Yoga

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“Yoga im Westen” Daniel Bruder Magiser, 2012/2013 Contents 1 Yoga im Westen 2 2 Literaturgrundlage 2 3 Fuchs - Yoga in MLR 2 4 Fuchs - Yoga in Deutschland (Diss) 3 5 Laue: Tantra 23 5.1 Sikhhismus und Yoga ......................... 23 5.1.1 Grundlagen des Sikhhismus ................. 23 5.1.2 Guru Nanak und das Hatha-Yoga .............. 25 5.1.3 Guru Ram Das und das Raja-Yoga ............. 25 5.1.4 Das Yoga der Sikhs ...................... 26 5.2 Yogi Bhajan .............................. 26 5.2.1 Yogi Bhajan’s original Yogi Tea ............... 27 5.2.2 Das Erbe Yogi Bhajan’s ................... 27 5.3 Die “3HO Deutschland e.V.” ..................... 28 5.3.1 “Kundalini-Yoga nach Yogi Bhajan” ............ 28 5.3.2 Kundalini Yoga für Schwangere und Geburtsvorbereitung 30 5.3.3 Kundalini Yoga für Kinder ................. 31 5.4 Die Angebote der 3HO ........................ 31 1

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Einführende Texte zum westlichen Yoga.

Transcript of Yoga

Page 1: Yoga

“Yoga im Westen”

Daniel Bruder

Magiser, 2012/2013

Contents

1 Yoga im Westen 2

2 Literaturgrundlage 2

3 Fuchs - Yoga in MLR 2

4 Fuchs - Yoga in Deutschland (Diss) 3

5 Laue: Tantra 23

5.1 Sikhhismus und Yoga . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

5.1.1 Grundlagen des Sikhhismus . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

5.1.2 Guru Nanak und das Hatha-Yoga . . . . . . . . . . . . . . 25

5.1.3 Guru Ram Das und das Raja-Yoga . . . . . . . . . . . . . 25

5.1.4 Das Yoga der Sikhs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

5.2 Yogi Bhajan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

5.2.1 Yogi Bhajan’s original Yogi Tea . . . . . . . . . . . . . . . 27

5.2.2 Das Erbe Yogi Bhajan’s . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

5.3 Die “3HO Deutschland e.V.” . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

5.3.1 “Kundalini-Yoga nach Yogi Bhajan” . . . . . . . . . . . . 28

5.3.2 Kundalini Yoga für Schwangere und Geburtsvorbereitung 30

5.3.3 Kundalini Yoga für Kinder . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

5.4 Die Angebote der 3HO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

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5.4.1 Sat Nam Rasayan (Meditatives Heilen) . . . . . . . . . . 31

5.4.2 “Weißes Tantra Yoga nach Yogi Bhajan” . . . . . . . . . . 31

5.5 Das “Sikh Dharma der westlichen Hemisphäre” . . . . . . . . . . 33

6 De Michelis: A history of modern Yoga 35

6.1 Lexikon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39

7 Bibliographie 40

1 Yoga im Westen

2 Literaturgrundlage

• (Fuchs 2000) : BB 1150 A918.2005-3

• (Fuchs 1990) : BE 8050 F951

• (De Michelis 2008) : BE 8052 D378

• (Laue 2012) : BE 8052 L372 T1

3 Fuchs - Yoga in MLR

. . .

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4 Fuchs - Yoga in Deutschland (Diss)

Begriff [S.11] Sanskrit-Zeit: Anschirren von Tieren vor (Kampf-)Wagen[S.11]Veden-Zeit: sprachgeschichtliche Ausdifferenzierung: Bedeutungsvarianten:a) ‘Vereinigung’ — b) ‘Beherrschung’.

Verwendungen in der ind. Literatur vielschichtig [S.12ff.]:

0. allg. für ‘Fähigkeit’, ‘Zusammenfügung’ bis hin zu ’Summe

1. praktischer Heilsweg: Upanishaden: Zügeln der menschl. Sinne, unterKontrolle bringen.

• ca 1000 v.Chr.: Anjochen der Sinne• → Transformation: Bündel von praxisorientierten Heilswegen, mitZiel: moksa (Befreiung des Individuums), samsara (leidvollen Kreisder Wiedergeburten verlassen)

• frühe Phase: Entwicklung von Yoga-Arten:1. Karma-Yoga: Yoga des Tuns2. Jnana-Yoga: Yoga der Erkenntnis3. Bhakti-Yoga: Yoga der Hingabe

2. Yoga als Name von 6 ‘klassichen Systemen’ der ind. Philo (Yoga-darsana)[S.13]. Hier: Patanjali’s Yoga-Sutras. Philo: dualistische AuffassungWeltbild — Menschenbild

• 8 gliedriger Yoga: Raja-Yoga (Yoga der Beherrschung, Königs-Yoga)• (später zunehmend monistische Einfärbung)

3. Yoga als Oberbegriff körperbezogener Übungstechniken

• v.a. im W rezipiert (ausgerichtet auf Wohlbefinden, Gesundheit)• entspricht Hatha-Yoga (Kraft-Yoga) des Tantrismus (hervorgegangen~1000 v.Chr.)• hieraus haben sich die Asanas und das Pranayama entwickelt• Trotz allem in kleinen Schritten: Ziele sind rel. bestimmt, asanassind Vorbereitung auf höhere Ziele

• → immer mehr Ablösung von traditionellen philosophischen Inhalten.

Forschungsstand schwierig [S.14]: Quellenlage gut vs. unwiss. Publikatio-nen aus Yoga-Szene seit 60ern (Erfahrungen/Warnungen/Empfehlungen)wissenscaftlich nur Ansätze zu finden.

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Yoga Definitions-Problem [S.16]: traditionell-indisch vs. westl.-wiss. Defi-nitionenPatanjali: “Yoga ist das Zurückhalten der Bewegung(en) des Geistes”Eliade: Ziel moksa, samsaraFrauwallner: nicht Lehre, sondern Methode zu erlösender ErkenntnisProblem: schließen alle gesundheitliche orientierten Formen des Yoga aus

Arbeitsdefinition [S.17]: “Unter Yoga wollen wir zunächst das gesamte Spek-trum von Übungstechniken, Heilswegen und philosophischen Systemenverstehen, das sich in Theorie und Prazis in zugänglichen Medien und Insti-tutionen darstellt und das unter dem ausdrücklichen Titel ‘Yoga’ rezipiertwird.”

Strukturbereiche der Arbeitsdefinition [S.17]: 1. Hatha-Yoga: inklu-sive Ausführung von körperlichen und Atem-Übungen

2. inklusive Bereich religiöser Wege und Praktikuen (Rezitation ‘mantra’& singen ‘bhajan’)

3. inklusive Bereich der philos. Modelle und Konzepte als geistigemÜberbau

üblich: Mischformen, die auf kulturelle Anpassungen hinweisen.

Theorie und Praxis des Yoga in DE [S.18]: vor WKII nur schriftlichheute sehr praktisch

Bei Einordnung und Bestimmung immer [S.18]: Selbstbezeichnungbeachten

Rezeption [S.18]: durch Übernahme & Anpassung(hier Fokus der Arbeit)

Inhalte und Kommentare zu Kapiteln [S.19ff]: [. . . ]

Historische Darstellung: Yoga in DE [S.22f]

• Missionare/Reisende: Erschließung ind. Yoga-Tradition ab 17/18.JH

• Seeweg nach Indien: V.d.Gama (1498): Indien rückt ins Zentrum des westl.Blickfeldes

• 19.JH: wiss. Betrachtung (intensiv) → hier Grundlage für eigenständigeRezeption!

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• Ostindien-Gesellschaften (~1600) [S.22ff]: merkantile und militärische Er-oberung Indiens: Reisende berichten über Fakir-Darstellungen — Bild vonTaverner prägt sich ein (Vorstellungen!) — stets Hinweise auf extremeKörperpraktik ([gab es überhaupt Sport im 17. JH ???])

• Fazit: einseitiges, begnügtes Bild von asketische Körper-Praktiken, artis-tischen Übungen, magischen Zaubertricks; Verhaften in ethnographischenKuriosita

Wissenschaftliche Aufbereitung von Yoga [S.27ff.]

• Ende 18JH: Orientalismus, Suche nach ‘Weisheit im Osten’, Beginn derIndienforschung (!)

• Hegel: Interesse an Sanksrit

• 1818: Wilhelm von Schlegel: erster Sanskrit-Lehrstuhl in Bonn

• 1823: kritische Ausgabe der Bhagavadgita (üs von Schlegel)

• 1852: englische Ausgabe der Patanjali-Yoga-Sutras [S.29]

• 1880~: Abhandlungen über Yoga-Philo

• 1893: Diss über Hatha-Yoga in DE mit spezifischen Details über Praxis

• Fazit: 19JH: wiss: zunehmende Zahl qualifizierter Studien vs. zurück-bleibender Volksmeinung [S.30]

1918 beginnende Rezeption in DE [S.31]: theosophische Szene, und früheAnthroposophie aber keine expliziten Yoga-Schulen o.ä.

Blavatsky [S.33]: höhere/niedere Ebenen: Hatha-Yoga böse / Raja-Yoga gut

W.Q.Judge [S.34]: ähnliche Meinungmittelbar durch ihn aber dt. ÜS der Yoga-Sutras 1903;Problem: Wie Hatha-Yoga weiter verdammen? “Sutras über Körperhal-tungen sind nicht wesentlich”, gleiches über Pranayama

Annie Besant [S.35f.]: zweite Generation der theosophischen Bewegunghier: Selektion von Patanjali bzgl. geistiger Anteile:Yoga = Konzentration + Meditation → Vereinigung

weitere Entwicklung Yoga in der dt. theosophischen Szene [S.38ff.]:Hatha/Raja-Yoga-Konflikt bleibtHatha-Yoga erst in der modernen Theosophie [S.44ff.]

Zusammenfassend: Aspekte des theosophischen Yoga [S.46f.]

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• systematische Rezeption von Yoga im Westen auf Grundlage derTheosophischen Bewegung.

• Übernahme in anderen kulturellen Kontext: Beibehalten manchenKonzepte / Modifikation,Anpassung anderer Konzepte an abendländischenRahmen

• hier wird der “Rahmen [geschaffen] für Transfer indischen Yoga-Gutes”[S.47]

• die hier gesetzten Strukturen bleiben für die weitere historische Entwicklungrelevant

Traditierte Konzepte:

• Lehrer-Schüler-Verhältnis + Implikationen: Lernsituation des Adepten

• Yoga-Lehren als Geheimwissen vs. exoterische Schulen

• Übernahme fundamentaler Konzepte:

– karman (‘Vergeltung der Tat’)– samsara (‘Kreislauf der Wiedergeburten’)– moksa (‘endgültige Befreiung’)

• Ansteuerung des yogischen Transzendenzzustandes durch vorausgehendeTechniken der Konzentration und Meditation.

Adaption zeigt sich in [S.47]:

• Abwertiund des Hatha-Yoga als Dekadenzerscheinung der indischen Yoga-Entwicklung: reduziert und uminterpretiert

• Überformung mit christlichen Elementen / Einfügung westl.-abendl. ontol-ogischer Kategorien: wesentlich Ziel-Inhalte modifiziert: moksa in abendl.-christl. Begriffen begriffen

• ‘Gemeinnützigkeit’ des theosophischen Yoga vs. krasser Gegensatz zu“individualistischer Ausrichtung vieler indischer Yoga-Wege”

Yoga in der frühen Antroposophie [S.48ff.]

• Steiner: heterogenes Verhältnis zu Theosophie

• dann: Mitglied

• dann: Trennung

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• Steiner’s Anschauungen weniger mit ind. Anschauungen gemein als allg.Theosophie, aber Übernahme von Konzepten: bis heute: Karma & Reinkar-nation

• ‘Yoga’ als Begriff selten bei ihm, Konzepte aber zu finden: cakras [S.49]

Yoga in modernen Anthroposophie [S.52ff.]

• Nachkriegszeit, Anthroposophie: deutliche Ablehnung von Yoga für Eu-ropäer

• 1986: ‘alter Anthroposoph’: setztsich für Verständigung von AP und Yogaein

Rezeption, dritter Weg [S.55]:

• WKI: neu: durch Lehrbücher, sytematisch

• vermitteln unterschiedliche Systeme und Richtungen, haben aber Gemein-samkeiten:

– Buch als Medium (vs. Unterricht)– exoterische Ausrichtung (vs. Theosophie)– Adressaten: anonyme Personen, für individuelle häusliche Praxis– Selbstverständnis: theoret. Wissen vermitteln, prakt. Hinweise geben– Inhalt: mehr Konglomerate mit esot. Traditioen des Abendlandes

Autoren dieser Zeit:

• K. Brandler-Pracht: Lehrbuch zur Entwicklung der okkulten Kräfte (1920)[S.55f.]

• H.W. Bondegger (d.i. H. Rothweiler): [S.58f.]: Talisman-Bibliothek:“Hindu-Hypnotismus” (Berlin 1905)

– → magische Tendenzen, populäre Fokussierung

• Yogi Ramachakra (d.i. W.w. Atkinson) [S.61f.]: “Die Kunst des Atmensder Hindu-Yogi” (1903)

– → mystische Ausrichtung

• W. Hudson [63f.]: “Das Yogi-System” (1913): Anleitung zur Erlangungvollkommener Gesundheit und Verhütung vorzeitigen Todes und Alterns

– → Yoga als Hintergrundfolie für eigenes System mit Heil-Magnetismus

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– → erste explizit mediz.-therapeut. Ausrichtung– → Begründer dieser Sparte

• M. Wilke [S.65ff.]: “Hatha-Yoga: die indische Fakir-Lehre” (1919)

– → vertritt die beiden Intentionen:∗ mystisch-apostrophierte Zielebene religiöser Verwirklichung∗ · “magisch”-genannte Zweckebene profaner Umsetzung des

Yoga

• GESAMT: diese Gattung mit deutlich popularisierender Wirkung auf Yoga[S.65]

Anfänge einer eigenständigen Yoga-Praxis (bis 1945)

WWII: kein Abbruch, zunehmende Popularisierung [S.66]: siehe auch:Erfolg von Hesse, Siddharta (1922)Popularität → “indienfreundlicher Trend”Hesse: “allgemeine Sehnsucht” → siehe auch: Neugeist-Bewegung

Neue Perspektiven in der Yoga-Forschung [S.67ff.]: Zahl der wis-senschaftlichen Artikel steigt rasch zw WWI und WWII(individuelle Aufzählung einzelner Titel, [S.67])→ neue Tendenzen damaliger Yoga-Forschung:

a) westliche Psychologie und Medizin nehmen sich der Yoga-Thematikan

b) Philologen holen sich Termini aus Psychologie (!) [S.69]

Yoga im Spiegel von Psychologie und Medizin: Psychologisierung ab 1945 [S.70ff]:Hypnotismus — Suggestion — “Autosuggestion” (Fakire, lebendig be-graben) — “Psychoanalyse und Yoga” — “Psychologische Grundlagen derYoga-Praxis” (1928) — “Yoga im Lichte der Psychotherapie” (1930) [S.73]

C.G. Jung Frage nach Attraktivität von Yoga [S.75]: Faszination desHalbverstandenenTiefeMöglichkeit kontrollierter Erfahrungbefriedigt wiss. Bedürfnis nach ‘Tatsachen’

Jung ggü subjektiver Übernahme von Yoga in westl. Kontext gegenüber kritisch [S.75]:westliche Kultur nicht alt genug,fehlt Tiefe und Reife

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Schulz “Autogenes Training” (1932) [S.76]: Entlehnung mit Ver-wandtschaft: propagiert als ‘rationales’ Pendant zum mystischenYoga.Nach ihm kann Autogenes Training als Yoga uminterpretiert werden

Neugeist-Bewegung in 20ern als weitere Gruppe, die sich Yoga annimmt [S.79ff.]:

• Willy Adelman-Hutella: Raja gut / Hatha böse, spezifische Verknüp-fung: positives Denken

• H. Jürgens: [. . . ]

• K.O. Schmidt: [. . . ]

• FAZIT: Geistesströmung versucht Synthese in unterschiedl. Ausprägungenstatt Übernahme, keine verbindlichen Rezepte für Rezpetion sowohl beiNeugeist-Bewegung als auch frühen Autoren [S.82]

Ansätze zu eigenständigem Yoga-Unterricht

Weitergabe von Yoga vor WWI als esoterische Unterweisung [S.83]innerhalb geschlossener Organisationen:anonymer Kursus mittels schriftlichen Mediums

Starke Impulse in Zeit zwischen den WK-en [S.83]: erstmaligesAuftreten eines eigenständigen und institutionalisierten Unterrichts.

Erste Yoga-Schule bei Boris Sacharow [S.84f.]: ca 1930 (sicher zw. ‘37und ’43): institutionalisiert, unter Deckname ’indische Körperertüchtigung’“Beeindruckend”: Resonanz über Berlin hinaus,TarnungStudio 2x ausgebombtZugeständnisse an Ideologie um weitermachen zu könnenGründer der ‘Ersten deutschen Yoga-Schule’“Pionier”

Yesudian/Haich, Budapest, 1940: Yoga-Schule [S.85ff] [. . . ]

NS-Zeit [S.89ff.]: Versuche zu Ideologisieren erfolglos

Beiden Gemeinsam [S.91f..]: Säkularisierung: GesundheitsbezogenerHatha-Yoga-Unterricht

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Ende WKII: Beginn Konsolidierung & Expansion des dt. Yoga (in der BRD)— Entwicklung in Phasen —

Phase 1: Konsolidierung (1945–1955) [S.93]: nachhaltige Prägung durchSacharow, Yesudian/HaichSacharow ‘erste dt. Yoga-Schule’:

Erste Deutsche Yoga-Schule (Sacharow) [S.93]: Korrespondenz mitSivananda → Sivananda-TraditionSacharow gest. bei Autounfall 1959System? Schriften:anfangs Gesundheitsaspekt: jeder M, jedes Alter, “Leistungsfähigkeit,Jugendlichkeit, Frische, gesund, elastisch”auch: “seelische Kräfte, [. . . ] Konzentration der Gedanken, andere geistigeFähigkeiten”asanas, Atemübungen, Konzentrations-Übungen.mit Fotoserien + Wochenprogramm

• Empfehlungen für Vegetarismus + Hygiene

“Was ist Yoga” als erste Systematisierung [S.94ff.]: Körperpflege:hygienische / diätetische VorschriftenKörperbeherrschung:exakte Handhabung der asanas,zusätzlich orientiert an homöopathischen, westlichen PrinzipienAtemtechnik europäisiert (behutsam, Zwerchfellatmung)geistiger Teil:Konzentrations- und Meditations-ÜbungenInhalte funktional-technisch-abstrakter Natur→ religiöse Attribute im Hintergrund:Yoga als methodische Disziplin,allerhöchstens im Sinne einer ‘Universalwissenschaft’“Ledigilich in den letzten Zielvorstellungen finden sich deutliche religiöseKategorien”→ Prinzipien schlagen sich in Unterricht und Lehrer-Ausbildung nieder→ Auseinandersetzung mit Rieker (50er)Einfluss auf Yoga-Entwicklung vielschichtig:Einfluss aber schwierig festzumachen: lebt in Schülern weiter.

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Yogaschule Yesudian/Haich [S.95]: Wiederaufnahme des Unterrichts inZürich 1948→ bald Zweigstellen in dt.sprachiger Schweiz→ Sommerschule→ Schule avanciert zu bester + größter in EU→ Publikationen z.T. mit Weltgeltung→ Unterrichts-Stil maßgeblich für dt. Yoga-Szene

Charakteristika des Stils [S.96]: “Sport + Yoga” (1949) → “fast schon leg-endär”: heute ca 30. AuflageHatha-Yoga hier:Bewußtseinslenkung, Atmungsregulierung, Körperhaltung

Charakteristika des Stils, Bewußtseinslenkung: besondere Bedeutung:Herausgabe wöchentl. ‘Übungsblatts’:Atem + K-Übungen in Reihenfolge mit Stichworten (dahin Bewegungen desGeistes lenken), ‘Bekräftigungsformeln’ (Suggestiv-Formeln) als Charak-teristikum

Charakteristika des Stils, Atmungsregulierung: Strenger als Sacharow:“wichtigste Bedeutung: Disziplinierung des Rhythmus”Lehrer gibt für alle vorWert auf ‘Yoga-Atmung’: (mittlere und obere Atmung)

Charakteristika des Stils, Körperhaltung: kaum Demonstration d. Übun-genbei geschlossenen Augen: ‘Hinwendung von außen nach innen’‘richtige Imganation’ vor exakter AusführungSchüler sollen ‘Weg des Ostens’ und ‘Weg des Westens’ gleichzeitig real-isieren

Bewertung des Stils von Yesudian/Haich vs. Sacharow [S.98]:“betonte[r] Einsatz des gesprochenen Wortes”“starke[r] Gebrauch von Vorstellungs-Bildern”→ für Yesudian/Haich besonders geeignet zum Erreichen yogischer Ziele:→ bei geschlossenen Augen: erhöhte Suggestibilität d. Schülerspätere “Yesudianer”: teilweise Distanzierung von dirigierter, rigider Atem-führung [S.99]

Gesamtbewertung der Lehrer, Schulen und Stile [S.99]: “z.T. diver-gente Meinungen bzgl. der Rolle d. Atems”:zuerst vs. zuletzt lernen? d.h. vor vs. nach asanas?gewaltsam vs. ohne Gewalt?

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Gemeinsamkeiten von Jürgens, Riemkasten, Rieker [S.103]: alle: inpraktischer Weitergabe aktivalle: Anspruch der breiten Yoga-Rezeption in Theorie & Praxisalle: tragen wesentlich zur Konsolidierung bei

Phase 2: Phase der Institutionalisierung (1956–1966) [S.104ff.]:Charakterstisich: vermeherte Gründung einzelner Yoga-Institutionen:→ neben Yoga-Schulen auch private Einrichtungen, die sich mit Yoga-Forschung befassenDeutsche Yoga-Akademie (W. Eggert) [S.104]: tritt vielfältig in Erschein-ungEinzelne Verteter der ‘indischen Mission’: [S.105f.]Münchener Yoga-Zentrum→ auch Bildung von weiteren Formen: Yoga-Retreats, “Institute”,indische Ärzte, Swamis, usw. kommen und halten Vorträge,Zeitschriften, Gemeinschaften, Zentren, Verbände, . . .

Dr. Isbert sehr umtreibig [S.110]: Gründer des “Berufsverbands dt. Yoga-Lehrer” (BDY)→ sehr Isbert-geprägt,“Merkblatt” verkündet Ansichten, die wiederum stark von Isberts Yoga-Ansichten geprägt sind→ auch in Satzung eingeflossenSpäter personelle und vereinspolitische Spannungen→ Bruch→ Gründungder ’Deutschen Yoga-Gesellschaft e.V. (Schmidt)

Phase 3: Phase der Organisation (1967–1979) [S.114ff.]: → Verbändeentfalten Wirksamkeit → Mobilisierung und Organisation der Yoga-Szene“Berufsverband dt. Yoga-Lehrer” (Dr. Isbert, Stuttgart):erstes Treffen 1967, 18 Teilnehmerfrühe Phase: starke Prägung durch Politik & Person Isbertszweite Phase ab 1970: ‘Ausschaltung’ IsbertsBeginn Yoga-Lehrer-Ausbildungen: Aspekt der Prüfbarkeitdritte Phase ab 1979 [S.115]: Demokratisierung:

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Präsidialprinzip → KollegialprinzipBerufung e. pädagogischen Beirats für Y-L-Ausbildungen: “Ausbildungs-beirat”Ausweitung insgesamt: Zeitschriften & Aussenkontakte,Bildung eines “Aus- und Weiterbildungssektors”→ dieser bis heute immer stärker expandiert

“Deutsche Yoga-Gesellschaft” [S.116]: zweiter Verband, auch ausgehendvon Isbertvon Kurarzt Hans-Gottfried Schmidt vorangetrieben:→ will Gesundheitsaspekt propagierenPhase 1 (1970 – 1974): Schmidt=Vorsitzender:sieht wichtigste Aufgabe in Yoga-Kongressensollen Austausch vorantreiben, geraten in Vereins-Politik-Strudel:Personelle Wechsel, Trennung und dann wieder zusammenarbeit mit BDYPhase 2 (1974–1979) [S.117]: Krauß für intensive Zusammenarbeit DYG +BDY:gemeinsame Zeitschrift, Gründung der “Deutschen Yoga-Union” (als na-tionaler DAchverband beider Organisationen)DYG verliert hierbei ProfilPersonaländerung: Phase 3: (1979–1983) [S.117f.]: ambivalent, “deutlicheKursänderung”: neue Profilbildung: eigene Y-L-Ausbildung vorangetriebenund gefestigtaber auch wieder personelle Schwierigkeiten und KonfliktePhase vier (1983–dato):Vorstand nahezu bis heute in gleicher Besetzung aktiv.

Phase 4: Phase der Professionalisierung (1980–dato) [S.121ff.]:Auflösung der Dt. Yoga-Union, als Beginn hierinstitutionell und organisatorisch gefestigt, statt dessen:Professionalisierung der Yoga-Rezeption:

Wichtigste Aspekte der Professionalisierung der Yoga-Rezeption [S.121f.]:Bemühen und Standardisierung und Sicherung der Y-L-Ausbildung durchbeide große Verbände:→ Versuch, staatliche Anerkennung zu erlangen

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→ Fragen nach Besteuerung und Übernahme von Kosten durchKrankenkassenWeiterbildung zunehmend mit Pädagogen: Diskussion neuer Lehr- undLerntechniken:→ Überprüfung bisheriger traditioneller Unterrichtsmethoden an HandKriterien moderner, progressiver Pädagogikeinzelne Aspekte erfahren Vertiefung: spezifische ‘Yoga-Therapie’ rückt insLichtfeld:→ Konzeption alternativer Heilmethoden (Öffentlichkeitsarbeit)→ Yoga für therapeutische Zwecke: neue Betätigungsmöglichkeiten undBerufsfelder

Gesamtbewertung [S.122] Strukturwandel: “erste Jahrzehnte über-wiegend nach außen gerichtete Expansion”“jüngste Generation wendet sich verstärkt inhaltlichen Fragen zu”Fokus: Hebung des allgemeinen Niveaus in Yoga-Unterrichtsmethoden und-Ausbildung

Beiträge aus der akademischen Forschung [S.128–139], hier [S.139f.]:qualifizierte dt. Yoga-Forschung erst im Entstehen begriffenallermeiste Autoren nicht strikt neutraleigene Erfahrung wird von vielen Forschern propagiert: Problem mitSubjektivitäthohe Bereitschaft zu interdiszplinärem Arbeiten erkennbar (Indologie,Psychologie, Soziologie)fehlende tiefreichende Kenntnisse des QuellenmaterialsDaten zu knapp bei UntersuchungenAugenmerk fast aller Studien auf Teilnehmer der Kurse→ dabei fehlt: Unterricht und Lehrkräft, Yoga-Szene

Moderne Yoga-Rezeption im Spiegel der Medien [S.140ff.]: Geschichtenicht ohne Resonanz der Medien möglich:Medien spiegeln öffentliche Meinung widerMedien beeinflussen aber auch wiederum ÖffentlichkeitGeschichte läuft über Kenntnisnahme — differenzierte Aufklärung — an-schwellender Boom (1980er): Präsenz in Medien (eigene Sendung vonYoga-Lehrern im Radio, Titelstory im Spiegel, Esotera-Artikel: Yoga hierist eher “Yoga-Gymnastik” mit gelegentlicher Meditation) — Beträge wer-den immer mehr Werbung für Yoga ab 1980: und Verlagerung der Resonanzvon Tagespresse, Rundfunk zu Frauenzeitschriften und Gesundheitspos-tillen:

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→ immer mehr Schönheit Gesundheit Entspannung Wohlbefinden alsThema:→ Yoga als Anti-Stress-Programm etc. mit fotogenen Bildern:→ Yoga für Mütter, “Reise nach innen”Fazit [S.146]: körperliche Techniken des Yoga weitgehend anerkannt,viele Medien betonen gesundheitlichen Wert → wachsende Popularität

Nationale und Internationale Yoga-Organisationen [S.147ff.]:

BDY [S.147f.]: Bekenntnis zu indischen Yoga-Traditionen und Anforderungenund Gegebenheiten der westlichen Moderne [S.149]Ziele:Weiterbildung (von Lehreren, von Schülern)von Lehreren: an Ausbildungsschulen, im ‘Kontaktstudium’ (‘ungefähr 3.5Jahre’), im ‘Bausteinsystem’im Bausteinsystem [S.151], Unterrichtsfächer: ‘Medizinische Grundla-gen’, ‘Unterrichtsgestaltung’, ‘Hatha-Yoga’, ‘Pranayama’, ‘klassischer Yoga(Patanjali)’, ‘Meditation’, ‘Verwandte Übungsweisen’, ‘Yogaphilosophieund -geschichte’, ‘Yoga im Westen’ (535 Ausbildungsstunden)danach: Prüfung (mit Prüfungsordnung: Hausarbeit, Lehrprobe, Prüfungs-gespräch)Weiterbildung auch in Arbeitskreisen: ‘Yoga in der Schwangerschaft’, ‘Yogamit Kindern’, ‘Yoga im fortgeschrittenen Alter’ [S.152]Öffentlichkeitsarbeit: Kontakte, Vernetzung, Publikationen, Aufklärung,Reaktionen auf BerichterstattungenVertretung gegenüber Krankenkassen, Volkshochschulen, Bildungseinrich-tungen, anderen Institutionen„Veranstaltung von Tagungen, etc.Anerkennung von Yoga-Schulen: Kritik (auch aus den eigenen Reihen):nur Hatha-Yoga wird gewürdigt, nicht aber Karma- oder Bhakti-Yoga (dases ja immerhin auch gibt) [S.154]Internationale Beziehungen

Deutsche Yoga Gesellschaft e.V. Mitgliedschaft: normal / EhrenmitgliedOrientierung: Prinzipien des abendl. HumanismusZiele:Weiterbildung (extern)

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Ausbildung (extern): Yogaübungsleiter (Grundausbildung), Yogalehrer(voll), Yogatherapeut (alle mit Zeugnis, unbeontet, gegen Gebühr)Öffentlichkeitsarbeit: Publikationen [S.161]Konkorrenzsituation der beiden Verbändein Aussenwirkung und -rezeptioneigene Domäne: Dt. Yoga-KongressInternationale Aktivitäten

Yoga-Forschungsinstitute in der BRD [S.166]: “Himalaya-Institut fürYoga-Wissenschaft und Philosophie e.V.”“Institut für Verhaltenstherapie und Präventivmedizin e.V.”“Forschungsstelle für Yoga und Ayurveda” des “Fördervereins für Yoga undAyuerveda e.V.”

Yoga-Schulen in der BRD [S.173]: Ausbildung in der BRD in privatenYoga-Schulen und in der Erwachsenenbildungbei Privatschulen: müssen eigene Räume besitzen, regelmäßig UnterrichtanbietenHauptsächlich in Großstädten zu finden [S.175]Statistik von 1987:Durchschnittliches Alter der Schule: 11.5 Jahre15% mit Träger (Verein), Rest privat44% mit zusätzlichen Leistungen: Bibliothek, Heilpraxis, Buchhandel,Verlag30% geben regelmäßige Publikationen heraus75% beschäftigen Vollzeitkräfte10.7 Kurse im Durchschnitt pro Einrichtung133 Teilnehmer / Einrichtung12.4 Teilnehmer / Kurs78% Frauen64% mit eigenen Veranstaltungen (z.B. Vorträge)bei Gründern und Lehreren ist Geschlechterverhältnis wieder sehr vielausgewogener !

Yoga-Schulen im Vergleich — sehr unterschiedlich, Aspekte [S.179ff.]:“Mein Yoga muss sich in die kosmische Ordnung einfügen”andere betrieben von Heilpraktiker mit Antrhoposophischem Hintergrundandere macht Yoga-Unterricht mit Elementen aus ‘Energiekörperarbeit’,‘Atemarbeit und dem Pranayama’, ‘Bioenerketik’, . . .andere mit Vereinigung von Hatha/Raja-Yoga mit Grundlagen der abendl.Kultur [S.182]

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andere mit Zen-Meditations-Ansätzen oder ‘Rebirthing’, oder ‘Shiatsu’oder Rebalancing oder Sprecherziehung

Anmerkung zu Yoga-Schulen im Vergleich [S.196]: Auffallend: wie sichSchulen auf indische Lehrer berufen: Sivanananda etc. bei neueren Schulen:IyengarAnlehnung an indische Traditionen + deutlich religiös-gefärbte Ausrich-tungen → “Widerspruch zu weltanschaulicher Neutralität”:“Die – meist unreflektierte – Verknüpfung einer religiösen Grundüberzeu-gung mit dem generellen Anspruch geistiger Offenheit scheint vielmehr zuden Charakteristika der modernen deutschen Yoga-Rezeption zu gehören”[S.196]

Yoga in der Erwachsenenbildung [S.197]: gleichzeitig ausgebreitet wie dieSchulenähnliche Statistikennoch mehr FrauenYoga in VHS auch in ländlichen Bereichen unterwegs (Kleinstädte, Land-kreise) [S.200]Zuwachsrate 11%Yoga-Kurse gehören zum Fachbereich ‘Gesundheitsbildung’80% Frauenauch 82% Lehrerinnen/KursleiterVeranstaltungen am Abendstärker körperbezogenaber auch Begriffe wie Gesundheit, Spannkraft, Selbstverwirklichung, Selb-stfindung werden ins Spiel gebraucht“Persönlichkeitstraining mit Yoga”“weltanschauliche Neutralität”: “Erst in jüngster Zeit wird aber system-atisch reflektiert, ob diese vielzitierte ‘Neutralität’ tatsächlich weltan-schaulich indifferent ist oder ob sie nicht vielmehr als Produkt und Zeugniseiner spezifischen Kulturentwicklung der abendländischen Moderne angese-hen werden muss” [S.204]desweiteren Yoga in Bildungswerken: Erwachsenenbildungsstätten, Frauen-werkstätten, Sozialwerken, . . .

Yoga im Umfeld des Sport- und Gesundheitsbereiches [S.211ff.]Yoga in Krankenkassen: KK gehen zunehmend dazu über Kosten zuübernehmen (oder eigene Kurse anbieten) [S.216]

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Yoga und Sport: Diskussion: indischer Yoga/Körperübungen nur alsUnterordnung unter höhere (geistige) Ziele? Ist es Yoga Wert, vonSportlehrern beachtet zu werden?Yoga und Sport, Gemeinsamkeiten: allgemein gesundheitsfördernde Funk-tion, ‘beiden wird sittlich-ethische, sozialisierende Wirkung zugeschrieben’Yoga und Sport, Unterschiede: Sport=Bewegung, Yoga=Haltung,Yoga-Bewusstsein=innen, Sport=außen, Bewggründe Bewegungs-drang/Spielfreude/Aggressivität/Risikoreiz vs. Streben nach Erkennt-nis/Bedürfnis nach wohlfühlen/Leidensüberwindung/SelbsterfahrungYoga in der Physiotherapie als Ergänzung, als Alternative [S.221]in der Psychotherapieim Klink / Kurbetrieb

Yoga für bestimmte Zielgruppen: für Kinder und Jugendlichefür Ältere Menschen und Behinderteim Strafvollzugin der Arbeitswelt

Yogalehrer: professionelle Yoga-Anbieter, durchleuchten [S.228ff]:statistisch:1988: ca 2000 Yoga-LehrerLehrer stellen 30-50% der Mitglieder in BDY80% Frauen: Verteilung der Geschlechter hier wieder gleich (!)42% an privaten Yogaschulen64% in VHS10% in diversen Bildungsstätten14% in Kneipp-Vereinen12% in kirchlichen Einrichtungen23% in anderen Institutionen (Firmen, Turnvereinen, Sportinstiuten, Kur-und Klinikbetrieben)→ jeder Lehrer also in mehreren Einrichtungen tätigDurchschnittsalter: 39,6 Jahre20% Hauptschule, 32% Realschule, 16% FH, 32% Abitur: → weicht vomBundesdeutschen Durchschnitt ab: wesentlich mehr Bildung hier.8% Arbeiter (vs. 38%), 47% Angestellte, 29% öffentlicher Dienst, 4.2%Ausbildung, 3% nicht berufstätig (Hausfrauen/Rentner)12% Sekräterinnen

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Statistischer, typischer Yoga-Lehrer [S.231]: 40 Jahre, nebenberuflich Y-L, eher gebildet, 75% sind Angestellte (öffentlich, als Sekräterin, etc.),bieten Kurse in VHS und privater Schule an, meist Hauptberuflich Lehrer,Sozialpädagoge, Sekräterin

“Yogalehrer” (als Beruf) [S.232]: offiziell registriert, aber nicht staatlichanerkanntVorteile von Anerkennung umstritten: so freier vs. Normierung und Ein-grenzungformal: 2 Abgrenzungen zu beobachten: vs. indische Formen der Weiter-gabe, vs.inhaltlich: s.u.

Unterschiede indische vs. deutsche Yoga-Lehrer [S.233]: DE: über-wiegend Frauen, vs. IN: überwiegend Männernebenberufl. vs. unterschiedliche Lehrer-Typen und religiöse Spezialisten:geben Yoga oder Teile davon auf unterschiedlichste Art und Weise weiter

Yoga-Lehrer, inhaltlich, 3 Typen [S.234]: explizites Berufen auf indischeYoga-Tradition: direkte Weitergabe des Yoga von Lehrer zu Schüler (starkePrägung des Stils durch Lehrer)ebenfalls Wertlegung auf Autoritätsgefälle, (aber eher Techniken und In-halte in europäische Bezüge eingebunden)als ’Vermittler: vornehmlich progressive westliche Pädagogik: Wünscheund Interessen der Teilnehmer im Vordergrund

Yogaschüler, [S.235ff.]: 1989: 300.000 Teilnehmer: Schüler (in Schulen), Teil-nehmer (in VHS)zwischen 24-50 Jahreeher höhere BerufeAngeregt durch: Bücher (21%), Veranstaltungen (VHS 10%, priv 4%),Freunde (VHS 45% / priv 64%)keine vorherige Yoga-Erfahrung: VHS: 46% / priv. 5%

Motive für die Yoga-Praxis [S.239]: 95% Suche nach Entspannung90% körperliche Ertüchtigung, Gesundheit, Fitness90% Körpererfahrung79% Selbsterfahrung78% Konzentrationsfähigkeit73% Bewusstseinserweiterung, Kreativität60% Auseinandersetzung mit fernöstlicher Kultur

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Effekte: positives SelbskonzeptVeränderungen des Selbst-AusdrucksBereitschaft zu Neu-Orientierung

ad) Motive [S.241]: Motiv Entspannung scheint plausibel: Sekräterinnen mitBildschirmarbeit, höher gebildete mit SchreibtischarbeitKörpererfahrung/Schönheits-/Körperpflege <→ Frauenanteilpsychische Motive: Selbserfahrung/Emanzipation/Wesen-erfahren <→Frauen, erzieherische Berufe

Typische Strukturen der morphologischen Ebene der Yoga-Rezeption [S.256ff]:morphologisch: sind bestimmte Strukturen in der Yoga-Szene v.a. deutscheProdukte?

Grundlegende Organisations-Formen [S.256]: organisierte und insti-tutionalisierte Form der Yoga-Rezeption wesentlich in 5 Typen vonEinrichtungen:Yoga-Verbände/Yoga-Forschungsinstitute/Yoga-SchulenVolkshochschulen/Einrichungen der ErwachsenenbildungEinrichtungen des Sport- und Gesundheitsbereichsin diversen anderen Institutionen, die keine äußere Gemeinsamkeit besitzen(Firmen, Schulen, Strafvollzugsanstalten, etc.)kirchliche Einrichtungen

Quantitativ: Volkshochschulen am meisten vertreten

Inhaltlich: VHS stellen vs. indischem Yoga nur Teilbereich aus gesamtemProgrammangebot (Bhakti-/Karma-Yoga, etc.) darYoga hier in Weiterbildung, Therapie, Freizeitgestaltung; als Zusatzangebotund als Bereicherung der Produktpalettevs. Indien: in Einrichtungen die speziell nur Yoga anbieten (aber auch hierVeränderungen)in DE hat es solch eine Dominanz nie gegeben (auch Neugeist-Bewegungund Theosophie haben Yoga nur als Zusatzangebot gesehen)Yoga konstitutiv nur in Yoga-Schulen und -Einrichtungen: bei uns Institu-tionalisierung ganz normal vs. Indien: nach hunderten von Jahren nichtsvergleichbares. . . : BDY also typisches Produkt unserer Kultur

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Grundlegende Vermittler-Strukturen [S.258]: de: Frauen-Anteil, Neben-beruflichkeit, überdurchschnittlich hohe Schulbildung, hoher Anteil anAngestellten, starke Vertretung einiger Berufsgruppen (Sekräterinnen etc.)in: auch höhere Schulabschlüsse zu finden und viele Angestellte, v.a.aber Männer, indische Tradition kennt ein ungleich größeres Spektrum anVermittler-Typen und religiösen Spezialisten (guru, acarya, pandit, etc.)deutsche Yoga-Lehrer benutzen nicht Bezeichnung “Yogin”: löst Befremdenaus in Bevölkerung?, aber auch formale Abgrenzung? Yogin signalisiertIdentifikation mit Yoga

Grundlegende Rezipienten-Strukturen, auch hier deutliche Strukturunterschiede [S.259]:.in: Zugang zu Yoga schon wesentlich durch Sozialisation: in Familie mitYoga-Tradition geboren, schon als Kind/Jugendlicher Yoga ausgesetzt.de: im Erwachsenenalter durch eigenen Antrieb (und durch Empfehlungenvon Freunden).in: Weitergabe in Traditionskette mit Initiation des Schülers, Periode derAusbildung und des Dienstes für den Lehrer (guru), respektvolle Haltungdes Schülers, deutliches Hierarchie-Gefälle durch Lehrer.de: Schüler begreifen sich als emanzipierte Teilnehmer, auf derenBedürfnisse und Wünsche der Yoga-Unterricht ausgerichtet sein soll,Lehrer bemühen sich um Abbau des Hierarchie-Gefälles (beachte:Frauenanteil!)

Typische Strukturen der konzeptionellen Ebene der Yoga-Rezeption / [S.260]typische Praxis-Konzepte:breite Palette an unterschiedlichen Ansätzen auf beiden Seitenauf beiden Seiten differieren die tatsächlichen Asanas sogar!.in: a) durch direkte Weitergabe von Lehrer zu Schüler, b) durch Ve-randkerung der Yoga-Praxis in einer dezidierten Yoga-Theorie: dieses ist“geradzu konstitutiv”.de: andere Tendenzen: Bindung an Lehrer wird abgelehnt, “auch Entwick-lung einer eigenen Yoga-Theorie unterbleibt” (sehe ich anders: Energiear-beit, etc. . . ?!): “vielmehr werden die praktischen Hatha-Yoga-Übungen inden überlieferten Kontext abendländischer Konzepte integriert”“Wenn etwa in deutschen Yoga-Büchern davon die Rede ist, daß mit denYoga-Übungen ‘Körper, Seele und Geist’ harmonisiert werden sollen, dannreflektieren die wenigsten Autoren, daß die indische HY-Tradition auf demHintergrund vollkommen anderer ontologischer Konzepte entstanden istund daher eine völlig andere ‘Physiologie’ entwickelt hat”

Typische Weltanschauungs-Konzepte [S.262]: “Yoga wurde weitgehendaus seinen angestammten Bezügen gelöst und in einen neuen, abendländischgeprägten Kontext gestellt”,

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Verlagerung der Inhalte durch andere zugrundeliegende Motive: Entspan-nung, Ertüchtigung, Gelenkigkeit und ähnliche _Körper_erfahrungen,Interesse an Wiederherstellung der psycho-physischen Gesundheit (im Zugedessen können Entwicklung ‘seelische’ oder ‘spirituelle’ Veränderungeneintreten).in: ganz anders. klares Ziel aller Yoga-Wege: Befreiung, moksa, dieserreligiöse Bezug ganz zentral, überall.Interessant: frühe Rezipienten in .de haben dies noch zumeist übernommen— wenn auch mit anderen ontologischen VoraussetzungenSäkularisierung des Yoga ist ein ganz besonderer Prozess gewesen derdie deutsche moderne Yoga-Szene kennzeichnet

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5 Laue: Tantra

(Laue 2012)

5.1 Sikhhismus und Yoga

5.1.1 Grundlagen des Sikhhismus

Anfänge des Sikhhismus [S.17]: Nordindien, Mittelalter,Stifter: Nanak (1469–1539), aus hinduistischer Kaufmannskaste (“Khatri”),verheiratet, 2 Söhne, im Staatsdienstmystisches Erlebnis, Wanderschaft, Niedergelassen in Ravi (in Panjab),wird Guru, findet Schüler, bildet Anhängerschaft

Folge von Gurus auf seine Anweisung hin (Schüler wird Nachfolger) [S.18]]:Folge: AngadAmar DasRam Das (Erbauer des Nektarteichs “Amritsar”)Arjan (Errichtet Goldenen Tempel, wichtigster Sakralbau der Sikhs “Ha-rimandir”, Guru-Amt geerbt, ab hier in der Familie weitergegeben, hierZusammenstellung der heiligen Schrift?, stirbt Märtyrertod gegen Moguln),Hargobind: Sikhs zunehmend militärische Verbindung: Verteidigung gegenkriegerische Bauern: hier Anstoss zur “Zwei-Schwerter-Lehre” (“Miri Piri”),Errichtung des “Akal Takhat” ggü goldenem Tempel (symbolisiert weltlicheSouveränität, markiert Selbstverwaltung der Sikhs)Hari RaiHar KrishnanTegh Bahadur (stirbt Märtyrertod gegen Moguln)Gobind Singh (1675–1708): gründet 1699 Khalsa, die Gemeinschaft derReinen (diese führen Tradition ohne Guru weiter), [S.18f.]; bestimmt, dasskein Guru ausser der Schrift nach ihm folgen soll [S.21]

Identitätsstiftende Symbole der Sikhs [S.19]: Khanda“Ek/Ik Ong Kar”

Aufnahme in Khalsa durch Taufe [S.20]: “Taufe mit dem Nektar der Un-sterblichkeit”5 Ks beim Eingeweihten:Kesh: ungeschnittenes Bart-/KopfhaarKangha: HolzkammKara: Eisenarmreif am Handgelenk

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Kirpan: Dolch oder SebelKatschera: Knie-Hose mit Luftpolster um OberschenkelMänner neuer Nachname: Singh (Löwe), Frauen: Kaur (Prinzessin)Vorlesen der ethischen Normen: “Rahit Maryada”

Ethische Normen der Khalsa-Sikhs [S.20]: Monogamie (“werden angehal-ten monogam zu leben”)kein Tabak, keine DrogenAusführung der Hinduritenkein Geschlechtsverkehr außerhalb der Ehekeine Tötung von Witwen und Neugeborenen weiblichen GeschlechtsFleich nur von halal getöteten Tieren

Träger der Religion [S.20f] ohne Pristertum: Gemeindevorsteher,Gelehrte, Rezitatoren, SängerGuru ist nur heilige Schrift

Heilige Schrift “Adi Granth” (“Anfängliches Buch”) ist “Guru Granth” [S.21]:Zusammenführung der Quellen wird Guru Arjan zugeschrieben (1603/1604)Standardausgabe mit 1430 standardisierten Seiten: “Damdana-Ausgabe”(auch in Gotteshäusern verwendet): hier Endredaktion bon Gobind Singh(1705)Schrift heißt “Gumurkhi” (aus dem Mund des Gurus)wird gesungen (musikalische Einheiten: “Rags”), meiste Gesänge GuruNanak zugeschrieben (aber andere Gurus haben sich auch als Guru Nanak2,3,4, . . . bezeichnet)weiteres anerkanntes heiliges Buch, ist “das zehnte Buch” (“DasamGranth”)

Lebensbeschreibung der Heiligen im Wesentlichen angelehnt an Nanak [S.21]und Gobind SinghNanak: Demut, MitgefühlIdealbeispiel für Königlichkeit, Mut, Heldentum“beide Charakterzüge haben die Identität des Sikhismus im Laufegeschichtlicher Entwicklungen entscheidend geprägt”

Sikhismus ist jüngste und viertgrößte Religion in Indien [S.21f.]:nach Hinduismus, Islam, ChristentumSikhs machen 2% der indischen Gesamtbevölkerung austrotz allem bedeutsam wg. polit. und wirtschaftli. Einfluss bis in Gegen-wartweltweit 24 Mio Sikhs: 20 Mio in Panjab, 5000 in DE

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20% Sikhs leicht erkennbar sind initiiert in Khalsa (“Amritdharis”, die dieAmrit genommen haben, die Getauften)Mehrzahl sind Keshdaris (auch ungeschnittene Haare also schwer zu unter-scheiden): orientieren sich an selben Regeln (Khalsa Rahit), haben aberkein Amrit genommen

5.1.2 Guru Nanak und das Hatha-Yoga

Nanak auf Wanderung, Berührung mit “Naths” [S.23]: “Naths” sindauch “Goraknathis” (Nachfolger von G.): große Ohrringe, Hatha-YogisZiel: forcierte Erweckung der Kundalini, Emporführen zu Scheitel-Chakra,angeblich übernatürliche Fähigkeiten erlangbarKlassicher Text zu Hatha-Yoga: “Hatha Yoga Pradipika” (15. JH vonSwatmarama, Schüler Goraknaths, Sanksrit)Klassiche Wunder-Fähigkeiten (“Siddhis”)so winzig wie ien Atom zu werdenSchwerelosigkeitalles erlangen, überall seinmit der Macht ausgestattet sein, alles kontrollieren zu könnenHerrschaft über alles erlangen können

Nanak leht Zauberkräfte entschieden ab [S.24]: langer Text dazu,musste sich mit diesen Auseinandersetzen (starker Einfluss seinerzeit),Ziel: Nanaks Lehre ist die überlegene, ist der wahre Yoga“Siddha Goshti”: “Nanaks Auseinandersetzung mit den veräußerlichten,unaufrichtigen Praktiken der Religion”: keine Einswerdung mit Gott durcheigene Energie: zu Gott kommt man durch aufrichtige Liebe: eigeneFrömmigkeitspraxisAuseinandersetzung mit Naths ist größte AuseinandersetzungDistanz von Naths-Askese

5.1.3 Guru Ram Das und das Raja-Yoga

Guru Ram Das wie auch Nanak und andere waren “Meister des Raja Yoga” [S.25f.]:auf Ram als Lehrer Das beruft sich später auch Yoga BhajanRaja Yoga ist eine kleine Traditionslinie des Sikhismus

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5.1.4 Das Yoga der Sikhs

Yoga ist nicht per se Teil des Sikhismus [S.26f.]: viel Ablehnung aller yo-gischen und tantrischen Einflüsseandere nehmen ein paar verschiedenen Yoga Stile als Guru Nanak’s Grund-lage an. . .eher Bhakti-Yoga : Hingabe-Yoga

Weitere geteilte Werte der Sikhs [S.28]: lehnen Rückzug aus der Weltzumeist abman soll verheiratet seinAlmosen gebenehrlicher Arbeit nachgehenauf den götllichen Namen meditierenKörper, Geist, Seele rein haltenBefreiung soll möglich sein zu Lebzeiten: spontan, durch Liebe zu Gott

5.2 Yogi Bhajan

Yogi Bhajan ist Yogi Bhajan, Siri Singh Sahib und Mahan Tantrik [S.29ff.]:1929 in Kot Harkam (später Pakistan) geboren, 1968 in den Westen,gestorben 2004 (herzversagen, Espanola, New Mexiko)“Yogi Bhajan Memorial Highway”, “Yogi Bhajan Memorial memorial day”Würdigung des Lebenswerks durch Kongress der USA: Aber auch vielKritik (siehe Osho)hat immer flexibel auf Bedürfnisse seiner Anhänger reagiert: daher dieNamen:Originalname: Siri Singh Sahib Bhai Sahib Harabhajan Singh Khalsa Yogijin seiner Familie: Harbhajan Singh Purials Gründer des Fach- und Ausbildnungsverbandes für Kundalini-Yoga:Yogi BhajanEigenbezeichnung als Tantra-Meister: Mahan Tantrikals Vertreter des “Sikh Dharma”: Siri Singh Sahibhat sich nicht als Guru bezeichnen lassen (Tabu)

Kritik von [S.34]: orthodoxen SikhsOshoYogi Bhajan ist der Vertreter der Sikhs “in der westlichen Hemisphäre”Kritik an Aufrichtigkeit (Verschleierung seiner Ziele), Anbiederung (anBedürnisse der Anhänger), Hybris (Yogi der Knoblauch isst und empfihelt,

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sektiererisch vorgeht), zu viele Versprechungen “So viele Minuten chantendann kommt das Heil”

5.2.1 Yogi Bhajan’s original Yogi Tea

• ganze Firma dahinter [S.36ff.]

• Yogi Bhajan ist studierter BWLer

• “Golden Temple” (Name der Firma) in Eugene, Oregon:

– 50 Tees, Peace Cereals, . . .

• Niederlassung in DE in Hamburg,

– Atem Tee, Glücks Tee, Frauen Tee mit kleinen Yoga-Anleitungen undAphorismen [S.37]

• Nach Tod manche Firmenteile in Privatbesitz überführt worden [S.38]

• . . . .und Firmensitz von Amsterdam nach Hamburg verlegt worden →ehemalige Mitarbeiter haben “Hari’s Treasure” Konkurrenz gegründet

Thema Geld [S.38]: “Der geschäftstüchtige Sikh glänzte auch mit weltlichemWohlstand”sah keinen Widerspruch in gleichzeitigem religiösem Bewusstsein undmateriellem Wohlergehen:“Nur wer etwas hat, kann auch geben”hielt wenig von Rückzug aus der Welt und Besitzlosigkeithaben gesellschaftliches Ansehen durch Spenden in den USA mit verdientemGeld

5.2.2 Das Erbe Yogi Bhajan’s

Keine Nachfolger und Erben bestimmt [S.39]: Witwe “Bibiji InderjitKaur Khalsa” ist Vertreterin des Sikh Dharma geworden (52 Jahreverheiratet)über Kinder wird nicht gesprochen (1 Tochter, 2 Söhne)Weisses Tantra Yoga üvernehmen von YB beauftragte Frauen mithilfeseines SubtilkörpersWenn neuer Mahan Tantrik in Erscheinung tritt kann diese(r) die Fragen,die er beim Notar hinterlegt hat, alle beantworten

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5.3 Die “3HO Deutschland e.V.”

5.3.1 “Kundalini-Yoga nach Yogi Bhajan”

Populärer, später Hippie-Lehrer [S.41ff.]: Angeblich mit 16 von seinemLehrer zum Meister des Kundalini-Yoga ernannt,mit 38 über Toronto nach L.A.,dort als Yoga-Lehrer schnell populär geworden → “Yogi Bhajan”1969: Gründung “Happy, Healthy, Holy Organization” (3HO)dann Entsendung von Schülern nach Amsterdam und sonstwoHamburg-Ableger von Ehepaar gegründet mit Auftrag von YB:Motto: “Kundalini Yoga - Yoga für eine Welt im Wandel”3HO in DE am zweitstärksten etabliertBesuche von YBeigenständiger Verein mit dezentraler OrganisationDeutsche 3H Mitglied in IKYTA (International Kundalini Yoga TeachersAssociation) und KRI (Kundalini Yoga Research Institute)dann wiederum andere Non-profit-Ecke die Yoga Festival organisiertVorstandsmitglieder mussten anfangs Priester sein, jetzt nur noch 10 JahreMitgliedschaftZeitschriften [S.44], Sat Nam Versand mit Produktpalette: Musik-CDs, Bücher, DVDs, Yoga-, Ayurveda- und Wellness-Produkte,privatwirtschaftlich2010 1400 Yoga-Lehrer als Mitglieder, 75% weiblich

Königliche Abstammungslinien und 1000-jährige Tradition [S.46]:Kundalini ist Teil von Raja, Raja ist 1000+ Jahre,von König Janaka an Guru Ram Das, diesen hat YB als seinen Lehrererkannt,damit alle Schüler mit der Abstammungslinie verbunden

Geschichtsbild der 3HO als Abfolge von Zeitaltern [S.46]: YB hataber nicht Kali-Yuga sondern Wassermann-Zeitalter-Modell für seineLebensführung herangezogen:kein Zweifel an Übergang von 1991 bis 2011für YB größter Hoffnungsschimmer für Wassermann-Zeitalter:Ausübung von Kundalini Yoga und Weißem Tantra Yoga idealerweise imSikh Dharma eingebettet [S.47]seine Überzeugung 2012/2013 würden 40-60% der Menschen Yoga prak-tizierenfür Anhänger ist K-Y “uralte, umfassende Wissenschaft”

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Bedeutung Kundalini [S.47]: nicht Schlangesondern “Locke im Haar des Geliebten”auch “Nerv der Seele”Kundalini ist das “Kreative Potential im Menschen”steigt an Cakras spiralförmig auf, durchleuchtet diese, geht in Aura über(8.cakra)

Kundalini-Yoga ist laut Meister die Zusammensetzung aus [S.48]:Japa-, Shakti-, Laya-, Bhakti-, Raja- und Hatha- Yogadamit ist der Meister Meister des Hatha Yogahat Hatha Yogis mit Kundalini Yoga geheilt, wenn diese krank wurdenKundalini und Hatha ist das gleiche, nur Kundalini schneller “und bieteteine perfektte Praxis für das Tempo eines modernen Haushalts”Skikhs sollen als “Haushälter” leben: eine Balance zwischen in der Weltund ausserhalb der Welt leben→ daher im Gegensatz zur zeitgleich gegründeten Hare Krishna Bewegunghier eine “prosperierende Gemeinschaft, die sich zugleich als Exponenteines neuen Zeitalters empfand”

3H [S.50]: “Yoga ist bestens geeignet bei:” (Aufzählung aller Beschwerden, die40-jährige Büroarbeiter haben)“Problemen wie Stress, Schlaflosigkeit, Rückenschmerzen, Bewegungsman-gel, Nervosität, Konzentrationsschwäche und Stimmungsschwankungen”dazu: Intuitition und Selbstbestimmtheit im persönlichen Leben“individuellen Weg zu mehr (!) Gesundheit, Ausgeglichenheit und Selb-stentfaltung zu finden”dazu: Kundalini erwecken: Bewusstsein → universelles Bewusstsein =Erleuchtung

Unterrichts-Struktur, Muster [S.50f]: mit Adi Mantra einstimmenPranayama und/oder geeignete Aufwärmübungen, falls nötigKriyaEntspannungMeditationsSchlussgebet und lange Sat NamsSchaffe Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen (!) und Fragen zu stellen

Unterricht, Beschreibung [S.51f]: Wechsel von Aktions- und Rekreation-sphasenKörperhaltungen und Bewegungsabläufe

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innere KonzentrationspunkteAtemführungGebrauch von Mantras, Mudras (Handhaltungen), Bandhas (innere En-ergielenkungen)viele Übungen mit schneller Bauchatmung (Feueratem)stets Konzentration auf spezielles MantraEinatmen: “Sat” denken, Ausatmen: “Nam” denken

Yogi Bhajan Spezial [S.52]: 8. cakra von ihm hinzugefügtNoch nicht von der Krankenkasse anerkannt

Lehrerausbildungsprogramme [S.53f.]: dezidiertes Motiv: Lehrer ausilb-den (diese sichern Wachstum)Ausbildung zu “Yogalehrer des Wassermannzeitalters”2 Stufen: “Instructor”, “Practitioner”, dritte in Planung: “Teacher”nach Stufe 2 auch für Schwangeren/Senioren/Kinder-Yoga Zusatzausbil-dung möglich

Instructor, Anforderungen [S.54]: 1 Jahr, 4 Grundkurse (220 Stunden)1 Jahr Teilnahme an einem Kundalini Yoga Kurs bei unterschiedlichenLehrern (55 Praktikumsstunden)ExamenMitgliedschaft 132+e p.a.

Practitioner, Anforderungen [S.57]: InstructorTeilnahme Yoga Festival mit 3tägigem Weißem Tantra Yoga + 1-tägigemWeißem Tantra Yoga Kurs220 Unterrichts-Stunden und 55 Tage PraktikumKosten 2200+eModule: “Authentische Beziehungen, Bewusste Kommunikation, Mind andMeditation, Lebenszyklen und Lebensstil, Stress udn Vitalität”

5.3.2 Kundalini Yoga für Schwangere und Geburtsvorbereitung

Aufgrund eines Vortrags hat sich eine Arbeitsgruppe zu diesem Thema gebildetdiese Gruppe jetzt mit großer Außenwirkung [S.58f.]:Kursangebote über Yoga-Kurse für Schwangere, Geburtsvorbereitung, undBabymassage (!)auch Gesprächskreise für Väter und Mütter: Ziel: ‘Geburt so entspanntwie möglich zu erleben’

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Yogi Bhajan sieht Frauen als “Rückgrat der Gesellschaft” [S.59]:extra Bewegung gegründet in USAInternationales Frauencamp ist Highlight bei Festival(siehe auch Dominanz des weiblichen Geschlechts in 3HO)Yogi Bhajan verspricht länger zu bleiben und extra Frauencamp zu organ-isieren

5.3.3 Kundalini Yoga für Kinder

Spezielle Kurse, Spezieller Fachbereich [S.60]: 4 bis 14 Jahre, spielerischesErlernenspezieller Ausbildungskurs auch hierfür

5.4 Die Angebote der 3HO

Kombination von Kundalini-Yoga mit (oder diese leiten sich daraus her) [S.61]:Ayurveda, Yoga Walking (Breathwalk), Numerologie (z.B. Karam Kriya),Gongmeditation, Naad Yoga (Yoga des Klangs), Bhangara (Tanz),Business Yoga (“Yoga im Unternehmen”), . . .zählen aber nicht zu grundlegenden Offerten des 3HOWeiterhin: Gatka (Kampfkunst der Sikhs)in eigenständigen Arbeitsgruppen: Sat Nam Rasayan, Weißes Tantra Yoga

5.4.1 Sat Nam Rasayan (Meditatives Heilen)

Sat Nam Rasayan ist meditive Heilkunst nach Yogi Bhajan [S.61]:(“tiefe Entspannung in der wahren Identität”)Heilkunst geht angeblich auf Guru Ram Das zurück und war lange geheim“auf subtiler Ebene durch den projektiven meditativen Geist”Guru Dev Singh ist Meister dieser Heilkunst (als Marke registriert)Ausbildung in 4 Stufen

5.4.2 “Weißes Tantra Yoga nach Yogi Bhajan”

WT nimmt zentrale Position in 3HO-Netzwerk ein [S.63]: Partnerübung,Männer und Frauen gegenübersitzen, Mantras, Mudras, Atemübungen

WT ist kraftvoll und beruht auf Kundalini Energie [S.63f]: es gibt zuallen Zeiten immer nur einen (!) Meister darin (den Mahan Tantrik), deranführen kann

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ist die “esoterischste” und “schwierigste” aller Technikenkraftvolle Kommunikation der Teilnehmer unter der schützenden Aura desMahan Tantrikwurde auch nur im Geheimen unterrichtet “und auf mystische und selektiveArt und Weise vom Lehrer auf den Schüler übertragen”Yogi Bhajan wurde Mahan Trantrik durch: Santa Hazara Singh → LilanPo (tibetischer Lama) → Yogi Bhajan “Master of White Tantric Yoga R©”[S.64]Yogi Bhajan hat sich 1970 in LA dazu entschieden, diese Technik jedemzu öffnen, der daran interessiert ist.Yogi Bhajan mischt WT mit Kundalini frei um es allen Interessiertenangedeihen zu lassen

Geschichte verläuft sich in Religionsgeschichte [S.64]: “geheime” Ur-sprünge sind nur “echten Eingeweihten bekannt”WT kommt nicht in heiligen Schriften der Sikhs vor

Durch Mahan Tantrik bleibt der Absatz bestehen, auch über Tod hinaus [S.65]:durch Subtilkörper des Meisters wird die Kraft sogar noch stärker,da er in jedem da ist.

Teilnehmerzahlen bei eintätigigem Workshop [S.66]: Hamburg: 350Frankfurt: 300München: 200(wird von weiblichem Facilitator ausgeführt)

Erfahrungen die man aus dem WT gewinnen kann [S.66f.]: “Wunder”“Habt Spaß”über Bildschirme ist YB natürlich da“intensive Erfahrung”“jeder wird dort abgeholt wo er/sie gerade steht”Meisterin wird extra aus den USA eingeflogen und übersetztEnergiefeld wird durch die Sitzenden aufgebaut

Ashrams wie Klöster [S.69ff.]: sind WohngemeinschaftenArt Morgengebet (2.5 stündig): wer 3x nicht kommt oder zu spät musssich rechtfertigen um Platz in Wohngemeinschaft zu behalten“optimale Lebensform für das Wassermannzeitalter”Verkündung von 150 Ashrams weltweitFinanzierung des “Guru Ram Das Ashram für Sikh Dharma und KundaliniYogi” durch “Golden Temple Naturprodukte GmbH” und “Golden Templevegetarische Restaurant”

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Ashram in Hamburg aufgelöst: zu strikt / zu locker? Knoblauch undSadhanas? Gemeinschaft zu klein, kritische Masse?Dann noch 3HO-Landprojekt “La Fontaine” in der Haute Provence [S.72]Internationales Internat “Miri Piri Academy” in Nordindien (1997 von YBgegründet) [S.73]hier Ausbildung auf Endlisch und Panjabi in Mathematik, Biologie, Physik,Chemie, Soziologie

5.5 Das “Sikh Dharma der westlichen Hemisphäre”

Siri Singh Sahib Bhajan bezeichnet seine Kombination [S.77] . . . aus“Sikh Dharma” und “Kundalini Yogi” als “Schlüssel zur Wahrheit”Teil der Wassermannzeitalter-Energiekeine Religion: Religionen haben mit Angst und Strafe gearbeitet: umMacht der Elite zur Wahrheit zu erhaltenEs geht um Einklang mit der Seele, selbstlosem Handeln (à laWassermannzeitalter-Energie)Wassermannzeitalter: Menschen die Fähigkeit zurückgeben selbst Zugangzur Wahrheit zu finden3HO definiert Sikh Dharma aber als 8. Weltreligion (?!?!)Tragen von Turban etc. ist doch Religion? Nein, es ist Technologie, dieTechnologie der Zukunft! [S.78]

Sikh Dharma beitreten in 2 Stufen [S.78]: Gelübde ablegenTaufe im Khalsa (Amrit-Trink-Zeremonie)

Sikh Dharma hat mit Sikhismus nichts zu tun [S.79]: Sikhs nennenselbst nicht SD, sondern “Sikhi” oder “Gurmat”Sikhs erkennen keinen Guru an (nur die Schrift)westliche Sikhs nach Bhajan erkennen diesen aber als Guru an (aus his-torischen Gründen nennen sie ihn aber nur “spiritueller Lehrer”)dieser wiederum beruft sich auf Ram Das als seinen Lehrernordindische Sikhs leben nicht im Ashramdesweiteren: Original Sikhs haben keine weblichen PriesterWeitere Unterschiede: weiße Kleung, nächtliche Taufzeremonie, erweitertesLiedgutSymbolik das christliche, hinduistische und sikhistische Symbole vereintYogi Bhajans Bild neben Götterfiguren: USA-Original-Sikhs empört

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SD ist Yogi Bhajans Interpretation vor Hintergrund des Kundalini Yoga [S.80]:Vorwurf der Häresie von OriginalsSchüler zweifeln YB nicht an über Vereinbarkeit von Sikhismus und Kun-dalini“Jede spirituelle Praxis hat mit Tantra zu tun! Jedes Yoga arbeitet mitPolaritäten!”

Kluft zw. “alten” und “neuen” Sikhs [S.82]: kulturell: Ost/West alsoNordindien/NordamerikaSoll Internat helfen die Kluft durch 3. Generation Amridhatis zu ver-ringern?

Berührung mit Sikh Dharma mehrheitlich über Yoga [S.82]: SikhDharma ist nicht nötig für Yoga1990 war Außenpräsentation noch sehr religionszentriertheute: religionsneutral “Kombinierbar”auch sichtbar an Übersetzung: holy: heilig → ganzheitlichSikh Dharma wird nun von ARbeitsgruppe der 3HO gepflegt

Zum Thema weiße Kleidung [S.83]: weiße Kleidung nicht mehr zwingend,aber empfohlen bei Kundalini Yoga(heißt: Auseinandersetzung mit Sikh Dharma nicht zwingend erforderlich)erzieht zu Achtsamkeit, ist förderlich für die Aurabei Ram Das wurde auch nur weiß getragen

Zusammenhang SD / Kundalini: nicht Mittelpunkt der ARbeit zu kon-vertieren“religiös nicht gebundene Plattform” bieten “für Kontakt und Austausch”

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Page 35: Yoga

6 De Michelis: A history of modern Yoga

Vergleiche Lektüre und Inhaltsverzeichnis

I) PART I: THE PREHISTORY OF MODERN YOGA

1. Roots of Modern Yoga 19

• “Esotericism” as academic field of research 19• The worldview of Western esotericism 21

– 1 to 6: Basic characteristics of esotericism 21(1) Correspondences 21(2) Living nature 22(3) Imagination and mediations 22(4) Experience of transmutation 23(5) The praxis of concordance 23(6) Transmission 23

(7) Reformation “Spiritualism” 24(8) Enlightenment and post-Enlightenment thought 25

• Esotericism in classical and modern Hinduism 27• Mysticism, cult and sect 31• From mysticism to cultic milieu 34• New Age religion vs. New Age movement 35• Classical Hinduism vs. modern Hindu elaborations 36• The beginnings of Neo-Hinduism 38• Esoteric East-West cross-influences in historical perspective 40• The Brahmo Samaj and the occultization of Neo-Vedanta 45

2. The religious foundations of Modern Yoga 51

• The turning point between classical Hinduism and Neo-Vedanta:Rammohan Roy’s Neo-Vedantic Enlightenment 52

• Neo-Vedantic Enlightenment to Neo-Vedantic Romanticism 56– Tagore’s intellectual background 57– Tagore’s doctrinal and ritual innovations 58∗ Intuitional epistemology 59∗ Evolutionary spirituality 59∗ “Scientific religion” 62∗ Initiation 64

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Page 36: Yoga

– From Neo-Vedantic Romanticism to Neo-Vedantic “spiritualism”67∗ The Eastern outreaches of Western esotericism 68∗ India responds as ‘esoteric Other’ 71∗ Sen as charismatic Neo-Vedantic leader 74∗ Sen’s religious career 77∗ The influence of American Transcendentalism 80∗ Sen’s proto Modern Yoga 83

3. Vivekananda and the emergence of Neo-Vedantic occultism 91• Vivekananda: spiritual hero or esoteric seeker? 92• Vivekananda’s esoteric biography I: India 93

– Childhood 93– Schooling 94– Brahmo 97– Freemason 100– Ramakrishna and Vivekananda 100– Ramakrishna’s spiritual transmission 104– After Ramakrishna

• Vivekananda’s esoteric biography II: the West 110– Vivekananda at the Parliament of Religions 110– Vivekananda’s assimilation of Western occultism 112∗ Harmonial Religion: Metaphysical beliefs and mesmerism 114∗ The demand for “occult” practices at the end of the nineteenthcentury 116

– Vivekananda’s ‘turn West’ 119– Vivekananda’s ‘4 yogas’ model 123

4. “God-realization” and “Self-realization” in Neo-Vedanta 127• Pervasiveness of Vivekananda’s Neo-Vedantic influences 127• Centrality of the “realization” theme 128• Ultimate aims: Vedantic and Neo-Vedantic 129• Classical interpretations of atma- and brahmajnana 130• Early attempts at translation and contextualization: Rammohan

Roy 133• Subsequent attempts at translation and contextualization byBrahmo leaders and others 135

• Ramakrishna and his interpreters: the elaboration of a sampradaya140

II) PART II: MODERN YOGA THEORY AND PRACTICE

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Page 37: Yoga

5. Vivekananda’s Raja Yoga (1896): Modern Yoga formulated149• Raja Yoga: style, structure and overall contents 149• An emanationist cosmology 153

– Three gunas vs. two evolutes 155– Vivekananda’s Naturphilosophie 156

• The Prana Model 159– Prana as vitalistic element 160– Prana as healing agent 163– Pranayama as healing technique 165– Samadhi as psychological “superconsciousness” 168

• The Samadhi Model 168– The influence of Metaphysical beliefs 169– The influence of Functionalist psychology 171– Psychological proprioception as practice 173

• The Neo-Advaitic component 175• Yogic experience in classical Vedanta 176• The Yoga Sutras: a rajayoga textbook? 178

6. Twentieth-century developments of Modern Yoga 181• Alternative medicine and New Age religiosity 183

– New Age healing. . . 184– . . . and personal growth 185

• Towards a typology of Modern Yoga 187• The development of Modern Postural Yoga: 1950s to date 190

– Popularization: 1950s to mid-1970s 191– Consolidation: mid-1970s to late 1980s 192– Acculturation: late 1980s to date 193

• The Iyengar School of Modern Postural Yoga 194– B. K. S. Iyengar: his life and work 195– Popularization 198– Consolidation 200– Acculturation 205

7. Theory and practice of Iyengar Yoga 208• Iyengar’s Modern Yoga trilogy 208• Light on Yoga (1966): the Popularization period 210

– MPY practice as psychosomatic self-help 211– MPY theory in Light on Yoga 218– Two specific aspects of Modern Yoga theory 219

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Page 38: Yoga

∗ Neo-Vedantic ethics 220∗ The concept of ‘self-improvement’ 221

– “Self-realization”: a chameleonic concept 223• Light on Pranayama (1981): the Consolidation period 224

– Fully-fledged Neo-Hathayoga 225– MPY theory and practice in Light on Pranayama:– the consolidation of the Prana Model 230

• Light on the Yoga Sutras of Patanjali (1993):– the Acculturation period 236– The Samadhi Model in Iyengar’s NeoHathayoga 236– The Neo-Visistadvaita synthesis 243

8. Conclusion: Modern Postural Yoga as healing ritual of secularreligion 248• MPY in everyday life 248• The MPY practice session 251• MPY as healing ritual of secular religion 252

(i) The separation phase (introductory quietening time in MPY)252

(ii) The transition phase (MPY practice proper) 254(iii) The incorporation phase (final relaxation in MPY) 257

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Page 39: Yoga

6.1 Lexikon

Khatri: hinduistische Kaufmannskaste

Harimandir: wichtigster Sakralbau der Sikhs

Miri Piri: “Zwei-Schwerter-Lehre”

Akal Takhat: Gebäude der Sikhs ggü goldenem Tempel

Khalsa: die Gemeinschaft der Reinen (diese führen Tradition ohne lebendenGuru weiter, Schrift ist Guru)religiöses Symbol: Khanda

Khanda [S.19]: religiöses Symbol: Khalsabeidseitig geschliffenes Schwert (“Khanda”: Weisheit und Unterschei-dungsvermögen) + Wurfring (“Chakra”: Makellosigkeit Gottes) + zweieinseitig geschliffene Schwerter (“Kirpans”: weltliche und spirituelle Sou-veränität)

Ek/Ik Ong Kar Identitätsstiftendes Symbol der Sikhs [S.19]monotheistische Formel: ein Gott (ek/ik), eine Energie (ong), alle Hand-lungen (kar)ist ein “Mul Mantra” (Wurzelmantra) des Morgengebets (Japji)

Mul Mantra [S.19]: Wurzelmantra

Morgengebets [S.19]: Japji

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Page 40: Yoga

7 Bibliographie

De Michelis, Elizabeth. 2008. A history of modern yoga: Patañjali and Westernesotericism. Continuum, London.

Fuchs, Christian. 1990. Yoga in Deutschland – Rezeption, Organisation, Typolo-gie. Kohlhammer, Stuttgart/Berlin/Köln.

———. 2000. “Yoga.” In Metzler Lexikon Religion: Paganismus-Zombie, ed. C.Auffarth, J. Bernard, and H. Mohr. Vol. 3. Verlag JB Metzler.

Laue, Thorsten. 2012. Tantra im Westen: eine religionswissenschaftliche Studieüber “Weißes Tantra Yoga,” “Kundalini Yoga” und “Sikh Dharma” in YogiBhajans “Healthy, Happy, Holy Organization” (3HO) unter besonderer Berück-sichtigung der “3H Organisation Deutschland e.V.” Lit.

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