Zahlen zur strukturellen Gewalt gegen Frauen
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Zahlen zur strukturellen Gewalt gegen Frauen
Frauenrechte wurden völkerrechtlich erstmals in die
Erklärung der Menschenrechte von 1948 aufgenommen
Frauenanteil Weltweite Schätzungen
UNO-Daten 1983
• 2/3 an der Arbeit
• 1/10 am Einkommen
• 1/100 am Eigentum
>Sie säen, sie ernten…
…satt werden andere.<
(= Titel eines Seminars von FIAN Österreich zum Internationalem Frauentag 2000)
FIAN = Food First Information and Action Network; eine Internationale Menschenrechtsorganisation für das Recht, sich zu ernähren
FIAN Deutschland AK Frauen und Ernährungssicherheit
FIAN International Working Group on Gender
Frauen und Mädchen als Hungernde
70 % der in Armut ( def. mit weniger als 1 US-Dollar am Tag auskommen zu müssen ) lebenden Menschen sind Frauen.
Der Hunger wächst - überhaupt und bei Frauen wiederum noch mehr :
Zwischen 1970 und 1996
• ist die Anzahl der Männer, die unter der Armutsgrenze leben, um 30 % gestiegen,
• die Anzahl der Frauen um 50 %.
Frauen und Mädchen als Nahrungsproduzierende
Weltweit werden 50 - 90 % der Nahrung von Frauen und Mädchen produziert -
z. B. bis 90 % in Asien ca. 80 % in Afrika
Aber ihre Ernährungssituation ist bestimmt von ihrem benachteiligtem Zugang zu Land, produktiven Mitteln und Ressourcen wie Wasser, Saatgut, Information, Technologie und Kredite.
Daten : FAO 2001 FAO = Food and Agriculture Organisation, Ernährungs- und
Landwirtschaftsorganisation der UNO
Erarbeitung spezifischer Menschenrechtsinstrumente
• Da Festlegung gleicher Rechte zuwenig ist, wenn gleichzeitig Mechanismen der Diskriminierung weiter bestehen –
• Erarbeitung spezifischer Menschenrechtsinstrumente
• z.B. Women in Development Europe ( WIDE ), Association for Women`s Rights in Development ( AWID ), Network East-West Women ( NEWW ) ...
KALNY Eva (2003) : Globalisierung der anderen Art. Menschenrechte und Frauenrechte als weltumspannender Diskurs, Frauensolidarität 85, 3/ 03
Sichtbar - Machung unbezahlter Arbeit
• Auf die Forderung der 3. Weltfrauenkonferenz 1985 in Nairobi schätzt der UNDP - Bericht über die menschliche Entwicklung [1] erstmalig im globalen Maßstab das Wert- und Zeitverhältnis von bezahlter und unbezahlter Arbeit.
[1] UNDP, das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen; UNDP ( 1995 ) : Bericht über die menschliche Entwicklung. New York, Bonn
Wert- und Zeitverhältnis von bezahlter und unbezahlter ArbeitWeltweite Schätzungen
1995
70 % ( nämlich 16 von 23 Billionen Dollar ) aller Wertschöpfung
entsteht durch unbezahlte Arbeit
Frauenanteil an dieser unbezahlten Arbeit : 2 / 3
Frauenanteil an der bezahlten Arbeit : 1 / 3( s. >Einkommensschere< )
UNDP ( 1995 ) : Bericht über die menschliche Entwicklung. New York, Bonn( UNDP, das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen )
Unbezahlte Haushalts-, Pflege- und Betreuungsarbeit Österreich 2002 *
Wöchentliche Arbeitsbelastung durch Erwerbsarbeit, Haushalt und Kinderbetreuung :
Frauen 45,2 Stunden davon 2 / 3 für Haushalt + Kinder
Männer 35,1 Stunden davon 1 / 5 für Haushalt + Kinder
Der Geschlechtsunterschied ( Gender Gap ) der wöchentlichen Gesamtarbeitsbelastung beträgt also gut 10 Stunden.
* Ergebnisse des Mikrozensus September 2002 ( www.bmsg.gv.at )
Unbezahlte Haushalts-, Pflege- und Betreuungsarbeit Österreich 2002 *
• Männer leisten somit nur etwas mehr als 1 / 4 der gesamten unbezahlten Kinderbetreuung und knapp 1 / 4 der Hausarbeit.
• Frauen leisten somit knapp 3 / 4 der gesamten unbezahlten Kinderbetreuung und gut 3 / 4 der Hausarbeit.
* Ergebnisse des Mikrozensus September 2002 ( www.bmsg.gv.at )
Haushaltsführung in Partnerschaften Österreich 2002 *
Von knapp 2 Millionen Paaren insgesamt im Schnitt zu 28 % parnerschaftliche Aufteilung
Wenn nur Mann erwerbstätig zu 15 %Wenn die Frau teilzeitbeschäftigt zu 24 %Wenn beide vollzeitbeschäftigt zu 36 %
Von vollzeitbeschäftigten Frauen sind 47 % - also fast die Hälfte – überwiegend alleine für die Führung des Haushalts zuständig
* Ergebnisse des Mikrozensus September 2002 ( www.bmsg.gv.at )
Haushaltsführung in Partnerschaften Österreich 2002 *
Bei Paaren ohne Kinder liegt die überwiegend alleinige Zuständigkeit
zu 51 % bei den Frauengibt es zu 44 % eine gemeinsame Zuständigkeit
Bei Paaren mit Kindern gibt es diese
gemeinsame Zuständigkeit nur zu 33 %
Ergebnisse des Mikrozensus September 2002 ( www.bmsg.gv.at )
Kinderbetreuung in Partnerschaften Österreich 2002 *
• Bei der Kinderbetreuung engagieren sich Männer etwas mehr als beim Haushalt
54 % aller Paare mit Kindern betreuen diese gemeinsam57 % - wenn beide erwerbstätig43 % - wenn nur der Mann erwerbstätig
Dennoch ist jede 3. Frau in einer Partnerschaft für die Kinderbetreuung überwiegend alleine zuständig.
* Ergebnisse des Mikrozensus September 2002 ( www.bmsg.gv.at )
weltweit und auch in Österreich
Der Einkommensunterschied zwischen den Geschlechtern steigt.
1997 Männer um 33 % mehr Einkommen als Frauen • 2001 um 35 % mehr !!
bei den mittleren Nettojahreseinkommen
unselbständig Beschäftigter (Quellen : Hauptverband, AMS)
dasselbe in Zahlen :
• 1997 Frauen Männer
14. 522 23. 542 Euro
• 2001 Frauen Männer
15. 304 25. 592 Euro
/Jahr
(Quellen : Hauptverband, AMS)
>Armutsfalle< Kind
ÖsterreichStudie des Wirtschaftsforschungsinstitutes (WIFO)
Wien 2003
• Eine Armutsfalle sind Kinder vor allem für Alleinerziehende
• Kinder zu haben bedeutet vor allem für Frauen, im Erwerbsleben benachteiligt zu sein.
Alleinerziehende
• Nichtehelicher Elternschaft geht meist
( zu 91 %) eine feste Beziehung voraus.• Kommt ein Kind, dann scheitert in vielen Fällen
( zu etwa 40 % ) die Beziehung. • "Es sind dabei die Frauen, die häufiger von den
Vätern des Kindes verlassen werden als umgekehrt".
Aus : "beziehungsweise", Informationsdienst des Österreichischen Institutes für Familienforschung, Nr. 25/26, 28.12.2000, S. 157
Armutsfalle Kind bezüglich Erwerbsleben
• Frauen mit Kindern (unter 19 Jahren) haben im Jahr 2000 durchschnittlich im Monat um 540 Euro weniger verdient als kinderlose Frauen in einem vergleichbaren Beschäftigungsverhältnis vor der ersten Geburt.
• Mit zwei Kindern stieg der Verdienstrückgang auf 690 Euro,
• bei drei Kindern fielen monatlich 730 Euro weg. ...
GUGER Alois, BUCHEGGER Reiner u.a. (2003) : Schätzung der direkten und indirekten Kinderkosten, WIFO-Studie Wien http://www.wifo.ac.at
>Armutsfalle< Kind
• Zum Problem des Wiedereinstiegs von Frauen nach der Karenz :
"Nur 29 % der Frauen kehren nach dem Karenzgeld in eine vollversicherte Beschäftigung zurück.“ [1]
• [1] Quelle : Pressemappe zur Konferenz >Frauenpensionsalter - Gleichbehandlungspaket< am 24.7.2003, zit. aus : Forum für feministische Gangarten <sic> , Nr. 45, August 2003, KUBES-HOFMANN Ursula , Wir brauchen eine neue Frauenpolitik ! , S. 8/ 9