WS 2007/08 WS 2007/08 Entwicklung Entwicklung

sozialer und motivationalersozialer und motivationalerKompetenzenKompetenzen

in Kindheit und Jugendin Kindheit und JugendDoris Bischof-KöhlerDoris Bischof-Köhler

LMU Psychologisches InstitutLMU Psychologisches Institut

© Doris Bischof-Köhler© Doris Bischof-Köhler

www.bischof.com www.bischof.com

Hauptfachpsychologen: Hauptfachpsychologen: Seminar: 4 Pkte nach Anlage 2 oder 3 DPOSeminar: 4 Pkte nach Anlage 2 oder 3 DPO

Nebenfachstudierende:Nebenfachstudierende:ProseminarscheinProseminarschein

Klausur und regelmäßige TeilnahmeKlausur und regelmäßige Teilnahme(nicht öfter als 2 mal abwesend)(nicht öfter als 2 mal abwesend)

• • Entwicklung der sozialen KognitionEntwicklung der sozialen KognitionMoralische EntwicklungMoralische Entwicklung

• • Motivational-emotionale Motivational-emotionale EntwicklungEntwicklung

• • Kognitive EntwicklungKognitive Entwicklung

Entwicklung sozialer KompetenzenEntwicklung sozialer Kompetenzen

• • Entw. d. SelbstverständnissesEntw. d. Selbstverständnisses

• • Durchsetzung, Macht, Geltung Durchsetzung, Macht, Geltung

• • Bindung und AblösungBindung und Ablösung

• • Erkundung/Exploration Erkundung/Exploration Furcht / Kontakt mit Fremden Furcht / Kontakt mit Fremden

• • Prosoziale MotivationenProsoziale Motivationen

Motivthematiken:Motivthematiken:

Doris Bischof-Köhler: Zusammenhänge zwischen kognitiver, motivationaler und emotionaler Entwicklung in der frühen Kindheit und im Vorschulalter. In H. Keller (Hrsg.) Lehrbuch Entwicklungs-psychologie. Bern: Huber, 1998, Kap IV.1

- • – Spiegelbild und Empathie. Die Anfänge der Sozialen Kognition. Bern: Huber 1993 (vergriffen)

- • - Kinder auf Zeitreise. Theory of Mind, Zeitverständnis und Handlungsorganisation. Bern: Huber 2000

- • – Zusammenhänge zwischen Bindung, Erkundung und Autonomie. In Brisch, K.H. & Hellbrügge, T. (Hrsg.) Die Anfänge der Eltern-Kind-Bindung. Stuttgart: Klett-Cotta 2007 (im Druck)

III Menschen

II Anthropoiden

I AffenPrärationalPrärational

ProtorationalProtorational

RationalRational

Ebenen der AdaptationEbenen der Adaptation

Kognition im engeren Sinn:Kognition im engeren Sinn:

Kognition im weiteren Sinn:Kognition im weiteren Sinn:

„„relevant“ = für erfolgreicherelevant“ = für erfolgreicheAnpassung an UmweltgegebenheitenAnpassung an Umweltgegebenheiten

Alle Mechanismen, Alle Mechanismen, die es einem Lebewesen ermöglichen,die es einem Lebewesen ermöglichen,relevante Sachverhalte zu erkennenrelevante Sachverhalte zu erkennen

VernunftVernunft, , rationale Einsichtrationale Einsicht

EmotionenEmotionen

Phänomenologische Definition:Phänomenologische Definition:Weise, wie das motivierte Geschehen Weise, wie das motivierte Geschehen unreflektiert zu Bewußtsein Kommt.unreflektiert zu Bewußtsein Kommt.

Funktionale Definition:Funktionale Definition:Vorrationale Steuer- und Vorrationale Steuer- und Bewertungsmechanismen, Bewertungsmechanismen, = ratiomorphe (einsichtsanaloge) Kenntnisse= ratiomorphe (einsichtsanaloge) Kenntnisse

Reifung:Reifung: Eine Anpassungsleistung entsteht, Eine Anpassungsleistung entsteht, ohne vorherige Erfahrung mit dem Objekt/ohne vorherige Erfahrung mit dem Objekt/der Situation der Anpassungder Situation der Anpassung

EntwicklungsprozesseEntwicklungsprozesse

Lernen:Lernen: Die Anpassungsleistung setzt Erfahrung Die Anpassungsleistung setzt Erfahrung mit dem Objekt/der Situation mit dem Objekt/der Situation der Anpassung vorausder Anpassung voraus

I AffenBabies bis 18 Monate

Vorprogrammierte MotivationssystemeVorprogrammierte MotivationssystemeSicherheitssystemSicherheitssystemErregungssystemErregungssystemAutonomiesystemAutonomiesystem

PrärationalPrärationalWahrnehmung, Gedächtnis, EmotionWahrnehmung, Gedächtnis, Emotion

Soziale Kompetenzen im 1. Lj.Soziale Kompetenzen im 1. Lj.

1. Fähigkeit, emotional adäquat 1. Fähigkeit, emotional adäquat auf Situationen zu reagierenauf Situationen zu reagieren

2. Adäquate Reaktion auf2. Adäquate Reaktion auf den Gefühlsausdruck des den Gefühlsausdruck des anderenanderen

KindKind

KindKind

Gefühlsansteckung:Gefühlsansteckung:

Emotionales Mitempfinden Emotionales Mitempfinden ohne Einsicht, daß das Gefühl ohne Einsicht, daß das Gefühl sich von einem anderen überträgtsich von einem anderen überträgt

Ethologie: „Stimmungsübertragung“Ethologie: „Stimmungsübertragung“Dient der Synchronisation Dient der Synchronisation von Motivlagen von Motivlagen

Möglicherweise Möglicherweise Effekt von SpiegelneuronenEffekt von Spiegelneuronen

Emo

der Andereder Andere

Ausdr.

Wahrn.Wahrn.

??

Emo

AssoziationAssoziation

Ausdr.

KonditionierungKonditionierung

Ideomotorisches GesetzIdeomotorisches Gesetz

Emo

Emo

Direkte InduktionDirekte Induktion

Wahrn.Wahrn.

Ausdr.Ausdr.

Social referencing/RückversicherungSocial referencing/Rückversicherung

Rasches Hinblicken zur BezugspersonRasches Hinblicken zur Bezugspersonbei Auftauchen von etwas Neuem bei Auftauchen von etwas Neuem

• • VerunsicherungVerunsicherung• • Übernahme der Einstellung der Bezugs-Übernahme der Einstellung der Bezugs- person durch Gefühlsansteckung person durch Gefühlsansteckung

Erklärung?Erklärung?

Joint/shared attentionJoint/shared attentiongeteilte Aufmerksamkeit:geteilte Aufmerksamkeit:

Blick oder Zeigegeste folgenBlick oder Zeigegeste folgen

Selbst zeigen, Selbst zeigen, und dann zur Bezugsperson blicken und dann zur Bezugsperson blicken

Spontane Bewegung unbelebter ObjekteSpontane Bewegung unbelebter Objekteerweckt Erstaunen, nicht aber erweckt Erstaunen, nicht aber spontane Bewegung von Personen (7Mon).spontane Bewegung von Personen (7Mon). Erwarten, dass das Objekt bevorzugt Erwarten, dass das Objekt bevorzugt ergriffen wird, wenn davor darauf gezeigtergriffen wird, wenn davor darauf gezeigtoder geschaut wurde (12Mon).oder geschaut wurde (12Mon).

Sensibilität für ZielorientiertheitSensibilität für Zielorientiertheitdes Verhaltens anderer:des Verhaltens anderer:

Untersuchungsmethode:Untersuchungsmethode:

Habituierung =Habituierung =Aufmerksamkeit verschwindetAufmerksamkeit verschwindet

Dishabituierung = Dishabituierung = erneute Aufmerksamkeiterneute Aufmerksamkeit

Grundkomponenten des MotivationsprozessesGrundkomponenten des MotivationsprozessesGrundkomponenten des MotivationsprozessesGrundkomponenten des Motivationsprozesses

OrganismusOrganismus

Basale Dimension des Sozialverhaltens:Basale Dimension des Sozialverhaltens:

Unterscheidung von Unterscheidung von Fremd und VertrautFremd und Vertraut

Altruismus:Altruismus: Verhalten, das dem Spender Kosten bereitetVerhalten, das dem Spender Kosten bereitetund dem Empfänger Nutzen bringt, und dem Empfänger Nutzen bringt, gemessen an der Zahl der Nachkommengemessen an der Zahl der Nachkommen

SicherheitssystemSicherheitssystemReguliert Verhalten gegenüberReguliert Verhalten gegenübervertrautenvertrauten Personen/Objekten/Situationen Personen/Objekten/Situationen

N. Bischof:Zürcher Modell der sozialen Motivation„Das Rätsel Ödipus“ München Piper, 2001

„Untersuchungen zur Systemanalyse der sozialen Motivation I: Die Regulation der sozialen Distanz“ Zeitschrift für Psychologie 1993. 201, 5–43

Norbert BischofZürcher Modellder sozialenMotivation

Norbert BischofZürcher Modellder sozialenMotivation

ErregungssystemErregungssystem

Reguliert Verhalten gegenüberReguliert Verhalten gegenüberfremdenfremden

Personen/Objekten/SituationenPersonen/Objekten/Situationen

AutonomiesystemAutonomiesystemreguliertreguliert

sozialen Einflußnahme, sozialen Einflußnahme, Macht, GeltungMacht, GeltungUnabhängigkeit,Unabhängigkeit,

und Erfolgund Erfolg

„„Erfolge“ im ersten Lj.Erfolge“ im ersten Lj.

•• Explorieren, Explorieren, FunktionslustFunktionslust

• • Einfluß auf BetreuerEinfluß auf Betreuer

• • Assertion/ SelbsterweiterungAssertion/ Selbsterweiterung

Interaktion der Interaktion der drei Systemedrei Systeme

AutonomieanspruchAutonomieanspruch

Bedürf./ToleranzBedürf./Toleranzfür Sicherheitfür Sicherheit

Bedürf./Toleranz Bedürf./Toleranz für Erregungfür Erregung

Fremdensituationstest, AinsworthFremdensituationstest, Ainsworth

(1) Mutter und Kind(1) Mutter und Kind

(4) 1. Wiedervereinigung(4) 1. Wiedervereinigung

(7) 2. Wiedervereinigung(7) 2. Wiedervereinigung

(6) Kind und Fremdperson(6) Kind und Fremdperson

(3) Kind und Fremdperson(3) Kind und Fremdperson

(5) Kind allein(5) Kind allein

(2) Mutter, Kind und Fremdperson(2) Mutter, Kind und Fremdperson

BindungstypenBindungstypenB Sicher Gebundene KinderB Sicher Gebundene Kinder

A Unsicher vermeidend GebundeneA Unsicher vermeidend Gebundene

C Unsicher ambivalent GebundeneC Unsicher ambivalent Gebundene

CopingstrategienCopingstrategien

AggressionAggression

SupplikationSupplikation

InventionInvention

äußeres Copingäußeres Copingalloplastisch:alloplastisch:

inneres Copinginneres Copingautoplastisch:autoplastisch:

AkklimatisationAkklimatisation

RevisionRevision

• • C: Zärtlich, uneinfühlsam, C: Zärtlich, uneinfühlsam, inkonsistentinkonsistent

= Pendeln zwischen = Pendeln zwischen aggressivemaggressivem

und supplikativem Copingund supplikativem Coping

Mütterliches VerhaltenMütterliches Verhalten

• • B: Einfühlsam, konsistentB: Einfühlsam, konsistent= Sicherheitsbasis= Sicherheitsbasis

• • A: Konsistent, aber zurückweisend,A: Konsistent, aber zurückweisend,= Sicherheitsbedürfnis nach = Sicherheitsbedürfnis nach unten akklimatisiertunten akklimatisiert

II AnthropoidenProto-rationalProto-rationalVorstellungstätigkeit Vorstellungstätigkeit

III Menschen

I AffenPrä-rationalPrä-rational

RationalRational

Ebenen der AdaptationEbenen der Adaptation

+ 18 Monatige

Angetroffenes:Angetroffenes:unmittelbar existierend, „wirklich“ unmittelbar existierend, „wirklich“

(Wahrnehmung)(Wahrnehmung)

Vergegenwärtigtes:Vergegenwärtigtes:„„Abbild“, auf Wirkliches „hinweisend“ Abbild“, auf Wirkliches „hinweisend“

(Vorstellung)(Vorstellung)

W. MetzgerW. Metzger

II AnthropoidenProto-rationalProto-rational

Problemlösung durch Vergegenwärtig.Problemlösung durch Vergegenwärtig.

Ebenen der AdaptationEbenen der Adaptation

+ 18 Monatige

Hinweise auf Hinweise auf sozialkognitive „Einsicht“ sozialkognitive „Einsicht“

bei Schimpansenbei Schimpansen

Gezielte SchädigungGezielte Schädigung

Soziale ManipulationSoziale Manipulation

Teilen von NahrungTeilen von Nahrung

Stellvertretendes „Schuldbekenntnis“Stellvertretendes „Schuldbekenntnis“

Ausdruck kaschierenAusdruck kaschieren

HilfeleistungHilfeleistung

Kooperation bei der JagdKooperation bei der Jagd