Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

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Bozen I Geweihter Bezirk aus Stein Graz I Neuer Glanz für die Innenstadt Architektur + Naturstein 1 I 2013 STEIN TIME 1 | 2013 ÖSTERREICH

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Page 1: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

Bozen I Geweihter Bezirk aus Stein

Graz I Neuer Glanz für die Innenstadt

Architektur + Naturstein 1 I 2013STE

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IME

1 |

2013

ÖSTERREICH

Page 2: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

Volker Bastian, Willy Hafner, Christian Pongratz

by

DESIGN & HANDWERK IN PERFEKTION

Best of STONE 2013

Hier steht der Text Everepuditis veliquae inulpa qui omniscitat atumque

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quasperit unt qui sequos dolupta tinctur sandelit el enita es sed quamet

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cor assi volendenda cum est, cone nonsequiam et, odit fuga. Am sequae

nima sumquat ecerunt expelisquis nulliquiati quide cus dunt adis consenis

molupiento dolorep tations ectur, quatemperum fugia pedit, quam, il in rest,

sam, ut oditata testion sequis adit eumque

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stone & designstein & designFirmenname Designbetrieb

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inulpa qui omniscitat atumque volorest eum

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tinctur sandelit el enita es sed quamet qui

quos dolores sitatem possunt ditaspe iuntin

con parcillaut voluptaepuda qui conse eos

ditam eium et amet porem dis dolorem olor-

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vit, nim el magnamet ut pa num quia solupit

essequi stibeat.

Usantium que pro corerum quat eos

quam is dic tem exerio eaquundae cor assi

volendenda cum est, cone nonsequiam et,

odit fuga. Am sequae nima sumquat ecerunt

expelisquis nulliquiati quide cus dunt adis

consenis molupiento dolorep tations ectur,

quatemperum fugia pedit, quam, il in rest,

sam, ut oditata testion sequis adit eumque

percitiis veneseque planduc iuntiorum venis

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Page 3: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

Editorial

3

Editorial

wiE nach­haltig ist

bauEn hEutE? Nachhaltigkeit ist zu eiNem weltweiteN leitbild

gewordeN: ökonomisch, ökologisch und sozial. und: Material

und Materialität haben derzeit Konjunktur in der architektur.

Experten sprechen von einem »material turn«, da in verschie­

densten gesellschaftlichen bereichen eine wiederentdeckung

materieller Qualitäten und eine rückbesinnung auf die materielle

welt zu verzeichnen ist. individualität ist das Maß aller dinge.

Jeder stein ist ein unikat; unverwechselbar und perfekt. die

»neuen steine« erfordern dabei viel gespür für Form und Funk­

tion und zugleich ein ausgeprägtes räumliches Vorstellungs­

vermögen. hauptsache: Mein stein ist nicht wie sein stein.

neue Farben, neue Formen, neue strukturen, für jedes Projekt

die perfekten steine – das bietet die »neue Palette«.

doch Nicht immer ist das, was als Nachhaltig ver-

kauft wird, auch wirklich die umweltschoNeNdste

lösuNg. Ein beispiel sind wärmedämmverbundsysteme, die

gerne unter dem deckmantel der Energieeinsparung nachträglich

auf Fassaden aufgebracht werden. Viele dieser systeme werden

jedoch mit substanzen gegen algenbewuchs, Pilz­ und schimmel­

befall mit Fungiziden versetzt. diese werden mit der Zeit ausge­

waschen und können im boden rund um ein solches gebäude

nachgewiesen werden. ungeklärt ist auch, wie derartige

Verbundstoffe entsorgt werden können.

wärmedämmverbuNdsysteme siNd Nicht uNbediNgt

eiNe kosteNgüNstigere lösuNg zu hiNterlüfteteN

ausseNwaNdbekleiduNgeN. außenwandbekleidungen aus

naturstein stellen eine optimale und preisgünstige lösung dar.

sie sind ökologisch sinnvoll und ökonomisch nicht zu über­

treffen. der deutsche architekt christoph Mäckler fordert seit

langem, wärmedämmverbundsysteme für neubauten zu ver­

bieten. christoph Mäckler will zeigen, dass mit handwerklich

solider baukonstruktion energetisch gute gebäude realisiert

werden können. Mehr dazu in dieser ausgabe von steintime.

Vereinigung Österreichischer

natursteinwerke

Page 4: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

Inhalt

4 STEIN TIME 1 I 13

Kürzlich wurde die Kirche der Pfarrei Mutter teresa von Kalkutta im neuen

Stadtteil Firmian in der Südtiroler Stadt Bozen geweiht. Die Pläne stam-

men von dem architekten Siegfried Delueg aus Brixen; die Fassade ist aus Sellenberger Muschelkalk, im Innenraum liegt Göflaner Marmor.

Der Bauherr, Inhaber eines mittel ständischen Erdbauunternehmens im süddeutschen Raum, wünschte sich ein Gebäude »ganz aus gebro-chenem naturstein«. Wegen seiner Farbigkeit und textur fiel die Wahl auf Krensheimer Muschelkalk, der nicht nur an der Fassade, sondern auch im Erdgeschoss verlegt wurde.

Weingenuss und architektur: Die Gastronomie der Südsteiermark setzt auf Qualität und hochwer-tiges ambiente. Ein Weingasthof veredelt seinen Wellnessbereich mit naturstein.

Die Flaniermeile herrengasse im herzen von Graz hat ein neues Gewand bekommen. Zeitgemäßer, nachhaltiger

natursteinbelag aus hartberger Granit hat den Flickenteppich

abgelöst und sorgt für eine angenehme atmosphäre beim

Shoppen und Bummeln.

14 30

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Page 5: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

5

Für die Zukunft gestalten.

Die aktuellen Seiten von StEIn tIME

Kirche in Bozen

Weingut in der Steiermark

Besucherzentrum am heidelberger Schloss

Rekonstruktion eines historischen Kamins

Bürogebäude in Wuppertal

therme in Villach

Villa in Wien

herrengasse in Graz

Wasser im Garten

VÖn intern

Impressum

Fotonachweis

tREnDS

aRchItEKtuR

InnEn

PlätZE

GäRtEn

StanDaRDS

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57

RedaktionWilly hafner, ariane Suckfüll, Gertrud halas, Richard Watzke; Streitfeldstraße 35 · D-81673 München tel. +49 89/43 60 05-124 Fax +49 89/43 60 05-113 www.s-stein.com

VeRlagcallwey Verlag Streitfeldstraße 35 · D-81673 München tel. +49 89/43 60 05-0 Fax +49 89/43 60 05-113 www.callwey.de

HeRausgebeRVereinigung Österreichischer natursteinwerke/Steinzentrum hallein Salzachtalstraße 24 · a-5400 hallein

Page 6: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

Trends

einschließlich Wellness­becken aus marokkanischem Port­Laurent­Marmor mit rückwänden aus spiegelglas. dadurch betont er die natür­liche schönheit des natur­steins und vergrößert optisch den im dachausbau zur Ver­fügung stehenden raum. Außergewöhnlich auch die ecklösungen: die lebhafte Textur des Marmors zieht sich fortlaufend um die Kanten herum.die steigende Zahl und Quali­tät der einreichungen sind für Bundesinnungsmeister Wolf­gang ecker und Franz rei­nisch als Vorsitzenden des steinzentrums Hallein ein Zeichen für das innovative Po­tenzial der österreichischen natursteinverarbeiter, die sich dadurch als Partner für alle Aufgaben im gehobenen Innenausbau empfehlen.

Beim gehobenen Innenaus­bau setzen Architekten und Bauherren vermehrt auf hoch­wertige Gestaltungen mit naturstein. Im rahmen der 28. Bildungswoche der Öster­reichischen steinmetzmeister zeichneten Vertreter der Bun­desinnung die Preisträger von vier designkategorien aus. Beim Preis für außergewöhn­liche Küchengestaltungen sicherte sich das naturstein­werk Breitwieser mit einem Küchenblock aus italie­nischem statuario­Marmor die volle Punktzahl. die zurückhaltende Formenspra­che betont die lebhafte struk­tur des natursteins, so das Urteil der Jury. In der Katego­rie Badgestaltung punktete das Tullner Unternehmen ebenfalls: Manfred Breitwie­ser kombinierte beim einge­reichten Badobjekt ein Bad

Zeitgemäßes steindesign schafft Mehrwert

designpreise 2013

Wenn ein natursteinbetrieb auf 125 Jahre Firmenge­schichte zurückblickt und viele hektische Zeiten überdauert hat, ist das ein Grund zum Fei­ern. In manchen Firmen knal­len bei solch einem Anlass die Korken, bei der 1887 gegrün­deten Marmor­Industrie Kiefer legte man gleich eine ganze Felswand um. Gäste aus Poli­

tik und Wirtschaft erlebten am 18. Oktober 2012 hautnah im Lienbacher­Bruch in Adnet, wie eine Wand aus 350 Kubikme­tern Adneter Marmor kontrol­liert umgelegt wurde. Insge­samt baut das Unternehmen in seinen sieben aktiven Brü­chen 5.000 – 8.000 Tonnen Adneter und Untersberger Mar­mor jährlich ab und verarbeitet

Marmor Kiefer in Oberalm

125 Jahre erfahrung in stein

6 STEIN TIME 1 I 13

diesen im Werk in Oberalm bei salzburg für den hochwertigen Innenausbau sowie Aufträge der denkmalpflege. einer der jüngsten Aufträge galt der sanierung des denkmalgeschützten Wiener West­bahnhofes mit Adneter Grauschn­öll, der eigens für das Objekt reaktiviert wurde. rw

Ziehen an einem strang: Geschäftsführer Clemens deisl, stein­

metzmeister robert schnöll und Geschäftsführer Johannes eberle.

spektakulär inszeniert: die fallende Wand sorgte für große

Aufmerksamkeit bei der 125­Jahr­Feier von Marmor Kiefer.

Wie aus einem Block gemeißelt: der Küchenblock aus feinkörnigem

statuario­Marmor aus Carrara wandelt sich durch die materialge­

rechte Gestaltung zum hochwertigen Wohnobjekt.

Luxuriös: die Badgestaltung aus marokkanischem Marmor und spiegel­

glas von Breitwieser aus Tulln wurde mit einem designpreis belohnt.

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Großer Jubel herrscht bei den österreichischen steinmetzen: Bei der Berufs­europameister­schaft »euroskills 2012« im belgischen spa­Francorchamps verwies die 23­jährige stein­metz­Gesellin Melanie seidl fünf männliche Konkurrenten auf die Plätze. schon in der Vorbereitungsphase überließ Melanie seidl nichts dem Zufall: »Beim Training habe ich bei jedem Arbeitsschritt die Minuten mitgeschrieben. daher wusste ich im Wettbe­werb immer genau, wie viel Zeit noch übrig war.«Während der 18­stündigen Prüfung sind neben schablo­nen auch eine Gravur sowie ein komplizier tes Profilteil aus einem Kalkstein anzufer­tigen. die Per fektionistin seidl arrangierte den Arbeits­platz in spa genau wie beim Abschlusstraining an der Lan­desberufsschule in Wals. Bis man so per fekt im Umgang mit Hammer und Meißel ist, übt man jahrelang bei der täg­lichen Arbeit am stein: »der stein schenkt dir nichts, jeder Tag ist eine neue Herausfor­derung«, erklärt die siegerin.

Berufseinstieg mit Hürdendisziplin war bereits beim ein­stieg ins Berufsleben nötig. steinmetz galt bis vor wenigen Jahren als typischer Männerbe­ruf. die Gold­Gewinnerin bekam das bei ihrer suche nach einer Lehrstelle zu spü­ren. schließlich absolvierte sie

Melanie seidl gewinnt GoldBei den Berufs­europameisterschaften euroskills 2012

sicherte sich eine österreichische steinmetzin vor der

männlichen Konkurrenz die Goldmedaille.

in der Fachschule Hallein eine Berufsausbildung und arbeitet seitdem beim steinmetzmeis­terbetrieb Kienesberger im oberösterreichischen schlüßl­berg. Probleme im vermeint­lichen Männerberuf? Fehlan­zeige, sagt Melanie seidl: »In unserem Handwerk herrscht Gleichberechtigung. es braucht Gespür für das Material, egal ob Mann oder Frau. Motivation und ehrgeiz zählen. Wenn mir etwas zu schwer ist, bitte ich Kollegen um Hilfe.« Auch für ihren Arbeitgeber, steinmetz­meister norbert Kienesberger, ist die Goldmedaille ein beson­deres ergebnis. »der sieg von Melanie seidl erregte das größte Aufsehen unter den 22 Medaillen, die das österrei­chische Team erringen konnte. Melanie ist cool, und junge Leute identifizieren sich mit ihr, weil sie als Frau in dem Beruf so erfolgreich ist«.

Zukunft im HandwerkViel Lob bekommt die siegerin auch von der Bundesinnung der steinmetze in Wien. Für den Bundesinnungsmeister Wolfgang ecker hat Melanie seidls erfolg signalwirkung für alle Interessentinnen am krea­tiven und zukunftsträchtigen Lehrberuf. »Unser Handwerk ist nicht angestaubt, sondern leistungsfähig und vielfältig.« der Anteil an Berufseinsteige­rinnen im steinmetzhandwerk beträgt rund fünf Prozent. ecker hofft, dass dieser Anteil

nach Melanie seidls großem erfolg steigt. Berufseinsteiger haben gute Aufstiegschancen, denn im dualen system ausge­bildete Fachkräfte sind auf dem Arbeitsmarkt gefragt. noch besser sind die Chancen durch eine Meisterausbildung, die Melanie seidl ab dem Win­tersemester 2012 in Hallein

begonnen hat. danach steht einem eigenen Betrieb nichts im Weg; reizen würde sie aber auch eine Lehrtätigkeit, um ihre Begeisterung für das Material und den Beruf auf andere weiterzugeben. Wer einmal mit naturstein arbeitet, der bleibt dabei.

das Gold­Macher­Team:

europameisterin Melanie

seidl, ihr Arbeit geber stein­

metzmeister dI norbert Kie­

nesberger (rechts) und

skillsAustria­experte Bern­

hard Hasenöhrl, Berufs­

schullehrer an der Landes­

berufsschule Wals (links).

Konzentration bei der Vorbereitung: Melanie seidl trainiert die

Bearbeitung eines Profilstücks mit dem druckluft­Meißel.

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Architektur

8 STEIN TIME 1 i 13

eine »massive«

Fassade aus Muschel­

kalk macht die kirche

zu einer »festen Burg«.

Geweihter Bezirk

Von Willy hAFner

Der neue Stadtteil Firmian der Südtiroler Stadt

Bozen hat eine neue kirche mit Gemeindezentrum

erhalten: kürzlich wurde die kirche der Pfarrei

Mutter teresa von kalkutta geweiht. Die Pläne stammen

von dem Architekten Siegfried Delueg aus Brixen; die

Fassade, Böden und Stufen sind aus Sellenberger

Muschelkalk, die sakrale einrichtung ist aus

Göflaner Marmor.

Page 9: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

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Gemeinsam mit einer schule,

einem kindergarten und einem ein­

kaufszentrum bildet die kirche die

städtebauliche Mitte des neuen Stadt­

teils Firmian in Bozen. Die kirchenan­

lage erstreckt sich in Schichten über

ein rechteckiges Grundstück und

beschreibt im Grundriss exakt das vom

Bebauungsplan vorgegebene rechteck

mit der kirche als wichtigstem und

skulptural geformtem Gebäude im

Westen, eingeschoben in den öffent­

lichen Fußgängerbereich von Firmian.

Die höhenentwicklung der Gebäude ist

differenziert. Während die kirche im

Wesentlichen aus vier unterschiedlich

hohen raumquadern besteht, so ist

das Pfarrzentrum als breiter zweige­

schossiger, das Pfarrhaus als schmaler

dreigeschossiger Baukörper entworfen.

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Architektur

10 STEIN TIME 1 i 13

gesamten »geweihten Bezirk« und ver­

bindet die Gebäude und höfe zu einer

vielfältigen einheit. Der Bozener Stadt­

teil Firmian nimmt somit immer mehr

städtebauliche Gestalt an. Während

Schule und kindergarten noch gebaut

werden müssen, konnte das Pfarrzen­

trum gesegnet und den Gläubigen

übergeben werden. in seiner Predigt

brachte Bischof ivo Muser seinen

Wunsch zum Ausdruck, dass sich die

kirche und das Pfarrzentrum bald mit

leben füllen mögen.

Die Sakralbauten erscheinen klar

strukturiert und ruhig. Sie sind

bewusst zurückgenommen und fügen

sich in die umgebung ein.

Die drei Gebäude erscheinen durch

eine verbindende Wand an der Süd­

seite, durch den einzigen hofzugang

an der nordseite und durch die durch­

gehende natursteinmaterialität bei

allen Gebäuden als geschlossene

Anlage. Die vier ungleich hohen und

unterschiedlich großen raumquader

werden durch ein tiefer liegendes

trägerkreuz gehalten und voneinander

getrennt. Dies lässt sich an den ver­

tieften einschnitten der träger an den

vier Außenwänden des kirchenbau­

körpers ablesen. Der durchgehend für

Pflaster, Böden und Fassaden sowie

Dächer verwendete Sellenberger

Muschelkalk charakterisiert den

Der Zugang zu dem öffentlichen

hof an der nordseite

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11

sellenBerGer

muschelkalk

Sellenberger oder kirch­

heimer Muschelkalk

(auch Fränkischer

Muschelkalk genannt)

kommt in der nähe von

kirchheim, etwa 15 kilo­

meter südlich von Würz­

burg, in unterfranken

vor. es handelt sich erd­

geschichtlich um ein

Gestein, das im Zeitraum des oberen Muschelkalks entstand. es

gibt drei typen, die sich in ihren eigenschaften unterscheiden:

kernstein, Goldbank und Blaubank. kernstein ist ein graubrauner

kalkstein aus Muschel­ und Brachiopodenschill. es sind deutlich

Fossilien und Fossilienbruchstücke mit dem Auge erkennbar. Die

Schalen erreichen eine Dicke von fünf Millimetern und Peloide,

kleine ovale körper mit einer korngröße von 0,1 bis 0,2 Millimetern

sind eingelagert. Das Bindemittel ist calzitisch mit einem Anteil von

27 Prozent und die komponenten haben einen Anteil von 73 Pro­

zent. Die biogenen komponenten erreichen einen Anteil von 87 und

die Peloide einen Anteil von 13 Prozent. Der kernstein ist gut ver­

witterungsfest und kann poliert werden.

Göflaner marmor

Göflaner Marmor ist ein

chemisch fast reiner,

hochkristallin durchgebil­

deter kalkstein von zu­

ckerkörniger Struktur.

Seine einzelnen kleinkris­

talle sind optimal inei­

nander verzahnt, gleich­

mäßig im korn, hart und

druckfest, dabei aber

lichtdurchlässig und ein­

wandfrei polierfähig. Der Marmor biegt sich, zu Platten geschnitten,

beim Aufstellen auf die kante, erst ab einer Stärke von weniger als

10 Millimetern Dicke. Durch seine besondere härte weist er eine

ausgesprochen hohe kantenfestigkeit auf. Wegen seiner chemika­

lischen Vorzüge, die eine hohe Wetterfestigkeit begünstigen, kann

der Göflaner Marmor, als einer der wenigen weißen Marmore welt­

weit, auch im Außenbereich verwendet werden. Der Göflaner Mar­

morbruch ist einer der höchstgelegenen europas. Der Marmorbruch

liefert jährlich etwa 2.000 kubikmeter wei ßen Marmor: Göflaner

Marmor Schneeweiß, Göflaner Marmor Gold­Ader, Göflaner Marmor

Smaragd­Ader, Göflaner Marmor Gold&Silber­Ader, Göflaner Marmor

Silber­Ader und den Vinschger Marmor.

Muschelkalk und Glas

gliedern die Fassade.

Page 12: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

Architektur

12 STEIN TIME 1 i 13

Die kirchenanlage, die mit ihren drei

Gebäuden als geschlossene Anlage

konzipiert ist, ist nur an der nordseite

über den kirchhof erreichbar.

als Besondere herausforde-

runG und neuheit gelten die Fügung

und der einbau des Stahlträgerhohl­

kastens mit der rohen Walzhaut der

Stahlbleche direkt aus dem Walzwerk.

Das Stahlträgerkreuz mit einer längs­

achse von insgesamt etwa 36 Metern

und einer Querachse von etwa 26

Metern hat ein Gesamtgewicht von

über 100 tonnen und befindet sich in

einer höhe von etwa 4,50 Metern. Die

natursteinplatten der Außenwände der

Fassade wurden zweischalig aufge­

mauert. So wird eine funktionale tren­

nung der Mauerscheiben vorgenom­

men. Während die innenschale die

lasten des Gebäudes aufnimmt und

somit eine tragende Funktion erfüllt,

dient auch diese äußere Wandscheibe

dem Wetterschutz, insbesondere dem

Schlagregenschutz. Bei der Außen­

schale wurden natursteine mit Dicken

von mindestens 90 Millimetern ver­

wendet, die ecken sind massiv aus­

geführt. Die Abtragung des eigen­

gewichts der natursteine erfolgt

über massive Winkelstufen. n

natursteine

1.200 m² Dachbelag 4 cm stark,

im randbereich 5 cm stark

540 lfd. M. Attikamassivecken

360 lfd. M. Massivecksteine

2.130 m² Fassadenplatten, 4 cm stark

770 m² innenbelag kirche,

Bahnenbelag, 4 cm stark

614 m² innenbelag Pfarrzentrum,

Bahnenbelag, 2 cm stark

auftraGGeBer

Pfarrgemeinde St. Firmian, Bozen

architekt

Delueg Architekten i­Brixen

natursteinarBeiten

lauster Steinbau Gmbh,

Stuttgart, gefertigt in St. Johann

Altar, Ambo, Priestersitz, taber­

nakel und taufbecken wurden

aus Göflaner Marmor gestaltet.

Am Boden liegen Platten aus

Sellenberger Muschelkalk.

Page 13: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

BEstEINDRUCKEND. BAMBERGER.

Wer Innenräume stilvoll gestalten

will, wird an Naturstein nicht vor-

beikommen. Die Steinmetzbetriebe

Franz Bamberger verfügen über

höchstes technisches Know How

und jahrzehntelange Erfahrung bei

Wandverkleidungen, Boden-

& Treppenbelägen sowie bei der

Gestaltung von Lebensräumen.

STEIN.TECHNIK.DESIGN.

STEINMETZBETRIEBEFRANZ BAMBERGER

www.marmorwelt.com

Inserat Bamberger 22.09.2008 11:58 Uhr Seite 1

Page 14: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

Architektur

14 STEIN TIME 1 i 13

treppenaufgang vom Wellnessbereich

auf die Sonnenterrasse. Die Steine

der 3,7 m hohen Außenwand sind

geklebt und punktuell verankert.

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Schwimmbad im weingarten

Von richArD WAtzke

Weingenuss und Architektur: Die

Gastronomie der Südsteiermark

setzt auf Qualität und hochwertiges

Ambiente. ein Weingasthof veredelt seinen

Wellnessbereich mit naturstein.

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Architektur

16 STEIN TIME 1 i 13

werden entlang der Südsteirischen

Weinstraße groß geschrieben. Die

region setzt auf sanften tourismus.

An der kurvenreichen Landstraße

zwischen ehrenhausen und Leutschach

reihen sich klingende namen im Wein­

geschäft dicht aneinander. Welsch­

riesling, Sauvignon Blanc und Morillon

sind die bekanntesten reben. hinter

jeder kuppe lockt eine Buschenschank

oder ein Weinbauer mit topweinen.

Malerische Buschenschanken wech­

seln sich ab mit modernen Gasthöfen.

eine der malerischsten Lagen inmitten

der 2.340 hektar großen Weinbauflä­

che hat sich der Sabathihof ergattert.

Flankiert von steil abfallenden Wein­

begonnen hat die erfolgSge-

Schichte mit erzherzog Johann.

infolge seiner unterstützung des tiro­

ler Freiheitskampfes von 1810 kehrte

der habsburger Prinz dem Wiener hof

den rücken zu und fand im damaligen

entwicklungsland Steiermark eine neue

heimat. Fernab des kaiserhofes

bewährte sich Johann als engagierter

reformer und unterstützte die Land­

wirtschaft zur Selbsthilfe. Ackerbau,

Weinbau – die tatkraft des Prinzen mit

Faible für das einfache und ungeküns­

telte war enorm. Altes bewahren und

neues zulassen lautete das Motto.

Bewährt hat sich das bis heute. natür­

liche Produkte und Gaumenfreuden

Beim Beckenüberlauf zieht ein 1,5 m hohes

Stahlblech nach unten. Über den 3 m breiten

türelementen sind die Steinplatten hinterschnit­

ten und auf eine Winkelkonstruktion montiert.

Alles gut: im Sabathihof

ist Wohlfühlen Programm.

Page 17: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

17

bergen thront er auf einem hügelrücken.

Durch seine exponierte Lage ist der

Weingasthof dem Alltag entrückt.

urlaub auf dem Weingut ist im kom­

men. Genuss für alle Sinne verspre­

chen die Betreiber. Gut essen und trin­

ken allein reichen nicht mehr. erholung

sucht der großstadtgestresste Gast,

naturverbundenheit will erlebt werden.

in der aufwertung durch

architektur haben die südstei­

rischen Gastwirte und Winzer eine

chance erkannt. Vor 15 Jahren begann

eine Qualitätsoffensive beim Wein,

beim tourismus folgte sie mit wenig

Abstand. und nun die Baukunst. Das

Bis 2011 war hier ein freier

hang: Wellness­ und Spa­

Bereich mit einem Schwimm­

becken im Freien, einer Sauna,

einem Sole­Dampfbad, Fitness­

raum und Massageraum.

unten: Der Wellnessbereich

mit angrenzendem ruheraum

bietet den freien Blick

in die Weinberge.

Blick in die Ferne: Auf

drei Seiten des Pools

ist der Überlauf als

rigol gestaltet. Der

Boden belag auf der

Sonnenterrasse ist mit

einkornmörtel in 10 cm

Stärke aufgebaut.

Page 18: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

Architektur

18 STEIN TIME 1 i 13

tempo nimmt zu, die Gastronomie

investiert in hochwertiges Ambiente.

Architektonische Ausrufezeichen wie

das aus containern errichtete Genuss­

regal in Vogau zeugen vom ungebrems­

ten Selbstbewusstsein. Altes bewah­

ren und neues zulassen eben. Man

rüstet sich für die große Stadtflucht.

Manche Gastronomen sind über

Monate ausgebucht. zurück zum Saba­

thihof. Der hält sich bewusst vom tru­

bel fern. Genussvoll entspannen mit­

ten in der natur. zutaten dafür sind

guter Wein und natürlicher Stein. Wo

zuvor Gästezimmer vermietet wurden,

bietet der im exklusiven Segment

angesiedelte Sabathihof seit Sommer

2012 einen ausgedehnten Wellness­

bereich mit Spa. Für Wände und Böden

wählten die Bauherren rot­goldenen

travertin. Die kubisch­strenge Formen­

sprache steht im kontrast zur lieb­

lichen umgebung. Verbindendes

element ist der lebhaft strukturierte

naturstein. Mondäner Wellnesstempel

trifft auf traditions­Weingut. Der erz­

herzog hätte seine Freude daran. n

auftraggeber

Weingasthof Sabathihof

8463 Leutschach

naturSteinarbeiten

Stein reinisch Gmbh

8421 Wolfsberg im Schwarzautal

material

Über 100 tonnen türkischer

travertin wurden in Platten mit

2 und 3 cm Stärke und Format

60 x 90 cm verarbeitet. Die spalt­

rauen Außenwandbekleidungen

sind 10 cm stark.

Die Fläche des Wellnessbereichs

beträgt über 100 m2, die Fläche

der terrasse über 150 m2.

Großzügiger raumeindruck: Der in

der Sauna und den Duschen gegen

nässe isolierte Bodenbelag geht

nahtlos in den raum über.

erfrischungs­

becken aus einem

Granitfindling

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Page 20: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

Architektur

20 STEIN TIME 1 i 13

Wieder mehr

mauern bauen

Von kArin Leydecker und WiLLy hAfner

die Vormauerschale aus naturstein erlebt eine

renaissance. das von dem Architekten Max

dudler geplante Besucherzentrum am heidel­

berger Schloss erhielt eine fassade, die als zeit­

genössische interpretation eines Bruchsteinmauer­

werks gelten kann. eine Aufgabe, bei der Präzision

gefragt war; bei den Architekten und bei den

natursteinfachleuten.

Page 21: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

21

dehio und Alois riegl formulierten. Mit

über einer Million Besucher im Jahr

gehört das Schloss zu den beliebtes­

ten Zielen von touristen in deutsch­

land. das neue Besucherzentrum dient

dem organisatorisch reibungslosen

Aufenthalt der Besucher. für die fas­

sade wurde der für heidelberg

typische neckartäler Sandstein

maschinell gespalten. die rauen

Steine sind zu einer monolithisch wir­

das heidelberger schloss

zählt zu den bedeutendsten

bauWerken der renaissance nörd­

lich der Alpen. Seit dem dreißigjäh­

rigen krieg wurde es mehrfach teil­

weise zerstört, bis es im 18. Jahrhun­

dert vollständig aufgegeben wurde. um

1900 herum bot es den Anlass für

denkmaltheoretische Überlegungen,

die zu den thesen der modernen

denkmalpflege führten, die Georg

das Besucherzentrum des heidelberger

Schlosses erhielt eine fassade aus

rotem Sandstein.

eine Vormauerschale aus

neckartäler Sandstein, die als

interpretation der hinter dem

Gebäude liegenden historischen

Stützmauer gelten kann.

Page 22: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

Architektur

22 STEIN TIME 1 i 13

tigen hambacher Schloss in der Pfalz,

bei denen er sich am Bild der Wehr­

mauern orientierte, beeindruckten. in

heidelberg wie in hambach orientierte

sich dudler an den noch vorhandenen

Mauern aus naturstein. in heidelberg

entstand daneben in der figürlichen

Auseinandersetzung mit dem Schloss

– eine Skulptur wie dudler betonte –

eine zeitlose form, die auch in hun­

dert Jahren noch modern sein werde.

thomas knödler, der Leiter der Staatli­

chen Vermögens­ und hochbauverwal­

tung im baden­württembergischen

finanzministerium, fand, dass der

Architekt den Anforderungen meister­

haft gerecht geworden sei: »ein selbst­

bewusster Bau unserer Zeit.« das hei­

delberger Schloss ist für ihn das »Aus­

kenden Mauer gefügt, deren fugen auf

ein Mindestmaß von nur drei Millime­

tern reduziert sind. das Mauerdetail

ist eine zeitgenössische interpretation

des von hand behauenen Bruchstein­

mauerwerks der historischen Stütz­

mauer. Während die äußeren oberflä­

chen viel relief zeigen, sind sie im

innern glatt. die fassade ist ein kon­

trapunkt zum Stilekonglomerat des

heidelberger Schlosses, der die for­

mensprache der Gebäude nebenan –

Sattelkammer und Gartenhaus –

modern transformiert.

»ich bin kein architekt, der nur

schlösser Weiterbaut«, gibt sich

Max dudler selbstbewusst. Schon

seine umbauten am geschichtsträch­ > seite 24

die rauen Steine der fassade sind

zu einer monolithisch wirkenden

Mauer gefügt, deren fugen auf ein

Mindestmaß von nur drei Millimetern

reduziert sind. eine Aufgabe, die

in der Produktion und bei den Ver­

setzarbeiten eine hohe Präzision

erforderte.

Page 23: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

23

»ich bin kein Monumenten­Baumeister«das besuchergebäude des heidelberger schlosses wirkt auf den ersten blick wie eine gebaute

ruine aus der romantik. Passt sich max dudler mit seiner mauer aus neckartäler sandstein zu

sehr an? karin leydecker fragt nach.

stein time: herr dudler, nach der

erweiterung des hambacher Schlosses

und dem neubau am heidelberger

Schloss gelten Sie als Spezialist für

historisch bedeutsame Aufgaben. Was

halten Sie für angemessen gegenüber

der Geschichte?

max dudler: Angemessen ist es

immer, keine Gegenwelten zu er finden.

Gegenwelten mit harten kontras ten,

das finde ich maßlos. Angemessen ist

es, aus der Geschichte heraus neues

zu entwickeln, zu transformieren und

damit Geschichte fortzuschreiben …

stein time: Wie gehen Sie dabei vor?

max dudler: respektvoll natürlich –

und aus der Analyse der vorgefun­

denen Situation und der Materialien,

die im Laufe der Geschichte gewach­

sen und immer wieder durch Brüche

überlagert sind.

Beim heidelberger Schloss gibt es

eine dichte Struktur von Stil elementen

aus dem 16. und 17. Jahrhundert.

dieses konglomerat erzeugt Bilder

einer ro man tischen ruine mit einer

starken iden tität. diese Bilder habe

ich aufgegriffen und durch Abstraktion

auf eine neue interpretationsebene

transportiert.

stein time: Wie beschreiben Sie

diese in ter pretationsebene?

max dudler: reduktion ist hier wichtig,

das Zurückführen auf einfache for­

men, klare Linien und kuben. diese

ruhe erzeugt skulpturale Plastizität,

die sich zwanglos und zurückhaltend in

das Vorhandene einfügt. Auf dieser

ebene entsteht etwas neues, das

ohne das Alte nicht möglich wäre.

stein time: ist skulpturale Plastizität

ein Merkmal unserer Zeit?

max dudler: unbedingt! ich denke, die

skulpturale Plastizität eines Gebäudes

ist etwas Zeitloses. Architektur darf auf

keinen fall modisch sein, sondern sie

muss überzeitlich Bestand haben kön­

nen. es ist egal, ob es dabei um eine

Bauaufgabe am heidelberger Schloss

oder um einen neuen Gebäudekomplex

im frankfurter Westend geht, zeit lose

Modernität mit klar lesbaren Strukturen

ist für mich ein absolutes Prinzip.

stein time: Lässt sich dieses Prinzip

mit der Materialität eines Baukörpers

vereinbaren?

max dudler: Sicher, denn mein seit

vielen Jahren immer wieder geäu­

ßertes Postulat der zeitlosen Moderne

ist ja nicht zwangsläufig an bestimmte

Mate rialien gebunden. das Material –

Glas, Metall oder naturstein – ist

immer nur vom thema und von den

örtlichen Gegebenheiten abhängig.

Beim hambacher Schloss war es ein­

fach zwingend, aus der Situation der

historischen ringmauer heraus einen

neuen natursteinkomplex zu ent­

wickeln. Beim heidelberger Schloss

war das ganz ähnlich: die ruine wirkt

wie ein Gebirge aus rotem Sandstein;

weiterbauen kann man das nur mit

dem gleichen Material, wenn auch in

zeit genössischer optik. die theatra­

lische inszenierung durch die monoli­

thische Gestalt und die tiefen fenster­

laibungen stehen im unmittelbaren

kontext zur Aura der Schlossruine.

das Material und das Spiel von Licht

und Schatten unterstützen die kontu­

rierung der Volumina.

der Schweizer Architekt Max dudler stu­

dierte in den 1970er­Jahren an der frankfur­

ter Städelschule und der hochschule der

künste in Berlin. dort erwarb er 1979 sein

diplom. Seine erste Anstellung führte ihn

1981 zu o. M. ungers. 1986 machte er sich

mit karl dudler und Pete Welbergen selbst­

ständig, seit 1992 ohne Partner mit Büros

in Berlin, frankfurt am Main und Zürich.

Page 24: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

Architektur

24 STEIN TIME 1 i 13

hängeschild des Landes schlechthin«,

ist es doch das meistbesuchte Monu­

ment in Baden­Württemberg. die

Pflege und das Bewahren des heidel­

berger Schlosses sind also zentrale

Anliegen seiner Verwaltung. in den

Augen des heidelberger oberbürger­

meisters eckart Würzner integriert sich

das Besucherzentrum fantastisch in

die Schlossanlage. er ließ keinen Zwei­

fel daran, dass die heidelberger ihr

Schloss lieben: »Wir werden keine

großen Veränderungen zulassen, es ist

wichtig, dass mit unserem Schatzkäst­

chen sehr behutsam umgegangen

wird.« das Besucherzentrum in heidel­

berg und – wie schon vor wenigen

Monaten – das Schloss in hambach

zeigen, dass die heutige Architektur

mit naturstein auch und gerade in

ihrer reaktion auf historische Gege­

benheiten kompromisslos zeitgenös­

sisch sein kann. Populistische Anleh­

nung schadet dabei allerdings den

Steinen. hambach und heidelberg

sollten Vorbild sein für das handwerk

und eben nicht Berlin und Braun­

schweig. n

mauern aus stein – aber richtig

Wenn der Bau aus wirklichen, mas­

siven Steinen bestehen soll, wenn die

seit Jahrhunderten bekannte konstruk­

tionsmethode der Vormauerschale aus

naturstein verwendet werden soll,

dann gibt es – wie in der din 1053

fest gehalten – verschiedene Metho­

den. Bei diesen zweischaligen Außen­

wänden wird eine funktionale trennung

der Mauerscheiben vorgenommen.

Während die innenschale die Lasten

des Gebäudes aufnimmt und somit

eine tragende funktion erfüllt, dient

die äußere Wandscheibe dem Wetter­

schutz, insbesondere dem Schlagre­

genschutz. Bei der massiven Aus­

führung der Außenschale werden

natursteine mit dicken von mindes­

tens 90 Millimetern verwendet. die

Abtragung des eigengewichts der

natursteine erfolgt über den Mauer­

werksverbund.

Geschichtete natursteine dürfen in

der regel nur mit dem Lager ver­

mauert, mit der hintermauerung im

Verband gemauert und mit edel­

stahl­halteankern befes tigt werden.

der Übergang der alten Schlossanlage zum

neuen Besucherzentrum

Page 25: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

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Page 26: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

Architektur

26 STEIN TIME 1 i 13

Kamin-geschichte

Von Willy hAfner ein feuer in Wien, ein Steinmetzmeister in Schlüßlberg in oberösterreich und ein Block aus gelbem Marmor aus dem

niemandsland der toskana. Die Geschichte der rekonstruktion des franz-Joseph-kamins in Wien ist eine Geschichte über die mögliche Qualität des Bauens von heute.

ein historischer,

über 4 m hoher

kamin in Wien ent-

steht neu: hier die

Montage der profi-

lierten Mittelkon-

sole.

Page 27: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

27

am anfang war das feuer. Am 18. november 2010 zerstörte ein Groß-brand ein Gebäude in der Wiener innen-stadt. nicht irgendein Gebäude. Zerstört wurde das historische Gebäude der ehemaligen länderbank-Zentrale »Am hof 2«. Zwischen 1913 und 1915 von ernst Gotthilf und Alexander neumann errichtet und einer der ersten Stahlbe-tonbauten in Wien. Das haus und seine klassizistische fassaden verkleidung waren denkmalgeschützt. im inneren gab es eine Beletage im typischen Stil des beginnenden 20. Jahrhunderts; neoklassizistische Prunkräume. Schon wenige tage nach dem Brand gab es Befürchtungen, dass diese räume und mit ihnen ihre Ausstattungsdetails verloren seien und nicht wiederherge-stellt würden. Der Brand war durch einen unfall verursacht worden, Brand-stiftung konnte nicht nachgewiesen, eine Wiederherstellung so nicht gefor-dert werden. falsch spekuliert! »Die altehrwürdigen räumlichkeiten werden

wieder so restauriert und wiederherge-stellt, wie sie waren«, so investor rené Benko, der aus innsbruck stammende immobilien-Shootingstar in Wien, am tag nach dem feuer in einem Gespräch mit der nachrichtenagentur APA. rené Benko und seine immobilienentwick-lungsgesellschaft SiGnA sind mit einer umfassenden Sanierung des gesamten Gebäudekomplexes in der Wiener innen-stadt befasst, der von Am hof über die Bogner- und Seitzergasse bis zur » kirche der 9 chöre« reicht. Am hof 2 sollte ein hotel entstehen. Am hof 2 entsteht ein hotel! Der Gebäudekom-plex wird rekonstruiert, der Wiederauf-bau mit dem Bundesdenkmalamt abge-stimmt. ein Musterraum entstand, danach sollte entschieden werden, ob eine rekons-truktion der Ausstattung der räume überhaupt möglich ist. im Mittelpunkt des raums der sogenannte franz-Joseph-kamin, im Stil neoklassi-zistisch, wohl von ernst Gotthilf selbst entworfen.

Jedes element des

kamins wurde nach

3-D-cAD-Modellen mit

cnc-Maschinen

gefräst. Dies ge -

währleistete eine spä-

tere Montage in

einem ausgeklügelten

Baukastensystem;

hier das obere

Abschlussgesims mit

Zahnfries.

um eine authentische oberflächenstruktur zu

ermöglichen, wurden die oberflächen aller

Profilteile mit handschleifern nachgearbeitet;

im Bild Melanie Seidl, die europameisterin im

Steinmetzhandwerk 2012.

Page 28: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

Architektur

28 STEIN TIME 1 i 13

durch den Brand war die natursteinsuBstanz sehr starK geschädigt. Die Bauteile hatten sich verformt und waren mehrfach zerrissen. Massiver Substanzverlust war die folge, sowohl in form von oberflächenparallelen Abplatzungen als auch in form von feh-lenden Bauteilen. eine Schadenskartie-rung war somit nicht sinnvoll. Beim Abbau des kamins wurde der schlechte erhal-tungszustand der Bauteile noch deutlicher.die erste frage galt dem material. eine Materialanalyse kostet 30.000 euro und die Verlässlichkeit des ergebnisses ist offen! Der kamin war aus dem toska-nischen Marmor Giallo Siena, typ Brocca-tello, gelblich mit einer angedeuteten netz-struktur, gefertigt worden. Der Schlüßlber-ger Steinmetzmeister norbert kienesber-ger war sich sicher. Alte Bilddokumente, die um 1915, kurz nach der fertigstellung des Gebäudes, angefertigt wurden und Aufnahmen, die die Verwendung des glei-chen natursteins durch die Architekten ernst Gotthilf und Alexander neumann an anderen Gebäuden in Wien zeigen, hatten ihn auf die Spur gebracht. erstes Problem gelöst. Das zweite Problem! Gibt es diesen

Bauherr

Signa holding, 1010 Wien

innenarchiteKtur und

innenraumgestaltung

neumann + Partner, 1190 Wien

natursteinarBeiten

kienesberger Steinmetzmeister

Gmbh & co kG, 4707 Schlüßlberg

Stein noch? kaum noch. Giallo Siena war bis vor 40 Jahren ein im hochwertigen innenausbau populärer, aber komplizierter Stein; kleine zerklüftete Blöcke, varianten-reiche und kaum zu strukturierende Vor-kommen; schon damals ein Stein für lieb-haber. Allerdings ein Stein mit viel Geschichte. Vor allem die Baumeister und Bildhauer des italienischen Quattrocento bauten damit. Am ende des 20. Jahrhun-derts wurden andere Steine populär. Die Brüche wurden aufgelassen oder zu Schot-terbrüchen, die noch brauchbaren Blöcke durch die vielen Sprengungen in ihrer Sub-stanz zerstört. norbert kienesberger machte sich auf die Suche. Vereinzelt sind bei händlern in der nähe von Verona oder carrara noch Blöcke zu finden. Doch den typ Broccatello, den hatte keiner mehr. kienesberger wurde dennoch fündig; eher durch Zufall. Mitten in der toskana, in den Montagnola Senese, den Seneser Bergen, irgendwo zwischen Siena und San Giminiano auf einer Schot-terstraße in der nähe eines aufgelassenen Steinbruchs, traf er auf einen älteren herrn in einem Geländewagen, Marco Villanelli; ein unternehmer, der Schotterbrüche

Grundlage für die rekonstu-

rion war ein Werkkatalog

mit 3-D-Darstellungen, der

eine genaue Bemaßung und

lagebezeichnung jedes ein-

zelnen Baudetails enthielt.

Page 29: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

29

betreibt. ein Blick auf die fotos genügte, und Marco erkannte den Stein, seinen Stein. Ja, er habe Blöcke! kienesberger kaufte alles, fast 14 tonnen Steine; meist kleine, unförmige rohblöcke. er brauchte für den vier tonnen schweren kamin fast alles. inzwischen wurde der Beschädigte Kamin fotogrammetrisch erfasst, abgebaut und jede Platte in einem Abbauplan festge-halten. Die Profile wurden analysiert und aus den kleinen Profilierungen die großen formen entwickelt. in einem 3-D-Modell wurden alle Bauteile in ihrem Zustand vor dem Brand im cAD-Programm modelliert, um die Vorlage für eine historisch gültige rekonstruktion zu gewinnen. Produziert wurden die teile mit einem cnc-gesteu-erten Arbeitszentrum. irgendwann ging es

dann um den Preis. im fernen osten ließe sich sicher billiger produzieren! Die herren der Versicherung waren daran interessiert, den Preis zu drücken. kienesberger behielt den Auftrag. elisabeth hudritsch, referentin beim Bundesdenkmalamt in Wien, setzte auf die Qualität, und die bekam sie. Die teile des kamins wurden in Schlüßlberg produziert, erhielten ein oberflächenfinish von hand und konnten vor ort wie aus einem Baukasten zusammengesetzt wer-den. Dabei wurde darauf geachtet, dass die kanten und Profile nicht gefast, son-dern scharfkantig belassen wurden. Der kamin wiegt rund vier tonnen und ist durch eine Stahlkons-truktion an der rückwand verankert und ein kleiner Beweis dafür, dass eine »luxussanierung« auch qualitäts-volles Bauen bedeuten kann. n

Mittels einer explosionszeichnung wurde der kamin perspekti-

visch in seine einzelteile zerlegt, dadurch wurde die historische

steinschnitttechnische teilung deutlich. Bei der rekonstruktion

hielt man sich weitgehend an die historischen Vorlagen.

fertig! Der franz-Joseph-

kamin ist über 4 m hoch,

wiegt über 4 t und ist Vor-

bild für vier weitere kamine,

die kienesberger aus lahn-

marmor, einem polierfä-

higen kalkstein, der in der

nähe von Villmar in

Deutschland gewonnen

wurde, in den nächsten

Monaten fertigen soll.

Page 30: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

30 STEIN TIME 1 I 13

Der Bauherr, Inhaber eines mittel­

ständischen Erdbauunternehmens im

süddeutschen Raum, wünschte sich ein

Gebäude »ganz aus gebrochenem Naturstein«.

Wegen seiner Farbigkeit und Textur fiel die

Wahl auf Krensheimer Muschelkalk, der nicht

nur an der Fassade, sondern auch im Erdge­

schoss verlegt wurde.

Krensheimer Muschelkalk

aus dem idyllischen Taubertal

kann im Innen­ und Außen­

bereich verlegt werden.

Kubus aus MuschelKalK

VoN ANNE­MARIE RING

ARchITEKTuR

Page 31: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

31

Stoßfugen haben eine Breite von nur drei

Millimetern.

alle höhenpunKte ohne passs�

schichten zu erreichen, stellte sich für

den Verleger als besondere herausforde­

rung dar; die Integration von Abdeckplat­

ten, Jalousienverblendung und Fenster­

bänken aus dieser Linienführung heraus

beschreibt er als einen »zusätzlichen

Die uMlaufenDe beKleiDung ist als

regelmäßiges Naturstein­Schichtmauerwerk

hergestellt. Es sollten, um die horizontale

Bänderung nicht zu stören, ausschließlich

die vom Architekten vorgegebenen Formate

eingesetzt werden. um den horizontalen

Steinbandcharakter zu erhalten, sollten die

Lagerfugen möglichst schmal und »unsicht­

bar« ausgeführt werden: Ihre höhe war im

Plan mit acht Millimeter angegeben. Die

Page 32: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

ARchITEKTuR

32 STEIN TIME 1 I 13

steine variiert zwischen 30 und 90 Zenti­

metern, ihre Tiefe beträgt ca. zehn bis zwölf

Zenti meter.

herzstücK Des zweigeschossigen

gebäuDes ist die Theke im Foyer des Erd­

geschosses. hier werden die Aufträge dispo­

niert und an die Fahrer weitergegeben. Ein

Belag aus Krensheimer Muschelkalk prägt

architeKt:

Architektur Büro Jäcklein, D­Volkach

naturstein:

Krensheimer Muschelkalk

forMate:

bodenbelag: ca. 60 m² Bahnenbelag, ober­

fläche geschliffen, 2 cm stark, freie Längen,

Breiten: 25/30/35 cm

fassade: ca. 260 m² Spaltmauersteine,

ober­ und unterseite sowie Köpfe gesägt,

Vorder­ und Rückseite gespalten, freie Län­

gen, ca. 12 cm tief, höhen: 8/10/12/16

cm; ca. 25 m² Spaltmauersteine als Verblen­

der ausgebildet, ober­ und unterseite sowie

Köpfe und Rückseite gesägt, Vorderseite

gespalten, freie Längen, ca. 3,5 cm tief,

höhen: 8/10/12/16 cm sowie ca. 35 lfm

Abdeckplatten/Fensterbänke, allseits gesägt,

Vorderseite mit Bossenkante, Wassernase,

26 cm breit, 8 cm hoch, freie Längen

persönlichen Anreiz«. Auf den Rohbau

wurden zunächst mineralische Fassaden­

dämmplatten aufgebracht. Eine drei bis

vier Zenti meter dicke Luftschicht trennt

diese von den Mauersteinen aus dem

fränkischen Muschelkalk. Die Fassade

wurde mit einem Trass­Fertigmörtel ver­

mauert und zusätzlich mit einem Vorblend­

verankerungssystem gesichert. Nach der

Fertigstellung präsentiert sich die Fassade

im Wechsel aus großzügigen Verglasungen

und geschichteten Natursteinbahnen.

Die oberfläche der Steine ist spaltrau, die

Kanten sind bossiert, Stoß­ und Lagerfugen

gesägt. Die Schichtenhöhe misst acht,

zehn, 14 und 20 Zentimeter im unregel­

mäßigen Wechsel. Die Länge der Natur­

Vom Foyer aus führt

eine freitragende Sicht­

betontreppe ins ober­

geschoss mit den Büros

und einem zentralen

Besprechungsraum.

Page 33: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

auch diesen hoch beanspruchten Bereich;

im feinen Schliff (120) kommen die Farbig­

keit und Textur des Steins besonders gut zur

Geltung. Die Verlegung im laufenden Ver­

band – in drei unterschiedlichen Breiten –

passt gut zu diesem klassischen Stein.

Damit er lange schön bleibt, wurde er mit

einer lösemittelfreien Fleckschutz­Impräg­

nierung versehen. n

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Die Innenräume sind hell und licht.

Ausblicke durch die großflächigen

Verglasungen sind in nahezu alle

Richtungen möglich.

Page 34: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

Ruhepol im Herzen

der Therme: Die

Ruhebänke im

Hamam scheinen auf

einem Lichtvorhang

zu schweben.

Lüftungsöffnungen

im lebhaft gemusteren

Silberquarzit

Page 35: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

35

Schöne neue Badewelt

Von RicHaRD WaTzke Thermenlandschaften liegen im Dauerhoch. Österreichs jüngster Vertreter ist die kärntenTherme in

Warmbad-Villach, die die Ferienregion um Villach um eine witterungsunab-hängige attraktion bereichert. Bei der Gestaltung spielen natursteine innen und außen eine prominente Rolle. Die kristalline Formensprache des neubaus erinnert an Bergkristalle und Höhlen und versteht sich als zitat der umgebenden kärntner Bergwelt.

Becken aus ausgehöhlten

Findlingen spenden

erfrischung im Hamam.

Page 36: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

innen

36 STEIN TIME 1 i 13

Strahlend empfängt die Kärn-tentherme ihre gäSte. zum Haupt-eingang gibt sich der im Juli 2012 eröffnete neubau unaufgeregt. Flache Fensterbänder gliedern die weiße Putzfassade. Den Vorplatz bewacht der Doorman, eine sieben Meter hohe Skulptur von kärntens Pop-art-künst-lerin kiki kogelnik. Während sich die Therme außen zurückhaltend gibt, zieht ihr inneres alle Register. entspannen als erlebnis ist das Thema. Die Bade-gäste sind zuschauer und akteure zugleich. Vor einer abgetreppten Liege-rampe inszeniert das architektenteam

Bauherr:

kärntenTherme GmbH, 9504 Warmbad-Villach

geSamtleitung, Bauherrenvertretung und

projeKtmanagement:

Stadt Villach, Baudirektion, 9500 Villach

BetreiBer:

kärntenTherme Betriebs GmbH

architeKturplanung, interneS controlling

und örtliche BauaufSicht:

aRGe PRR, architekten Pernthaler zT GmbH; Rinderer &

Partner ziviltechniker keG; Rudolf & Vier Partner GmbH

8010 Graz

naturSteinarBeiten:

Franz Bamberger Ges.m.b.h, 2514 Traiskirchen

naturSteinlieferung auSSenBereich:

Poschacher natursteinwerke, 4222 St. Georgen bei Linz

Die Grotte im erlebnisbecken ist ein

zitat der umliegenden Bergwelt.

Page 37: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

37

um Titus Pernthaler eine Bühne aus Gängen, Wegen und Türmen. Drei Hauptebenen durchdringen und ver-schränken sich. in der erdgeschoss-ebene ein polygonales erlebnisbecken, schräg darüber schwebt ein Sportbe-cken frei im Raum. Über allem thront der ausgedehnte Wellnessbereich mit Hamam, Ruheräumen und Saunaland-schaft. Die Rampe verschmälert sich zum erlebnisbecken hin, lenkt den Blick in die Szenerie hinein. Das Fehlen jedes rechten Winkels verwirrt die Sinne, keine Vertikale oder Horizontale gibt dem auge Halt. Mit der kristallinen

Formensprache wählte Pernthaler die zerklüftete Bergwelt der karawanken als architektonisches Leitmotiv. Für Tageslicht sorgt die raumhohe Ver-glasung der Haupthalle. Beigetöne bei Wand und Boden mindern die Härte der verwinkelten Flächen. Verbindendes element der drei ebenen sind mit kalkstein bekleidete Türme. ihr inneres fasst aufzüge, in die außenwände sind Duschen integriert.

impulSe mit naturSteinBei der Wandbekleidung der Türme entschieden sich die Bauherren für

Lift und Dusche zugleich:

Mit Muschelkalk in Stärken

zwischen 3 und 4 cm beklei-

deter Turm vor dem Foyer

und kassenraum.

Das erdgeschoss

der Therme

Schnitt durch eine überhängende,

3–4 cm starke Muschelkalkplatte

mit Verklebung und Verankerung

Page 38: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

innen

38 STEIN TIME 1 i 13

spaltrauen mediterranen Muschelkalk. Der warme Farbton des natursteins harmoniert mit den übrigen Wand- und Bodenflächen. in den Umkleiden des Member-Bereichs sowie im Hamam kam mit Südtiroler Silberquarzit eben-falls naturstein zum einsatz. Sämt-liche natursteinarbeiten wurden durch das natursteinunternehmen Franz Bamberger ausgeführt. zur Verklebung der zwei zentimeter starken Wand- und Bodenplatten aus Silberquarzit in den Umkleiden und im Hamam diente wasserfester epoxykleber. Die beim Silberquarzit rund zwei Millimeter und bei den Wandbekleidungen aus Muschelkalk rund fünf Millimeter brei-ten Fugen wurden mit einer der Stein-farbe angepassten epoxyfugenmasse verschlossen. Hierbei musste darauf

geachtet werden, dass keine Verfu-gungsreste an den rauen Steinober-flächen erhärten, da aufgrund der extrem hohen Festigkeit dieser Fugen-masse eine spätere Säuberung der oberflächen unmöglich gewesen wäre. Generell wurde in allen Bereichen eine Feuchtigkeitsabdichtung unter den Steinflächen aufgebracht. Die Feuchträume mit den Feuchtigkeits-klassen W1 bis W3 erhielten eine zweikomponentige Dichtmasse aus acrylatdispersion und zementärem Reaktivpulver in mindestens 0,8 Milli-metern Stärke. in den Duschen und anderen Räumen mit einer Feuchtig-keitsklasse ab W3 wurde die Dicht-masse in mindestens zwei Millimetern Stärke aufgebracht. in besonders nassbelasteten W4-Berei chen wie dem

materialienim auSSenBereich

2.250 m² Herschenberger Granit,

oberfläche sandgestrahlt in

Plattenstärke 8 cm, davon

100 m² in Plattenstärke 14 cm

BodenBeläge im

innenBereich

460 m² Silberquarzit hell,

oberfläche gesägt

150 m² Silberquarzit dunkel,

oberfläche gesägt

wandBeKleidungen im

innenBereich

480 m² Mediterraner Muschelkalk

(Brac, kroatien), oberfläche

gespalten, 2 cm stark

90 m² Mediterraner Muschelkalk

(Brac, kroatien), gestockt und

gebürstet, 2 cm stark

550 m² Silberquarzit hell,

oberfläche gesägt

165 m² Silberquarzit dunkel,

oberfläche gesägt

Blick entlang der Brüstung des Schwimmer-

beckens in der mittleren Gebäudeebene.

Vor der zentral angeordneten Liege-

rampe entfaltet sich die Bade-

szenerie: kristalle standen Pate für

die Schrägen und asymmetrien.

Page 39: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

39

Hamam und der Grotte wurde eine

zweikomponentige abdichtung auf

epoxybasis aufgebracht.

Strahlende wirKung

in die region

Mit rund 250.000 nächtigungen gilt

das Thermenresort Warmbad mit sei-

nen angeschlossenen Hotelbetrieben

als wichtiges touristisches Standbein

der Stadt Villach. als ziel haben sich

die Betreiber 280.000 Besucher jähr-

lich aus einem einzugsgebiet von 150

kilometern in Österreich, italien und

Slowenien gesetzt. Rund 47 Millionen

euro ließ sich die Stadt Villach das

Badeerlebnis kosten. Dafür erhielt sie

Österreichs modernste Therme, die in

ihrer ersten Wintersaison makellos

funkelt. n

auf dem Thermen-Vorplatz

empfängt die Brunnenskulptur

»Doorman« die Gäste.

Mehr als 2.200 m2 Herschenberger Granit mit

gestrahlter oberfläche bilden den rutschfesten

und robusten Bodenbelag des Vorplatzes.

Page 40: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

Innen

40 STEIN TIME 1 I 13

Wasser und Stein gehen bei einer Villa

in Wien eine einzigartige Symbiose

ein. naturstein spielt bei der Gestal­

tung der Außenanlage und der Innenräume

eine herausragende Rolle. Zum einsatz

kamen Kalksteine aus Spanien und ein

Schiefer aus Brasilien.

Wasser und stein

Von WIlly HAfneR

Page 41: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

41

Gelungener Material­

mix: Harmonisch setzt

sich die Kombination

von hellen und dunk­

len Steinen fort.

Der Überlauf am

Schwimmbad ist ständig

von Wasser überspült.

eine geschickte Was­

serführung macht es

möglich. Wie ein film

läuft das Wasser über

den Stein.

Page 42: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

Innen

42 STEIN TIME 1 I 13

Stein gefräst und geschliffen, ein

komplexes und aufwendiges ferti­

gungsverfahren. eine Konstruktion

aus edelstahl gibt dem Brunnen das

Grundgerüst.

er ist nicht nur vom Pool aus ein Hin­

gucker, auch von der oberhalb liegen­

den Terrasse können die Bewohner der

Villa das Wasserspiel genießen.

nach den Plänen des Mödlinger

architektenbüros Schulz wurde

das einfamilienhaus aus den 1970er­

Jahren aufwendig zu einer Villa mit

800 Quadratmetern nutzfläche umge­

baut. Der grandiose Blick auf Wien

sollte von jeder ebene aus zum Schau­

spiel werden. Durch die harmonische

neuanordnung der fenster wird der

Ausblick auch von innen erlebbar.

neu gestaltet präsentiert sich zudem

der Außenbereich. Bevorzugtes Mate­

rial: naturstein in der Verbindung mit

Wasser. für den Bauherrn und seine

familie täglich ein besonderes erlebnis.

ein dünner WasserfilM zieht sich

gleichmäßig von Welle zu Welle über

einen grauen Steinquader, bis er sich

beinahe lautlos in den Pool ergießt.

Wasser ist heute beim Bau von hoch­

wertigen Häusern und Villen zu einem

fast unverzichtbaren Gestaltungsmittel

geworden. Wasser macht Musik. In der

Stille lauer nächte und an warmen

Sommertagen wird das Plätschern,

Sprudeln und Glucksen zur angenehm

kühlenden Melodie. Der gleichmäßige

Klang des Wassers hat eine medita­

tive, beruhigende Wirkung aufs Gemüt,

lädt ein, in sich zu gehen, klärt die

Gedanken. Bei der Planung dieser Villa

in Wien ist das Thema Wasser der rote

faden: Wasserspiele, Swimmingpool,

Poolabdeckungen und andere, indivi­

duell gestaltete Details nehmen außen

und innen das Thema auf.

ein Brunnen aus grauem Schiefer ist

ein Blickfang im Garten einer Wiener

Villa. Die Wellen sind einzeln in den

Brunnen aus grauem Schiefer

als Blickfang im Garten einer

Wiener Villa

Page 43: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

43

ZWei terrassen und ein Pool

Zwei Terrassen sowie ein großer

Bereich rund um den Swimmingpool

wurden mit einem hellbeigen Kalkstein

aus Spanien und dem dunklen Schiefer

»focus« aus Brasilien gestaltet. eine

Besonderheit liegt nicht nur im Materi­

almix, sondern auch im Detail. Die ent­

wässerungsrinnen und der Poolüberlauf

sind mit perforierten natursteinplatten

gestaltet. ein weiteres optisches und

zugleich praktisches Detail ist die Griff­

mulde am Pool. In die massiven Pool­

einfassungssteine wurde mittels CnC­

Technik ein mit dem Architekten defi­

niertes Profil eingefräst. So konnte der

Pool bodengleich mit einem versteck­

ten Überlauf gestaltet werden.

funktionell und schön

naturstein spielt auch im Inneren

des Hauses eine große Rolle. Der

Bereich der ehemaligen Garage wurde

zum verglasten, doppelgeschossigen

foyer und dadurch sowohl funk tionell

als auch optisch aufgewertet. Der

eingangsbereich wurde mit dem hell­

beigen Kalkstein »Mocca­Creme«

gestaltet. nach der Verlegung wurde

der Stein geschliffen, was dem Vor­

raum einen besonders edlen Charakter

verleiht. eine Besonderheit ist das

Stiegengeländer aus Glas, das

zwischen Stiegen und eingangspodest

im Boden verankert ist. ein Arbeits­

prozess, der die Zusammenarbeit der

verschiedenen Gewerke er forderte.

Mit viel liebe zum Detail wurde das

Haus aus den 1970er­Jahren zu einer

modernen Villa umgebaut. Die unter­

schiedlichen freiraumfunktionen gehen

terrassenförmig in den Garten über.

Blickfang: der einsatz von naturstein.

Page 44: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

Innen

44 STEIN TIME 1 I 13

Auch im Bad der Villa findet sich

naturstein: eine edle Duschwand

aus Marmor mit widerspiegelnder

Marmorierung. Dieses Muster findet

sich auch beim Waschtisch wieder

und wird durch den Wandspiegel

nochmals verdoppelt.

Bei der Planung des Steinfußboden­

belags im Badezimmer haben Archi­

tekt Gerhard Schulz und Steinmetz

Wilhelm Schreiber nichts dem Zufall

überlassen. Großformatige Platten,

jede in einer anderen Dimension

und vom Steinmetz einzeln zuge­

schnitten, folgen in ihren Propor­

tionen und Abmessungen den

klassischen Regeln des Goldenen

Schnittes und geben dem Bad eine

besondere note. n

bauherr

Privat

architekten

Generalplanung und örtliche

Bauaufsicht

Architekt:

Arch. Dipl.­Ing. Gerhard Schulz

2340 Mödling

natursteine

Mocca Creme 120 m² innen

Quarzsandstein 18 m² Boden Bad

Verde Ciaro ca. 16 m² Wand Bad

Kalkstein focus 58 m² Wand außen

Kalkstein focus 55 m² Boden außen

Kalkstein focus 95 m² Terrasse

natursteinarbeiten

Schreiber & Partner

natursteine GmbH, 2170 Poysdorf

Großformatige natursteinplatten und Spiegel

bestimmen das Bild im Badezimmer.

fußboden und Stiegen aus dem

spanischen Kalkstein Mocca Creme

Page 45: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

www.stein.at

Auszeichnung desLandes Steiermark

WERK: 8421 Hainsdorf 8; Tel.: 03184 / 2408; E-Mail: [email protected] Filialen: Graz - Fehring - Leibnitz - Mureck - Fürstenfeld - Jennersdorf - Feldbach - Stainz - Unterpurkla - Hitzendorf

Wir zählen zu den größten und modernst ausgestatteten Produzenten für Küchenarbeitsplatten in Österreich.

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Mit unserem breit gefächerten Leistungsspektrum, von der Fensterbank über Böden, Stiegen und Gartengestaltung bis hin zur Grabstätte sind wir beim Thema Naturstein immer der richtige Ansprechpartner.

Page 46: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

Plätze

46 STEIN TIME 1 I 13

Mit seiner neuen Naturstein-

gestaltung zieht der Haupt-

platz in Graz heute Besucher

und Flaneure an.

Die Flaniermeile Herrengasse im Herzen von

Graz hat ein neues Gewand bekommen.

zeitgemäßer, nachhaltiger Natursteinbelag

aus Hartberger Granit hat den Flickenteppich

abgelöst und sorgt für eine angenehme Atmo-

sphäre beim Shoppen und Bummeln.

Neuer GlaNz iN Graz

VoN SuSANNe loreNz

Page 47: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

47

Vor der SaNieruNG

Die letzte Sanierung der Herrengasse

datierte auf das Jahr 1982 und der

damals verlegte Straßenbelag aus

Stainzer Gneisplatten hatte mit den

Jahren gelitten. Vor allem in den kalten

Monaten konnte das Material der

Be lastung nicht mehr standhalten. Auch

die Asphaltdecke zwischen den Stra-

ßenbahnschienen passte nicht mehr

ins Bild.

Über die Jahre wurde daher an zahl-

reichen Stellen kleinflächig ausgebes-

sert. So entstand ein wenig attraktives

Flickenbild der wichtigsten Shopping-

straße in Graz.

iN etappeN zum ziel

ein Beschluss des Gemeinderats sah

daher vor einigen Jahren die erneue-

rung des Hauptplatzes in Graz vor, in

deren zuge auch die Herrengasse

saniert werden sollte, um eine einheit-

liche Gestaltung zu erzielen.

Begonnen wurde dann mit den umbau-

arbeiten der Herrengasse im August

2008. Bis Mitte November konnten die

ersten Bauabschnitte im östlichen

Bereich abgeschlossen werden. ende

August 2009 fand die erneuerung ihren

Abschluss. Auch die Westseite und der

Mittelteil erstrahlen seitdem in neuem

Glanz. Die Investitionssumme von rund

zwei Millionen euro für die insgesamt

4.460 Quadratmeter Fläche hat sich für

die Stadt Graz gelohnt.

umfaNG der BaumaSSNahmeN

Im zuge der Sanierung erhielten die

Gehwege zwischen landhausgasse und

Hans-Sachs-Gasse einen neuen Pflas-

terbelag, und auch zwischen den Stra-

ßenbahnschienen und den Außenwän-

den der anrainenden Geschäftshäuser

wurden Pflastersteine verlegt.

Doch auch in der tiefe fanden umfang-

reiche Veränderungen statt: Alte lei-

tungen der telefon-, Gas-, Wasser- und

Stromversorgung sowie der Kanalisa-

tion, zum teil bereits 100 Jahre alt,

konnten im zuge der Neugestaltung

ersetzt werden.

Wechselnde oberflächen-

bearbeitungen beleben die

neue Herrengasse am Boden.

Die präzise Vorbereitung

des Granitbelags sorgt für

ein gelungenes erschei-

nungsbild.

Page 48: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

Plätze

48 STEIN TIME 1 I 13

NaturSteiN

Die alten Gneisplatten wurden auf rund

4.000 Quadratmetern ersetzt durch

Pflasterplatten aus Hartberger Granit

mit geflammter trittfläche, restflächen

sandgestrahlt, in zwölf zentimetern

Stärke und verschiedenen Formaten.

Sie gewährleisten hohe trittsicherheit

auch bei nassem Wetter und im Winter,

bieten also eine deutlich höhere Belast-

barkeit als der vorherige Stein. Der Gra-

nit stammt aus dem Waldviertel und ist

frostbeständig sowie weitgehend resis-

tent gegen tausalz.

Außerdem fanden 800 laufende Meter

Muldensteine aus demselben Material

in verschiedenen Formaten, allseitig

sandgestrahlt, am unterlager mit Gitter-

streifen, Verwendung sowie rillen-

platten und 200 tonnen Kleinsteine

aus Hartberger Granit in den Größen

9 x 9 x 9 zentimeter und 4 x 6 zenti-

meter.

Der letzte teil der Neugestaltung

bestand aus dem ersetzen der Asphalt-

decke zwischen den Straßenbahnschie-

nen mit Hartberger Granitplatten und

-pflastersteinen. Das Material wurde in

kunststoffvergütetem einkornbeton mit

kunststoffvergütetem zementfugenver-

guss, einem innovativen und haltbaren

Verlegeverfahren, verarbeitet. Diese

Arbeiten wurden nachts durchgeführt,

um den Betrieb der Straßenbahn so

wenig wie möglich zu beeinträchtigen.

Auch die sechs neuen Sitzbänke in der

Herrengasse sind aus dem Waldviertel-

Stein gearbeitet. Sie werden von den

Besuchern der Flaniermeile gerne

genutzt.

Die neue Herrengasse ist ausgestattet

mit einem Blindenleitsystem und wartet

an vielen Stellen mit barrierefreien

zugängen zu den angrenzenden laden-

geschäften auf. Das attraktive erschei-

nungsbild wird unterstützt durch innova-

tive, schlanke Müllsäulen aus edel-

stahl, deren Sammelbehälter in den

Boden eingelassen sind. So wird das

moderne Stadtbild unterstützt und die

Straße langfristig sauber gehalten. n

Der teerbelag zwischen den

Straßenbahnschienen wurde

durch ein Kleinsteinpflaster

aus Hartberger Granit ersetzt.

Page 49: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

49

Bauherr

Stadt Graz

arChiteKt

Architekt zt GmbH, Markus Pern-

thaler, Marienplatz 1, 8020 Graz

NaturSteiNlieferaNt

Poschacher Natursteinwerke,

4222 St. Georgen b. linz

NaturSteiN

4.000 m² Pflasterplatten aus Hart-

berger Granit, trittfläche geflammt,

restflächen sandgestrahlt, in ver-

schiedenen Formaten

800 lfd. M. Muldensteine aus Hart-

berger Granit allseitig sandgestrahlt,

am unterlager Gitterstreifen, in ver-

schiedenen Formaten

200 t Kleinsteine aus Hartberger

Granit, 9 x 9 x 9 cm und 4 x 6 cm

Sitzsteine und rillenplatten aus Hart-

berger Granit

Das große Format der

Granitplatten passt zur

Dimension des Haupt-

platzes.

Die raue sandgestrahlte ober-

fläche garantiert hohe tritt-

sicherheit bei jeder Witterung.

Page 50: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

Garten

50 STEIN TIME 1 I 13

Kleine Wasserfälle beleben

jeden Bachlauf.

Page 51: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

51

Ein Bachlauf lEBt von dEr

SprunghaftigkEit, die dem Wasser

eigen ist. Kleine angestaute Becken mit

geschickt gesetzten Überlaufsteinen,

engpässe für »Stromschnellen« und

wenige, dafür großzügig angelegte

Kurven sorgen für einen abwechslungs­

reichen Wasserlauf. Das verwendete

Steinmaterial hat dabei einen ent­

scheidenden einfluss. Bei einer sanft

geneigten Wiese passen runde Find­

linge und Schotter in abgestuften Korn­

größen oft besser als kantige Stein­

blöcke. Steht ein steileres Gelände zur

Verfügung, schaffen kantige Steine

eine raue, schroffere atmosphäre, die

an einen Gebirgsbach erinnert. Stein­

brüche und Kiesgruben sind eine gute

Quelle, geeignetes Material für spekta­

kuläre Wasserfälle und begleitende

Steinblöcke für das Ufer zu erwerben.

Brücken aus natursteinplatten, mit

Farnen, Gräsern und Blütenstauden

begrünte Inseln oder gut ausgesuchte

Ufergehölze wie Drehweiden bilden die

raffinierte Kulisse, die den Betrachter

Umwälzpumpe, abdichtungsplane und

Mörtel vergessen lassen.

Ein klarEr fall fürS WaSSEr

Spektakulär können Becken oder Bio­

tope mit einem Wasserfall verbunden

werden. niveauunterschiede werden mit

natursteinmauern überbrückt. eine

überhängende Felsplatte erzeugt einen

eindrucksvollen, tosenden Sturz des

Wassers. Imposant sind auch mit

Steinblöcken in verschiedenen Fallhö­

hen angelegte Kaskaden. Ganz anders

bewegt sich Wasser, das über eine

Spielerisches element: Kieselsteine

bilden einen farbenfrohen ring um

den auslauf eines Quellsteins.

Große Felsen und ein mit Kieselsteinen

ausgepflastertes Bachbett machen den

Zauber dieser anlage aus.

rauschende Kaskaden über Stein­

stufen, stille Wirbel im gemächlich

schlängelnden Wiesenbach oder

aufbrausende Fontänen in einem

Becken – Wasser lässt sich bei der

Gestaltung eines Gartens universell­

verwenden.

in StEin gEBEttEt Von DanIel BöSWIrth

Page 52: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

Garten

52 STEIN TIME 1 I 13

Über diese mächtigen Kaskaden

werden zwei teiche verbunden.

eine hochaufragende,

tropfende Steinsäule

zieht die Blicke auf sich.

Page 53: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

53

einen Garten kreuzen, einen Sitzplatz

umfließen oder auch als zentrales

Gestaltungselement verwendet werden.

QuEllStEinE im kiESBEEt

In einem Becken, am Ufer eines

Schwimmteiches oder als Ursprung für

einen Bachlauf setzt ein Quellstein

einen markanten Blickpunkt. Vor allem

kleinen Gartenanlagen eröffnen sich

dadurch neue Gestaltungsmöglich­

keiten. Schattige Innenhöfe verwandeln

sich an heißen Sommertagen durch

das Glucksen, Sprudeln und Plätschern

in kleine oasen. als interessante Quell­

steine mit ungewöhnlichen Wasserläu­

fen lassen sich plattig geschichtete,

Wassertreppe mit überhängenden Stu­

fenplatten – sogenannten Überfällen –

strömt. ein breiter, glasklarer Wasser­

vorhang verleiht solch formal geprägten

Wasserfällen einen besonderen reiz.

ein schmaler Wasserkanal entlang einer

treppenanlage, in dem fast geräuschlos

ein dünner, glitzernder Wasserfilm kaum

merklich vorbeifließt, ist die sanfteste

Variante eines »Wasserfalls«. ruhiger

geht es zu, wenn Wasser über Pflaster­

rinnen oder abgestufte Becken mit klei­

nen niveauunterschieden gleitet. Dabei

muss der Wasserlauf nicht schnurge­

rade sein. ausgemeißelte Steinrinnen

leiten Wasser auch spiralförmig ab.

Solche ruhigen Inszenierungen können

Kühles nass aus der

Wand: Wasserfall aus

hartberger Granit.

ein Wasserfall bringt

Zirkulation in den

Schwimm teich hinein und

wirkt sich positiv auf die

Wasserqualität aus.

Page 54: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

Garten

54 STEIN TIME 1 I 13

Zentimetern nebeneinander angeord­

net. Verdeckt in den Spalten laufen die

Zuleitungsrohre mit den Düsen für den

feinen nieselregen.

WaSSEr auS dEr Wand

Wandbrunnen schaffen eine angenehme

atmosphäre und lockern monotone

Mauern auf. ein gemauerter Wandbrun­

nen mit plätscherndem Wasser schwall

lässt sich auch in einer nische am

Balkon oder auf einem Dachgarten

verwirklichen. Die Fallhöhe des Was­

sers sollte allerdings nicht zu hoch

gewählt werden, um den Spritzwasser­

verlust niedrig zu halten. Um Spritz­

wasser im großen Stil handelt es sich

bei Wasserglocken, Springfontänen

und Fächerstrahlern. effektdüsen

schaffen zauberhafte Wasserbilder.

Sehr gut lassen sich diese spektaku­

lären Inszenierungen auf einem nüch­

ternen, kargen Steinfeld präsentieren.

In farbiges licht gerückt verwandeln

sie sich abends in ein glitzerndes

Feuerwerk bunter tröpfchen. n

etwa zwei Meter hohe Steinsäulen ver­

wenden. Durch die vielen kleinen Über­

hänge, die sich aus den einzelnen

Schichten ergeben, fließt das Wasser

nicht in einem Schwall darüber, son­

dern bildet viele kleine tröpfchen, die

zu Boden fallen. Manchmal passen

maschinell bearbeitete Quader, Würfel

oder Kugeln aus Granit besser in

formal geprägte Gärten als natürlich

gewachsene Formen. Der Durchmesser

des Bohrloches bestimmt wesentlich, in

welcher Gestalt das Wasser zutage tritt.

Kleine öffnungen und eine starke Pum­

penleistung bewirken, dass statt des

Sprudelns kleine Fontänen hervorschie­

ßen. Praktischerweise werden hierfür

regelbare Umwälzpumpen verwendet.

einen anderen effekt ergibt unter

hohem Druck und mithilfe fein zerstäu­

bender Düsen erzeugter künstlicher

nebel. Solche nebelsteine lassen sich

mit großen Granitblöcken verwirklichen.

ein quaderförmiger Block wird in zwei

bis drei Platten gespalten und senk­

recht mit einem abstand von fünf

Überlaufsteine

bringen Dynamik

in jeden Bachlauf.

Der Wasserlauf fließt unter

dem Sitzplatz durch.

Zwischen Felsblöcken

erzeugen Zerstäubungs­

düsen Wolken aus feinen

Wassertröpfchen.

Page 55: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

SCHREIBER & PARTNERNATURSTEINE GMBH

Johannessiedlung 1 • A-2170 Poysdorf • Tel. +43 (0)2552 / 2400Fax: DW 6 • E-Mail: [email protected]

Internet: www.sp-natursteine.at

Page 56: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

Bei Pflasterflächen im Garten oder Natursteinmauern in Biotopen sorgen Kalkausblühungen der eingesetzten Mör-tel oder Betone oft für einen unschönen Anblick und eine geringe Lebensdauer. Die Kalkausblühungen hinterlassen Ablagerungen auf der Folienabdichtung. Darüber hinaus erzeugen sie einen höheren Reinigungsaufwand und zu hohe pH-Werte. Abhilfe schaffen die eigens für den Schwimmteich entwickelten Produkte von Baumit wie Baumit Stein-Mörtel plus oder Baumit TeichBeton plus, die aufgrund ihrer Produktzusam-mensetzung dauerhaft kalkausblühungs-frei und frostbeständig sind.Damit Terrassen und gepflasterte Gar-tenwege und Außenflächen dauerhaft attraktiv und funktionstüchtig bleiben, ist die richtige Produktwahl bei der Errich-tung ausschlaggebend. So muss der verwendete Bettungsmörtel immer drain-

fähig und damit wasserdurchlässig sein. Dringt dennoch Wasser in die Unterkonstruktion ein oder steigt Feuchtigkeit zur Oberfläche auf, zeigen sich diese Schäden oft erst nach eini-gen Jahren. Um das zu vermeiden, gibt es den Baumit PflasterDrainmörtel GK4 plus. Man kann ihn für das Ver-legen von Pflastersteinen und -platten einsetzen, er verhindert Staunässe im Mörtelbett, ist spurrillenfest und ver-meidet Feuchtigkeitsschäden. Für das Verkleben von Pflaster- und Naturstein-platten hat Baumit den Baumit Stein-Kleber plus entwickelt. Er ist ebenfalls kalkausblühungsfrei und hoch frostbe-ständig. Alle Baumit-plus-Produkte sind als Sackware erhältlich und leicht zu verarbeiten. Den Baumit Steinmörtelund Teichbeton plus gibt es zusätzlichlose im Silo.www.baumit.com

Kalkfrei im Teich und bei Außenflächen Speziell gegen Kalkausblühungen im Schwimmteich und bei Außen-flächen hat Baumit eine weltweite Innovation entwickelt: die kalkaus-blühungsfreien plus Produkte.

VÖN INTERN

Ungestört den Garten genießen: Die kalkaus-

blühungsfreien plus-Produkte von Baumit ent-

sprechen allen ökologischen Anforderungen.

Page 57: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

57

Für die Zukunft gestalten.

Streitfeldstraße 35, D-81673 München Postfach 80 04 09, D-81604 München Fon +49 89/43 60 05-194, Fax +49 89/43 60 05-113 E-Mail: [email protected] Internet: www.s-stein.com

Chefredaktion: Willy Hafner (verantw. für den redaktionellen Inhalt, Anschrift: Scheyerner Weg 1, D-80638 München), Fon +49 89/17 80 96 58

Redaktion: Gertrud Halas, Fon +49 89/43 60 05-186 Ariane Suckfüll, Fon +49 89/43 60 05-124 Gabriele Oldenburg (Geschäftsführende Redakteurin), Fon +49 89/43 60 05-194 Richard Watzke, Fon +49 86 54/67 02 03

Ständige Mitarbeiter: Jörg Stephan, München; Anne-Marie Ring, München

Gestaltung: allegria | design, Oppermann, München www.allegriadesign.de

Zu beziehen bei: Vereinigung Österreichischer Natursteinwerke/ Steinzentrum Hallein, Salzachtalstraße 24, 5400 Hallein, Fon +43 62 45/8 12 74 Mobil +43 6 64/5 45 09 14

Erscheinungsweise: 2 x jährlich

Verlag Georg D.W. Callwey GmbH&Co. KG Streitfeldstraße 35, D-81673 München Postfach 80 04 09, D-81604 München Fon +49 89/43 60 05-0 Fax +49 89/43 60 05-113 Internet: www.callwey.de

Persönlich haftende Gesellschafterin: Georg D.W. Callwey Verwaltungs-GmbH

Alleiniger Gesellschafter: Helmuth Baur-Callwey, Verleger in München

Kommanditisten: Helmuth Baur-Callwey und Dr. Veronika Baur-Callwey, Verleger in München; Dr. Marcella Prior-Callwey und Dominik Baur-Callwey, Geschäftsführer in München

Geschäftsführer: Dr. Marcella Prior-Callwey, Fon -165 und Dominik Baur-Callwey, Fon -159

Herstellungsleitung: Alexander Stix, Fon -167, Fax -164

Druck, Bindung: Kessler Druck + Medien, Michael-Schäffer-Straße 1, D-86399 Bobingen

Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzel-nen Beiträge und Abbildungen sind ur heber recht lich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Ur heber rechtsgesetzes bedarf der Zustimmung des Verlages. Erfüllungsort und Gerichtsstand: München

Redaktion

Verlag

Herausgeber & Abonnementservice

Österreich

Seit März 2012 läuft die Montage der VÖN-Steinmustertafeln an österrei chischen HTLs und Hoch-schulen auf vollen Touren. 14 Tafeln hängen bereits zwischen Rankweil und Mödling, vier weitere Tafeln folgen in den kommenden Wochen. Damit ergänzt die Vereinigung Öster-reichischer Natursteinwerke ihr Enga-gement in der Bewerbung der öster-reichischen Natursteinvorkommen bei angehenden Entscheidungs-trägern im Bausektor. Die Mustertafel ergänzt die Vortrags-reihe »Faszination Naturstein«, die 2005 im Auftrag der VÖN erarbeitet und seitdem mehrfach aktualisiert wurde. Der Vortrag stellt Naturstein als öko-logischen und ökonomischen Natur-Werkstoff in den Vordergrund. Anhand großformatiger Fotos lernen die Schüler und Studenten die gestalterischen und technischen Möglichkeiten des Materials kennen. In Österreich aus-geführte Projekte der Bereiche Tiefbau, Hochbau, Innenausbau, Wellness und Platz gestaltung stehen im Mittelpunkt der Präsentation.

Naturstein-Wettbewerb

Der von der VÖN seit 2008 durchgeführte HTL-Natursteinpreis ergänzt die HTL-Vorträge und zeichnet innovative, nutzerorientierte Projekte aus Natur-stein im Innen- und Außenbereich aus. Durch den Wettbewerb werden HTL-Schüler intensiv mit den gestalterischen und konstruktiven Möglichkeiten von Naturstein vertraut gemacht. Prämiert werden die Einreichungen als Einzel- oder Gruppenarbeiten von Vertretern der HTL, externen Architekten und Mitgliedern der VÖN.

HTL-Mustertafeln

Stein zum Anfassen

Fotonachweis: Titel: ???; Breitwieser, S. 4-7; Richard Watzke, S. 4-7, S. 14-18, S. 34-39; Melanie Seidl, S. 4-7; WKÖ/Skills-Austria 2012, S. 4-7; Wolf-Dieter Gericke, S. 8-12, S. 20-24; Rainer Mader, S. 26-29; Stefan Meyer, S. 30-33; stogmbh/schellander, S. 34-39; Quirrenbach GmbH, S. 35; Schreiber & Partner Natursteine GmbH, S. 40-44; Poschacher Natursteinwerke GmbH & Co KG, S. 46-49; Daniel Böswirth, S. 50-54

Montage der Mustertafel an der BOKU in Wien:

Dr. Anita Drexel, Leiterin Fachbereich Land-

schaftsbau der BOKU Wien, Landschaftsarchi-

tekt DI Joachim Kräftner und Franz Doppler (v. r.)

Die 135 x 90 cm große Mustertafel zeigt 28 österreichische

Steinmuster mit ihren petrografischen Eigenschaften.

Page 58: Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013

M i t g l i e d s b e t r i e b e d e r V Ö N

Steinmetzbetriebe Franz Bamberger GmbH

Wr. Neustädter Straße 137–139, 2514 Traiskirchen, Tel. 0 22 52/80 52 10, Fax 8 53 52 www.marmorwelt.com, [email protected]

Gegründet 1953, etwa 130 Beschäftigte. Das moderne Maschinenequipment ermöglicht technisch und gestalterisch anspruchsvollste Natursteinarbeiten. Neben allen einschlägigen Steinmetzarbeiten liegt der Tätigkeitsschwerpunkt in der Ausstattung von Wohnungen und Hotels der Luxusklasse. Eigene Büros in Deutschland, Schweiz, Großbritannien und der Russischen Föderation.

Breitwieser GesmbH

casa sasso Steinmetz GmbH

Hochäckerstraße 11, 3430 Tulln, Tel. 0 22 72/6 45 01-0, Fax 6 45 02www.breitwieser-stein.at, [email protected]

Untere Landstraße 20, 4055 Pucking, Tel. 0 72 29/7 98 60, Fax 7 98 60 11 www.casa-sasso.at, [email protected]

Seit 1980 spezialisiert sich Breitwieser auf Naturstein. Auf einer Grundfläche von 6.500 m2 präsentiert das familiengeführte Steinmetz-Unternehmen 600 verschiedene Natursteine, die persönlich bei den Lieferanten vor Ort selektiert werden. Damit zählt Breitwieser heute zu Europas führenden Betrieben, die exklusiv Natursteine importieren, verarbeiten, versetzen und verlegen: Von Küchenarbeitsplatten über Böden, vom Garten bis zum Schlafzimmer.

Naturstein, Marmor und Granit sind Klassiker in allen Bereichen anspruchsvoller Architektur. Aus vielerlei Gründen. Hier begeistert die Ästhetik des natürlichen Materials. Dort inspiriert die Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten.Luxuriös, elegant, rustikal, modern. Was immer Ihnen zu Stein einfällt, casa sasso ist der richtige Partner zur fachmännischen Umsetzung Ihrer Ideen und Wünsche. Mit Komplettlösungskompetenz.

Höchster Qualität und Professionalität in der Verarbeitung von Naturstein hat sich der 1965 gegrün-dete Steinmetzmeisterbetrieb Wolfgang Ecker verschrieben. Klassische Arbeiten wie Fassadengestal-tung, Bodenbeläge oder Fensterbänke sind ebenso Bestandteil der handwerklichen Palette wie Arbeiten in der Denkmalpflege.

Komm. Rat. Johann Gersthofer Ges.m.b.H.

Marmor-Industrie Kiefer GmbH

Steinmetzmeisterbetrieb Wolfgang Ecker Ges.m.b.H.

Badener Straße 25, 2514 Traiskirchen, Tel. 0 22 52/52 22 40, Fax 52 22 47 www.ecker-stein.at, [email protected]

Schulstraße 4, 2632 Grafenbach, Tel. 0 26 30/3 71 13, Fax 3 71 13-19www.gersthofer.at, [email protected]

Wiestalstraße 10, 5411 Oberalm (Salzburg), Tel. 0 62 45/8 35 04, Fax 8 35 05 33 www.marmor-kiefer.at, [email protected]

Seit 1902 bürgt die Firma Gersthofer für höchste Qualität in der Natursteinverarbeitung und verbin-det das traditionelle Handwerk mit modernster Technologie und Leidenschaft für Steine. Ausfüh-rungen von Steinmetz- und Kunststeinarbeiten für innen und außen (Boden- und Stufenbeläge, Fassaden, Küchenarbeitsplatten etc.).

Mit 38 Mitarbeitern gewinnt und verarbeitet die Marmor Kiefer Marmorvorkommen aus eigenen Steinbrüchen in Adnet und am Untersberg. Verarbeitet wird auch Gollinger Konglomerat. Ein Viertel der Produktion wird exportiert. Wichtige Bereiche sind die Denkmalpflege und der hochwertige Innenausbau.

Kienesberger Steinmetzmeister GmbH & Co. KG

Seit drei Generationen bearbeiten wir Naturstein auf höchstem Niveau. Die Liebe zum Material, eine moderne Produktion und die handwerklichen Fähigkeiten der Mitarbeiter sind unsere Grundlage. Damit schaffen wir Unikate. Mit Kalkstein aus unserem eigenen Steinbruch im Salzkammergut und aus allen weltweit verfügbaren Natursteinen.

Au 17, 4707 Schlüßlberg, Tel. 0 72 48/6 82 95, Fax 6 82 95-7www.kienesberger-stein.at, [email protected]

Josef Kogler Natursteinbruchund Schotterwerk GmbH

Steinweg 2, 9554 St. Urban, Tel. 0 42 77/82 41, Fax 82 41-11www.kogler-natursteinwerk.at, [email protected]

Der Blau-Grüne Carat, ein Naturstein von hoher Qualität, abgebaut im eigenen Steinbruch in St. Urban, ist das Herzstück der Produktpalette der Firma Kogler Naturstein. Das 1954 gegründete Unternehmen bietet ein umfassendes Angebot an Naturstein-Produkten für den Innen- und Außenbereich. Moderne Technologie und erfahrene Handwerker garantieren die Produktqualität.

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Büro Natursteinvereinigung: Salzachtalstraße 24, A-5400 Hallein Tel. und Fax 0 62 45/81 274 Mobil 06 64/54 50 [email protected]

Johannessiedlung 1, 2170 Poysdorf, Tel. 0 25 52/24 00, Fax 24 06www.sp-natursteine.at, [email protected]

Lauster Naturstein GmbHNatursteinwerke

Krastaler Straße 28, 9541 Einöde b. Villach, Tel. 0 42 48/27 82, Fax 20 17www.laustersteinbau.de, [email protected]

Lauster gewinnt und verarbeitet Naturstein seit über 200 Jahren. Das Unternehmen war maß-geblich an der Entwicklung der zeitgenössischen Fassadentechnik beteiligt. Zurzeit gewinnt das Unternehmen in eigenen Steinbrüchen im Krastal in Kärnten den kristallinen Marmor Krastaler Marmor und in Osttirol den Serpentinit Tauerngrün und den Chloritschiefer Dorfergrün.

SCHREIBER & PARTNERNATURSTEINE GMBH

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Schreiber & Partner Natursteine GmbH

Unser Unternehmen pflegt die traditionelle Steinmetzkunst und erhält das Wissen für die Zukunft. Mit moderner Technik formen wir zeitgemäße Architektur in Stein. Kulturbauten restau-rieren wir mit handwerklichem Können. Steinmetzmeister und bestens ausgebildete Techniker unterstützen Sie bei der Verwirklichung Ihrer Visionen. Wir bieten anwendungsgerechte Materi-alauswahl und normkonforme Umsetzung in allen Anwendungen.

Poschacher Natursteinwerke GmbH & Co. KG

Seit 1839 steht der Name Poschacher für die perfekte Verarbeitung von Naturstein. In acht österreichischen Steinbrüchen werden die Granite Neuhauser, Herschenberger, Gebhart-ser, Aalfanger, Hartberger und Schremser sowie der Chloritschiefer Pannonia Grün abgebaut und von über 200 Mitarbeitern in modernsten Anlagen zu einer Vielzahl an Produkten verarbeitet.

Steinmetzunternehmen Reinisch GmbH

Stein Reinisch ist ein ISO-zertifizierter Betrieb – Mitarbeiter werden laufend geschult, individuelle Arbeiten werden professionell geplant und ausgeführt. Wir bieten Ihnen Komplettlösungen – alles aus einer Hand. In unseren neun Filialen und im Werk sind Sie immer herzlich willkommen. Der Betrieb wurde 1985 gegründet und zählt heute zu den größten Betrieben in der Steiermark.

Sölker Marmor GmbH

Der Ursprung des Sölker Marmors liegt mehr als 350 Millionen Jahre zurück. Sein hohes Alter und seine spezifische Entstehungsgeschichte machen ihn zu einem der hochwertigsten Marmore der Welt. Die Firma Sölker Marmor mit ihren 40 Mitarbeitern hat sich auf den Abbau und die Veredelung des im Sölktal gewonnenen edlen Natursteins spezialisiert.

Poschacherstraße 7, 4222 St. Georgen, Tel. 0 72 37/33 33, Fax 33 33 44 4www.poschacher.com, [email protected]

Hainsdorf 8, 8421 Wolfsberg, Tel. 0 31 84/24 08-0, Fax 24 08-24www.stein.at, [email protected]

Reith 279, 8961 Kleinsölk, Tel. 0 36 85/2 22 16-0, Fax 2 22 16-19www.soelker.at, [email protected]

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