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Magazines - page 9 Prix mm 1/1 page 1/1 page 1/1 page CH n/b 2 couleurs 4 couleurs

Saison-Küche, Gesamtausgabe 18 000 18 000 18 000

Schöner Wohnen 5 900 7 050 8 800

Schweiz. Beobachter 14 578 16 490 20 400

Schweizer Bauer * 1,30 5 720 6 050 6 195

Schweizer Familie 15 815 15 815 15 815

Schweizer Hausapothke 11 705 13 577 14 279

Schweizer Hausapotheke /Pharmacie chez soi/ Gesamt. 13 770 15 973 16 799

Schweizer Illustrierte Tarifentscheid Mitte Oktober

Schweizer Revue 18 000 19 800 19 800

Sélection du Reader's Digest Décision tarif fin octobre

Smash Tennis Magazine 4 414 5 304 7 084

Sonntag 2 200 3 450 4 100

Sonntag / Leben & Glauben / Kombi 3 740 5 865 6 970

Sport 2,20 8 955 10 107 12 411

Technische Rundschau Tarifentscheid Ende Oktober

Tele Tarifentscheid Mitte November

Télé Top Matin Décision tarifaire ouverte

Teleclub 5 800 6 300 6 800

Terre & Nature Décision tarif fin septembre

Ticino 7 * 8 673 9 598 11 448

Tier, Das 3 600 4 680 6 900

Tierwelt 1,20 1 994 2 364 3 105

Töff Tarifentscheid offen

Touring, deutsche Ausgabe 16 224 19 915 23 947

Touring, édition française 8 448 10 680 13 262

Touring, édition italienne 4 474 5 750 7 051

TR 7 * 5 750 7 050 9 650

TV 8 3 296 4 944 5 715

TV guide Décision tarifaire ouverte

TV Top Combi Décision tarifaire ouverte

TV täglich 17 900 21 010 23 940

UFA-Revue, deutsche Ausgabe 5 990 6 590 7 490

UFA-Revue, édition française 1 840 2 440 3 340

UFA-Revue, Gesamtausgabe 7 075 7 675 8 575

Vinum, deutsche Ausgabe 4 560 5 465 7 200

Wir Eltern * 5 000 7 000 9 000

Zeitlupe 4 100 4 540 5 420

* Bruttopreise: Rabattansätze noch nicht bestimmt* Prix bruts: le taux du rabais n'est pas encore défini

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sung des Tiefenwassers mit Sauerstoffsowie mit seeexternen Massnahmen

(Abwasserreinigung, landwirtschaftli-che Beratung) auf heute unter 50 mgP/m3 reduziert werden. Der Grenzwertvon 20–30 mg P/m3 für mesotropheStillgewässer ist aber noch nicht er-reicht. Der Sempachersee erhält heutenoch eine jährliche Phosphatfracht vonca. 15 Tonnen. Diese stammt zu über80% aus der Landwirtschaft, vor allembei Starkregenereignissen. Die Frachtmuss auf 11 Tonnen reduziert werden,damit sich der See wieder selber regu-lieren kann. Mit dem Phosphorprojektnach Art. 62a Gewässerschutzgesetzsoll dieses Ziel innerhalb von 10 Jahrenerreicht werden. Retentionsweiher sindeine der Massnahmen im Rahmen die-ses Projektes.

PFLANZENBAU

52 UFA-Revue 10/00

Rolf Heinisch,Zentrum für angewandte Ökologie Schattweid,6114 Steinhuserberg

Josef Blum,Fachstelle für Ökologie,6210 Sursee

Hohe Nährstoffausträge aus derLandwirtschaft sind problema-tisch und unerwünscht. Die dar-

aus resultierenden Nährstoffeinträge inGewässer gilt es mit einfachen und in-telligenten Systemen zu minimieren.Eine Methode dazu – die Anlage vonStillgewässern in Form von Retentions-weihern, wird Ihnen im folgenden Arti-kel vorgestellt.

Hohe Belastungen Im intensiv be-wirtschafteten Schweizer Mittellandsind Belastungen der Oberflächenge-wässer und des Grundwassers durchStoffeinträge aus der Landwirtschaft zuverzeichnen. In den Luzerner Mittel-landseen erfolgte in den 70er und 80erJahren eine starke Phosphoranreiche-rung. Die Phosphorkonzentration imSempachersee erreichte 1985 ein Maxi-mum von 165 mg P/m3. Diese konntedurch aufwendige seeinterne Massnah-men wie Zwangszirkulation und Bega-

NÄHRSTOFFAUSTRÄGE in diverse Gewässer verursachen vielen Landwirten immer wieder Kopfzerbrechen. Mit einfachen Systemen können jedoch diese Austräge minimiertoder gar unterbunden werden.

Nährstoffrückhalt mittels Retentionsweihern

Eine Schulklasse bei der Bepflanzung des Sandfilters.

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Wozu Retentionsweiher? DieNährstoffbelastung des Agrarökosy-stems und angrenzender Ökosysteme istoft eine Folge der Übernutzung desLandschaftshaushaltes durch die Land-wirtschaft und hat ihre Ursache in derMissachtung stoff- und wasserhaushalt-licher Kreisläufe. Eine Möglichkeit zurFörderung eines natürlichen und ausge-glichenen Wasserhaushaltes ist die An-lage von offenen Wasserflächen und dieWiederherstellung von Feuchtgebieten,

UFA-Revue 10/00 53

PFLANZENBAU

für Ökologie in Auftrag gegebenen Stu-die (KUNZE S. 1998; Gewässerschutzin der Landwirtschaft durch die Anlagevon Retentionsbecken zur Phosphorfi-xierung) wurden im Einzugsgebiet derKleinen Aa 24 potentielle Standorteausgeschieden. 1999 wurde auf einemdieser Standorte die erste Pilotanlage –der Retentionsweiher Sonnhof – er-stellt, wo zurzeit die Eawag intensiveMessungen des tatsächlichen Wir-kungsgrades durchführt. Mit ersten Er-gebnissen dieses Monitorings ist imSpätherbst 2000 zu rechnen. Im Som-mer 2000 wurde im Einzugsgebiet desSempachersees in der Gemeinde Neu-enkirch ein weiteres Retentionsbecken(Hungerbühl) realisiert und ein drittesbefindet sich in der Planungsphase.

Funktionsweise Das in den Reten-tionsweiher geleitete phosphorbelasteteOberflächen- und Drainagewasser sollwährend einer optimalen Aufenthalts-zeit von 10 Tagen durch das Selbstreini-gungspotential im Retentionssystemgereinigt, teilweise versickert und dannvia Auslaufrohr und Kontrollschacht inden Vorfluter abgeleitet werden. ZuNutzen macht man sich dabei die Reini-gungsleistung der Gewässerfauna und -flora (Plankton, Bakterien, Makro-phyten) durch Ab-, Um- und Einbauvon Nährstoffen wie Stickstoff undPhosphor in die Biomasse. Wichtigsteund effektivste Lebewesen zur biologi-schen Fixierung von Phosphor sind Mi-kroorganismen (Bakterien). Zusätzlichwerden Nährstoffe in den Sedimentendes Retentionsbeckens fixiert bzw. che-misch gefällt und absorbiert.

Bauweise am Beispiel Retentions-weiher Sonnhof Drainageleitun-gen aus einem Einzugsgebiet von unge-fähr 20 ha, die bisher direkt in den Vor-fluter entwässerten, wurden gekapptund durch ein zweiteiliges, 2400 m2

grosses Retentionsbecken geleitet (sie-he Schema Retentionsweiher Sonnhof).Der ca. 0,5 m mächtige humose Hori-zont und die Anmoorschichten wurdenabgetragen bzw. zur Seite geschoben,um eine sekundäre Eutrophierung (un-erwünschte Zunahme von Nährstoffen)des Weihers zu verhindern. Das Unter-grundsubstrat aus schluffigem Lehm(geringe Durchlässigkeit) machten eine

Untergrundabdichtung hinfäl-lig. Zwischen den beiden Becken wurdeein flacher Damm geschüttet (Sandfil-ter), der im unteren Bereich dicht, imoberen durchlässig ist und im Hochwas-serfall überstaut wird. Das Freibord vongut 20 cm garantiert einen Wasser- undNährstoffrückhalt im Starkregenereig-nis. Bei extremer hydraulischer Bela-stung des Retentionsbeckens leitet einNotüberlauf als Ergänzung des Ablauf-rohres die überschüssige Wassermengedirekt in den Vorfluter.

Nutzung von Synergien Der Re-tentionsweiher Sonnhof vermag alsmultifunktionales System, nebst demNährstoffrückhalt noch folgende wich-tige Aspekte im Landschaftshaushalt zuerfüllen:

Biotopfunktion: Alle Feuchtgebietewie Gräben, Tümpel und Weiher sindwichtige und schützenswerte Lebens-räume für Tiere und Pflanzen. Durch diestarke Abnahme von Feuchtgebietensind viele Amphibien und Lurche in derSchweiz gefährdet oder vom Ausster-ben bedroht. Der Weiher Sonnhof ver-

Retentionsweiher Sonnhof mit Informationstafel.

Die beiden RetentionsbeckenHungerbühl kurznach der Fertig-stellung.

Schema Retentions-weiher Sonnhof.

die den überschüssigen Abfluss spei-chern und die Nährstoffe im lokalenStoffkreislauf zurückbehalten. Mannutzt dabei die Funktion von Feuchtge-bieten als natürliche Nährstoffsenken.

Stand der Planung Im Zuge derSanierung des Sempachersees wurdeerstmals das System von Retentions-weihern zum Phosphorrückhalt geprüft.In einer von der kantonalen Fachstelle

Einlauf

Damm/Sandfilter

Becken 1

Becken 2

Kontrollschacht

Auslauf

Vorfluter

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PFLANZENBAU

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Anlagen werden Rohrkolben (Typha la-tifolia) – ein hochwertiger Rohstoff zurDämmstoffherstellung (Wärmeisolati-on) – produziert und gleichzeitig Nähr-stoffe gebunden und zurückbehalten.Für die Landwirtschaft ergeben sich da-durch neue Einkommensmöglichkei-ten. Im Donaumoos (D) wird seit dreiJahren die erste Pilotanlage betrieben,in der Schweiz ist eine Anlage in derGemeinde Schötz in Planung (Regen-rückhalt), für eine weitere findet zurZeit eine Standortsuche statt (Nach-klärung von gereinigtem Kläranlagen-abwasser). ■

fügt mit seinen Flachuferzonen, Puffer-flächen, Extensivwiesen und Steinhau-fen über wichtige Biotopstrukturen fürdie Besiedelung durch Flora und Fauna.

Hochwasserschutz: Durch die Spei-cherung des Abflusses in Feuchtgebie-ten oder Retentionsbecken werdenHochwasserwellen gekappt, ausgegli-chen und die Grundwasserspeisung so-wie der Basisabfluss wird erhöht. Soverfügt der Weiher Sonnhof bei Nor-malwasserstand über eine Retentions-kapazität von 550 m3.

Erholungsfunktion: Feuchtgebietesind attraktive Erholungsräume in unse-rer Kulturlandschaft. Die offene Wasser-fläche trägt zur Steigerung des Struktur-reichtums und der Erholungsattraktivitätbei. Am Weiher Sonnhof erläutert eineInfotafel die Funktionsweise des Sy-stems und ein kleiner Kiesplatz mit Sitz-

gelegenheiten dient dem Erholungs-suchenden als Ort der Ruhe und

Entspannung.

Win-Win Situation NachhaltigeSysteme sind langfristig konzipiert undstreben Lösungen an, die mehreren Ak-teuren Nutzen bringen (Win-Win Situa-tionen). Wer profitiert nun vom SystemRetentionsweiher? Hauptgewinner istsicherlich der Landwirt. Er «opfert» einProzent seiner Landwirtschaftsflächefür den Retentionsweiher, aber sein Ein-satz wird belohnt, indem er seine restli-chen Flächen intensiv weiterbewirt-schaften kann. Auf der Gewinnerseitesteht auch die öffentliche Hand, diemassiv an Infrastruktur und Kosten fürdie Seesanierung (Belüftung) spart.Frosch und Co. sind auch zufrieden. Aufsie wartet ein neues Feuchtgebiet, unddie lokale Bevölkerung freut sich überein attraktives Naherholungsgebiet.

Ausblick Als eine Möglichkeit derWeiterentwicklung von Retentionswei-hern hat das Zentrum für angewandteÖkologie Schattweid in den letzten Jah-ren auch das multifunktionale SystemRohrkolbenanlage propagiert. Als ko-stengünstige Alternative zu Regenrück-haltebecken können Rohrkolbenanla-

gen den Regenrückhalt gewähr-leisten. In diesen

Baudetail Überlaufbauwerk.

BegriffserklärungRetention: Rückhalt undSpeicherung von Niederschlags-wasser vor Ort.Retentionsweiher (Synonym:Rückhaltebecken, Rückhalte-weiher, Retentionsbecken): Systeme zur Retention vonNiederschlags-, Meteor- undDrainagewasser.Makrophyten: Mit blossemAuge sichtbarer pflanzlicherOrganismus.Sedimente: Bodenablagerungen.Mesotroph: Mittlerer Gehalt an Nährstoffen in Gewässern,noch ziemlich sauerstoffhaltig.