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1 ZAR-Kuhrier Ausgabe 5/2016 ZAR-Kuhrier RINDERZUCHT AUSTRIA ZAR – Zentrale Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzüchter 21. April, Ausgabe 5/2016 Themen in dieser Ausgabe RINDERZUCHT: ERFOLGREICH IM SAMENEXPORT Rinderzucht: Erfolgreich im Samenexport Fleischrinderzucht begeistert! BTV: Vektorfreie Zeit endet heute Inhalt Rinderzucht: Erfolgreich im Samenexport 1 Fleischrinderzucht begeistert! Größte Rinderschau Österreichs 2 Braunvieh-Europaschau 2016 BTV: Vektorfreie Zeit endet heute 3 Marktsondierung im Nordkaukasus WKO: Branchenforum Landwirtschaft 4 Jungzüchterprofi Modul 7: Tierbeurteilung Amtsübergabe beim RZO 5 Im Namen der Kühe Verein Land schafft Leben 6 Termine 7 Die jährliche Datenerhebung des ZAR-Ausschusses für Besamung und Biotechnologie brachte für 2015 ein erfreuliches Ergebnis. Demnach wur- den 1,440 Mio. Portionen abgesetzt, das entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Plus von 3,3% (= 45.766 Sa- menportionen). Die größten Zunah- men bei Samenportionen nach Rassen gab es bei Fleckvieh, Grauvieh, Blon- de d' Aquitaine, Jersey, Montbéliarde und Piemonteser. Dr. Josef Miesen- berger, Vorsitzender des ZAR- Ausschusses für Besamung und Bio- technologie: „Der Samenexport entwi- ckelte sich im vergangenen Jahr mit einem Plus von 23 Prozent auf 700.000 Samenportionen sehr zufrie- denstellend. Der Import erhöhte sich lediglich um 1,7%. Dabei gehen 90% aller Exporte auf das Konto der Rasse Fleckvieh, 4% werden von Braun- viehstieren exportiert bzw. 1% von Limousin. Die zahlreichen Marketing- aktivitäten im In- und Ausland über die Marke RINDERZUCHT AUS- TRIA sowie über Kooperationen, wie zB mit der GENETIC AUSTRIA, tra- gen wesentlich zu diesem Erfolg bei. Diese Handelsbeziehungen bestehen weltweit mit rund 50 Ländern und teilweise über Jahrzehnte. Dabei wird auf die Qualität österreichischer Gene- tik gesetzt.“ Künstliche Besamung sichert Zucht- fortschritt Die künstliche Besamung, vor über 60 Jahren in Österreich eingeführt, brach- te eine enorme Steigerung des Zucht- fortschrittes. Daraus entwickelte sich mit dem Entstehen von Besamungssta- tionen auch ein Markt, der auf einmal einen über weite Strecken hinweg in- ternationalen Handel erlaubte. Genetik konnte sozusagen mit relativ geringem Aufwand weltweit in Umlauf gebracht werden. „Bei der Umsetzung der Zuchtprogramme üben die Besa- mungsstationen eine Schlüsselfunkti- on aus. Deshalb ist es nicht zufällig, dass die Besamungsstation in Hohen- zell einem breiten Publikum die For- schungsschwerpunkte der österreichi- schen Rinderzucht im Rahmen der langen Nacht der Forschung am Frei- tag, den 21. April 2016, näher bringt. Die Forschung gehört zu den wichtigs- ten Aufgaben der RINDERZUCHT AUSTRIA. Die österreichischen Nutz- tierwissenschaftler genießen internati- onal einen hervorragenden Ruf. Die “Forschungsabteilung“ der österreichi- schen Rinderzucht ist in der Zuchtdata EDV Dienstleistungs GmbH organi- siert. Diese ist eng vernetzt mit den 40 Mitgliedsorganisationen, den Univer- sitäten im In- und Ausland, den Mini- sterien, den Wirtschaftspartnern und natürlich auch den Besamungsstatio- nen“, so Miesenberger. In Österreich gibt es derzeit fünf zuge- lassene Besamungsstationen sowie neun Samendepots für den Innerge- meinschaftlichen Handel (IGH) mit Rindersamen. Die Besamungsdichte, das ist die Anzahl aller Besamungen in Österreich, die bei aktuell 423.000 Kontrollkühen durchgeführt wird, lag im Jahr 2015 bei 95,1%. Die restli- chen 4,9% erfolgten auf traditionellem Wege über den Natursprung. Lukas Kalcher Der Anteil der Bauern, die Besamungen selbst durchführen, nahm in den vergan- genen Jahren kontinuierlich zu.

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ZAR-Kuhrier RINDERZUCHT AUSTRIA

ZAR – Zentrale Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzüchter

Themen in dieser Ausgabe

Inhalt

1 ZAR-Kuhrier Ausgabe 5/2016

ZAR-Kuhrier RINDERZUCHT AUSTRIA

ZAR – Zentrale Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzüchter 21. April, Ausgabe 5/2016

Themen in dieser Ausgabe RINDERZUCHT: ERFOLGREICH IM SAMENEXPORT

• Rinderzucht: Erfolgreich im Samenexport

• Fleischrinderzucht begeistert!

• BTV: Vektorfreie Zeit endet heute

Inhalt

Rinderzucht: Erfolgreich im Samenexport

1

Fleischrinderzucht begeistert!

Größte Rinderschau Österreichs

2

Braunvieh-Europaschau 2016

BTV: Vektorfreie Zeit endet heute

3

Marktsondierung im Nordkaukasus

WKO: Branchenforum Landwirtschaft

4

Jungzüchterprofi Modul 7: Tierbeurteilung

Amtsübergabe beim RZO

5

Im Namen der Kühe

Verein Land schafft Leben

6

Termine 7

Die jährliche Datenerhebung des ZAR-Ausschusses für Besamung und Biotechnologie brachte für 2015 ein erfreuliches Ergebnis. Demnach wur-den 1,440 Mio. Portionen abgesetzt, das entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Plus von 3,3% (= 45.766 Sa-menportionen). Die größten Zunah-men bei Samenportionen nach Rassen gab es bei Fleckvieh, Grauvieh, Blon-de d' Aquitaine, Jersey, Montbéliarde und Piemonteser. Dr. Josef Miesen-berger, Vorsitzender des ZAR-Ausschusses für Besamung und Bio-technologie: „Der Samenexport entwi-ckelte sich im vergangenen Jahr mit einem Plus von 23 Prozent auf 700.000 Samenportionen sehr zufrie-denstellend. Der Import erhöhte sich lediglich um 1,7%. Dabei gehen 90% aller Exporte auf das Konto der Rasse Fleckvieh, 4% werden von Braun-viehstieren exportiert bzw. 1% von Limousin. Die zahlreichen Marketing-aktivitäten im In- und Ausland über die Marke RINDERZUCHT AUS- TRIA sowie über Kooperationen, wie zB mit der GENETIC AUSTRIA, tra-gen wesentlich zu diesem Erfolg bei. Diese Handelsbeziehungen bestehen weltweit mit rund 50 Ländern und teilweise über Jahrzehnte. Dabei wird auf die Qualität österreichischer Gene-tik gesetzt.“ Künstliche Besamung sichert Zucht-fortschritt Die künstliche Besamung, vor über 60 Jahren in Österreich eingeführt, brach-te eine enorme Steigerung des Zucht-fortschrittes. Daraus entwickelte sich mit dem Entstehen von Besamungssta-tionen auch ein Markt, der auf einmal einen über weite Strecken hinweg in-ternationalen Handel erlaubte. Genetik konnte sozusagen mit relativ geringem Aufwand weltweit in Umlauf gebracht werden. „Bei der Umsetzung der

Zuchtprogramme üben die Besa-mungsstationen eine Schlüsselfunkti-on aus. Deshalb ist es nicht zufällig, dass die Besamungsstation in Hohen-zell einem breiten Publikum die For-schungsschwerpunkte der österreichi-schen Rinderzucht im Rahmen der langen Nacht der Forschung am Frei-tag, den 21. April 2016, näher bringt. Die Forschung gehört zu den wichtigs-ten Aufgaben der RINDERZUCHT AUSTRIA. Die österreichischen Nutz-tierwissenschaftler genießen internati-onal einen hervorragenden Ruf. Die “Forschungsabteilung“ der österreichi-schen Rinderzucht ist in der Zuchtdata EDV Dienstleistungs GmbH organi-siert. Diese ist eng vernetzt mit den 40 Mitgliedsorganisationen, den Univer-sitäten im In- und Ausland, den Mini-sterien, den Wirtschaftspartnern und natürlich auch den Besamungsstatio-nen“, so Miesenberger. In Österreich gibt es derzeit fünf zuge-lassene Besamungsstationen sowie neun Samendepots für den Innerge-meinschaftlichen Handel (IGH) mit Rindersamen. Die Besamungsdichte, das ist die Anzahl aller Besamungen in Österreich, die bei aktuell 423.000 Kontrollkühen durchgeführt wird, lag im Jahr 2015 bei 95,1%. Die restli-chen 4,9% erfolgten auf traditionellem Wege über den Natursprung.

Lukas Kalcher 

Der Anteil der Bauern, die Besamungen selbst durchführen, nahm in den vergan-genen Jahren kontinuierlich zu.

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2 ZAR-Kuhrier Ausgabe 5/2016

Lukas Kalcher 

FLEISCHRINDERZUCHT BEGEISTERT!

Am 16. und 17. April fand in Maish-ofen, Salzburg, die 9. Bundesfleisch-rinderschau statt. Diese stellte einen Erfolg für die Veranstalter, die FLEISCHRINDER AUSTRIA und den Rinderzuchtverband Salzburg, dar. An beiden Tagen wurden rund 250 Tiere und 16 verschiedene Rassen präsentiert. Die Preisrichter Thierry Kolb aus Frankreich und Karl Scholler aus Bayern absolvierten am Samstag ei-nen wahren „Richtmarathon“, galt es doch in 52 Gruppen die Siegertiere zu ermitteln. Die österreichischen Fleis-chrinderzüchter haben ihre besten Tiere nach Maishofen gebracht. Dem-entsprechend schwierig war die Ent-scheidungsfindung. Nach den sehr guten Kalbinnengruppen wurde in den Kuhgruppen eindrucksvoll demons-triert, dass die österreichische Fleis-chrinderzucht sich international sehen lassen kann. Nach den Entscheidun-gen bei den jüngeren Stieren bildeten die Bewertungen bei den älteren Stie-ren den Abschluss des ersten Schauta-ges.

Der Jugend gehört die Zukunft 39 Jungzüchterinnen und Jungzüchter eröffneten den Finaltag. Gekonnt prä-sentierte die Züchterjugend beim Vor-führwettbewerb ihre Tiere dem Publi-kum. Der erst siebenjährige Matthias Schnitzer konnte mit seinem Pinzgau-er-Stierkalb HALLER Mars Pp den Bundesreservesieg für sich entschei-den. Der Gesamtvorführsieg ging an die 14-jährige Andrea Lienbacher mit ihrer Hochlandrind-Kalbin PICUP Odhar vom Frohngütl. Das große Finale Die Kür der Bundessieger 2016 bilde-te den krönenden Abschluss der Bun-desfleischrinderschau. FLEISCHRIN-DER AUSTRIA-Obmann Hans Harsch konnte zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Auch waren noch nie so viele internationale Besucher auf einer Bundesfleischrinderschau wie in Maishofen. Aus nahezu allen österrei-chischen Nachbarländern sind teilwei-se gleich mehrere Delegationen ge-kommen. Alle Ergebnisse erhalten Sie auf www.fleischrinder.at

Bundessieg weiblich ging an die Familie Schnit-zer aus Feldkirchen mit der Rocky-Tochter SIN-DARELLA, Reservesiegerin wurde die Midas-Tochter SISSI pp von der Familie Gleissner aus Ebene Reichenau. Foto: Sendlhofer

V.l.: Ök.-Rat Franz Eßl (Präsident LK-Salzburg), Ök.-Rat Hans Harsch (Obmann FLEISCHRIN-DER AUSTRIA), Ök.-Rat Franz Titschenbacher und Matthias Bischof (Obmann Stv. Rinderzucht Steiermark) gratulieren Heinrich Ertl aus Pöls zum erfolgreichen Bundessieg bei den Limousin-Stieren. Foto: Moser

Die 14-jährige Andrea Lienbacher (Rinderzuchtverband Salzburg) konnte im Jung-züchterwettbewerb den Gesamtvorführsieg für sich entscheiden. Foto: Sendlhofer

GRÖSSTE RINDERSCHAU ÖSTERREICHS

110. Verbandsjubiläum mit 500 Tieren Erstmalig fand diese Schau nach der Fusion des Rinderzuchtverbandes Tirol als gemischtrassige Schau statt. Über 500 Tiere von 8 Rassen werden aufgetrieben. Damit war die Schau zweifelsfrei die "Größte Rinderschau Österreichs". Rund 6.000 Besucher aus 14 Ländern strömten in das Ver-marktungszentrum Rotholz. Im Rah-men der Schau gab es auch die Bun-desschauen für die beiden Generhal-tungsrassen Tux-Zillertaler und Pus-tertaler Sprinzen und für die Jugend den Jungzüchterbewerb und Bambini-cup.

Eine der Höhepunkte war die Präsen-tation der Nachzuchtgruppe des Fleckviehvererbers VULCANO sowie die zwölf ausgestellten 100.000 Liter Golden Girls, die eindrucksvoll die Zuchtphilosophie mit den Schwer-punkten auf Fitness, Exterieur, Fruchtbarkeit, Lebensleistung und Langlebigkeit“ dokumentierten. Mit der 23-jährigen ALPINA wurde zu-dem die aktuell älteste Milchkuh Ös-terreichs unter Leistungskontrolle präsentiert. Als Preisrichter tätig wa-ren die vier Experten DI Karl Schol-ler, Ing. Reinhard Scherzer, Ing. Bruno Deutinger und Tierzuchtdirek-tor DI Rudolf Hußl. Nähere Infos gibt es auf www.rinderzucht-tirol.at

Alle Fotos der von Alfred Holzhammer gibt es auf www.facebook.com/rinderzucht.tirol

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3 ZAR-Kuhrier Ausgabe 5/2016

Lukas Kalcher 

Vom 7. bis 10. April trafen sich Euro-pas Braunviehzüchterinnen und Braunviehzüchter in Mende in Süd-frankreich. Am Samstag kam es schließlich zum großen Showdown der Europameisterschaft, an der 150 Braunviehkühe aus neun europäischen Ländern teilnahmen. Große Siegerin des Teams BRAUNVIEH AUSTRIA war die Jongleur-Tochter WENDY von Stefan Klocker aus Hart im Zil-lertal. Der französische Preisrichter Damien Lechat kürte sie zur Grup-pensiegerin bei den Kühen in der ers-ten Laktation sowie zur Eutersiegerin in dieser Kategorie. Die Jongleur-Tochter SIMI von Gerhard Ötzbrug-ger aus Stams wurde ebenfalls in der Gruppe der Kühe in der ersten Lakta-

tion auf den fünften Platz gereiht, der sechste Platz ging an die Vigor-Tochter FEE von Johannes und Rein-hard Hofer aus Lustenau. In der Gruppe der Kühe in der zweiten Laktation erreichte die Payssli-Tochter CORA von Martin Elsen-sohn aus Thüringen ebenfalls einen guten fünften Platz. Europameisterin wurde die neunjährige Zeus-Tochter PALMA vom Plantahof in der Schweiz. Im Nationencup sicherte sich das Braunvieh-Team Austria den vierten Platz, hinter Italien, Deutsch-land und dem Siegerteam der Schweiz. Die Ergebnisliste erhalten Sie auf www.braunviehaustria.at

BRAUNVIEH-EUROPASCHAU 2016

Das erfolgreiche österreichische Braunvieh-Team bei der Europaschau in Mende.

Foto: Staudacher

Auf Grund der epidemiologischen und meteorologischen Daten wurde vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) im Dezember der saisonal vektorfreie Zeitraum von 15. Dezem-ber 2015 bis 31. März 2016 festgelegt. Dieser wurde wiederum im Februar 2016 verlängert und endet heute am 21. April 2016. Das heißt die Verbrin-gung von Rindern aus der Sperrzone ist ab morgen nur möglich, wenn die Tiere gegen das Blauzungenvirus (BTV) geimpft wurden. In der vektorfreien Zeit können unge-impfte Tiere aus der Sperrzone in ein freies Gebiet verbracht werden. Käl-ber, die in der vektorfreien Zeit gebo-ren werden, können ohne Einzeltier-untersuchung in das freie Gebiet ver-bracht werden, ebenso Tiere, welche nach Beginn der vektorfreien Zeit in die Sperrzone verbracht wurden. Käl-ber können ab einem Alter von 3 Mo-naten geimpft werden, 2 Mal im Ab-stand von 4 Wochen. Die Tiere dürfen

erst 10 Tage nach der zweiten Imp-fung in den Verkehr gebracht werden. Die Impfung muss mindestens 6 Wo-chen vor dem geplanten Versteige-rungsauftrieb, maximal aber 8 Monate vor der Vermarktung, begonnen wer-den, da die offizielle Dauer des Impf-schutzes 7 Monate beträgt. Da der Impfstoff nur über Sonderimp-ort erhältlich ist und dieser derzeit nur in 250 ml-Gebinden zur Verfügung steht, muss die Impfung geplant und innerhalb weniger Tage durchgeführt werden. Für die Impfung ist der je-weilige Betreuungstierarzt zuständig. Dieser muss die Impfung der Behörde melden und den Impfstoff anfordern. Aktuelle Informationen zur Blauzun-genkrankheit in Österreich erhalten Sie auf der Kommunikationsplattform für Verbraucherinnengesundheit des BMG. Kundmachung des Bundesministeri-ums für Gesundheit (BMG)

BTV: VEKTORFREIE ZEIT ENDET HEUTE

Übersicht über den Viehverkehr innerhalb Öster-reichs und der Europäischen Union.

Quelle: LK-NÖ/Fucik

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4 ZAR-Kuhrier Ausgabe 5/2016

Lukas Kalcher 

MARKTSONDIERUNG IM NORDKAUKASUS

Die Wirtschaftskammer Österreich organisierte eine Marktsondierungs-reise unter Leitung von Dr. Richard Schenz, Vizepräsident der Wirt-schaftskammer, und Dr. Michael An-gerer, der für die GUS-Staaten zu-ständig ist. Vertreter der Regierungen bereiteten einen herzlichen Empfang, betonten den Wunsch auf Zusammen-arbeit und sagten Unterstützung bei der Anbahnung von Geschäften zu. Auf großes Interesse stießen die Vor-träge über die österreichische Rinder-zucht und das Leistungsangebot. Das wurde in den anschließenden Gesprä-chen besonders deutlich. „Erstaunlich war das hohe Niveau und das hervorragende Management der besichtigten Milchwirtschaftsbetriebe. In den Großbetrieben ist Know-How aus den USA vorhanden, die kleinen Landwirtschaften sind weitgehend Selbstversorger. Importe von Hol-steinrindern erfolgen derzeit aus Aust-

ralien. Der Kursverfall des Rubels und der dadurch ungünstige Wechselkurs zum EURO erschweren derzeit den Ankauf aus dem Ausland. Interesse an Rindersperma und Lebendtieren aus Österreich wurde bekundet. Die Kon-takte wird die RINDERZUCHT AUS-TRIA jedenfalls weiter verfolgen“, berichtet Ing. Ägidius Kogler. Der Nordkaukasus besteht aus 7 Re-publiken, die zu Russland bzw. zur russischen Föderation gehören. Die Region am Fuße des Elbrus, dem höchsten Berg des europäischen Kon-tinents, hat von den Voraussetzungen für die Landwirtschaft viele Gemein-samkeiten mit Österreich. Klima, Ve-getation, Voralpenland und Bergland sind den alpinen Bedingungen sehr ähnlich. Förderungen seitens der rus-sischen Föderation und zusätzlich von den einzelnen Republiken werden zur Steigerung der Produktivität in der Landwirtschaft gewährt.

V.l.: Ing. Ägidius Kogler (RINDERZUCHT AUS-TRIA), Herr Karakotov (Eigentümer) und Herr Rudenko (Stv. Landwirtschaftsminister) auf der Farm „Chapaevskoe“.

WKO: BRANCHENFORUM LANDWIRTSCHAFT

Türkei, Georgien und Ukraine standen am 13. April 2016 im Fokus der Ver-anstaltung der Wirtschaftskammer Österreich in St. Pölten. Die Wirt-schaftsdelegierten dieser Länder ga-ben einen Überblick über die Situati-on der Landwirtschaft sowie Progno-sen über die künftige Entwicklung. Seitens der RINDERZUCHT AUS-TRIA nahmen DI Reinhard Winkler und Ing. Ägidius Kogler teil. „Die Türkei ist für die österreichische Rinderzucht seit der Marktöffnung im Jahre 2010 einer der wichtigsten Ab-nehmer für Zuchtrinder. Der Eigen-konsum steigt ständig, insbesondere bei Milch und Fleisch. Die Annähe-rung an die EU ist wichtig, dass die Wirtschaftsbeziehungen mit Öster-reich stärker ausgebaut werden kön-nen“, berichtet Ing. Ägidius Kogler.

Georgien hatte 2014 ein Wirtschafts-wachstum von rund 5%. Die Regie-rung hat einen Strategieplan zur Ent-wicklung der Landwirtschaft erstellt. Ein wesentliches Ziel ist die Steige-rung der Produktivität in der Milch- und Fleischerzeugung. „Die Ukraine ist zwar politisch nach wie vor nicht stabil, die Landwirt-schaft ist jedoch von den wirtschaftli-chen Einbrüchen am wenigsten be-troffen. Das große Potential, das für die landwirtschaftliche Produktion vorhanden ist, sowie Steuervorteile für die Landwirtschaft, das Assoziie-rungsabkommen mit der EU und das Freihandelsabkommen ab 01.01.2016 lassen hoffen, dass Österreich als Lie-ferland, auch wegen seiner geografi-schen Nähe, auf dem Rindersektor gute Chancen hat“, so Kogler.

Gemolken wird auf der Farm mit einem Melkka-russel, bestehend aus 90 Melkplätzen (Gea). Die Errichtung von zwei weiteren ist geplant. Derzeit befinden sich 3.900 Kühe auf dem Betriebsgelän-de. Weiters im Bau befinden sich die Stallungen für eine Gesamtkapazität von 11.800 Milchkühen. Fotos: Kogler

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Lukas Kalcher 

JUNGZÜCHTERPROFI MODUL 7: TIERBEURTEILUNG

31 hochmotivierte Jungzüchterinnen und Jungzüchter haben den weiten Weg, teils aus Vorarlberg und Tirol, auf sich genommen, um in der Steier-mark alles Wissenswerte rund um die Tierbeurteilung kennen und auch an-wenden zu lernen. Ing. Reinhard Pfle-ger (Rinderzucht Steiermark) betreute fachlich die Jungzüchter an diesem Wochenende. Dankenswerter Weise haben sich auch die LFS Kirchberg sowie die Betriebe Schirnhofer und Schützenhöfer für den praktischen Input zu Verfügung gestellt. In der Theorie wurden anhand von der Line-aren Beschreibung am Beispiel Fleck-vieh (Fleckscore) auch die Besonder-heiten aller anderen Rinderrassen so-wie seltener Rinderrassen erklärt. Am Sonntag fand am Betrieb der Schule Kirchberg am Walde der Tierbeur-

teilungswettbewerb statt. Jede Teil-nehmerIn bewertete zwei Erstlingskü-he ohne zu Hilfenahme von Messge-räten oder Unterlagen. Zu gewinnen gab es sehr lukrative Gutscheine von der Rinderzucht Steiermark. Die Ergebnisse der TeilnehmerInnen wurden in ein Programm eingegeben und mit dem Bewertungsergebnis von Ing. Pfleger verglichen. Die Resultate waren sehr knapp und hervorragend für unsere JungzüchterInnen. Die Sie-gerehrung des Wettbewerbs nahmen Obmann Johann Derler und der neue Jungzüchterobmann Matthias Tieber vor. Am kommenden Wochenende findet im Agrarzentrum West in Imst das Abschlussmodul statt. 13 Teilneh- merInnen schließen damit ihre Ausbil-dung ab.

Die Jungzüchterprofi-Teilnehmer in Greinbach, Stmk. Nächste Woche folgt das Abschlussmodul in Imst, Tirol.

Erfolgreiche Obmannschaft von Ök.-Rat Leopold Pargfrieder Zehn Jahre lang stand Ök.-Rat Leo-pold Pargfrieder als Obmann an der Spitze des Rinderzuchtverbandes Oberösterreich (RZO). Der Neubau des Rinderkompetenzzentrums in Freistadt, der Vermarktungsanlage in Maria Neustift und der Umbau der Versteigerungsanlage in Wels fielen in seine Obmannschaft. Durch den großen Bedarf an Export- und Ver-steigerungsplätzen wurde die Errich-tung eines dritten Stalles beschlossen. Insgesamt wurden in den letzten 10 Jahren über 5,7 Millionen Euro inves-tiert. Die positive Entwicklung der OÖ Besamungsstation und ein siche-rer Viehabsatz durch die Österreichi-sche Rinderbörse waren Pargfrieder immer ein wichtiges Anliegen. Eben-falls die gesicherte Leistungsprüfung durch den LfL, die Jungzüchterarbeit sowie züchterische Erfolge der Mit-

glieder bei den diversen Tierschauen. Mit Berthold Haselgruber ist es auch gelungen, die Nachfolge des RZO in gute Hände zu legen. DI Franz Kaltenbrunner berichtete über ein sehr starkes Umsatzjahr 2015. Der Gesamtviehabsatz erreichte mit 51.914 Stück ein noch nie dage-wesenes Ergebnis. Vor allem die rege Nachfrage aus der Türkei brachte sehr große Auftriebe bei den Versteigerun-gen. Für 2016 sind daher zusätzliche Versteigerungen vorgesehen. Dr. Konrad Blaas, BMLFUW, zeigte in seinem Referat die Entwicklung der Milchwirtschaft in Österreich auf. Ihr Export war seit dem EU-Beitritt sehr erfolgreich. Momentan besteht das Problem der zu hohen Mengen am Milchmarkt. Lösungen diesbezüglich können nur privatrechtlich durch die Molkereien mit ihren Mitgliedern ver-einbart werden.

V.l.: ZAR-Obmann Stefan Lindner, RZO-Obmann Berthold Haselgruber, Ök.-Rat Leopold Pargfrie-der, Karl Grabmayr (Vizepräsident der LK-OÖ), Geschäftsführer DI Franz Kaltenbrunner. Stefan Lindner betonte in seinem Statement, dass die anstehenden Schwierigkeiten am Milchmarkt und im Zuchtrinderexport aus seiner Sicht nur gemeinsam positiv zu bewältigen sind. Der hohe Qualitätsstandard von österreichischem Zucht-vieh wird auch zukünftig das oberste Ziel der ZAR sein. Foto: Wagner

AMTSÜBERGABE BEIM RZO

Die herangehenden Jungzüchterprofis bewiesen bei der Tierbeurteilung bereits höchstes Niveau.

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ZAR-Kuhrier RINDERZUCHT AUSTRIA

6 ZAR-Kuhrier Ausgabe 5/2016

Den österreichischen Lebensmitteln auf der Spur Wie werden österreichische Lebens-mittel produziert, wer steht dahinter, was steckt in den Lebensmitteln? Wie können wir als Konsumenten die Zu-kunft der österreichischen Lebensmit-tel aktiv mitgestalten? Antworten auf diese Fragen liefert der Verein Land schafft Leben, der heute erstmals an die Öffentlichkeit trat und in der Marktwirtschaft in Wien seine Websi-te www.landschafftleben.at vorstellte. 2014 in Schladming von Bergbauer Hannes Royer gegründet, veranschau-licht der unabhängige und unpoliti-sche Verein auf dieser Informations- und Dialogplattform den Wert und die Produktionsbedingungen österreichi-scher Lebensmittel: Transparent und authentisch, ohne zu werten. Ziel ist

es, den Konsumenten eine bewusste Kaufentscheidung zu ermöglichen, die auf dem Wissen um die Zusammen-hänge der Lebensmittelproduktion beruht. Von Apfel über Huhn und Milch bis zur Zwiebel wird nachei-nander jedes in Österreich hergestellte Lebensmittel anhand verschiedenster Kriterien sowie kritischer Themen detailliert beleuchtet und überprüft. 26 Förderer, darunter Verarbeiter und Vertreter des Lebensmittelhandels, ermöglichen durch ihre finanzielle Unterstützung die Vereinsarbeit. Ver-treter aus Landwirtschaft, Wissen-schaft und Forschung sowie Reprä-sentanten von Ministerien, Interessen-vertretungen und Verbänden stehen Land schafft Leben als Ansprechpart-ner zur Verfügung und liefern wert-volle Informationen.

VEREIN LAND SCHAFFT LEBEN

IM NAMEN DER KÜHE...

Interessantes aus der Welt der (Sprach-)Wissenschaft Die ZAR erfasste zwischen 1978 und 1992 in ihrer Datenbank 1,33 Mio. Kühe mit ihren Namen, insgesamt 16.425 unterschiedliche Kuhnamen. Damals durften ausschließlich Namen verwendet werden, die im Namens-verzeichnis der ZAR ausgewiesen wurden. Davon wurde ALMA am häufigsten verwendet. Eine Auswer-tung der ZuchtData zum Stichtag 20. April 2016 weist bei den Milchkühen den Namen SUSI als den am meisten verwendeten Namen aus (1.011), ge-folgt von BELLA (806), SISSI (673) und HEIDI (627). Die größte Anzahl trägt keinen Namen (7.600). Heutzutage kann jeder Rinderhalter die Namen frei wählen. Dadurch hat sich die Anzahl verschiedener Einträ-ge bzw. Bezeichnungen auf 58.000 erhöht. Interessant ist, dass Kühe erst

seit dem vorigen Jahrhundert auch nach katholischen Heiligennamen (Taufnamen für Menschen) benannt wurden. Vorher war dies tabu. Wei-ters gibt es schriftliche Belege von Eigennamen für Rinder, die ca. 4.000 Jahre alt sind. Zum Thema „Kuhnamen“ gab es so-gar im Jahr 2013 eine internationale wissenschaftliche Tagung zur indivi-duellen Benennung von Tieren. Genau diese Themen greift das Buch „Von Ajda bis Žuži“ über Rinderna-men von Michael Reichmayr auf. Es enthält außerdem ein Verzeichnis von rund 2.700 zum Teil sehr alten bzw. heute noch verwendeten Rinderna-men, und kann zum Preis von 10,- Euro inkl. Versandkosten bei micha [email protected] bestellt werden. Auch weitere Nennungen von (alten!) Kuhnamen und allfällige Kommentare an diese Adresse sind erwünscht!

Obmann Hannes Royer präsentierte heute in Wien die neue Informations- und Diskussions-plattform Land schafft Leben.

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ZAR-Kuhrier RINDERZUCHT AUSTRIA

7 ZAR-Kuhrier Ausgabe 5/2016

TERMINE

Lange Nacht der Forschung Oberösterreichische Besamungsstation in Hohenzell www.langenachtderforschung.at

22. April 2016 17:00 - 22:00 Uhr

Jungzüchterprofi, Modul 8 Agrarzentrum WEST, Brennbichl 53, 6460 Imst, Tirol

22. - 24. April 2016

ZAR-Vorstand Heffterhof in Salzburg, Maria Cebotari Straße 1-7, 5020 Salzburg

4. Mai 2016 10:00 Uhr

LK-Klartext-Veranstaltung der Landwirtschaftskammer Österreich zum Thema „Unser Essen: Wissen wo`s herkommt“ Landwirtschaftskammer Oberösterreich, Festsaal Auf der Gugl 3, 4021 Linz

11. Mai 2016 10:00 - 13:00 Uhr

Weltmilchtag und Tag der offenen Tür LFS Pyhra, 3143 Pyhra, Kyrnbergstraße 4 www.lfs-pyhra.ac.at

29. Mai 2016

IMPRESSUM www.rinderzucht-austria.at

Zentrale Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzüchter (ZAR) 1200 Wien, Dresdner Straße 89/19

Tel.: +43 1 334 17 21 | Fax: +43 1 334 17 13 | E-mail: [email protected] Internet: http://zar.at

Lukas Kalcher 

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ZAR-Kuhrier 2015

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RINDERZUCHT AUSTRIA Ausgabe 5/2016