Menschliche Aktivität -...

31
Was ist die Grundlage menschlicher Aktivität? ? Menschliche Aktivität Bild: www.thg www.thg - - lu.de lu.de / / Schueler_htm Schueler_htm / / schueler_frame.htm schueler_frame.htm Vortrag zum Thema Motivation in der Schule Dr. Andreas Jantowski Thillm Bad Berka

Transcript of Menschliche Aktivität -...

Was ist die Grundlage menschlicher Aktivität?

? Menschliche Aktivität

Bild: www.thgwww.thg--lu.delu.de//Schueler_htmSchueler_htm//schueler_frame.htmschueler_frame.htm

Vortrag zum Thema Motivation in der SchuleDr. Andreas Jantowski

Thillm Bad Berka

Was ist Motivation?„In motivationaler Hinsicht ist der Mensch eine seltsame, wenn nichtsogar bizarre Kreatur: Er ist der einzige bekannte Organismus, der amMorgen aufsteht, noch bevor er richtig wach ist; der den ganzen Tagohne Unterbrechung arbeitet; der seine Aktivitäten fortsetzt, wenn sichdie tagaktiven und sogar die dämmerungsaktiven Organismen bereits zur Ruhe begeben haben; und der dann Narkotika zu sich nimmt, umeine ausreichende Periode unruhigen Schlafs einzuleiten. Aber um die motivationalen Mechanismen des Menschen nicht schlecht zu machen, sollten wir darauf hinweisen, dass wir ohne sie keine Dampf-maschine hätten, kein elektrisches Licht, keine Autos, nicht Beethovens fünfte Symphonie und Leonardo da Vinci‘s unverdautes ‚Abendmahl‘, keine Magengeschwüre, Herzinfarkte und keine klinischen Psychologen...

3

Motivationale Bereiche

PersonMotiv

SituationAnreiz

Handlung zur Ziel-

erreichung+

Motive

Motive:• individuelle Wertungsdisposition

(situationsüberdauernd & persönlichkeitsspezifisch)• unterschiedliche Handlungsziele (z.B. Leistungsziele) • Bedürfnisse: z.B. Hunger, Angst, Sexualität, sozialer

Anschluss, Leistung etc.

+PersonMotiv

SituationAnreiz

Handlung zur Ziel-

erreichung

• Primäre Motive, d.h. biologisch-physiologisch bedingte Motive/Bedürfnisse, die zur Aufrechterhaltung der Funktionen des Lebensorganismus dienen

• z.B. Hunger, Durst, Schlaf etc.

• Sekundäre Motive, d.h. nicht angeborene, erlernte Motive aus Erziehungs, Sozialisations- und Enkulturationspraktiken

• z.B Leistung, prosozialesVerhalten etc.

Primäre und Sekundäre Motive

6

Zentrale MotiveLeistungsmotivBedürfnis, etwas Schwieriges zubewerkstelligen, einen hohenLeistungsstandard zu erreichen

MachtmotivBedürfnis nach Einfluss, Kontrolleund Prestige

Anschluss-Intimitäts-MotivBedürfnis nach der Errichtung undAufrechterhaltung positiver,freundschaftlicher Beziehungen zuanderen Menschen

Was versteht man unter Motivation?

Definition von Motivation- eine „aktivierende Ausrichtung des momentanen Lebensvollzuges auf einen positiv bewerteten Zielzustand hin“- die jeweils aktuelle Motivation wird aus dem Zusammenspiel bestimmter Personmerkmale (Motive) mit den dazu passenden Situationsmerkmalen rekonstruiert- Motive sind dabei relativ zeitstabile Personparameter, die aufbestimmte Situationsanreize reagieren

� Lernmotivation kann um so leichter angeregt werden, je besser Situationsanreize zur Motivstruktur des Lerners passen

(Rheinberg, 2006)

Weitere Definitionen desBegriffs „Motivation“

"Psychologische Aussagen zur Motivation geben Antwort auf die Frage nach dem "Warum" oder "Wozu“ menschlichen Erlebens und Verhaltens.“

(Keller, 1981; Heckhausen,1980)

„Motivation ist so etwas wie eine milde Form der Besessenheit.“(DeCharms, 1979)

Weitere Definitionen desBegriffs „Motivation“• Motivation „Motivation ist irgendetwas in der Person, was bewirkt, dass sie aus eigenem

Antrieb mit hoher Anstrengung auf ein Ziel hinarbeitet und in diesem Zustand anscheinend nichts anderes im Kopf hat.“ (Rheinberg, F. & Krug, S.: Motivationsförderung im Schulalltag. Göttingen 2005, S. 15)

• „Motivation ist die psychische Kraft (Verhaltenstendenz, Verhaltenspotenzial), die Intensität, Persistenz und Zielrichtung von Verhalten zugrunde liegt.“ (Pekrun, R.: Emotion, Motivation und Persönlichkeit. München 1988, S. 190)

• „Kern aller Motivation ist es, zwischenmenschliche Anerkennung, Wertschätzung, Zuwendung oder Zuneigung zu finden und zu geben. Wir sind aus neurobiologischer Sicht auf soziale Resonanz und Kooperation angelegte Wesen.“ (Bauer, J.: Prinzip Menschlichkeit, München 2008, S. 36)

• „Intrinsische Motivation bezeichnet den Wunsch oder die Absicht, eine Handlung um ihrer selbst willen durchzuführen.“ (Schiefele, U.: Motivation und Lernen mit Texten. Göttigen1996, S. 9)

• „Extrinsische Motivation ist der Wunsch oder die Absicht, eine Handlung durchzuführen, weil damit ganz bestimmte Konsequenzen verbunden sind, die mit der Handlung selbst in keinem direkten bzw. natürlichen Verhältnis stehen.“ (Schiefele, U. 1996, S. 9)

Forschungsperspektiven zur Lern- und Leistungsmotivation

1. Motivation durch Erwartung und Anreiz/Wert

2. Attribution /Ursachenzuschreibung

3. Intrinsische und extrinsische Motivation

4. Selbstbestimmtes Lernens

5. Flow-Erleben

6. Interesse

7. Volition

Warum macht man etwas?

Die Erwartung, dasseine bestimmte Handlungzu einem bestimmtenerwünschten Ergebnisführt; z.B.:- Lernen für die Prüfung- Erwerb eines Lottoscheins

Der Wert des Ergebnisses, z.B.:- die gute Prüfung- die „6 Richtigen“

Erwartung x Wert

(Atkinson, 1957; Rheinberg, 2006)

• Handlungen werden mit Erwartungen verknüpft und daraufhin beurteilt, welche Konsequenzen aus ihnen mit welcher Wahrscheinlichkeit folgen

• Zentraler Gesichtspunkt: Auswahl und Durchführung einer Handlung hängen davon ab, ob sie im Vergleich zu anderen eine positivere Kosten-Nutzen-Bilanz aufweist

Wie kommt es in einer konkreten Situation zu einer Absichtsbildung?

Beispiel: Deutsch-Roman für die Schule lesen vs. Kinobesuch mit Freunden

Leistungsmotivation fördern

Drei Ziele sind anzustreben:

1. Realistisches Anspruchsniveau

2. Motivationsgünstige Ursachenerklärungfür Erfolg und Misserfolg

3. Positive Selbstbewertungsbilanz

Lernmotive in der Schule

• Lernmotive von Schülern der Sekundarstufe I (6. Klasse):

• Wissen erwerben (Erkenntnismotiv, Platz 1 bis Kl. 10)

• Erwartungen der Eltern entsprechen (Bedeutungsverlust bis Kl. 10)

• Vorbereitung auf das künftige Leben (Bedeutungssteigerung bis Kl. 10)

• Soziale Identifikation mit dem Lehrer (Bedeutungsverlust bis Kl. 10)

• Erlebnismotiv, Neugier

• Materielle Anreize

• Geltungsmotivik (Bedeutungssteigerung bis Kl. 10)

• (Henning, W. 1978, S. 48)

Forschungsperspektiven zur Lern- und Leistungsmotivation

1. Motivation durch Erwartung und Anreiz/Wert

2. Attribution /Ursachenzuschreibung

3. Intrinsische und extrinsische Motivation

4. Selbstbestimmtes Lernens

5. Flow-Erleben

6. Interesse

7. Volition

Intrinsische und extrinsische Motivation• Intrinsische Motivation:- charakterisiert den Wunsch oder die Absicht, eine Handlung

durchzuführen- die Handlung selbst wird als interessant, spannend oder

herausfordernd beschrieben- Zweckfreiheit: Alle zweckfreien Aktivitäten sind intrinsisch wie z.B.

Spielen

• Extrinsische Motivation:- wird als Wunsch oder Absicht definiert, eine Handlung durchzuführen, um

damit positive Folgen herbeizuführen oder negative Folgen zu vermeiden- die Folgen der Handlung sind wesentlich wichtiger als der

Handlungsvollzug selbst (Belohnung, gute Noten, Anerkennung)

� Unterscheidung von intrinsischer und extrinsischer Motivationkann im Einzelfall schwierig sein (z.B. bei Fitnesstraining, schulisches Lernen)

Unterscheidung intrinsische und extrinsischeMotivation

• Die Unterscheidung von intrinsischer und extrinsischer Motivation kann im Einzelfall durchaus schwierig sein

� Lernen in Schule und Studium ist immer bis zu einem bestimmten Grad extrinsisch motiviert, da die meisten Schüler/innen bzw. Studierenden das Ziel haben, Prüfungen mit Erfolg zu absolvieren

� entscheidend ist nicht die Frage, ob ein/e Schüler/in extrinsischoder intrinsisch motiviert ist, sondern in welchem Verhältnis diese beiden Formen der Lernmotivation bei dem Betreffenden zueinander stehen � Fördermaßnahmen im Unterricht

Forschungsperspektiven zur Lern- und Leistungsmotivation

1. Motivation durch Erwartung und Anreiz/Wert

2. Attribution /Ursachenzuschreibung

3. Intrinsische und extrinsische Motivation

4. Selbstbestimmtes Lernens

5. Flow-Erleben

6. Interesse

7. Volition

19

Eine Theorie intrinsischer Motivation

„Selbstbestimmungstheorie“ nach DECI & RYAN (1985):

- Grundannahme, dass der Mensch ein Grundbedürfnis nach Selbstbestimmung und Kompetenz hat

- Intrinsisch motiviertes Handeln ist nur dann möglich, wenn sich eine Person als kompetent und selbstbestimmt erlebt

„basic needs“

• Autonomie

• Kompetenzerleben

• Soziale Eingebundenheit

Merkmale der Lernsituation

Handlungsfreiräume

(z.B. Wahlfreiheit bei Aufgaben)

Kompetenzunterstützung

(Differenzierte Angebote)

Soziale Einbindung

(Partner- und Gruppenarbeit)

(Deci & Ryan, 1985, 1993)

Selbstbestimmung

21

Komponenten des Interesses

• „Catch“-Komponente (Lenkung des Interesses)

– Überraschung

– Diskrepanz

• „Hold“-Komponente (Aufrechterhaltung des Interesses)

– wenn der aktuelle Lerninhalt als etwas persönlich Sinnvolles wahrgenommen wird

– positive Erlebnisqualitäten während des Lernens

(Mitchell, 1993)

Entwicklung des Interesses

Stufe der subjektiven Interessen (3.-7. Lebensjahr)• Dinge interessieren nur insofern, als sie die Selbsttätigkeit desKindes ermöglichen

Stufe des objektiven Interesses (7.-10. Lebensjahr)• Kind interessiert sich dafür, wie Dinge funktionieren

Stufe des steten Interesses (11.-15. Lebensjahr)• kaum qualitativer Unterschied zu vorhergehenden Stufe, dafür aber Entfaltung der Individualität (Bedeutung der Sozialisationsbedingungen)

Stufe des logischen Interesses (ab 15. Lebensjahr)• Reflexion des Interessengebietes steht im Vordergrund

Wich-tigeRolle von Schule und Unter-richt!

• Geschlechtsspezifische Unterschiede: Bei mathematischen bzw. naturwissenschaftlichen Fächern zeigen sich für Mädchen geringere Interessenskennwerte, unabhängig von den Noten• Interessens- und Motivations-“Einbruch“ in der Pubertät (generell für Jungen und Mädchen und über alle Fächer) (Wild, Hofer & Pekrun, 2001)

Motivation durch Emotionen

• Emotionen

• Wenger et al. 1962: „Emotion ist ein eigentümliches Wort. Fast jeder glaubt es definieren zu können, bis er es zu definieren versucht. Dann behauptet praktisch niemand mehr, es zu verstehen. Wissenschaftler, die sie erforschen und Philosophen und Schriftsteller, die über sie schreiben, sind uneins.“

• „Emotionen sind ein Bewertungssystem, das ermöglicht, Einflüsse der Umwelt hinsichtlich der eigenen Bedürfnisse zu beurteilen... Handeln entsteht aus emotionaler Bewertung der Umwelt.“ (Kloster, W.: Zur Kritisch ethischer Urteilsbildung. Emotionen – Bewertung – Handlungsorientierung. Freiburg & München 2008, S. 14)

• „Freude an der Arbeit lässt das Werk trefflich geraten.“ (Aristoteles)

• Emotionen und Lernen:

• Unstrukturierter Unterricht erleben die Schüler als Kontrollverlust � negative Emotionen

• Selbstbestimmung führt zu positiven Emotionen

• Spielerischer Charakter des Lernen beibehalten

• Loben

• Positive Lehreremotionen (Pekrun, R. : Emotion, Motivation und Persönlichkeit, München 1988) und Jerusalem, M.: Emotion, Motivation und Leistung)

Motivation unter neurophysiologischer Perspektive• Motivation, Lust und Interessen sind keineswegs nur genetisch bedingt. Schüler sind keine gengesteuerten

Roboter. Die Tätigkeit von Genen ist bedingt durch die Umwelt, da Gene Signale empfangen und in ihrer Aktivität reguliert werden. Es gilt die Lewinsche Formel von 1951 vor dem Hintergrund neurobiologischer Forschung umso mehr – Verhalten ist eine Funktion von Person und Umwelt.

• Kinder können nur dann verstanden und so gefordert und gefördert werden, wenn wir sie in ihrem Lebenskontext verstehen, in ihrer Einzigartigkeit und der Individualität ihres Lernens.

• Neurobiologisch relativ neu ist die Entdeckung der Zentren im Gehirn, die für Lebenswillen, Motivation, Lust und Emotion stehen. Entschlüsseln konnte man sie durch die Botenstoffe, die von ihnen produziert werden – Dopamin, Opioide und Oxytozin

• Dopamin erzeugt Lust und Begeisterung, etwas zu tun, sich anzustrengen.

• Körpereigene Opioide sorgen für körperliches und psychisches Wohlbehagen

• Oxytozin sorgt für Beziehungen, animiert uns andere zu mögen, sich für sie einzusetzen.

• Der chemisch-biologische Cocktail, der Motivation erzeugt, setzt sich demnach zusammen aus einer Leistungsdroge, einer Wohlfühldroge und einer Freundschaftsdroge

• Was schlussfolgern wir daraus für schulische Lehr-Lern-Prozesse?

Motivation und Neurodidaktik

• Aus der Neurobiologie wissen wir: Die beste Droge des Menschen ist der Mensch! Auf den Lehrer kommt es an Lernklima! Interesse, soziale Kontakte und persönliche Wertschätzung, die der Schüler erfährt, setzen den beschriebenen Glückscocktail im Gehirn frei.

• Kinder brauchen Bindungen, realistische Aussichten und klare Forderungen = Aufgaben, an denen sie wachsen können.

• Der Heranwachsende will als Person geschätzt werden. Bleibt die Wertschätzung aus, werden Ersatzreize gesucht, die kompensieren, die ebenfalls zur Freisetzung der Drogen im Gehirn führen. Diese Ersatzreize erzeugen Suchtverhalten und haben zugleich die Zerstörung der Motivationssysteme zur Folge. Dabei können diese stoffgebunden (Alkohol) oder nicht stoffgebunden (Spielsucht, Internetsucht) sein. Fehlende Wertschätzungserfahrungen erhöhen damit die Suchtgefahr. „Im Internet war ich wer!“ (Betroffener Spielsucht, zitiert nach Bauer 2007: 23) Fernsehen, Computer und Internet werden zu Ersatzlehrern, Ersatzeltern, kurz zu Ersatzerziehern, die die Realität nach und nach ganz verdrängen können.

• In der Lerntheorie seit langem bekannt ist Banduras Theorie vom „Lernen am Modell“ (A. Bandura: Lernen am Modell, Stuttgart 1976), mittlerweile psychologisch gut untersucht und nun neurobiologisch bestätigt durch die Spiegelneuronen!

• Unterricht muss die grundlegenden salutogenetischen Faktoren beachten: Verstehbarkeit, Sinnhaftigkeit, Gestaltbarkeit. (Antonowski)

Implikationen für den Unterricht

• Schüler brauchen Ziele und Perspektiven, Förderung, aber auch Forderung. Schule darf und muss Leistung fordern, die jedoch erreichbar, sinnvoll und gestaltbar sein muss.

• Schüler brauchen ein realistisches Feed-back: Rückmeldungen, Anregungen, Kritik, keine Bloßstellungen, Demütigungen und Aussonderungen.

• Wiederholung und Übung führt zur Optimierung neuronaler Verknüpfungen und zu Erfolgserlebnissen, wobei der Weg zum Erfolg oftmals harte Arbeit bedeutet und mit Unlust verbunden ist. Wiederholung stärkt Assoziationen.

• Unterricht muss helfen, neuronale Netzwerke aufzubauen – horizontale und vertikale Vernetzung!

• Beachtung der Trughaftigkeit des Selbstbildes aus psychologischer Sicht!

• Hierbei muss der Lehrer die Schüler begleiten durch Beziehung – durch Nachfragen, Forderung, Förderung, Interesse, Kritik, Ansporn, Anteilnahme, Hilfe, Zuwendung und Ermutigung.

• Wer sich als Lehrer selbst begeistern kann, begeistert andere (Spiegelneuronen!)

• Nach wie vor gilt: „To be a teacher ist to be for ever an optimist. (Philip Bigler 1998)

• Schüler brauchen einen Kanon von Regeln, den alle gemeinsam vertreten

Implikationen für den Unterricht

• Schüler brauchen eine „Positive Diskriminierung“, d.h. individualisierte, den familiären Hintergrund mit einbeziehende Unterstützung – Unterricht in kleineren Klassen, mit mehreren Lehrern, besonderen Unterrichtsangeboten, soziales und emotionales Lernen als Schwerpunkte und mitunter intensive Schulsozialarbeit sowie Unterstützung im Übergang.

• Das Geheimnis gelingender Beziehung im Unterricht heißt Einfühlung. Versetzen Sie sich in die Lage eines Schülers, der Ihnen gegenwärtig den größten Ärger bereitet und bitten Sie 2 weitere Kollegen, das gleiche zu tun. Tauschen Sie sich dann aus! Es entsteht ein aus 3 Systemen gebildetes Spiegelneuronensystem, das ganz erstaunliche Problemlösungen produziert.

• Kombinieren Sie die Benennung von Mängeln mit der Option einer Entwicklung und dem Aufzeigen einer Perspektive.

• Durch die Anknüpfung an Bekanntes werden Assoziationsketten im Gehirn hergestellt, die das Speichern erleichtern

• Lernen mit vielen Sinnen – Hierdurch wird die Anzahl der Assoziationen vergrößert. Die Umgebung des Lernens der beim Abrufen ähnlich gestalten, da die Kotextstimuli das Abrufen aus dem Gedächtnis fördern.

Eine Check-Listezum Thema „Motivation in Schule und Unterricht“

Förderung der Lernmotivation

• Lernende akzeptieren, sie ernst nehmen und dafür sorgen, dass sie auch ‚dazu‘ gehören (soziale Eingebundenheit)

• das grundlegende Bedürfnis nach Autonomie unterstützen und fördern, indem Schüler/innen Wahlmöglichkeiten, Spielräume, Ermunterung erhalten

• Anleitungen zum Lernen-Lernen vermitteln

• für Transparenz und Struktur im Unterrichtsstoff sorgen

• Transparenz der Lernziele und Leistungsanforderungen• Kompetenzerwartungen von Schüler/innen unterstützen und Schwierigkeit der

Lerngegenstände an die Kompetenzen der Schüler/innen anpassen• Folgen auf verschiedenen Ebenen deutlich machen (Noten, künftiges Lernen)

• Sogenannte “höhere” Unterrichtsziele (z.B. Verstehen) gegenüber den “niedrigeren” (z.B. Faktenwissen, Grundfertigkeiten) betonen

(Rheinberg & Krug, 2005)

• Originalquellen und authentisches Material benutzen (Alltagsbezug)• Für Überraschung und Erstaunen sorgen (z.B. durch Experimente)• Für Abwechslung und Neuheit sorgen (Methodenwechsel)• Wahlmöglichkeiten gemäß Interessen der Schüler/innen bieten

(offene Unterrichtsmethoden)• Differenzierungsmaßnahmen (innere und äußere Differenzierung)• Gemeinsame Interessen der Schüler/innen herausfinden und nutzen

(z.B. in Projekten)

(Rheinberg & Krug, 2005; Pintrich & Schunk, 2002)

Förderung der Lernmotivation

Literaturtipps• Krapp, A. & B. Weidenmann (Hrsg.) (2006). Pädagogische Psychologie (Kapitel

6.3 Lernmotivation). Weinheim: Beltz/PVU.

• Rheinberg, F. (2001). Motivationstraining – Motivierung. In D. Rost (Hrsg.), Handwörterbuch Pädagogische Psychologie (S. 478-482). Weinheim: Beltz.

• Rheinberg, F. (2006). Motivation (6. Aufl.). Stuttgart: Urban.

• Rheinberg, F. & Krug, S. (2005). Motivationsförderung im Schulalltag: psychologische Grundlagen und praktische Durchführung. Göttingen: Hofgrefe.

• Schiefele, U. & Köller, O. (2001). Intrinsische – extrinsische Motivation. In D. Rost (Hrsg.), Handwörterbuch Pädagogische Psychologie (S. 304-39). Weinheim: Beltz.

• Vollmeyer, R. & Brunstein, J. (Hrsg.) (2005). Motivationspsychologie und ihre Anwendung. Stuttgart: Kohlhammer.

• Weißbrodt, W. (2000). Leistungs- und Lernmotivation. In G. Bovet & Huwendiek(Hrsg.), Leitfaden Schulpraxis. Pädagogik und Psychologie für den Lehrberuf (S. 220 -239). Berlin: Cornelsen.