Wtitstock / Dosse · Dosse und Glinze ganz im Süden, zwischen die sich die Burg zwängt,...

24
Wittstock / Dosse Frischer Geist in alten Mauern

Transcript of Wtitstock / Dosse · Dosse und Glinze ganz im Süden, zwischen die sich die Burg zwängt,...

  • Wittstock / DosseFrischer Geist in alten Mauern

  • Die Prignitz - Landschaft zwischen Elbe und Müritz

    Das Wittstocker Land ist Teil der Prignitz, jener historischen Landschaft, die sich

    von der Elbe aus wie ein Keil zwischen Mecklenburg und Brandenburg schiebt

    und bis vor die Tore Rheinsbergs reicht. Diese alte Kulturlandschaft gehört zu

    den ursprünglichen Teilen Brandenburgs. Städte wie Havelberg, Putlitz oder

    Wittstock waren schon geschichtsträchtig, als Berlin noch sumpfi ges Ödland

    war.

    Die dünn besiedelte Landschaft entbehrt der Superlative; Wälder, Wiesen, Wei-

    den, Alleenstraßen und Bäche dominieren eine Region, die durch die wellige

    Ebene geprägt ist.

    Wittstock, in der östlichen Prignitz gelegen, ist das Tor zur im Norden und

    Osten gelegenen Mecklenburgischen Seenplatte. Die Müritz ist nahe, ihre Aus-

    läufer reichen bis an das Stadtgebiet heran ...

    SachsenAnhalt

    Sachsen

    Polen

    Nieder-Sachsen

    Mecklenburg-Vorpommern

    Brandenburg

    Prignitz

    Hamburg

    Wittstock

    Wittenberge

    Rostock

    A19

    A24

    A24

    Berlin

    Neuruppin

    Müritz

    Waren

    Röbel

  • Willkommen in Wittstock / Dosse

    An einem Tag ohne große Hast die

    drei größten Städte Deutschlands

    besuchen, ist das möglich? Ja!

    Frühstück in Berlin!

    Abendessen in Hamburg!

    Mittagessen in Wittstock!

    Während Berlins und Hamburgs

    Größe selbstverständlich ist, staunt

    man bei Wittstock. Doch nicht die

    Einwohnerzahl, sondern die Fläche

    von 417,9 km² macht die „Groß-

    stadt“ mit 25 Ortsteilen aus.

    Mit dem Prignitz - Express von Berlin

    oder von Wittenberge aus ist Witt-

    stock gut und schnell zu erreichen.

    Mindestens so rasch ist man mit

    PKW vom Autobahndreieck Witt-

    stock über die Abfahrten Wittstock

    (A 19) oder Pritzwalk (A 24) im Zen-

    trum der historischen Altstadt.

    01

    Wittstock/Dosse

    Wittstock und seine Ortsteile

  • 02

    St. Marienkirche

    Wittstocks Wurzeln reichen ins 10.

    Jahrhundert zurück; der Ort sla-

    wischen Ursprungs (altpolabisch

    Vysoka - hochgelegener Ort) ge-

    hört zur Erstausstattung des Bistums

    Havelberg. Der wehrhafte Charak-

    ter der Stadt ist es, der Wittstocks

    unvergleichliches historisches Flair

    ausmacht: Eine fast 2,5 km lange

    Backsteinmauer, markante trutzige

    Gebäude und die Wallanlagen mit

    zwei Wällen und drei Gräben im

    Norden. Dazu die beiden Flüsse

    Dosse und Glinze ganz im Süden,

    zwischen die sich die Burg zwängt,

    Ausgangspunkt der Besiedelung.

    Eine uneinnehmbare Stadt, zumin-

    dest bis zum Beginn des Dreißig-

    jährigen Krieges! Wie die größere

    Zahl der Prignitzstädte wurde auch

    Wittstock im 13. Jahrhundert zur

    Stadt erhoben, 1248 verlieh ihr der

    Bischof Stendaler Stadtrecht. Hand-

    werker und Ackerbürger bildeten

    den Hauptteil der Bevölkerung bis

    ins 19. Jahrhundert. Erst nach 1850

    entstanden kleine Fabriken.

    Wer Wittstocks Alt-

    stadt zu Fuß oder per Rad

    kennenlernen will, hat keine

    Probleme. Wie ein Doppelrahmen

    umklammern die Stadtmauer und

    ein gepfl egter Grüngürtel die etwa

    26 ha große Altstadt. Am besten er-

    schließt man sich die Stadt vom Sü-

    den her, wo sich einst die gewaltige

    Bischofsburg befand.

    Der 33 m hohe Turm, weithin sicht-

    bar, ist letzter Zeuge der Anlage, die

    den Havelberger Bischöfen von 1271

    bis 1548 Heimstatt war. Neben die-

    ser sogenannten Oberburg gab es

    einen Wirtschaftsteil, „Unterburg“

    genannt, an die sich - durch ein Tor

    getrennt - die Burg- oder Amtsfrei-

    heit anschloss. Hier erhebt sich auch

    das Telschowsche Haus, dessen Ge-

    schichte sich fast lückenlos bis 1566

    zurückverfolgen lässt und in dem

    sich die erste Wittstocker Poststation

    befand. Die 1681 errichtete Postlinie,

    die Güstrow mit Berlin verband, be-

    nötigte anfänglich fast einen ganzen

    Tag von hier in die heutige Haupt-

    stadt. Das gesamte Quartier mit re-

    präsentativen Gebäuden, aber auch

    kleinen, einetagigen Häusern und

    den winkligen Straßen ist großzü-

    gig restauriert worden. Nur wenige

    Schritte sind es bis zum Kirchplatz,

    der mit seinen Häusern aus dem 18.

    und 19. Jahrhundert vom Wahrzei-

    chen Wittstocks dominiert wird: der

    St. Marienkirche. Wuchtig, aus Back-

    stein errichtet, erhebt sich eine drei-

    schiffi ge gotische Hallenkirche, die

    im 13. und 14. Jahrhundert entstand

    und im 15. Jahrhundert erweitert

    und mit geradem Ostabschluss ver-

    Ein Spaziergang durchdie Altstadt

    Telschowsche Haus

    Burganlage

    Altstadtansicht

  • 03

    sehen wurde. Der über 60 m hohe

    Turm mit seiner barocken Haube ist

    als Aussichtpunkt sehr zu empfeh-

    len und dient dem Ortsfremden wie

    alle Türme der Stadt als Orientie-

    rungshilfe. Stadt und Umland liegen

    dem Besucher zu Füßen, wenn er

    die mehr als 200 Stufen erklommen

    hat. Das Innere der Kirche wirkt fast

    nüchtern - schlicht. Um so mehr

    fallen die wertvollen Ausstattungs-

    details auf. Im Zentrum zwei auf-

    einander gesetzte Altäre aus dem

    16. Jahrhundert. Der obere gehörte

    vermutlich in die Bischofskapelle der

    Wittstocker Burg; der untere ist ein

    Werk des Lübecker Altarschnitzers

    Claus Berg. Eine Sandsteinmadonna

    ( „Wittstocker Madonna“, um 1400),

    ein Tabernakelhäuschen (1516), eine

    Renaissancekanzel sowie eine Taufe

    und die mit 3575 Pfeifen bestückte

    Schuke- Orgel runden die Innenein-

    richtung ab. Am südöstlichen Rand

    des Kirchplatzes, gewissermaßen im

    Blickfeld des matt silberglänzenden

    Friedensengels steht das Superinten-

    dentenhaus, früher Inspektorenhaus;

    erbaut nach 1720. Auf der Nordseite

    erhebt sich ein altes Fachwerkhaus

    mit einer Hausinschrift, die auf den

    Wiederaufbau des Gebäudes nach

    dem Stadtbrand hinweist. Die eben-

    erdige kleine Tür deutet auf einen

    Eiskeller hin, den es in zahlreichen

    Wittstocker Bürgerhäusern gab. Altar der St.Marienkirche

    Luftaufnahme Wittstock

  • 04

    Unangefochtenes Zentrum Witt-

    stocks ist der Markt mit dem Rathaus.

    Es wurde 1905/06 unter weitge-

    hender Beibehaltung der Gerichts-

    laube umgebaut. Hier fi ndet man

    Terrakotten aus dem Jahre 1533, die

    ältesten Gestaltungselemente am

    Gebäude. Der Besucher kann das

    Rathaus besichtigen, zumindest das

    untere und obere Foyer mit Resten

    von Jugendstilelementen, die leider

    nach dem Brand 1954 und dem an-

    schließenden Wiederaufbau in Mit-

    leidenschaft gezogen wurden. Das

    Gemälde im Großen Saal, 1913 vom

    in Wittstock geborenen kaiserlichen

    Hofmaler Georg Marschall geschaf-

    fen, verbrannte 1954 ebenfalls, wur-

    de aber 1992 rekonstruiert. Es zeigt

    die Übergabe der Stadtrechte 1248.

    Eine bemerkenswerte Jugendstilfas-

    sade hat auch die Adlerapotheke

    gegenüber der Gerichtslaube.

    Seit fast 450 Jahren am Ort, er-

    langte sie am 24. Mai 1716 traurige

    Berühmtheit. Der unvorsichtige,

    branntweinzapfende Apotheker Ge-

    orgi soll mittels einer „zerbrochenen

    (Branntwein)Blase“ den verheeren-

    den Stadtbrand ausgelöst haben,

    der fast Dreiviertel der Stadt zer-

    störte und Wittstock äußerlich tief-

    greifend veränderte, denn von nun

    an durften Häuser (wie auch in an-

    deren preußischen Städten) wegen

    der einfacheren Löscharbeiten nur

    noch traufständig (mit der Langseite

    zur Straße) gebaut werden.

    Von der Apotheke aus erblickt man

    in nördlicher Richtung das Gröper-

    tor und die Heilig-Geist-Kirche. Als

    St.-Spiritus-Kirche war sie vermut-

    lich für Kaufl eute und Reisende An-

    dachtskirche. Ihre Anfänge reichen

    in die erste Hälfte des 14. Jahrhun-

    derts; nach dem Stadtbrand 1716

    wurde sie neu erbaut. Die gründ-

    liche Restaurierung 1996/97 ermög-

    lichte eine umfassendere Nutzung

    auch für Kunst- und Kulturveran-

    staltungen. Äußerlich hat die Kirche

    gewonnen, weil die Steinsichtigkeit

    des Schiffes wiedererstand.

    Das Gröpertor ist das letzte erhaltene

    von drei Stadttoren. Es entstand im

    14. Jahrhundert und wirkte durch

    seine Erhöhung 1503 und die Vor-

    tore wie eine Drohgebärde gen Nor-

    den. Die anderen beiden Toranlagen

    wurden im 18. und 19. Jahrhundert

    vor allem wegen Baufälligkeit abge-

    rissen, ein Schicksal, das auch dem

    Gröpertor zugedacht war. Als 1867

    keine Zollkontrolle mehr nötig war,

    blieben die Toranlagen ständig of-

    fen und verloren an Bedeutung.

    GröpertorRing

    str.

    Baustr.

    Stadthalle

    Polizei

    Bahnhof

    Freizeit-zentrum

    Rathaus

    Heilig-Kreuz-Kirche

    Kettenstr.

    Ketten

    str.

    Königstr.

    Burgstr.

    Wer

    derst

    r.

    Eisenbahnstr.

    Pritzwalker

    Str.

    be

    ler S

    tra

    sse

    Kyrit

    zer S

    tr.

    Rheinsberger Str.

    Grö

    pe

    rstr.

    Me

    yen

    bu

    rge

    r

    Ch

    au

    ss.Auf d. Freiheit

    Dosse-teich

    St. Ma

    rien

    str.

    St. Marien-kirche

    Posts

    tr.

    Poststr

    .

    Burgstr.Sc

    tzen

    str.

    Heilig-Geist-Kirche

    geiststr.

    Heilig

    Telschowsches Haus(erste Poststation)

    Dosse

    SchwedenpappelSchwedenstein

    Museen“Alte Bischofsburg”

    P

    P

    P

    P

    Glinze

    Kuhstr.

    Pfarrhaus(Inspektorenhaus)

    Marktehem.

    Ausspannung

    Dubesches Haus

    Adler-Apotheke

    Grö

    per

    ma

    uer

    Glinzmauer

    Brin

    kma

    uer

    Gröpermauer

    Am

    Ky

    ritze

    r Tor

    Jahn-Friesen-Körner-Denkmal

    AlteMöbelfabrik

    INFORMATION

    TOURIST

    Stadt-verwaltung

    Stadtplan von Wittstock

    Adlerapotheke

    Heilig-Geist-Kirche

  • 05

    Rathaus

    GröpertorGemälde im Rathaus

  • 06

    Nach einer Besichtigung der In-

    nenstadt und einer eventuell not-

    wendigen Stärkung bietet sich eine

    Wanderung um die Stadtmauer an.

    Sowohl innerhalb als auch von au-

    ßen kann man die Mauer „erwan-

    dern“. Am günstigsten beginnt man

    am Dosseteich, einem Erholungsbe-

    reich im Osten der Stadt.

    Im ehemaligen Spritzenhaus der

    Wittstocker Wehr hat sich die Tou-

    ristinformation etabliert und Tipps

    und Infomaterial stehen umfang-

    reich zur Verfügung. Dem aufmerk-

    samen Beobachter entgehen sicher

    nicht das letzte Giebelhaus, lange

    vor dem großen Brand entstanden,

    und ein Fachwerkeckgebäude mit

    Toreinfahrt. Es handelt sich um eine

    der letzten Ausspannungen, von de-

    nen die Stadt zu Anfang des 20. Jahr-

    hunderts fast 40 hatte und die drei

    Aufgaben erfüllten: Ausspannung

    für das Vieh, Tante - Emma - Laden

    und damit verbunden Gastronomie

    in verschiedenster Qualität.

    Noch im 19. Jahrhundert beherrsch-

    ten Fachwerkhäuser das Stadtbild

    und Wittstock führte das Attribut

    „märkisches Rothen-

    burg“. Die negative

    Meinung zu dieser

    Bauweise verleitete

    die Wittstocker dazu, ihre Fachwerke

    zu überputzen. Leider kann nur hin

    und wieder eine solch schöne Fas-

    sade der Vergangenheit freigelegt

    werden.

    Am Dosseteich befand sich auch

    Wittstocks erstes Industriegebiet.

    Die Jahrhunderte dominante Tuch-

    produktion in der Innenstadt fand

    nach der Wende zum 20. Jahrhun-

    dert hier ein neues Domizil. Die

    Reste der Tuchfabrik von Friedrich

    Wilhelm Wegener (Teil des Tuchkar-

    tells Quandt) mit hübscher Fassaden-

    verzierung erinnern neben solchen

    Straßen- bzw. Flurnamen wie Ket-

    ten- und Walkstraße sowie Bleich-

    wall an alte Tuchmacherzeiten.

    Picknick am DosseteichDubesches Haus

    Königstraße

    Touristinformation

  • 01

    07

    Bei einem Spaziergang durch die

    Altstadt fallen innerhalb und außer-

    halb der Stadtmauer immer wieder

    zahlreiche gepfl egte Rosenbeete

    und Rabatten auf, vor allem die an

    vielen Häusern emporrankenden

    Kletterrosen. Der regionale Freun-

    deskreis des „Vereins deutscher Ro-

    senfreunde“ hat diese Pfl anzaktion

    initiiert. Der Wittstocker Friedrich

    Schneider II, eigentlicher Begrün-

    der des deutschen Rosistenvereins,

    hat seit 1879 für die Verbreitung der

    Rose in Wittstocks Gärten und Parks

    gesorgt. Ihm zu Ehren werden seit

    1995 regelmäßige Ausstellungen

    veranstaltet, außerdem wird eine

    Rosenkönigin gekürt. Wittstocks

    Partnerstadt Uetersen, anerkannte

    deutsche Rosenstadt, wirkt hier un-

    terstützend. Viele Rosenstöcke fan-

    den von der in Schleswig-Holstein

    liegenden Stadt den Weg an die

    Dosse.

    Eine Stadt der Rosen

    Rosen an der Stadtmauer Die vierte Rosenkönigin Wittstocks

  • 01

    08

    Der historisch interessierte Besucher

    ist in den Museen Alte Bischofsburg

    genau richtig. Im Turm der alten

    Burg befi ndet sich das Museum des

    Dreißigjährigen Krieges, das ein-

    zige seiner Art in Deutschland. „7

    Etagen bis zum Frieden“, so titelte

    einst die FAZ (Frankfurter Allge-

    meine Zeitung). Denn über sieben

    Etagen verfolgt man die Machtge-

    lüste der Herrschenden, die Leiden

    der Bevölkerung, das Schicksal der

    Soldaten als Opfer und Täter, die

    Waffen und ihre Anwendung in

    den Schlachten bis hin zum langer-

    Eine Stadt mit Geschichte

    Historische EinzeigeruhrAusstellung im Ostprignitzmuseum

    sehnten Frieden. Diese Ausstellung

    ist textlich und medial dreisprachig

    gestaltet (deutsch, englisch, schwe-

    disch) und wird durch museums-

    pädagogische Programme unter-

    stützt.

    Das Ostprignitzmuseum im soge-

    nannten Bürgermeisterhaus widmet

    sich der Regionalgeschichte, der Bi-

    schofszeit in Wittstock, dem dörf-

    lichen und städtischen Leben und

    Höhepunkten der Stadtgeschichte.

    Wechselnde Sonderausstellungen

    runden ein sehr breites Angbot ab.

  • 01

    09

    Wittstocks neue Stadthalle oder die

    Max - Schmeling - Halle im Ortsteil

    Sewekow bieten wie der Marktplatz

    oder der Burghof günstige Voraus-

    setzungen für größere Kulturveran-

    staltungen. Wenn der WCC, der im

    ganzen Land bekannte Wittstocker

    Karnevalsklub auftritt, reichen die

    600 Plätze in der Stadthalle nur aus,

    wenn mehrere gleichartige Veran-

    staltungen stattfi nden.

    Ein jährlicher Höhepunkt ist der „Sa-

    genhafte Abendspaziergang“ in hi-

    storischen Kostümen durch die Alt-

    stadt. Hier werden Begebenheiten

    aus der Stadtgeschichte lebendig.

    Manch bekannter Wittstocker aus

    längst vergangener Zeit tritt dem

    Besucher geradezu leibhaftig ent-

    gegen; sei es der liebenswerte Bi-

    schof Konrad, die gefürchtete Hexe

    Dossmann, die legendäre Markt-

    händlerin Mutter Mosolf oder die

    geriebene Hochstaplerin Lucie Lenz.

    Einen festen Platz im Kulturkalender

    haben auch das Theater zur Mitter-

    nacht auf dem oberen Burghof und

    das internationale Orchesterfestival

    auf dem Markt. Vor allem Schweden

    ist hier vertreten.

    Dazu die vielen kleineren Veran-

    staltungen in beiden Kirchen oder

    im Rathaus oder in den Ortsteilen.

    Herausragend das in zweijährigem

    Abstand stattfi ndende Historien-

    spektakel „Die Schweden kom-

    men ...“. Mit Hunderten von Ak-

    teuren wird auf dem Bleichwall

    eine der blutigsten Schlachten des

    Dreißigjährigen Krieges nachgestal-

    tet, die Schlacht bei Wittstock vom

    4. Oktober 1636.

    Eine Stadt der Kulturund des Frohsinns

    Sagenhafter Abendspaziergang Kneipenalarm

    Theater zur Mitternacht

  • 01

    10

    Männerballett des WCC

    Highlight des Jahres 2008 wird die

    760 - Jahr - Feier der Stadt sein. Vom

    30. Mai bis 1. Juni lockt die Dosseme-

    tropole mit Festumzug, Mittelalter-

    Open - Air - Konzert

    Historienspektakel „Die Schweden kommen ...“

    markt, Open - Air - Konzert, Thea-

    ter, Kinderbühne, Höhenfeuerwerk

    und vielem mehr. Im Veranstal-

    tungsjahr 2009 wartet das nächste

    Schwedenspektakel und die 5. Ver-

    brüderung mit unseren mecklenbur-

    gischen Nachbarn wieder auf zahl-

    reiche Besucher.

  • 01

    11

    Schloss Freyenstein

    Burgen und Schlösser an der Dosse

    Burg Goldbeck

    Die Dosse, ein fast 100 km langes

    Flüsschen, durchfl ießt auch einen

    größeren Teil des Stadtgebietes von

    Wittstock. Im ausgehenden Mittel-

    alter war sie weit bedeutsamer als

    heute, verlief hier doch die Grenze

    zum Slawenland. Die Burgen und

    Schlösser, die am Oberlauf gehäuft

    anzutreffen sind, halten die Erinne-

    rung an jene Zeit wach ...

    Die bedeutende Burg Fretzdorf hat

    nach mehreren Umbauten ihr trut-

    ziges Aussehen eingebüßt, auch der

    ehemalige Lennépark ist nur noch

    resthaft vorhanden. Die reizvolle

    Fachwerkkirche sollte man sich aber

    ansehen. Ganz anders die nördlich

    davon gelegene Burg Goldbeck,

    letzte erhaltene Wasserburg an der

    Dosse, erstmals 1316 erwähnt. Ein

    unregelmäßiger polygonaler Ring

    hoher Gebäude umschließt den en-

    gen Hof. Hier scheint die Zeit seit

    Jahrhunderten stehen geblieben zu

    sein. Seit eh gab es enge Kontakte

    zur Wittstocker Bischofsburg, zumal

    Lehnsmänner des Bischofs hier resi-

    dierten.

    Das nördlich Wittstock gelegene

    Freyenstein kann sich gleich zweier

    befestigter Anlagen rühmen. Die

    eine befi ndet sich im Park. Es sind

    die Reste einer Renaissanceburg, die

    1556 an Stelle eines Vorgängerbaus

    entstand. Der noch erhaltene terra-

    kottageschmückte Westfl ügel wird

    museal genutzt und ist eines der be-

    liebtesten Fotomotive in Branden-

    burg. Kein Geringerer als der seiner-

    zeit in Europa geschätzte Domenico

    Parr wurde inzwischen als Baumei-

    ster ermittelt. Die zweite Anlage ist

    das sich an der Straße erhebende,

    fälschlicherweise als „neues Schloss“

    bezeichnete voluminöse Gebäude,

    in welches das Wittstocker Tor in-

    tegriert wurde. Auch die Reste der

    Stadtmauer und die Wallanlagen

    zeugen von einer lange Zeit gut be-

    festigten Stadt.

    Kirche Fretzdorf

  • 01

    12

    Freyenstein wurde wie viele Städte

    Ostdeutschlands im Zuge der Be-

    siedelung slawischer Gebiete im 12.

    und 13. Jahrhundert gegründet. Es

    ist jedoch älter, als die Ersterwäh-

    nung 1263 ausweist. Vermutlich ge-

    hört die Gründung in die erste Hälfte

    des 13. Jahrhundert. Als befestigter

    Grenzort in einer konfl iktreichen

    Region wurde es mehrfach zerstört

    und schließlich an anderer Stelle

    in geschützter Nähe wieder aufge-

    baut, aber deutlich kleiner als vor-

    her. Auch am neuen Ort entwickelte

    sich die Stadt rasch. Direkt am Markt

    entstand 1325 eine dreischiffi ge go-

    tische Hallenkirche, bei der sogar Lü-

    becker Kaufl eute mitwirkten, was auf

    die Beteiligung der Freyensteiner am

    Fernhandel Richtung

    Ostsee hinweist. Die Lage

    an einer alten hansischen

    Handelsstraße trug zweifellos

    zum wachsenden Wohlstand bei.

    Die Erinnerung an die alte Stadtstel-

    le blieb bei den Freyensteinern stets

    lebendig, zumal hin und wieder

    beim Pfl ügen Funde auftauchten.

    Nach Verlegen einer Telefonleitung

    1979 wurden Fundamente und

    Scherben entdeckt. Damit began-

    FreyensteinZwischen Archäologen und Pferdefreunden

    Innenraum SchutzgebäudeNachgestalteter Hausgrundriss

    fl äche ist mit ca. 25 ha fast so groß

    wie die Wittstocks, offenbar hatten

    die Stadtgründer ehrgeizige Pläne ...

    nen Grabungen, die sich periodisch

    bis 1987 erstreckten. Auch später

    blieb Freyenstein im Gespräch, da

    nur etwa 20 Stadtwüstungen in

    Mitteleuropa für archäologische

    Untersuchungen zur Verfügung ste-

    hen. 2002 wurden die Grabungen

    wieder aufgenommen. Mit großem

    Erfolg! Immer deutlicher stellte sich

    die hiesige Stadtwüstung als sehr

    gut erhalten heraus; sie ist praktisch

    eine Momentaufnahme aus der Zeit

    vor mehr als 700 Jahren. Die Stadt-

    Eröffnung Archäologischer Park

  • 01

    13

    Reit- und Fahrverein Freyenstein

    Vor mehr als 100 Jahren hat Freyen-

    stein seine Liebe für Pferde entdeckt.

    Solange gibt es bereits diverse Ver-

    anstaltungen für Pferdeliebhaber.

    Der ehemalige Kavallerieverein und

    jetzige Reit- und Fahrverein führt

    jährlich am letzten August-

    wochenende ein Reit- und

    Fahrturnier durch, das

    in der Welt des

    Pferdesports

    ein Begriff

    ist.

    Durch neueste Forschungen konnten

    ein regelmäßiges Straßennetz und

    ein zentral gelegener Marktplatz fi -

    xiert werden. Sensationell auch die

    Überreste einer bisher unbekannten

    Burganlage und bemerkenswert die

    zahlreichen Funde, zu denen auch

    Waffen und einige Münzen gehören.

    Relativ früh war die Rede von einem

    archäologischen Park, der entstehen

    könnte und in dem Stadtplanung

    und Stadtentstehung im Mittelalter

    thematisiert würden. 2007 wurden

    erste Teile des Archäologischen Parks

    Freyenstein übergeben; er erhielt das

    Attribut „national bedeutsam“. Man

    darf auf die weitere Entwicklung des

    Parks gespannt sein.

    Reit- und Fahrverein Freyenstein

    Freigelegter Keller

  • 01

    Empfehlenswert eine Wanderung

    zum Findling in der Oberheide oder

    auf alten Schmugglerpfaden zum

    Teerofen oder in der östlichen Hei-

    de zum Schießplatz der Wittstocker

    Schützengilde oder zum benach-

    barten Segelfl ugplatz, von wo aus

    Rundfl üge möglich sind.

    14

    Freizeitangebot fürJung und Alt

    Erholung von ruhig - beschaulich bis

    rasant - stürmisch, so könnte man

    das Potenzial unserer Region cha-

    rakterisieren.

    Sportlich Interessierte fi nden in

    Wittstock ein beachtliches Angebot:

    Eine Schwimmhalle, die wichtigsten

    Ballspielarten, einschließlich Feder-

    ball und Tennis sowie Kampfsport.

    Eine Vielzahl von Möglichkeiten bie-

    tet die im Norden Wittstocks gele-

    gene fast 40 km² große Heide, auch

    Schmugglerheide genannt, weil das

    „Geschäft mit der Konterbande“

    hier Idealbedingungen vorfand:

    dichte, fast unendliche Wälder und

    wenig Menschen. Es ist günstig, von

    Alt Daber aus in die Heide zu ziehen,

    denn der Ortsfremde fi ndet hier

    Informationstafeln und Wegweiser.

    Ob mit dem Kremser oder zu Pferd,

    zu Fuß oder per Rad, die Heide bie-

    tet Erstaunliches für Wanderer, Na-

    turfreunde, Freizeitsportler ...

    Ichlimer HerbstlaufHusky-Schlittenfahrt

    Schwimmhalle

    Segelfl ugplatz

  • 01

    15

    Auch in den Ortsteilen und Voror-

    ten ist der Besucher willkommen.

    Im südlich von Wittstock gelegenen

    Scharfenberg lockt nicht nur „Güld-

    ners Finnlandsauna“.

    Sewekow, das Urlauberdorf an den

    Müritzausläufern, verfügt über eine

    Natur - Kneippanlage. Während im

    Sommer Bootstouren und Badespaß

    angesagt sind, ruft im Winter der

    zugefrorene See zum Peekschlitten-

    rennen oder einer ausgedehnten

    Wanderung. Auch das an der Müritz

    gelegene Seehotel „Ichlim“ bietet

    zusätzlich zum stilvollen Restaurant

    mit romantischer Seeterrasse und

    Fischerklause ein breites Wellness-

    angebot. Überhaupt wird hier ein

    überraschend vielfältiges Programm

    geschnürt.

    Während Sewekow mit gut be-

    schilderten Wanderrouten und Rad-

    wegen aufwartet (bis zu 32 km), hat

    das Wittstock fernste Dorf Zempow

    fünf Naturlehrpfade geschaffen. Für

    Erwachsene und Kinder sind diese

    durch Schautafeln und kleine Aufga-

    ben bestückten Wege ein Gewinn.

    Seit Jahrzehnten ist Zempow durch

    sein Autokino bekannt; seit ca. 20

    Jahren begrüßt Marina Gentsch in

    „Gingko“, heute Gesundheitsgalerie

    ihre Gäste mit dem Schwerpunkt:

    Gesundheit aufbauen durch „Palo-

    hamet“. Der aufmerksame Besucher

    wird in dem 140 - Einwohnerdorf

    noch viel, viel mehr entdecken ...

    Campingplatz Schweinrich Tandemfahrt durch den Wittstocker Raum

    FinnlandsaunaAuf dem Nebelsee

  • 01

    16

    Mit dem Fahrrad aufEntdeckertour

    Wenn die ersten Frühlingswinde

    übers Land wehten, hörte man

    einst, es sei nun wieder Zeit zu wan-

    dern. Und das fahrende Volk machte

    sich reisefertig. Heute ist es das rad-

    fahrende Volk, das zum Sammeln

    bläst. Die Fernradwege wimmeln

    an den ersten Sonnentagen von

    Begeisterten. Zwei große Fernrad-

    wege, der Elberadweg und der Rad-

    weg Berlin - Kopenhagen, streifen die

    Prignitz, der eine ganz im Westen,

    der andere im äußersten Osten. An-

    dere durchqueren die Prignitz oder

    sind meist etwas kürzere regionale

    Radtouren.

    Eine besondere Tour ist die Schwe-

    denstraße, die eher Autofahrern

    anzuraten ist. Die westliche Route

    führt durch Städte, die aufs engste

    mit schwedischer Geschichte ver-

    bunden sind. Sie beginnt in der

    alten Hansestadt Wismar, die erst

    1903 wieder an Deutschland fi el,

    führt über Wittstock, den einzigen

    Brandenburger Schlachtort im Drei-

    ßigjährigen Krieg, über Fehrbellin,

    Ort preußischen Triumphs 1675,

    schließlich nach Berlin.

    Die Tour Brandenburg

    Die mit über 1100 km wohl längste

    Radtour in Deutschland durchquert

    die Prignitz in Ost - West - Richtung.

    In unserer Gegend führt sie von Hei-

    ligengrabe über Wittstock, Berlin-

    chen und Sewekow nach Zempow,

    um dann ins Ruppiner Land ein-

    zutauchen.

    Die Bischofstour

    Dieser 96 km lange Radweg bietet

    sich als ideale Verbindung zwischen

    dem Elberadweg und dem Radweg

    Berlin -Kopenhagen an. Er durch-

    quert von Havelberg aus die Prignitz

    in Nord - Ost - Richtung und soll von

    Wittstock aus bis Röbel geführt wer-

    den. Damit verbindet er die alten

    Wirkungsstätten der Bischöfe: Ha-

    velberg, die Wiege der Prignitz, den

    durch das Wunderblut bekannten

    Pilgerort Bad Wilsnack, die trutzige

    Plattenburg und den seit 1271 in

    Wittstock gewählten Bischofssitz.

    Aber was ist alles sonst noch zu ent-

    decken! Vom Pollo, Brandenburgs

    einziger Kleinbahn angefangen, ...

    Durch die Schmugglerheide

    Diese Erlebnisstraße verbindet Witt-

    stock mit Röbel und damit Bran-

    denburg und Mecklenburg. Die

    Straße führt über Alt Daber, vorbei

    an der Daberburg, zum Museum

    des Todesmarsches im Belower

    Wald zur Burg Novum Castrum

    Wenden in Wredenhagen, wo ne-

    ben Falknerhof und Naturlehr-

    pfad auch das Vogelparadies am

    Mönchsee zu besichtigen ist. In

    Bollewick steht Deutschlands größ-

    te Feldsteinscheune. Durch Mär-

    kte, Handwerkerläden und Kultur-

    programme kommen an manchen

    Wochenenden Tausende Besucher

    hierher. Neueste Attraktion ist eine

    gläserne Fleischfabrik. Nur eine kur-

    ze Strecke ist es bis Röbel, der klei-

    nen bunten Stadt am Mecklenbur-

    gischen Meer. Das Haus des Gastes

    und der Hafen empfehlen sich für

    wassertouristische Veranstaltungen.

    Auf Bischofstour Tour de Prignitz

  • 01

    17

    Auch fünf andere Routen stehen für

    Tages - Touren zur Auswahl. Für die-

    se sogenannten „Kleeblatt - Touren“

    ist stets die Wittstocker Altstadt Aus-

    gangs- und Endpunkt.

    Die Brausebachtour

    Sie führt in östlicher Richtung in das

    kleine Dorf Zootzen und durch das

    romantische Brausebachtal, vorbei

    an mehreren Staus nach Dossow,

    durch ausgedehnte Mischwälder in

    Dossenähe nach Fretzdorf, schließ-

    lich über Herzsprung, Königsberg

    und Christdorf vorbei am Scharfen-

    berger Schlachtfeld nach Wittstock.

    Neben der Schönheit der Landschaft

    sind es sehenswerte Kirchen (beson-

    ders Fretzdorf, Königsberg und die

    Stüler - Kirche in Christdorf), die die-

    se eindrucksvolle Tour prägen.

    Die Fischtour

    Auf dieser Tour passiert man meh-

    rere Kleinseen am Rande der Meck-

    lenburgischen Seenplatte. Sie sind

    Nebenarme der Müritz und überwie-

    gend ohne Motorbootverkehr. Stille

    und Beschaulichkeit beherrschen

    nicht nur die Landschaft, sondern

    auch die kleinen Dörfer am Wege.

    Die Tour führt über Berlinchen nach

    Sewekow ins mecklenburgische

    Buchholz, schließlich am Ufer des

    Nebelsees entlang zurück nach Se-

    wekow. Über Kuhlmühle und Walk-

    mühle, beide am Baalsee gelegen,

    geht es über Dranse, Schweinrich

    und Zootzen nach Wittstock. Für

    Badelustige und Naturfreunde, aber

    auch für Pilz- und Blaubeersammler

    ein Tipp!

    Die Schmugglertour

    Im ersten Teil verläuft sie wie die

    Fahrtroute durch die Schmuggler-

    heide. Erst nach dem Besuch Wre-

    denhagens nimmt sie eigene Wege.

    Über den Mönchsee führt sie nach

    Kieve am Glambecksee, nach Sewe-

    kow und Berlinchen. Am Rande der

    südlichen Heide entlang, vorbei am

    Segelfl ugplatz, an der Schießanlage

    und dem wüsten Dorf Groß Berlin

    erreicht man über Alt Daber wieder

    Wittstock. Auch hier dominieren

    Wandern, Baden und Naturerlebnis!

    Für die Jüngere Generation ein Tipp:

    Open - Air -Veranstaltungen auf dem

    alten Flugplatz (Airbase Wittstock).

    Auf Schmugglertour

    Wittstocker Heide

    Feldsteinscheune in Bollewick

    Röbel / Müritz

    Bollewick

    WredenhagenBelow

    Alt Daber

    Wittstock / Dosse

    Erlebnistour„Durch die Schmugglerheide“

  • 01

    18

    Gutshaus Tetschendorf

    Die Schlosstour

    Von Wittstock aus radelt man zu-

    nächst Richtung Biesen, verlässt

    dann die Freyensteiner Straße, um

    die schmucken Kolonistendörfer

    Eichenfelde und Heinrichsdorf zu

    besuchen. Der Gutshof der Familie

    Mohrmann überrascht mit vielfäl-

    tigen Kulturveranstaltungen. Über

    Wulfersdorf gelangt man durch die

    Dosseniederung nach Freyenstein.

    Der Rückweg führt über Niemerlang,

    Tetschendorf, Ackerfelde, Zaatzke

    und Jabel. Neben dem Naturerlebnis

    ist manch schönes Bauwerk zu entde-

    cken, etwa die Wulfersdorfer Kirche,

    das Gutshaus in Tetschendorf, die

    Schinkel - Kapelle im Zaatzker Orts-

    teil Glienicke. Gleich zwei Kirchen

    bietet das kleine Dorf Jabel. Wer sich

    hier umsieht, kann noch manches

    entdecken. Geheimtipp: Café an der

    grünen Oase! Und vielleicht fi ndet

    man sogar den beschwerlichen Weg

    zum slawischen Burgwall.

    Die Klostertour

    Vom Stadtkern aus führt der Weg

    vorbei an der alten Burganlage zum

    Schwedenstein, einem 80 Tonnen

    schweren Gedenkstein neben der

    Schwedenpappel. Das Schlachtfeld

    am Scharfenberg, die Dörfer Papen-

    bruch, Blandikow, Grabow, Rosen-

    winkel und Blumenthal sind die

    nächsten Stationen. Unmittelbar

    am Ort und weithin zu sehen:

    Deutschlands höchster Holzaus-

    sichtsturm (45 m) mit schöner Aus-

    sicht ins weite Land! Dem Orts-

    teil Horst sollte man einen Besuch

    nicht versagen. Die Schlossruine,

    der alte Park und die restaurierte

    Kapelle entschädigen allemal. Über

    Hoheheide kommt man nach Hei-

    ligengrabe. Vor dem Besuch des

    Klosters winken der Naturlernpfad

    „Rote Brücke“ und die Kneippanla-

    ge am Nadelbach. Diese Tour bietet

    ein sehr facettenreiches Programm:

    sehenswerte Bauwerke, schöne Aus-

    sicht und körperliche Fitnesspro-

    gramme!

    Eine ganz junge Radtour ist der erst

    im Herbst 2007 eröffnete Prignitz -

    Express - Radweg.

    Parallel zur Regionalexpress - Strecke

    verlaufend, verbindet er die Städte

    Wittstock und Neuruppin.

    Mancher Ort an der Strecke fordert

    eine längere Pause, etwa Rossow

    mit dem herrlichen Altar und den

    Wandmalereien in der Kirche oder

    das durch den Theatersommer be-

    kannte Netzeband. Natur und Kultur

    werden hier überreichlich geboten!

    Holzturm bei Blumenthal

    Kirche Rossow

    Schwedenstein

  • 01

    19

    Kräuterfee vom DossegrundPicknick auf dem Lande

    Bauernhöfe, Pensionen, Ferienquartiere

    Ferien auf dem Bauernhof, eine

    schöne Ferienwohnung am Wasser

    oder in der historischen Wittstocker

    Altstadt - das alles ist möglich, auch

    für den Besucher, der das Besondere

    wünscht:

    In Freyenstein empfi ehlt sich der

    touristisch orientierte Hirschhof Hil-

    debrandt, ein Bauernhof mit Wild-

    rinderherde und Damhirschgatter.

    Mit dem Traktor - Planwagen kommt

    man den Tieren sehr nahe, die auf

    den Moorwiesen einer Niederung

    weiden. Diese Rinder, Damhirsche,

    Heidschnucken und neuerdings

    Muffl ons werden extensiv ganzjäh-

    rig in freier Natur gehalten; sie sind

    nicht nur schön anzuschauen, son-

    dern auch Fleischlieferant für haus-

    eigene Schlachterei und Gastrono-

    mie.

    In Zempow kann man Quartier auf

    dem idyllischen Bauernhof der Fa-

    milie Bergmann beziehen oder auf

    der Bioranch in Ferienhäusern, die

    in Holzbauweise errichtet wurden.

    Die ökologischen Baumaterialien

    garantieren zu jeder Jahreszeit ein

    behagliches Raumklima. Die ange-

    botenen Reitkurse werden nicht nur

    von Kindern wohlwollend ange-

    nommen. Haus- und Wildtier- Ein-

    richtungen sind in unserer Region

    häufi g anzutreffen; die Reiterhöfe

    in Dossow und Berlinchen belegen

    das ebenso wie das Damwildgatter

    bei Haßlow oder die Alpakazucht in

    Dranse.

    Zahlreiche Pensionen sind für Gäste

    eingerichtet, so z.B. auch die der

    Familie Wulff in Alt Daber oder die

    Ferienquartiere in vielen Ortsteilen

    oder in Wittstock.

    Vielerorts verkaufen die Bauern

    auch Produkte aus eigener Produk-

    tion: Eier, Obst, Gemüse, Honig.

    Nicht immer leuchten die Angebots-

    schilder weithin, mitunter bedarf es

    eines Geheimtipps ...

    Die jährliche „Landpartie“ oder die

    vielen Erntefeste in den Ortsteilen

    werden stets gut besucht. Die am

    Ortseingang für solche Feste wer-

    benden kuriosen Strohpuppen sind

    nicht zu übersehen.

    Einen Besuch bei der Kräuterfee

    vom Dossegrund Barbara Som-

    merfeld sollte man fest einplanen.

    Was Großmutter noch wusste, das

    weiß die Fee heute wieder. Ihre ab-

    wechslungsreichen „Seminare“ sind

    eine Fundgrube für den Umgang

    mit Kräutern zu allen Jahreszeiten.

    Dass ihre Produktpalette nicht nur

    schmackhaft, sondern auch gesund

    ist, wissen die Einheimischen längst.

    Wie wäre es denn mal mit Kräuter-

    räuchern oder Teemischungen her-

    stellen?

  • 01

    20

    Rittermahl Marktstübchen

    „Es gibt auch Zeiten, wo wir was

    Gutes schmausen mögen!“ Das sagt

    nicht nur Mephisto zu Faust, das

    denkt auch jeder Reisende irgend-

    wann und recht regelmäßig. Unter

    dem Motto „Frisch und lecker“ hat

    die Prignitzer Küche einiges zu bie-

    ten, dazu aus eigener Produktion.

    So fi ndet man Spargel, Fisch und

    Gemüse ebenso wie Fleisch und

    manch köstliche Vorspeise!

    Eine Spezialität der Prignitz ist der

    Knieperkohl, auch suer Knieper ge-

    nannt.

    In mehreren Gedichten besungen,

    darf er in der Winterzeit nicht feh-

    len; selbst in der warmen Jahres-

    zeit wird es neuerdings angebo-

    ten. Dieses Kohlgericht (Weißkohl,

    Markstammkohl und Grünkohl)

    Unentbehrliche Gaumenfreuden

    wird je nach Wunsch mit Kohlwurst

    oder Kasslerscheiben gereicht und

    verlangt einen richtigen „Köhm“

    dazu, damit es im Bauch nicht kniept

    (kneift). Die meisten Gaststätten

    bieten „Knieper“ an; aber jede gas-

    tronomische Einrichtung hat auch

    ihre Besonderheiten.

    Der „Scharfenberger Krug“ lädt am

    offenen Kamin zur Schwedentafel

    oder zum Rittermahl ein. Selbstge-

    backenen Kuchen und kleine Delika-

    tessen gibt es im „Marktstübchen“.

    Im Hotel „Röbler Thor“ verbindet

    man auserlesene Speisen mit einem

    Blick auf die Fontäne am Dosseteich.

    In der Waldgaststätte „Zum Daber-

    bach“ werden Genießerrunden und

    Schmugglerabende angeboten.

    In den Sewekower Gaststätten ste-

    hen Fischgerichte von Aal bis Zan-

    der auf der Speisekarte. Im Seehotel

    „Ichlim“ kann man beim mecklen-

    burgisch - brandenburgischen Abend

    entspannen. Das Bauerncafé Nöhm-

    ke reizt durch sein Bauernmuseum,

    das einen Einblick in die Lebenswei-

    se der Sewekower in der Vergangen-

    heit bietet.

    Die Bioranch Zempow und der

    Hirschhof Freyenstein servieren nach

    Absprache mit dem Gast individuell

    gestaltete Gerichte. Manch Land-

    gasthof in den Ortsteilen lädt zum

    Verweilen ein ...

  • 01Eingang Rheinsberger Schloss

    Wer die „Großstadt“ an der Dosse

    erlebt hat, kann getrost seinen Blick

    in die Ferne schweifen lassen. Drei

    Orte mit „Adelsprädikat“ sollen be-

    sonders empfohlen sein!

    Nahe Wittstock in westlicher Rich-

    tung liegt das Kloster Stift Heiligen-

    grabe. Seinem Ruf, besterhaltene

    Klosteranlage Brandenburgs zu

    sein, wird es zunehmend gerecht,

    je weiter die Restaurierungsarbeiten

    voranschreiten. Einst verwöhnt von

    den preußischen Königen und den

    wilhelminischen Kaisern ist es wie-

    der zum Denkmal von nationaler

    Bedeutung geworden und ein Ort

    vielseitiger Begegnung. Heiliggrab-

    kapelle, Klosterkirche, Park, Muse-

    um, Friedhof - alles atmet Geschich-

    te und erlaubt dem Besucher, sich

    sehr individuell mit Heiligengrabe

    auseinander zu setzen. Die Abend-

    konzerte in den Sommermonaten

    und die neue Dauerausstellung im

    Museum runden das Bild ab, eben-

    so der Klosterladen.

    25 km sind es von Wittstock nach

    Meyenburg. Was kaum je-

    mand für möglich gehal-

    ten hätte, Schloss und

    Vor den Toren Wittstocks ...

    Park erstrahlen im alten Glanz. Seit

    2006 hat Josephine von Krepl hier

    ein Modemuseum von ungewöhn-

    licher Vielfalt eröffnet. Zur gleichen

    Zeit wurde ein Heimatmuseum ein-

    geweiht, das am Schicksal eines

    einzelnen Menschen und seiner

    Zeugnisse ein ganzes Jahrhundert

    spiegelt.

    Schlussendlich sei ein Edelstein

    genannt, dessen Glanz weit über

    Brandenburg hinaus leuchtet:

    Rheinsberg. Man erreicht es

    von Wittstock aus in einer halb-

    en Autostunde. Rheinsberg, das ist

    das heitere, das musische Preußen,

    weil jeder Besucher an den jungen

    Friedrich und seinen Bruder Hein-

    rich denkt. Aber die Stadt kann sich

    auf mehr berufen: auf Theodor Fon-

    tane und auch Kurt Tucholsky. Das

    Schloss am See, Schlosstheater, der

    Park mit dem Heckentheater, die

    Musikakademie, die kleine, mit Ca-

    fés verwöhnte Stadt, Rheinsberg ist

    nicht nur ein „Bilderbuch für Ver-

    liebte“, es ist eines zum Verlieben ...

    Kloster Stift Heiligengrabe

    Vor dem Meyenburger Schloss

  • Touristinformation WittstockWalter-Schulz-Platz 116909 Wittstock / Dosse

    Telefon: +49 (0) 33 94 / 43 34 42Telefax: +49 (0) 33 94 / 44 89 96

    E-Mail: [email protected]: www.wittstock.de

    ImpressumHerausgeber: Stadt Wittstock/DosseFotos: Archiv: Tourismusverband Prignitz e. V. Studio Prokopy; M. Hennen;Archiv: Museen Alte Bischofsburg; Reit- und Fahrverein Freyenstein;P. Waschescio; Seehotel Ichlim; D. Glöde; Fotostudio Mantey; M. Wirtz;Finnlandsauna; Gaststätte Scharfenberger Krug; G. Dochow; J. Jähne;Archiv: Schwimmhalle Wittstock; Archiv: Lübke Druck und DesignText: Dr. Wolfgang DostLayout und Druck: Lübke Druck und Design