.

Der indische Philosoph Vishal Mangal-wadi beschreibt in seinem Buch „The Legacy of William Carey“ (Das Erbe William Careys) wie dieser große eng-lische Missionar Indien auf eine Art und Weise veränderte, die noch bis heute zu spüren ist. Heute wird allge-mein anerkannt, dass England ohne die Erweckung der Wesley-Brüder eine massive soziale Revolution vergleich-bar der französischen erlebt hätte, mit ihrem furchtbar hohen Preis an Men-schenleben. Viele weitere Beispiele könnten genannt werden, welche die verändernde Kraft des Evangeliums in der Gesellschaft zeigen.

Heute sehen wir eine ähnliche Ent-wicklung in Afrika. Die wachsende Gemeinde Nigerias beeinflusst diese Nation auf bedeutende Art und Weise. Wir habe dasselbe in der Elfenbeinkü-ste beobachten können, wo hochran-gigen Politikern ein Pastorenrat zur Seite steht, der ihnen hilft, gottgefäl-

Im 20. Jahrhundert erlebte die christ-liche Gemeinde die Wiederherstel-lung der Geistesgaben, die selbst die Großkirchen durch die charismatische Bewegung beeinflussten. In diesem Zusammenhang wurde auch der fünf-fältige Dienst wiederentdeckt. Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Dass Gott die Gemeinden noch darü-ber hinaus wiederherstellen möchte, steht außer Zweifel. Der Apostel Pau-lus erklärt: „…wie auch der Christus die Gemeinde geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat, um sie zu heiligen, sie reinigend durch das Wasserbad im Wort, damit er die Gemeinde sich selbst verherr-licht darstellte, die nicht Flecken oder Run-zel oder etwas dergleichen habe, sondern dass sie heilig und tadellos sei.“(Epheser 5,25–27)

Das Wort Gottes sagt uns, dass sich die Gemeinde bei der Rückkehr Christi in einem überaus herrlichen Zustand befinden wird – wie eine Braut, die für ihren Bräutigam vorbereitet wurde. Das lässt mich glauben, dass der herr-lichste geistliche Zustand der Gemein-de noch vor uns liegt. Was für eine wunderbare Hoffnung haben wir!

Wiederherstellung durch die gemeinde Es ist eine Tatsache, dass unsere westlichen Gesellschaften ohne die verändernde Kraft der Gemeinde nicht das wären, was sie heute sind. Loren Cunningham, Gründer von Jugend mit einer Mission (YWAM), beschreibt in seinem Buch „Transfor-mation“, den großen Einfluss, den die Reformation John Calvins und Martin Luthers auf die Ausformung der euro-päischen Kultur hatte.

Luther und seine Prediger sagten den Menschen, dass sie alles zur Ehre Gottes tun sollten, was immer sie auch täten. Ob als Schreiner oder als Schmied, jeder könne das Werk Gottes dadurch tun, dass er zur Ehre Gottes arbeite. Er nahm die Heiligkeit aus den Kathedralen und brachte sie in die Häu-ser und Werkstätten der Gläubigen. Daraus entstand, was in den nach-folgenden Jahrhunderten als „deut-sche Arbeitsmoral“ bekannt wurde. John Calvin forderte die Herrscher

lige Entscheidungen für ihre Nation zu treffen. Es gibt keinen Bereich, der von der transformierenden Kraft des Königreichs Gottes ausgeschlossen werden kann, auch heute nicht.

Wiederherstellung Israels Das am meisten behandelte „Wiederherstel-lungsthema“ in der Bibel bezieht sich auf Israel. Gott gibt durch den Pro-pheten Jeremia bekannt: „…Und ich werde euer Geschick wenden und euch sammeln aus allen Nationen und aus allen Orten, wohin ich euch vertrieben habe, spricht der HERR.“ (Jeremia 29,14) Fast jeder hebräische Prophet sah eine Zeit voraus, in der Gott das Geschick des jüdischen Volkes wenden, d.h. es wiederherstellen würde, nach einer langen Zeit des Exils, der Armut und Unterdrückung. Tatsächlich würden sie aus allen Ländern zurückkehren, in die Gott sie zerstreut hatte (Jere-mia 32,37). Er würde sie wieder in das Land ihrer Väter einpflanzen (Jeremia 24,6). Sie würden die alten Städte wie-deraufbauen (Jesaja 61,4). Sie würden die Wüste in einen blühenden Garten verwandeln (Jesaja 51,3). Gott würde ihre Zahl vermehren (Hesekiel 37,26). Und am Wichtigsten, Gott würde sein Volk nicht nur physisch, sondern auch geistlich wiederherstellen (Hesekiel 36,24ff).

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhun-derts trat das Jüdische Volk in einen Zeitabschnitt göttlicher Gunst und Wiederherstellung ein. Viele Juden, hauptsächlich aus Europa, fingen an,

Neueinwanderer erreichen 1947 per schiff israel

6 | 7 Aus dem Wort

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Licht und Dunkelheit immer weiter werden. Graue Bereiche werden entwe-der schwarz oder weiß. Eine lauwarme Haltung wird nicht mehr toleriert. Wir sind aufgerufen, uns zu entscheiden, entweder heiß oder kalt zu sein.

Wir haben ganz bewusst „Wiederher-stellung“ zum Motto unseres diesjäh-rigen Laubhüttenfestes gemacht, da wir glauben, dass es viel Hoffnung für Israel und die Gemeinde gibt. Es gibt immer noch viel Hoffnung für Dich, Deine Familie, Deine Stadt und Deine Nation. Während Gott Israel wieder-herstellt, ruft er die Gemeinde dazu auf, aktiv daran mitzuarbeiten. Aus die-sem Grunde helfen wir mit der Alijah, deshalb unterstützen wir Holocaust-überlebende. Aber auch aus diesem Grunde bringen wir Juden und Araber zusammen, um ihnen die wunderbare und herrliche Zukunft zu verkünden, die Gott für diese Region hat. Es ist die Zeit der Wiederherstellung. Schließt Euch uns an, um diese Berufung zu erfüllen.

Trefft heute eine bewusste Entschei-dung, Wiederherstellung zu erwarten, zu erhoffen und auf sie hinzuarbei-ten. Als Kind Gottes muss Dein per-sönlicher Lebensentwurf ein Plan der Wiederherstellung sein. Denk darü-ber nach, was Du in dem Umfeld, in das Gott Dich hineingestellt hat, tun kannst, um den Menschen und Situa-tionen um Dich herum Wiederherstel-lung zu bringen. Strebt nach Wieder-herstellung!

die „Rückkehr nach Zion“ anzustre-ben. Als Folge dieses Strebens wurden die ersten jüdischen Siedlungen im von den Ottomanen regierten Palästina errichtet. In den nachfolgenden Jahr-zehnten kamen immer mehr Juden ins Land, bis 1948 der Staat Israel gegrün-det wurde. Dies erinnerte viele an die Frage, die schon der Prophet Jesaja vor langer Zeit gestellt hatte: „Wird ein Land an einem einzigen Tag zur Welt gebracht oder eine Nation mit einem Mal geboren?“ (Jesaja 66,8)Im Mai 1948 lautete die weithin hör-bare Antwort: „Ja!” Der deutsche The-ologe Karl Barth erklärte später: „Jetzt können wir es in den Zeitungen lesen: Gott hält seine Versprechen.”

Heute lebt nahezu die Hälfte der jüdischen Weltbevölkerung in Israel, 1889 waren es nur 0,5 Prozent. Sie haben den Staat Israel in ein Zen-trum der Technologie und Innova-tion verwandelt. Israels alte Städte werden nicht nur wiederaufgebaut, sie sind größer und wunderschöner als je zuvor. Doch dieser Prozess der Wiederherstellung ist noch nicht zu Ende, da viele Verheißungen Gottes für Israel noch nicht erfüllt sind. Die hebräischen Propheten sahen voraus, dass Gott eines Tages seinen Geist der Gnade und des Flehens auf sein Volk ausgießen würde und dass sie auf den blicken würden, den sie durchbohrt hatten (Sacharia 12,10). Ein Volk, das Mose und die Propheten als rebellisch beschrieben, mit einem „unbeschnit-tenen Herzen“, würde ein neues flei-schernes Herz erhalten und mit dem Geist Gottes erfüllt werden (Jeremia 31,31). Genau das beschreibt der Psal-mist: „Du wirst eingreifen und dich über die Stadt Zion erbarmen. Denn die Zeit ist gekommen, sie zu begnadigen – die Stunde ist da!“ (Psalm 102,14) Es ist die Zeit der Wiederherstellung.

Wiederherstellung in schwierigen Zeiten Kürzlich sagte jemand zu mir: „Jürgen, Du hast eine viel zu optimi-stische Sicht auf unsere Welt, denn die Bibel spricht ganz deutlich über großes Gericht, Abfall vom Glauben und Trübsalszeiten.“ Tatsächlich spricht die Bibel über beides. Sie spricht vom Gericht über die Nationen (Joel 4), aber

auch von der Ausgießung des Heiligen Geistes auf alles Fleisch (Joel 3,1ff). Und beide werden vor dem großen und schrecklichen Tag des Herrn statt-finden.

Es ist wahr, dass das Wort Gottes über den großen Abfall vom Glauben spricht (2 Thessalonicher 2,1-4), aber es spricht genauso darüber, dass Gott eine Gemeinde in der Endzeit schafft, die keine Flecken noch Falten hat (Eph-eser 5,25-27). Die Bibel spricht über fünf törichte Jungfrauen mit leeren Gefäßen und fünf weise, deren Gefäße mit Öl gefüllt sind (Matthäus 25,1-13). Die Frage ist daher nicht so sehr, wel-cher Endzeitlehre wir folgen, sondern auf welcher Seite wir stehen möch-ten! Es wäre tatsächlich töricht, die schwierigen Zeiten zu ignorieren, die das Wort Gottes ganz klar vorhersagt. Wenn wir unsere heutige Welt betrach-ten, können wir die dunklen Zeichen am Horizont nicht einfach übersehen. Doch inmitten allen Chaos tut Gott ein wunderbares Werk. Die Gemeinde wächst jedes Jahr in atemberaubender Fülle. Israel ist zurück in seinem Land und blüht und gedeiht als erfolgreiche Nation.

Genau das hat Jesaja vorhergesehen: „Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völkerschaften; aber über dir strahlt der HERR auf, und seine Herr-lichkeit erscheint über dir.“ (Jesaja 60,2) Er ruft uns und Israel dazu auf, uns zu erheben und unser Licht scheinen zu lassen in einer Welt, die immer mehr von Finsternis bedeckt wird. In den Jahren, die vor uns liegen, wird die Kluft zwi-schen

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8 | 9 ICEJ-Deutschland

VOn BIRTE SCHOLZ

PersÖNlicH, PrAKtiscH, gut

Projekt- und Begegnungsreise 2014

Zu Beginn der Reise empfing Medi-endirektor David Parsons die Gruppe in Jerusalem und berichtete von der Alijah-Arbeit (Alijah: hebräisch für Ein-wanderung) der ICEJ in den letzten 30 Jahren. Der Schwerpunkt lag dabei auf den indischen Bnei-Menasche-Juden, denen die ICEJ seit anderthalb Jah-ren u. a. durch die Finanzierung von Flügen die Einwanderung nach Israel ermöglicht. Beim anschließenden Besuch eines Weingutes im Elah-Tal erzählte Winzer Gadi Sternbach während einer gemütlichen Weinprobe von seinen Trauben und der Geschichte des Landes. „Mich begeistert sehr, dass es in Jeremia 31,5 heißt, dass in Israel wieder Weinberge gepflanzt und Weine getrunken werden sollen und dann

saßen wir dort, und der Winzer hat mit uns seine Früchte genossen“, erklärte Teilnehmerin Hildegard Walter.

Praktische Hilfe Dr. Jürgen Bühler, Geschäftsführender Direktor der ICEJ, gab der Gruppe einen guten Einblick in die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Lage in Israel und über die Situation der Nachbarländer des jüdischen Staates. „Es ist wichtig, dass wir nicht nur auf den Spuren Jesu wandeln, sondern sehen, wie wir Isra-el praktisch helfen können“, erklärte Bühler mit Verweis auf die sich wei-tende Schere zwischen Arm und Reich in Israel. „Wir als ICEJ wollen alle Bere-iche der israelischen Gesellschaft erre-ichen.“

Ein beeindruckendes Erlebnis war der praktische Einsatz in Rischon LeZion, wo die Reisegruppe begleitet von Nicole Yoder, Direktorin der ICEJ-Sozialabteilung, bei der Lebensmit-telverteilung an bedürftige Israelis half. „Diese Aktion hat mich sehr berührt. Ich habe die Lebensmittel direkt an die Menschen ausgeteilt und versucht, jedem etwas zu sagen“, erinnerte sich Waltraud Graf-Rieber. Auch andere Teilnehmer waren begeistert, ganz praktisch mit anpacken, mit Leuten reden und sich an einem ICEJ-Projekt beteiligen zu können.

gebet ist wichtig Nach dem Besuch eines Jugendzentrums in Sderot, das in Südisrael nur einen Kilometer von der Grenze zum Gazastreifen entfernt und somit im „Raketengürtel“ liegt, begab sich die Gruppe zu einem Gebet-seinsatz auf den Gaza-Aussichtspunkt. „Seit Jahren verfolge ich die Lage in Sderot, die Raketen, die auf diese Stadt abgeschossen werden und dass die ICEJ dort Schutzbunker aufgebaut hat. Dort gewesen zu sein, wo das Leid und die Angst war, auf dem Berg gestan-den und gebetet zu haben, verbindet das, was man liest, mit der Realität. Hier hilft nur Gebet“, sagte Hans-Peter Schulze.

Über den Zaun sehen Mit dem Besuch einer Behindertenwerkstatt für 250 bis 300 körperlich und geistig behinderte Kinder und Jugendliche

die deutsche reisegruppe mit Birte scholz, stephan lehnert (beide iceJ) und dr. gideon greif (Yad Vashem, v.l.n.r.)

Ende Februar fand unter der Reiseleitung von Stephan Lehnert (Stuttgart) und in Begleitung von

ICEJ-Mitarbeitern aus Jerusalem die erste deutsche Begegnungs- und Projektreise der ICEJ in Israel

statt. 25 Teilnehmer aus ganz Deutschland hatten auf dieser besonderen Reise die Möglichkeit, ver-

schiedene Projekte der ICEJ zu besuchen, aus erster Hand über die Arbeit der ICEJ zu erfahren und

dabei Israelis persönlich zu begegnen.

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in Beit Jala nahe Bethlehem konnte die Gruppe auch einen Blick über den Zaun werfen. Besonders positiv wurde hier die Möglichkeit wahrgenommen, dass alle Kinder, christliche wie mus-limische, Bibelgeschichten hören. Auch der Besuch einer Kinder- und Jugendstunde der Ersten Baptistenge-meinde in Bethlehem, die von Pastor Naim Khoury und seiner Frau Elvira geleitet wird, beeindruckte die Rei-seteilnehmer sehr. „Es hat mich betrof-fen gemacht, dass Christen wegziehen in der arabischen Welt, wenn sie keine Arbeit haben und verfolgt werden. Aber es ist super, dass die Gemeinde die Kinder- und Jugendarbeit macht, alle waren ganz begeistert dabei“, be-richtete Brigitte Huber.

gedenken und Leben Eine Füh-rung durch Israels Holocaustgedenk-stätte Yad Vashem in Jerusalem, ein-schließlich des Mahnmales für die 1,5 Millionen ermordeten jüdischen Kind-er, stand ebenfalls auf dem Programm. „Es war sehr beeindruckend, von dem jüdischen Holocaustforscher Dr. Gide-on Greif durch das Museum geführt zu werden“, sagte Brigitte Huber. Auf Trauer, Betroffenheit und Schmerz fol-gte schließlich ein Zeichen der Hoff-nung: die Gruppe besuchte einen mes-sianischen Kindergarten in Jerusalem, der von dem ehemaligen palästinensis-chen Terroristen Taas Saada, der zum

Glauben an Jesus gefunden hat, geführt wird. Hier werden jüdische, arabische und christliche Kinder gemeinsam unterrichtet. Auf Hebräisch, Arabisch und Englisch lernen die Kinder in ge-lebter Versöhnung einen liebevollen Umgang miteinander.

Höhepunkt Haifa-Heim Einzig-artiger Höhepunkt der Reise war die bewegende Begegnung mit den Bewohnern des Heimes der ICEJ für Holocaustüberlebende in Haifa. Die Teilnehmer waren tief berührt von den Lebensgeschichten, die sie von den Heimbewohnern hörten und erfreut über ihre Offenheit und Herzlichkeit. Neben einem Scheck über 70.000 Euro als Gabe von deutschen Christen und Freunden der ICEJ überreichte die Gruppe den Holocaustüberlebend-en auch eine Reihe von Grußkarten, die Teilnehmerin Corinna Reichel

die Grundschüler ihrer Klassen hatte malen lassen. Die Bewohner freuten sich sehr über die Grüße und unter-hielten sich anschließend angeregt und sehr herzlich mit den Teilne-hmern der ICEJ-Reisegruppe. „Wenn man Einzelpersonen zuhört, dann wird der Holocaust greifbar, sonst ist es zu groß“, meinte Dorothee aus Chemnitz. „Am meisten geht mir der Besuch im Haifa-Heim nach. Eugen, einer der Bewohner, hat wiederholt gesagt ‚Gott macht alles gut‘. Da ist ganz viel Leben in den Menschen, die Schweres erlebt und der Vernichtung getrotzt haben“, sagte Korinna Lein.

Im Land verwurzelt Beim Baum-pflanzen im Nachschon-Wald zwi-schen Jerusalem und Tel-Aviv legten die Teilnehmer selbst Hand an. „Ich habe einen Baum gepflanzt, denn ich will teilhaben an dem Wunder dessen, was in der Bibel steht, dass die Wüste wieder grünen und blühen soll“, sagte Rose Hinderer begeistert. Im Anden-ken an den verstorbenen Christian Stephan, den langjährigen Leiter der ICEJ-Deutschland, besuchte die ICEJ-Reisegruppe anschließend den Wald der deutschen Länder in der Negev-Wüste und übergab einen Scheck über 6.500 Euro zur weiteren Aufforstung. Ein letztes Mal feierten die Reiseteil-nehmer im Vaterhaus der Jerusalemge-meinde auf dem Ölberg gemeinsam Abendmahl und nahmen mit Lob-preis und Gebet auf besondere Weise Abschied von Jerusalem und Israel. Die begegnungsreiche Israel-Reise der ICEJ, die voraussichtlich 2015 erneut angeboten werden wird, fand so ihren besonderen Abschluss.

corinna reichel im gespräch mit einem Bewohner des Haifa-Heimes

ingrid Hindrichs, dorothee Pohle, Brigitte schulze, sylvia riedl und Hans-Karl Huber

Michael und Hildegard Walter beim Baumpflanzen

Page 10: Wort aus Jerusalem - Ausgabe Nr. 01/2014

Oded shoshani: Messianisch-jüdischer Pastor der hebräischen Gemeinde KING OF KINGS, Jerusalem

umar Mulinde: Hauptpastor der GOS-PEL LIFE CHURCH, Kampala

Johannes Justus: Präses des BFP und Pastor der Christen-gemeinde Elim, Han-nover

Markus Wenz:J u g e n d p a s t o r i m GOSPEL FORUM, Stuttgart

special guests in stuttgart Kammerchor und Kammerorche-

ster „Laudamus Te Stuttgart“ Charmaine Hedding Tanzgruppe Profil

special guests in HannoverMichel Youssif

weitere Infos unter:www.icej-de

Liebe Botschaftsfreunde,

unsere Zeit ist gekennzeichnet durch ein neues Wirken des Heiligen Geistes. Weltweit sind gewaltige geist-liche Aufbrüche zu beobachten. Der Heilige Geist überschreitet mensch-liche Begrenzungen und Schranken. Es ist wie ein göttlicher Weckruf, der durch die Länder geht und uns alle wachrütteln will. Die Zeichen der Zeit rufen uns lautstark zu, aufzustehen. Im Wort Gottes lesen wir: „Macht Ernst damit – und das erst recht, weil ihr wisst, was die Stunde geschlagen hat! Es ist Zeit für euch, ... aufzuwachen.“ (Römer 13, 11)

Zur gleichen Zeit geschieht etwas ganz Erstaunliches: der edle Ölbaum treibt wieder Äste! Die Rückkehr der Juden in ihr von Gott versprochenes Land und die Wiederherstellung des moder-nen Staates Israels ist eine Initiative des Himmels. Gottes prophetisches Wort entfaltet sich vor unseren Augen.

AuFBrucH iN eiNHeit»WiederHerstelluNg«

Impuls und Konferenztage 2014

...eure Alten sollen Träume haben und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen. Joel 3,2

10 | 11 ICEJ-Deutschland

Es ist höchste Zeit für spirituelle Neu-anfänge und Aufbrüche! Gottes Gnade ist jeden Tag neu präsent. Gott ruft uns und möchte uns in stärkerer und kraft-vollerer Weise in seine Pläne einbezie-hen. Jung und Alt – gemeinsam!

An diesen beiden Konferenztagen werden wir von Pastoren und Leitern aus der jüdischen, moslemischen und christlichen Welt kraftvolle und prophetische Botschaften hören, die uns eine neue Perspektive des Glau-bens und eine klare Sicht über Gottes Handeln mit Israel geben werden. Vor allem erwarten wir, dass Gottes Geist uns aus unseren bisherigen Begren-zungen heraushebt und wir beflügelt werden, die beste Botschaft der Welt kraftvoll weiterzugeben, so dass Er uns in seine Pläne der Wiederherstellung mit hineinnehmen kann.Gemeinsam werden wir Gott anbeten und in kraftvollen Gebetszeiten für Israel, für Deutschland und für die Nationen einstehen. Verpassen Sie diese Konferenztage nicht!

Ich lade Sie sehr herzlich dazu ein und würde mich freuen, Sie in Stutt-gart oder in Hannover zu treffen.

Mit herzlichen Segensgrüßen,

Gottfried Bühler Geschäftsführender VorsitzenderICEJ Deutscher Zweig e.V.

Samstag, 29. März 2014 von 10.00 bis 16.00 UhrgOsPEL FOruMJunghansstr. 9 70469 stuttgart

Sonntag, 30. März 2014 von 10.00 bis 16.00 UhrChristengemeinde ElimHermann-gebauer-Weg 3 30177 Hannover

Termine

Page 11: Wort aus Jerusalem - Ausgabe Nr. 01/2014

Auch in diesem Frühjahr ermöglicht die ICEJ wieder Schülern und Erwach-senen aus Deutschland die Teilnahme am „MARCH OF THE LIVING“ – dem großen internationalen Gedenkmarsch von Auschwitz nach Birkenau. Am 28. April, dem israelischen Holocaustge-denktag, werden zirka 15 000 jüdische Jugendliche und viele Holocaustüber-lebende aus der ganzen Welt in Au-schwitz zusammenkommen, um die Opfer der Schoah zu ehren und ein gemeinsames Zeichen gegen Antise-mitismus zu setzen.

seien auch sie mit dabei! Vom 26. bis 29. April erwartet Sie ein hochkarä-tiges, intensives und bewegendes Pro-gramm in Prag und Auschwitz, wobei der Schwerpunkt auf persönlichen Begegnungen mit jüdischen Jugend-lichen und mit Holocaustüberlebenden liegt. 65 Schüler und ihre Lehrer aus

sieben Schulen Baden-Württembergs haben sich bereits angemeldet, doch es sind noch weitere Plätze für erwachse-ne Teilnehmer frei!

Programmverlauf Die deutsche Grup-pe wird am Samstag, den 26.4. mit dem Bus von Leonberg bei Stuttgart nach Prag fahren. In Prag gibt es am 27.4. eine halbtägige Stadtführung mit der Besichtigung des jüdischen Vier-tels, die unter dem Thema „jüdisches Leben vor dem Krieg“ steht. Es folgt eine Gedenkfeier mit Kranzniederle-gung beim Schoah-Denkmal in der Pinkas Synagoge. Fakultativ können auch das Jüdische Museum oder die Alt-Neu-Synagoge besichtigt werden.Am Nachmittag werden dann alle an einer außergewöhnlichen Veran-staltung gegen Antisemitismus in Prag teilnehmen. Es beginnt mit dem „MARSCH DES GUTEN WILLENS“ durch das Zentrum von Prag, gefolgt von einer Veranstaltung im Garten des Prager Senats. Unter Teilnahme von führenden Politikern und Diplomaten wird ein Zeichen gegen Antisemitis-mus gesetzt. Nach der Veranstaltung fahren die Teilnehmer nach Ostrava an der polnischen Grenze.

Am darauffolgenden Tag (dem isra-elischen Holocaustgedenktag) nehmen sie mit ausenden von jungen Leuten

setZeN sie eiN ZeicHeN gegeN ANtiseMitisMus!

Kommen Sie mit: MARCH OF THE LIVING 2014

VOn LISA SCHMID

aus aller Welt am MARCH OF THE LIVING von Auschwitz nach Birkenau teil. Bereits im letzten Jahr kam es zu sehr bewegenden Begegnungen mit jüdischen Jugendlichen und mit Holo-caustüberlebenden. In einer beson-deren Zeremonie wird die deutsche Gruppe kleine Gedenksteine an der Selektionsrampe in Birkenau niederle-gen. Der thematische Schwerpunkt des diesjährigen Marsches liegt auf dem 70. Jahrestag der Deportation und Ver-nichtung der ungarischen Juden. Am

29.04. erfolgt die Rückfahrt mit dem Bus von Ostrava nach Leonberg.

reiseveranstaltung und Beglei-tung Die Reise wird von Schechin-ger Tours gemeinsam mit der ICEJ-Deutschland organisiert. Gottfried Bühler, Geschäftsführender Vorsit-zender der ICEJ-Deutschland und Ste-phan Lehnert, ICEJ-Büroleiter, werden die Gruppe persönlich begleiten. Die Kosten betragen 390 Euro pro Person im Doppelzimmer einschließlich Bus-fahrt, Halbpension und Eintritt zum MARCH OF THE LIVING. !

Weitere Informationen und Anmeldung direkt beiSchechinger-Tours Im Kloster 33 72218 Wildberg-Sulz am Eck Tel. 07054-5287, Fax [email protected] www.schechinger-tours.de

die deutsche schülergruppe beim MArcH OF tHe liViNg 2013 in Auschwitz

Page 12: Wort aus Jerusalem - Ausgabe Nr. 01/2014

VisiON uNd AusBlicK

nungen kaufen und die Renovierungen abschließen zu können, benötigen wir in diesem Jahr 750 000 Euro. Daher brauchen wir Ihre Hilfe!

Laufende Kosten Das Haifa-Heim bietet den Bewohnern betreute Wohn-einheiten, Mahlzeiten, medizinische Versorgung, häusliche Pflege, Freizeit-aktivitäten und eine herzliche Familien-atmosphäre. Die laufenden Betreuungs- kosten für die Bewohner zu decken ist eine fortwährende Herausforderung. Einige zahlen, was sie können, um zu den Lebenshaltungskosten beizutra-gen, doch in den meisten Fällen ist das sehr wenig. Die Betriebskosten für das Haifa-Heim im Jahr 2014 betra-gen zirka 60 000 Euro im Monat. Das beinhaltet Instandhaltung, Nebenkos-ten, Gehälter, Betreuung und andere wiederkehrenden Ausgaben. Die ICEJ hilft jeden Monat, durch ein spezielles Patenschaftsprogramm diese Kosten zu decken. Bitte helfen Sie uns, die monatlichen Kosten eines Bewohners im Haifa-

Auch in diesem Jahr soll die Einrich-tung um zusätzliche Wohnungen in der Nachbarschaft erweitert werden, damit 20 zusätzliche Bewohner dort einen Platz finden können; auch die Dienste für die Überlebenden sollen verbessert werden. Das Haifa-Heim hat somit nicht nur Dutzenden verarmter Über-lebender eine gute Lebensperspektive ermöglicht; es hat auch vielen, vielen Israelis vermittelt, dass die christliche Unterstützung und Liebe für ihr Land und Volk wirklich von Herzen kom-men. Um diese einzigartige Initiative auf-rechterhalten zu können, brauchen wir jedoch nach wie vor die Hingabe und das Engagement unserer Freunde und Unterstützer. Die Bewohner des Heimes sind von unserer Hilfe abhän-gig, damit sie ihren Lebensabend in Würde und Gemeinschaft verbringen können.

Erweiterungen Gerade ist ein Gebäu-de, das selbst einem Holocaustüberle-benden gehörte, auf der gegenüber-liegenden Straßenseite frei geworden. Es beinhaltet sieben Wohnungen, die genutzt werden sollen, um weitere 15 Bewohner unterzubringen. Umfang-reiche Renovierungen finden statt, um bequeme Wohneinheiten zu schaffen. Ein weiteres Gebäude am anderen Ende der Straße kann zehn Überlebende aufnehmen, es wird ebenfalls gerade renoviert. Weitere Apartments werden frei und in den kommenden Monaten instandgesetzt. Die zusätzlichen Woh-nungen werden dringend gebraucht, da einige der Überlebenden, die dort ein-ziehen werden, vorher auf der Straße lebten. Um diese zusätzlichen Woh-

Heim zu finanzieren. Sie erhalten die Lebensgeschichte Ihres Bewohners zug-eschickt und können so Anteil nehmen an seinem Schicksal. Wir bitten Sie, sich für mindestens sechs Monate zu verpflichten, die Höhe des monatli-chen Betrages bestimmen Sie selbst. Weitere Informationen zum Paten- schaftsprogramm erhalten Sie unter: [email protected]

Lebensmittelverteilung Zirka 100 Holocaustüberlebende erhalten täglich Mahlzeiten im Haifa-Heim. Zusätzlich dazu stellt unser israelischer Partner, der das Heim betreibt, Shimon Sabag von der Hilfsorganisation „Helfende Hände“, täglich Essen auf Rädern für

weitere 400 Holocaustüber-lebende zur Verfügung. Viele von ihnen müssten ohne dieses Essen betteln. Eine Flotte von sieben Fahrzeugen holt gespendetes Essen ab, um es dann an die Überlebenden in ihren Woh-nungen auszuliefern. Die ICEJ hat mitgeholfen, einige dieser Fahrzeuge zu erwer-ben. Sie werden auch dazu genutzt, behinderte Über-lebende zu Arztterminen und anderen Aktivitäten zu fahren.

VOn DAVID PARSOnS

Das Haifa-Heim für Holocaustüberlebende

Bitte helfen sie uns auch 2014, den Überlebenden der schoah einen lebensabend in Würde und gemeinschaft zu ermöglichen! Als Verwendungszweck bitte Haifa-Heim angeben, herzlichen dank!

12 | 13 ICEJ-Hilfsdienste

Von seinen bescheidenen Anfängen vor über vier Jahren hat sich das ICEJ-Heim für bedürftige Holo-

caustüberlebende in Haifa zu einer blühenden betreuten Wohneinrichtung mit über 70 Bewohnern

entwickelt.

ruth Fazal spielt für die Bewohner des Haifa-Heims

Page 13: Wort aus Jerusalem - Ausgabe Nr. 01/2014

Daher schickte Haifa-Heim-Direktor Schimon Sabag ein Hilfsteam mit Lebensmitteln und warmen Decken zu Schoschanna. Als sie in der Wohnung ankamen, waren sie schockiert von den furchtbaren Zuständen dort. Müll und Gerümpel stapelten sich bis zur Decke. Katzen und Spin-nenweben waren überall. Schoschanna hatte die letzten zwei Jahre wegen unbezahlter Rechnungen ohne Wasser und Elektrizität gelebt. Sie „duschte“, indem sie Wasser becher-weise über ihrem Kopf ausgoss. Das Wasser bekam sie aus dem Hahn einer Nachbarin.

„Besser als im ghetto“ Der erbärmliche Zustand der Wohnung schien Schoschanna nichts auszumachen. „Es ist besser als im Ghetto“, erklärte sie. „Mein Vater und meine Mutter sind in der Schoah gestorben, warum sollte ich mich dann über Wassermangel beklagen.“ Schoschanna ist nicht psychisch krank, aber sie hat große Angst davor, wieder zu hungern, wie als Kind damals im Holocaust. Psychiater beobachten diese Angst bei vielen Überlebenden. Aufgrund dieser Angst hortete sie alles und schmiss niemals etwas weg. „Das war der schwierigste Fall, den ich je gesehen habe”, sagte Schimon. „Der Gestank überlagerte alles, und diese liebe Frau hatte bereits eine medizinisch diagnostizierte Krankheit. Ich wusste, dass ich nicht heimgehen konnte und ruhig schlafen, während eine Frau, die den Holocaust durch-litten hatte, so leben musste.“

großputz und Lebensmittelpakete Schimon über-zeugte Schoschanna, vorübergehend auszuziehen, während sein Team ihre Wohnung reinigte und renovierte. Freiwil-lige aus Jugendzentren, Militärstützpunkten und Polizeistationen und sogar andere Überlebende halfen mit. Sie schaufelten sprich-wörtlich Berge von Schmutz aus zerbrochenen Fenstern in den Hof im Erdgeschoss. Insgesamt wurden 20 Ton-nen Abfall abtransportiert. S c h o s c h a n n a b e s t e h t darauf, wieder in ihre eigene Wohnung einzu-ziehen. Die Renovierungs- arbeiten sind fast abge-schlossen, und sie kann bald zurückkehren. Doch Schimon wird ihr jeden Tag eine warme Mahlzeit schicken, und ein Volontär kommt einmal die Woche zum Putzen. Die ICEJ wird Schimon unterstützen und Schoschannas Elek-trizitäts- und Wasserrechnungen bezahlen, die sich mittler-weile auf tausende von Schekeln beliefen. Schoschannas Geschichte und Schimons hilfsbereites Herz haben sich fast in ganz Haifa herumgesprochen. Doch Schi-mon verweist immer auf die ICEJ als seinen treuen Partner in allen seinen Unternehmungen. „Der gesamte Norden spricht über die Christliche Botschaft“, sagt er.

HOlOcAustÜBerleBeNde Aus MisslicHer lAge BeFreit

Schoschanna Alon

ICEJ-nACHRICHTEnREDAKTIOn

Bitte helfen sie uns auch weiterhin, bedürftige Holocaustüberlebende zu unterstützen. Als Verwendungszweck bitte Helfende Hände angeben, herzlichen dank!.

Die Holocaustüberlebende Schoschanna Alon, die ursprünglich aus Österreich stammt, lebt in

einem angenehmen Wohnviertel in Haifa. Ihre hohen Arztrechnungen zwangen sie jedoch vor

kurzem, zum Mittagessen ins Haifa-Heim der ICEJ für verarmte überlebende der Schoah zu kom-

men. Als ein schwerer Wintersturm Mitte Dezember Israel heimsuchte, konnte sie ihre Wohnung

nicht mehr verlassen.

Helfer entrümpeln und reinigen schoschannas Wohnung.

schoschanna Alon

Page 14: Wort aus Jerusalem - Ausgabe Nr. 01/2014

BAr MitZWA NAcH 69 JAHreN

Thora vor und tan-zte anschließend mit der Thora-R o l l e . H a i f a -Heim-Bewohner Mordechai Lieber, der ebenfalls seine Bar Mitzwa nach-feierte, hielt eine bewegende Rede. „Im Alter von neun Jahren war ich bereits alleine. Uns wurde unsere Kindheit geraubt.

Als einziger meiner Familie habe ich überlebt“, sagte Mordechai, der von seinen Freunden liebevoll „Mottke“ genannt wird, und zählte weinend die Namen seiner ermordeten Famil-ienmitglieder auf. „Meine Mutter hat mir das Leben gerettet. Bevor meine Verwandten in den Wäldern ermordet wurden, beugte sie sich zu mir und sagte auf Jiddisch: ‚Mottke, renn in den Wald und versteck dich, du kannst es schaffen. Und dann erzähle jedem, was hier passiert ist.’ Ich bin ganz aufgeregt. Zwar konnte ich meine Bar Mitzwa nicht zur richtigen Zeit feiern, aber dafür heute“, so Mordechai.

gedenken an die Opfer des Ho-locaust Der Opfer des Holocaust wurde am selben Tag in einer beson-deren Zeremonie vor dem Holo-caustmuseum des Haifa-Heimes mit einer Gedenkminute, Musik und der

Abraham Ekroni war einer von ihnen. „Heute bin ich 82 Jahre alt. Als ich 13 Jahre alt wurde, war ich in Auschwitz und konnte meine Bar Mitzwa nicht feiern. Jeden Tag musste ich Steine auf eine Baustelle tragen. ‚Schneller, schneller, du verfluchter Jude!’ haben mir die Wächter zugerufen. Mengele hat mich in Auschwitz zum Arbeiten eingeteilt und ich musste die Leichen meiner vergasten Großeltern im Kre-matorium verbrennen“, erinnerte sich Abraham schmerzerfüllt. „Dass ich nun als Großpapa meine Bar Mitzwa feiere ist unglaublich, mir fehlen die Worte.“ Abraham brachte seine Frau, seine Tochter und einen Enkel mit zu der freudigen Zeremonie mit Gesang und Tanz. Tief bewegt legte Abraham Ekroni mit den anderen vier Männern den Tallith, den jüdischen Gebetsschal, und die Tef-illin, die Gebetsriemen, an, las aus der

Entzündung einer Gedenkflamme gedacht. Für die Bewohner des Haifa-Heimes ist der Gedenktag besonders schwerwiegend, da alle von ihnen eng-ste Familienangehörige im Holocaust verloren haben, manche sind die ein-zigen Überlebenden ihrer gesamten Großfamilie. Neben Heimdirektor Simon Sabag sprachen auch Yudit Setz von der ICEJ-Sozialabteilung und Pastor Andreas Sohl, Vorstandsmitglied der ICEJ Deutschland, zu den Anwesenden. „Freunde der ICEJ aus vielen Ländern empfinden eine tiefe Liebe für Sie“, versicherte Setz den anwesenden Holo-caustüberlebenden. „Wenn ich als Deutscher, der aus dem Land kommt, in dem Ihnen so viel Leid angetan wurde, Ihre Gesichter sehe und Ihre Geschichten höre, bewegt mich das sehr und es tut mir leid – aber das hilft Ihnen noch nicht. Wir Christen stehen an Ihrer Seite, wir beten für Sie und wir helfen Ihnen praktisch“, sagte Sohl. „Ich habe mit zwei anderen Auschwitz-Überlebenden die Gedenkflamme entzündet“, erklärte Haifa-Heim-Bewohnerin Schoschana Kolmer, die ihre Familie im Holocaust verloren hat. „Es war eine sehr schöne Veranstal-tung, ich habe geweint. Herr Sohl hat sehr schön gesprochen, das hat sehr gewirkt auf mich. Vielen Dank für eure Hilfe. Der liebe Gott soll euch helfen, dass ihr weiter helfen könnt.“

VOn BIRTE SCHOLZ

Abraham ekroni und seine vier Freunde feiern ihre Bar Mitzwa nach.

Holocaustgedenktag im Haifa-Heim

14 | 15 ICEJ-Hilfsdienste

Im Haifa-Heim der ICEJ, der betreuten Wohneinrichtung für bedürftige Holocaustüberlebende in

Israel, ist der Holocaustgedenktag am 27. Januar auf besondere Weise gefeiert worden. Elf Holo-

caustüberlebende, fünf Männer und sechs Frauen im Alter zwischen etwa 70 und 85 Jahren, holten

ihre Bar Mitzwa bzw. Bat Mitzwa nach, das Erreichen der Religionsmündigkeit im Judentum.

Page 15: Wort aus Jerusalem - Ausgabe Nr. 01/2014

sanitären Einrichtungen.“ Hinzu kommt, dass rechtsex-treme bulgarische Kräfte die Flüchtlingskrise zum Anlass nehmen, Ängste und Ressentiments unter der Bevölkerung zu schüren.

Hilfe und Versöhnung Geplant ist die Verteilung von Le- bensmittelpaketen, Decken sowie Winterkleidung und Toi-lettenartikeln an die syrischen Flüchtlingsfamilien. Ein Hilfs-paket für eine sechsköpfige syrische Familie kostet 100 Euro.„Dieser deutsch-israelische Hilfseinsatz wird den syrischen Flüchtlingen nicht nur in ihrer existenziellen Not helfen, sondern auch eine Versöhnungsperspektive für ihre eigene Zukunft aufzeigen“, sagt Hedding. „Gleichzeitig setzen wir unsere bewährte Strategie der deutsch-israelischen Zusam-menarbeit fort, um Veränderung durch praktische Hilfe zu bewirken.“

Während Friedensverhandlungen immer wieder scheitern und die Welt dem Morden unentschlossen zusieht, gibt es Organisationen und Einzelpersonen, die nicht reden, sondern handeln. Israelische und jüdische Hilfsorgani-sationen helfen beispielsweise in Syrien und in den Nach-barstaaten, das Leid der Bürgerkriegsopfer zu lindern.

Einsatz im Flüchtlingslager Eine von ihnen ist der Shai-Fund der israelischen Entwicklungshelferin Charmaine Hed-ding, einer früheren Mitarbeiterin der ICEJ in Jerusalem. Gemeinsam mit der ICEJ und der jüdischen Hilfsorganisa-tion B’nei B’rith International koordiniert sie einen deutsch-israelischen Hilfseinsatz in bulgarischen Flüchtlings- lagern. Mitte März wird ein dreiköpfiges deutsches Team nach Bulgarien abfliegen, wo es dann auf die israelischen Kollegen von IsraAID trifft. „Zirka 100 syrische Bürgerkriegsflüchtlinge überqueren täglich die türkisch-bulgarische Grenze“, berichtet Hedding. „In Bulgarien werden sie notdürftig in verlassenen Militär-einrichtungen und alten Schulgebäuden untergebracht. Es fehlt jedoch am Nötigsten, die Empfangsbedingungen sind völlig unzureichend, die Unterkünfte sind überfüllt, und die bulgarischen Behörden überfordert. Den oft kranken und traumatisierten Flüchtlingen fehlt es an medizinischer und psychologischer Unterstützung, an Nahrungsmitteln und

die iceJ HilFt iN BulgArieN – HelFeN sie Mit!

Deutsch-israelische Hilfe für syrische Bürgerkriegsflüchtlinge

VOn LISA SCHMID

Die Vereinten nationen sprechen von der schlimmsten Flüchtlingskrise seit dem Völkermord in

Ruanda. Millionen von Syrern sind auf der Flucht vor dem Bürgerkrieg in ihrer Heimat, der seit

März 2011 zirka 140 000 Menschen das Leben gekostet hat. Mehr als die Hälfte der Flüchtlinge sind

Frauen und Kinder.

Bitte helfen sie uns, gemeinsam mit den israelis das syrische Flüchtlingselend in Bulgarien zu lindern! ein Hilfspaket für eine sechsköpfige syrische Familie kostet 100 euro. dazu kommen die Flug- und unterbringungs-kosten für drei deutsche Helfer. der einsatz in Bulgarien wird fünf tage dauern. Bitte geben sie als Verwendungszweck Bulgarien an.

syrische Flüchtlingskinder im Zaatari-Flüchtlingslager in Jordanien

ein Verletzter wird im Krankenhaus von Aleppo behandelt.

Page 16: Wort aus Jerusalem - Ausgabe Nr. 01/2014

Nida, Rula und Chitam trafen sich kürzlich mit einer ICEJ-Delegation, um christlichen Unterstützern auf der ganzen Welt für die Hilfe zu danken, die sie durch unseren Dienst erhalten haben. Jede von ihnen studiert am Förderinstitut für Gehörlose in Israel. Es stärkt und bildet Gehörlose und Schwerhörige aus. Die ICEJ hat in den letzten Jahren ihre Selbständigkeit und Integration in die israelische Gesell-schaft unterstützt.

gemeinsame gebärdensprache Unsere Begegnung war faszinierend und inspirierend. Die drei jungen Damen wuchsen in Gegenden auf, wo nur Arabisch gesprochen wurde, während die Übersetzerin Hebräisch sprach. Nor-malerweise hätten sie nicht miteinander kommunizieren können. Doch seit die gesamte Region eine gemeinsame Gebärdensprache angenommen hat, bestehen keine Kom-munikationsprobleme mehr. Mit Hilfe der Übersetzerin konnten wir uns sehr leicht und flüssig unterhalten.

Persönliches Wachstum Als Nida das erste Mal ins Institut kam, hatte sie ihre Freunde als moralische Stütze dabei, weil sie sich fürchtete und schämte. Heute ist sie eine vollkom-men andere Person. Das Programm verwandelte sie in eine selbstbewusste, unabhängige Frau, die ihre Gehörlosigkeit als Chance für persönliches Wachstum zu sehen gelernt hat. Sie ist nun selbst Lehrerin an einem Zentrum für Gehörlose in Nazareth. Chitam ist ebenfalls Lehrerin und hat sogar eine Selbsthilfe-gruppe für Gehörlose in ihrer Stadt initiiert. Doch ihre Kindheit war schwieriger als man vermuten würde. Niemand kümmerte sich darum, ihr die Gebärden-sprache beizubringen. Daher konnte sie bis zum Alter von 15 Jahren nur mit engen Familienangehö-rigen auf sehr niedrigem Niveau kommunizie-ren. Doch dann lernte sie die Gebärdenspra-che und begann, das Haus zu verlassen und neue Leute kennenzulernen.

Rula hatte ebenfalls kein Selbstvertrauen, als sie das erste Mal ins Institut kam. Sie hatte Angst davor, allein zu rei-sen und war sehr von ihrem Ehemann abhängig. Sie fürch-tete sich davor, die Verkehrsgeräusche oder Ansagen an Bus- und Bahnhöfen nicht hören zu können. Doch dank der Ermutigung ihres Ehemanns konnte sie am Förderpro-gramm des Instituts teilnehmen. Heute fährt sie ganz allein nach Tel-Aviv ins Institut.

Mut zur Kommunikation „Den Frauen fehlt oft der Mut zur Kommunikation“, sagt uns Rula durch die Übersetze-rin. „Sie kommen zu mir, weil sie Ermutigung brauchen und Fragen zur Kindererziehung haben. Ich bin so dankbar für die gute Ausbildung, die ich hier erhalten habe!“ Dank der Hilfe vieler Christen auf der ganzen Welt können diese gehörlosen Frauen und viele weitere in derselben Situation am Programm teilnehmen und ihr neuerworbenes Vertrau-en und ihre Fähigkeiten dazu nutzen, ihre eigene Gesell-schaft zum Besseren zu verändern.

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selBstVertrAueN uNd leBeNsMut FÜr geHÖrlOse

ICEJ unterstützt Förderinstitut in Tel-Aviv

VOn ESTERA WIEJA

Drei hübsche junge Frauen betreten kichernd das Zimmer. Hört man ihr fröhliches Lachen,

käme man niemals auf die Idee, dass sie taub sein könnten. nur ihre energischen Handbewegungen

verraten sie schließlich.

eine der vielen initiativen der iceJ besteht in der unterstützung von Menschen mit Behinderungen. Wir wollen das Bewusstsein für diese Menschen schärfen und ihre lebensperspektive und Berufs-chancen verbessern. Mit Hilfe ihrer unter-stützung können wir einen großen unterschied machen! Bitte geben sie als Verwendungszweck ICEJ AID an, herzlichen dank!

ICEJ-Hilfsdienste

Nicole Yoder (li) und estera Wieja(Mitte, beide von der iceJ) mit Nida, rula, chitam und Übersetzerin

Page 17: Wort aus Jerusalem - Ausgabe Nr. 01/2014

VOn EMAnUEL MFOUKOU

diNNer iM duNKelN

ICEJ hilft Blindenzentrum Nalaga’at

Die ICEJ unterstützt seit vielen Jahren blinde Menschen in Israel, sowohl Juden als auch Araber. Es

gibt mehr als 27 000 Blinde im Land, denen in verschiedenen Zentren geholfen wird. Einer dieser

Orte ist das Nalaga’at - Zentrum in Jaffa. „nalaga’at“ bedeutet „Bitte berühren!“ auf Hebräisch. Das

Zentrum stimuliert sowohl Blinde als auch Gehörlose durch spezielle Theater- und Tanzworkshops

und andere innovative Tätigkeiten. Zu den bahnbrechenden kulturellen Aktivitäten gehören das

Nalaga’at -Theater, das Kapish Café und das BlackOut-Restaurant.

Das Nalaga’at - Theater hat seine blin-den und gehörlosen Studenten zu pro-fessionellen Schauspielern gemacht. Ihre Bühnenshows begeistern das ganze Land. Barak Herscowitz, der Entwicklungsdirektor von Nalaga’at, sagte, dass es sehr kostspielig sei, auf diesem hohen Niveau zu arbeiten, da beispielsweise besondere Transportkos-ten und das Anwerben und Ausbilden von Übersetzern und Sozialarbeitern anfielen. „Aus diesem Grunde sind wir der ICEJ sehr, sehr dankbar für ihre unverbrüchliche Unterstützung und Freundschaft in all den Jahren. Sie hilft uns, unsere Vision umzusetzen.“

Black Out Das Nalaga’at - Zentrum befindet sich nahe des alten Hafens in Jaffa, in Gehweite zum traditionellen Haus Simon des Gerbers aus der Apos-telgeschichte. Kürzlich reservierten wir einen Tisch im BlackOut-Restaurant. Das schmackhafte Essen wird in totaler Dunkelheit serviert, die Kellner sind alle blind. Uns wurde die Bedeutung des Sehens und neuer Perspektiven sehr bewusst, als wir weder das Essen, das Besteck noch die anderen Gäste erkennen konnten. Unsere Kellnerin Hila empfing uns herzlich und legte sich unsere Hände auf die Schultern, um uns zu unserem Tisch zu brin-gen. Auf dem Weg erklärte sie uns, dass sie mit 18 Jahren aufgrund von

Diabetes erblindet sei und seit sechs Jahren bei Nalaga’at arbeite. „Ich liebe es, hier in einem Umfeld zu arbeiten, dass für Euch totale Dunkelheit ist, doch für mich ist es, wie im Licht zu sein, da ich jeden Tag neue Leute mit unterschiedlichen Lebensgeschichten treffe“, sagte Hila.

sehen mit dem Herzen „Ich möchte nicht, dass Leute hierherkommen, um zu erleben, wie es ist, blind zu sein, sondern vielmehr um das Licht in der Dunkelheit zu entdecken, versteckt in den Tiefen ihrer Seele.“ „Ich empfehle Euch mit jemandem hierherzukommen, den Ihr liebt“, fügte sie hinzu. „Dann ist es tatsäch-lich wie ein richtiges ‚blind date‘, in einer Umgebung, in der Eure Sinne neue Höhen erreichen.“ Ein weiterer Gast an diesem Abend, Jeremiah Dairo, leitender Pastor einer Gemeinde in Tel-Aviv, erklärte: „Es war eine unglaubli-che Erfahrung! Ich danke Gott dafür, dass ich sehen kann. Das sollte jeder mal versuchen. Es hat mich wirklich gelehrt, meine Augen zu schätzen.”

Bitte helfen sie uns, Zentren wie das Nalaga’at zu unter-stützen, wo Juden und Araber gemeinsam lernen, mit ihren Herzen zu sehen. Bitte geben sie als Verwendungszweck ICEJ AID an. Herzlichen dank!

servieren im dunkeln: Kellnerinnen im BlackOut-restaurant in Jaffa

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160 Indische Juden wandern nach Israel ein

Bewegende Momente Auch für die 76jährige Witwe Jaffa Hlondo war die Ankunft in Israel ein besonders bewe-gender Moment. Ihr Mann träumte schon seit Langem von der Einwanderung nach Israel, doch er starb letztes Jahr, immer noch auf indischem Boden. Als Jaffa die Em-pfangshalle am Flughafen Ben Gurion betrat, wurde sie von ihrem Sohn und Enkel begrüßt. Ihr Enkel trug die Uniform einer Eliteeinheit der israelischen Armee. Die Familie war sieben Jahre getrennt gewesen und wurde jetzt in Israel wieder vereint.

„Wir haben sehnsüchtig darauf gewartet, in das Land unserer Vorväter heimzukehren“, sagte Eljaschiv Khupchwang, ein junger Vater der Bnei Menasche. „Ich bin so stolz auf diesen Moment und spüre solchen Frie-den, dass wir endlich nach Hause gekommen sind.“ Elja-schiv, 28, war besonders erleichtert, im jüdischen Staat angekommen zu sein. Als er in Indien beschloss, sich auch öffentlich zu seinem israelitischen Erbe zu stellen, wurde er gemobbt. Viele seiner Freunde und selbst ein Teil seiner Verwandtschaft kehrten ihm den Rücken zu, erzählte er.

eNdlicH ZuHAuse!VOn DAVID PARSOnS

Im Januar konnte die ICEJ weiteren 160 Mitgliedern der Bnei-Menasche-Juden aus nordostindien die

lange Heimreise nach Israel ermöglichen – nach 2700 Jahren des Exils. Die neuankömmlinge waren

auf mehrere Flüge verteilt, die auf

dem Ben-Gurion-Flughafen bei Tel-

Aviv landeten. nach ihrer langen Reise

aus der entlegenen Provinz Mizoram

im nordosten Indiens wirkten sie

erschöpft und beschwingt zugleich.

Doch ein älteres Ehepaar hatte kaum

Zeit, sich zu erholen, als es von einer

ganzen Horde kleiner Kinder umringt

wurde. Das Paar, Elijahu and Mazel,

wurde endlich mit seinem Sohn und

seinen beiden Töchtern wiedervereint,

die bereits vor über acht Jahren nach

Israel eingewandert waren. Während

dieser Zeit hatten sie selbst Familien

gegründet – und die drei Geschwister hatten zusammengenommen 13 Kindern das Leben geschenkt.

Als die Großeltern den Zollbereich mit ihren Gepäckwagen verließen, wurden sie von ihren 13 Enkeln

„umzingelt“, die sie noch nie zuvor gesehen hatten.

18 | 19 ICEJ-Hilfsdienste

elijahu begegnet zum ersten Mal seinen enkelkindern.

Page 19: Wort aus Jerusalem - Ausgabe Nr. 01/2014

Hohn und spott in Indien „Manche lachten mich auf der Straße aus und nannten mich ‚den Beschnittenen‘. Selbst in der Schule machten sie sich über mich lustig, nicht nur meine Freunde, sondern auch die Lehrer und sogar der Direktor. Sie sagten ‚Guckt mal, da kommt das Alte Testament’”, erinnerte sich Eljaschiv. „Meine Verbindung zum Judentum war stark und fest und dennoch war es sehr schwierig, jemanden zu überzeugen, der einen die ganze Zeit auslacht.“ „Indien ist ein großartiges Land und Mizoram ist wunderschön und friedlich, doch Israel ist unser Zuhause; hier sollten wir leben“, bekräftigte er. „Wir sind allen Christen sehr dankbar, die mitgeholfen haben, dass wir herkommen konnten”, fügte er hinzu.

Erfüllung biblischer Prophetien „Das war eine lange und ermüdende Reise, doch der Enthusiasmus bei der Ankunft ist überwältigend. Wir alle fühlen uns sehr geseg-net, Teil dieser Erfüllung uralter Prophetien zu sein“, sagte Michael Freund, Leiter von Shavei Israel, der die Gruppe auf ihrem Flug nach Tel-Aviv begleitete. Freund koordiniert die Rückkehr der Bnei Menasche, während die ICEJ sich verpflichtet hat, die Flugtickets zu finanzieren.

Die Bnei-Menasche-Juden können ihre Ahnenreihe bis hin zum Stamm Manasse zurückverfolgen, einer der zehn verlorenen Stämme Israels, die 722 vor Christus vom Assyrischen Reich ins Exil geschickt wurden. Obwohl sie viele Jahrhunderte lang von der jüdischen Hauptströ-mung abgeschnitten waren, behielten sie ihre besondere „israelitische“ Identität bei und hielten beispielsweise den

Sabbat und die jüdischen Speisegesetzte. Zirka 2000 Bnei Menasche leben mittlerweile in Israel, während 7000 in Nordostindien noch auf den Tag warten, an dem sie nach Zion heimkehren können.

Einleben in Israel Letztes Jahr zahlte die ICEJ die Flug-tickets für eine Gruppe von 274 Neueinwanderern, denen die israelischen Behörden erlaubt hatten, nach Israel zu immigrieren. Alle diese Neuankömmlinge leben mitt-lerweile in ihren eigenen Wohnungen, und über 80 Pro-zent der Erwachsenen haben eine Arbeit gefunden. Vor kurzem erteilte nun das israelische Kabinett weiteren 740 Bnei Menasche die Genehmigung, in den nächsten 15 Monaten einzuwandern.

Die kürzlich gelandete Gruppe verbringt die nächsten paar Monate in einem Absorptionszentrum, wo sie weiterhin Hebräisch-Unterricht nehmen, im Judentum unterrich-tet und auf das Arbeitsleben in Israel vorbereitet werden. Bis zum Sommer werden sie dann nach Ober-Nazareth in eigene Wohnungen umziehen und zu arbeiten anfangen. Das so freigewordene Absorptionszentrum wird dann die nächste Gruppe der Bnei Menasche beherbergen.

Juden und Christen gemeinsam „Die bürokratischen, logistischen und finanziellen Herausforderungen die-ser besonderen Alijah (hebr. für Einwanderung) sind enorm“, erklärte Freund. „Doch wir sind dankbar, dass wir in einer Zeit leben, in der Juden und Christen bei der Rückkehr nach Zion zusammenarbeiten, wie der Prophet Jesaja es in Kapitel 49,22 vorhergesehen hat. Ganz besonders dankbar sind wir der Christlichen Botschaft für die Finanzierung der F lüge , für Eure Liebe, Eure Gebete und Eure Unterstützung."

Bitte unterstützen sie mit uns gemeinsam diese historische rückkehr der Bnei Menasche nach israel! Biblische Prophetie erfüllt sich vor unseren Augen, und sie können ein teil davon werden. das Flugticket für eine Person von indien nach tel-Aviv kostet zirka 730 euro. es beinhaltet einen inlandsflug in indien und den langstreckenflug nach tel-Aviv. Bitte geben sie als Verwendungszweck Bnei Menasche an, herzlichen dank!

Jaffa Hlondo aus indien wird von ihrem enkel am Flughafen begrüßt.

eljashiv mit seinem israelischen Mentor

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ICEJ untErstützt bEdürf-tIgE IsraElIs, IhrE frEIhEIt In WürdE zu fEIErn

Der Frühling naht und mit ihm auch das biblische Passahfest. Für jüdische Familien in Israel ist dieses Fest ein ganz beson-derer Anlass; viele bereiten sich schon lange im Voraus darauf vor. Doch für manche ist es auch eine schwierige Zeit, da sie es sich nicht leisten können, dieses Fest nach den traditionellen Vorgaben zu feiern. Daher ist die ICEJ-Sozialabteilung schon jetzt dabei, ihre Hilfsaktion für hunderte bedürftiger Familien vorzubereiten. Zur Passahwoche im April werden wir wieder Passahkörbe mit den traditionellen Speisen an arme Familien, bedürftige neueinwanderer, alleinerziehende Eltern, ältere Menschen und insbesondere Holocaustüberlebende verteilen. Der Vorabend des biblischen Auszugs aus Ägypten, an dem das traditionelle Sedermahl gehalten wird, fällt dieses Jahr auf den 14. April. Aktuelle Statistiken der israelischen Regierung zeigen, dass mehr als ein Drittel der Israelis 2014 unterhalb der Armutsgrenze lebt. Viele dieser Israelis haben große Fami-lien mit vielen Kindern, was auch bedeutet, dass zahlreiche hungrige Mäuler zu stopfen sind. Örtliche Hilfsorganisati-onen müssen auch dieses Jahr wieder hunderttausende dieser armen Familien mit Grundnahrungsmitteln versorgen. Daher bitten wir Sie, unsere Freunde und Unterstützer, uns zu hel-fen, die Bedürfnisse so vieler jüdischer Familien wie möglich zu diesem Passahfest zu stillen. nutzen Sie diese Chance, als Christen den Ärmsten der israelischen Gesellschaft Barmher-zigkeit zu zeigen und ihnen zu ermöglichen, ihre Freiheit in Würde zu feiern.

Hilfe zum Passahfest

Jüdische Kinder beim traditionellen Passahmahl

Bitte geben sie als Verwendungszweck Passahfest an. Herzlichen dank!

20 | 21 ICEJ-Hilfsdienste | Aus der Botschaft

Mitveranstalter:

Herzliche Einladung!

Unter der SchirmherrSchaft Seiner exzellenz dr. dan Shaham ben-hayUn,

Generalkonsul des staates israel

MessiasoratoriuM von

GeorG Fr iedr ich händel

Mo, 21. April 201417 Uhr KUrsAAl stUttgArt

bad cannstatt

P r e M i e r e i N d e u t s c H l A N d

Erstmals in hebrä ischer Sprache

Deutsche und israelische Solisten, der Chor und das Orchester „Laudamus Te Stuttgart“ sowie Gastsänger

und Musiker aus Israel unter der Leitung von Monica Meira Vasques werden das Oratorium „Messias“

von Georg Friedrich Händel erstmals in Deutschland in hebräischer Sprache aufführen.

weitere Infos unter www.icej.de

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terMiNe

ICEJ-Vorträge und Veranstaltungen

ICEJ-VERAnSTALTUnGEn MIT UMAR MULInDE

in AalenMontag, 31.03.2014 Gemeinde Hoffnung für alle Eduard-Pfeiffer-Str. 7-13 73431 AalenPastor Thomas Mayer Tel.: 07361-35887 www.hfa-aalen.de

in stuttgartMittwoch, 2.04.2014 20.00 uhr Jesaja -62-Gebetstreffen der ICEJ-DeutschlandBlaue Kapelle des GOSPEL FORUM Junghansstr. 9 70469 Stuttgart-Feuerbach

in Michelstadtsamstag, 5.4.2014 Citykriche in Michelstadt www.gott-ist-da.de

in Bad Hersfeldsonntag, 6.04.2014 10.00 uhr Freie ChristengemeindeKleine Industriestr. 11 36251 Bad Hersfeld Kontakt: Pastor Ralph Habener Tel. 0173-9306133

ICEJ-VORTRÄGE MIT DOROn SCHnEIDER

in WermelskirchenMittwoch, 26.03.2014, 19.30 uhrGzd Dabringhausen, Auf der Huhfuhr 1042929 Wermelskirchen Kontakt: Jürgen HagerEmail: [email protected] www.gzd-online.de

in Breidenbach-OberdietenDonnerstag, 27.03.2014, 19.30 uhr„Lutherhaus“, Feldstr. 12 35236 Breidenbach-OberdietenKontakt: Pastor Albert Dilling Tel.: 0 64 65 – 71 83Email: [email protected]

in PlüderhausenFreitag, 28.03.2014, 19.00 uhrMännervesperEvang. Gemeindezentrum WittumhofWittumhof 10, 73655 PlüderhausenKontakt: Claus Wolf, Tel.: 0 71 81 – 89 359 in stuttgartsamstag, 29.03.2014, 19.00 uhr„Der Offene Abend Stuttgart“ Danneckerstr. 19 A, 70182 StuttgartKontakt: Michael KässerEmail: [email protected]

in Annaberg - Buchholzsonntag, 30.03.2014, 09.30 uhrPfingstgemeinde AnnabergOberer Bahnhof 10, 09456 AnnabergKontakt: Gerhard Haase, Telefon: 037297/81177

in HainichenMontag, 28.04.2014, 20.00 uhrJugend mit einer Mission - Hainichen Bertelsdorfer Str. 7, 09661 HainichenKontakt: Frauke Kipper, E-Mail: [email protected]

ICEJ-VERAnSTALTUnGEn MIT GOTTFRIED BüHLER

in Troisdorfsonntag, 23.03.2014 10.00 uhr Christus Centrum Troisdorf (CCT)Fröbelstr. 3, 53842 Troisdorf (Stadtteil Oberlar)Kontakt: Ernst Lerche Tel.: 02241-51196

in Bramschesonntag, 25.05.2014, 10.00 uhrIsraelkonferenz in BramscheGemeinde und Missionswerk neues Leben e.V.Moltkestr. 6, 49565 Bramsche Tel: +49 5461 1758

WEITERE ICEJ-VERAn- STALTUnGEn:

MArCH OF THE LIVIngAuschwitzsamstag, 26.04.2014 bis Dienstag 29.4.2014MARCH OF THE LIVInG Auschwitz, Birkenauweitere Informationen siehe Seite 11

in Bad gandersheimsamstag, 8.11.2014Israelkonferenz mit Dr. Jürgen Bühler, Gottfried Bühler und weiteren ReferentenGlaubensZentrum Bad Gandersheim Dr.-Heinrich-Jasper-Str. 2037581 Bad GandersheimJetzt schon vormerken!

ICEJ-SCHWEIZ

in Bernsamstag 5.04.2014, 13-17 uhr10. Gebetstag der Israel-Werke SchweizEvang. Gemeinschaftswerk, nägeligasse 9, Bern

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22 | 23 Aus der Botschaft

iNsPiriereNde PAstOreN- KONFereNZ iN JerusAleM

nahmen die Pastoren und Gemeinde-leiter an einem Bankett im King David Hotel teil, das vom Knesset-Ausschuss für christliche Verbündete Israels organisiert wurde. Aufgrund des extrem positiven Feedbacks der Teilne-hmer wird die Envision-Konferenz zu einer regelmäßigen Veranstaltung im jährlichen ICEJ-Kalender werden.

Feedback der Teilnehmer „Der Name „Envision“ hat mich angesprochen, da ich eine frische Vision brauchte“, sagte Roswitha Vidal-Nutz, Diplom-Psy-chologin und Gebetsleiterin aus dem Schwarzwald. „Die Gegenwart Gottes war unglaublich und ich schätze die Verbindungen sehr, die ich bei dieser Veranstaltung knüpfen konnte. Und ich liebe die Arbeit der ICEJ! Das Puz-zle setzt sich für mich jetzt zusammen, da ich sehe, wie die Gemeinde und Israel im Wort Gottes zusammenge-hören; das möchte ich mit nach Hause nach Deutschland nehmen.“

Gastgeber der Konferenz, die über 85 Pastoren aus der ganzen Welt anzog, waren der Geschäftsführende ICEJ-Direktor Dr. Jürgen Bühler und der Vorsitzende des Internationalen ICEJ-Vorstandes Pastor Ingolf Ellßel. Wei-tere Referenten waren der Interna-tionale ICEJ-Direktor Juha Ketola und Mediendirektor David Parsons, Dr. Kenneth Ulmer vom King’s College and Seminary aus Kalifornien, sowie Pastoren lokaler jüdischer und arabi-scher Gemeinden wie beispielsweise Wayne Hilsden, Peter Tsukahira, Da-niel Yahav and Tass Saada.Die Lehreinheiten waren reichhaltig und inspirierend – sie bezogen sich größtenteils auf die beständige Bezie-hung zwischen der Gemeinde und Israel in Gottes Erlösungsplan und wie sie in unserer heutigen Welt zusammenspielen. Die Konferenz beinhaltete auch einen Besuch in Yad Vashem, beim Oberrabbinat Israels und in der Knesset. Zusätzlich dazu

„Israel ist für mich etwas ganz Beson-deres“, erklärte Thierry Murenzi, dessen Dienst sich insbesondere an Waisenkinder in Ruanda richtet. „Ich bete viel für dieses Land und dieses Volk. Wir brauchen eine neue Erweck-ung, und ich weiß, dass sie mit Israel zusammenhängt. Wir erleben gewalti-gen Segen in unserer Arbeit – ich glaube, das liegt daran, dass wir Israel segnen.“

„Ich war schon immer an Israel inter-essiert und wollte mehr aus geistlich-er Sicht über Israel und diese Nation lernen“, sagte Dagfinn Joar Lundsrud, ein Bibellehrer des norwegischen Pfingstverbandes. „Die Fakten, die mir hier präsentiert wurden, waren genau das, was ich mir gewünscht hatte. Ich bin sehr berührt von den verschiedenen Sprechern hier auf der Konferenz.“ Eine weitere Erstbesucherin Israels war Pastorin N. Jhansi aus Hyderabad, Indien, die gemeinsam mit ihrem Ehemann den Unberührbaren dient. Sie erfuhr über die ICEJ-Webseite von der Konferenz und beschloss, ihre erste Reise ins Land der Bibel zu unternehmen. „Ich habe die geistli-chen Inhalte wirklich sehr genossen“, erklärte sie. „Sie haben wirklich mein Herz berührt und ich freue mich sehr darauf, unseren Leuten in Indien Gottes Pläne für Israel heute zu ver-mitteln.“

VOn ESTERA WIEJA

Envision 2014

Im Januar veranstaltete die Internationale Christliche Botschaft Jerusalem eine besondere Konferenz

für Pastoren, Pfarrer und Gemeindeleiter in Jerusalem, „Envision 2014”. Ziel war es, zu Beginn des

Jahres ihre Vision für ihr Leben und ihren Dienst zu erneuern.

dr. Jürgen Bühler spricht zu den Konferenzteilnehmern im King-david-Hotel.

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WiederHerstelluNg

ICEJ-Laubhüttenfestreise 2014

Zunächst ist Jesus ... in den Himmel zurückgekehrt ... bis die Zeit kommt, in der alles wieder-

hergestellt wird, wie Gott es schon seit langem durch seine heiligen Propheten angekündigt hat.

Apostelgeschichte 3,21

Wie kein anderer Begriff, charakterisiert „Wiederherstel-lung“ das Wirken Gottes in dieser Welt: Menschen kom-men durch Jesus wieder in die ursprüngliche Beziehung zu Gott und erleben Erneuerung ihres Lebens. Und die Kirchengeschichte zeigt uns, wie Erneuerungsbewegungen verloren gegangene Werte des Reiches Gottes wieder in denFokus bringen: Der vor über 100 Jahren durch den Heili-gen Geist gewirkte weltweite pfingstliche Aufbruch – um nur eine zu nennen. Die Wiederherstellung Israels ist eines der häufigsten Themen der Bibel. Seit einigen Jahrzehnten können wir das beinahe buchstäblich beobachten! Durch die Feier des Laubhüttenfestes in Israel kommt man in ein-zigartiger Weise damit in Berührung. Seit über 30 Jahren pilgern zu dieser Zeit jährlich Tausende Christen aus allen Nationen nach Jerusalem. Die ICEJ bereitet dafür ein ein-zigartiges fünftägiges Programm vor: mit einem Auftakt mitten in der Wüste, Veranstaltungen mit hochkarätigen Bibelarbeiten, mit „himmlischen“ Lobpreis und Anbe-tungszeiten, exzellenten Referenten – von hochrangigen politischen und religiösen jüdischen bis hin zu christli-chen aus aller Welt. Darüber hinaus eine Abendmahlsfeier, berührende Gebetszeiten, Seminare zu aktuellen Themen, ein bewegender Marsch durch Jerusalem – gemeinsam mit Zehntausenden Menschen aus Israel.All das kann beim ICEJ-Laubhüttenfest erlebt werden! Der deutsche ICEJ-Zweig macht’s möglich! Lernen Sie darüber hinaus segensreiche Projekte der ICEJ kennen und begeg-nen Sie deren Freunden.

Es freuen sich auf Sie Gottfried BühlerLeiter ICEJ – Deutscher Zweig

Hannelore IllgenMitglied im Vorstand der ICEJ – Deutscher Zweig

Weitere Highlights der reise Eröffnungs-Fest des ICEJ-Laubhüttenfestes in der Wüste

Ein Gedi am Toten Meer– mit reichhaltigem Picknick Abendmahlsfeier am Gartengrab Eröffnungs-Veranstaltung des ICEJ-Laubhüttenfestes in

der neuen Jerusalemer Arena Besuch aller weiteren Vormittags- und Abendveranstal-

tungen in der neuen Jerusalemer Arena Gemeinsame Gebetszeit im VATERHAUS auf dem

Ölberg Kennenlernen einer palästinensischen Gemeinde in

Bethlehem Teilnahme am Jerusalemmarsch Treffen mit Taas Saada (ehemaliger Scharfschütze und

Fahrer Arafats) Besuch eines Weingutes beim Elah Tal

weitere Infos unter www.icej.de

Vom 08. bis 17. 10. 2014Verlängerungsangebot möglich

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dende Voraussetzung des störungsfreien Ablaufs der Mas-senmorde beseitigt.“

Missachtete Warnung Obwohl ihr Bericht jedoch sowohl an die slowakischen und ungarischen Juden, an das Internatio-nale Rote Kreuz, den Vatikan, Repräsentanten der Jüdischen Organisationen in der Schweiz und Schweden und als Zusammenfassung an die britische und die amerikanische Regierung weitergeleitet wurde, hatte er nicht die erhoffte Wirkung. Die Welt nahm das Grauen zur Kenntnis und blieb größtenteils untätig. Appelle an die Alliierten, die Eisenbahn-schienen nach Auschwitz zu bombardieren, verhallten unge-hört. 430 000 ungarische Juden wurden nach Auschwitz deportiert und dort vergast, bevor es endlich zu einer Einstel-lung der Deportationen aus Ungarn kam. Insgesamt wurden in Auschwitz 1,1 Millionen Insassen umgebracht, 90 Prozent von ihnen waren Juden. Später wurde der Vrba-Wetzler-Bericht, dem noch weitere Augenzeugenberichte beigefügt wurden, zu einem wichtigen Dokument in den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen.

Es war ein erschütternder Bericht, den die beiden jungen Männer im April 1944 dem slowakischen Judenrat in Zilina diktierten. Alfred Wetzler (25) und Rudolf Vrba (19) beschrie-ben auf 32 Seiten detailliert die Tötungsmaschinerie der Nazis im Konzentrationslager Auschwitz, aus dem ihnen gerade auf abenteuerlichen Wegen die Flucht gelungen war. Sie fügten dem später als „Vrba-Wetzler-Report“ bekannt gewordenen Dokument auch Zeichnungen des Lagerkom-plexes bei, die bis heute durch ihre Genauigkeit überraschen. Ihr großes Anliegen war es, die Außenwelt über die Schre-cken des Massenmordes zu informieren und die jüdische Gemeinde in Ungarn vor ihrer kurz bevorstehenden Deporta-tion zu warnen. Doch man schenkte den beiden kaum Gehör.

„Damals glaubte ich, es würde einen erheblichen Unterschied machen, wenn es mir gelänge, aus Auschwitz auszubrechen und in der Welt draußen die Wahrheit über das Geschick der potentiellen ‚Kandidaten für die Umsiedlung‘ zu verbreiten“, schreibt Vrba später in seinem Buch „Ich kann nicht verge-ben“. „Das Geheimnis wäre gelüftet und damit die entschei-

Vergessene Helden

24 | 25 Aus der Botschaft

rudOlF VrBA uNd AlFred WetZlerVOn LISA SCHMID

Verschneite Waldlandschaft nahe Auschwitz

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Dramatische Verfolgung Wenige Stunden, nachdem die Suchaktion abgebrochen worden war, befreiten sich die Män-ner mühsam aus ihrem Versteck und machten sich auf den Weg nach Süden Richtung slowakische Grenze. Da sie an ihren kahlgeschorenen Köpfen und der Häftlingskleidung eindeutig als KZ-Insassen erkennbar waren, waren sie immer wieder auf die Gnade polnischer Bauern angewiesen, die ihnen tagsüber Unterschlupf und Nahrung gewährten. Sie verliefen sich mehrfach. Nur mit knapper Not entkamen sie einer deutschen Patrouille, die sich mit ihren Spürhunden bereits an ihre Fersen geheftet hatte. Als sie endlich die slo-wakische Grenze überquerten, hatten sie über 120 km hinter sich gebracht und waren vierzehn Tage unterwegs gewesen. Ein weiterer freundlicher Bauer brachte die beiden jungen Männer zu einem Arzt nach Cadca, der sie schließlich zur jüdischen Gemeinde in Zilina brachte. „Dort werden sie wis-sen, was am Besten zu tun ist“, versicherte der Doktor. Der Rest ist Geschichte.

nach dem Krieg Nach dem Krieg trat Wetzler der tsche-cheslowakischen kommunistischen Partei bei, wurde später inhaftiert und aus der Partei ausgeschlossen, dann aber wie-der rehabilitiert. Er arbeitete als Redakteur bei einer slowa-kischen Zeitung in Bratislava. Bereits 1945 veröffentlichte er das Buch „Auschwitz, Grab von 4 Millionen Menschen“ und später „Was Dante nicht sah“ sowie „Escape from hell, the true story of the Auschwitz protocol“ unter dem Namen Jozef Lanik. Er starb 1988 in Bratislava. Vrba studierte nach dem Krieg Chemie und Biochemie in Prag und nutzte 1958 einen Israel-Aufenthalt um die kommunistische Tschecho-slowakei zu verlassen. Nach Aufenthalten in London und den USA wurde er 1976 Professor an der University of British Columbia in Vancouver, wo er Pharmakologie unterrichtete. Er veröffentlichte das Buch „Ich kann nicht vergeben. Meine Flucht aus Auschwitz“ und verstarb 1976 in Kanada.

Vrba und Wetzler traten zudem im ersten Frankfurter Auschwitzprozess 1964 als Zeugen auf. Leicht hatten sie es dabei nicht – aufgrund ungenauer Schätzungen während ihrer Zeit in Auschwitz versuchten die Verteidigung und braune Elemente, sie zu diskreditieren und ihre Erfahrungen als „Auschwitzlüge“ abzutun. Doch Vrba ließ sich nicht be-irren – und das Gericht schenkte seinen intensiven Schilde-rungen Glauben, was sich auch im Urteil gegen die Massen-mörder niederschlug.

Flucht aus Auschwitz Sowohl Vrba als auch Wetzler ver-brachten fast zwei Jahre im Vernichtungslager Auschwitz. Sie kannten sich aus Jugendtagen, stammten aus demselben Ort und vertrauten einander blind, eine wichtige Vorausset-zung für die gemeinsame Flucht. Beide hatten das Wachsy-stem im Lager eingehend studiert, Fluchtpläne entworfen, um sie dann wieder zu verwerfen. „An Flucht hatte ich ab dem ersten Tag gedacht, aber gereift ist der Entschluss erst 1944“, schreibt Vrba. „Da wusste ich sicher, dass ich es ver-suchen werde, ob es gelingt oder nicht. Die Sache war, dass Auschwitz ein Bewachungssystem besaß, dem die Nazis fest vertrauten. Aber nichts ist perfekt, und das System hatte eine Schwäche, und auf diese habe ich gebaut.“Die beiden versteckten sich beim Arbeitsdienst in einem Hohlraum unter einem Bretterstapel außerhalb des Lagers. Als ihr Fehlen am Abend dieses Tages bemerkt wurde, gin-gen die Sirenen los. Die obligatorische dreitätige Suchaktion der Deutschen, bei der das gesamte Lager und das umlie-gende Gebiet durchkämmt wurden, nahm ihren Lauf. Da die beiden ihr Versteck mit in Benzin getränktem Zigaret-tentabak präpariert hatten, nahmen die Spürhunde der Nazis jedoch immer wieder Reißaus, sobald sie sich dem Brettersta-pel näherten. „Als sie uns nach drei Tagen und drei Nächten nicht gefunden hatten, sagten sie sich, dass wir nicht mehr da seien. [...] Jetzt waren wir frei!“, berichtete Vrba.

links: Alfred Wetzler

rechts: rudolf Vrba

unten: luftaufnahme der us-Air-Force vom Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, 15.08.1944

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AKtuelle NAcHricHteN Aus JerusAleM

Überlebensgeschichten aus schweden Die finnische Holocaustforscherin Dr. Susanna Kokkonen leitet nicht nur die Christlichen Freunde Yad Vashem, sondern ist auch für die Beziehungen der Gedenkstätte zu den skan-dinavischen Ländern zuständig. Kürzlich besuchte Tobi-as Rawett von der Vereinigung schwedischer Holocaust-überlebender Yad Vashem, um die Zeitzeugenberichte seiner Mitüberlebenden aus Schweden zu überreichen. Die Vereinigung hatte die Überlebensgeschichten sowohl als Filmmaterial als auch in Papierform gesammelt. Das Material wird Yad Vashems historische Datensammlung über die Nazi-Verfolgung von Juden in nordischen Län-dern ergänzen.

Asiatischer Christ unterstützt Yad Vashem Tony Tam ist ein erfolgreicher christlicher Geschäftsmann aus Hong Kong, der mit israelischen Produkten handelt und regelmäßig Reisegruppen aus verschiedenen asiatischen Nationen nach Israel bringt. In den letzten Jahren ist er zu einem treuen Unterstützer der Christlichen Freunde Yad Vashem geworden und bringt seine Besuchergruppe regelmäßig in das Museum der Gedenkstätte. Vor kurzem kam Tam nach Yad Vashem, um alle dort verfügbaren Studienprogramme an der Schule für Holocauststudien kennenzulernen. Im Bild ist Tam zu sehen mit Shaya Ben Jehuda dem Direktor für Internationale Beziehungen in Yad Vashem und Dr. Susanna Kokkonen.

rumänischer Christ spendet ring Ein rumänischer Christ, der mittlerweile in den USA lebt, hat kürzlich eine ungewöhnliche Spende an die Christlichen Freunde Yad Vashem in Jerusalem übergeben. Noch zu kommu-nistischer Zeit erwarb Stefan Vochos einen wunderschö-nen soliden Goldring. Nach seinem Umzug in die USA und seiner Bekehrung schloss er sich einer Reisegruppe nach Israel an. In Jerusalem erkundigte er sich nach dem ungewöhnlichen Design auf seinem Ring. Er bekam zur Antwort, dass es sich um einen „Löwen von Juda“ handle, ein uraltes Symbol für Jerusalem. Vochos vermutete, dass der Ring seinem jüdischen Eigentümer durch deutsche Soldaten geraubt und dann verkauft worden war, als die Deutschen gegen Ende des Zweiten Weltkrieges abzogen. Er spürte, dass es nicht richtig sei, an dem Schmuck-stück festzuhalten. Gott sprach sogar zu ihm im Traum, er solle den Ring der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem übergeben, aber er wusste nicht wie. Nur zwei Wochen später sprach allerdings Dr. Susanna Kokkonen, Leite-rin der Christlichen Freunde Yad Vashem, der besonde-ren Partnerschaft zwischen Yad Vashem und der ICEJ, in seiner Heimatstadt Seattle. Nach Dr. Kokkonens Vortrag nahm Vochos mit ihr Kontakt auf. Kürzlich reiste er nun nach Jerusalem, um den Ring persönlich der Sammlung jüdischer Artefakte aus der Zeit des Holocaust in Yad Vas-hem zu übergeben. Das seltene Schmuckstück verfügt über eine kleine versteckte Kapsel, die durch Betätigung eines winzigen Mechanismus geöffnet werden kann. Europäische Adlige und Ritter versteckten manchmal Gift in einem solchen Ring, um sich im Fall ihrer Gefangen-schaften im Krieg das Leben zu nehmen.

Christliche Freunde Yad Vashem

tony tam mit shaya Ben Jehuda und dr. susanna Kokkonen

(v.l.n.r.)

26 | 27 Aus der Botschaft

Bitte unterstützen sie die so wichtige Arbeit der christlichen Freunde Yad Vashem, die sich stark im Bereich der Holocaustpädagogik engagieren. Bitte geben sie als Verwendungszweck Christliche Freunde Yad Vashem an, herzlichen dank!

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Israel Summer Tour 2014

Wenn Du bereit bist, Dich auf den Weg von der Theorie in die Praxis aufzumachen und Deinen Glauben auf ein neues Level anzuheben, dann besuche Israel und stell die Verbin-dung her zwischen Deinem Glauben und dem Land, in dem alles passierte. Das ARISE-Programm bietet jungen Erwachsenen die Möglichkeit, Israel auf einer lebensverändernden Reise zu besuchen.Die jährliche ARISE Summer Tour beinhaltet

Besichtigungen authentischer bibli-scher Stätten, tiefgehende Andach-

ten, dynamische Lobpreiserfah-rungen und besondere praktische Hilfseinsätze unter Juden und Ara-

bern. Zusätzlich dazu haben wir eine Menge Spaß!

Theorie und Praxis Natürlich ist Gott überall präsent. Und dennoch sollten alle Christen, die Jesus und die Bibel lieben, wenigstens einmal in ihrem Leben versuchen, das Heilige Land zu besuchen. Das eigene Bibelwissen mit dem Land zu verknüpfen, wo alles passiert ist, kann man mit einer Reise von der Theorie in die Praxis vergleichen. Es wird ganz sicher dazu führen, dass Du die Bibel aus einer Vielfalt neuer Per-spektiven kennenlernst. Die Bibel sagt, dass der Buchstabe des Gesetzes töten kann, aber der Geist dem geschriebenen Wort Leben einhaucht. Genauso macht ein Besuch im Hei-ligen Land das Wort Gottes lebendig. Ein solcher Besuch ist daher ein mächtiger und spannender Weg, Deinen eigenen Glauben zu stärken.

neues glaubenslevel Aus einem anderen Blick-winkel könnte man diese Reise mit einem Schü-ler vergleichen, der eine neue Sprache lernt. In der Schule wird Dir die Grammatik, Schreibweise und Struktur der Sprache beigebracht – doch um das Gelernte lebendig werden zu lassen, musst Du dadurch üben, dass Du die Sprache sprichst. Ein Weg, die Seiten der Bibel zum Leben zu erwecken, ist der Besuch der Orte, wo Jesus unterwegs war, lehrte und seine Mission erfüllte.

Das Land Israel schenkte der Welt die Bibel. Hier wuchs Jesus, der Messias, auf, hier wurde er

getauft, predigte, tat Wunder, heilte die Kranken, befreite die Gebundenen – hier starb er am Kreuz

und hier ist er auferstanden. Von Kapernaum aus erreichte er die Menschen im Land mit der Guten

nachricht. Vom Ölberg aus fuhr er in den Himmel – und dorthin wird er eines Tages in Herrlichkeit

zurückkehren.

die BiBel liVe erleBeNVOn EMAnUEL MFOUKOU

teilnehmer der Arise summer tour 2013 in israel

Die diesjährige ARISE Summer Tour findet vom 15. bis 25. Juli 2014 statt. Mehr Infos auf unserer Webseite: http://www.arisegeneration.org Aus Deutschland wird der ICEJ-Büroleiter stephan Lehnert mit dabei sein.

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28 | 29 Aus der Botschaft

gOttes PlAN FÜr die „geNerAtiON ONliNe“

dass wir sie unvorbereitet in eine Welt schicken, in der Feinde lauern, die trügerischer sind als je zuvor.

ICEJ-ARISE betritt dieses Schlacht-feld mit einer Botschaft, die alles andere als populär ist und sehr oft missverstanden wird – es geht um die Wiederherstellung Israels. Die Medien füttern die Massen mit hoch-dosierten Informationen, die viel zu oft die Juden verleumden und Israel dämonisieren. Diese Agenda dringt auch in das öffentliche Schulsystem ein – von der Sekundarstufe bis an die Universitäten. Das hat tragische bewusste und unbewusste Auswir-kungen auf die Haltung junger Men-schen zu Israel.

Die Tatsache, dass die Mehrheit junger Erwachsener noch nie das gesamte Neue Testament gelesen hat, geschweige denn das Alte Testament, erhöht das Problem für christliche Israelfreunde nur noch mehr. In Zeiten, in denen der „Humanismus“ die Gemeinden infiltriert und die Glaubwürdigkeit des Wortes Gottes unterminiert, ist es geboten und notwendig, dass wahrheitsliebende Christen aufstehen und darauf eine Antwort geben.

Wie können wir jungen Christen heute helfen, weise zu leben inmit-ten einer Kultur mentaler, emotio-naler, geistlicher und nachrichten-technischer Zerstreuung? Keine Generation junger Christen hat solch tiefgreifende gesellschaftliche Ver-änderungen durchlebt wie die heu-tige, die aufgrund intensiver Nut-zung elektronischer Medien gern als „Generation Online“ bezeichnet wird. Zu viele junge Erwachsene haben große Schwierigkeiten, über das bloße Konsumieren von Gemein-de- und Informationsveranstaltungen hinauszuwachsen und zu einer Gene-ration zu werden, die weiß, wie sie ihr Lebensschiff weise durch solch trügerische Wasser navigiert.

unsere Herausforderung Die heu-tigen jungen Erwachsenen haben mehr Zugang zu Informationen und Wissensquellen als jede andere Generation vor ihnen. Ihre Heraus-forderung besteht darin, das Richtige vom Falschen zu unterscheiden und dieses Wissen auf ihr Leben und ihre Umgebung anzuwenden. Die näch-ste Generation ist mit einer Überfülle von sozialen, technologischen, kultu-rellen und religiösen Veränderungen und Verschiebungen konfrontiert. Ein Hauptproblem besteht darin,

Das heißt nicht, dass wir Leute mit erhobenem Zeigefinger bevormun-den oder komplizierte theologische Gleichungen vorstel len soll ten. Vielmehr geht es darum, die jun-gen Leute zu lieben und ihnen zu dienen, wie Jesus es tat. Wenn wir wollen, dass die nächste Generation ganz in Jesus verankert ist und Isra-el versteht, müssen wir uns bewusst in diese Schlacht stürzen und dürfen nicht vor ihr davonlaufen. Wenn wir Veränderung sehen wollen, müssen wir zuerst selbst verändert werden. Diese Generation der Informations-süchtigen braucht Orientierung und sie schreit danach – stumm aber deut-lich. Wir müssen ihnen Orientierung geben, oder die Welt wird es tun.

unsere Aufgabe Die ARISE-Abtei-lung arbeitet seit ihrer Gründung 2002 daran, junge Erwachsene auf der ganzen Welt zu erreichen, zu ermutigen und zu beeinflussen. Wir bauen eine globale Bewegung jun-ger Christen auf, die sich ganz Jesus hingeben und gleichzeitig zu Israel stehen. Durch den Dienst von ARISE haben mehr als 1500 junge Christen aus mehr als 30 Ländern an unseren Israel-Touren teilgenommen. Wei-tere Hunderttausende werden durch unser Internet-Programm und die

VOn JAnI SALOnKAnGAS, ICEJ ARISE DIREKTOR

Die Generationslücke schließen

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sozialen Medien erreicht, einschließ-lich des ARISENow Online-Magazins und der ARISEBase Radiosendung. Diese Arbeit konzentriert sich auf drei einfache und doch wichtige Bereiche: zu lehren, zu leben und zu bezeugen.

Bibellehre und Bibelstudium sind unverzichtbar für alle, die Gott und seine Pläne kennenlernen wollen. Die Bibel ist die einzige Quelle abso-lut göttlicher Autorität. Sie kann jeden einzelnen Menschen erleuch-ten und ihm Gottes Pläne und Willen für sein persönliches Leben zeigen (2. Tim 3,16-17). Das ist sicherlich Grund genug, Gottes Wort zu studie-ren. Wir wollen vermitteln, was die Bibel über ein von Gott inspiriertes, sinnvolles Leben sagt – und über Israel und seine Wiederherstellung in unserer Zeit.

Wenn die nächste Generation diese Botschaft der Wahrheit nicht in einer verständlichen und praktischen Art und Weise hört, schmälern wir dra-stisch die Ernte der Samen, die mit Blut und Tränen durch vorangegan-gene Generationen gesät worden sind. Alles, was Leben in sich trägt, wächst. Genauso ist unser Leben in Christus auf Wachstum angelegt, und unsere Botschaft sollte ebenfalls wachsen. Diese Botschaft der Wahr-heit kann und darf nicht das Privileg einer Generation bleiben. Diese Bot-schaft muss in die Herzen kommen-der Generationen ausgesät werden – und alles beginnt damit, die Wahrheit aus dem Wort Gottes zu hören.

Wir müssen auch gemäß unserem Glauben leben. Die Bibel macht es in Jakobus 2,14 sehr deutlich: „Glau-be ohne Werke ist tot.“ Das bedeu-tet, dass wir gemäß der Wahrheit Gottes, die wir erkannt haben, auch leben müssen. Die heutige Jugend ist es müde, ausgefeilte und strin-gente theologische Lehren zu hören. Was sie wirklich sehen wollen, sind christliche Leiter, die ihre Gesell-schaft wirklich auf jeder Ebene mit dem Evangelium verändern – und die Liebe und Erbarmen zeigen für die Menschen innerhalb und außerhalb der Gemeinde.

Wenn wir die Wahrheiten der Bibel verinnerlicht haben und danach leben, können wir schließlich eine gewaltige Botschaft weitergeben: dass Gott in unserem Leben Wunder tun kann und will trotz aller Herausfor-derungen und aller Tränen, die das Leben bringt. Solche Leute können ihre Erfahrungen mit Gott überzeu-gend vermitteln, weil sie zu leben-digen Zeugen Seines Königreichs geworden sind.

Licht im Tunnel Wenn wir wollen, dass junge Menschen verwandelt werden und ein Leben führen, das Gott gefällt, müssen wir diese Ver-wandlung zuerst in unserem Leben initiieren. Lasst uns unseren Blick auf die junge Generation verändern. Lasst uns die Entscheidung treffen, ihr Potenzial zu erkennen als Mitar-beiter in Gottes Reich und ihnen die entscheidende Wahrheit vermitteln, dass wir alle Jesus brauchen, den König der Juden.

Unabhängig von unserem Alter müs-sen wir uns darauf einlassen und verpflichten, unsere Kultur zu ver-stehen, um die biblische Botschaft

der Wiederherstellung Israels effektiv weitergeben zu können. Die große Frage ist: Werden wir diese heraus-fordernde Realität dazu nutzen, die jüngere Generation zu verurteilen und uns von ihr zu entfremden – oder helfen wir dabei mit, die Gene-rationslücken zu schließen und die Trennung zu überwinden?

Wenn wir wirklich glauben, dass Gott ein ewiger Gott ist, dann müs-sen wir glauben, dass Er einen Plan für alle Generationen hat. Eine wei-tere Generation wächst auf, inmitten riesiger Zerstreuungen, die sie vom Königreich Gottes wegziehen wollen – doch Gott wird uns gebrauchen, um sie auszurüsten und sie auszu-senden, um ihre Umgebung für Gott einzunehmen. Trotz aller Herausfor-derungen, die vor uns liegen, müssen wir unser Bestes mit Freude, Zuver-sicht und Glauben an Gott geben; denn schließlich gibt es Licht am Ende des Tunnels.

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KURZnACHRICHTEnVORTRÄGE In ÖSTER-REICH: „ISRAEL: PROVO-KATIOn UnD SEGEn“

Doron Schneider (Jerusalem) hat bei einer kurzen Vortragstour Ende Jänner/Anfang Februar in Begleitung des öster-reichischen ICEJ-Leiters Karl Klanner in der Baptistengemeinde „Emmanuel“ (Parndorf), im Christlichen Zentrum Wien sowie in der evangelischen Kir-che in Attersee zum Thema „Israel: Provokation und Segen“ gesprochen. Ausgehend von aktuellen politischen Entwicklungen in Israel ging Schneider auf die prophetische Bedeutung der biblischen Feste ein und ermutigte die Besucher, ihre geistliche Verantwor-tung gegenüber dem jüdischen Volk und Israel wahrzunehmen. Die Reak-tion der Anwesenden war durchwegs sehr positiv.

GILA GAMLIEL IM GOSPEL FORUM

Anfang Februar war die israelische Par-lamentarierin und Vorsitzendes des israelischen Knesset-Ausschusses für christliche Verbündete, Gila Gamliel, ein Wochenende lang bei der ICEJ-Deutschland in Stuttgart zu Gast. Am Sonntagmorgen, den 02. Februar, sprach sie im GOSPEL FORUM Stutt-gart zur dort versammelten Gemeinde. „Unser Land blüht in vielen Bereichen. Das wäre nicht so, wenn unsere christ-gila gamliel

ICEJ-PETITIOn GEGEn BOyKOTT ISRAELS

Das Bundeskanzleramt in Berlin hat sich im Februar im namen von Kanzle-rin Angela Merkel bei der ICEJ-Deutsch-land für die eingereichte ICEJ-Petition gegen die EU-Förderrichtlinie bedankt. Die ICEJ-Deutschland hatte im Herbst dank des beispiellosen Einsatzes vie-ler Freunde und Unterstützer über 25 000 Unterschriften gegen die neuen EU-Vorschriften sammeln können. Die Richtlinie der Kommission, die am 01. Januar in Kraft getreten ist, untersagt die Finanzierung von Stipendien, Preis-geldern und israelischen Forschungs-projekten jenseits der sogenannten „Grenzen von 1967“ (Waffenstillstands-linien von 1949). Sie verbietet auch allen Mitgliedstaaten, mit israelischen Ein-richtungen in diesen Gebieten zusam-men zu arbeiten oder sie in irgendei-ner Form zu unterstützen. Israel und die EU haben sich in der Zwischenzeit auf eine „weiche Auslegung“ der Kom-missionsrichtlinie geeinigt mit isra- elischen Zusatzerklärungen, so dass die israelisch-europäische Zusammenar-beit im Forschungsbereich weitergeht. Wir danken allen Unterzeichnern und Multiplikatoren nochmals sehr herzlich für Ihren Einsatz! Es ist wichtig, dass wir protestiert und nicht geschwiegen haben!

HOLOCAUSTGEDEnK-TAG In STUTTGART

Der Deutsche Zweig der ICEJ hat am 27.Januar in Stuttgart mit einer Kranz-niederlegung am Holocaustmahnmal der Opfer der Schoah gedacht. Gott-fried Bühler, Geschäftsführender Vor-sitzender der ICEJ-Deutschland, erin-nerte in einer bewegenden Rede vor zirka 70 Teilnehmern an das Leiden der Opfer. Gleichzeitig betonte er die Ver-antwortung der Christen für Gegenwart und Zukunft. „Angesichts des wieder aufflammenden Ausländerhasses und Antisemitismus wollen wir auch zum Ausdruck bringen, dass wir als Chris-ten unsere Geschichte nicht verges-sen und mit Wort und Tat an der Seite Israels stehen“, erklärte Bühler. „Ich freue mich auch sehr, dass es wieder jüdisches Leben in Deutschland gibt, das sich entfalten kann“.

lichen Freunde uns nicht unterstützen würden“, erklärte sie. „Warum tun die Christen das? Es gibt drei Gründe: A) Wir haben die gleichen Werte, B) wir haben das gleiche Buch und C) wir lie-ben Gott weitaus mehr als alle Ölvor-kommen dieser Welt. Ich bin sehr stolz, dass ich hier im namen des israelischen Volkes und des israelischen Parlaments sagen kann: DAnKE!” Sie lud die ver-sammelten Christen herzlich nach Isra-el ein. „Wir wollen Euch alle in diesem Jahr bei uns in Israel sehen, am besten beim Laubhüttenfest. Werdet politisch aktiv, schreibt Briefe an die Regierung und prägt eure Gesellschaft!“

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„STAnDHAFT In VERFOLGUnG“

Das spannende Zeugnis von Pastor Umar Mulinde aus Uganda, der als 52. Kind eines Moslems geboren wurde, den Weg zu Jesus Christus fand und eine tiefe Liebe zu Israel geschenkt bekam, erscheint dieses Frühjahr auch in deutscher Sprache. Das Büchlein „Standhaft in Verfolgung“ kann bei den ICEJ-Konferenztagen Ende März 2014 in Stuttgart und Hannover und ab jetzt auch im ICEJ-Shop erworben werden, siehe Seite 32. Mit dem Erlös aus dem Buchverkauf wird die Arbeit von Pastor Mulinde unterstützt, der momentan in Israel behandelt wird. Heiligabend 2011 hatten ihn radikale Muslime in Uganda mit Säure überschüttet. Israel ermögli-chte ihm den Transfer und die kosten-lose Behandlung seiner schweren Ver-brennungen im Sheba Medical Centre bei Tel-Aviv. Die ICEJ unterstützt Pastor Mulinde während seines noch andau-ernden Israelaufenthaltes.

titelseite Broschüre umar Mulinde

ISRAELTAG AM 14. MAI 2014

„Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an…“ Am 14. Mai 2014 wird erneut in vielen Städten Deutschlands der alljähr-liche Israeltag gefeiert, dieses Jahr der 66. Geburtstag des Staates Israel. Info-stände und ein buntes kulturelles und kulinarisches Programm sollen auf die Vielfalt und Einzigartigkeit Israels hin-weisen, Solidarität mit dem jüdischen Staat demonstrieren und die Vernet-zung vieler verschiedener jüdischer, christlicher und säkularer Gruppen ermöglichen. Auch die ICEJ-Deutsch-land ist wieder mit einem Infostand beim Israeltag in Stuttgart vertreten, von 16 Uhr bis 19 Uhr auf dem Schloss-platz. Lassen auch Sie sich einladen und feiern Sie mit!

ICEJ- ISRAELWOCHE In WEnGEn, BERnER-OBERLAnD, SCHWEIZ

samstag 26.Juli - sa. 2. August 2014Dieses Jahr gibt es wieder eine Isra-elwoche – ganz nah am Himmel! In Wengen, einem der beliebtesten Orte der Jungfrauregion werden wir einige fröhliche Tage erleben.

Thema: Wiederherstellung

Programm: Samstag - Willkomm beim Abendessen, Sonntag - Jubiläumsfeier 30 Jahre ICEJ Schweiz in Interlaken, Mo- Do - Morgenseminar, nachmittag zur freien Verfügung, Abend Lobpreis und Kurzvortrag, Freitag - Ausflug Männ-lichen-Grindelwald-Kleine Scheidegg

referenten: Jürgen Bühler, Jerusalem;Karl Klanner, Österreich; Werner Bischof, Schweiz; Gottfried Bühler, Deutschland

unterkunft: Hotel Jungfraublick www.jungfraublick.comHotel Edelweisswww.edelweisswengen.chPreis je nach Zimmer/Halbpension 700- 860 CHF/ 600 –700 EuroSeminarbeitrag: 120 CHF/ 100 Euro

Anmeldung und Detailinfos: ICEJ Schweiz, siehe Impressum Freuen Sie sich auf Impulse, Gedanken und Gespräche zum Thema Israel und christliche Verantwortung – Gebet und Lobpreis inbegriffen.

BEDEnKEn SIE DIE ICEJ In IHREM TESTAMEnT

Unserem Leben hier auf der Erde sind zeitliche Grenzen gesetzt. Die Bibel spricht von siebzig bis achtzig Jahren. Doch auch über unseren Tod hinaus können wir bleibende Zeichen des Segens und des Trostes für Israel set-zen. Eine Möglichkeit besteht darin, die ICEJ testamentarisch zu bedenken. Dazu gibt es verschiedene Möglich-keiten, beispielsweise in Form eines Vermächtnisses (ein bestimmter Betrag, eine Immobilie oder ein ande-rer Wertgegenstand wird der ICEJ ver-macht) oder dadurch, dass Sie die ICEJ als Erben einsetzen. Dadurch stellen Sie sicher, dass Ihr Vermögen auch in Zukunft Gutes bewirkt – und so vie-len Menschen in Israel, beispielsweise Holocaustüberlebenden, neueinwan-derern, Kindern in not oder Behinder-ten weiterhin geholfen werden kann. Gleichzeitig verhindern Sie, dass bei nichtvorhandensein von Erben Ihr Ver-mögen dem Staat zufällt. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Wir stellen Ihnen gerne ausführlichere Informationen zur Verfügung. Bitte schreiben Sie an: Gottfried Bühler, ICEJ-Deutscher Zweig e.V., Postfach 31 13 37, 70473 Stuttgart oder melden Sie sich telefonisch unter 0711/8388 9480.

4. SynAGOGEnBESUCH In STUTTGART

Zirka 30 Freunde und Unterstützer der ICEJ haben im Februar unter der Lei-tung von Gottfried Bühler erneut die Stuttgarter Synagoge besucht, um ihre Solidarität mit der jüdischen Gemein-schaft in Deutschland auszudrücken.

Page 32: Wort aus Jerusalem - Ausgabe Nr. 01/2014

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1 Jüdisches Gebetbuch von Prof. Dr. Andreas Nachama, gebunden, 295 Seiten 24,95

2 Inner Cubes Handbuch zum Tempel von Dr. Randall Price, 160 Seiten 29,90

3 Standhaft in Verfolgung Die Geschichte von Pastor Umar Mulinde, 35 Seiten 5,00

4 Inner Cubes Virtuelle Tour zum Tempel/DVD von Dr. Randall Price, DVD 29,90

5 Light of Jerusalem – Parfüm, 30ml 15,95

6 Salböle aus Israel Rose of Sharon Light Lily 7,5 ml-Flacon Weihrauch Myrrhe 10 ml-Flacon

6,008,00

7 Israel – Mehr als Kibbuz und Orangen von Doron Schneider, 224 Seiten 11,95

8 Set „Biblischer Zionismus“von Malcolm Hedding, komplett, fünf Bände 24,95

9 Feste der Bibel und ihr Geheimnis von Martin Baron, sieben Bände 38,50

10 Aufbruch in Einheit 2013 Predigten auf MP3-CD 9,95

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LIGHT OF JERUSALEM Parfüm, 30mlWürzig-herbe Duftnote; „Licht von Jerusalem“; Narde und Safran, Würzrohr und Zimt samt allerlei Weihrauch-gewächsen, Myrrhe und Aloe samt allerbesten Balsam-sträuchern; Hohelied 4, 14. Archäologische Funde von früheren Parfümflaschen in Israel haben zu dem Design beigetragen.

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JüDISCHES GEBETBUCHSCHABBAT UnD WERKTAGE von Prof. Dr. Andreas nachamaDas Herz jüdischer Glaubenspraxis - für den gemeindlichen oder pri-vaten Gebrauch, auf Hebräisch und Deutsch mit Transliteration. Das Gebetbuch enthält die Gebetstexte durch das jüdische Jahr in einer zeitgemäßen, leicht verständlichen Übertragung, klar gegliedert und übersichtlich gestaltet. Gebunden, 295 Seiten ISBN 978-3-579-02595-7; Gütersloher Verlagshaus

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STAnDHAFT In VERFOLGUnG Die Geschichte von Pastor Umar MulindeGeboren in einer muslimischen Familie in Uganda, ausgebildet als Imam, fand er die Liebe und Wahrheit in Jesus Christus. Nun predigt er das Evangelium und lehrt die Liebe zu Israel, aber er zahlt einen Preis.Broschiert, 35 Seiten ISBN 978-3-941783-06-5; ICEJ

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TOUR ZUM TEMPEL/DVDvon Dr. Randall PriceÜber 100 interaktive 360-Grad-Kuppelpanoramen in bester Qualität, aufgenommen an verschiedenen Stellen in Jerusalem, Silo, auf dem Tempelberg und im Timna-Park. Inner Cubes Handbuch zum Tempel ist im PDF-Format enthalten, ebenso wie erklärende Videos.

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