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2 Typen, Muster und hybride Formen. Ein Typologisierungsmodell für interaktive Infografiken Wibke Weber 2.1 Einleitung In Kap. 1 haben wir die interaktive Infografik als ei- ne multimodale Darstellungsform beschrieben. Indem die Infografik die verschiedenen Modi (Sprache, Bild, Bewegtbild, Zahl, Ton, Layout etc.) zu einer Einheit integriert, nimmt sie hybriden Charakter an. In diesem Kapitel sollen nun Typen, Muster und hybride For- men exemplarisch vorgestellt werden, wie sie sich in den letzten Jahren nahezu explosionsartig herausgebil- det haben, getriggert durch technische Entwicklungen. Ziel ist es, ein anwendungsorientiertes Modell von Ty- pologisierungskriterien zu entwickeln, mit dem sich interaktive Infografiken und ihre Merkmale beschrei- ben lassen. 1 Um Typen, Muster und hybride Formen bei interaktiven Infografiken zu identifizieren, müssen zuerst die einzelnen Systeme bestimmt werden, die am Hybridisierungsprozess beteiligt sind. Der Begriff „Hybridität“ bezeichnet die Verschränkung zweier oder mehrerer Systeme, die bereits als getrennte Ganz- heiten existieren, zu einem neuen kohärenten Ganzen. Die Typen, Muster und Mischformen sowie das Typologisierungsmodell wurden in einer Kombinati- on aus deduktivem und induktivem Verfahren ermit- telt: (1) theoriegeleitet – der theoretische Rahmen mit konzeptionellen Überlegungen zu Eigenschaften von interaktiven Infografiken wurde bereits in Kap. 1 auf- gespannt; Typologisierungsansätze und Taxonomien, wie sie zu interaktiven Infografiken bereits vorliegen, folgen in Abschn. 2.2; (2) empirisch, aus einer quali- tativen Analyse von 70 interaktiven Infografiken. W. Weber B Hochschule der Medien, Wolframstraße 32, 70191 Stuttgart 2.2 Was andere schon erforscht haben Eine idiosynkratische Taxonomie über das gesamte Genre „Infographia“ hat Holmes (2012) erarbeitet, vi- sualisiert in Form einer Infografik. Als Kriterium für die erste Ebene wählt Holmes eine anwendungsori- entierte Perspektive und unterscheidet zwischen Print, 3-D (damit meint er Infografiken im Raum, z. B. in Museen), Web/Motion, Data Visualization und Data Images. „These are the many ways that today’s (and a couple of yesterday’s) practitioners are going about their business.“ (Holmes 2012) Für unsere Zwecke relevant sind die Kategorien Web/Motion und Data Vi- sualization, denen er folgende Typen zuordnet: Web/Motion: instructional videos, slide shows, ani- mated diagrams, interactive maps, interactive dia- grams Data visualization: large data sets, personal charts, experimental Für die Typenbildung nennt Holmes keine Kriterien; die Schlussfolgerung liegt jedoch nahe, dass er sich auch dabei an der Berufspraxis und seinem Experten- wissen als Informationsdesigner orientiert hat. Eine Taxonomie 2 speziell für interaktive Infografi- ken entwerfen Nichani und Rajamanickam (2003). Sie sprechen dabei von „Interactives“ und unterscheiden Narratives, Instructives, Exploratives und Simulati- ves. 3 Das Unterscheidungskriterium für diese Taxono- 1 Vorbild war das Leistungsmodell der Bildtypologisierung von Stöckl (2004). Vergleiche auch Stöckl (2012). 2 Die Begriffe Typologie, Taxonomie und Klassifikation werden synonym verwendet. 3 Diese Taxonomie verwendet auch George-Palilonis (2006, siehe CD) und ergänzt noch eine nicht definierte Kategorie 25 W. Weber, M. Burmester, R. Tille (Hrsg.), Interaktive Infografiken, DOI 10.1007/978-3-642-15453-9_2, c Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013

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2Typen, Muster und hybride Formen.Ein Typologisierungsmodellfür interaktive Infografiken

Wibke Weber

2.1 Einleitung

In Kap. 1 haben wir die interaktive Infografik als ei-ne multimodale Darstellungsform beschrieben. Indemdie Infografik die verschiedenen Modi (Sprache, Bild,Bewegtbild, Zahl, Ton, Layout etc.) zu einer Einheitintegriert, nimmt sie hybriden Charakter an. In diesemKapitel sollen nun Typen, Muster und hybride For-men exemplarisch vorgestellt werden, wie sie sich inden letzten Jahren nahezu explosionsartig herausgebil-det haben, getriggert durch technische Entwicklungen.Ziel ist es, ein anwendungsorientiertes Modell von Ty-pologisierungskriterien zu entwickeln, mit dem sichinteraktive Infografiken und ihre Merkmale beschrei-ben lassen.1 Um Typen, Muster und hybride Formenbei interaktiven Infografiken zu identifizieren, müssenzuerst die einzelnen Systeme bestimmt werden, dieam Hybridisierungsprozess beteiligt sind. Der Begriff„Hybridität“ bezeichnet die Verschränkung zweieroder mehrerer Systeme, die bereits als getrennte Ganz-heiten existieren, zu einem neuen kohärenten Ganzen.

Die Typen, Muster und Mischformen sowie dasTypologisierungsmodell wurden in einer Kombinati-on aus deduktivem und induktivem Verfahren ermit-telt: (1) theoriegeleitet – der theoretische Rahmen mitkonzeptionellen Überlegungen zu Eigenschaften voninteraktiven Infografiken wurde bereits in Kap. 1 auf-gespannt; Typologisierungsansätze und Taxonomien,wie sie zu interaktiven Infografiken bereits vorliegen,folgen in Abschn. 2.2; (2) empirisch, aus einer quali-tativen Analyse von 70 interaktiven Infografiken.

W. Weber BHochschule der Medien, Wolframstraße 32, 70191 Stuttgart

2.2 Was andere schon erforscht haben

Eine idiosynkratische Taxonomie über das gesamteGenre „Infographia“ hat Holmes (2012) erarbeitet, vi-sualisiert in Form einer Infografik. Als Kriterium fürdie erste Ebene wählt Holmes eine anwendungsori-entierte Perspektive und unterscheidet zwischen Print,3-D (damit meint er Infografiken im Raum, z. B. inMuseen), Web/Motion, Data Visualization und DataImages. „These are the many ways that today’s (anda couple of yesterday’s) practitioners are going abouttheir business.“ (Holmes 2012) Für unsere Zweckerelevant sind die Kategorien Web/Motion und Data Vi-sualization, denen er folgende Typen zuordnet:� Web/Motion: instructional videos, slide shows, ani-

mated diagrams, interactive maps, interactive dia-grams

� Data visualization: large data sets, personal charts,experimental

Für die Typenbildung nennt Holmes keine Kriterien;die Schlussfolgerung liegt jedoch nahe, dass er sichauch dabei an der Berufspraxis und seinem Experten-wissen als Informationsdesigner orientiert hat.

Eine Taxonomie2 speziell für interaktive Infografi-ken entwerfen Nichani und Rajamanickam (2003). Siesprechen dabei von „Interactives“ und unterscheidenNarratives, Instructives, Exploratives und Simulati-ves.3 Das Unterscheidungskriterium für diese Taxono-

1 Vorbild war das Leistungsmodell der Bildtypologisierung vonStöckl (2004). Vergleiche auch Stöckl (2012).2 Die Begriffe Typologie, Taxonomie und Klassifikation werdensynonym verwendet.3 Diese Taxonomie verwendet auch George-Palilonis (2006,siehe CD) und ergänzt noch eine nicht definierte Kategorie

25W. Weber, M. Burmester, R. Tille (Hrsg.), Interaktive Infografiken, DOI 10.1007/978-3-642-15453-9_2,c� Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013

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mie bildet die kommunikative Funktion der Infogra-fik. Die Kategorien beschreiben Nichani und Rajama-nickam wie folgt (2003):� Narratives: „Stories (fact, fiction, faction) told with

a distinct point of view“� Instructives: „Step-by-step instructions explaining

how things work or how events occur“� Exploratives: „These usually allow readers to dis-

cover the intent themselves by active exploring andsensemaking.“

� Simulatives: „These allow readers to experience theintent themselves.“

Weitere Typologisierungsansätze findet man nur fürPrintgrafiken. Für die Pressegrafik differenziert Liebig(1999) zwischen Infografik, Kommentargrafik, Unter-haltungsgrafik und Zuordnungsgrafik. Auch hier stelltdie kommunikative Funktion das wichtigste Unter-scheidungskriterium dar. Ein weiteres Kriterium be-zieht sich auf die Darstellungstechnik und führt zuden Typen Textgrafik, Ikonische Grafik und Foto-grafik. Eine Reihe von Typologien für Printgrafikenorientieren sich an der Trias von Funktion, Karteund Diagramm.4 So unterscheiden Blum und Bucher(1998) zwischen Erklärgrafik, numerischer Grafik undTopo-Grafik; Bouchon (2007) systematisiert ähnlichmit anderen Bezeichnungen (Funktions-, kartografi-sche und statistische Infografik). Grundsätzlich lässtsich bei den vorliegenden Typografien eine Präferenzerkennen, entweder nach der vom Produzenten inten-dierten kommunikativen Funktion zu differenzierenoder nach einer Mischung aus Funktion (Erklärgrafik)und Darstellungstyp (Karte, Diagramm).

2.3 Qualitative Inhaltsanalyse

Da für interaktive Infografiken keine aktuellen Typo-logien oder Taxonomien vorliegen und die Differen-zierungskriterien für statische Infografiken allenfallsAnhaltspunkte für die interaktiven liefern können, un-tersuchten wir ein exemplarisch gewähltes Korpusinteraktiver Infografiken, um daraus ein Modell fürmögliche Typologisierungskriterien und Typen zu ent-wickeln. Dieses Modell soll gleichzeitig als ein Be-

„Extras“. Vergleiche auch Rajamanickam „Infographic design:a framework“ (2007).4 u. a. bei Bouchon (2007), Jansen und Scharfe (1999), Liebig(1999), Blum und Bucher (1998), Knieper (1995).

schreibungsinstrumentarium für interaktive Infografi-ken dienen. Wir analysierten in einem ersten Schritt150 Infografiken im Web, um uns generell einen Über-blick zu verschaffen über Themen, Aufbau und Struk-tur, Benutzerführung, Design, Interaktivität, Modi undkommunikative Funktion von interaktiven Infografi-ken. Die Infografiken stammten aus dem Journalismus,von Firmenwebseiten, aus den Bereichen Wirtschaft,Wissenschaft, Didaktik und Kunst (sog. „data images“,Holmes 2012). In einem zweiten Schritt kondensiertenwir das Untersuchungskorpus auf etwa die Hälfte derInfografiken (70). Wir konzentrierten uns dabei auf diejournalistischen Infografiken, denn dort kommen in-teraktive Infografiken als Darstellungsform nicht nuram häufigsten vor, sondern erfahren von dort aucheinen enormen Innovationsschub. Alle Grafiken sindführenden journalistischen Websites entnommen, wiesie zwischen 2007 bis 2012 publiziert wurden (sieheAuflistung 2.6 am Ende des Kapitels). Einige Infogra-fiken wurden mit dem Malofiej Award ausgezeichnet,dem „Pulitzer-Preis“ für Infografiken (Malofiej Award2011). Die Untersuchungskategorien und Kriterien ha-ben wir zum einen theoretisch abgeleitet aus denParametern, wie wir sie im vorausgehenden Kap. 1definiert haben; zum anderen wurden sie in den Ex-perteninterviews5 als zentral benannt für den Produk-tionsprozess.

Kategorien waren (siehe Abb. 2.1):� Kategorie: Text – sprachliche Aussage; Analyse-

kriterium: Titel, Teaser (zudem berücksichtigt: ver-linkter Artikel, direkt in die Grafik eingebundeneTexte, zusätzliche Begleittexte oder Dokumente,Moderationstext)

� Kategorie: Bild, weil der Bildmodus konstitutivist für Infografiken; Analysekriterium: Visualisie-rungsform/Bildtyp6

� Kategorie: Dramaturgische Struktur; Analysekrite-rium: Linearität/Nonlinearität

5 Interviewt wurden 19 Experten – Redakteure, Journalisten,Designer, Art Directors, Infografiker – aus acht Medienunter-nehmen (davon fünf in Deutschland, zwei in der Schweiz undeines in den USA). Untersuchungszeitraum war Mai 2011 bisAugust 2012, ausgewertet wurden die Interviews qualitativ mitder Grounded Theory-Methode. Methode und Ergebnisse wer-den ausführlich in Kap. 9 beschrieben.6 Wir zählen die Infografik zu den grafischen Bildern (nach Mit-chells Typologie der Bildlichkeit, 2008); Bildtypen, die in derInfografik vorkommen können, wären dann Diagramm, Kar-te, Zeichnung, Foto, Gemälde etc.; Subtypen: Balkendiagramm,technische Zeichnung, Choroplethenkarte etc.

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Abb. 2.1 Auszug aus der Inhaltsanalyse von 70 interaktiven Infografiken aus dem Online-Journalismus

� Kategorie: Interaktivität; Analysekriterium: Inter-aktivitätsgrad

Die Auswertung der Analyse hinsichtlich möglicherTypenbildung hat ergeben, dass sich die oben erwähn-te Trias aus Funktions-, statistischer und kartogra-fischer Infografik bei interaktiven Infografiken nichthalten lässt. Der Sprung vom statischen Medium Zei-tung/Zeitschrift in die Interaktivität des Webs setzteine Reihe von Hybridisierungsprozessen in Gang, diesich auf Produktebene genauso manifestieren wie aufProduktionsebene (siehe dazu Kap. 9). Neue Formenentstehen, deren Benennung oft schon an den fehlen-den Begriffen scheitert. Das Dilemma dieser hybridenFormen lässt sich gut an dem Beispiel „How MarianoRivera Dominates Hitters“ (siehe Abb. 1.7, Kap. 1) il-lustrieren: Wie nennt man eine Infografik, die medialgesehen als Video daherkommt, hauptsächlich im Mo-dus der gesprochenen Sprache und des Bewegtbildsexistiert, Realbilder (Foto des Baseball Pitchers Ri-vera) genauso enthält wie animierte Zeichnungen, aufDatenvisualisierung beruht und mit Motion Capture-

und 3-D-Technik arbeitet – aber dennoch unter Info-grafik firmiert, weil mit dem Internationalen Infogra-fikpreis Malofiej Award ausgezeichnet in der Rubrik„Best of Show“? Was könnte hier das typologisie-rende Kriterium sein? Trotz des sich abzeichnendenDilemmas wollen wir in einer Tabelle die Beschrei-bungsdimensionen zusammentragen, wie wir sie ausdem hier dargestellten deduktiv-induktiven Verfahrenextrahiert haben (siehe Tab. 2.1).

Ein paar Erläuterungen zu diesem Typologisie-rungsmodell: Da die interaktive Infografik eine mul-timodale Darstellungsform ist und immer in mehre-ren Modi gleichzeitig existiert, eignen sich die Modikaum, um daran Typen festzumachen. Selbst der Bild-modus als konstitutiver Modus präsentiert sich längstnicht immer in einem einzigen Typus, sondern oft alsHybrid, etwa wenn eine Infografik Karte und Dia-gramm verschränkt zu einem Kartogramm (siehe dazuKap. 3) oder wenn Zeitverlaufsdiagramme mit Kartenverknüpft sind wie in der Infografik der ZEIT zur Vor-ratsdatenspeicherung von Handydaten (siehe Abb. 1.1,

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Tab. 2.1 Modell mit Typologisierungskriterien

Ebene Kategorie Kriterium Typen Muster, hybride Formen

Sprachmodus geschriebener Text journalistische W-Fragen: wer, was,wann, wo, wie,warum, wie viel

How Mariano RiveraHow Many House-holds . . .Wie-Typ, Wieviel-Typ . . .

wer/was – wann (z. B. Ereig-nischronologie), wo – wieviel (z. B. Karte mit Wahl-ergebnissen), wer – wie viel(Steuertabelle) . . .

Bildmodus Bild/Bewegtbild Visualisierungsform,Bildtyp

Diagramm, Kar-te, Zeitleiste, Foto,Zeichnung . . .

Balkendiagramm, Tortendia-gramm, Treemap, Tabelle, . . .Choroplethenkarte Kartogramm,. . . Vektormethode, 2D, 3D, . . .

strukturelle Ebene Dramaturgie Linearität/Nonlinearität

linear, nonlinear,linear-nonlinear

Step-by-step, linearer Start mitnonlinearem Ende, . . .

Eigenschaft des visu-ellen Artefakts

Interaktivität Grad der Inter-aktivität

niedrig, mittel, hoch lineare Interaktivität, Objekt-Interaktivität, immersiveInteraktivität . . .

InteraktionsebeneProduzent/Rezipient

kommunikativeFunktion

informieren, appellie-ren, instruieren

narrativ, deskriptiv,explikativ, argumen-tativ

narrativ-explikativ, z. B. Hyper-comic

Kap. 1). Gleichwohl lassen sich aber Bildtypen benen-nen, z. B. Karte, Diagramm, Zeichnung, Foto; dieseBildtypen können weiter klassifiziert werden in Sub-typen, z. B. Balkendiagramm, Baumdiagramm, Cho-roplethenkarte, technische Zeichnung, Cartoon-Stil,2-D-/3-D-Darstellung. Für die Kategorie Interaktivi-tät liegen bereits Taxonomien vor (Schulmeister 2002;Sims 1997; Heeter 1989); dieses Kriterium spielt vorallem an der Schnittstelle von Informieren und Unter-halten, von Informationsdesign und Game Design eineRolle (Edutainment, Infotainemt).

Die Kategorie Text scheint für die journalistischePraxis am ehesten geeignet. Die Textanalyse hat ge-zeigt, dass im Titel oder im Teaser die Aussage ent-weder gezielt mit einer W-Frage formuliert wird oderdort implizit eine W-Frage steckt, z. B.: So funktio-niert die Wahl (Frage nach dem Wie). Mit den jour-nalistischen W-Fragen als Typologisierungskriteriumkönnen W-Typen bestimmt werden: Wie funktioniertein Atomkraftwerk? Wer hat wen gewählt? Wo lebenwelche Immigranten? Hybride Formen entstehen danndurch die Kombination der Fragewörter. Die W-Fragenwiederum verweisen bereits auf bestimmte Visualisie-rungsformen. Hier können wir auf Roams „ShowingFramework“ (Roam 2009, S. 129 ff.) zurückgreifen,der unser Typologisierungsmodell hinsichtlich der W-Typen fruchtbar erweitert, indem er jede W-Frage mit

Tab. 2.2 Showing Framework nach Roam (2009, S. 138–139)

See Show Object’s Relationship

what/who Portrait Defined by object’s own physicaltraits

how much Chart Objects’ relative quantities

where Map Objects’ positions in space

when Timeline Objects’ positions in time

how Flowchart Objects’ influences upon eachother

why Multiple-variableplot

Objects’ interactions involvingany two or more of the above

einer konkreten Visualisierungsform verbindet (sieheTab. 2.2).

In den W-Fragen kann sich auch die kommunikativeFunktion offenbaren. Ein Wie deutet möglicherweiseauf eine explikative Themenentfaltung hin, ein Warumauf eine argumentative und ein Wo auf eine deskripti-ve – gleichwohl eben auch hier wieder Hybridformenvorkommen und sich ein Beschreiben von einem Er-klären visuell kaum trennscharf unterscheiden lässt.Was die Kategorie der dramaturgischen Struktur an-geht, so wollen wir diese im nächsten Abschnitt nähererläutern, indem wir Typen, Muster und Mustervaria-tionen beschreiben.

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Abb. 2.2 Typen von Linea-rität und Nonlinearität beiinteraktiven Infografiken. Diedurchgezogenen Linien stehenfür vorgegebene Klickpfade,die gestrichelten Linien fürdie möglichen Klickpfade.Die Kreise symbolisieren dieinhaltlichen Einheiten, diePfeile die Navigationsrich-tung (eigene Darstellung)

2.4 Dramaturgiemusterund ihre Mustervarianten

Die Dramaturgie einer interaktiven Infografik lässtsich in drei Grundtypen unterteilen: (1) linear, (2) non-linear und (3) linear-nonlinear (siehe Abb. 2.2).

1. Der lineare Typ gibt eine vom Produzenten(team)festgelegte Step-by-Step-Dramaturgie vor. Das inten-dierte Kommunikationsziel liegt darin, eine Botschaftgezielt zu kommunizieren. Der Vorteil dieses linea-ren Typs: Der Produzent kann sichergehen, dass beimDurchklicken der Bildsequenzen die Botschaft denNutzer vollständig erreicht. Der Nutzer muss sichdie Information nicht selbst erschließen, sondernbekommt ein kohärentes Informationsangebot präsen-tiert. Als Nachteil erweist sich, dass dem Nutzer häufigkein Gesamtüberblick über alle Inhalte geboten wird.Während eine Step-by-Step-Navigationsleiste demNutzer anzeigt, aus wie vielen Bildsequenzen die In-fografik besteht, lassen Vorwärts- oder Weiter-Buttonsden Nutzer darüber im Unklaren. Navigationstools fürdie lineare Dramaturgie sind meistens Start-, Stop-,Vorwärts-, Weiter- und Rückwärts-Buttons (sieheAbb. 1.8 Kap. 1) oder eine Navigationsleiste, dieeine numerische oder alphabetische Übersicht überdie einzelnen Bildsequenzen bietet und damit ei-ne Reihenfolge der Nutzung vorgibt (siehe Abb. 2.3und 2.4). Aus Produktionssicht eignet sich die lineareDramaturgie besonders für das tagesaktuelle Nach-richtengeschäft; ihre Stärke zeigt sich vor allem darin,dass sich ein auf diesem Muster basierendes Template

Abb. 2.3 Der Nutzer kann Deck für Deck durch die Titanicnavigieren (Quelle: http://www.spiegel.de/flash/0,5532,28349,00.html, Zugriff 26.7.2012)

sukzessive entsprechend der Nachrichtenlage befüllenlässt. Abbildung 2.5 zeigt schematisch das Muster ei-ner linearen Dramaturgie.

2. Der nonlineare Typ ermöglicht einen indivi-duellen Explorations- und Erkenntnisprozess (sieheAbb. 2.6 und 2.7). Das vom Produzenten intendierteKommunikationsziel liegt hier zwar auch im Infor-mieren; allerdings kann der Produzent nicht sichersein, ob die Fülle an Daten und Fakten, die er, ver-packt in mehreren Hierarchie-Ebenen, in die Infografikhineingibt, vom Nutzer tatsächlich wahrgenommenwird. Nonlineare Dramaturgien, die ein hoher Explora-tionsgrad kennzeichnet (z. B. Datenvisualisierungen),

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Abb. 2.4 Infografik zur Airbus-Notlandung im Hudson Rivermit sequenzieller Navigationsleiste (Quelle: http://www.nytimes.com/interactive/2009/01/15/nyregion/20090115-plane-crash-970.html/, Zugriff 26.7.2012)

Abb. 2.5 Muster einer linearen Dramaturgie; die schwarzenRechtecke stehen für Navigationspunkte, die grauen Balken fürText und die durchgekreuzten Rechtecke für den bildlichen Con-tent

benötigen daher einen Moderationstext, der die Benut-zung der Grafik erläutert. Zudem kann das Design denNutzer beim Explorieren unterstützen, indem es z. B.klicksensitive Punkte von nicht-klicksensitiven Punk-ten unterscheidbar macht. Bei fehlender Moderationoder schlechter Gestaltung von Navigations- und Ori-entierungselementen kann die nonlineare, explorativeGrafik schnell ein Gefühl von „lost-in-information“auslösen; der Nutzer fühlt sich dann überfordert undverlässt frustriert die Webseite (siehe Kap. 6). Aufder anderen Seite können benutzungsfreundlich ge-staltete nonlineare Infografiken den Nutzer motivieren,sich mit einem Thema intensiver auseinanderzusetzen(siehe Kap. 4). Gerade wenn verschiedene Nutzergrup-pen verschiedene Fragen zu einem Thema haben (z. B.Bundestagswahl: Wie wurde wo gewählt? Wer hat wokandidiert? Wer hat an wen Stimmen abgegeben?),können nonlineare Infografiken mit einem hohen Gradan Abfrage- und Explorationsmöglichkeiten breit undumfassend informieren und einen Gesamtüberblicküber ein Ereignis geben. Navigationstools dafür sind

Abb. 2.6 Titel der Infografik: „Are white working class peo-ple ignored in Britain?“; visualisiert werden die Kommentareder Nutzer. Die Kommentare können über Filter nach verschie-denen Parametern selektiert werden (Quelle: http://www.bbc.co.uk/white/spectrum.shtml, Zugriff 3.9.2011)

Abb. 2.7 Muster für eine nonlineare Dramaturgie. Die schwar-zen Rechtecke stehen wieder für Navigationspunkte, ebenso dierunden Punkte

z. B. Filter, Eingabeboxen, Datenabfragen oder auchdas sog. Brushing, wenn der Nutzer die gleichen Datenin unterschiedlichen Darstellungen abrufen kann.

Zum Explorieren kann noch ein weiteres Nutzungs-interesse hinzukommen: das Analysieren. Eine inter-aktive Infografik, die dem Nutzer anbietet, persönlicheDaten einzugeben und zu visualisieren, wandelt sichvom reinen Informationsangebot in ein Analyseinstru-ment (vgl. Cairo 2008, S. 16): Präsentieren, Explorie-ren und Analysieren gehen dann ineinander über (sieheAbb. 2.8).

3. Der linear-nonlineare Typ entsteht aus dem Hy-bridisierungsprozess von linearer und nonlinearer Dra-maturgie. Er ist eine Mischung aus festgelegter Na-vigationsarchitektur seitens des Produzenten und ei-nem gewissen Grad an Selektionsfreiheit seitens desNutzers. Der Vorteil für den Nutzer liegt in der struk-turierten Vermittlung einer Botschaft, kombiniert mitder Möglichkeit des individuellen Explorierens und

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Abb. 2.8 Der Nutzer kann über die Eingabe links seine per-sönlichen Daten eingeben und so kalkulieren, ob es günstigerist, ein Haus zu kaufen oder zu mieten (Quelle: http://www.

nytimes.com/interactive/business/buy-rent-calculator.html, Zu-griff 26.7.2012)

Navigierens. Navigationstools für diesen Typ sind häu-fig interaktive Zeitleisten, Zeitregler oder ein in dieGrafik integriertes Navigationsmenü. Ein Beispiel fürden linear-nonlinearen Typ zeigt Abb. 2.9, das Musterdazu Abb. 2.10. Der Begriff „Chronologie“ im Titelder Infografik und die Navigationspfeile in der Grafiksuggerieren eine lineare Nutzungsweise; der Rezipi-ent ist jedoch nicht auf diesen Navigationsvorschlagfestgelegt, er kann über die Zeitleiste individuell navi-gieren.

Die Mustervariationen des linear-nonlinearen Typssind vielfältig. Segel und Heer beschreiben drei sol-cher Variationen, die nach ihrer Studie besonders häu-fig vorkommen:

(1) Das „Martini Glass“-Muster beginnt mit einemvorgegebenen Navigationspfad und gewährt danachdem Nutzer Navigationsfreiheit. „The structure resem-bles a martini glass, with the stem representing thesingle-path author-driven narrative and the wideningmouth of the glass representing the available paths ma-de possible through reader-driven interactivity“. (Segelund Heer 2010, 4.4.1)

(2) Das „Interactive Slideshow“-Muster entsprichtder sequenziellen Struktur einer Slideshow, bietet aberinnerhalb dieses Rahmens zusätzliche Explorations-möglichkeiten. Einen Vorteil bei diesem Muster se-hen Segel und Heer darin, dass „[f]or complex data-sets, this structure allows the author to walk the userthrough data-dimensions and manipulations step-by-step“ (ebd., 4.4.2).

(3) Das „Drill-Down-Story“-Muster lässt dem Nut-zer maximale Navigationsfreiheit und wäre daher nachunserer Definition keine hybride Form, denn es liegteine rein nonlineare Struktur zugrunde. Dass Segelund Heer die Drill-Down Story dennoch als hybridcharakterisieren, liegt an der auktorialen Organisationund Komposition solcher Infografiken, im Gegensatzzu rein explorativen Datenvisualisierungen: „Never-theless, it still requires significant amounts of autho-ring to determine the possible types of user interaction,what candidate stories to include, and the details inclu-ded for each story.“ (ebd., 4.4.3)

Ähnliche Mustervariationen konnten wir in unsererUntersuchung identifizieren.

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Abb. 2.9 Infografik, die dem linear-nonlinearen Typ zuzuord-nen ist (Quelle: http://www.spiegel.de/flash/flash-25484.html,Zugriff 26.7.2012)

Abb. 2.10 Muster für eine linear-nonlineare Dramaturgie;schwarz markiert sind die Navigationspunkte

Abb. 2.11 Die Infografik „Lightening Up Hadrian’s wall“ beginnt linear und endet nonlinear (Quelle: http://www.guardian.co.uk/culture/interactive/2010/mar/12/hadrians-wall-lights-500-torches, Zugriff, 4.9.2011)

Abb. 2.12 Linearer Start, nonlineares Ende – Mustervariantedes linear-nonlinearen Typs (vgl. Abb. 2.11)

(1) Linearer Start, nonlineares Ende. Der User folgtzu Beginn der Infografik der vorgegebenen Navigati-on und kann dann die Grafik selbst erkunden (sieheAbb. 2.11 und 2.12). Nach Segel und Heer wäre dasdie Martini Glass-Struktur.

(2) Nonlinearer Einstieg, lineare Fortsetzung: DieInfografik bietet anfangs verschiedene Einstiegspunk-te, die unterschiedliche Interessen oder Fragen desNutzers adressieren; der Nutzer kann den Einstiegs-punkt individuell wählen und folgt dann einer linearenStruktur (siehe Abb. 2.13 und 2.14).

(3) Lineare Führung durch eine nonlineare Struk-tur: Diese Mustervariante (siehe Abb. 2.15 und 2.16)mag auf den ersten Blick paradox erscheinen. Da-hinter steckt die Idee, dem Nutzer beide Dramatur-gien gleichzeitig anzubieten, also einen Explorations-

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Abb. 2.13 Die Einstiegsseite der Infografik bietet in Tabellen-form einen Überblick über die Patente von Steve Job (rechts);die Unterseite informiert dann Schritt für Schritt über das ein-

zelne Gerät (Quelle: http://www.nytimes.com/interactive/2011/08/24/technology/steve-jobs-patents.html, Zugriff 26.7.2012)

Abb. 2.14 Mustervariante des linear-nonlinearen Typs mit non-linearem Einstieg und linearer Fortsetzung (vgl. Abb. 2.13)

und einen Präsentationsmodus. Der Nutzer kann sichentweder die Information selbst erschließen, oder erwählt die Option, sich die Information, die Geschich-te Schritt für Schritt zeigen zu lassen. Der Produzentkann so sein Kommunikationsziel, eine Botschaft zuvermitteln oder eine Geschichte zu erzählen, erreichen,ohne den Nutzer in seiner Navigationsfreiheit einzuen-gen. Die Infografik in Abb. 2.15 demonstriert beideOptionen: das Explorieren des Baumdiagramms unddie geführte Tour.

Abb. 2.15 Der Moderationstext zur Grafik lautet: „Roll overindividual members, or step through the family tree“ (Quel-le: http://www.nytimes.com/interactive/2009/10/08/us/politics/20091008-obama-family-tree.html, Zugriff 26.7.2012)

2.5 Fazit

Trotz der Hypertextualität des World Wide Web ba-sieren interaktive Infografiken nicht zwangsläufig aufeiner hypertextuellen, nonlinearen Struktur, die denNutzer explorieren lässt. Lineare Dramaturgiemusterlassen sich genauso erkennen wie hybride Formen.Das lineare Dramaturgiemuster eignet sich aufgrund

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Abb. 2.16 Mustervariante eines linear-nonlinearen Typs mitden Optionen lineare Führung und nonlineares Explorieren (vgl.Abb. 2.15)

seiner Sequenziertheit gut für das Geschichtenerzäh-len.7 Hier nähern sich gerade in jüngster Zeit Info-grafik und Comic aneinander an; aus diesem Hybri-disierungsprozess schält sich aktuell ein neuer Bildtypheraus, der unter Begriffen wie Hypercomic oder Inter-active Comic gehandelt wird (siehe Kap. 10). Dagegenbegegnet die Dramaturgie der Exploration vor allem inDatenvisualisierungen, wo der Nutzer sich zudem dieDatensätze herunterladen kann (Stichwort: Datenjour-nalismus8). Zwischen diesen beiden extremen Polen– der starren Step-by-Step-Dramaturgie und dem kom-plett freien Explorieren in Datenmengen – zeigt sicheine Vielzahl an hybriden linear-nonlinearen Mustern

7 Der Tablet-PC mit Multi-Touch-Gestensteuerung scheint eherdie lineare Dramaturgie zu fördern.8 Siehe dazu u. a. European Journalism Centre (EJC) (2010),Matzat L (o. J.).

und Mustervariationen, die nach jetzigem Forschungs-stand den meisten Infografiken unterliegen.

2.6 Untersuchungskorpus

1. The Family Tree of Michelle Obama, the FirstLadyhttp://www.nytimes.com/interactive/2009/10/08/us/politics/20091008-obama-family-tree.html

2. How different groups spend their dayhttp://www.nytimes.com/interactive/2009/07/31/business/20080801-metrics-graphic.html

3. Bundestagsradarhttp://www.spiegel.de/flash/flash-22868.html

4. Merkels schwarz-gelbes Kabinetthttp://www.spiegel.de/flash/flash-21959.html

5. Immigration Explorerhttp://www.nytimes.com/interactive/2009/03/10/us/20090310-immigration-explorer.html

6. The World’s Best Countrieshttp://www.newsweek.com/2010/08/15/interactive-infographic-of-the-worlds-best-countries.html

7. Smartmoney-Maphttp://www.smartmoney.com/map-of-the-market/

8. Failed Prostate Procedures at the PhiladelphiaV. A.http://www.nytimes.com/interactive/2009/06/20/us/0620-radiation.html

9. Helmut Kohl – sein Lebenhttp://www.spiegel.de/flash/flash-23014.html

10. Islamistischer Terrorhttp://www.spiegel.de/flash/flash-22816.html

11. So funktioniert die Wahlhttp://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-45187.html

12. Mit Steuerbelastungen gegen Spekulantenhttp://www.spiegel.de/video/video-1066518.html

13. A History of World Records (2008)http://www.nytimes.com/interactive/2008/08/16/sports/olympics/20080816_world_records.html

14. Inaugural Words: 1789 to the Presenthttp://www.nytimes.com/interactive/2009/01/17/washington/20090117_ADDRESSES.html

15. How Mariano Rivera Dominates Hittershttp://www.nytimes.com/interactive/2010/06/29/

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2 Typen, Muster und hybride Formen. Ein Typologisierungsmodell für interaktive Infografiken 35

magazine/rivera-pitches.html3D-Version:http://www.nytimes.com/interactive/2012/04/13/sports/baseball/mariano-rivera-3d.html

16. Tracking the Oil Spill in the Gulfhttp://www.nytimes.com/interactive/2010/05/01/us/20100501-oil-spill-tracker.html

17. Federer’s Footwork: Artful and Efficienthttp://www.nytimes.com/interactive/2009/08/31/sports/tennis/20090831-roger-graphic.html

18. Chronologie der Katastrophe in Fukushima I(Daiichi)http://www.spiegel.de/flash/flash-25484.html

19. So wirkt radioaktive Strahlung auf den Körperhttp://www.20min.ch/infografiken/

20. Der iMan ist tothttp://www.20min.ch/infografiken/

21. So entstehen Gewitterhttp://www.20min.ch/infografiken/

22. The Ebb and Flow of Movies: Box Office Re-ceipts 1986–2008http://www.nytimes.com/interactive/2008/02/23/movies/20080223_REVENUE_GRAPHIC.htm

23. Steve Job’s Patentshttp://www.nytimes.com/interactive/2011/08/24/technology/steve-jobs-patents.html

24. 2010 Olympics Trackerhttp://www.nytimes.com/interactive/sports/olympics/2010-olympics-tracker.html?ref=olympics

25. Umzingelt. Atomkraftwerke in Europahttp://wiwo.circ-it.de/infografiken/atomkraftwerke_in_europa/index.html

26. Tracking US Airways Flight 1549http://www.nytimes.com/interactive/2009/01/15/nyregion/20090115-plane-crash-970.html

27. Deadly Rampage at Virgina Techhttp://www.nytimes.com/2007/04/17/us/20070417_SHOOTING_GRAPHIC.html

28. Are white working class people ignored in Bri-tain?http://www.bbc.co.uk/white/spectrum.shtml

29. The 2007 State of the Union Addresshttp://www.nytimes.com/ref/washington/20070123_STATEOFUNION.html

30. Health Care Conversationhttp://www.nytimes.com/interactive/2009/09/29/health/health-care-conversations.html

31. Al-Quaidas wichtigste Kaderhttp://www.spiegel.de/flash/flash-18699.html

32. How Many Households Are Like Yours?http://www.nytimes.com/interactive/2011/06/19/nyregion/how-many-households-are-like-yours.html?ref=nyregion

33. Erupción bajo el mar en El Hierrohttp://www.elmundo.es/elmundo/2011/graficos/oct/s1/hierro.html

34. En la Nube de Applehttp://www.elmundo.es/elmundo/2011/graficos/oct/s2/icloud.html

35. 1 C 2 C 3 D hambrunahttp://www.elmundo.es/elmundo/2011/graficos/sep/s1/somalia_2011.html

36. Triunfa la comida rápida en Espana?http://www.elmundo.es/elmundosalud/documentos/2011/09/comida_rapida.html

37. Breve historia de los premios Nobelhttp://www.elmundo.es/elmundo/2011/graficos/sep/s4/nobeles.html

38. Los rebeldes toman Tripolihttp://www.elmundo.es/elmundo/2011/graficos/ago/s4/rebeldes.html

39. La trayectoria de Irenehttp://www.elmundo.es/elmundo/2011/graficos/ago/s4/huracan_irene.html

40. El delicada salud de Steve Jobshttp://www.elmundo.es/elmundo/2011/graficos/ene/s4/steve_jobs_enfermo.html

41. El descendimiento de Caravaggio en Madridhttp://www.elmundo.es/elmundo/2011/graficos/ago/s2/caravaggio_descendimiento.html

42. Los protagonistas de la ‚Operación Saga‘http://www.elmundo.es/elmundo/2011/graficos/jul/s1/trama_sgae.html

43. España en 10 elecciones generaleshttp://www.elpais.com/graficos/espana/Espana/elecciones/generales/elpepuesp/20111007elpepunac_1/Ges/

44. Die Euro-Krisehttp://www.20min.ch/infografiken/

45. Stadion Daeguhttp://www.20min.ch/infografiken/

46. Der Gaddafi-Clanhttp://www.20min.ch/infografiken/

47. Die schöne neue Welt der Überwachunghttp://www.spiegel.de/flash/0,5532,15385,00.html

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36 W. Weber

48. Port-au-Prince, ein Jahr danachhttp://www.spiegel.de/flash/flash-25024.html

49. Damage summary from Haiti earthquakehttp://www.usatoday.com/news/world/2010-01-14-quake-interactive-map_N.htm

50. The Destruction in Port-au-Princehttp://www.nytimes.com/interactive/2010/01/14/world/20100114-haiti-imagery.html

51. Formula One 2010: driver rankingshttp://www.guardian.co.uk/sport/interactive/2010/feb/02/formula1-championship-points-2010

52. Moscow Metro Bombs: Interactive Maphttp://www.guardian.co.uk/world/interactive/2010/mar/29/moscow-metro-bombs-terror-map

53. The world economy turns the cornerhttp://www.guardian.co.uk/business/interactive/2010/jan/26/recession-gdp

54. Budget 2010: Reaction from the UKhttp://www.guardian.co.uk/uk/interactive/2010/mar/24/budget-2010-case-studies-map

55. Lightening up Hadrian’s wallhttp://www.guardian.co.uk/culture/interactive/2010/mar/12/hadrians-wall-lights-500-torches

56. On the Map: Five Major North Korean PrisonCampshttp://www.washingtonpost.com/wp-srv/special/world/north-korean-prison-camps-2009/?ad=inw

57. Budget Forecast, Compared with Realityhttp://www.nytimes.com/interactive/2010/02/02/us/politics/20100201-budget-porcupine-graphic.html

58. Tunisian elections: a map of the political land-scapehttp://www.guardian.co.uk/world/interactive/2011/oct/20/tunisian-elections-2011-parties-politics

59. Arab spring: an interactive timeline of MiddleEast protestshttp://www.guardian.co.uk/world/interactive/2011/mar/22/middle-east-protest-interactive-timeline

60. Faces of the Deadhttp://www.nytimes.com/interactive/us/faces-of-the-dead.html#/pannier_phillip_j

61. Verräterisches Handyhttp://www.zeit.de/datenschutz/malte-spitz-vorratsdaten

62. Guantánamo Dockethttp://projects.nytimes.com/guantanamo/

63. Rohstoff-Roulettehttp://www.spiegel.de/flash/flash-25259.html

64. Die Titanic von Innenhttp://www.spiegel.de/flash/0,5532,28349,00.html

65. Public spending by UK government department:an interactive guidehttp://www.guardian.co.uk/news/datablog/interactive/2011/oct/26/public-spending-uk-government-department

66. Die höchsten Gebäude der Welthttp://www.20min.ch/infografiken/

67. Four Ways to Slice Obama’s 2013 Budget Pro-posalhttp://www.nytimes.com/interactive/2012/02/13/us/politics/2013-budget-proposal-graphic.html

68. Todesopfer rechter Gewalt 1990–2011http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/todesopfer-rechter-gewalt/

69. Wie zufrieden sind die Deutschen mit ihrer Re-gierung?http://www.zeit.de/politik/regierungsbarometer

70. Gruppenbild einer alternden Gesellschafthttp://www.zeit.de/wissen/altersstruktur

Literatur

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