ZDF HEUTE JOURNAL kreuz und quer PINA BAUSCH WIM … · 6 chrismon 10 . 2011 Ludger Büter, 59, ist...

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kreuz und quer Im Internet einkaufen Wer den Euro verehrt, dem ist der Datenschutz nichts wert? Datenschutz? Ist ganz wichtig! Wirklich? Dorothea Kübler vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung hat mehr als 200 S tudierende zum Experiment gebeten: Sie durften DVDs im Internet bestellen. Der teurere Anbieter fragte vor dem Kauf nach Geburtsjahrgang und Lieblingsfarbe. Der Verkäufer, der die DVD für einen Euro we- niger anbot, verlangte dagegen Gebur tsdatum und Eink ommen. Sehr per sönliche Daten, aber fast alle Käufer wollten den einen Euro sparen. Auch bei gleichem Preis entschied sich die Hälfte der Käufer für den Anbieter, der sich fürs Gehalt interessier- te. Für die F orscher ergeben sich neue F ragen, etwa: Sind v erständlichere Daten- schutzbestimmungen nötig? Thilo Weichert, Landesbeauftragter für den Datenschutz Schleswig-Holstein, rät zur Vorsicht: „Keine Kontodaten bei nicht vertrauenswürdigen Anbietern angeben – und g enerell auch keine Daten, die nicht erkennbar für das Geschäft nötig sind.“

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Page 1: ZDF HEUTE JOURNAL kreuz und quer PINA BAUSCH WIM … · 6 chrismon 10 . 2011 Ludger Büter, 59, ist Psy-chologe und bie tet am Kölner Studentenwerk kos- tenlose Mediationen bei Konflikten

6 chrismon 10 . 2011

Ludger Büter, 59, is t Psy-chologe und bie tet am Kölner Studentenwerk kos - tenlose Mediationen bei Konflikten in Wohnheimen des Studentenwerkes an.

chrismon: Studenten sind jung, of fen – wozu brauchen sie Mediationen?Ludger Büter: Die meisten haben keine Erfahrung mit Wohngemeinschaften. Sie wissen nicht, was sie sich selbst und an-deren ab verlangen k önnen, um einen WG-Streit zu entschärfen. Worüber wird am meisten gezankt?Viele Streitigkeiten kreisen um mangeln-de Hygiene, um Schimmel in Kaffeetassen oder Haare im Dusc habfluss. Of t ist es so, dass sich aus Frust immer mehr WG- Bewohner w eigern, sauber zumachen – bis es jemand nic ht mehr aushält. Ein anderes Thema sind Geräusche. Manche hören zu lange, zu laut, zu spät ihre Musik. Oder telefonieren so laut, dass man es durch die Wände hört.Wie können Sie helfen?Ich kläre, ob die Mieter schon nach einer Lösung gesucht haben. Ganz wichtig ist: Als Mediator will ic h nicht Verbündeter des Beschwerdeführers sein. Also lade ich alle Parteien zu g etrennten Gesprächen ein. Anders geht es nicht; wenn es sofort zum gemeinsamen Gespräch kommt, ge-rät das schnell zur Abrechnung. Da werden Aggressionen ausgetauscht, die sich kaum noch kanalisieren lassen. Sc hon in den getrennten Gesprächen weise ich auf die Regeln für die Mediation hin, an der alle teilnehmen. Welche sind das? In der er sten Runde dar f jeder das Pr o-blem in einem Satz aus seiner Sicht schil-dern, un widersprochen. Zw eite R unde: Jeder trägt seinen Wunsch für die Lösung vor. Dritte Runde: Jeder erklärt, was genau er zur Lösung beitragen kann. Wichtig ist,

dass jeder seine Zeit bekommt; ich achte auf die Redeanteile. Länger als eine Stunde sollte das Gespräch nicht dauern. Wenn es einen weiteren Termin braucht, ist das kein gutes Zeichen. Wie hoch ist Ihre Erfolgsquote?Ich habe bisher über 70 Mal vermittelt. In einem Drittel bis zur Hälfte der Fälle gibt es eine deutliche Verbesserung. Und wenn nur der Umzug bleibt?Wenn eine W G scheitert, ist das immer bedauerlich und eine Här te für den, der sich hinausgedrängt fühlt. Aber manchmal ist der Auszug die beste Lösung.Das Se mester beginnt, viele W Gs gründen sich. Ihr Tipp zum Einzug?Aufgeschlossen sein und sich mit kleinen Gesten der Freundlichkeit vorstellen. Also ein Begrüßungsessen kochen?Das ist schon eine große Geste! Die meis-ten fr euen sic h sc hon, of fen angespro-chen zu w erden. „ Wie w ar dein er ster Tag?“ Für den W G-Alltag v on vier , fünf Mitbewohnern ist es wichtig, sich zu ver-ständigen, wie man m it d en G emein-schaftsräumen umgehen will. Putzpläne gehören ebenso in eine W G wie ein g e-sundes Maß an Pflichtbewusstsein.Und wovon raten Sie ab? Eine WG mit Er wartungen zu über frach-ten: Sie is t keine Ersatzfamilie und wir d auch nicht gerne die Freunde stellen, die man glaubt, auf anderem Wege nicht zu bekommen.Sind Studenten heute verwöhnter als früher? Erwarten sie zu viel?Die zentr alen Themen des Zusammen -lebens haben sich seit meiner Studienzeit nicht verändert. Wohl aber die Ansprüche. Acht Minuten Fahrzeit plus fünf Minut en Fußweg v on der U ni ins S tudentendorf gelten vielen bereits als Zumutung. Trotz-dem: 4800 Mieter aller N ationen leben hier im Großen und Ganzen friedlich mit-einander.Fragen: Nils Husmann

Bibelfest

chrismon auf der Frankfurter Buchmesse

Vom 12. bis 16. Okt ober 2011 is t Buchmesse in F rankfurt am Main. Ler nen Sie chrismon kennen, in Halle 3.1, Stand G 143! Und besuchen Sie unsere Veranstaltungen: Arnd Brummer ist am Donnerstag (13. 10.) um 11 Uhr Gast auf dem roten Sofa am Stand des Evangelischen Medienverbands, Halle 3.1, G 117. Am Freitag um 12 Uhr sprechen Margot Käßmann und Thomas Brussig mit Ursula Ott im Lesezelt über ihre Bilderbücher zum Alten Testament. Nach Messeschluss am Freitag ist Salonzeit in der Matthäuskir-che (Nähe Messe) – mit Musik von Dieter Falk. Alle Termine auf www.chrismon.de

Manche r ichtige Antw ort bie tet sic h geradezu an – manche falsche aber auch. Viel Spaß beim Knobeln! Die A uflösung finden Sie auf der Seite 52.

Von Abel bis Zadok Tausendundeine Frage im chrismon-Quiz

Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und nimmst nicht wahr den Balken in deinem Auge?

Matthä us

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WG-Leben Damit es keinen Streit gibt: Regeln setzen, aufgeschlossen sein – und vielleicht mal kochen

1. 1517 protestierte Luther gegen den Ablass. Was ist das?A Ein verstopfter AusgussB Ein schweres HarnsteinleidenC Ein kirchlich geregelter GnadenaktD Anteilsscheine am Petersdom

2. Aus diesem Anlass schrieb er 95 . . . – was?A SpesenB ThesenC Tresen D Wesen

3. Was empfiehlt Luther allen Christen anstelle des Ablasses?A Lieber Christus nachzufolgenB Vom ersparten Geld essen zu gehenC Lieber eine Pilgerreise zu buchenD Das Ersparte den Armen zu geben

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Im Internet einkaufen Wer den Euro verehrt, dem ist der Datenschutz nichts wert?

Datenschutz? Ist ganz wichtig! Wirklich? Dorothea Kübler vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung hat mehr als 200 S tudierende zum Experiment gebeten: Sie durften DVDs im Internet bestellen. Der teurere Anbieter fragte vor dem Kauf nach Geburtsjahrgang und Lieblingsfarbe. Der Verkäufer, der die DVD für einen Euro we-niger anbot, verlangte dagegen Gebur tsdatum und Eink ommen. Sehr per sönliche Daten, aber fast alle Käufer wollten den einen Euro sparen. Auch bei gleichem Preis entschied sich die Hälfte der Käufer für den Anbieter, der sich fürs Gehalt interessier-te. Für die F orscher ergeben sich neue F ragen, etwa: Sind v erständlichere Daten-schutzbestimmungen nötig? Thilo Weichert, Landesbeauftragter für den Datenschutz Schleswig-Holstein, rät zur Vorsicht: „Keine Kontodaten bei nicht vertrauenswürdigen Anbietern angeben – und g enerell auch keine Daten, die nicht erkennbar für das Geschäft nötig sind.“

Ein Film für PINA BAUSCH von WIM WENDERS

„Poetisch, sinnlich und unendlich schön.” ZDF HEUTE JOURNAL

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