Z Pferdemedizin - schluetersche.de · juristischer Leitfaden Unter Mitarbeit von Oliver...

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PFERDEMEDIZIN Franz Ellendorff Leistungstraining für das Pferd Biologie und Trainingsprinzipien Grundlagen des Leistungstrainings anschaulich und kompakt Leistungstraining und Pferdegesundheit: ein Leitfaden für jeden Pferdepraktiker Erleichtert die Zusammenarbeit von Tierärzten, Trainern, Reitern, Fahrern und Züchtern im Pferdesport Berücksichtigt alle Disziplinen im Pferdesport Belastung – Erholung – Anpassung: Diese Sequenz ist auch beim Pferd Grundlage des Trainings, der Leistungsförderung und Leis- tungsentwicklung. Fundierte Sachkenntnisse der biologischen Bedingungen und Grenzen des Organismus des Pferdes sowie der Grundlagen effizien- ten und pferdeschonenden Trainings sind die Voraussetzung zur nachhaltigen Bewahrung von Leistungsmerkmalen und Gesundheit. Jeder Tierarzt, Trainer, Reiter, Fahrer und Züchter, der mit dem Pferdesport in Verbin- dung steht, profitiert von diesem Buch. Aus dem Inhalt: Biologische Voraussetzungen von Leis- tung und Training (Eckwerte und Funk- tion einzelner Systeme, ihre Trainings- potentiale und Leistungsgrenzen) Trainingsprinzipien Trainingskonzeption und Trainingsplanung Langfristiger Leistungsaufbau Trainingskontrollen Nährstoffversorgung und Fütterung Doping 2010. 112 Seiten, 90 Grafiken, Hardcover ISBN 978-3-89993-072-6 Z 59,90 „Jeder Tierarzt und darüber hi- naus alle Personen, die Pferde- sport betreiben, profitieren von diesem Buch, wenn es darum geht, die Prinzipien eines effi- zienten und pferdeschonenden Trainings darzustellen. Das Buch versucht eine Trainings- systematik für das Pferd bei größtmöglichster Schonung, langfristigem Leistungsaufbau und nachhaltigem Leistungser- halt zu bieten und wird diesen Forderungen gerecht.“ hundkatzepferd 07-12-17 08:03:41 -fk- fk 21 3 Blut besteht aus: Zellen (roten Blutkörperchen = Erythrozyten, weißen Blutkörperchen = Leukozyten, Blutplättchen = Throm- bozyten). Sauerstoff wird hauptsächlich in roten Blutkör- perchen an das Eiweiß Hämoglobin gebunden, wird aber auch in geringem Umfang frei im Blut transportiert. Mehr als 12 l [80] rote Blutkörperchen (d.h. eine Ver- doppelung) werden bei Bedarf aus der Speichermilz als zusätzliche Sauerstoffträger in die Blutbahn gebracht (Abb. 3.18). Eine Gefahr für das Pferd besteht in der da- mit verbundenen höheren Viskosität (Zähflüssigkeit) des Blutes; Flüssigkeit (Blutplasma), die zahlreiche Komponenten enthält (Wasser, Elektrolyte, Eiweiße, Fette, Kohlenhy- drate, Hormone, Enzyme u. a.). Blutserum ist um Blut- zellen und Gerinnungsfaktoren bereinigtes Blutplasma. Im Vollblut, Plasma oder Serum vorhandene Substanzen wer- den im Training oder unter Belastung als Indikatoren von Be- lastung, Belastbarkeit, Leistungsfähigkeit, Kondition, Fitness oder Gesundheit herangezogen. Sauerstoff ist ein wesentlicher Begrenzungsfaktor der Mus- kelleistung. Der Muskel selbst vermag eine größere Sauer- stoffmenge zu nutzen, als das Kreislaufsystem bereitstellen kann. Besondere Engpässe bestehen beim Sauerstoffüber- gang zwischen Lunge und Blut sowie zwischen Blut und Muskel. Die maximale Sauerstoffaufnahme bei Ausbelastung (V . O max) ist ein aussagefähiges Kriterium für die Leistungs- fähigkeit des Pferdes. Sie ist allerdings in der Trainings- und Wettkampfpraxis nicht praktikabel. Bei physischer Belastung wird der erhöhte Sauerstoffbedarf der Muskulatur auf verschiedenen Wegen abgedeckt: Eine vermehrte Schlagfrequenz in Verbindung mit erhöh- tem Schlagvolumen des Herzens transportiert ein größe- res Minutenvolumen an Blut zur Sauerstoffaufnahme in die Lunge und zur Sauerstoffabgabe an die Muskulatur (Abb. 3.19). Es findet eine Umleitung des Blutflusses von anderen Or- ganen zur Muskulatur statt. In Ruhe beträgt der Blut- fluss zur Muskulatur des Pferdes ca. 15 % des gesamten Blutflusses. Unter starker Belastung kann dies auf Kosten der Durchblutung anderer Organe 70–90 % betragen (Abb. 3.20). Die verringerte Blut- und damit Sauerstoff- versorgung des Gehirns kann in der Folge zu Problemen führen. Im angelsächsischen Sprachgebrauch wird sie als als »aerobic capa- city« bezeichnet „Der Atlas erscheint im ansprechenden neuen Layout, ist leserfreundlich gestaltet und hervorragend illustriert. Text und Abbildungen werden durch wertvolle Tabellen zusätzlich ergänzt. Damit wird die Reihe dieser Atlanten auf höchstem inhaltlichem und gestalterischen Niveau weitergeführt. Mit seiner gewaltigen Fülle an anwend- barem Wissen kann das vorliegende Werk allen am Pferd Interessierten nur wärms- tens empfohlen werden.“ Schweizer Archiv für Tierheilkunde Atlas der Anatomie des Pferdes Herausgegeben von Christoph Mülling I Christiane Pfarrer I Sven Reese I Sabine Kölle I Klaus-Dieter Budras 7., vollständig überarbeitete Auflage Topographische und klinisch-funktionelle Anatomie als Einheit Ausgezeichnetes Hilfswerk für die Praxis – anatomisches Fachwissen schnell und übersichtlich Hoher Praxisbezug durch klinische Beispiele 2013. 296 Seiten, 57 großformatige Abbildungstafeln, zusätzlich ca. 275 farbige Zeichnungen und klinische Abbildungen, Hardcover ISBN 978-3-89993-089-4 Z 89,00 Pferdemedizin Aktuelle Fachliteratur Für die Praxis Auch als eBook erhältlich!

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Page 1: Z Pferdemedizin - schluetersche.de · juristischer Leitfaden Unter Mitarbeit von Oliver Harps-Hansen und Sabine Warnebier 2011. 120 Seiten, 121 Abbildungen, Hardcover ISBN978-3-89993-075-7

PFERDEMEDIZIN

Franz Ellendorff

Leistungstraining für das PferdBiologie und Trainingsprinzipien

• Grundlagen des Leistungstrainings anschaulich und kompakt

• Leistungstraining und Pferdegesundheit: ein Leitfaden für jeden Pferdepraktiker

• Erleichtert die Zusammenarbeit von Tierärzten, Trainern, Reitern, Fahrern und Züchtern im Pferdesport

• Berücksichtigt alle Disziplinen im Pferdesport

Belastung – Erholung – Anpassung: Diese Sequenz ist auch beim Pferd Grundlage des Trainings, der Leistungsförderung und Leis­tungsentwicklung.

Fundierte Sachkenntnisse der biologischen Bedingungen und Grenzen des Organismus des Pferdes sowie der Grundlagen effizien­ten und pferdeschonenden Trainings sind die Voraussetzung zur nachhaltigen Bewahrung von Leistungsmerkmalen und Gesundheit.

Jeder Tierarzt, Trainer, Reiter, Fahrer und Züchter, der mit dem Pferdesport in Verbin­dung steht, profitiert von diesem Buch.

Aus dem Inhalt:• BiologischeVoraussetzungenvonLeis­

tung und Training (Eckwerte und Funk­tion einzelner Systeme, ihre Trainings­potentiale und Leistungsgrenzen)

• Trainingsprinzipien• Trainingskonzeptionund

Trainingsplanung• LangfristigerLeistungsaufbau• Trainingskontrollen• NährstoffversorgungundFütterung• Doping

2010. 112 Seiten, 90 Grafiken, HardcoverISBN978-3-89993-072-6Z 59,90

„Jeder Tierarzt und darüber hi­naus alle Personen, die Pferde­sport betreiben, profitieren von diesem Buch, wenn es darum geht, die Prinzipien eines effi­zienten und pferdeschonenden Trainings darzustellen. Das Buch versucht eine Trainings­systematik für das Pferd bei größtmöglichster Schonung, langfristigem Leistungsaufbau und nachhaltigem Leistungser­halt zu bieten und wird diesen Forderungen gerecht.“ hundkatzepferd

003_Kap_03.pod 2107-12-17 08:03:41 -fk- fk

Herz-Kreislauf-System 21

3

Blut besteht aus:� Zellen (roten Blutkörperchen = Erythrozyten, weißen

Blutkörperchen = Leukozyten, Blutplättchen = Throm-

bozyten). Sauerstoff wird hauptsächlich in roten Blutkör-

perchen an das Eiweiß Hämoglobin gebunden, wird aber

auch in geringem Umfang frei im Blut transportiert.

Mehr als 12 l [80] rote Blutkörperchen (d. h. eine Ver-

doppelung) werden bei Bedarf aus der Speichermilz als

zusätzliche Sauerstoffträger in die Blutbahn gebracht

(Abb. 3.18). Eine Gefahr für das Pferd besteht in der da-

mit verbundenen höheren Viskosität (Zähflüssigkeit) des

Blutes;� Flüssigkeit (Blutplasma), die zahlreiche Komponenten

enthält (Wasser, Elektrolyte, Eiweiße, Fette, Kohlenhy-

drate, Hormone, Enzyme u. a.). Blutserum ist um Blut-

zellen und Gerinnungsfaktoren bereinigtes Blutplasma.

Im Vollblut, Plasma oder Serum vorhandene Substanzen wer-

den im Training oder unter Belastung als Indikatoren von Be-

lastung, Belastbarkeit, Leistungsfähigkeit, Kondition, Fitness

oder Gesundheit herangezogen.

Sauerstoff ist ein wesentlicher Begrenzungsfaktor der Mus-

kelleistung. Der Muskel selbst vermag eine größere Sauer-

stoffmenge zu nutzen, als das Kreislaufsystem bereitstellen

kann. Besondere Engpässe bestehen beim Sauerstoffüber-

gang zwischen Lunge und Blut sowie zwischen Blut und

Muskel. Die maximale Sauerstoffaufnahme bei Ausbelastung

(V.O2max)4 ist ein aussagefähiges Kriterium für die Leistungs-

fähigkeit des Pferdes. Sie ist allerdings in der Trainings- und

Wettkampfpraxis nicht praktikabel.

Bei physischer Belastung wird der erhöhte Sauerstoffbedarf

der Muskulatur auf verschiedenen Wegen abgedeckt:

� Eine vermehrte Schlagfrequenz in Verbindung mit erhöh-

tem Schlagvolumen des Herzens transportiert ein größe-

res Minutenvolumen an Blut zur Sauerstoffaufnahme in

die Lunge und zur Sauerstoffabgabe an die Muskulatur

(Abb. 3.19).� Es findet eine Umleitung des Blutflusses von anderen Or-

ganen zur Muskulatur statt. In Ruhe beträgt der Blut-

fluss zur Muskulatur des Pferdes ca. 15 % des gesamten

Blutflusses. Unter starker Belastung kann dies auf Kosten

der Durchblutung anderer Organe 70–90 % betragen

(Abb. 3.20). Die verringerte Blut- und damit Sauerstoff-

versorgung des Gehirns kann in der Folge zu Problemen

führen.

4 Im angelsächsischen Sprachgebrauch wird sie als als »aerobic capa-

city« bezeichnet

Abb. 3.20:Blutfluss in Ruhe und unter Belastung (nach Daten von [24]). Beachte den hohen

Grad an Umverteilung von anderen Geweben in den Muskel. Die Hirndurchblu-

tung ist erheblich reduziert.

Abb. 3.19:Herzaktivität und Sauerstofftransport.

„Der Atlas erscheint im ansprechenden neuen Layout, ist leserfreundlich gestaltet und hervorragend illustriert. Text und Abbildungen werden durch wertvolle Tabellen zusätzlich ergänzt. Damit wird die Reihe dieser Atlanten auf höchstem inhaltlichem undgestalterischenNiveauweitergeführt.MitseinergewaltigenFülleananwend-barem Wissen kann das vorliegende Werk allen am Pferd Interessierten nur wärms­tens empfohlen werden.“ Schweizer Archiv für Tierheilkunde

Atlas der Anatomie des PferdesHerausgegeben von Christoph Mülling I Christiane Pfarrer I Sven Reese I Sabine Kölle I Klaus-Dieter Budras7., vollständig überarbeitete Auflage

• Topographische und klinisch­funktionelle Anatomie als Einheit

• Ausgezeichnetes Hilfswerk für die Praxis – anatomisches Fachwissen schnell und übersichtlich

• Hoher Praxisbezug durch klinische Beispiele

2013.296Seiten,57großformatigeAbbildungstafeln,zusätzlichca.275farbigeZeichnungenundklinischeAbbildungen,HardcoverISBN978-3-89993-089-4Z 89,00

Pferdemedizin Aktuelle Fachliteratur

Für die

Praxis

Auch

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erhältlich!

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PFERDEMEDIZIN

MichaelRöckenI Bernhard Ohnesorge (Hrsg.)

Minimalinvasive Chirurgie beim PferdOberer Respirationstrakt I Thorax I Abdomen I UrogenialtraktMitBeiträgenvonClausPeterBartmannI Walter Brehm I Kerstin Gerlach I Klaus Hopster IAstridB.M.RijkenhuizenI Doreen Scharner

• Das erste deutschsprachige Werk zur minimalinvasivenChirurgiebeimPferd

• Klinische Erfahrungen aus erster Hand!• Darstellung von Indikation und OP­Techniken• DiskussionderVor-undNachteile

einzelner OP­Verfahren und Vergleich mitkonventionellerChirurgie

2013.196Seiten,316FotosundZeichnungen,10 Tabellen, HardcoverISBN978-3-89993-665-0Z 149,00

„Ein praxisnahes Lehrbuch mit ausgezeich­neten Farbfotos und rigoroser Strukturie­

rung, das sich an Prak­tiker und Studierende wendet, und vor allem dem Anfänger die ers­ten Schritte der endo­skopischenChirurgieerleichtert.“ hundkatzepferd

Laparoskopie110

4

Veres-Nadel in das Abdomen erleichtert. Nach Kontrolle des

sicheren intraperitonealen Sitzes der Veres-Nadel wird diese

mit dem CO2-Insufflator über einen Insufflationsschlauch

verbunden. Im Anschluss erfolgt der Aufbau des Kapnoperi-

toneums bis zu einem Druck von ca. 10 mmHg. Im zuerst ge-

legten umbilikalen Hautschnitt wird die Veres-Nadel durch

einen 11-mm-Trokar ersetzt. Dieser dient der Aufnahme des

mit der Lichtquelle und der Endo-Kamera verbundenen La-

paroskops sowie der Weiterführung der Insufflation. Danach

wird das Becken des Pferdes soweit angehoben (Trendelen-

burg-Lagerung), bis infolge der nach kranial gleitenden

Darmteile die Scheidenhautringe sicht- und somit beurteilbar

werden. Die Ausbildung der Scheidenhautringe ist für die Di-

agnostik des Kryptorchismus hilfreich.3 Abbildung 4.27 zeigt

die linke Leistenregion eines sich in Rückenlage befindenden

Pferdes. Es handelt sich hierbei um einen unvollständigen ab-

dominalen Kryptorchismus, da Anteile des Nebenhodens in

den offenen Scheidenhautring eintreten. Unter Sicht und

Schonung der Gefäße wird nun ein zweiter Trokar ca. 10 cm

vor dem äußeren Leistenspalt und ca. 10 cm neben der Me-

dianen der kryptorchiden Seite implantiert. Über diesen wird

eine Fasszange eingeführt, mit welcher der meist sichtbare ab-

dominale Hoden an einem Pol ergriffen wird. Sofern der Ho-

den nicht sofort auffindbar ist, kann dieser durch Zug am

Ductus deferens bzw. Mesorchium von den darüberliegenden

Darmschlingen befreit werden. Nach sicherer Fixation des

Hodens wird der Schnitt im Bereich des Instrumentenportals

geringgradig erweitert. Dabei erweist es sich als günstig, ledig-

lich die Haut und die Faszie des äußeren Bauchmuskels scharf

zu durchtrennen. Nun wird der Hoden unter leicht drehender

Bewegung extrakorporal vorgelagert. Nach Ligatur des Sa-

menstrangs wird der Hoden abgesetzt, woraufhin der verblei-

bende Samenstrang in die Bauchhöhle zurückgleitet. Alterna-

tiv dazu können Gefäßverschluss und Absetzen des Hodens

auch in der Bauchhöhle unter Nutzung eines dritten Trokar-

zugangs mittels endoskopischer Schlinge, Gefäßverschluss-

System oder HF-Chirurgie erfolgen. Der Verschluss der Por-

tale erfolgt mit resorbierbarem Nahtmaterial. Beim beidseits

abdominalen Kryptorchismus wird auf jeder Seite ein Instru-

mentenportal angelegt und über diese eine Fasszange einge-

führt. Um einen Gasverlust zu vermeiden, werden zunächst

beide Hoden ergriffen und erst dann aus der Bauchhöhle vor-

gelagert.

Nachuntersuchungen

Trotz des minimalchirurgischen Eingriffs sollten die Pferde ei-

nige Tage stationär zur Beobachtung verbleiben. Nach Auffas-

sung der Autorin sollte dieser Zeitraum mindestens drei Tage

betragen. Neben der täglichen klinischen Untersuchung wird

im Bereich der Operationswunden auf Anzeichen von Um-

fangsvermehrungen bzw. Entzündungen geachtet. Ebenfalls

empfehlenswert ist das Erstellen eines roten und weißen Blut-

bilds vor Entlassung des Patienten.

Komplikationen

Auch wenn bei den Verfahren der minimalinvasiven Chirurgie

selten Komplikationen auftreten, sind diese nicht gänzlich zu

vermeiden. Komplikationen können sich während und nach

dem Eingriff einstellen. Mögliche operative Komplikationen

und deren Behandlungen sind in Tabelle 4.2 aufgelistet.

Literatur

1. Fischer AT, Vachon AM (1992): Laparoscopic cryptorchidec-

tomy in horses. J Am Vet Med Assoc 201: 1705–1708.

2. Ragle CA, Southwood LL, Howlett MR (1998): Ventral ab-

dominal approach for laparoscopic cryptorchidectomy in

horses. Vet Surg 27: 138–142.

3. Scharner D, Fischer U, Ferguson J (1999): Laparoskopische

Kastration von Kryptorchiden unter Allgemeinanästhesie.

Pferdeheilkd 15: 167–174.

4. Embertson RM, Bramlage LR (1992): Clinical use of the la-

paroscope in general equine practice. In: Proceedings

AAEP 38: 165–169.

5. Reagle CA, Southwood LL, Schneider RK (1998): Injury to

abdominal wall vessels during laparoscopy in three horses.

J Am Vet Med Assoc 212: 87–89.

6. Waguespack R, Belknap J, Williams A (2001): Laparoscopic

management of postcastration haemorrhage. Equine Vet J

33: 510–513.

Abb. 4.27

Laparoskopie beim rückengelagerten Pferd, Blick auf die linke Leisten-

region.

D = Dünndarm; H = Hoden; N = Nebenhoden; S = Scheidenhautring.

Kryptorchismus

4

111

4.6.3 Diskussion und Vergleich mit

konventioneller Chirurgie

Bei der laparoskopischen Kastration der abgestiegenen Hoden

am stehenden Pferd werden das Narkoserisiko (0,9 %)1 ver-

mieden und die Komplikationsrate im Vergleich zur konven-

tionellen Chirurgie reduziert. Nur 2 % der operierten Pferde

entwickeln eine lokale Wundinfektion an einem der laparo-

skopischen Zugänge.2 Bei der konventionellen Kastration mit

offener Wunde am stehenden Tier steigt die Komplikations-

rate auf bis zu 22 % und bei der Kastration mit verschlossener

skrotaler Wunde am liegenden Tier auf 6 %.3 Bei der Kastra-

tion mit inguinalem Zugang am liegenden Pferd treten bei

2,1 % Komplikationen im chirurgischen Gebiet auf.4 Bei der

konventionellen Kastration sieht man bei 2,8 % der Pferde

einen Netzvorfall, bei 4,8 % einen Darmvorfall5 – Komplika-

tionen, die mit der laparoskopischen Kastration sicher verhin-

dert werden. Ein weiteres Risiko der Kastration stellen Blu-

tungen dar,6 die bei der laparoskopischen Kastration nicht

auftreten, da die intraabdominale Kontrolle der Hämostase

unter Sicht stattfindet und Blutungen gleich gestoppt werden

können. Die Risiken hinsichtlich Infektion und Blutungen

sind bei einer laparoskopischen Kastration im Stehen wesent-

lich geringer. Das Pferd kann schneller wieder eingesetzt wer-

den.2 Die funktionslosen Hoden atrophieren und können von

Pferdebesitzern gut von funktionsfähigen Hoden unterschie-

den werden. Werden die Hoden nicht entfernt, behalten 3,4 %

der Hoden ihre Funktion, was in anhaltendem Hengstverhal-

ten resultiert. Der Tierarzt hat hierbei eine Aufklärungspflicht

gegenüber dem Pferdehalter.

Beim vollständigen und unvollständigen abdominalen Krypt-

orchismus ist die laparoskopische Kastration die Methode der

Wahl.7 Es bestehen hierbei die allgemeinen Risiken eines lapa-

roskopischen Eingriffs, z. B. Punktion innerer Organe wie

Milz, Zäkum und Kolon. Der Hoden ist sicher zu lokalisieren

und der Eingriff erfolgt minimalinvasiv über zwei bzw. drei

Trokarzugänge.

Tabelle 4.2: Komplikationen bei laparoskopischen Eingriffen unter Allgemeinanästhesie

KomplikationErkennung

Behandlung

Intraoperativ

Retroperitoneale Punktion mittels

Veres-Nadel

Nach Anschluss an den Insufflator positive

Druckanzeige, kein freier Abfluss von

Flüssigkeit über eine angesetzte Spritze

Korrektur der Veres-Nadel, bis freier

Flüssigkeitsabfluss möglich ist

Darmpunktion mittels Veres-Nadel Bei Aspirationskontrolle wird braungrüne

Flüssigkeit angesaugt

Instrument belassen, Konversion zur

Laparotomie, Verschluss der Darmwand-

verletzung, verlängerte Antibiotikagabe

Darmpunktion mittels Trokar Nach Einführen der Optik braungrüner

Darminhalt sichtbar

Instrument belassen, Konversion zur

Laparotomie, Verschluss der Darmwand-

verletzung, verlängerte Antibiotikagabe

Gefäßverletzung im Bereich des

Instrumentenzugangs (A. und V. epigastrica

caudalis)5

Deutliche Blutung beim Legen oder

Erweiterung des Zugangs

Wenn möglich, Verschluss der Gefäße zur

Vermeidung von Wundheilungsstörungen

Ergreifen von nicht im Blickfeld liegenden

Darmteilen bei Fixation des Hodens

Rotation der Fasszange und Kontrolle des

Inhalts

Korrektur der Fasszange, bei scharfen

Fasszangen Konversion zur Laparotomie

und Verschluss der Darmwandverletzung,

verlängerte Antibiotikagabe

Postoperativ

Postoperatives »Unbehagen« bedingt

durch Irritation des Bauchfells infolge der

Umwandlung von CO2 in Kohlensäure

Verminderte Futteraufnahme, geringg-

radige Erhöhung der Körperinnen-

temperatur

Verlängerte Gabe von nichtsteroidalen

Antiphlogistika

WundödemNicht entzündliche Schwellung im Bereich

der Portale, meist hervorgerufen durch den

Austritt von Bauchhöhlenflüssigkeit in das

subkutane Gewebe

keine

Typhlopathie (Colitis)Anorexie, Fieber, Durchfall, Hämo-

konzentration, Leukopenie

Intensivtherapie

Intraabdominale Blutung durch

unzulänglichen Verschluss der Gefäße

des Samenstrangs

Mattigkeit, leichte Kolik, Anämie, Erhöhung

der Herz- und Atemfrequenz, Abfall von

Hämatokrit und Eiweißgehalt im Blut

Laparoskopischer Gefäßverschluss am

stehenden Patienten,6 Bluttransfusion

Thorakoskopie82

3

Abb. 3.2Thorakoskopie des linken Hemithorax, dorsomedialer Blick.

(1) Aorta thoracica, (2) Pulmo, Margo dorsalis, (3) Oesophagus,

(4) Mediastinum, (5) Vertebrae thoracicae, (6) A. et V. intercostalis,

(7) Truncus sympathicus, (8) N. vagus, Ramus dorsalis,

(9) Rami oesophagei.

Abb. 3.1Thorakoskopie des linken Hemithorax, dorsokranialer Blick.

(1) Arcus aortae, (2) Pulmo, Margo dorsalis, (3) Costae, (4) Mm. inter-

costales intt., (5) Lnn. mediastinales caudales, (6) A. et V. intercostalis,

(7) M. longus colli, (8) Truncus costocervicalis.

Abb. 3.3Thorakoskopie des linken Hemithorax, dorsokaudaler Blick.

(1) Aorta thoracica, (2) Lig. Pulmonale, (3) Oesophagus, (4) Mediasti-

num, (5) Vertebrae thoracicae, (6) A. et V. intercostalis, (7) Truncus

sympathicus, (8) Hiatus aorticus, (9) Hiatus oesophageus,

(10) Diaphragma, Crus sinistrum, (11) Diaphragma, Centrum tendineum.

Abb. 3.4Thorakoskopie des linken Hemithorax, ventrokaudaler Blick.

(1) Pulmo, Margo acutus, (2) Diaphragma, Centrum tendineum,

(3) Diaphragma, Pars costalis, (4) Costae, (5) Mm. intercostales intt.,

(6) A. et V. intercostalis.

Diagnostische Thorakoskopie

3

83

Nach aseptischer Vorbereitung des Operationsfeldes erfolgt imBereich der Hautschnitte eine Infiltrationsanästhesie mit jeweils5 ml 2%igem Lidocain (Albrecht, Aulendorf, Deutschland).

Die Untersuchungen können vom 7.–14. Interkostalraum vor-genommen werden. Für eine gute Übersicht hat sich als opti-maler Zugang der 10.–12. Interkostalraum in Höhe des Hüft-höckers erwiesen. Die weiter kranial gelegenen Zugängeermöglichen eine bessere Ausleuchtung des dorsokranialenPleuraspalts. Hingegen erlauben die kaudalen Zugänge im 13.und 14. Interkostalraum, die Optik zwischen kaudalem Lun-genflügel und Zwerchfell gleiten zu lassen. Allerdings bergendie weiter kaudal gelegenen Zugänge die Gefahr einer Zwerch-fellverletzung. In dem angedachten Interkostalraum wird inHöhe des Hüfthöckers ein ca. 1 cm langer, vertikal verlaufen-der Hautschnitt gesetzt und über diesem eine Zitzenkanüle inden Brustkorb eingeführt. Durch das Einströmen der Raum-luft über die Zitzenkanüle kollabiert die ipsilaterale Lungen-seite. Danach wird über dem Hautschnitt ein Trokar und eineTrokarhülse (Sicherheitstrokar 11 mm; Dr. Fritz, Tuttlingen,Deutschland) in horizontaler Richtung unter leicht drehenderBewegung bis in den Brustraum vorgeschoben. Nach Entfer-nung des Trokars dient die Hülse der Aufnahme der Optik. ImFolgenden können weitere Trokare kontrolliert unter endo-skopischer Sicht platziert werden. Für ein systematisches Vor-gehen bietet sich die Untersuchung im Uhrzeigersinn, begin-nend im dorsokranialen Bereich des Pleuraspalts, an.

Die am stehenden Pferd vorgenommene Thorakoskopie er-möglicht eine gute Sicht auf die dorsal und lateral gelegenenStrukturen der Pleurahöhle. Im linken Pleuraspalt sind beidorsokranial gerichteter Optik (Abb. 3.1) folgende Strukturenerkennbar: Aortenbogen, dorsaler Bereich des linken Lun-genlappens und die Rippen mit der dazwischen liegendenMuskulatur. Bei einer dorsomedialen Ausrichtung der Optik(Abb. 3.2) lassen sich Aorta, Oesophagus sowie der dorsale Be-reich des linken Lungenlappens deutlich erkennen. ZwischenAorta und Oesophagus erscheint das Mediastinum mit der da-hinter liegenden belüfteten Lunge der rechten Brusthöhle.Weiterhin sind bei dieser Blickrichtung der N. vagus sowie derTruncus sympathicus aufzufinden. Das Ausrichten der Optiknach dorsokaudal (Abb. 3.3) führt zur Sicht auf das Zwerchfellmit seinem sehnigen und muskulären Anteil sowie demDurchtritt von Oesophagus und Aorta. Dem Blick nach ven-trokaudal folgend (Abb. 3.4) erscheint der auf dem Zwerchfellliegende kollabierte linke Lungenflügel. Bei einigen Pferdenkann bei ventrokranialer Ausrichtung der Optik (Abb. 3.5) eingroßer Anteil des Herzbeutels dargestellt werden. Bei derrechtsseitigen Thorakoskopie sind zusätzlich zu den auf derlinken Seite genannten Strukturen die V. azygos dextra sowieder Ductus thoracicus aufzufinden (Abb. 3.6). Zum Ende derThorakoskopie wird über den Chirurgie-Sauger, der an denInsufflationsanschluss der Trokarhülse angebracht wird, dieLuft aus der Brusthöhle entfernt und somit wieder ein Unter-druck erzeugt. Durch das Belassen der Optik ist eine direkte

Abb. 3.6Thorakoskopie des rechten Hemithorax, dorsokranialer Blick.

(1) Aorta thoracica, (2) Pulmo, Margo dorsalis, (3) Oesophagus,

(4) V. azygos dextra, (5) Ductus thoracicus, (6) A. et V. intercostalis,

(7) Truncus sympathicus, (8) N. vagus, Ramus ventralis,

(9) M. longus colli.

Abb. 3.5Thorakoskopie des linken Hemithorax, ventrokranialer Blick.

(1) Pulmo, Facies costalis, (2) Pulmo, Inc. cardiaca sin., (3) Pericardium,

(4) Costae, (5) Mm. intercostales intt.

3

81

3 ThorakoskopieMichael Röcken, Doreen Scharner

3.1 Diagnostische Thorakoskopie

Doreen Scharner

Die Thorakoskopie stellt eine minimalinvasive endoskopische

Untersuchungstechik dar, die es erlaubt, die Pleurahöhle visu-

ell zu examinieren. Sie ist sowohl für diagnostische Zwecke als

auch für minimalinvasive Eingriffe geeignet.

Mitte der 1980er Jahre wurden die ersten thorakoskopischen

Untersuchungen bei Pferden mit starren und flexiblen Endo-

skopen vorgenommen.1,2 Danach folgten Berichte über den

Einsatz der Thorakoskopie zur Diagnose ante mortem bei

tumorösen Erkrankungen.3–5 An einem umfangreichen Pa-

tientengut wurde der Einsatz der Thorakoskopie zur Diagno-

sesicherung verschiedener intrathorakaler Erkrankungen do-

kumentiert.6 Die Autoren beschrieben die Thorakoskopie als

eine im Vergleich zur Thorakotomie weniger invasive Me-

thode mit einer besseren Sicht und geringeren postoperativen

Schmerzen. Für die Entnahme von Proben erwiesen sich Biop-

siezangen, endoskopische Schlingen, endoskopische Stapler

sowie ein Gefäßversiegelungssystem als hilfreich.6–9 Als Indi-

kationen für eine diagnostische Thorakoskopie gelten im We-

sentlichen die Abklärung unklarer entzündlicher oder tumo-

röser Erkrankungen und Verletzungen der Brusthöhle sowie

unklare radiologische Befunde.

3.1.1 Equipment

Das für die thorakoskopischen Untersuchungen zu verwen-

dende Equipment entspricht dem für laparoskopische Eingriffe.

Zusätzlich sollte ein Chirurgie-Sauger zur Verfügung stehen

(Tab. 3.1). Als Standardinstrumente finden weiterhin Zitzenka-

nülen, Trokar und Trokarhülsen 5 sowie 11 mm, diverse laparo-

skopische Fass- und Biopsiezangen und Scheren Anwendung.

3.1.2 Patientenvorbereitung

Der Entzug von Futter und Wasser ist bei der Thorakoskopie

am stehenden Patienten vor dem Eingriff nicht notwendig.

Eine perioperative Applikation von Breitspektrumantibiotika

und nichtsteroidalen Antiphlogistika ist anzuraten. Bei nicht

ausreichendem Impfschutz sollte eine Tetanusprophylaxe er-

folgen. Das Scheren des gesamten zu untersuchenden Hemi-

thorax ist empfehlenswert.

3.1.3 Chirurgisches Vorgehen

Für die thorakoskopischen Untersuchungen am stehenden

Pferd ist es zweckmäßig, die Tiere in einen Zwangsstand zu

verbringen. Für die Sedation und Analgesie ist die intravenöse

Applikation von 0,08 mg/kg KG Romifidin (Sedivet®; Boeh-

ringer Ingelheim, Ingelheim, Deutschland) sowie 0,1 mg/kg

KG Levomethadon (L-Polamivet®; Intervet, Unterschleiß-

heim, Deutschland) geeignet.10 Ebenso hat sich bewährt, die

Untersuchung unter Detomidin allein oder in Kombination

mit Butorphanol vorzunehmen.6,11

Tabelle 3.1: Technisches Equipment für videoassistierte tho-

rakoskopische Eingriffe

Endoskop Starre Optik 10 mm,

30°, 57 cm

Karl Storz, Tuttlingen,

Deutschland

Endo-Kamera Tricam SL Karl Storz, Tuttlingen,

Deutschland

Lichtleitkabel Fluidkabel, 5 mm,

250 cm

Karl Storz, Tuttlingen,

Deutschland

Kaltlichtquelle Xenon 300 Karl Storz, Tuttlingen,

Deutschland

Monitor Trinitron Color Vi-

deo Bildschirmdia-

gonale 33 cm

Sony, Berlin,

Deutschland

CO2-Insufflator Eurotherm Dr. Fritz, Tuttlingen

Deutschland

Sauger Chirurgie-Sauger

securat80–GF

200/GF 210

Aesculap, Tuttlingen,

Deutschland

Auch

als eBook

erhältlich!

„Das Buch vermittelt nicht nur die Grund­lagen der Zahnheilkunde in der Pferde­praxis, sondern behandelt auch ausführlich erprobte Standard behandlungen und chirurgische Techniken.“ Deutsches Tierärzteblatt„Für den Veterinär ist dies ein Basiswerk.“ Mensch und Pferd

2003.272Seiten,370vorwiegendfarbige Abbildungen, HardcoverISBN978-3-87706-592-1Z 49,95

Gordon J. Baker I Jack Easley (Hrsg.)

Zahnheilkunde in der Pferdepraxis

• Einzigartige Darstellung von Abdruck­modellen: anschaulich und praxisnah

• Ergänzt durch Röntgenaufnahmen und Fotos aus der Pferdepraxis

• Leitfaden zur Zahnaltersschätzung• MitUntersuchungs-undBehandlungs-

protokollen „Vetspezial zu Hauterkrankungen bei Pferden bietet vor allem dem Pferdeprak­tiker, aber auch den Pferdehaltern, die sich intensiver mit dem Thema befassen möchten, einen komprimierten Einstieg in dasSpezialgebiet.[…]Über150Abbildun­gen veranschaulichen eindrucksvoll das Thema.“ Pferdemarkt

Horst Keller

Zahnerkrankungen des Pferdes

2009.88Seiten,185Farbabbildungen,kartoniertISBN978-3-89993-048-1Z 39,95

PFERDEMEDIZIN

Prof.Dr.MarianneM.SloetI DerekC.Knottenbelt

Hauterkrankungen bei Pferden• Das Buch für Einsteiger• Kernfakten zu den wichtigsten

Hauterkrankungen• Praktische Tipps für die

dermatologische Diagnostik„Die in dieser Form einzigartige Darstel­lung der Zahnerkrankungen anhand von Abdruckmodellen […] ist sehr praxisorien­tiert und besonders anschaulich. Sie hilft dem Pferdepraktiker, die Erkrankungen zu erkennen und zu behandeln. Ergänzt werden die Zahnmodelle durch Fotos und Röntgenbilder aus der Pferdepraxis sowie durch Therapievorschläge und Praxis­Tipps.“ Der Praktische Tierarzt

2009.96Seiten,171Abbildungen,kartoniertISBN978-3-89993-050-4Z 39,95

PFERDEMEDIZIN

Jürgen Althaus I Hermann Josef Genn

Die Kaufuntersuchung des PferdesMedizinischerundjuristischer LeitfadenUnterMitarbeitvonOliverHarps-Hansenund Sabine Warnebier

2011. 120 Seiten, 121 Abbildungen, HardcoverISBN978-3-89993-075-7& 69,00

• Rechtssicherheit für Beratung und U ntersuchung

• Viele rechtsrelevante Praxisbeispiele• MedizinischeKaufuntersuchung

Schritt für Schritt• Rund130Abbildungen

zum Unter suchungsgang

Bei der Kaufuntersuchung von Pferden sind Tierärzte umfangreich gefordert: Pferde­besitzer erwarten sowohl eine fundierte medizinische Expertise als auch eine Rundum­Beratung. Tierärzte und Tierärztin­nen sind somit gleichermaßen als Sachver­ständige und als Beratende gefragt!

Dieses Buch ist ein verlässlicher und praxis­bezogener Leitfaden für die Beratung und Durchführung einer Kaufuntersuchung.

„‚Die Kaufuntersuchung des Pferdes’ ist anspruchsvoll, informativ und detailliert.“ St. Georg„Das Buch zeichnet sich durch zahlreiche juristische Praxistipps, Fallbeispiele und Hinweise aus, um theoretische Sachverhalte besser zu erläu­tern.“ hundkatzepferd

002_Teil_2.pod 8007-04-15 11:33:38 -fk- fk

80 Die Kaufuntersuchung

9

9.3.2 Spezielle Untersuchung in und

nach der Bewegung

9.3.2.1 Schritt und Trab an der Hand

Zur objektiven Beurteilung des Bewegungsmusters von

Schritt und Trab ist eine ebene, feste Unterfläche dringend

erforderlich. Die Länge der Bahn sollte mindestens 30 Meter

betragen, damit das Pferd seinen individuellen Laufrhythmus

finden kann (Abb. 92, Abb. 93). Die Betrachtung sollte von

vorn, von der Seite und von hinten erfolgen. Beurteilt wer-

den der Takt, die Belastungsphase und die Art der Bewegung.

Die Fußung sollte plan- und gleichmäßig sein. Hahnentritt-

artige Gänge sind am besten von der Seite und beim Rück-

wärtsrichten, ataktische Bewegung von hinten, beim Anhal-

ten und beim Drehen auf der Stelle zu erkennen. Gleichzeitig

kann im Schritt an der Hand auf dem Zirkel ein eventuell

vorliegender Wendeschmerz klinisch auffällig sein und das

Pferd auf die anschließende Trabbewegung an der Hand auf

dem Zirkel auf hartem und /oder stumpfem Boden vorbe-

reitet werden. Dies ist eine der wichtigsten Untersuchun-

gen überhaupt zur Beurteilung des Bewegungsapparates und

sollte unbedingt auf beiden Händen ausgeführt werden

(Abb. 94–98). Klinisch inapparente Lahmheiten, die weder auf

der Geraden noch unter dem Sattel zu erkennen sind, letzt-

lich aber eine Leistungsbeeinflussung darstellen, können so

besser erkannt werden. Um Unfälle und Regressansprüche zu

vermeiden, ist vom Longieren auf Asphalt oder Pflaster abzu-

sehen. Als Unterlage bewährt hat sich auch Gummiboden mit

rauer Oberfläche. Die stumpfe Gummischicht bremst die

Fußung, sodass Gelenke, Hufknorpel, Bänder und insbeson-

dere deren Ansatzstellen einer besonderen Stauchungsbelas-

tung ausgesetzt werden. Nicht beschlagene Pferde laufen in

der Regel vorsichtiger als Pferde mit Beschlag. Mangelhafter

oder überfälliger Beschlag kann das Ergebnis ebenfalls gravie-

rend beeinflussen.

Abb. 93:Schritt an der Hand, Beurteilung des Ganges von vorne.

Abb. 92:Schritt an der Hand, Beurteilung des Ganges von hinten.

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Schritt und Trab an der Hand 81

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Abb. 98:Trab an der Hand auf dem Zirkel, rechts.

Abb. 97:Schritt an der Hand auf dem Zirkel, rechts.

Abb. 96:Trab an der Hand auf dem Zirkel, links.

Abb. 95:Schritt an der Hand auf dem Zirkel, links.

Abb. 94:Schritt an der Hand auf dem Zirkel, links.

002_Teil_2.pod 5807-04-15 11:33:38 -fk- fk

58 Die Kaufuntersuchung

9

jugulares) kontrolliert und während des Anstauens die Ab-flussfähigkeit des Blutes bzw. ein eventuell vorhandener posi-tiver Venenpuls erfasst (Abb. 22).

Kleine Verhärtungen in der Venenwand oder eine Throm-bose der V. jugularis sind Anzeichen einer vorangegangenenintravenösen Behandlung. Schmerzhaftigkeit des Musculusbrachiocephalicus treten sekundär bei Lahmheiten des Vor-derbeines auf.

Die Halsmuskulatur sollte auf Symmetrie, gleichmäßige Kon-sistenz und Schwellungen hin untersucht werden. So könneninjektionsbedingte, tief liegende Verhärtungen und Ver-narbungen bis hin zum verdeckten Abszess entdeckt werden(Abb. 23–25). Örtliche Schweißbildung deutet auf lokale neu-rologische Störungen hin. Abnormale Kopfhaltung oder auf-fälliger steifer Hals lassen auf eine mögliche Erkrankung indiesem Bereich schließen. Die uneingeschränkte Beweglich-keit des Halses nach beiden Seiten wird durch den sogenann-

ten »Möhrentest« vollzogen (Abb. 26, Abb. 27). Die Biegsam-keit des Halses sollte horizontal soweit möglich sein, dass dasMaul die seitliche Brustwand berührt. Weichen Kopf undHals bei der seitlichen Bewegung distal Richtung Carpusaus, liegt eventuell eine Halswirbelsäulen-Verletzung vor.Halswirbelverletzungen führen sehr oft zu entsprechenderFunktionseinschränkung, die sich in Unrittigkeit, Hahnen-tritt, Shivering bis hin zu Koordinationsstörungen (Ataxie)äußern.

Der Widerrist ist auf Symmetrie, schmerzhafte Druckstellen,entzündete Schleimbeutel und gleichmäßige Behaarung zuuntersuchen (Abb. 28). Das lange Nackenrückenband ist inHöhe des Widerristes deutlich verbreitert und bildet dort diesogenannte Widerristkappe. Zwischen dieser Kappe und demDornfortsatz des 2. und 3. Brustwirbels befindet sich der Wi-derristschleimbeutel (Bursa cucullaris). Abgeheilte Frakturenzeigen regelmäßig Formveränderungen, stellen aber in denseltensten Fällen eine Funktionsbeeinträchtigung dar.

Abb. 23:Palpation der Halswirbelsäule.

Abb. 22:Palpation der Vena jugularis.

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Bewegungsapparat in Ruhe – Hals 59

9

Abb. 28:Kontrolle des Widerristes auf Behaarung, Schmerzhaftigkeit oder Anzeichen einerSchleimbeutelentzündung.

Abb. 26 (links):Kontrolle der Halsbeweglichkeitnach links.

Abb. 27 (rechts):Kontrolle der Halsbeweglichkeitnach rechts.

Abb. 25:Palpation Muskulatur.

Abb. 24:Palpation von Struktur und Konsistenz der Muskulatur.

Page 3: Z Pferdemedizin - schluetersche.de · juristischer Leitfaden Unter Mitarbeit von Oliver Harps-Hansen und Sabine Warnebier 2011. 120 Seiten, 121 Abbildungen, Hardcover ISBN978-3-89993-075-7

PFERDEMEDIZIN

Ronald J. Riegel I Susan E. Hakola

Bild-Text-Atlas zur Anatomie und Klinik des Pferdes

2010.272Seiten,658farbigeAbbildungen,HardcoverISBN978-3-89993-073-3Z 92,00

„Als Veterinär möchte man jedem seiner Patientenbesitzer dieses Werk an die Hand geben.“ Berliner Traberkurier„Den Autoren des Fachbuches ist es in hervorragender Weise gelungen, dem in den letzten Jahren stetig gewachsenen Informationsbedürfnis von Reitern, Pfer­dehaltern und Pferdezüchtern über Ursache, Behandlung und Vorbeugung von Pferdekrankheiten Rechnung zu tragen.“ Tierwelt„Ein eindrucksvoller Einblick ins Innere des Pferdes mit ausführlichen Erklärungen in allgemein verständlichem Stil. Komplizierte Sachverhalte auf einfache Weise!“ PferdeSport international

Band 1

Bewegungsapparat und Lahmheit

ChristopherPollitt

Farbatlas HufAnatomie und Klinik

2001.208Seiten,477Abbildungen,HardcoverISBN978-3-87706-536-5Z 99,90

• Physiologische Grundlagen und klinischer Untersuchungsgang

• Alle wichtigen Erkrankungen inklusive Therapie

• Interpretation klinischer Symptome erleichtert durch zahlreiche klinische Fotos, Röntgenbilder, anatomische Skizzen und anatomische Präparate

• Für Tierärzte, Studierende und Hufschmiede„Der Farbatlas Huf gibt einen umfassenden Überblick über die Struktur und Funktion des gesunden Hufs, über mögliche pathologische Befunde und Behandlungsmöglichkeiten des TierarztessowieunterstützendeMaßnahmendes Hufschmiedes. Zahlreiche Fallbeispiele skiz­zieren verlaufsgetreu die Heilung von Verletzun­gen und Korrekturen von Fehlstellungen und geben dem interessierten Leser eine fundierte Vorstellung davon, was veterinärmedizinisch bzw. beschlagstechnisch machbar und sinnvoll ist.“ Der Trakehner

• Unentbehrliches Hilfswerk für praktizierende Tierärzte

• Leicht verständlich und konkret dargestellt • Auch für Reiter, Pferdeliebhaber und Züchter

PFERDEMEDIZIN

Dirk Berens v. Rautenfeld (Hrsg.) I ChristinaFedele

Lymphologie und Manuelle Lymphdrainage beim PferdIndikationen, Therapie, PräventionMiteinemBeitragvonAnnaRötting

2., überarbeitete Auflage• Fachwissen zur Vorbeugung und

Therapie von Lymphgefäßerkrankungen• Klare Beschreibungen wichtiger Handgriffe• „Kursbuch“zurManuellenLymphdrainage

für Tierärzte und Physiotherapeuten• Erklärt die Grundlagen der Lymph­

drainagetherapie für Reiter und Pferdebesitzer

2011.228Seiten,276Abbildungen,21 Tabellen, HardcoverISBN978-3-89993-085-6Z 89,00

„Das Buch gibt einen umfassenden und an­schaulichen Überblick über die kardiologische Untersuchung, die häufigsten Herz­Kreislauf­ErkrankungenunddietherapeutischenMög­lichkeiten beim Pferd.“ Kavallo

Heidrun Gehlen (Hrsg.)

Pferdekardiologie

2010.224Seiten,416farbigeAbbildungen, HardcoverISBN978-3-89993-062-7Z 89,95

• Für eine fachkundige Beurteilung der Leis­tungsfähigkeit von Reit­ und Sportpferden

• Herzerkrankungen und ­funktions störun­gen frühzeitig erkennen und behandeln

• Praxisnahe und fallbezogene Darstellung des Themas

„Dieses Lehrbuch muss schon als Klassiker angesehen werden, der nicht wegzu­denken ist aus dem Bücherschrank der praktizierenden Tierarztes mit Pferdean­teil, zumal es trotz seiner zahlreichen Farbbilder als preiswert bezeichnet werden muss.“ Tierärztliche Umschau

K.C.Barnett·S.M.Crispin·J.D.Lavach·A.G.Matthews

Augenkrankheiten beim Pferd1998.232Seiten,560Abbildungen,davon523vierfarbig,HardcoverISBN978-3-87706-492-4Z 118,00

„Jeder mit Pferden befasste Tiermediziner sollte dieses Buch in seiner Bibliothek haben und wird es sicherlich oft wieder zur Hand nehmen, um unklare Diagnosen abzuklären.“ Kleintierpraxis

PFERDEMEDIZIN

Kees J. Dik

Vergleichende Ultraschall- Bilddiagnostik bei Lahmheiten des PferdesDeutsche Übersetzung und Bearbeitung Ilona Gunsser

• Wertvolle Hilfe für die Praxis• Alle Einsatzmöglichkeiten der

Ultraschalldiagnostik bei Lahmheiten des Pferdes

• Alle klinisch wichtigen Strukturen der einzelnen Gliedmaßenabschnitte

• Gegenüberstellung anatomischer und pathologischer Erscheinungsbilder

• Anwendungsorientierter Bildatlas für die Pferdepraxis

• Einmalig: Anatomie und klinische Befunde direkt nebeneinander!

• Ausführliche Bildbeschriftungen und ­legenden erklären sonographische Befunde

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• Zahlreiche Fallbeispiele

1998.116Seiten,291Abbildungen,KunststoffeinbandISBN978-3-87706-520-4Z 89,00

Kees J. Dik

Atlas der Röntgen-diagnostik beim PferdErkrankungen der Vorder­ und Hinterextremitäten• Radiologische Befunde, Diagnosen

und Differentialdiagnosen• Ausführliche Erläuterungen

zur klinischen Bedeutung jeder Röntgenabbildung

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„Für den röntgenologisch tätigen Pferde­praktikeristdieserAtlasein‚Muss‘.“ Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift

Peter Siegfried Glatzel (Hrsg.)

Atlas der Ultraschall -untersuchung beim Pferd

2010.252Seiten,765Ultraschall­bilder, Farbfotos und Zeichnungen, HardcoverISBN978-3-89993-059-7Z 139,00

„NichtnurPferdepraktikerhabenmitdiesem Atlas eine wertvolle Hilfe für die Ultraschalluntersuchung zur Hand, auch für Studenten ist das Werk durch den exzellen­ten didaktischen Aufbau überaus empfeh­lenswert!“ Der Praktische Tierarzt

2002.300Seiten,702Röntgenabbildungen,82Strichzeichnungen,HardcoverISBN978-3-87706-661-4Z 69,95

Page 4: Z Pferdemedizin - schluetersche.de · juristischer Leitfaden Unter Mitarbeit von Oliver Harps-Hansen und Sabine Warnebier 2011. 120 Seiten, 121 Abbildungen, Hardcover ISBN978-3-89993-075-7

SCHAPER VERLAG IM VERTRIEB SCHLÜTERSCHE

• Akupunktur in der praktischen Anwendung!• Kompakte Zusammenfassung der wich­

tigsten Untersuchungs­ und Behandlungs­grundsätze für den Einsatz der Akupunktur.

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„Dieses Buch ist das beste Standardwerk der klinischen Pferdeanatomie für die Pferdepraxis im deutschsprachigen Raum.“ „Umschau“ der Uni Leipzig

Horst Wissdorf (Hrsg.) I Hartmut Gerhards I Bernhard Huskamp I Eckehard Deegen

Praxisorientierte Anatomie und Propädeutik des Pferdes3., völlig neu bearbeitete und ergänzte Auflage

2010.1088Seiten,ca.1000Ab­bildungen, mit Literaturverzeich­nisaufCD-ROM,HardcoverISBN978-3-7944-0216-8Z 169,00

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und Klinik• Aktuelle Untersuchungsergebnisse und

Praxiserfahrungen„Jeder, der sich tierärztlich mit dem Pferd be­schäftigt, sollte über dieses Buch verfügen.“ Tierärztliche Praxis Großtiere

Sabine Gosch (Hrsg.)

Akupunktur Pferd: BewegungsapparatEinführung und FallbeispieleUnterMitarbeitvonGiselaClauß-Amdtund Angelika Dura

Sabine Gosch (Hrsg.)

Akupunktur Pferd: AtemwegeEinführung und FallbeispieleUnterMitarbeitvonGiselaClauß-Amdtund Angelika Dura

„Dieses Buch zeigt genau auf, dass es nicht der Selbstbehandlung dienen kann, sondern das TCMundAkupunkturunbedingtindieHändedes gut ausgebildeten Fachmannes gehören. Andererseits aber kann auch der Laie sich ein wenigindieMaterieeinlesenundzumindestanhand der Fallbeispiele feststellen, wie wirk­sam Akupunktur sein kann, selbst in Fällen, die von der Schulmedizin bereits austherapiert waren.“ Mensch und Pferd

2012. 112 Seiten, kartoniertISBN978-3-7944-0228-1Z 29,95

2014.110Seiten,kartoniertISBN978-3-7944-0244-1Z 29,95

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