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Lungen- krebs Die blauen Ratgeber 10

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Lungen-krebs

Die blauenRatgeber 10

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Herausgeber:Deutsche Krebshilfe e.V.Buschstraße 3253113 Bonn

Medizinische Beratung:Prof. Dr. M. ThomasChefarzt OnkologieInnere Medizin der Thoraxklinik am Universitätsklinikum HeidelbergAmalienstraße 569126 Heidelberg

Prof. Dr. M. BambergLtd. Ärztlicher DirektorUniversitätsklinikum TübingenRadiologische UniversitätsklinikHoppe-Seyler-Str. 372076 Tübingen

Text und Redaktion:Isabell-Annett Beckmann, Deutsche Krebshilfe

Die Deutsche Krebshilfe dankt dem Georg ThiemeVerlag und dem Verlag Urban & Schwarzenberg fürdie kostenlose Abdruckgenehmigung der Abbildungen.

Stand 7/2008Druck auf chlorfreiem Papier

ISSN 0946-4816Art.-Nr. 010 0078

Lungen-krebs

Ein Ratgeberfür Betroffene,Angehörige undInteressierte

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LUNGENKREBS 3

Inhalt

Vorwort 5

Einführung 8

Lungenkrebs – warum entsteht er? 12

Der Körper sendet Alarmsignale 18

Früherkennung 20

Untersuchungen bei Verdacht (Diagnostik) 21Ihre Krankengeschichte (Anamnese)/Körperliche Untersuchung 23Laboruntersuchungen 24Spiegelung der Bronchien (Bronchoskopie) /Gewebeentnahme (Biopsie) 25Spiegelung des mittleren Brustraumes(Mediastinoskopie) 26Untersuchung des Lungenraumes 27Lungenfunktionsprüfung 28Röntgenaufnahmen 28Ultraschalluntersuchung (Sonographie) 28Computertomographie (CT) 29Kernspintomographie (Magnet-Resonanz-Tomographie MRT) 30Skelettszintigramm 30Positronen-Emissions-Tomographie (PET) 31

Diagnose Krebs – wie geht es weiter? 32

Klassifikation des Tumors 35Stadieneinteilung des Tumors 36

Wie alle Schriften der Deutschen Krebshilfe wird auch diese Broschüre vonnamhaften onkologischen Spezialisten auf ihre inhaltliche Richtigkeit über-prüft. Der Inhalt wird jährlich aktualisiert. Der Ratgeber richtet sich in ersterLinie an medizinische Laien und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.Er orientiert sich an den Qualitätsrichtlinien DISCERN und Check-In für Pati-enteninformationen, die Betroffenen als Entscheidungshilfe dienen sollen.

Die Deutsche Krebshilfe ist eine gemeinnützige Organisation, die ihre Akti-vitäten ausschließlich aus Spenden und freiwilligen Zuwendungen finanziert.Öffentliche Mittel stehen ihr nicht zur Verfügung. In einer freiwilligen Selbst-verpflichtung hat sich die Organisation strenge Regeln auferlegt, die denordnungsgemäßen, treuhänderischen Umgang mit den Spendengeldern undethische Grundsätze bei der Spendenaquisition betreffen. Dazu gehört auch,dass alle Informationen der Deutschen Krebshilfe neutral und unabhängigsind.

Diese Druckschrift ist nicht zum gewerblichen Vertrieb bestimmt. Nach-druck, Wiedergabe, Vervielfältigung und Verbreitung (gleich welcher Art)auch von Teilen oder von Abbildungen bedürfen der schriftlichen Genehmi-gung des Herausgebers.

„Deutsche Krebshilfe” ist eine eingetragene Marke (DPMA Nr. 396 39 375)

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4 LUNGENKREBS LUNGENKREBS 5

Therapie von Lungenkrebs 39Therapie des kleinzelligen Lungenkarzinoms 40

Chemotherapie 41Strahlentherapie 48Operation 55

Therapie des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms 55Operation 56Strahlentherapie 58Chemotherapie 59

Antikörper und Tyrosinkinaseinhibitoren 61Endoskopische Therapie beim Lungenkarzinom 62Symptomatische Therapie 63Lindernde (palliativmedizinische) Behandlung 65

Klinische Studien 66

Tun Sie etwas für sich 68Lebensqualität 71

Rehabilitation und Nachsorge 74

Hier erhalten Sie Informationen und Rat 81Informationen im Internet 86

Erklärung von Fachausdrücken 90

Informationen für Betroffene und Angehörige 96Informationen zur Krebsvorbeugungund Krebs-Früherkennung 97

Quellenangaben 98

Sagen Sie uns Ihre Meinung! 99

Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser,

Sie halten eine Broschüre in den Händen, die Ihnen Infor-mationen über Lungenkrebs geben soll. Vielleicht habenSie nur rein interessehalber nach diesem Ratgeber ge-griffen: Dann möchten wir Ihnen besonders die ThemenRisikofaktoren, Warnsignale und Früherkennung empfeh-len. Vielleicht besteht bei Ihnen aber auch der Verdacht,dass Sie an Lungenkrebs erkrankt sind: Dann möchtenwir Sie im medizinischen Teil ausführlich darüber infor-mieren, was Sie bei der Diagnostik erwartet, welche Be-handlungsmöglichkeiten es gibt und wie die Nachsorgeaussieht. Außerdem finden Sie Tipps und Hinweise, wasSie sonst noch für sich tun können. Dieser Teil der Bro-schüre beschäftigt sich zum Beispiel mit gesunder Le-bensweise und Lebensqualität. Abschließend erläuternwir, wie und wofür Sie bei Bedarf konkrete Hilfe durchdie Deutsche Krebshilfe bekommen können.

Jedes Jahr erkranken in der Bundesrepublik Deutschlandnach Schätzungen des Robert Koch-Instituts Berlin mehrals 46.000 Menschen neu an Lungenkrebs. Er ist damitnach Darm- beziehungsweise Prostata- und Brustkrebsdie häufigste Krebsart. Mehr als 32.000 Männer undmehr als 13.000 Frauen müssen pro Jahr mit der schwer-wiegenden Diagnose „Lungenkrebs” fertig werden.

Die vorliegende Broschüre soll einige grundlegende Infor-mationen darüber geben, wie die Lunge aufgebaut istund wie sie funktioniert. Anschließend beschreiben wirWarnzeichen, die auf eine bösartige Erkrankung hinwei-sen könnten. Solche Warnzeichen zu kennen und zu be-achten ist wichtig, denn je früher ein Tumor erkannt und

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können abnehmen, wenn Sie wissen, was mit Ihnengeschieht. Helfen Sie mit, Ihre Krankheit aktiv zu be-kämpfen!

Wir hoffen, dass wir Sie mit diesem Ratgeber dabei un-terstützen können, das Leben mit Ihrer Erkrankung zu be-wältigen, und wünschen Ihnen alles Gute. Darüber hin-aus helfen Ihnen auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter der Deutschen Krebshilfe gerne weiter. Wenn SieFragen haben, rufen Sie uns an!

IhreDeutsche Krebshilfe

Eine Bitte in eigener Sache:Wir hoffen, dass wir Ihnen mit dieser Broschüre in Ihrerneuen Lebenssituation helfen können. Wir freuen uns,wenn Sie uns hierzu eine Rückmeldung geben. Am Endedieses Ratgebers finden Sie einen Fragebogen, mit demwir von Ihnen erfahren möchten, ob die Broschüre dievon Ihnen benötigten Informationen tatsächlich vermit-teln konnte. Wir sind Ihnen dankbar, wenn Sie uns die-sen Fragebogen gelegentlich zuschicken.Vielen Dank.

behandelt wird, desto besser sind die Heilungs- undÜberlebenschancen.

Für Lungenkrebs gibt es keine jährliche Früherkennungs-untersuchung, wie die gesetzlichen Krankenkassen siezum Beispiel für Brust-, Gebärmutterhals-, Darm- oderProstatakrebs anbieten. Deshalb sollte jeder selbst aufseine Gesundheit und auf Veränderungen seines Körpersachten und beizeiten zum Arzt zu gehen. Dies gilt beson-ders für Menschen, die ein erhöhtes Risiko haben, andieser Krebsart zu erkranken.

Unter diesen Risiken muss an erster Stelle das Rauchengenannt werden: Neun von zehn Lungenkrebskrankensind Raucher. Bei sehr vielen ist es nur mit der Auf-klärung über die Gefahren des Rauchens allerdings nichtgetan, sondern es geht vor allem darum, sie davon abzu-bringen. Rauchen ist eine Suchterkrankung – und nichtnur eine lästige Angewohnheit. Deshalb ist es wichtig,rauchenden Menschen dabei zu helfen, von ihrer Nikotin-Abhängigkeit loszukommen. Denn das fördert nicht nurderen Gesundheit, es schützt vor allem auch Kinder undNichtraucher vor der Gefahr des Passivrauchens. Wis-senschaftliche Untersuchungen haben eindeutig belegt,dass jedes Jahr etwa 400 Menschen in Deutschland in-folge des unfreiwilligen Mit-Rauchens an Lungenkrebssterben.

Diese Broschüre kann und darf das Gespräch mit IhremArzt nicht ersetzen. Wir möchten Ihnen dafür (erste) In-formationen vermitteln, so dass Sie ihm gezielte Fragenüber Ihre Erkrankung und zu Ihrer Behandlung stellenkönnen. Das Leben verändert sich bei einer Krebserkran-kung: Nicht nur der Körper ist krank, auch die Seele gerätaus dem Gleichgewicht: Ängste, Hilflosigkeit, das Gefühlvon Ohnmacht machen sich breit und verdrängen Sicher-heit und Vertrauen. Doch Ihre Ängste und Befürchtungen

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Einführung

Wir möchten Ihnen zu Beginn ein paar Informationenüber Lage, Bau und Funktion der Lunge geben. MancheWarnsignale, die der Körper Ihnen gibt, lassen sich ausdiesen anatomischen Gegebenheiten erklären.

Sie brauchen die Lunge zum Atmen, also für den lebens-wichtigen Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxydzwischen Blut und Außenwelt. Die Lunge besteht ausdem rechten und dem linken Lungenflügel und liegt zu-sammen mit dem Herzen und den großen Blutgefäßenim Brustkorb.

Wie gut die Lungefunktioniert, kannman prüfen

Leistungsfähigkeithängt von Lungen-funktion ab

Hauptbronchienteilen sich auf

Schematische Darstellung der AtmungsorganeQuelle: Prof. Dr. med. W. Schmidt, Ärztlicher Rat für Bronchial-und Lungenkranke, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 14.10.1993

Lungen-mittel-lappen

Herz

Rippen

Lungenober-lappen

Kehlkopf

Nasenraum

Lungenunter-lappen

Lungen-unterlappen

ZwerchfellAlveolen

AtemmuskelnBronchien

Haupt- oderStamm-

bronchien

Luftröhre

Speiseröhre

Stimmritze

Rachenkehldeckel

Muscheln

Wenn Sie einatmen, strömt die Luft durch Nase, Rachenund Kehlkopf in die Luftröhre, ein zirka zehn bis zwölfZentimeter langes „Rohr“, das sich im weiteren Verlaufin zwei „Äste“ (Hauptbronchien) aufteilt. Jeder Haupt-bronchus versorgt einen Lungenflügel und teilt sich wiedie Zweige eines Baumes immer weiter auf. Dadurchentstehen die so genannten Lungensegmente. Innerhalbder Segmente verzweigen sich die Bronchien weiter, bissie dann in kleine Lungenbläschen (Alveolen) münden.

In diesen kleinen Bläschen findet der lebenswichtige sogenannte Gasaustausch statt: Das Blut nimmt den Sauer-stoff, der in der eingeatmeten Luft enthalten ist, auf undgibt dafür Kohlendioxyd ab, das anschließend mit derLuft ausgeatmet wird.

Damit der Körper mit genügend Sauerstoff versorgt ist,braucht ein Erwachsener in Ruhe zirka 12 bis 15 Atem-züge pro Minute. Bei jedem Atemzug atmet er etwa ei-nen halben Liter Luft ein. Strengt ein Mensch sich an –zum Beispiel beim Sport –, atmet er schneller und auchtiefer ein, nimmt also auch mehr Sauerstoff auf. Die kör-perliche Leistungsfähigkeit hängt von der so genanntenLungenfunktion ab. Kann die Lunge nicht mehr genügendSauerstoff liefern, empfindet der Betreffende Luftnot.

Die Funktion der Lunge lässt sich durch verschiedeneAtemtests überprüfen, die zeigen, welche Leistung dieLunge bei Anstrengung noch bringen kann. Vor einerOperation kann der Arzt so zum Beispiel feststellen, ober Teile der Lunge, die von Krebs befallen sind, entfernenkann.

Wie groß die Reserveleistung der Lunge ist, hängt vonzahlreichen Faktoren ab: zum Beispiel davon, wie körper-lich fit der Mensch ist oder welche Lebensgewohnheitener hat. Besonders negativ kann sich dabei das Rauchen

Lage, Bau undFunktion der Lunge

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auswirken: Denn Tabakrauch kann nicht nur Lungenkrebsverursachen, sondern auch die Lungenfunktion ganz er-heblich einschränken. Ist ein Mensch an Lungenkrebs er-krankt und hat zusätzlich noch eine eingeschränkte Lun-genfunktion, besteht die Gefahr, dass der Arzt ihn nichtoperieren kann, weil nach dem Eingriff nicht mehr genü-gend Lungenleistung vorhanden wäre.

Rauchen kann Lungen-funktion einschränken

Bronchialsystem und FeinbauQuelle: Pernkopf, Atlas der topographischen und angewandten Anatomie des Menschen,3. Auflage in 2 Bänden, Urban & Schwarzenberg, München-Wien-Baltimore 1987

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In der Tat sind etwa 85 Prozent aller Menschen, die andieser Krankheit sterben, Raucher. Andere Faktoren spie-len demgegenüber nur eine untergeordnete Rolle. Tabak-rauch ist außerdem auch für einen erheblichen Teil ande-rer Krebserkrankungen verantwortlich, zum Beispiel derBauchspeicheldrüse, der Blase und der Nieren. Etwazehn Prozent aller Leukämiefälle bei Erwachsenen wer-den mit dem Rauchen in Zusammenhang gebracht, undes ist auch einen Risikofaktor für Gebärmutterhalskrebs.

Das Inhalieren von Tabakrauch schädigt aber auch andereOrgane: 80 bis 90 Prozent der chronischen Atemwegser-krankungen und 25 bis 45 Prozent aller Erkrankungen derHerzkranzgefäße hängen damit zusammen. LeidenKrebsbetroffene an solchen zusätzlichen Krankheiten, be-deutet dies leider, dass die Möglichkeiten, den Lungen-krebs zu behandeln, stark eingeschränkt sind. Der Körperist einfach zu sehr geschwächt und geschädigt.

Wie groß das Risiko ist, an Lungenkrebs zu erkranken,hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie die folgendeTabelle zeigt.

Das Risiko für Lungenkrebs nimmt zu� je mehr Zigaretten Sie pro Tag rauchen� je früher Sie mit dem Rauchen begonnen haben� je länger Sie geraucht haben (pack-years)� je stärker Sie inhalieren� je stärker die Zigaretten sind� bei filterlosen Zigaretten

Lungenkrebs –warum entsteht er?

Weltweit sterben pro Jahr mehr als vier Millionen Men-schen an den Folgen des Rauchens, etwa eine Milliondavon an Lungenkrebs. In Deutschland starben 2006knapp 29.000 Männer und fast 12.000 Frauen an dieserKrebsart. Damit ist dieser Tumor die häufigste Krebsto-desursache bei Männern und bei Frauen nach Brustkrebsund Darmkrebs die dritthäufigste.

Keine andere Krebserkrankung hat im Verlauf der letztenJahrzehnte so stark zugenommen. Noch ist Lungenkrebsin unserem Land mehr als doppelt so oft bei Männern an-zutreffen als bei Frauen, aber die Frauen „holen auf“: Beiihnen steigen die Erkrankungszahlen, während sie beiden Männern gleich bleiben oder sogar leicht abnehmen– eine Folge des vermehrten Rauchens der Frauen.

Je älter die Menschen sind, desto mehr erkranken andieser Krebsart, am häufigsten die 60- bis 70-Jährigen.Das Durchschnittsalter liegt bei 68 Jahren. Für die Betrof-fenen ist dies insofern von Bedeutung, als ältere Men-schen häufig auch noch andere Krankheiten haben, diedie Möglichkeiten, den Lungenkrebs zu behandeln, er-heblich einschränken können.

Weltweite wissenschaftliche Untersuchungen haben ein-wandfrei bewiesen, dass der Zigarettenkonsum die wich-tigste Ursache für Lungenkrebs ist. Zigarettenrauch ent-hält zahlreiche krebserzeugende (kanzerogene) Substan-zen, die sich teilweise erst nach der Verbrennung bilden.

Rauchen ist fürLungenkrebs, aberauch für andereKrebserkrankungenverantwortlich

Mehrere Einfluss-faktoren

Hohe Zuwachsraten –vor allem bei Frauen

Durchschnittsalter68 Jahre

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Der erfolgversprechendste Weg, dem Lungenkrebs vor-zubeugen, ist also der Verzicht auf das Rauchen.

Vielleicht denken Sie jetzt, dass jeder Mensch für seineGesundheit selbst verantwortlich ist. Das stimmt zwargrundsätzlich, ist aber nur die halbe Wahrheit. Werraucht, nebelt seine Umwelt ein und hinterlässt Tabak-rauch. Zwangsläufig müssen dann Menschen, die selbstnicht rauchen, mitrauchen. Über 80 Prozent der Nichtrau-cher sind täglich Tabakrauch ausgesetzt. Diese Passiv-raucher atmen die schädlichen Stoffe zwar in einer gerin-geren Menge ein, dennoch kann der Rauch für sie eineechte Gefährdung sein. Wissenschaftler haben errech-net, dass in Deutschland etwa 400 Menschen an Lun-genkrebs sterben, weil sie passiv mitrauchen mussten.

Zigarren- und Pfeifenrauchen erhöhen das Lungen-krebsrisiko genauso wie das Zigarettenrauchen.Allerdings werden Zigarren und Pfeifen in geringerenMengen geraucht. Es gibt also keinen „guten“ oder„schlechten“ Tabak, sondern nur Unterschiede in derkonsumierten Menge.

Außer dem Rauchen gibt es einige andere Ursachen, diedazu führen können, dass Lungenkrebs entsteht. Hierzugehören Umwelteinflüsse und eine erbliche (genetische)Veranlagung. Allerdings spielen sie eine deutlich gerin-gere Rolle.

Wichtig: Wenn Sie rauchen und zusätzlich einem deranderen Risiken ausgesetzt sind, erhöht sich Ihr Risiko,an Lungenkrebs zu erkranken.

Eine ganze Reihe von Schadstoffen tritt im beruflichenUmfeld auf, so dass der Verdacht naheliegt, dass Ihre Er-krankung mit Ihrem Beruf zusammenhängt

Das Risiko für Lungenkrebs nimmt ab� wenn Sie mit dem Rauchen aufhören� je länger Sie nicht geraucht haben: Es verringert

sich nach fünf Jahren um 60 Prozent, nach 15 bis20 Jahren um bis zu 90 Prozent

Menschen, die nie geraucht haben, haben das ge-ringste Risiko.

Sicherlich gibt es auch Menschen, die Jahrzehnte langrauchen und trotzdem bei guter Gesundheit alt werden.Dafür könnten zusätzliche, bisher nur teilweise bekannteerbliche Faktoren verantwortlich sein. Die etwa 50 Stoffeim Tabakrauch, die eindeutig als krebserzeugend identifi-ziert werden konnten, werden nach dem Einatmen imKörper unterschiedlich auf- und abgebaut. Vielleicht kanndas erklären, warum viele Raucher an Krebs erkrankenund vorzeitig sterben, einige andere aber, die genausoviel rauchen, ein normales Lebensalter erreichen. Wis-senschaftler arbeiten zur Zeit intensiv daran, diese Vor-gänge zu untersuchen und aufzuklären.

Seit einigen Jahren ist allerdings bekannt, dassJugendliche auf die krebserregenden Bestandteileempfindlicher reagieren als Erwachsene.

Der junge Organismus kann diese Gifte offensichtlichschlechter abbauen. Und: Frauen sind empfindlicher alsMänner.

Daher sind die vielen jungen Mädchen besonders ge-fährdet. Umso bedenklicher ist es, dass die Mädchenimmer jünger sind, wenn sie anfangen zu rauchen.

Auch Passivrauchersind gefährdet

Umwelt underbliche Einflüsse

Etwa 50 krebser-zeugende Stoffeim Tabakrauch

Jugendliche undFrauen mehr ge-fährdet

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Physikalische Einwirkungen� Ionisierende Strahlen (BK-Nr. 24 02)

Anorganische Stäube� Asbest (BK-Nr. 41 04)� Asbest (Lungenfell-Mesotheliom) (BK-Nr. 41 05)� Nickel (BK-Nr. 41 09)� Kokereirohgase (BK-Nr. 41 10)� Siliziumdioxid (SiO2) (BK-Nr. 41 12)

Diese amtlichen Merkblätter beschreiben ausführlich Vor-kommen und Gefahrenquellen, Aufnahme und Wirkungs-weise, Krankheitsbilder und Diagnose und geben Hin-weise für die ärztliche Beurteilung.

Neben den oben angeführten BK–Listenpositionen derBKV befinden sich noch zwei besondere Lungenkrebs-fälle („Quasi-Berufskrankheiten“) in der „Warteschleife“;dafür liegen bereits die wissenschaftlichen Begründun-gen vor, sie als neue Berufskrankheiten in die Liste auf-zunehmen: „Lungenkrebs durch polyzyklische aromati-sche Kohlenwasserstoffe“ [PAH] (Bundesarbeitsblatt 4,1998, 54-61) und „Lungenkrebs durch das Zusammen-wirken von Asbestfaserstaub und polyzyklischen aromati-schen Kohlenwasserstoffen“ (Gemeinsames Ministeri-alblatt 2007, Nr. 23, Seite 474-495).

Da Lungenkrebs als Berufskrankheit ein entschädigungs-pflichtiger Versicherungsfall ist, besteht sowohl für (Be-triebs-) Ärzte als auch für Unternehmer eine gesetzlicheAnzeigepflicht (Sozialgesetzbuch VII).

Dann kann es sein, dass Ihre Krankheit als Berufs-krankheit anerkannt wird. Dies wiederum ist wichtigfür Rehabilitationsmaßnahmen oder finanzielle Ent-schädigungen.

Ausgehend von wissenschaftlichen Untersuchungen, dieZusammenhänge zwischen bestimmten Berufen oder Ar-beitsplätzen und Krankheiten überprüft haben, hat derVerordnungsgeber eine ganze Reihe von Erkrankungenals Berufskrankheit eingestuft. Es ließ sich nämlich nach-weisen, dass die Krankheiten durch „... besondere Ein-wirkungen verursacht sind, denen bestimmte Personen-gruppen durch ihre versicherte Tätigkeit in erheblichhöherem Grade als die übrige Bevölkerung ausgesetztsind…“ (Siebtes Buch Sozialgesetzbuch – GesetzlicheUnfallversicherung, § 9 Berufskrankheiten SGB VII).

Lungenkrebs (Bronchialkarzinom) zählt zu den häufigstenBerufskrankheiten (BK). Daher ist es bei diesen Betroffe-nen besonders wichtig, sie ausführlich nach ihrer Tätig-keit zu fragen (Berufsanamnese).

Die Verursachung von Lungenkrebs durch beruflicheArbeitsbedingungen wird in der Anlage („BK–Liste“) derBerufskrankheiten-Verordnung (BKV) beziehungsweise inden dazugehörigen amtlichen Merkblättern dokumen-tiert:

Chemische Einwirkungen� Chromat (BK-Nr. 11 03)� Arsen (BK-Nr. 11 08)

Lösemittel, Pestizide und sonstige chemische Stoffe� Dichlordimethyläther (BK-Nr. 13 10)� 2,2 Dichlordiäthylsulfid (BK-Nr. 13 11)

Berufsbedingte Risiken

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In frühen Stadien lässt sich die Erkrankung heilen, undbei einem fortgeschrittenen Stadium kann die Behand-lung dazu beitragen, dass Sie möglichst gut damit lebenkönnen.

Der Körpersendet Alarmsignale

Lungenkrebs hat zu Beginn der Erkrankung keine beson-ders auffälligen Symptome. Häufig sind sie so allgemeinund uncharakteristisch, dass sie auch eine ganz andereUrsache haben können. Deshalb ist es wichtig, dass Siebei bestimmten Beschwerden zu Ihrem Arzt gehen, damiter feststellen kann, woran es liegt. Ist die Ursache harm-los, können Sie beruhigt sein. Sollte sich aber herausstel-len, dass Sie an Lungenkrebs erkrankt sind, sind Ihre Hei-lungschancen umso besser, je früher er entdeckt wurde.Schieben Sie daher den Arztbesuch nicht vor sich her!

Gehen Sie bei diesen Anzeichen zu Ihrem Arzt� Husten, insbesondere ein lange bestehender

Raucherhusten, der sich plötzlich ändert� Bronchitis oder eine so genannte Erkältung, die

sich trotz Behandlung mit Antibiotika nicht bessert� Atemnot� Schmerzen im Brustkorb� Allgemeiner Kräfteverfall, starker Gewichtsverlust� Bluthusten� Lähmungen oder starke Schmerzen

Gehen Sie bei den oben genannten allgemeinen Be-schwerden auf jeden Fall zu Ihrem Hausarzt oder zu ei-nem Facharzt (Internist), damit er den Grund dafür fest-stellen kann. Oft wird Ihr Arzt Sie beruhigen können, weilIhre Beschwerden eine harmlose Ursache haben. Aberauch wenn Lungenkrebs festgestellt werden sollte:

Gehen Sie bei Be-schwerden zum Arzt

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Untersuchungen beiVerdacht (Diagnostik)

Viele Menschen haben Angst, in eine medizinische„Mühle“ zu geraten, wenn sie den Verdacht haben, dasssie an Krebs erkrankt sein könnten. Deshalb schieben sieden Besuch beim Arzt immer weiter hinaus. So verständ-lich diese Angst auch ist: Es ist wichtig, dass Sie mög-lichst bald zum Arzt gehen, denn je früher ein Tumor er-kannt und behandelt wird, desto besser sind die Hei-lungs- und Überlebenschancen.

Bei den Untersuchungen werden folgende Fragen geklärt:

1. Haben Sie wirklich einen Tumor?2. Ist dieser gut- oder bösartig?3. Welche Krebsart ist es genau?4. Wo sitzt der Tumor?5. Wie ist Ihr Allgemeinzustand?6. Wie weit ist die Erkrankung fortgeschritten? Gibt es

Metastasen?7. Mit welcher Behandlung kann für Sie der beste Erfolg

erreicht werden?8. Welche Behandlung kann Ihnen zugemutet werden?

Eine Behandlung lässt sich nur dann sinnvoll planen,wenn vorher genau untersucht worden ist, woran Sieleiden.

Dabei haben alle diagnostischen Schritte zwei Ziele: Siesollen den Verdacht, dass Sie an Krebs erkrankt sind, be-stätigen oder ausräumen. Wenn sich der Verdacht be-stätigt, müssen Ihre behandelnden Ärzte ganz genaufeststellen, wo der Tumor sitzt, wie groß er ist, aus wel-

Früherkennung

Für Lungenkrebs gibt es keine jährliche Früherkennungs-untersuchung, wie die gesetzlichen Krankenkassen siezum Beispiel für Brust-, Gebärmutterhals-, Darm-, Haut-oder Prostatakrebs anbieten. Deshalb ist es wichtig, dassSie selbst auf Ihre Gesundheit und auf VeränderungenIhres Körpers achten und beizeiten zum Arzt zu gehen.Da die zuvor beschriebenen Warnzeichen oft nicht ernstgenommen werden, wird die Krankheit meist erst spätfestgestellt.

Auch wenn es grundsätzlich möglich ist, Lungenkrebsfrühzeitig zu entdecken, so gibt es bisher keine Verfah-ren, die sich für die allgemeine Bevölkerung eignen.Allerdings können Menschen, die bestimmten Risikenausgesetzt sind – die zum Beispiel beruflich mit krebser-regenden Substanzen arbeiten, frühere Lungenerkran-kungen hatten oder familiär vorbelastet sind – einbe-zogen werden.

Ärzte und Wissenschaftler prüfen gegenwärtig, ob mo-derne Techniken wie etwa die Computertomographie derLunge, die photodynamische Diagnostik und molekular-biologische Methoden für allgemeine Früherkennungs-programme geeignet sein könnten. Im Augenblick kannnicht empfohlen werden, diese Verfahren für die Frühdia-gnostik einzusetzen.

Da die Früherkennung von Lungenkrebs so schwierigund gerade diese Krebsart im fortgeschrittenen Sta-dium oft lebensbedrohlich ist, ist es umso wichtiger,vermeidbare Risiken wirklich zu vermeiden. RauchenSie deshalb nicht und ersparen Sie Nichtrauchern,Rauch einatmen zu müssen!

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mit Aussicht auf Heilung operiert werden kann, werdenSie sehr ausgedehnt untersucht. Stellt sich jedoch her-aus, dass die Behandlungsmöglichkeiten eingeschränktsind, ist es sinnvoll, dass nur die notwendigsten Unter-suchungen gemacht werden.

Sind die Untersuchungen beendet und alle Ergebnisseliegen vor, muss entschieden werden, wie es weiter-geht. Ihr Arzt wird Ihnen genau erklären, welche Behand-lungsmöglichkeiten es gibt, wie sich die Behandlung aufIhr Leben auswirkt und mit welchen NebenwirkungenSie rechnen müssen. Die endgültige Entscheidung überIhre Behandlung werden Sie gemeinsam mit den behan-delnden Ärzten treffen. Dabei ist es von Anfang an wich-tig, dass sich ein vertrauensvolles Patienten-Arzt-Verhält-nis entwickelt.

Fühlen Sie sich allerdings bei Ihrem behandelndenArzt nicht gut aufgehoben oder möchten Sie, dassein anderer Arzt die vorgeschlagene Behandlung be-stätigt, dann scheuen Sie sich nicht, eine zweite Mei-nung bei einem anderen (Fach-)Arzt einzuholen.

Ihre Krankengeschichte (Anamnese)/Körperliche Untersuchung

Bevor Ihr Arzt Sie untersucht, wird er sich mit Ihnen aus-führlich unterhalten. Dabei fragt er nach Ihren aktuellenBeschwerden und deren Dauer, nach Vor- und Begleiter-krankungen, eventuellen Risikofaktoren (vergleiche dazuSeite 13) und Ihren Lebensgewohnheiten.

Vielleicht machen Sie sich vor dem Arztbesuch schonein paar Notizen, damit Sie in dem Gespräch auch analles denken.

cher Art von Zellen er besteht und ob er vielleicht schonTochtergeschwülste gebildet hat.

Ihr Arzt wird Ihnen erklären, welche Untersuchungen not-wendig sind, um die Diagnose zu sichern. Bei Verdachtauf Lungenk rebs ist dieses Untersuchung sprogrammhäufig sehr umfangreich und wird für jeden Betroffenenpersönli ch zusammenges tellt. Meist wird es mehrer eTage oder sogar Wochen dauern, bis alle Untersuchun-gen abgeschlossen sind. Werden Sie dabei nicht unge-duldig, denn je gründlicher Sie untersucht werden, destogenauer kann die weitere Behandlung auf Sie zugeschnit-ten werden. Auf den folgenden Seiten beschreiben wirdie gängigsten Untersuchungsverfahren und erklären ihreBedeutung.

Die einzelnen Untersuchungen sichern die Diagnose undgeben Aufschluss darüber, wie weit sich der Tumor aus-gedehnt hat. Ist die Erkrankun g schon weiter fortge-schritten, kann es sein, dass Zellen der ursprünglichenKrebsgeschwulst (Primärtumor) bereits über die Lymph-bahnen und Blutgefäße in andere Organe des Körpersgewandert sind und dort Tochtergeschwülste (Metasta-sen ) geb ild et haben. Dan n fin den sich Krebs zellenzunächst in den Lymphknoten in der Nähe des Primär-tumors, später besonders häufig in der Leber, im Skelettund im Gehirn. Deshalb sollen einige der Untersuchun-gen in diesen Organen gezielt nach Metastasen suchen.

Darüber hinaus zeigen die Untersuchungser gebni ssedem Arzt auch, welchen Belastungen Sie bei der Be-handlung ausgesetzt werden können und welche Thera-pieverfahren somit in Frage kommen. Dabei wird der ArztIhnen selbstverständlich nur die Untersuchungen „zumu-ten“, die im Hinblick auf die möglichen Behandlungsme-thoden erforderlich sind. Wenn bei Ihnen zum Beispielder Tumor in einem frühen Stadium entdeckt wurde und

Untersuchungenrichten sich nachSymptomen

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gänzt die anderen diagnostischen Schritte. Sind bei Ihnenkeine Tumormarker nachweisbar, bedeutet dies aller-dings umgekehrt auch nicht, dass Sie nicht an Lungen-krebs erkrankt sind.

Meistens werden Tumormarker dafür genutzt zu beob-achten, wie die Erkrankung verläuft und wie die Behand-lung wirkt. Wichtig zu wissen: Wenn die Werte geradebei einer fortgeschrittenen Erkrankung steigen, muss dasnicht zwangsläufig bedeuten, dass sich die Situation ver-schlechtert. Vielmehr kann ein kurzfristiger Anstieg derTumormarker auch ein Zeichen dafür sein, dass die Be-handlung sehr gut wirkt. Dann gehen nämlich viele Tu-morzellen zugrunde und „entsorgen“ ihre Bestandteileüber die Blutbahn. Beim Lungenkarzinom haben Tumor-marker weder für die Diagnosestellung noch für die Ver-laufskontrolle eine besondere Bedeutung. Lassen Siesich von Ihrem Arzt die Einzelheiten erklären.

Spiegelung der Bronchien(Bronchoskopie) /Gewebeentnahme (Biopsie)

Besteht der Verdacht, dass Sie an Lungenkrebs erkranktsind, ist es sehr wichtig, die Bronchien von innen genauanzusehen. Diese so genannte Spiegelung der Bronchien(Bronchoskopie) gehört deshalb zur Standarddiagnostik.Dabei wird ein dünner, weicher und biegsamer Schlauch(Endoskop) vorsichtig durch die Nase in die Luftröhre bisin die Bronchien vorgeschoben. In diesem Schlauchsteckt eine Art „beleuchtete Lupe”, so dass der Arzt dieSchleimhäute genau betrachten kann. Sie erhalten vordieser Untersuchung eine örtliche Betäubung (Lokalanäs-thesie), so dass Sie die Untersuchung entspannt undweitgehend schmerzfrei erleben. Manchmal wird diese

Schildern Sie Ihrem Arzt all Ihre Beschwerden und Vorer-krankungen. Selbst Einzelheiten, die Ihnen unwichtig er-scheinen, können für Ihren Arzt wichtige Informationenenthalten. Er wird Sie aber auch nach bestimmten Din-gen fragen und sich so ein umfassendes Bild machen.

Wenn sich bei Ihnen typische Symptome zeigen und derVerdacht besteht, dass Sie Lungenkrebs haben, sollte IhrArzt sehr schnell weitere Untersuchungen veranlassen,damit nicht wertvolle Zeit verloren geht.

Laboruntersuchungen

Eine Untersuchung Ihres Blutes kann dem Arzt zahlrei-che Informationen geben – etwa über Ihren Allgemeinzu-stand oder über die Funktionen einzelner Organe wieNieren und Leber. Außerdem werden manchmal die sogenannten Tumormarker bestimmt. Dies sind Stoffe, dievom Tumor selbst stammen und in unterschiedlicherMenge im Blut zu finden sind. Je schneller der Tumorwächst und je größer er ist, desto höher sind die Werteder Tumormarker.

Auch Lungenkrebszellen produzieren gelegentlich Tumor-marker, die sich dann im Blut nachweisen lassen. Siewerden bezeichnet mit CEA (carcinoembryonales Anti-gen), NSE (neuronenspezifische Enolase) und SCC (squa-mous cell carcinoma).

Aber: Nicht alle Betroffenen mit Lungenkrebs habenTumormarker im Blut. Manchmal können diese abersogar bei gesunden Menschen vorkommen.

Ergibt Ihre Blutuntersuchung also, dass bei Ihnen Tumor-marker vorhanden sind, ist das nicht der eindeutige Be-weis dafür, dass Sie Lungenkrebs haben, sondern er-

Kurzfristiger Anstiegauch bei gut wirkenderTherapie möglich

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suchen lassen. Die Untersuchung erscheint besondersdann sinnvoll, wenn aus dem Tumor selbst kein Gewebeentnommen werden kann, oder wenn es für die Festle-gung des Therapiekonzeptes wichtig ist, ob mediastinaleLymphknoten einen Tumorbefall aufweisen.

Untersuchungen des Lungenraumes

Bei manchen Betroffenen sammelt sich Wasser zwi-schen dem Rippenfell und dem Lungenfell (Pleuraerguss)an. Diese Flüssigkeit lässt sich entfernen (Pleurapunk-tion) und auf ihre chemische Zusammensetzung undihren Zellgehalt untersuchen. Sollte der Befund weiterhinunklar sein, sind zusätzlich Gewebeentnahmen aus die-sem Gebiet (Pleurastanzbiopsie) oder eine endosko-pische Untersuchung (Thorakoskopie) erforderlich. DieThorakoskopie kann seit einigen Jahren in einem den Pa-tienten wenig belastenden Verfahren (minimal invasiv)unter Kontrolle einer Videokamera durchgeführt werden.Wenn dieser Eingriff bei Ihnen erforderlich sein sollte,wird Ihr Arzt Ihnen den Ablauf genau erklären.

Für den behandelnden Arzt ist es sehr wichtig, die Ursa-che eines Pleuraergusses zu kennen, da sich Informatio-nen bezüglich der Ausdehnung des Tumors ergeben kön-nen, die sich wiederum auf die Behandlungsstrategieauswirken. Ein Pleuraerguss bei einem Patienten mit ei-nem Lungenkrebs muss nicht zwangsläufig bedeuten,dass dieser Krebs bereits Tochtergeschwülste in derBrusthöhle gebildet hat. Derartige Wasseransammlungenkönnen sich auch durch Stauungen oder Entzündungenentwickeln, die im Zusammenhang mit der Tumorerkran-kung stehen oder sogar völlig unabhängig davon seinkönnen.

Untersuchung auch in Vollnarkose mit einem starrenRohr durchgeführt. Das kann zum Beispiel erforderlichsein, wenn die Luftröhre verengt ist oder bei der Spiege-lung zusätzlich größere Blutungen behandelt werdenmüssen. Grundsätzlich kann die Bronchoskopie ohneKrankenhausaufenthalt (ambulant) erfolgen.

Mit Hilfe des Endoskops kann der Arzt in die Bronchienschauen und die Schleimhaut beurteilen. Wenn es not-wendig ist, kann er bei der Spiegelung auch gleich Gewe-beproben (Biopsien) entnehmen oder Sekret aus tiefenBronchialabschnitten absaugen. Ein Gewebespezialist(Pathologe) untersucht diese Gewebeproben unter demMikroskop feingeweblich (histologisch) und kann erken-nen, ob sich darin bösartig veränderte Zellen finden.Etwa 80 Prozent aller Lungenkrebse werden mit dieserMethode zweifelsfrei festgestellt.

Die Biopsie ist ein ungefährliches Untersuchungsver-fahren. Sie brauchen nicht zu befürchten, dass dabeiTumorzellen „ausgeschwemmt” werden, die dannMetastasen bilden.

Spiegelung des mittlerenBrustraumes (Mediastinoskopie)

Ein anderes Untersuchungsverfahren ist die Mediastino-skopie, bei der der Arzt den mittleren Brustraum (Media-stinum) untersucht. Dieser Eingriff wird auf jeden Fall inVollnarkose gemacht und erfordert einen kurzen Kranken-hausaufenthalt. Nach einem kleinen Schnitt über demBrustbein schiebt der Arzt dann das Endoskop mit der„Lupe“ in den Brustraum vor und sucht nach Lymphkno-ten, die bösartig verändert sein könnten. Er kann sie ent-fernen und ebenfalls feingeweblich (histologisch) unter-

Ursache für Wasser-ansammlung istwichtig

Entnahme von Ge-webe sichert meistdie Diagnose

Chirurgischer Eingriff

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Computertomographie (CT)Die Computertomographie ist ein aufwändiges Verfah-ren, mit dem Schnittbilder von allen Körperregionen her-gestellt werden können. Anders als das normale Rönt-genbild zeigen sie den Körper im Querschnitt und gebenInformationen über den genauen Sitz und die Größe desTumors. Dieses Verfahren ist darüber hinaus besondershilfreich, um Metastasen im Kopfbereich, aber auch imBrust- und Bauchbereich auszuschließen.

Im Computertomogramm können die Ausdehnungendes Tumors und seine Beziehung zu den Organen be-ziehungsweise Strukturen in der Nachbarschaft dar-gestellt werden.

Der Chirurg erhält dadurch wichtige Hinweise darüber,ob der Tumor operativ entfernt werden kann, ob bereitslebenswichtige Organe von der Krankheit erfasst wordensind und wie umfangreich die Operation sein wird. Meta-stasen und vergrößerte Lymphknoten lassen sich durchdie Computertomographie ebenfalls genau darstellen.Der Arzt kann so zum Beispiel genau verfolgen, wie gutder Patient auf die Strahlen- oder Chemotherapie an-spricht.

Vereinzelt kann es sinnvoll sein, den Tumor unter compu-tertomographischer Sicht zu punktieren. Dies gilt beson-ders dann, wenn die Geschwulst nicht zentral in derNähe der großen Bronchien liegt, die am besten durcheine Bronchoskopie zugänglich sind. Bei guten Untersu-chungsbedingungen kann der Radiologe eine Biopsiena-del unter indirekter Sicht durch das CT auf den Zentime-ter genau platzieren.

LungenfunktionsprüfungDie Lungenfunktionsprüfung zeigt, ob bei der eventuellnotwendigen Entfernung eines Lungenteils oder sogar ei-nes ganzen Lungenflügels genügend Reserve zum At-men übrig bleiben wird.

Röntgenaufnahmen

Auf Röntgenaufnahmen des Brustkorbs lassen sich oftschon verdächtige Bezirke feststellen. Im Rahmen derMetastasensuche können weitere Aufnahmen von ande-ren Körperregionen notwendig werden.

Ultraschalluntersuchung (Sonographie)

Die Ultraschalluntersuchung (Sonographie) des Bauchesstellt die inneren Organe wie Leber, Nieren, Nebennie-ren, Milz und Lymphknoten dar, wobei speziell nachTochtergeschwülsten (Metastasen) gesucht wird. Nebendem Bauchraum betrachtet der Arzt insbesondere auchden Hals mit Ultraschall. Die Sonographie des Herzenskann Aufschluss über die Leistungsfähigkeit des Herz-muskels geben, denn der Zigarettenkonsum kann dieHerzkranzgefäße verengt haben, was eine geminderteHerzleistung zur Folge hat.

Die Untersuchung mit Ultraschall hat den Vorteil, dasssie beliebig oft wiederholt werden kann, da sie den Pati-enten keiner Strahlenbelastung aussetzt.

Wichtige Hinweisefür den Chirurgen

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nahmen kann dann entschieden werden, ob die Metasta-sen operiert oder bestrahlt werden müssen, um einemKnochenbruch (Fraktur) vorzubeugen.

Positronen-Emissions-Tomographie (PET)

Die Positronen-Emissions-Tomographie ist ein bildgeben-des Verfahren, das die Zellaktivität durch eine Schicht-szintigraphie sichtbar macht. Da der Tumor selbst unddie Metastasen eine gesteigerte Stoffwechselaktivitäthaben, besteht mit diesem Verfahren die Möglichkeit,vor allem auch Metastasen besser zu erkennen.

Kernspintomographie(Magnet-Resonanz-Tomographie MRT)

Die Kernspintomographie (auch Magnet-Resonanz-Tomo-graphie, MRT, genannt) ist ein auf Magnetwirkung beru-hendes Untersuchungsverfahren. Durch Anlegen und Lö-sen starker Magnetfelder werden Signale des Gewebeshervorgerufen, die je nach Gewebeart unterschiedlichausgeprägt sind. Die Verarbeitung dieser Signale ergibtSchnittbilder mit einer sehr hohen Auflösung. Das Ver-fahren kommt gegenwärtig ergänzend zum Einsatz,wenn die Computertomographie nicht genügend Auf-schluss darüber gibt, wie weit sich der Tumor insbeson-dere in die Herz- und Gefäßnahen Bezirke der Lunge aus-gedehnt hat. Von Bedeutung ist das MRT auch, wennder Lungenkrebs in der Thoraxspitze in Nervensträngeeinwächst oder Beziehungen zur Wirbelsäule hat.

Auch diese Untersuchung ist nicht schmerzhaft. Aller-dings „fährt“ der Betroffene bei dieser Untersuchungs-methode langsam in einen relativ engen Tunnel, wasmanche Menschen als beklemmend empfinden. Weilstarke Magnetfelder erzeugt werden, dürfen Sie keineMetallgegenstände mit in den Untersuchungsraums neh-men. Bei Menschen mit Herzschrittmacher oder Metall-implantaten (zum Beispiel künstlichen Hüftgelenken)kann die Kernspintomographie nur im Einzelfall erfolgen.

Skelettszintigramm

Mit dem Skelettszintigramm lassen sich Tumorabsiedlun-gen in den Knochen (Knochenmetastasen) darstellen.Dafür wird dem Patienten ein schwach radioaktives Kon-trastmittel gespritzt, das sich auf charakteristische Weisein den Knochen anreichert. In Ergänzung mit Röntgenauf-

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fragen Sie nach, bis Ihnen alles klar ist. Alle an der Be-handlung beteiligten Ärzte werden dann gemeinsam mitIhnen die für Sie am besten geeignete Behandlungsstra-tegie festsetzen. Sollten Sie Zweifel haben oder eine Be-stätigung suchen, holen Sie von einem anderen Arzt einezweite Meinung ein.

Denn „Patienten haben ein Recht auf detaillierte Informa-tion und Beratung, sichere, sorgfältige und qualifizierteBehandlung und angemessene Beteiligung“, heißt es indem Dokument „Patientenrechte in Deutschland heute“,das die Konferenz der Gesundheitsminister 1999 ver-öffentlicht hat.

Je besser Sie informiert und aufgeklärt sind, destobesser verstehen Sie, was mit Ihnen geschieht. Umsomehr können Sie zum Partner des Arztes werden undaktiv an Ihrer Genesung mitarbeiten.

Ihre Rechte als Patient – so sehen sie ausSie haben Anspruch auf:� angemessene und qualifizierte Versorgung� Selbstbestimmung� Aufklärung und Beratung� eine zweite ärztliche Meinung (second opinion)� Vertraulichkeit� freie Arztwahl� Dokumentation und Schadenersatz

Weitere Informationen zum Thema Patientenrechte fin-den Sie im Internet. Die Bundesärztekammer veröffent-licht unter www.bundesaerztekammer.de die „Rechtedes Patienten“. Die „Patientenrechte in Deutschland“der Gesundheitsminister-Konferenz finden Sie unterwww.bmj.de/media/archive/1025.pdf.

Diagnose Krebs –wie geht es weiter?

Wenn die linke Hand nicht weiß, was die rechte tut,kommt meistens nichts Gutes dabei heraus. Genauso istes, wenn mehrere Ärzte und Therapeuten einen Krankenbehandeln und einer nichts vom anderen weiß.

Sie haben inzwischen einige Untersuchungen hinter sich,und der Verdacht auf eine Krebserkrankung der Lungehat sich bestätigt. Nun werden Sie von Ihrem Arzt aneine Klinik überwiesen, die auf die Diagnostik und Be-handlung dieser Krankheit spezialisiert ist. Fragen SieIhren Arzt ruhig, ob Ihre Klinik wirklich qualifiziert ist, IhreErkrankung zu behandeln.

In der ersten Behandlungsphase werden Sie von einerganzen Reihe von Ärzten betreut, denn bei einer Krebser-krankung müssen verschiedene Spezialisten Hand inHand zusammenarbeiten. Dazu kommen das Pflege-personal, vielleicht auch Psychologen, Sozialarbeiter oderSeelsorger. Nicht zuletzt werden Ihnen Ihre Familie undIhr Freundeskreis helfend und unterstützend zur Seitestehen.

Am besten suchen Sie sich aus dem Kreis der Ärzteeinen heraus, zu dem Sie das meiste Vertrauen habenund mit dem Sie alles, was Sie bewegt und belastet,besprechen können. Dazu gehören auch die Entschei-dungen über die verschiedenen Behandlungsschritte.

Lassen Sie sich die einzelnen Behandlungsschritte genauerläutern und fragen Sie auch, ob es andere Möglichkei-ten dazu gibt. Wenn Sie etwas nicht verstanden haben,

Ihre Rechte als Patient

Informationenim Internet

Spezialisten arbeitenzusammen

Fragen Sie nach, bisSie alles verstandenhaben

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Klassifikation des Tumors

Der Körper eines Menschen besteht aus sehr vielen un-terschiedlichen Geweben und Zellen. Dementsprechendunterschiedlich fällt auch das bösartige Wachstum einerKrebsgeschwulst aus. Es gibt also nicht den Lungen-krebs, sondern ganz verschiedene Arten, die sich zumBeispiel in ihrer Wach stumsgeschwindi gkei t unt er -scheiden.

Mittlerweile konnte Ihr Arzt durch die verschiedenen Un-tersuchungen sozusagen den genauen „Steckbrief“ IhrerErkrankung zusammenstellen. Dazu gehören die Informa-tionen darüber, zu welchem Zelltyp der Krebs gehört, wiebösartig er ist, wie schnell er wächst, ob er bereits dieOrgangrenzen überschritten oder sich sogar im Körperausgebreitet hat.

Es ist sehr wichtig, diese Einzelheiten genau zu kennen.Erst dann lässt sich eine Behandlung zusammenstellen,die für Sie und den Verlauf Ihrer Erkran kung maßge-schneidert ist.

Bei der feingeweblichen (histologischen) Einteilung derLungenkrebse unterscheidet man zwischen den kleinzel-ligen und den nicht-kleinzelligen Lungentumoren. DieseEinteilung leitet sich tatsächlich von der Größe der ver-schiedenen vorgefundenen Krebszellen ab. Bei den nicht-kleinzelligen Tumoren gibt es wiederum drei Untergrup-pen: die Plattenepithelkarzinome, die Adenokarzinomeund die großzelligen Karzinome.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt auch darüber, wie sichdie einzelnen Therapiemöglichkeiten auf Ihre Lebens-qualität auswirken, also auf Ihren körperlichen Zu-stand, wichtiger aber noch auf Ihr seelisches Wohl-befinden.

Außerordentlich wichtig sind auch Gespräche mitIhnen und Ihren Angehörigen über Ihr weiteresLeben. Wer an Lungenkrebs leidet, befindet sichzweifelsohne in einer sehr schwierigen persönlichenSituation. Die psychosoziale Betreuung des Betroffe-nen und seiner Familie ist deshalb ein unverzicht-barer Bestandteil der Behandlung und Betreuung.

Die Kosteneinsparungen im Gesundheitswesen führenleider oft dazu, dass für Gespräche zwischen Arzt, Pati-ent und Angehörigen zu wenig Zeit bleibt.

Wenn sich Ihr Arzt nicht genug Zeit für Sie nimmt,fragen Sie ihn, wann Sie ein ausführlicheres Ge-spräch mit ihm führen können.

Oft ist dies möglich, wenn der Termin zu einer anderenUhrzeit stattfindet, etwa am Ende der Praxiszeit. Wert-volle Tipps für ein vertrauensvolles Patienten-Arzt-Ver-hältnis finden Sie in der Bros chüre „TEAMWORK –Krebs-Patienten und Ärzte als Partner – Die blauen Rat-geber 43“ der Deutschen Krebshilfe (Bes telladress eSeite 82).

Verschiedene Artenvon Lungenkrebs

Genauer „Steckbrief”des Tumors

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sich kein Tumor nachweisen, erscheint neben dem T derBuchstabe x; eine Geschwulst in einem sehr frühen An-fangsstadium beschreiben die Buchstaben is (in situ, lat.,am natürlichen Ort). Bei den Lymphknoten (N) verwendetman abhängig vom Befall oder der Art beziehungsweiseAnzahl der Lymphknoten die Zahlen 0 bis 3. Wenn keineTochtergeschwülste in anderen Organen (Fernmetasta-sen) nachgewiesen sind, verwendet man den Begriff M0.Beim Nachweis von Fernmetastasen gilt der Begriff M1.

Aus diesen verschiedenen Kriterien bestimmt der Arztdas Tumorstadium. Beispiele für die verschiedenen Sta-dien sind in der Tabelle dargestellt.

TNM-Klassifikation des Lungenkrebses (UICC, 1997)

kleines/verstecktes(okkultes) Karzinom

Tx N0 M0

Stadium 0 Tis N0 M0

Stadium IA T1 N0 M0

Stadium IB T2 N0 M0

Stadium IIA T1 N1 M0

Stadium IIBT2 N1 M0T3 N0 M0T1 N2 M0

Stadium IIIA T2 N2 M0T3 N1, N2 M0

Stadium IIIBjedes T N3 M0T4 jedes N M0

Stadium IV jedes T jedes N M1

Für das kleinzellige Lungenkarzinom existiert neben derTNM-Einteilung auch noch eine ältere Form der Stadien-einteilung in begrenzte (englisch: limited disease) und

Männer erkranken am häufigsten an Plattenepithelkarzi-nomen, gefolgt von den Adenokarzinomen und den klein-zelligen Tumoren. Frauen leiden dagegen häufiger anAdenokarzinomem.

Allerdings ist es in vielen Fällen nicht möglich, die Erkran-kung eindeutig nur einer Untergruppe zuzuordnen, denndie Tumoren können durchaus unterschiedliche Struktu-ren aufweisen. So kann etwa das bei der Biopsie ent-nommene Gewebe des Primärtumors ein Plattenepithel-karzinom sein, in der Lymphknotenmetastase liegt da-gegen ein Adenokarzinom vor, und in einer Fernmeta-stase lassen sich auch kleinzellige oder großzellige An-teile nachweisen.

Stadieneinteilung des Tumors

Aus den Ergebnissen der bildgebenden Diagnostik undgegebenenfalls weiterer Befunde (Bronchoskopie, Me-diastinoskopie) ermittelt der Arzt das genaue Krankheits-stadium (Staging, Stadieneinteilung). Daraus ergibt sichwiederum, welche Behandlung am besten geeignet ist.Um das Krankheitsstadium so zu beschreiben, dass jederArzt es richtig einordnen kann, gibt es eine internationaleinheitliche „Sprache”: die TNM-Klassifikation.

� T steht für die Größe des Tumors,� N für die Zahl und Lokalisation der befallenen

Lymphknoten,� M steht für Auftreten und Lokalisation von

Fernmetastasen in anderen Organen.

Die einzelnen Ausbreitungsstadien werden durch die Zu-ordnung von Zahlen genauer beschrieben. Die Zahlen 1bis 4 legen die Größe und die Lage des Tumors (T) undseine Beziehung zu umgebenden Strukturen fest. Lässt

Eindeutige Zuordnungoft nicht möglich

Tumorausbreitung

Begrenzte undfortgeschritteneErkrankung

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fortgeschrittene (englisch: extensive disease) Erkrankun-gen. Bei einer begrenzten Erkrankung ist der Tumor nurauf eine Seite der Brusthöhle beschränkt, die Brustwandist nicht direkt und von den Lymphknotenstationen sindnur bestimmte beteiligt. Bei einer fortgeschrittenen Er-krankung ist der Tumor deutlich weiter gewachsen, zumBeispiel ist die Brustwand beteiligt, der Tumor beziehtdie so genannten großen Gefäße mit ein oder es sindLymphknoten an der Aufgabelung der Luftröhre befallen.Außerdem können dann bereits Fernmetastasen be-stehen.

Therapie von Lungenkrebs

Wenn zweifelsfrei feststeht, dass Sie Lungenkrebs ha-ben, werden Sie mit Ihrem Arzt ausführlich sprechen:über das genaue Ergebnis der Untersuchungen, über IhreBehandlung und über Ihre Heilungschancen (Prognose).

Dieses Gespräch sollte in Ruhe und ohne Zeitdruck statt-finden. Lassen Sie sich genau erklären, welche Behand-lungsschritte Ihr Arzt für sinnvoll und am besten geeignethält. Wenn Sie sich mit der vorgeschlagenen Behandlungunwohl fühlen, fragen Sie ihn, ob es auch andere Mög-lichkeiten gibt.

Achten Sie darauf, dass Sie Ihren Arzt verstehen und fra-gen Sie nach, wenn Sie etwas nicht verstanden haben.Lassen Sie sich unbekannte Fremdwörter erklären. VieleÄrzte bemerken oft nicht, dass sie Fachwörter benutzen,die Sie nicht kennen. Prüfen Sie in Ruhe, ob der Arzt IhreFragen beantwortet hat und ob Sie die Antworten desArztes verstanden haben.

Wenn Sie möchten, nehmen Sie einen Familienangehöri-gen, einen Freund oder eine Freundin zu dem Gesprächmit. Bei einem Nachgespräch zeigt sich häufig, dass vierOhren mehr gehört haben als zwei. Damit Sie sich nichtalles merken müssen, können Sie sich die wichtigstenAntworten des Arztes auch aufschreiben.

Jede Behandlung hat zum Ziel, den Tumor – und wennTochtergeschwülste vorliegen, möglichst auch diese –vollständig zu entfernen oder zu vernichten, so dass einedauerhafte Heilung möglich ist. Eine solche Behandlungheißt kurative Therapie. Lässt sich dieses Ziel nicht errei-

Gespräche ohneZeitdruck

Nehmen Sie jemandenzu dem Gespräch mit

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40 LUNGENKREBS LUNGENKREBS 41

Betroffene heute durchschnit tli ch fünfm al länger alsfrüher. Immer mehr von ihnen leben drei Jahre nach derDiagnose und Behandlung noch ohne Rückfall. Am gün-stigsten ist die Prognose für Kranke mit einer begrenztenErkrankung, die mit dem Ziel der Heilung behandelt wer-den. Betroffenen mit einer fortgeschrittenen Lungen-krebserkrankung soll dagegen eine lindernde (palliative)Therapie möglichst viel Lebensqualität erhalten.

Chemotherapie

Eine Chemotherapie zerstört Zellen, die sich schnell tei-len. Die Medikamente (Zytostatika), die dabei zum Ein-satz kommen, hindern Zellen daran, weiter zu wachsen,indem sie in die Zellteilung eingreifen. Der Blutkreislaufverteilt die Medikamente im ganzen Körper (systemischeTherapie). Das hat allerdings den Nachteil, dass sie auchgesunde Gewebezellen angreifen, die sich oft teilen.Dazu gehören zum Beispiel die Schleimhaut- und Haar-wurzelzellen. Werden gesunde Zellen angegriffen, ent-stehen Nebenwirk ungen, die wir Ihnen später nochnäher beschreiben. Fragen Sie aber auf alle Fälle auchIhren Arzt, womit Sie rechnen müssen und was Sie ge-gen die Nebenwirkungen tun können.

Zytostatika können einzeln eingesetzt werden (Mono-therapie) oder kombiniert als Kombinationschemothera-pie (Polychemotherapie) in so genannten Schemata. Dieverwendeten Medikamente sind sehr giftig. Deshalb dür-fen sie nur mit größter Vorsicht eingesetzt und Wirkun-gen und Nebenwirkungen müssen ständig kontrolliertwerden. Nur ein erfahrener Arzt sollte eine Chemothera-pie durchführen.

Die Chemotherapie ist die wichtigste Behandlung beimkleinzelligen Lungenkarzinom. Dabei kommen zahlreiche

chen, versucht man, den Tumor möglic hst lange „inSchach zu halten“.

Welche Therapie für Sie in Frage kommt und wie intensivsie erfolgen kann, hängt – wie zuvor erwähnt – zum ei-nen von Ihrem Leistungsvermögen ab, zum anderen vomfeingeweblichen Typ (vergleiche dazu Seite 35 f.) und derAusbreitung Ihrer Erkrankung. Die drei Behandlungsver-fahren Operation, Strahlentherapie und Chemotherapiehaben bei den kleinzelligen beziehungsweise den nicht-kleinzelligen Lungenkarzinomen unterschiedliche Bedeu-tung. Sobald also geklärt ist, wie weit sich der Tumorausgedehnt hat und zu welchem Typ er gehört, ist dasfachübergreifende (interdisziplinäre) Gespräch der Ärztevor Beginn der Behandlung besonders wichtig.

Wenn eine Krebserkrankung der Lunge nicht behandeltwird, breitet sie sich aus, streut im Körper Tochterge-schwülste, und führt früher oder später zum Tod.

Therapie des kleinzelligenLungenkarzinoms

Das kleinzellige Lungenkarzinom ist eine besonders ag-gressive Krebsart: Der Tumor wächst sehr rasch, und esbilden sich sehr frühzeitig Tochtergeschwülste. Daher ha-ben Betroffene, die an dieser Form von Lungenkrebs lei-den, entsprechend schlechte Heilungschancen. Aller -dings – und darin besteht eine gewisse Chance – teilensich diese Krebszellen besonders oft, sind dadurch be-sonders empfindlich und lassen sich daher durch eineChemo- und Strahlentherapie gut angreifen.

In den vergangenen Jahren konnte die Chemotherapiedeutlich weiter verbessert werden; dadurch (über-)leben

Medikamente greifenauch gesunde Zellenan

Krebszellen sind be-sonders empfindlich

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42 LUNGENKREBS LUNGENKREBS 43

verschiedene Medikamente zum Einsatz, die in unter-schiedlichen Kombinationen verabreicht werden (Poly-chemotherapie).

Wieviele Zyklen Sie bekommen und welche Medika-mente dabei kombiniert werden, hängt ganz wesent-lich von dem jeweiligen Stadium ab, das bei Ihnenfestgestellt wurde. Ihr Arzt wird Ihnen alles genauerklären.

Wie läuft die Chemotherapie ab?Sie erhalten die Medikamente in mehreren Einheiten, dieals Chemotherapie-Zyklen bezeichnet werden. Jeder Zy-klus besteht aus den Tagen, an denen Sie die Medika-mente bekommen, und einer Erholungspause, die in derRegel zwei bis drei Wochen beträgt. Die Pause ist erfor-derlich, damit sich die gesunden Körperzellen von denZellgiften erholen können.

Beim kleinzelligen Lungenkarzinom werden in der Regelvier bis sechs Behandlungszyklen eingesetzt. Sollten Siespäter einen Rückfall (Rezidiv) erleiden, kann der behan-delnde Arzt entweder die schon einmal erfolgreiche Be-handlung wiederholen oder von vornherein ein Therapie-schema mit anderen Zytostatika wählen.

Die Zytostatik werden direkt in eine Vene verabreicht (pa-renterale Applikation), und zwar relativ schnell mit einerSpritze oder langsamer in Form eines Tropfes (Infusion).Dabei können Sie entweder jedes Mal neu „gepiekt“werden; Sie können jedoch auch für längere Zeit einenZugang (Katheter) bekommen, über den Sie dann die Me-dikamente erhalten. Mit einem solchen Katheter könnenSie bei Bedarf sogar während der Infusion herumlaufen.

Vorbeugend erhalten Sie Medikamente gegen Übelkeit.

Darüber hinaus gibt es auch Medikamente, die als Tablet-ten oder Kapseln angewendet werden können (orale Ap-plikation). Auf diese Weise sind Sie weitgehend unabhän-gig von der Infusionstherapie; allerdings wird Ihr Magenstärker belastet, und Sie müssen vor allem darauf ach-ten, dass Sie die Medikamente regelmäßig nehmen.

Nach jedem Zyklus wird überprüft, ob die Behandlungwirkt. Ihr Arzt wird Sie dafür körperlich und auch mit bild-gebenden Verfahren (Röntgenuntersuchung, Ultraschall-untersuchung) untersuchen, damit er das Behandlungs-konzept rechtzeitig umstellen kann, wenn die Medika-mente nicht ausreichend wirken. Wie der Wechsel zwi-schen Behandlung und notwendigen Erholungszeitenaussieht, hängt davon ab, wie stark Sie durch die Thera-pien belastet werden können.

Ihr Arzt wird die Therapiezyklen auf Ihre ganz persön-lichen Bedürfnisse abstimmen.

Nebenwirkungen der ChemotherapieBei aller Sorgfalt, mit der eine Chemotherapie durchge-führt wird: Unerwünschte Nebenwirkungen werden sichnicht vermeiden lassen. Jeder wird diese unterschiedlichstark empfinden, und deshalb wird jeder für diese Zeitauch mehr oder weniger Durchhaltevermögen brauchen.

Im Folgenden beschreiben wir Ihnen die häufigsten Be-schwerden, die bei Ihnen auftreten können, aber nichtauftreten müssen.

Bitte seien Sie durch diese Auflistung von Neben-wirkungen nicht beunruhigt. Ihr Arzt wird sich be-mühen, die Behandlung für Sie so erträglich wiemöglich zu gestalten.

Die Wirkung mussüberprüft werden

Spritze oder Tropf

Tabletten oderKapseln

Vier bis sechsBehandlungszyklen

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44 LUNGENKREBS LUNGENKREBS 45

Besonders empfindlich reagiert das blutbildende Kno-chenma rk auf die Chemot hera pie, denn die Medika -mente beeinträchtigen die Produktion der verschiedenenBlutzellen.

Da die Produktion von Blut beeinträchtigt ist, sind Siewährend der Behandlungszeit anfällig für:� Infekt ionen, weil die Medikamente die Anzahl der

weißen Blutkörperchen verringert;� Blutarmut, da die Anzahl der roten Blutkörperchen ab-

nehmen kann;� Blutungen, weil wenige r Blu tplättchen produziert

werden.

Daher wird man Ihnen regelmäßig – mindestens zweimalwöchentlich – Blut abnehmen, um dessen Zusammen-setzung (Blutbild) zu kontrollieren.

Die Chemotherapie beeinträchtigt die Produktion derweißen Blutkörperchen, die für die Infektionsabwehr zu-ständig sind. Daher ist es besonders wichtig, dass Siesich in dieser Zeit vor Infektionen schützen.

Vermeiden Sie Menschenansammlungen und Kontakt zuPersonen, von denen Sie wissen, dass diese ansteck-ende Krankheiten haben.

Informieren Sie bei Fieber, Schüttelfrost oder ande-ren Anzeichen einer Infektion umgehend Ihren be-handelnden Arzt.

Kleinste Lebewesen (Mikroorganismen) wie Bakterien,Pilze und Viren, die Ihr körperei genes Abwehrsystemsonst problemlos vernichtet hat, sind während der Che-motherapie plötzlich gefährlich für Sie. Treffen diese aufeinen geeigneten Nährboden, zum Beispiel in der Nah-rung, und stimmen außerdem die klimatischen Bedingun-

gen, vermehren sie sich rasch und können für einen Be-troffenen während der Chemotherapie gefährlich wer-den. Seien Sie deshalb bei der Auswahl, Aufbewahrungund Zubereitung Ihrer Nahrung besonders vorsichtig. Ein-zelheiten dazu enthäl t die Broschüre „Ernährung beiKrebs – Die blauen Ratgeber 46“ der Deutschen Krebs-hilfe (Bestelladresse siehe Seite 82).

Seien Sie zurückhaltend bei (Haus-)Tieren. Auch bei Gar-tenarbeiten sind Sie verstärkt Mikroorganismen ausge-setzt. Am besten verzichten Sie für einige Zeit ganz darauf.

Auch die Produktion von roten Blutkörperchen und ihremroten Blutfarbstoff (Hämoglobin) wird durch die Chemo-therapie gestört. Als Folge davon kann Blutarmut (Anä-mie) entstehen oder eine bereits bestehende Blutarmutwird verstärkt. Blutarmut kann zu Abgeschlagenheit, Mü-digkeit, Konzentrationsstörungen und Kreislaufbeschwer-den führen. Bei sehr niedrigen Werten wird Ihr Arzt Ih-nen helfen. Nimmt während der Chemotherapie die An-zahl der weißen Blutkörperchen sehr stark ab, könnenSie Medikamente bekommen, die deren Bildung anregen(so genannte Wachstumsfaktoren).

Blutplättchen sorgen bei Verletzungen dafür, dass dieBlutgerinnung funktioniert. Auch dieser Bestandteil desBlutes wird durch eine Chemotherapie beeinträchtigt.Blutplättchenmangel fördert die Neigung zu Blutungen.Überlegen Sie deshalb, bei welchen Gelegenheiten undTätigkeiten Sie sich verletzen könnten, und vermeidenSie so weit wie möglich solche Verletzu ngsgefahren .Treten trotzdem einmal Blutungen auf, gehen Sie zuIhrem Arzt. Auch bei länger anhaltendem Nasen- oderZahnfleischbluten verständigen Sie bitte umgehend Ihrenbehandelnden Arzt. Fallen die Blutplättchen unter einenkritischen Wert, werden Blutplättchen eines Blutspen-ders übertragen.

Knochenmark

Infektionen

Blutbild kontrollieren

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Da viele Medikamente – wie zum Beispiel Acetysalicyl-säure (ASS) – die Funktion der Blutplättchen beeinträchti-gen können, nehmen Sie zusätzliche Medikamente nurein, wenn Sie vorher mit Ihrem Arzt gesprochen haben.Das gilt gerade für vermeintlich „harmlose“ Medika-mente wie Kopfschmerz- oder Rheumamittel.

Übelkeit mit Brechreiz und Erbrechen belastet die mei-sten Betroffenen am häufigsten. Oft entstehen die Be-schwerden, weil die Zytostatika direkt auf das Zentrumim Gehirn wirken, das das Erbrechen auslöst. Zusätzlichkönnen seelische Ursachen wie Angst die Beschwerdennoch verstärken. Inzwischen gibt es jedoch sehr guteMedikamente (Antiemetika), die Übelkeit und Brechreizwirksam unterdrücken. Viele Krebs-Patienten erhaltendiese Medikamente vorsorglich als Infusion vor der ei-gentlichen Chemotherapie. Bei starken Beschwerdenkönnen sie aber auch erneut über die Vene oder als Ta-bletten gegeben werden.

Viele Betroffene überstehen heutzutage eine Chemo-therapie ganz ohne Übelkeit und Erbrechen.

Andere Nebenwirkungen der Chemotherapie können dieSchleimhäute betreffen und hier vor allem im Mund, inder Speiseröhre oder im Darm. Entzündungen der Zungeund der Mundschleimhaut können in einigen Fällen dazuführen, dass für den Kranken jedes Schlucken mitSchmerzen verbunden ist, so dass selbst Patienten mitgutem Appetit nichts essen mögen. Mundspülungenkönnen diese Beschwerden lindern. Fragen Sie IhrenArzt oder das Pflegepersonal um Rat und Hilfe.

Sie können Entzündungen im Mund vorbeugen, wenn Siesolche Mundspülungen im Bedarfsfall etwa sechs- bisachtmal am Tag vornehmen. Ihr Arzt wird Sie beraten.

Häufiger ist auch die Darmschleimhaut in Mitleidenschaftgezogen. Stirbt sie – vorübergehend – ab, geht gleichzei-tig eine wichtige Schutzschicht verloren, weshalb es ver-mehrt zu Darmentzündungen und Durchfällen kommt.Bevorzugen Sie bei Durchfällen stopfende Nahrungs-mittel wie Schokolade, schwarzen Tee, geriebenen rohenApfel, Bananen.

Achten Sie bei Durchfällen zudem auf ausreichendeFlüssigkeits- und Mineralstoffzufuhr.

Viele Betroffene leiden während einer Chemotherapieunter Appetitlosigkeit oder Geschmacksstörungen.

Einige praktische Tipps, die Ihnen helfen können� Wählen Sie Speisen und Getränke, auf die Sie

Appetit haben.� Das isst mit: Decken Sie den Tisch hübsch und

machen Sie das Essen zu etwas Besonderem.� Meiden Sie Lebensmittel, die die Magenschleim-

haut reizen beziehungsweise den Magen starkbelasten (zum Beispiel saure und fette Speisen,scharf Gebratenes, Kaffee, manche alkoholischeGetränke).

� Einige Patienten berichten aber auch darüber,dass sie gerade gut gewürzte Speisen gerne es-sen. Probieren Sie das für sich aus.

� Wenn Sie der Geruch der Speisen stört, essenSie lieber kalte Gerichte.

Wichtig: Bei Erbrechen oder Durchfall verlieren Sieviel Flüssigkeit und Salze. Trinken Sie viel (zum Bei-spiel Gemüse- oder Fleischbrühe).

Durchfall, Übelkeit,Erbrechen undEntzündungen imMund

Übelkeit undErbrechen

Appetitlosigkeit

Entzündungen derSchleimhäute

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Ausführliche Empfehlungen finden Sie in der Broschüre„Ernährung bei Krebs – Die blauen Ratgeber 46“, die Siekostenlos bei der Deutschen Krebshilfe anfordern kön-nen (Bestelladresse siehe Seite 82).

Die Zellen der Haarwurzeln erneuern sich rasch und wer-den daher durch die Medikamente oft geschädigt. Diesichtbare Folge: vorübergehender Haarausfall. Dabei ver-lieren Sie nicht nur die Kopfhaare, sondern auch die ge-samte Körperbehaarung.

Jeder Betroffene wird für sich selbst entscheiden, wie erdamit umgeht: ob er für einige Zeit mit einer Glatze lebenkann und will oder ob er sich für diese Zeit eine Perückeanfertigen lässt.

Ein Trost bleibt aber für alle: Wenn die Behandlungzu Ende ist, wachsen die Haare wieder nach.

Auch die anderen Nebenwirkungen verschwinden im Re-gelfall wieder, wenn keine Zytostatika mehr verabreichtwerden.

Strahlentherapie

Wird ein Tumor mit Strahlen (Radiotherapie) bekämpft,sollen diese die Tumorzellen abtöten und den Betroffe-nen heilen. Ionisierende Strahlen verändern das Erbgutder Zellen. Normale, gesunde Zellen können solche Schä-den meistens reparieren. Bei Krebszellen funktioniert die-ses Reparatursystem nicht so gut. Deshalb können siedie Schäden, die die Bestrahlung verursacht hat, nichtbeheben: Die Krebszellen sterben ab.

Die Strahlen, die dabei zum Einsatz kommen, lassen sichmit denjenigen vergleichen, die bei einer Röntgenunter-

suchung verwendet werden. Ihre Energie ist jedoch sehrviel höher, und dadurch können sie besser und tiefer indas Gewebe eindringen. Ein Mensch kann diese Strah-lung nicht sehen und nicht spüren, sie tut also auch nichtweh. Für die Behandlung ist ein speziell hierfür ausgebil-deter Arzt zuständig – der Strahlentherapeut oder Radio-onkologe. Er begleitet Sie gemeinsam mit anderen Spe-zialisten durch diese Zeit.

Die Bestrahlung wirkt nur dort, wo die Strahlen auf dasGewebe treffen. Die richtige Menge festzulegen, ist eineGratwanderung, und muss sehr sorgfältig geplant wer-den: Einerseits soll die Strahlendosis so hoch sein, dasssie die Krebszellen abtötet. Andererseits soll die Strah-lenmenge so niedrig sein, dass das gesunde Gewebe ne-ben den Krebszellen geschont wird und die Nebenwir-kungen so gering wie möglich ausfallen.

Die gründliche Bestrahlungsplanung sorgt dafür, dass dieStrahlen genau auf das Gebiet begrenzt sind, das derStrahlenarzt vorher festgelegt hat. Mit Computerunter-stützung kann er das Bestrahlungsgebiet und die erfor-derliche Strahlendosis – gemessen in Gray (Gy) – genau-estens berechnen. Für die Bestrahlung kommen spezi-elle Bestrahlungsgeräte (so genannte Linearbeschleuni-ger) zum Einsatz. Durch diese Techniken sind die Risikeneiner Strahlenbehandlung heute sehr gering.

Je stärker sich der Tumor in der Lunge ausgebreitethat, desto schwieriger ist es, ihn mit Strahlen zu be-handeln. Vor allem dürfen größere Lungenabschnittenicht intensiv bestrahlt werden, weil die Strahlen dieFunktion dieses lebenswichtigen Organs sonst zusehr schädigen.

Die Zellen des kleinzelligen Lungenkarzinoms sind Strah-len gegenüber besonders empfindlich. Für Betroffene

Gesundes Gewebeschonen

Strahlen schädigenKrebszellen

Haarverlust

Sorgfältige Bestrah-lungsplanung

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mit einer begrenzten Erkrankung ist die Bestrahlung einewichtige ergänzende Behandlung, wenn sie sich nach er-folgreicher Chemotherapie in kompletter oder teilweiserRemission befinden.

Mehr noch als die Chemotherapie lässt sich durch dieStrahlenbehandlung die Geschwulst örtlich begrenzen.Deshalb erhalten Betroffene mit einem kleinzelligen Lun-genkarzinom im begrenzten Stadium als Standardbe-handlung gegenwärtig vier Zyklen Chemotherapie unddie Bestrahlung des Brustkorbgebietes, in dem der Tu-mor entstanden ist. Die benachbarten Lymphknotensta-tionen werden in die Bestrahlung eingeschlossen. DieBestrahlung sollte möglichst schon während der Chemo-therapie beginnen (simultane Radiotherapie).

Durch diese Kombination von Chemo- und Radio-therapie können heute mehr Kranke als früher längerund besser überleben.

Außerdem gibt es auch weniger so genannte lokale Rezi-dive, das heißt, bei weniger Betroffenen als früherwächst der Tumor erneut an der Stelle, an der er ur-sprünglich begann.

Nachdem diese kombinierte Behandlung dafür sorgte,dass die Betroffenen ihre Erkrankung deutlich längerüberleben, ergab sich für eine Reihe dieser Kranken eineschwerwiegende Folge: Tochtergeschwülste im Gehirn.Metastasen im Gehirn entstehen meist erst im weiterenErkrankungsverlauf. Da die Kranken durch die modernenBehandlungskonzepte heute länger leben, ist die theore-tische Wahrscheinlichkeit, dass bei ihnen in der späterenZeit ihres Lebens Hirnmetastasen entstehen, größer ge-worden. Ursache hierfür ist eine Besonderheit desmenschlichen Körpers: die so genannte Blut-Hirn-Schranke. Diese Schutzeinrichtung verhindert normaler-

weise, dass schädliche Substanzen aus dem Blutkreis-lauf bis zu den Nervenzellen vordringen und diese schädi-gen können. Bei der Chemotherapie wirkt sich dieseSchutzfunktion jedoch nachteilig aus, denn die bei derBehandlung verabreichten Medikamente erreichen dasGehirn nicht. Die Folge: Die Chemotherapie muss durcheine Bestrahlung ergänzt werden.

Aus diesem Grunde erhalten diejenigen Betroffenen, beidenen durch die kombinierte Chemo-Radio-Therapie derTumor nicht mehr nachweisbar ist, eine vorbeugende(prophylaktische) Hirnbestrahlung. Zudem erfolgt die vor-beugende (prophylaktische) Hirnbestrahlung auch dann,wenn im ausgedehnten, metastasierten Tumorstadiumnach der alleinigen Chemotherapie eine hinreichendeVerkleinerung (Remission) des Lungentumors und derMetastasen erreicht worden ist.

Außerdem wird eine Strahlentherapie durchgeführt,wenn das kleinzellige Lungenkarzinom bereits Fernmeta-stasen zum Beispiel im Skelett und im Gehirn entwickelthat, die den Erkrankten belasten.

Wie läuft die Strahlenbehandlung ab?Ihr Strahlentherapeut erläutert Ihnen zunächst in einemEinführungsgespräch („Aufklärungsgespräch“), warum ereine Strahlenbehandlung für sinnvoll hält, ob es andere Be-handlungsmöglichkeiten gibt, wie die Therapie abläuft undmit welchen Akut- und Spätfolgen Sie rechnen müssen.

Außer der unmittelbaren Tumorregion werden meistauch die umgebenden Lymphabflusswege bestrahlt. EinTeil der gesunden Lunge, des Herzens und des Rücken-marks können deshalb im Bestrahlungsbereich liegen.Damit das gesunde Gewebe so wenig wie möglich ge-schädigt wird, kann daher eine komplizierte Bestrah-lungsplanung notwendig werden.

Bestrahlung im An-schluss an Chemo-therapie

Hirnmetastasenvorbeugen

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Dabei hilft meistens eine Computertomographie. Danachwird auf Ihrem Körper die Stelle, die bestrahlt werdenmuss, mit einem wasserfesten Stift markiert.

Waschen Sie diese Markierungen nicht ab, so langeIhre Strahlentherapie dauert.

Um zu kontrollieren, ob die Behandlung technisch auchwirklich so durchgeführt werden kann wie geplant, gibtes ein speziellen Durchleuchtungsgerät. Es ist ähnlichwie das Bestrahlungsgerät konstruiert und man kann „sotun als ob“: Die Bestrahlung wird simuliert, und wennder Arzt feststellt, dass die Einstellungen nicht stimmen,kann er diese vor der ersten eigentlichen Bestrahlungnoch ändern.

Die Bestrahlungsplanung ist der zeitaufwändigste Teilder Behandlung. Hier muss Maßarbeit geleistet werden,die von allen Beteiligten viel Geduld erfordert. Für Sie be-steht die Geduldsprobe vor allem darin, dass Siewährend der Simulation möglichst ruhig liegen sollten.

Ihr Strahlentherapeut hat die Gesamtmenge der Strahlenerrechnet, mit der Sie behandelt werden sollen. Sie er-halten diese Menge aber nicht auf einmal, sondern inmehreren Sitzungen, üblicherweise an fünf Tagen proWoche – meistens von Montag bis Freitag, die Wochen-enden sind als Ruhepausen vorgesehen.

Sie brauchen nicht zu befürchten, dass sich diesePausen ungünstig auf den Erfolg der Behandlungauswirken.

Eine Sitzung dauert nur wenige Minuten. Diese Auftei-lung in „Einzelportionen“, die so genannte Fraktionie-rung, hat den Vorteil, dass die pro Behandlungstag einge-

setzte Strahlendosis sehr gering ist und Nebenwirkungenso gering wie möglich ausfallen.

Die Therapie kann oft ambulant erfolgen. Sie brauchenalso nur zur Bestrahlung in die Klinik zu kommen undkönnen anschließend wieder nach Hause gehen.

Um die Mitglieder des Behandlungsteams zu schützen,sind Sie während der einzelnen Sitzungen in dem Be-strahlungsraum allein. Dennoch brauchen Sie sich nichtallein gelassen zu fühlen: Über eine Kamera und eine Ge-gensprechanlage können Sie jederzeit Kontakt mit denmedizinisch-technischen Assistent(inn)en oder denÄrzt(inn)en aufnehmen.

Nebenwirkungen der StrahlentherapieDie Beschwerden, die nach der Strahlenbehandlung auf-treten können, hängen davon ab, wie Sie zuvor behandeltworden sind, ob sie zum Beispiel bereits operiert wurdenoder eine Chemotherapie bekommen haben. Auch Artund Umfang der Strahlentherapie spielen eine Rolle. Wiebei der Operation gilt auch hier: Je umfangreicher die Be-handlung ist, das heißt je ausgedehnter die Erkrankung,desto mehr Beschwerden können auftreten.

Grundsätzlich unterscheidet man akute Nebenwirkungen,das heißt solche, die bereits in den Wochen während derStrahlentherapie auftreten, von Spätreaktionen, die nachder Behandlung eintreten können.

Zu den akuten Nebenwirkungen können zum BeispielSchluckbeschwerden gehören, wenn die Speiseröhre imBestrahlungsfeld liegt. Diese lassen sich aber meist pro-blemlos behandeln. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber.

Um die Krebszellen möglichst wirksam zu bekämpfen,lässt es sich nicht vermeiden, dass ein Teil des gesunden

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Bestrahlungsfeldermarkieren

Sie sind nicht allein

Akute Nebenwirkungen

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Lungengewebes mit best rahlt wird. Dadurch könnendann Wochen bis Monate nach der Behandlung Entzün-dungen auftreten. Oft werden Sie diese gar nicht bemer-ken; sie sind jedoch im Röntgenbild sichtbar. Später kön-nen aus solchen Entzündungen Vernarbungen des Lun-geng ewebes (Fibr osen) ent stehen, die sich dur chHustenre iz und geringere Atemkapaz ität bemerkbarmachen. Wenn diese Veränderungen bereits im Entzün-dungsstadium Beschwerden machen, besteht die Mög-lichkeit einer Therapie mit Kortisontablette n. Dadurchkönnen die Beschwerden im Entzündungsst adium be-handelt werden.

Auch ein Teil des Herzens wird mit bestrahlt. Dadurchkann sich die Herzleistung verringern oder die Herzkranz-gefäße können sich verändern. Diese Nebenwirkungentreten aber eher selten auf.

Vor und während der Behandlung wird Ihr zuständi-ger Arzt ausführlich mit Ihnen besprechen, was Sieselbst dazu tun können, damit Sie die Bestrahlungmöglichst gut vertragen.

Wo die Strahlen auf die Haut treffen, kann sie manchmaltrocken sein oder sich röten. Wenn Sie Hautproblemehaben, fragen Sie Ihren Strahlentherapeuten um Rat. Erwird erklären, wie Sie Ihre Haut am besten pflegen, obSie zum Beispiel Salben oder Puder verwenden sollen.

Schonen Sie auf jeden Fall Ihre Haut: Verzichten Sie aufstark parfumierte Seifen, Kratzen, Bürsten, Frottieren,Anwendung von Alkohol, Benzin, Äther, Kölnisch Was-ser, hautreizende Pflaster, Einreibemitte l, warme oderheiße Umschläge, Infrarotbestrahlung oder Höhensonne.Tragen Sie keine Kleidungsstücke (vor allem aus Kunst-fasern), die zu eng sind oder scheuern.

Ausführliche Informationen über die Behandlung mitStrahlen enthält die Broschüre „Strahlentherapie – Dieblauen Ratgeber 53“ der Deutschen Krebshilfe (Bestell-adresse Seite 82).

Operation

Das kleinzellige Lungenkarzinom wird nur in den sehr sel-tenen frühen Stadien I und II operiert. Weniger als zehnProzent aller Betroffenen mit diesem Tumor erfüllen dieVoraussetzungen für diese Operation. Es kann auch pas-sieren, dass ein kleiner Lungentumor operativ behandeltwird und erst durch diesen Eingriff die Untersuchung desentnommen en Krebsgewebes die genaue Diagnose„kleinzelliges Lungenkarzinom“ ergibt. In diesem Fall er-folgen anschließend zur Sicherheit einige Zyklen Chemo-therapie und in bestimmten Fällen auch eine Strahlen-therapie.

Therapie des nicht-kleinzelligenLungenkarzinoms

Wie zuvor auf Seite 35 erwähnt, werden als nicht-klein-zellige Karzinome alle Lungenkrebserkrankungen zusam-mengefa sst, bei denen die mikroskopis che Unter su-chung keine kleinzelligen Anteile zeigt.

Die Behandlung dieser Form des Lungenkrebses hängtvon dem Stadium ab, in dem die Erkrankung festgestelltwird: Bei 25 bis 30 Prozent aller Betroffenen ist die Opera-tion die Therapie der ersten Wahl. In den fortgeschritte-nen Stadien IIIA und IIIB kommt bevorzugt die Strahlenbe-handlung zum Einsatz; aber selbst dann kann in bestimm-ten Fällen auch noch operiert werden, wenn die Voraus-

Operation selten

Spätreaktionen

Behandlung hängtvom Erkrankungs-stadium ab

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setzungen günstig sind. Im weit fortgeschrittenen Sta-dium IV mit Fernmetastasen wird die Chemotherapie, zumTeil ergänzt durch die Strahlenbehandlung, eingesetzt.

Operation

Die – möglichst vollständige – operative Entfernung derGeschwulst bietet die höchste Heilungschance und giltdaher beim operablen nicht-kleinzelligen Lungenkrebs bishin zum Stadium T3 N1 M0 als Therapie der ersten Wahl.In diesen Stadien ist die Operation allen anderen Thera-pieverfahren überlegen. Bei der Operation folgt derChirurg dem Prinzip „so radikal wie nötig, so funktions-schonend wie möglich“, das heißt er ist bestrebt, denTumor möglichst vollständig zu entfernen und dabei dieFunktion der Lunge so gut wie möglich zu erhalten.

Verfügt ein Betroffener über sehr gute Leistungsreser-ven seiner Lunge und ist die Tumormasse relativ klein,kann auch in fortgeschritteneren Stadien der Erkrankungoperiert werden. Allerdings müssen die behandelndenÄrzte, wenn sie sich in Absprache mit dem Betroffenenfür einen chirurgischen Eingriff entscheiden, immerberücksichtigen, dass kein noch so ausführliches Unter-suchungsprogramm eine exakte Klassifikation der Erkran-kung vor der Operation erlaubt. Erst während der Opera-tion, wenn die Ärzte die Tumorausdehnung im wahrstenSinne des Wortes in Augenschein nehmen können, sindsie in der Lage, eine sichere Stadienzuordnung vorzuneh-men. Dementsprechend kann der Chirurg auch erst indiesem Augenblick das Operationsverfahren und dessenAusmaß genau festlegen.

So kann es erforderlich sein, dass er einen ganzen Lun-genflügel entfernen muss (Pneumonektomie), obwohl erauf der Basis aller Befunde vor Beginn der Operation da-

von ausging, dass er nur einen Lungenlappen entfernenmuss. Trotz sorgfältiger Diagnostik kann sich währendder Operation sogar herausstellen, dass ein chirurgischerEingriff eigentlich gar nicht möglich und sinnvoll ist. In ei-nem solchen Fall muss die Operation dann abgebrochenwerden. Später wird in diesen Fällen stattdessen eineStrahlentherapie – meist in Verbindung mit einer Chemo-therapie – durchgeführt.

Doch zurück zu den Lungentumoren, die operiert werdenkönnen. Je nach Ausbreitung der Erkrankung gelten alsoperative Standardverfahren die Entfernung eines Lap-pens (Lobektomie), die Entfernung von zwei Lappen(Bilobektomie) oder die Entfernung eines ganzen Lungen-flügels (Pneumonektomie). Die teilweise Entfernungeines Lungenlappens (Lappenteilresektion) kommt da-gegen nur in Ausnahmefällen vor. Wenn möglich solltePatienten, die ein erhöhtes Risiko haben, die Wegnahmeeines ganzen Lungenflügels erspart bleiben. Bei ihnensollte statt dessen eine so genannte organsparende Ope-ration durchgeführt werden.

Immer dann, wenn die Untersuchung des operativ ent-fernten Gewebes ergibt, dass Lymphknoten von Krebs-zellen befallen sind (Lymphknotenmetastasen) solltenach der Operation eine Chemotherapie erfolgen (adju-vante Chemotherapie). Solche befallenen Lymphknotenkönnen um die Bronchien herum (peribronchiale Lymph-knoten; N1-Lymphknoten) oder zwischen den beidenLungenflügeln (mediastinale Lymphknoten; N2-Lymph-knoten) liegen. Klinische Studien haben ergeben, dasseine adjuvante Chemotherapie in beiden Situationen dieHeilungsraten deutlich verbessert. Sind die Lymphknotenzwischen den Lungenflügeln befallen, sollte darüber hin-aus geprüft werden, ob dieser Bereich auch noch be-strahlt werden kann (mediastinale Radiotherapie). Sind

Operation mehr oderweniger umfangreich

Tumorausdehnunglässt sich erst bei derOperation genau er-kennen

Tumor möglichstvollständig entfernen

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viele Lymphknoten betroffen, kann eine solche Bestrah-lung das Risiko eines Rückfalls verringern.

Konnte bei der Operati on der Tumor nicht komplet tentf ernt werden, wird in der Regel immer eine an-schließende Strahlentherapie notwendig.

In einzelnen Fällen kann es auch vorkommen, dass ein-zelne Fernmetastasen – zum Beispiel im Gehirn oder ineiner Nebenniere – operiert werden müssen. Ihr Arztwird dies ausführlich mit Ihnen besprechen.

Strahlentherapie

Die Bestrahlung (Radiotherapie) spielt in der Behandlungder nicht-kleinzelligen Lungenkarzinome eine maßgeb-lich e Rolle . Sie kommt zum Einsatz, wenn selb st infrühen Stadien der Erkrankung nicht operiert werdenkann (primäre Radiotherapie), wenn nach der Operationeventuell verbliebene Tumorzellen zerstört werden sollen(sekundäre Radiotherapie) oder wenn in fortgeschritte-nen Stadien der Erkrankung einzelne Metastasen behan-delt werden müssen.

Klinische Studien der letzten Jahre ergaben, dass dieKombination von Strahlen- und Chemotherapie die lokaleWirkung verbessert, dass es weniger Rückfälle gibt unddass die Betroffenen länger leben. Wenn der Allgemein-zustand des Kranken es erlaubt, wird diese kombinierteBehandlung eingesetzt.

Immer dann, wenn im nicht-metastasierten Tumorsta-dium die Operation des Tumors nicht möglich ist, wirdgeprüft, ob solch ein kombinierter Therapieansatz durch-geführt werden kann. Entweder in Form einer Chemo-

the rapie gle ichz eit ig zur Strahl enther apie (simultaneChemo-/Radiotherapie) oder in Form einer Chemothera-pi e ge folgt von der St rahl enthe rapi e (sequentiell eChemo-/Radiotherapie). Diese Therapieansätze werdenvorzugsweise im Tumorstadium IIIA und IIIB eingesetzt.

Allgemeine Informationen über Ablauf und Nebenwirkun-gen der Strahlentherapie finden Sie im Kapitel zur Behand-lung des kleinzelligen Lungenkarzinoms ab Seite 48 sowiein der Broschüre „Strahlentherapie – Die blauen Ratgeber53“ der Deutschen Krebshilfe (Bestelladresse Seite 82).

Chemotherapie

Adjuvante ChemotherapieZeigt sich nach der operativen Entfernung von Tumorund Lymphknoten ein Tumorbefall der Lymphknoten, er-folgt im Nachgang eine Chemotherapie zur Verbesserungder Heilungsraten (vergleiche Seite 41 f.).

Chemotherapie in Kombination mit BestrahlungIst die Erkrankung weit fortgeschritten, hat aber nochkeine Fernmetastasen entwickelt kommt nur in bestimm-ten Fällen die Operation in Frage. In der Regel erfolgteine Bestrahlung, die – wenn der Allgemeinzustand desBetroffenen es erlaubt – mit einer Chemotherapie kombi-niert werden sollte. So lassen sich die besten Heilungsra-ten erreichen. Ist der Allgemeinzustand des Kranken sehrgut, können Chemo- und Strahlentherapie zeitgleich er-folgen (simultane Chemo-/Radiotherapie), sonst hinter-einander. Dann schließt sich die Strahlentherapie an diemedikamentöse Behandlung an (sequentielle Chemo-/Ra-diotherapie).

Kombination vonStrahlen- und Chemo-therapie

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Präoperative ChemotherapieKlinische Studien haben gezeigt, dass in bestimmten Si-tuationen eine Chemotherapie vor der Operation wirk-sam sein kann. Dies war besonders dann der Fall, wenndie Untersuchungen schon vor dem Eingriff ergeben ha-ben, dass die Lymphknoten zwischen den beiden Lun-genflügeln von Krebszellen befallen sind. Immer dann,wenn die Chemotherapie diese Lymphknotenmetastasenzerstören konnte, ließen sich für die Betroffenen durchdie anschließende Operation gute Heilungsergebnisse er-reichen.

Dieser Behandlungsansatz wird derzei t noch weiter inStudien geprüft und in einzelnen Zentren auch außerhalbvon Studien angewandt.

Es ist zu hoffen, dass sich zukünftig die Heilungs-chancen für Menschen mit Lungenkrebs durch dieKombination der verschiedenen Verfahren Operation,Radio- und Chemotherapie weiter verbessern lassen.

Chemotherapie im metastasierten StadiumIst die Erkrankung schon weit fortgeschritten, geht es beider Behandlung vor allem darum, dass die Beschwerdendes Betroffenen gelindert werden, um ihm eine mög-lichst gute Lebensqualität zu erhalten. In diesen Fällenkann die Chemotherapie mit dazu beitragen, Beschwer-den zu lindern und einen Zugewinn an beschwerdefreierLebenszeit zu ermöglichen.

Antikörper,Tyrosinkinaseinhibitoren

In jüngster Zeit werden in Studien Antikörper und so ge-nannte Tyrosinkinaseinhibitoren zur Behandlung des nicht-kleinzell igen Lunge nkarzino ms geprüft . Zum Teil sinddiese Stoffe auch bereits für die Behandlung zugelassen.

Antikörper sind künstlich hergestellte Eiweißmoleküle,die in natürlicher Form auch die körpereigene Abwehrproduziert. Diese Antikörper sind so gebaut, dass sie sichgegen bestimmte Eigenschaften der Krebszellen richten.So können sie zum Beispiel so genannte Wachstums-faktoren der Zellen aufheben oder bestimmte Merkmaleauf der Oberfläche der Zellen beziehungsweise sogar dieganze Zelle zerstören. Bei der Behandlung von Lungen-krebs sind zwei Antikörper von Bedeutung: einer richtetsich gegen den vaskularen endothelialen Wachstums-fakt or (VEG F), ein ande rer gegen den epidermalenWachstumsfaktor-Rezeptor (EGFR), der auf der Ober-fläche der Tumorzelle liegt.

TyrosinkinaseinhibitorenAuch Tyrosinkinaseinhibitoren sind künstlich hergestellt;es handelt sich dabei um Substanzen, die als Tabletteneingenommen werden. Im Körper werden sie von denTumorzellen beziehungsweise von den Zellen der Blutge-fäße aufgenommen. In den Krebszellen blockieren siebestimmte Signalwege, die für das Tumorwachstumwichtig sind. In den Gefäßzellen blockieren sie Signal-wege, die für den Erhalt und das Wachstum der Blutge-fäße wichtig sind. Auf diese Weise wird der Tumor nichtmehr mit Blut versorgt und von der Ernährungszufuhr ab-geschnitten.

Endoskopische Therapiebeim Lungenkarzinom

Die Bronchoskopie (vergleiche Seite 25 f.) nimmt gegen-wärtig nicht nur bei der Diagnosestellung eine zentraleStellung ein, der Arzt kann mit diesem Verfahren auch denErfolg seiner Behandlung kontrollier en. Darüber hinausbietet diese Methode aber auch therapeutische Ansätze,

Chemotherapie vorder Operation sollTumor verkleinern

Kontrolle des Behand-lungserfolges

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gemeinzustand des Patienten erhebl ich mindern unddazu führen, dass der Betroffene nicht operiert werdenkann. Manchmal verschlechtern sich dadurch auch dieMöglichkeiten einer Strahlenbehandlung.

Bei den meisten Patienten müssen diese Zusatzerkran-kungen behandelt werden: durch Atemgymnastik, se-kretlösende Medikamente oder Medikament e zur Be-handlung einer Engstellung der klein sten Atemwege(kleinste Bronchien), eventuell sogar mit Antibiotika. VieleKrebs-Patienten leiden auch an peripheren Gefäßerkran-kungen und an einer Erkrankung der Herzkranzgefäßeoder Herzrhythmusstörungen. Auch diese Krankheitenerfordern eine spezielle Therapie.

Übrigens: Bei Rauchern ist der Körper schlechter durch-blutet als bei Nichtrauchern. Bei krebsk ranken Men-schen, die weiter rauchen, führt das zum Beispiel dazu,dass eine Chemo- oder Strahle ntherap ie weniger gutwirkt.

Deshalb raten wir Betroffenen dringend: Hören Sie aufzu rauchen. Wenn Sie es allein nicht schaffen, lassenSie sich von der Raucher-Hotline der Deutschen Krebs-hilfe und des Deutschen Krebsforschungszentrumshelfen.

Die Broschüre „Aufatmen – Erfolgreich zum Nichtrau -cher” der Deutschen Krebshilfe enthält ein Ausstiegspro-gramm für Raucher, die das Rauchen aufgeben möchten.Sie können diesen Ratgeber unter der auf Seite 82 ange-gebenen Adresse kostenlos bestellen.

wobei je nach Art und Lage der Befunde unterschiedlicheendoskopische Verfahren zur Verfügung stehen.

Die endoskopische Behandlung kann zum Einsatz kom-men, wenn der Betroffene durch Absonderungen (Se-kre t) oder Geweben eubi ldungen in den Atemwegenschlecht atmen kann oder wenn bei ihm Blutungen auf-treten.

Solches Sekret kann gegebenenfalls über einen Schlauchabgesaugt werden. Blutungen lassen sich durch Druckauf die blutende Stelle (mechanische Kompression) oderdurch den Einsatz eines Lasers stoppen. Gewebeneu-bildungen werden entweder mit mechanischen Instru-menten wie Scheren und Zangen abgetragen oder durchKältesonden beziehungsweise Lasertherapie zerstört. Beimanchen Betroffenen können die zentralen Atemwegezum Beispiel durch den Tumor so stark verengt sein,dass lebensbedrohli che Atemnot entste ht. Bei ihnenkann der Arzt durch das Endoskop kleine Röhrchen (En-doprothesen oder Stents) einsetzen, die die verengteStelle dehnen und offenhalten und so die Atemnot besei-tigen. Sogar die innere Bestrahlung eines kleinen Gebie-tes ist möglich. Diese Therapieverfahren sind allerdingstechnisch sehr aufwändig und können nur an entspre-chend spezialisierten Kliniken erfolgen.

Symptomatische Therapie

Lungenkrebs entwickelt sich in der Regel nicht in einervollständig gesunden Lunge. Die diesen Tumor meistensauslösende Ursache – der Tabakrauch – hat vielmeh rauch das gesamte Bronchialsystem und Lungengewebebeeinträchtigt. Aus diesem Grund leiden viele Patientenan einer chronischen Bronchitis und Lungenüberblähung(Emphysem). Diese Begleiterkrankungen können den All-

Atemnot beseitigen

Blutungen stoppenoder Gewebe ent-fernen

Zusatzerkrankungenmüssen behandeltwerden

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Ernährungstherapie sowie dem Erhalt der körperlichenMobilitä t die spirituelle und psychosoziale Betreuung.Dies kann auf einer Palliativstation wie auch im häusli-chen Umfeld mit Unterstützung durch ein ambulantesNetzwerk (Hausarzt, Schmerztherapeut, Krankengymna-stik, Ernährungsberatung, Beratung zur Lebensorganisa-tion, Hospizhelfer, Pflegedienst) erfolgen.

Die lindernde (palliative) Behandlung kann für die Betrof-fenen noch sehr viel tun, damit es ihnen in der ihnen ver-bleibenden Lebenszeit gut geht.

Ein wesentliches Ziel der Palliativmedizin ist es, allenBetroffenen in dieser letzten Lebensphase des Krankenviel Beistand, aber auch konkrete Hilfe anzubieten.

Ausführ liche Erläuter ungen zur palliativmedizinisc henBehandlung finden Sie in der Broschüre „Palliativmedizin– Die blauen Ratgeber 57“ und im Patienten-Informa-tionsfilm auf DVD „Palli ativmedizin “der DeutschenKrebshi lfe . Beides können Sie kos tenl os bes tellen(Adresse Seite 82).

Unter dem Titel „Leben Sie wohl“ hat die DeutscheKrebshilfe außerdem ein Hörbuch zum Thema Palliativ-medizin herausgegeben. Patienten und Angehörige, dieim Mildred Scheel Haus Köln betreut wurden, aber auchÄrzte und Pflegende kommen zu Wort.

Krebskranke und deren Angehörige, die mit dem Rau-chen aufhören möchten, aber es allein nicht schaffen,können werktags zwischen 14 und 18 Uhr die Raucher-Hotline der Deutschen Krebshilfe und des DeutschenKrebsforschungszentrums anrufen. Dort können sie sichzwischen zwei Möglichkeiten der telefonischen Beratungentscheiden. Entweder für ein einmaliges Gespräch: da-bei geht es zum Beispiel um die Vorgeschichte des Anru-fers (Anamnese), um seine Beweggründe, es könnenkonkrete Maßnahmen zum Rauchstopp gepl ant undDurchhaltemöglichkeiten besprochen werden. Oder wermöchte, kann Folgeanrufe vereinbaren: Um einen Rück-fall zu vermeiden, geht es dabei um Fortschritte, schwie-rige Situationen sowie Entzugssymptome.

Sie erreichen dieses Rauchertelefon:Montag bis Freitag von 14 - 18 UhrTelefon: 0 6221/ 4242 24Internet: www.tabakkontrolle.de

Hier können Sie auch Adressen von speziell ausgebilde-ten Kursleitern erhalten, die in der Nähe Ihres WohnortsTabakentwöhnungskurse anbieten. Leider ist das Netzdieser Experten relativ weitmaschig, so dass es außer-halb größerer Städte schwierig sein kann, intensive per-sönliche Hilfe von solchen Experten zu erhalten.

Lindernde (palliativmedizinische)Behandlung

Ist eine Krebserkrankung nicht heilbar und weiter voran-schre itend, spielt die pal liativmedizinische Betreuungeine große Rolle. Im Vordergrund steht der Erhalt einermöglichst guten Lebensqualität und Beschwerdefreiheit.Beso nde rs wichti g sind dan n neben Schmerz - und

Kostenloses Hörbuch

Raucher-Hotline

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Klinische Studien

Wenn in der Medizin neue Behandlungswege entdecktoder neue Medikamente entwickelt werden, dann sindsolche Erfolge das Ergebnis systematischer Puzzlearbeit.Meistens gleicht die Entwicklung neuer Konzepte einemGeduldsspiel. Experimente können zeigen, dass eine Be-handlung theoretisch möglich ist, aber bis sich darausneue, wissenschaftlich abgesicherte Behandlungsmög -lichkeiten für Krebskranke ergeben, dauert es viele Jahre.

Bevor neue Behandlungsverfahren und Medikamente –wenn überhaupt – irgendwann einmal routinemäßig zumEinsatz kommen können, müssen sie umfangreiche undgründliche Prüfungen bestehen. Neue Therapien müssenin Deutschland strenge Vorschriften erfüllen und festge-legte Zulassungsver fahren durchlaufen, bevor sie aufbreiter Basis am Kranken angewendet werden dürfen.

Denn die Behandlung einzelner Patienten kann zwar er-ste Erfahrungen vermitteln – vera llgemeinern lassendiese sich jedoch nicht. Der Grund: Jeder Patient ist an-ders, und dieselbe Erkrankung kann ganz unterschiedlichverlaufen. Einzelerfahrungen können deshalb immer auchein Zufallsergebnis sein.

Erst wenn eine ausreichend große Zahl von Menschenmit der gleichen Krankheit unter den gleichen Bedingun-gen behandelt worden ist, lässt sich die Wirksamkeiteines Medikaments oder eines Verfahrens seriös beur-teilen.

In Klinischen Studien werden daher Therapien an einergrößeren Anzahl von Patienten statistisch geplant, syste-matisch überprüft und sorgfält ig ausgewertet. Nur so

kann zuverlässig festgestellt werden, wie wirksam undwie verträglich Arzneimittel oder Verfahren wirklich sind.

Viele Betroffene werden von ihrem Arzt gefragt, ob siebereit sind, an einer Studie teilzunehmen. Manche zö-gern, da sie befürchten, dass gefährliche Verfahren oderMedikamente an ihnen als „Versuchskaninchen“ auspro-biert werden. Machen Sie sich darüber keine Sorgen: DieBehandlung in einer klinischen Studie ist sicherer alsaußerhalb von Studien.

Die beteiligten Ärzte und Wissenschaftler tauschenihre Erfahrungen und Erkenntnisse innerhalb einerStudiengruppe regelmäßig aus, und jede Behandlungwird genau festgehalten. Deshalb möchten wir Sieermutigen, an Studien teilzunehmen. Vielleicht fragenSie Ihre Ärzte auch von sich aus nach einer laufendenStudie.

Nur wenn genügend Menschen an Studien teilnehmen,ist klinischer Fortschritt möglich. Wenn Sie innerhalb ei-ner Studie behandelt werden, können Sie sicher sein,dass Ihre Therapie sehr gut überwacht wird. Es könnensich auch zusätzliche Heilungschancen durch neue Thera-piefortschritte ergeben.

Gerade die Teilnehmer an Therapiestudien sind dieersten, die Vorteile von neuen Behandlungsschematahaben.

Wenn Sie mehr darüber wissen möchte n, fragen SieIhren Arzt. Nähere Informationen zum Konzept der Klini-schen Studien können Sie auch in der Broschüre „Klini-sche Studien – Die blauen Ratgeber 60“ der DeutschenKrebshilfe nachlesen (Bestelladresse Seite 82).

Klinische Studiensind sicher

UmfangreichePrüfungen

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Viele Betroffene werden durch die Krankheit „stumm“:Sie verheimlichen, dass sie überhaupt krank sind oderverschweigen zumindest, was sie haben – aus Scham,aus Angst vor der Reaktion der anderen, vielleicht ausAngst vor beruflichen Folgen.

Es ist aber wichtig, dass Sie über Ihre Erfahrungenund Gefühle sprechen.

Ihre Angehörigen und Freunde werden zunächst vor dengleichen Schwierigkeiten stehen wie Sie: Soll ich sie/ihnauf die Krankheit ansprechen? Soll ich so tun, als wüssteich nichts? Verletze ich sie/ihn, wenn ich frage? Am An-fang wird es – so die Erfahrung vieler Betroffener – nichtleicht sein, ein offenes Gespräch miteinander zu führen.

Trotzdem möchten wir Sie und Ihre Angehörigen er-mutigen: Reden Sie ehrlich miteinander. Sie werdendie Ängste gemeinsam überwinden und einen offe-nen Umgang mit der Erkrankung finden.

Nähere Informationen finden Sie in der Broschüre „Hilfenfür Angehörige – Die blauen Ratgeber 42“ der DeutschenKrebshilfe. Sie können diese kostenlos unter der aufSeite 82 angegebenen Adresse bestellen.

Wenn Ihre Behandlung zunächst einmal beendet ist, wer-den Sie sich zunehmend mit den Folgen Ihrer Krebser-krankung und vielleicht auch mit den späten Auswirkun-gen der Behandlung beschäftigen.

Darüber hinaus kann es sein, dass eine quälende Müdig-keit Ihren Tagesablauf belastet – eine Folge der Tumorer-krankung und der notwendigen Therapiemaßnahmen, amhäufigsten der Chemotherap ie. Diese dauerhafte Er-schöpfung bei Krebs wird auch als „Fatigue” bezeichnet,ein französisches Wort, das „Ermüdung oder Mattigkeit“

TunSie etwas für sich

Wenn bei Ihrem Auto die Bremsen kaputt sind, lassenSie diese in der Werkstatt reparieren, und alles ist wiederin Ordnung. Sind Sie selbst krank, ist es mit der „Repara-tur” allein vor allem bei einer schweren Krankheit wieKrebs meist nicht getan. Denn an Krebs erkrankt nichtnur der Körper, auch die Seele gerät aus dem Gleichge-wicht. Eine Selbstverständlichkeit also, dass Krebs-Be-troffene nicht nur die bestmögliche mediz inische Be-handlung brauchen, um wieder gesund zu werden, son-dern auch seelische Begleitung. Sie wird ihnen helfen, inihrem Leben mit Krebs wieder Halt zu finden, nachdemdie Diagnose bei den meisten einen „Sturz aus der Wirk-lichkeit” ausgelöst hat.

„Sie haben Krebs”. Dieser Satz verändert schlagartig dasLeben der Betroffenen, löst Unsicherheit und Ängsteaus: Angst vor der Behandlung und ihren Nebenwirkun-gen, vor Schmerzen, vor dem Tod, Angst um die Familie.Irgendwie werden Sie lernen, mit der neuen Situationfertig zu werden. Immer wieder werden Sie sich aberwohl die Frage stellen: „Warum ich?“ Vielleicht denkenSie dann an ein zurückliegendes Ereignis, das Sie sehrbelastet hat. Vielleicht suchen Sie die Ursache in IhrerLebensweise. So verständlich diese Suche ist, Sie wer-den keine Antwort darauf finden, warum ausgerechnetSie krank geworden sind.

Niemand ist „Schuld“ an Ihrer Krankheit. AkzeptierenSie Ihre Erkrankung als Schicksalsschlag und schauenSie nach vorn. Nehmen Sie den Kampf gegen IhreKrankheit auf und suchen Sie sich Verbündete, die Sieunterstützen.

An Krebs erkrankenKörper und Seele

Verheimlichen SieIhre Krankheit nicht

Starke Müdigkeit

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schildern und dem Rat eines Menschen zu vertrauen, derdie Probleme Krebsbetroffener aus seiner Arbeit kennt.Sie brauchen nicht zu befürch ten, dass Sie psychischkrank sind, wenn Sie diese Hilfe in Anspruch nehmen.Sie nutzen lediglich die Chance, Ihre Krankheit aktiv zuverarbeiten.

Lebensqualität

Viele Krebsarten sind heilbar, wenn sie frühzeitig erkanntwerden. Die Therapie kann jedoch vorübergehende oderbleibende Spuren hinterlassen: Schmerzen, Narben, kos-metische Veränderungen, Veränderungen im Sexual -leben, Abwehrschwäche, Funktionsbeeinträchtigungeneinzelner Organe.

In der modernen Krebstherapie geht es nicht nur darum,eine Krankheit zu heilen, die Funktion eines Organs zu er-halt en oder das Leben zu verlängern. Es geht auchdarum, welche Qualität dieses Leben (noch) hat.

Lebensqualität bezieht dabei alle Bereiche des Lebensein: den körperlichen Zustand ebenso wie das seelische,soziale, wirtschaftliche und geistige Wohlbefinden desBetroffenen selbst und seiner Angehörigen.

Das Leben verändert sich bei einer Krebserkrankung. Da-mit offen umzugehen, ist wichtig für Ihre Lebensqualität.Sich schweigend zurückzuziehen, belastet dagegen Sieund Ihre Angehörigen. Liebevolle Unterstützung durchden Partner oder die Familie und ein verständnisvollesMiteinander werden Ihnen helfen, mit Ihrer Krankhei tund den Folgen der Behandlung besser fertig zu werden.

bedeutet. Die normale Müdigkeit, die man abends, nachGartenarbeit, Sport oder anderen körperlichen Anstren-gungen spürt, ist am nächsten Morgen nach einer Nachtmit ausreichend Schlaf vorbei. Anders bei Fatigue: Schlafhilft dabei nicht. Das Fatigue-Syndrom kann oft Wochenbis Monate dauern, lange über den Behandlungszeitraumhinaus, und beeinträchtigt die Lebensqualität Betroffenermeist erheblich.

Ausführliche Informationen dazu enthält die Broschüre„Fatigue – Chronische Müdigkeit bei Krebs – Die blauenRatgeber 51“ sowie der Patienten-Informationsfilm aufDVD „Fatigue” der Deutschen Krebshilfe. Beides könnenSie kostenlos bestellen (Adresse Seite 82).

Nach großen Opera tionen oder belaste nden medika-mentösen Behandlungen haben Sie wahrscheinlich vorallem einen Wunsch: Sie möchten sich zurückziehen,Ihre Ruhe haben und sich von den Strapazen erholen.Dies ist völlig verständlich. Manche Kranke sind auchängstlich oder niedergeschlagen.

Solche Gemütslagen sollten Ihren Alltag allerdings nichtzu lange bestimmen, sonst wird der Weg zurück ins „nor-male Leben” immer schwerer. Deshalb empfehlen wir Ih-nen, möglichst frühzeitig wieder am öffentlichen Leben,an Familienaktivitäten oder Festen teilzunehm en. Viel-leicht gehen Sie erst stundenweise zu einer Geburtstags-feier, wenn Ihnen ein ganzer Abend zu anstrengend ist?Vielleicht interessieren Sie sich auch für die Mitarbeit ineiner privaten, kirchlichen oder politischen Organisationoder in einem Verein? Haben Sie schon einmal darübernachgedacht, in eine Krebs-Selbsthilfegruppe zu gehen?

Wir möchten Sie auch ermutigen, mit erfahrenen Seel-sorgern oder Psychotherapeuten zu sprechen. Vielen fälltes leichter, einem „Fremden“ alle Sorgen und Nöte zu

Igeln Sie sich nichtzu lange ein

Seelsorger oderPsychotherapeutenkönnen helfen

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geben haben. Versuchen Sie, Ihre Zeit mit diesenMenschen oder Dingen zu verbringen.

� Wenn sich durch die Behandlung Ihr Aussehenverändert, denken Sie daran: Das Wichtigste anIhnen ist Ihr inneres Wesen. Die Menschen, dieSie lieben und von denen Sie geliebt werden,wissen das.

� Ihre Erkrankung verlangt Zeit zu heilen, körperlichund seelisch. Nehmen Sie sich viel Zeit für sichselbst.

� Sprechen Sie mit anderen Menschen über IhreGefühle und Ängste. Wenn Sie dies nicht mit An-gehörigen oder Freunden tun können oder wol-len, nehmen Sie Kontakt zu ebenfalls Betroffenenauf. Kapseln Sie sich nicht ab.

� Denken Sie positiv an die Zukunft!

Auch wenn es merkwürdig klingt: Viele Betroffeneberichten, dass ihr Leben durch die Krankheit inten-siver wurde.

Die Behandlung Ihrer Krebserkrankung ist vermutlichsehr anstrengend und kostet Sie viel Kraft. Deshalb ist eswichtig, dass Sie „auftanken“ und Ihrem Körper Gutestun. Eine gesunde Lebensweise hilft Ihnen dabei: zumBeispiel durch gesunde Ernährung, ausreichend Be-wegung und frische Luft. Kein Nikotin, wenig Alkoholund wenig Sonne tragen außerdem dazu bei, dass Siemit den Auswirkungen Ihrer Behandlung besser zurecht-kommen.

Schwierig ist es sicher, wenn die Therapie Auswirkungenauf Ihr Sexualleben hat. Dann ist es besonders wichtig,dass Sie mit Ihrem Partner/Ihrer Partnerin offen darüberreden, wie er/sie diese Veränderung empfindet. Vermut-lich wird es einige Zeit dauern, bis Sie beide ihre Scheu,darüber zu sprechen, überwunden haben, aber dann wer-den Ihnen die Gespräche darüber gut tun. Kann Ihnentrotz aller Bemühungen die Aussprache mit dem Partnernicht weiterhelfen oder schaffen Sie es nicht, darüber zureden, holen Sie sich gemeinsam und vertrauensvollfachliche Hilfe – etwa bei einer Paarberatungsstelle oderbei einem Psycho-Onkologen.

Noch ein Tipp: Beschäftigen Sie sich mit Ihrer Erkran-kung und verdrängen Sie sie nicht. Achten Sie aber da-rauf, dass sich Ihr Leben nicht ausschließlich darumdreht, sondern gehen Sie so weit wie möglich Ihren bis-herigen Interessen nach.

Lassen Sie sich von der Krankheit nicht lähmen. Las-sen Sie nicht zu, dass Ihre Ängste alles verdrängen.Denken Sie daran, dass das Leben weitergeht.

Wenn Sie mit Ihren psychischen Belastungen nichtallein fertig werden, nehmen Sie die Hilfe eines er-fahrenen Psycho-Onkologen in Anspruch.

So können Sie mit psychischen Belastungenfertig werden� Werden Sie im Kampf gegen die Krankheit Part-

ner(-in) Ihres Arztes. Besprechen Sie mit ihm dieBehandlungsstrategie und fragen Sie nach allem,was Ihnen unklar ist.

� Denken Sie an die Menschen und Dinge, die Ih-nen in der Vergangenheit Kraft und Hoffnung ge-

Leben Sie gesund

Normales Sexuallebendurchaus möglich

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jeweiligen Betroffenen abgestimmten. Die folgende Ta-belle gibt einen Überblick darüber.

Allgemeine therapeutische Maßnahmen� medikamentöse Therapie (zum Beispiel der

chronischen Bronchitis)� Aufbautraining (angepasst an den Leistungs

zustand des Kranken)� Ernährungstherapie

Spezielle therapeutische Maßnahmen� Behandlung mit künstlich vernebelten Medika-

menten (Aerosoltherapie)� phasenweise (intermittierende) Überdruck-

beatmung� phasenweise (intermittierende) Verabreichung

von Sauerstoff durch die Nase� Atemübungen� physikalische Drainage der Atemwege� Thoraxperkussion und Vibration� orthopädisches Turnen, um Wirbelsäulenver-

änderungen infolge von Operationen desBrustkorbes zu korrigieren

� Schmerztherapie� Gehirnleistungs-Training

Zur Rehabilitation gehören ferner ein allgemeines Ge-sundheitstraining mit Gesprächen und Diskussionsrun-den zu ausgewählten Themen wie zum Beispiel Angst,Schmerz oder Partnerprobleme sowie ein spezielles Ge-sundheitstraining, das individuell auf den Einzelnen abge-stimmte Übungsprogramme enthält und ihm auch dabeihelfen soll, sich das Rauchen abzugewöhnen.

Rehabilitationund Nachsorge

An die Behandlung durch Operation, Strahlen- oder Che-motherapie schließt sich die Zeit der so genannten Reha-bilitation an. Diese Rehabilitation und die Nachsorge,ohne die jede Krebsbehandlung unvollständig wäre, sindwesentliche Bestandteile der gesamten onkologischenVersorgungskette. Sie stellen eine Verbindung von derAkutklinik zum Hausarzt und Facharzt, von der akuten zurdauerhaften Betreuung und Begleitung dar.

Der Betroffene soll in dieser Phase seines LebensHilfe dabei bekommen, wie er seine Krankheit an-nehmen, mit ihr angemessen umgehen und so weitwie möglich seine Aufgaben in Familie, Beruf undGesellschaft wahrnehmen kann. Dazu gehört vorallem auch, dass der Kranke intensiv lernt, sein Le-ben wieder selbst in die Hand zu nehmen.

Die angebotenen Rehabilitationsmaßnahmen empfehlensich für alle Patienten: für diejenigen, deren Behandlungdas Ziel hatte, die Tumorerkrankung zu heilen, aberebenso für diejenigen, bei denen eine Heilung nicht mehrmöglich ist. Bei diesen zuletzt genannten Betroffenengeht es darum, ihre Lebensqualität zu verbessern undihnen bei der familiären und sozialen Wiedereingliede-rung zu helfen.

Da das Durchschnittsalter der von Lungenkrebs Betroffe-nen bei etwa 68 Jahren liegt, gibt es eine Reihe von Be-gleiterkrankungen, die bei der Rehabilitation berücksich-tigt werden müssen. Man unterscheidet die allgemeinentherapeutischen Maßnahmen von den speziellen, auf den

Dauerhafte Begleitungdes Betroffenen

Rehabilitation für allePatienten

Gespräche undGesundheitstraining

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LUNGENKREBS 7776 LUNGENKREBS

Das ausgefüllte Formular geben Sie beim Sportverein ab,der sich mit Ihrer Krankenkasse in Verbindung setzt.

Jeder Krebs-Betroffene hat das Anrecht auf Rehabili-tationssport.

Die Krankenkassen unterstützen die Teilnahme an einerReha-Sp ortgruppe für 18 Monate. Jedem betroffenenKassenpatienten stehen 50 Übungsstunden (mindestensjeweils 30 Minuten) Rehabilitationssport in einem vomLandesSpor tBund oder vom Behinder tensportverbandzertifizierten Sportverein zu.

Ausführliche Informationen enthält die Broschüre „Be-wegung und Sport bei Krebs – Die blauen Ratgeber 48“der Deutschen Krebshilfe (Bestelladresse Seite 82).

Einen wesentlichen Teil der Nachsorge stellt die psy-chische Betreuung des Betroffenen und seiner Angehöri-gen dar.

Eine so schwer wiegende Erkrankung wie Lungen-krebs will verarbeitet und bewältigt werden underfordert oft, dass der Kranke sich gemeinsam mitseiner Familie auf eine völlig veränderte Lebens-situation einstellen muss.

Einzel- und Gruppengespräche mit erfahrenen Psycholo-gen sowie Beratungs- und Informationsgespräche sollenIhnen dabei helfen. Voraussetzung für die erfolgreichepsychotherapeutische Arbeit ist die vertrauensvolle Zu-sammenarbeit zwischen allen Beteiligten: zwischen denBetroffenen und dem Psychologen ebenso wie zwischendem Arzt und dem Psychologen.

Bei der Nachsorge eines an einem Lungen-karzinom erkrankten Patienten sollen� Therapiefolgen rechtzeitig erfasst und behandelt

werden� ein Wiederauftreten der Krankheit (Tumorrezidiv)

rechtzeitig erkannt werden� der weitere Krankheitsverlauf dokumentiert

werden

Inzwischen ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass Be-wegung und Sport den Krankheitsverlauf positiv beein-flussen. Zu viel Ruhe führt dagegen zu Folgeerkrankun-gen – zum Beispiel schwächt sie den gesamten Bewe-gungsapparat und das Herz-Kreislaufsystem.

Eine Bewegungstherapie soll te für jeden Betroffenenmaßgeschneidert sein und schon im behandelnden Kran-kenhaus (Akutklinik) beginnen. In der Reha-Klinik wird siedann fortgeführt, beinhaltet aber bereits sportliche Ele-mente, wie sie dann – wieder zu Hause – in speziellenGruppen im Sportverein im Rahmen des Rehabilitations-sports als regelmäßige Bewegung in den Alltag einge-baut werden. Diese spezialisierten Sportgruppen treffensich regelmäßig unter ärztlicher Aufsicht.

Anfangs ist es besonders wichtig, Herz und Kreis laufwieder „fit“ zu machen. Im Laufe der Zeit werden Übun-gen dazu kommen, die helfen, dass Sie im Alltag wiederbeweglicher werden. Untersuchungen haben ergeben,dass regelmäßige körperliche Aktivität auch das körperei-gene Abwehrsystem stärkt.

Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob Sie Rehabilitations-sport betreiben können. Dann kann er diesen verordnen.

VertauensvolleZusammenarbeitzwischen allenBeteiligten

Psychische Betreuung

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An den Krankenhausaufenthalt kann sich direkt oder zeit-nah eine Anschlussrehabilitation (AR) anschließen. Dafürgibt es spezielle Nachsorgekliniken, die sowohl mit denkörperlichen als auch mit den psychischen Problemenvon Krebspatienten vertraut sind. Hier können Sie wiederzu Kräften kommen; meistens wird auch der Ehepartnerin die Betreuung einbezog en. Der Antrag für die An-schlussrehabilitation muss bereits im Krankenhaus ge-stellt werden. Sprechen Sie den Sozialdienst der Klinikdarauf an – er wird Ihnen helfen.

Die meisten Krebskranken trifft die Diagnose völlig über-raschend. Die Behandlung und alles , was sich darananschließt, die Befürchtung, dass das Leben früher alserwartet zu Ende sein könnte, die praktischen, alltäg-lichen Folgen der Krankheit – all das sind neue Probleme,die sich stellen.

Wenn Sie in Ihre häusliche Umgebung zurückgekehrtsind, kann der Kontakt zu ebenfalls Betroffenen, dieSie zum Beispiel in einer Selbsthilfegruppe finden,eine große Hilfe sein. Sie kennen die Probleme auseigener Erfahrung und können mit Rat und Tat helfen.Sie können Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe auf-nehmen, wenn Ihre Therapie abgeschlossen ist oderauch schon während der Behandlungszeit.

Wenn Ihnen Ihr Arzt oder das Pflegepersonal im Kranken-haus bei der Suche nach einer Selbsthilfegruppe nichthelfen kann, wenden Sie sich an den Informations- undBeratungsdienst der Deutschen Krebshilfe (Adresse undTelefon Seite 82).

LUNGENKREBS 7978

Einige Kliniken machen ihren Patienten bereits währendder Behandlung entsprechende Angebote (Patienten-und Angehörigengruppen, Ernährungsberatung, körper-liches Training).

Nutzen Sie solche Angebote. Sie sind sehr hilfreich.

Wie bei den zuvor beschriebenen diagnostischen Mög-lichkeiten wird sich auch der Umfang des Nachsorge -programms nach der Situation des einzelnen Betroffenenrichten und ihm nur die unbedingt notwendigen Unter-suchungen „zumuten“. Für das Lungenkarzinom ist zumBeispiel wichtig, ein erneutes Tumorwachstum an derStelle der ursprünglichen Geschwulst (lokales Rezidiv)oder einen mög lichen Zwe itt umor rechtzei tig zu er-kennen.

Dementsprechend wird man sich im Untersuchungspro-gramm auf den bisherigen Verlauf der Erkrankung (Zwi-schenanamnese), die körperliche Untersuchung, einzelneLaboruntersuchungen, die Röntgenübersicht des Brust-korbes in zwei Ebenen und Lungenfunktionsprüfungenbeschränken. Weiter gehende Untersuchungen werdenbei entsprechenden Beschwerden oder Hinweisen aufein Tumorrezidiv veranlasst.

Diese Untersuchungen werden in den ersten drei Jahrennach Abschluss einer auf Heilung ausger ichteten Be-handlung alle drei Monate, im vierten und fünften Jahralle sechs Monate und danach einmal im Jahr empfoh-len. Während man vor einigen Jahren sehr ausgedehnteUntersuchungsprogramme in der Nachsorge ausgearbei-tet hat, ist man in der letzten Zeit zurückhaltender gewor-den und konzentriert sich auf die oben genannten Unter-suchungen.

LUNGENKREBS

Nachsorge individuellabgestimmt

Zeitabstände erstkürzer, dann länger

Anschlussrehabilitation

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Hier erhalten SieInformationen und Rat

Die Deutsche Krebshilfe ist für Sie da: Sie hilft, unter-stützt, berät und informiert Krebskranke und ihre An-gehörigen – selbstverständlich kostenlos.

Die umfangreiche Datenbank des Informations- und Be-ratungsdienstes der Deutschen Krebshilfe enthält Adres-sen, die für Betroffene wichtig sind.

Diese Adressen können Sie bei der DeutschenKrebshilfe bekommen� Tumorzentren oder onkologische Schwerpunkt-

krankenhäuser in Ihrer Nähe, die Ihnen bei medi-zinischen Fragen weiterhelfen

� Ber atung sstellen oder Selbsthi lfegr uppen anIhrem Wohnort

� Adre ssen von Fachklin iken und Klin iken fü rKrebsnachsorgekuren

� Pal liativstationen und Hospize; wenn Sie zumBeispiel Fragen zum Thema Schmerz haben, er-halten sie dort besonders fachkundige Auskunft

Manchmal kommen zu den gesundheitlichen Sorgen ei-nes Krebskranken noch finanzielle Probleme – zum Bei-spiel wenn ein berufstätiges Familienmitglied statt desvollen Gehaltes nur Krankengeld erhält oder wenn durchdie Krankheit Kos ten entstehen, die der Betroffeneselbst bezahlen muss. Unter bestimmten Voraussetzun-gen kann der Härtefonds der Deutschen Krebshilfe Be-troffenen, die sich in einer finanziellen Notlage befinden,

Die Behandlung einer Krebserkrankung verändert das Le-ben des Betroffenen und seiner Angehörigen. Danachwieder in den Alltag zurückzu finden, ist nicht immerleicht und oft eine große Herausforderung für den Krebs-kranken. Familie, Freunde, Kollegen, Ärzte und eventuellauch andere berufliche Helfer, zum Beispiel Sozialarbei-ter, Mitarbeiter von kirchlichen Institutionen, Beratungs-stelle n sowie Psychologen können Sie dabei unt er-stützen.

Wenn Sie wieder berufstätig sein möchten, gibt es ver-schiedene Möglichkeiten, Ihnen den Einstieg zu erleich-tern oder krankheitsbedingte Nachteile wenigstens teil-weise auszugleichen.

Wichtig ist, dass Sie die verschiedenen Möglichkeitenund Angebote kennen. Dann fällt es Ihnen leichter,Ihre Zukunft zu planen und zu gestalten. Nehmen Siedie Hilfen, die Ihnen angeboten werden, in Anspruch.

Dazu gehören auch verschiedene finanziel le Unterstüt-zungen. Informationen über Sozialleistungen, auf die SieAnspruch haben, enthält der „Wegweise r zu Soz ial -leistungen – Die blauen Ratgeber 40“ der DeutschenKrebshilfe. Sie können ihn kostenlos unter der auf Seite82 angegebenen Adresse bestellen.

Zurück in den Alltag

Wichtige Adressen

Hilfe bei finanziellenProblemen

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Raucher-Hotline für Krebspatienten und deren Angehörige:Montag bis Freitag von 14 - 18 UhrTelefon: 0 62 21/42 42 24Internet: www.tabakkontrolle.de

Ein Gemeinschaftsprojekt der Deutschen Krebshilfe unddes Deutschen Krebsforschungszentrums.

Betroffene, Angehörige, Ärzte, Pflegepersonal, Mitarbei-ter in Krebs-Beratungsstellen, Mitglieder von Krebs-Selbsthilfegruppen, Seelsorger, Psychotherapeuten, Stu-denten – wer immer täglich mit Krebs und Krebskrankenzu tun hat, kann an Seminaren in der Dr. Mildred ScheelAkademie für Forschung und Bildung teilnehmen. In un-mittelbarer Nähe zu den Kölner Universitätskliniken bietetdie von der Deutschen Krebshilfe gegründete Weiter-bildungsstätte ein vielseitiges Programm an. Dazu gehö-ren Fortbildungen zu ausgewählten Krebsarten sowie zuPalliativ- und Hospizpflege, Seminare zur Konflikt- undStressbewältigung, Verarbeitungsstrategien für den Um-gang mit der Krankheit und den Kranken, Gesundheit-straining, Trauer- und Sterbebegleitung sowie Kommuni-kationstraining.

Das ausführliche Seminarprogramm steht im Internet un-ter www.krebshilfe.de/akademie.html. Dort können Siesich auch anmelden. Oder fordern Sie das gedruckte Pro-gramm an bei:

Dr. Mildred Scheel Akademiefür Forschung und Bildung gGmbHKerpener Str. 6250924 KölnTelefon: 02 21/ 94 40 49-0Telefax: 02 21/ 94 40 49-44E-Mail: [email protected]:www.mildred-scheel-akademie.de

einen einmaligen Zuschuss geben. Das Antragsformularerhalten Sie bei der Deutschen Krebshilfe oder im Inter-net unter www.krebshilfe.de/haertefonds.html.

Immer wieder kommt es vor, dass Betroffene Problememit Behörden, Versicherungen oder anderen Institutio-nen haben. Die Deutsche Krebshilfe darf zwar keinerechtliche Beratung geben, aber oft kann ein Gesprächmit einem Mitarbeiter in der jeweiligen Einrichtung dabeihelfen, die Schwierigkeiten zu beheben.

Wer Informationen über Krebserkrankungen sucht, fin-det sie bei der Deutschen Krebshilfe. Ob es um Diagno-stik, Therapie und Nachsorge einzelner Krebsarten gehtoder um Einzelheiten zu übergeordneten Themen wieSchmerzen, Palliativmedizin oder Sozialleistungen: „Dieblauen Ratgeber“ erläutern alles in allgemeinverständ-licher Sprache. Zu ausgewählten Themen gibt es auchInformationsfilme auf DVD. Die weißen Präventionsfalt-blätter und -broschüren informieren darüber, wie sichdas Risiko, an Krebs zu erkranken, weitgehend vermei-den lässt. Sie können alle Drucksachen im Internet unterder Adresse www.krebshilfe.de aufrufen und lesen be-ziehungsweise per E-Mail, Fax oder Post bestellen.

Deutsche Krebshilfe e.V.Buschstraße 32 Postfach 146753113 Bonn 53004 Bonn

Telefon: (Mo bis Do 9 - 16 Uhr, Fr 9 - 15 Uhr)Zentrale: 02 28/7 29 90-0Härtefonds: 02 28/7 29 90-94Informationsdienst: 02 28/7 29 90-95 (Mo bis Fr 8 - 17 Uhr)Telefax: 02 28/7 29 90-11E-Mail: [email protected]: www.krebshilfe.de

Internetadresse

Internetadresse

Allgemeinverständ-liche Informationen

Raucher-Hotline

Dr. Mildred ScheelAkademie

Internetadresse

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Thoraxklinik-Heidelberg gGmbHAmalienstraße 569126 HeidelbergProf. Dr. H. Dienemann (Thoraxchirurgie)Telefon: 0 62 21/396 -11 01E-Mail: [email protected]. Dr. F. Herth (Pneumologie)Telefon: 0 62 21/396 -12 01E-Mail: [email protected]. Dr. M. Thomas (Thoraxonkologie)Telefon: 0 62 21/396 -13 01E-Mail: [email protected]

Neutral und unabhängig informiert die Unabhängige Pati-entenberatung Deutschland (UPD) Patientinnen und Pati-enten bei Fragen zum Thema Gesundheit – in bundesweit26 Beratungsstellen sowie über ein Beratungstelefon.

Unabhängige Patientenberatung DeutschlandLittenstraße 10 · 10179 BerlinTelefon: 0 18 03/11 77 22 (Mo bis Fr 10 - 18 Uhr,

9 ct/Min aus dem deutschen Festnetz)Internet: www.unabhaengige-patientenberatung.de

Eine neue Internetseite unterstützt Interessierte und Be-troffene bei der Suche nach dem für sie geeigneten Kran-kenhaus. Die Seite www.weisse-liste.de liefert leichtverständliche Informationen zur Krankenhausqualität undsoll Patienten dabei helfen, die für sie richtige Klinik zufinden. Mit einem Suchassistenten kann jeder eine nachseinen Vorstellungen gestaltete Auswahl unter den rund2.000 deutschen Kliniken treffen. Ferner enthält die Seiteeine umgangssprachliche Übersetzung von mehr als4.000 Fachbegriffen. Das Portal ist ein gemeinsamesProjekt der Bertelsmann Stiftung und der Dachverbändeder größten Patienten- und Verbraucherorganisationen.

Arbeitsgruppe Biologische Krebstherapie5. Medizinische KlinikInstitut für Medizinische Onkologie, Hämatologie undKnochenmarktransplantationKlinikum Nürnberg NordProf.-Ernst-Nathan-Str. 190491 NürnbergTelefon: 09 11/ 398-30 56 (Mo - Fr 9 -12 Uhr und 14 -16 Uhr)Telefax: 09 11/398-35 22E-Mail: [email protected]: www.agbkt.de

Deutsche Krebsgesellschaft e.V.TiergartenTowerStraße des 17. Juni 106 - 10810623 BerlinTelefon: 0 30/3 22 93 29 00Telefax: 0 30/3 22 93 29 66E-Mail: [email protected]: www.krebsgesellschaft.de

KID – Krebsinformationsdienst desDeutschen KrebsforschungszentrumsTelefon: 08 00/4 20 30 40 (täglich 8 - 20 Uhr,

aus dem deutschen Festnetz kostenlos)E-Mail: [email protected]:www.krebsinformationsdienst.de

Verein Hilfe für Kinder krebskranker Eltern e.V.Dr. Lida SchneiderGüntherstr. 4a60528 Frankfurt/M.Telefon: 0 69/67 72 45 04Telefax: 0 69/67 72 45 04E-Mail: [email protected]:www.hilfe-fuer-kinder-krebskranker.de

Weitere nützlicheAdressen

Internetseite zurKrankenhaussuche

Adresse zum ThemaLungenkrebs

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LUNGENKREBS 8786 LUNGENKREBS

www.krebs-webweiser.de(Informationen des Tumorzentrums Freiburg)

www.meb.uni-bonn.de/cancernet/deutsch(Informationen des US-amerikanischen Cancernet in Deutsch)

www.patienten-information.de(Qualitätsgeprüfte Gesundheitsinformationen über unter-schiedliche Krankheiten, deren Qualität das ärztliche Zen-trum für Qualität in der Medizin gemeinsam mit Patien-ten bewertet)

www.gesundheit-aktuell.de/krebs-aktuell.html(Online-Gesundheitsratgeber mit zahlreichen weiter-führenden Internetseiten)

www.gesundheitsinformation.de(Patientenportal des Instituts für Qualität und Wirtschaft-lichkeit im Gesundheitswesen)

www.medinfo.de(größter Webkatalog im deutschsprachigen Raum fürMedizin und Gesundheit, bietet systematisch geordneteund redaktionell zusammengestellte Links zu ausgewähl-ten Internetquellen)

www.agbkt.de(Arbeitsgruppe Biologische Krebstherapie)

www.studien.de(Therapiestudienregister der Deutschen Krebsgesellschaft)

www.cancer.gov/cancerinfo(Amerikanisches National Cancer Institute, aktuelle Infor-mationen; nur in Englisch)

Informationen im InternetImmer häufiger informieren sich Betroffene und Ange-hörige im Internet. Hier gibt es sehr viele Informationen,aber nicht alle davon sind wirklich brauchbar. Deshalbmüssen – besonders wenn es um Informationen zurBehandlung von Tumorerkrankungen geht – gewisse(Qualitäts-)Kriterien angelegt werden:

1. Es muss eindeutig erkennbar sein, wer der Verfasserder Internetseite ist (mit Namen, Position und verant-wortlicher Institution).

2. Wenn Forschungsergebnisse zitiert werden, muss dieQuelle der Daten (zum Beispiel eine wissenschaftlicheFachzeitschrift) angegeben sein.

3. Diese Quelle muss sich (am besten über einen Link)ansehen beziehungsweise überprüfen lassen.

4. Es muss eindeutig erkennbar sein, ob – und wenn ja,wer – die Internetseite finanziell unterstützt.

5. Es muss eindeutig erkennbar sein, wann die Internet-seite aufgebaut und wann sie zuletzt aktualisiert wurde.

Auf den nachfolgend genannten Internetseiten finden Siesehr nützliche, allgemeinverständliche medizinische In-formationen zum Thema Krebs. Auf diese Seiten kann je-der zugreifen, sie sind nicht durch Registrierungen oderdergleichen geschützt.

www.thoraxklinik-heidelberg.de(Klinik für thoraxale Erkrankungen mit dem Schwerpunktauf Lungenkrebs)

www.krebsinformationsdienst.de(KID – Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsfor-schungszentrums)

www.inkanet.de(Informationsnetz für Krebspatienten und Angehörige)

Allgemeine medizini-sche Informationenzu Krebs

Qualitätskriterien

Informationen zuLungenkrebs

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www.unabhaengige-patientenberatung.de(umfangreiche Informationen zur gesundheitsrelevantenThemen, Beratung in gesundheitsrechtlichen Fragen undAuskünfte zur Gesundheitsversorgung)

www.deutsche-rentenversicherung.de(Deutsche Rentenversicherung u.a. mit Informationen zuRente und Rehabilitation)

www.bmg.bund.dewww.die-gesundheitsreform.de(Bundesministerium für Gesundheit mit Informationen zuden Leistungen der Kranken-, Pflege- und Rentenkassensowie zu Pflegebedürftigkeit und Pflege)

www.medizinrechts-beratungsnetz.de(Stiftung Gesundheit in Kiel; sie bietet bundesweit ko-stenfreie Erstberatungen bei Konflikten zwischen Patien-ten und Ärzten sowie bei Problemen mit Ihrer Kranken-,Renten- oder Pflegeversicherung)

www.weisse-liste.de(unterstützt Interessierte und Patienten bei der Suchenach dem für sie geeigneten Krankenhaus; mit Suchassi-stent zur individuellen Auswahl unter rund 2.000 deut-schen Kliniken)

www.kbv.de/arztsuche/178.html(Datenbank der Kassenärztlichen Bundesvereinigungenzur Suche nach spezialisierten Ärzten und Psychologen)

www.arztauskunft.de(Klinik-Datenbank mit rund 24.000 Adressen von mehr als1.000 Diagnose- und Therapieschwerpunkten)

LUNGENKREBS 8988

www.cancer.org(American Cancer Society, aktuelle, umfangreiche Infor-mationen zu einzelnen Krebsarten und ihren Behand-lungsmöglichkeiten; nur in Englisch)

www.dapo-ev.dewww.vereinlebenswert.dewww.psychoonkologie.org(drei Seiten mit Informationen über psychosoziale Beratung)

www.krebskreis.de(OnlineTreff für Krebsbetroffene, Angehörige und Freundemit Informationen zum Thema Bewegung, Sport und Krebs)

www.kinder-krebskranker-eltern.de(Beratungsstelle Flüsterpost e.V. mit Angeboten für Kin-der, Jugendliche und Erwachsene)

www.hilfe-fuer-kinder-krebskranker.de(Verein Hilfe für Kinder krebskranker Eltern e.V.)

www.medizity.de(die Medizinstadt für Kinder im Internet)

www.onko-kids.de(Informations- und Kommunikationsseiten für krebskrankeKinder und Jugendliche, ihre Geschwister und Familien)

www.deutsche-fatigue-gesellschaft.de(umfangreiche Hinweise auf Kliniken und Patientenorgani-sationen, Linktipps und Buchempfehlungen; spezielle Infor-mationen zu Psycho-Onkologie und dem Fatigue-Syndrom)

www.hospiz.net(Deutscher Hospiz- und Palliativ Verband e.V.)

LUNGENKREBS

Informationen zuSozialleistungen

Arzt- oder Kliniksuche

Informationen zuLeben mit Krebs undNebenwirkungen

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LUNGENKREBS 9190 LUNGENKREBS

Fernmetastase� Metastase

Gradingdie Bösartigkeit von Tumoren wird beurteilt nach Bewertungskriterien wieÄhnlichkeit der Tumorzellen mit Zellen des Organs, aus dem der Tumor her-vorgeht, oder der Zellteilungsrate im Tumor; � TNM-Klassifikation

Histologie/histologischWissenschaft und Lehre vom Feinbau biologischer Gewebe. Ein hauchfeinerund speziell angefertigter Gewebeschnitt wird unter dem Mikroskop be-trachtet und lässt sich daraufhin beurteilen, ob eine gutartige oder bösartigeGewebswucherung (Tumor) vorliegt. Gegebenenfalls gibt er auch Hinweiseauf den Entstehungsort des Tumors.

KarzinomGeschwulst, die aus Deckgewebe (Epithel) entsteht. Karzinome besitzenviele Formen, die sich z.B. in Bezug auf den Gewebeaufbau und das Wachs-tum unterscheiden: etwa � Adenokarzinom = von Drüsen ausgehend, �

Plattenepithelkarzinom = von Plattenepithel tragenden Schleimhäuten aus-gehend

Klassifikation/Klassifizierungetwas in Klassen einteilen, einordnen

Koronararterienarterielle Kranzgefäße des Herzens

KoronarskleroseVerengung oder Verschluss eines oder mehrerer Äste der Koronararteriendurch Arteriosklerose, der häufigsten Ursache der Durchblutungsstörungenam Herzen

Leukozytenweiße Blutkörperchen; sie spielen die Hauptrolle im Kampf des Körpers ge-gen Infektionen. Diese Zellen sind in drei Hauptgruppen unterteilt: Granulo-zyten, Lymphozyten, Monozyten. Beim gesunden Menschen ist nur ein ge-ringer Teil der im Körper vorhandenen Leukozyten im Blut zu finden; die

Erklärung von Fachausdrücken

AdenokarzinomKrebsgeschwulst, die von den drüsigen Anteilen der Schleimhaut ausgeht

BenzpyrenNachweissubstanz für etwa 100 Verbindungen (� polyzyklische aromatischeKohlenwasserstoffe, PAK)

Biopsiemit einem Instrument (zum Beispiel Spezialkanüle, Zangeninstrument oderSkalpell) wird Gewebe entnommen und mikroskopisch untersucht. Die ge-naue Bezeichnung richtet sich entweder nach der Entnahmetechnik (zumBeispiel Nadelbiopsie) oder nach dem Entnahmeort (zum Beispiel Schleim-hautbiopsie).

ChemotherapieBehandlung mit chemischen Substanzen, die eine Wachstumshemmungvon Tumorzellen im Organismus bewirken. Der Begriff steht meistens spezi-ell für die Bekämpfung von Tumorzellen mit Medikamenten, die die Zelltei-lung hemmen (zytostatische Chemotherapie); � Zytostatika

Computertomographie (CT)Computergestütztes röntgendiagnostisches Verfahren zur Herstellung vonSchnittbildern (Tomogramme, Quer- und Längsschnitte) des menschlichenKörpers. Mit Hilfe von Röntgenstrahlen, die durch die zu untersuchendeSchicht hindurch geschickt werden, kann der Computer rechnerisch ein Ab-bild des untersuchten Gebietes zusammensetzen. Mit der Computertomo-graphie können innere Organe oder auch das Schädelinnere präzise abgebil-det werden.

DiagnostikSammelbegriff für alle Untersuchungen, die durchgeführt werden, um eineKrankheit festzustellen

diffuszerstreut, ohne genaue Abgrenzung

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meisten Leukozyten befinden sich im Knochenmark beziehungsweise in ver-schiedenen Organen und Geweben. Eine Erhöhung der Leukozytenzahl imBlut deutet auf eine Krankheit hin.

LympheGewebewasser, das in einem eigenen Gefäßsystem zu den herznahenVenen transportiert wird und sich dort wieder mit dem Blut vermischt

LymphknotenDie linsen- bis bohnengroßen Lymphknoten sind an zahlreichen Stellen desKörpers (Lymphknotenstationen) Filter für das Gewebewasser (� Lymphe)einer Körperregion. Die oft verwendete Bezeichnung Lymphdrüsen ist miss-verständlich, da die Lymphknoten keinerlei Drüsenfunktion besitzen. DieLymphknoten sind ein wichtiger Teil des Immunsystems.

Mediastinummittleres Gebiet des Brustraumes

MetastaseTochtergeschwulst, die entsteht, wenn Tumorzellen aus dem ursprüng-lichen Krankheitsherd verstreut werden. Fernmetastase: Metastase, die ferndes ursprünglichen Tumors angetroffen wird. Eine Metastasierung kannüber den Blutweg (hämatogen) oder mit dem Lymphstrom (lymphogen) er-folgen. Hämatogene Metastasen sind mit Operation oder Strahlentherapienur sehr selten zu bekämpfen, während bei lymphogenen Metastasen eineOperation, eine Chemotherapie und/oder eine Bestrahlung noch ausrei-chend wirksam sein kann.

OperabilitätOperierbarkeit; so beschaffen, dass man operieren kann

palliativleitet sich ab vom lateinischen pallium = der Mantel bzw. von palliare = mitdem Mantel bedecken, lindernd. Die palliative Therapie hat besondere Be-deutung, wenn die Heilung eines Krebspatienten nicht mehr möglich ist. Immedizinischen Bereich stehen eine intensive Schmerztherapie und die Lin-derung anderer krankheitsbedingter Symptome im Vordergrund.

physischkörperlich

PlattenepithelkarzinomKarzinome, die ihren Ursprung in den Oberflächenzellen (Epithelien) derSchleimhaut haben

polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)Verbindungen, die zum Beispiel beim Verbrennen von Holz, Kohle oder Heiz-öl entstehen und stark krebserregend sind; � Benzpyren

Primärtumordie zuerst entstandene Geschwulst, von der Metastasen ausgehen können

PrognoseHeilungsaussicht, Voraussicht auf den Krankheitsverlauf

psychischseelisch

Radiotherapie (Radiatio)� Strahlenbehandlung

Rezidiv„Rückfall” einer Krankheit, im engeren Sinn ihr Wiederauftreten nach einer er-scheinungsfreien Periode

Sonographie� Ultraschalluntersuchung

SputumAuswurf; Absonderungen aus den Bronchien; in dem Sekret lassen sich u.a.Zellen der Oberfläche von Luftröhre und Bronchien nachweisen

Stadieneinteilung (Staging)Bei bösartigen Tumoren wird die Ausbreitung innerhalb des Entstehungs-organs in die Nachbarorgane und in andere Organe festgelegt, wobei dieGröße des ursprünglichen Tumors (� Primärtumor), die Zahl der befallenen

LUNGENKREBS LUNGENKREBS 93

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Lymphknoten und die Metastasen formelhaft erfasst werden; � TNM-Klas-sifikation, � Grading

Strahlenbehandlung (Radiotherapie)Behandlung mit ionisierenden Strahlen, die über ein spezielles Gerät (meistLinearbeschleuniger) in einen genau festgelegten Bereich des Körpers ein-gebracht werden. Hierbei werden grundsätzlich sehr viel höhere Strahlen-dosen notwendig als bei der Anfertigung eines Röntgenbildes zu diagnosti-schen Zwecken. Diese Bestrahlungsfelder werden vorab so geplant und be-rechnet, dass die Dosis in der Zielregion ausreichend hoch ist und gleichzei-tig gesundes Gewebe bestmöglich geschont wird. Man unterscheidet die in-terne Strahlentherapie („Spickung”/Afterloading mit radioaktiven Elementen)und die externe Strahlentherapie, bei der der Patient in bestimmten, genaufestgelegten Körperregionen von außen bestrahlt wird. Beide Methodenkönnen auch gemeinsam zur Bekämpfung eines Tumorleidens eingesetztwerden. Die Strahlentherapie unterliegt strengen Sicherheitsauflagen, dieeine Gefährdung des Patienten vermeiden helfen.

SymptomKrankheitszeichen

Szintigraphie/SzintigrammUntersuchung und Darstellung innerer Organe mit Hilfe von radioaktiv mar-kierten Stoffen. In einem speziellen Gerät werden dabei von den untersuch-ten Organen durch aufleuchtende Punkte Bilder erstellt, die zum Beispiel alsSchwarzweißbilder auf Röntgenfilmen dargestellt werden können. Anhanddes Szintigramms kann man auffällige Bezirke sehen und weitere Untersu-chungen einleiten. Diese Methode wird oft zur Suche nach Metastasen inden Knochen eingesetzt (Skelettszintigraphie).

TherapieKranken-, Heilbehandlung

TNM-KlassifikationGruppeneinteilung bösartiger Tumoren nach ihrer Ausbreitung. Es bedeuten:T = Tumor, N = Nodi (benachbarte Lymphknoten), M = Fernmetastasen.Durch Zuordnung von Indexzahlen werden die einzelnen Ausbreitungssta-

dien genauer beschrieben. Ein Karzinom im Frühstadium ohne Metastasie-rung würde damit zum Beispiel als T1N0M0 bezeichnet. � Klassifikation

Tumorallgemein jede umschriebene Schwellung (Geschwulst) von Körpergewebe;im engeren Sinne gutartige oder bösartige, unkontrolliert wachsende Zell-wucherungen, die im gesamten Körper auftreten können

TumormarkerStoffe, deren Nachweis oder genauer gesagt erhöhte Konzentration im Bluteinen Zusammenhang mit dem Vorhandensein und/oder dem Verlauf vonbösartigen Tumoren aufweisen kann. Diese Tumormarker sind jedoch nichtzwangsläufig mit dem Auftreten eines Tumors verbunden und können in ge-ringen Mengen (Normalbereich) auch bei Gesunden vorkommen. Sie eignensich deshalb nicht so sehr als Suchmethode zur Erstdiagnose eines Tumors,sondern besonders für die Verlaufskontrollen von bekannten Tumorleiden.Steigen die Werte nach erfolgreicher Therapie erneut an, wird dies als Hin-weis auf einen Rückfall gewertet.

Tyrosinkinaseinhibitorenkünstlich hergestellte Stoffe in Tablettenform; blockieren Signalwege, diefür das Tumorwachstum bzw. für den Erhalt und das Wachstum der Blutge-fäße wichtig sind

Ultraschalluntersuchung (Sonographie)Diagnosemethode, bei der Ultraschallwellen durch die Haut in den Körpereingestrahlt werden, so dass sie an Gewebs- und Organgrenzen zurückge-worfen werden. Die zurückgeworfenen Schallwellen werden von einemEmpfänger aufgenommen und mit Hilfe eines Computers in entsprechendeBilder umgewandelt. Man kann mit dieser Methode die Aktionen beweg-licher Organe (Herz oder Darm) verfolgen. Eine Strahlenbelastung tritt nichtauf; die Untersuchung kann bei Bedarf wiederholt werden.

ZytostatikaMedikamente, die das Wachstum von Tumorzellen hemmen, aber auch ge-sunde Zellen in gewissem Ausmaß schädigen können. Ziel ist dabei, dieZellteilung zu verhindern; � Chemotherapie

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Informationen zur Krebsvorbeugungund Krebs-Früherkennung

Informationen für Betroffene und Angehörige

Das kostenlose Informationsmaterial der Deutschen Krebshilfe können Sieonline unter www.krebshilfe.de oder per Post bzw. Fax bestellen:

Fax-Nr.: 02 28/72 99 0 -11

Name:

Straße:

PLZ/Ort:

„Die blauen Ratgeber“ (ISSN 0946-4816)

Nr. Anzahl Titel

001 ____ Krebs – Wer ist gefährdet?

002 ____ Brustkrebs

003 ____ Gebärmutter- und Eierstockkrebs

004 ____ Krebs im Kindesalter

005 ____ Hautkrebs

006 ____ Darmkrebs

007 ____ Magenkrebs

008 ____ Gehirntumoren

009 ____ Schilddrüsenkrebs

011 ____ Rachen- und Kehlkopfkrebs

012 ____ Krebs im Mund-, Kiefer-, Gesichtsbereich

013 ____ Speiseröhrenkrebs

014 ____ Bauchspeicheldrüsenkrebs

015 ____ Krebs der Leber und Gallenwege

016 ____ Hodenkrebs

017 ____ Prostatakrebs

018 ____ Blasenkrebs

019 ____ Nierenkrebs

020 ____ Leukämie bei Erwachsenen

021 ____ Hodgkin Lymphom

022 ____ Plasmozytom/Multiples Myelom

Nr. Anzahl Titel

040 ____ Wegweiser zu Sozialleistungen

042 ____ Hilfen für Angehörige

043 ____ TEAMWORK –

Die Patienten-Arzt-Beziehung

046 ____ Ernährung bei Krebs

048 ____ Bewegung und Sport bei Krebs

049 ____ Kinderwunsch und Krebs

050 ____ Krebsschmerzen wirksam bekämpfen

051 ____ Fatigue – Chronische Müdigkeit bei Krebs

053 ____ Strahlentherapie

057 ____ Palliativmedizin

060 ____ Klinische Studien

230 ____ CD Leben Sie wohl –

Hörbuch Palliativmedizin

„Die blaue DVD” (Patienten-Informationsfilme)

203 ____ Darmkrebs

208 ____ Hodgkin Lymphom

223 ____ Fatigue

226 ____ Palliativmedizin

Präventionsratgeber (ISSN 0948-6763)

Nr. Anzahl Titel

401 ____ Gesund bleiben – Gesunde Lebensweise

402 ____ Gesunden Appetit! – Ernährung

404 ____ Aufatmen – Erfolgreich zum Nichtraucher

405 ____ Hirnverbrannt – Jugendliche und Rauchen

406 ____ Ihr bester Schutzfaktor –

Hautkrebs früh erkennen

407 ____ Achtung Sonne! – (Kinder-)Haut schützen

Präventionsfaltblätter (ISSN 0948-4591)

430 ____ Ratsam – 10 Regeln gegen den Krebs

431 ____ Vorsorge à la Karte – Krebs-Früherkennung

432 ____ Frühstarter gewinnen! – Kinder

433 ____ Was Frau tun kann – Brustkrebs

434 ____ Es liegt in Ihrer Hand –

Brust-Selbstuntersuchung

435 ____ Durch Dünn & Dick – Darmkrebs

436 ____ Sonne ohne Schattenseite – Hautkrebs

437 ____ Echt zum Abgewöhnen! – Lungenkrebs

438 ____ Was Mann tun kann – Prostatakrebs

439 ____ Schritt für Schritt – Bewegung

440 ____ Appetit auf Gesundheit – Ernährung

441 ____ Endlich Aufatmen! – Nichtrauchen

442 ____ Ein Bild sagt mehr – Mammographie

443 ____ Ein guter Durchblick – Darmspiegelung

444 ____ Familienangelegenheit – Erblicher Brustkrebs

Nr. Anzahl Titel

445 ____ Familiengeschichte – Erblicher Darmkrebs

446 ____ Hautnah betrachten – Hautkrebs-Screening

498 ____ Fragen Sie nach Ihrem Risiko –

Erblicher Brustkrebs

499 ____ Testen Sie Ihr Risiko – Erblicher Darmkrebs

500 ____ Für Ihre Krebsvorsorge – Terminkarte

Informationen über die Deutsche Krebshilfe

600 ____ Ziele und Erfolge –

Imagebroschüre (ISSN 1617-8629)

601 ____ Geschäftsbericht (ISSN 1436-0934)

603 ____ Zeitschrift Deutsche Krebshilfe

(ISSN 0949-8184)

605 ____ Gemeinsam gegen den Krebs –

Deutsche Krebshilfe

606 ____ Kinderkrebs – kein Kinderspiel –

Deutsche KinderKrebshilfe

700 ____ Ihr letzter Wille – Testamentsbroschüre

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Quellenangaben

Zur Erstellung dieser Broschüre wurden die nachstehend aufgeführten Infor-mationsquellen herangezogen*:

� Lung Cancer – A Practical Guide, L. Raez und O. Silva, Elsevier, 2008� Lung Cancer – Dana-Farber Cancer Institute Handbook, A. Skarin und P.

Lorigan, Elsevier, 2007� Neue Therapiemöglichkeiten beim Lungenkarzinom, N. Reinmuth und M.

Thomas, J Onkologie, 2007� Therapie des NSCLC im lokal fortgeschrittenen Stadium, M. Baumann et

al, Onkologie, 2006� Neoadjuvante/adjuvante Therapie in den frühen Stadien des NSCLC, M.

Thomas et al., Der Onkologe, 2006� Multimodale Behandlung des operablen lokal fortgeschrittenen NSCLC,

W. Eberhardt et al., Der Onkologe, 2006� Berufskrankheiten – Ein medizinisch-juristisches Nachschlagwerk,

F. H. Müsch, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, 2006

* Diese Quellen sind nicht als weiterführende Literatur für Betroffene gedacht, sonderndienen als Nachweis des wissenschaftlich abgesicherten Inhalts des Ratgebers.

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Die Deutsche Krebshilfe ist für Sie da.Rufen Sie uns an:Zentrale: 02 28/72 99 0-0, Mo - Fr 8 - 17 UhrInformationsdienst: 02 28/72 99 0-95, Mo - Fr 8 - 17 UhrHärtefonds: 02 28/72 99 0-94, Mo - Do 8.30 - 17 Uhr,

Fr 8.30 - 16 UhrOder schreiben Sie uns:Deutsche Krebshilfe, Buschstraße 32, 53113 BonnE-Mail: [email protected]

Deutsche Krebshilfe Helfen. Forschen. Informieren.• Information und Aufklärung über Krebskrankheiten und Möglichkeiten der Krebsvorbeugung• Motivation, die jährlichen kostenlosen Früherkennungs- untersuchungen zu nutzen• Verbesserungen in der Krebsdiagnostik• Weiterentwicklungen in der Krebstherapie• Finanzierung von Krebsforschungsprojekten/-programmen• Gezielte Bekämpfung der Krebskrankheiten im Kindesalter• Förderung der medizinischen Krebsnachsorge, der psychosozialen Betreuung einschließlich der Krebs-Selbsthilfe• Hilfestellung, Beratung und Unterstützung in individuellen Notfällen

„Liebe Leserin, lieber Leser,

die Deutsche Krebshilfe hat in den vergangenen Jahren mit ihren vielfältigen Aktivitäten Verantwortung in unserer Gesellschaft über-nommen, die beispielgebend ist. Sie hat Forschungen über Krank-heitsursachen,Therapie und Diagnose tatkräftig unterstützt und damit unser Wissen über diese bedrohliche Krankheit erweitert.Zugleich wurde von der Deutschen Krebshilfe eine offene Dis-kussion über die Krankheit Krebs und aller damit verbundenen Aspekte in der Öffentlichkeit geführt. Diese Leistungen ließen sichnur dank der Hilfsbereitschaft vieler Hunderttausender Menschen verwirklichen, die mit ihrem ehrenamtlichen Einsatz, ihren Spenden,Aktionserlösen und Mitgliedsbeiträgen unsere Arbeit erst ermög-lichen. Als Präsidentin der Deutschen Krebshilfe möchte ich michaus ganzem Herzen in den Dienst der Bekämpfung dieser – noch –unbesiegten Krankheit stellen. Damit auch künftig beraten, geforschtund aufgeklärt werden kann, brauchen wir weiterhin Sie und Ihrewohlwollende Unterstützung der Deutschen Krebshilfe.

Herzlichen Dank.“

Prof. Dr. Dagmar SchipanskiPräsidentin derDeutschen Krebshilfe

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010-07/2008

Page 53: ÞåygÒ ð SpÅ(+6c ¬ò å Ê`w§ `úCø¢¾ºâ!{ - DKFZ · 2015. 1. 29. · 4 TherapievonLungenkrebs 39 TherapiedeskleinzelligenLungenkarzinoms 40 Chemotherapie 41 Strahlentherapie

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