Zeitschriftenübersicht

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Zeitschriffeniibersicht. Monatsschrift for Psychiatrie und Neurologie. Herausgegeben von K. B o n h o o f o r. Verlag S. Karger, Berlin 1925. Band 59, Iteft 3/4. S t e r t z - Marbm Encephalitis und Katatonie. Verf. tritt fur eine w e s e n s mhflige Verschfedenheit der str und de~ o katatonen. Mot51iL~ts- stSrungen oin, die sich ~uch in v ersohiedenen Itirnregione~ a bspielen nnd verschiedene Systeme betre Schwierigkeiten de r Untersehes be- stehen besonders zwisehen stri~rer ,Statue ohne Hypertonie" und katatonem Stupor. Eine ech™ Rigidit~t ha~ Nerf. b e• letz,Ler niaht mehr gesehen seit Bekanntwerden des amyostatischen Synd Beim Amy(~sta& k.ommt die Erstarrung in e i n e r Haltung dadurch z~sta, nde, daB die Au deren voile Hinwendung auf je.de Einzelbewegung er ist, abgelenk~ wird, daB ferner zuweilen ein subkortikaler Reflexvorgang die FAnnahme besti'mmter V, orz~g~sLellungen befS•d.ert. Diese gewisserma~3en berechen- baren B,edingungen fehl.en durckaus bel der psyehomotorisch beding~e:n Katalepsie des Katatonikers. Wiehtig is~ .auch des Fehlen ,ein.e,s eigenflichen Negativisanus bei Eneephalitis. Auch di,e hyperkinetischen Erscheinungenn lasseia in beiden ]~eih.en trotz, gewisser B.el eine prinzipielle Trennung ~u. Die Hyperkinesen der Geisteskranken stehen in Parallele zu ihren ,spr~chlichoe Produkti,onen, dea DissozAa.ti,onen, Versehmelzung~.n, Neubildunffen, ,einf6rmig,en Wie.derholungen und deuten s,omit auf zentralen Sitz lfin. Potenti.ell ffestat~en die Hyperkmesen der Geisteskraaken geo. ~ntt k.o~p]izie,rte 'Zweekbew.egungen, w~hrend diese bel sehw,eren s t r i/~ r e n Hyperkinesen ausgesehlossen sind. Bei der Enc.ep,h~litis Iggt sich auf efile S.t6rtmg ira SubkorVex unte Erre,gvmg eines im fibrigen intakte.n k,ortikalml PsychomoLoriums sehli.eBen. Die Erfahrunsen b,ei Encephalitis a,ndoe sproe g,e.gen die Ann~hme eines subkortikalen Sitzes der Sehiz.ophrenie: Die bel j.e~er b.e~orz.uffte Erkrankung der S.ta~mmgaagli,en ruft keine d.e Sehizophremie .entspreehende StSrung hervor. J a c o b i - Jeta, ™ den Kalzimn- und Kalium-Blutserumspiegel bel katatonen Erregnngszast~nden, chronischen Schizophrenien und cholien ira Klimakterium. In Verfolgung der Untersuehungen ,:.on P 5 t z 1, E p p i n g,e r ~n,d tt e B, di.e zah]reiche Psychosen pharmak.ologise2a auf vag'oLon, und sympa.thikoton. Re~ktioner~, geprfift und dabei klimakterisohe, Mela,ne1~olien sy, katatono ErregungszusoEn.de und fortgoe ten, oe D.em.enti~ pra.ecox-Ffi,lle vagoton. "rea.gierend g,e~unden ha~~e~a, prfifte

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Zeitschriffeniibersicht.

Monatsschrift for Psychiatrie und Neurologie. Herausgegeben von K. B o n h o o �9 f o r.

Verlag S. Karger, Berlin 1925.

Band 59, Iteft 3/4.

S t e r t z - Marbm�8 Encephalitis und Katatonie. Verf. tr i t t fur eine w e s e n s mhflige Verschfedenheit der str und de~ o katatonen. Mot51iL~ts- stSrungen oin, die sich ~uch in v ersohiedenen I t i rnregione~ a bspielen nnd verschiedene Systeme betre�8 Schwierigkeiten de r Untersehes be- stehen besonders zwisehen stri~rer ,Statue ohne Hypertonie" und katatonem Stupor. Eine ech™ Rigidit~t ha~ Nerf. b e• letz,Ler niaht mehr gesehen seit Bekanntwerden des amyostatischen Synd�9 Beim Amy(~sta& k.ommt die Ers tarrung in e i n e r Hal tung dadurch z~sta, nde, daB die Au�8 deren voile Hinwendung auf je.de Einzelbewegung er �9 ist, abgelenk~ wird, daB ferner zuweilen ein subkort ikaler Ref lexvorgang die FAnnahme besti 'mmter V, orz~g~sLellungen befS•d.ert. Diese gewisserma~3en berechen- baren B,edingungen fehl.en durckaus bel der psyehomotorisch beding~e:n Katalepsie des Katatonikers. Wieht ig is~ .auch des Fehlen ,ein.e,s eigenflichen Negativisanus bei Eneephalitis. Auch di,e hyperkinetischen Erscheinungenn lasseia in beiden ]~eih.en trotz, gewisser B.el�9 eine prinzipielle Trennung ~u. Die Hyperkinesen der Geisteskranken stehen in Parallele zu ihren ,spr~chlichœ Produkti,onen, dea DissozAa.ti,onen, Versehmelzung~.n, Neubildunffen, ,einf6rmig,en Wie.derholungen und deuten s,omit auf zentralen Sitz lfin. Potenti.ell ffestat~en die Hyperkmesen der Geisteskraaken geo.�8 ~ntt k.o~p]izie,rte 'Zweekbew.egungen, w~hrend diese bel sehw,eren s t r i/~ r e n Hyperkinesen ausgesehlossen sind. Bei der Enc.ep,h~litis Iggt sich auf efile S.t6rtmg ira SubkorVex unte�9 Erre,gvmg eines im fibrigen intakte.n k,ortikalml PsychomoLoriums sehli.eBen. Die Erfahrunsen b,ei Encephalitis a,ndœ sprœ g,e.gen die Ann~hme eines subkortikalen Sitzes der Sehiz.ophrenie: Die bel j.e~er b.e~orz.uffte Erkrankung der S.ta~mmgaagli,en ruft keine d.e�9 Sehizophremie .entspreehende StSrung hervor.

J a c o b i - J e t a , ™ den Kalz imn- und Kalium-Blutserumspiegel bel katatonen Erregnngszast~nden, chronischen Schizophrenien und �9 cholien ira Klimakterium. In Verfolgung der Untersuehungen ,:.on P 5 t z 1, E p p i n g,e r ~n,d t t e B, di.e zah]reiche Psychosen pharmak.ologise2a auf vag'oLon, und sympa.thikoton. Re~ktioner~, geprfift und dabei klimakterisohe, Mela,ne1~olien sy,�9 katatono ErregungszusoEn.de und fortgœ ten, œ D.em.enti~ pra.ecox-Ffi,lle vagoton. "rea.gierend g,e~unden ha~~e~a, prfifte

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15 0 Zeitsehriftenfibersieht.

Verf. bel rien ,entspreohenden Krankhe i t e~ - - ~m ganzea 8 F~lle ~o~tlau,fend 2 mal wSchentlie,h 6 Wochen l ang - - den Kalzium- tmd Ka.lium-Blutserum- spie™ Bei k ataton,en Er regungszns t~nden und cl~ronischen F~llen von Sehizop~renie e~gaben sich KMzimn-Durchsehni t$swerte an der ,obe�9 Grenze der N orTa - - 10,44 mg pro 100 ccm, Kaliumwevte an der mlterel~ G~enze ,der Norm 19,2; bel k l imakte l%ohen Depressionen mi t t le re Kalzitwa- werte, da ™ hohe I™ V~rf. n i m m t ira L Fall vagoton., ira 2. FM1 syrnpathiko~onische Er regung an.

F 1 e s c h - Wien, Z u r M e e h a n i k und P a t h o g n o s t i k de r B a u e h m u s k e l n . W i 1 d e r - Wien, Z u r K a s u i s t i k des V e r s c h l a s s e s e i n z e l n e r H i rn -

s t a m m - A r t e r i e n . D,~taillier™ Mittei lung in 4 Fgtl, en. �9 M. M fi 11 e r - Mu, nsin™ Die S e n k u n g s r e a k t i o n de r r o t e n Blut-

k i i r p e r e h e n bel s c h i z o p h r e n e n Endzus tgnden . Unte r sunhung von 52 Fgllen. Schizophrene Endz;u,st~nde ha.be~ durchse 'hni t t l ieh eine mgi~ig a~e r deutlich erJ16hte S,enkungsg,esohwi~digk.eit; ,dor k.o�9 eine, g~6i~ere Anza, hl viel- leicht subnorma,ler Senkungswer t • vor. Keine Ab.hgngigkeit r e m Er- nghrun~szu,stand.

,S i L t i g - �9 Z n r t I 6 h e n l o k a l i s a t i o n de r t t i l e k e n m a r k s t u m o r e n . Mit tei lung zweier oper~ert.er Fglle. R~onsta.nt,ev typischer ' Wurz,elsehmerz b rauah t n ieh t .dureh direkt~en D,ruek des Tmno�9 a.uf die. betregfende YV'urzel be,ding~ zu sein�9 Der Tumo.r kann t ie �9 sitz,en, als der HShe des Wurzel- schmerz.es .entspriaht. Desgi. kann di,e S,ensibilitgs e inen hSheren Sitz vortgusch.en.

] 3 y e h o w s k i - - W a r s e ~ a u , Z u r F r a g e n a e h den B e z i e h u n g e n z w i s c h e n de r P s y c h e und dem w e i b t i c h e n G en i t a l sy s t em. Kurzer Ber icht fiber P,sychoanalyse bei e inem ansehe inenden Depressionsz.usta,nd mi t Zwangsgedanken .

I-I e n n i n g - Rostock-GehIsheim, Uber S t i r n h i r n - S y n d r o m e . 2 F'~lle mit Obduktionsbefund. Mangel an Ant r ieb und motor ischen Akten zu Beginn b esonders in ,d,e n Extr,e,mit~ten, die sphter Ha.lbseitenl~hmtmg aufwiesen. D,em Lghmung:sstadium ging in b eiden F~llen e,ine , ,Seelenlahmung" ira Sinne ] 3 r u n s voraas. Die Akinese k a n n somit in eoEnem gewissen 8t.a, diuva eine K6rperh~lft.~ bevorzngen Ms Her,dsyml�87 des kont ra la te ra len St i rnhirns . A r m i n M fi 11 e r (Leipzig).

Archiv for Psychiatrie und Nervenkrankheiten. Redigier~ von S i e m e r l i n g und B u m k e .

Verlag Springer, Berlin 1925.

Ba,nd 7 5 ; H e f t 2 . u . 3.

A �9 t o m - l~om, U n t e r s u e h u n g e n i iher die 5 [ye logenese des N e r v e n - s y s t e m s d e r Affen. For t se tzun™ der von M i n g a z z i n i begonnenen 8tu- dien. Unte rs~cht wurden Medulla oblongat~ ~ncl Pons eines ausge t ragenen Maeacus rhesus, fe rner 8ey eines PapLo Sphinx.

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Z eitschrffteniibersieht. 151

S t e r n u~d Gr o t e - GSttingen, Bemerkungen iiber die Konsti- tutionsfrage bel der ep idemischen Encephal i t i s . Die Tatsaohe, da~ bel einem enorm groBen Streuun,gskr:eis der Encephali t is-Infektion nur eine l'elativ ger inge El"krankungsziffer ira Gesamtepidsmiebereieh festz.ustellen ist, legt die Vermutung nahe, da5 zwa,r ein sehr groBe�9 Teil der BevSlke- run™ mit 4er infizierenden Noxe in Beri~hrunng k ommt, dal~ aber nur ein gerin,ger Teil tatshehlieh erkrankt . Auf Grund dieser Tatsaa~e ist die An- ~la~hme berechtigt , dag nieht ein Gripp,e-Virus ein bel einzelnen Individuen vorhandenes Eneephali t is-Virus aktivfert, sondern da5 ein ,,neues" Virus bzw. ei~~ neurotrop umgewa~deltes Grippe-Virus epidemiseh sieh verbrei te t bat. Wahrscheinl ieh gibt es in Epidemie-Zeiten se~hr viele Virustr~ger, aber nur wenige, dis erkranken. Famil ienerkrankunge~ sind nur ga~nz vereinz.elt beobaehtet worden; Mitteilung iiber 3 Mit$1ieder einer Familie, die zu ge- t rennten Z.eiten an ~etrennt~n Orten e rkrankten - - wah�9 unt~r Mitwirku~g idiotypiseher Faktoren. - - In~ be.sol~deren haben die ~ecfa, sser 100 Eneephali t iker unter ~erg]eieh mit Nervengesunden, mit orgaaisch sowie funktionell Nervenkranke,n derselben Herkunf t eingehend auf FIereditgt, nervSse Belastung sowie auf eigene nervSse ~oEntezede~tien untersucht. Des- gleichen haben sie Lymphatismus, exsu&a.tfve und skrofulSse Diathsse berfieksichtigt, ~erne',r die 'haupts~ehlichsten I™ r e t s e h m e r sehen KSrper- bautypen. In ke iner Weise er,g'ab siek bel den Eneephali t ikecn ei~e Bevor~ zt~gung' hinsieht l ich der genannten Merkmale.

Jedenfalls ist das l~:esen &er Dispositfon der Er~eephalitis in morpho- logiseh zun~ichst n i e h t faI~baren �98 zu suehen. Auffallend ist bel der Mebrzahl der ~&utoren wie aueh ira ~a t e r i a l der Verfasser ein wesent- liches Uberwiegen des m~nnliehen Cresehleehts, wodurch der Verdacht auf einen r e z e s s i v - gesahlechtsgebundenen Dispositions-l~aktor ~'eweekt wird,

M a k a r o w - Lenin,grad, ™ die an th ropo log i sche Genese der K~r- perbau-Typen ira Zusammenhang mis der Veranlagung zu einigen Psy- chosen. Auf Grund der Durchpr�9 eines lYlaterials von 144 Sehizo- phrenien und 44 eykloph�87 Psychosen - - vorwiegend Russen, einig~ Proz. Juden - - erkl~rt ~e r f . : ,,Die Gesamtheit der angefiihrten Ergebnisse best~itigl somit vSllig die SchHisse von. K r e t s e h m e r ."

v. ]~ e ~ p o 1 d t - Neuruppin, Blu tb i lder bei Geisteskranken. Das weil~,e Blutbild ergibt besonders ira Hinbliek auf die Eosinophilen bei Sehizophrenie zwei verschieden~ Typen. 1. Sinken der Eosinophilen bei Zuna~hme der psyehot. Erscheinungen ~nd a nderseits Anste igea derselben bai Besserung des psychischen Zusta, ndes. 2. Ein Typ mit gerade umgekehr tem Verhalten.

H a r t m a n n und S e h i 1 ci e r - %Vien, Zur Psycho log ie Sch~idel'ver- l e tz te r . An der Hand voa 4 detail l iert mitg,e~il[en F~illen wi �9 gezeigt, dal~ bei fr ischen post~�9 Zustandsbilder~ u. a. dem Korsakow- I6omplex a~~er e inem organischen t teramungsfaktor aueh psyehologisch wirksame Verdr~ingungstendenzen ira Spiele sind, die einem s tarken ~Vunsehs naeh Nichtkranksein entspringen. Diese t re ten z~ ,d en o rganiseh beding~er~ ~~-uffassung's - und Ged~iehtnisstSrungen hinzu; dis s der S e~~'~delver-

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15 2 Zeitschrifteniibersieht.

letzten ist grua,oEs~tzlieh mit den gleiehen psych.ologischen Annahmen zu er- fass.en, wie die hysterisehe Amn›

T s c h e r n y s c h e f f - M o s k a u , Zut F r a g e der pathologisehen A n a -

t o t a l e und der Le i tungsbahnea des Kle inhi rns bel Hirnaffekt ionen. Verf. zieht folgende Schlfisse:

1. Eine Frontallappen-Affektion der Grol3hirn-tIemisph/ire ka.nn Ver- gnderungen in den homolate~alen Zellengruppea der ]3r•cke und der ent- g.e.gœ Kleinhirn-Hemisphg.re (lateraler Anteil) hervorrufen. 2. /Etne Affekt�9 des Sehlgfen- und Scheitellappen de�9 Groghirn-Hemisphgre hat V.er~nderungen in c~en ho.molaterMen me.dia]en Zellgaouppen dev Brtieke, ebenso aueh im Wurm und ira medialen Anteil de�9 kontralateralen •lœ hirnhglfte zur Fol,ge. 3. Es ,existi.ert wa~hrseh.einlieh ein homolatera}es Faser- btindel, welehes die la.tœ234 Kerngruppen der Briiekenbasis mit der gleieh- z,eitigen Kleinhirnhemisphg~e verbindœ 4. Es. gibt ,einen Zusammenha.ng zwisehen dem N. retieularis tegmenti und der en~gegengesetzten Klein- hirnhglfte, vielleieht aueh zwisehen dem ersteren und dem Wurm. 5. ~3ei e ine�9 Aff.ekti.on des N. d.entati leidet das Syst,œ der kontraia.terMen uate �9 Oliv.e, .und mngek,ehrt: Bel œ isol}erten Erkra.nkung de �9 Klœ bel unversehr tem Dentatus bleibœ die unteren Oliven no,finaL - - 1.---3. g'el- ten .a,ls v.orlgu*ig.

0 s t e r t a g - Berlin, En twiek luagss t i i rungen (les (~ehirns und zu t t t i s t o l o g i e nnd Pathogenese~ besonders der dege~mrativen ) I a r k e r k r a n - kung bel amauro t i seher Idiotie. D etaillierte Anals~se bel einean ira 5. Mo- nat erkra.nkten M~dchen os tjiidiseher 3_bstammung, das naeh etwa 3 J a h r e a verstarb.

L e s e h t s c h e n k o , Bei t r i ige zum Studium der Pseudosklerose . 18 j~hrig,es M~.dehen, Beginn der Erkrankung ira Kindesalter, epileptiforme AnfhlI.e, Zittern d.er Extpemithten und des Kopfes v.on oszillatorisehem Cha- rakter, des zunimmt bel Bewegungem nachl~gt in der l%uhe; Spra.ehe ver- langsa.mt, nieht skandierend; maskenartiges Ge,sieht; deutliehe D.emenz; M~skelkraft .erhalten, keine IIypertonie; Sensibilit/~t, l%eflexe intakt, keine Augenver~inderungem LeberfmoEktionspr/]fung .o.B.

I ( n a p p e - Wittenberge, l~in Fal l vert t tandsehuh-Fet i sehismus . Zu ttalt losigkeit und Willœ gœ Degenerativer. km Zusa.mmen- hang mit Kindh.eitsœ - - wohlgepflœ M~Aehen .tanzt mit sohmuezig aussellendem Ki~cle - - .erstmalig Wollustgeffihl mit sexueller Erregung. Sp~terhin Coitus nur unter Zuhilfena.hme ei�9 sehwarzen und weiBen tIa.nd- .sehuhes mSglieh, ,den beide Partner anzogen; ein anders MM ist der Gegen- satz zwisehen Neg,er und Dirnœ sexuell wirksam, sehliel31ioh wi�9 der Hand- sehuh .ein an isieh unentbehrlie~he.s tIilfsmittel ft~r die sexuelle Befr}edigung.

A r m i n M ~ l l e r (Leipzig).

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Zeitsehriftenfibersicht. 153

Referate aus anderen Zeitschriften. Zus~mmengestellg von Priv.-Doz. Dr. W e i g e l d t .

a) A n a t o m i e and P h y s i o l o g i e .

Studien zur C b e r t r a g u n g des H e r p e s - V i r u s auf die )IaUs. (L u g e r and E r d s t e i n , 3/Ied. Klinik 1925, Nr. 39, S. 1565.) Das Herp,es-Virus ist, ohne daB .eine o,der mehrere Kaninehenpass.~gen vora~gegangen sein mfiBten, bei in t raeerebraler Applikation leicht a,u�9 die Maus zu ™ and von hier s,ewohl ,dir,ekt als aue]l dmoeh ZwisOlenschaltung" von Glyz.erinvi~~ vi,et- fach weiter zLr passieren. Di,e ,oxychromatisc~le D,egenera,Lion ,d er I™ der Ganglien- un.d Gliaz.ellen .stellL, namentlich im Gebiete des Ammonshornes, einen fast ~~e:gehnE13i#en Befm~.rt dar.

Die E r k r a n k u n g des Opt icus bel Tabes und P a r a l y s e . (I g e r s h e i - m e r , GhtLir~g,en, 5ied. Ges., 23. VIL 1925, Berieht ~ed . t™ I. bat, um ,die l~athoffenese 4er Opt ic~atrophie zu kl~ren, Seriense2mitte des Nerv~s .opticus in zahlr.eichen F/iii.en von progressiver Paralyse, TMoparalyse und 'Tabes dorsalis ffen,au un~el~uchL. Bei ay seh.on nachweisb,are�9 LEsion des N.ervus optict~s kann die Papille ,ophthalmoskopisehnoch v611ig iolnn.alen Befund da�9 Entziindliehe VerEnderunffen b,aginnen immer .aan lr .des Opt.ieus, ein Z,eich.en da�9 d~13 die Seh~,digung v.on attl3en einwa,ndert. Es fanal sich a.tr,ophisehe D,egeneration al}ein .prier neben entzfindliehen Vev- ~nd.e�9 D,er S4tz ,der Degeneration ist ,o�8 diehg hinbea- dem Bulbus, off dureh rien g, anzen Optieus z,u verf.olgen, ,erg mu: herdar auftreLend. Spiro- chgbt.en wurden in 10 vo// 43 F~l~en nachg~e,wiesen un, d fanden sieh in der Pia ode,," Araehn.oidea, niemMs aber ira nerv0sen Gewebe selbsL. Die ~rage, ob .es sich naeh den Optieus,e.rkranktmgen um eine unmittelbare Wh'kung der Spiro.ehgten ,o,cler mn toxi.sehe Pr.odukte, handelt, wird offert g,elassen.

l~ber S k e l e t t v e r ~ n d e r u n g e n bei s p a s t i s c h e n L~ihmungen. (R o h d e , Mfineh. med. Woeh.ensehr. 1925, S. 1874.) T onussteigeru~gen und sp~stisehe Zust/inde in der Muskulatur ffihren bei genfigend langer und gen(igend s ta �9 Einwirkung unmit tœ239 zu abnormer Knoehe,nbilclurtg aan Ansa.tz der betroffenen Muskeln, serein die ~usk.eln 15reit und mit Oef/i.Ben ara P.erios~ ansetzen. Ferner geben Tonu'ssteig'erunger~ �9 z,m- Deformie- rung der Gel,enk.enden und Verschiebm~g- d.er Gelenk~eile Ve�9

K a u d r u e k and Seh~idelstatik. ( W e t z . . e l , Me,d. ~Xe.r. G�9 12. VI. 1925, Berieht Me(t. Klinik.) Die Sta.tik de.r Seh/~delka.ps.el ist dureh .den Zu.g fier Musknlatu�9 t~ei den Bewegungen des K.opfes, durch die eigene Sehwere des Kop~es, dureh das C~ewieht des ruhenden Seh~tdelinhal~es und dureh dœ Druek d.e�9 Pulsation der Gef/~13e, der sieh dem Seh/idelinha]t mit- teil~, bestimmL. Die Widerstandskr/ifte fiir d~ese Beanspruehung'en sind in die verst/irkLen Teile der B.asis und der Wandm~gen, ferner m~ter anderem .aue~t in der ha �9 t/irnhaut, nebst Fa lx ,und Tentoriu:.n @eg,eben. Sofern dur• die Beanspruchnn™ F.ormve�9 (les Sehi~,dels bedingt sind, leisten .~ue]oE das Tentorium und die Fa ix Widerstand, woraus sieh die fm~kti.onellen Sm~k- ;uren ,der Dura .erkl~ren. Die Falx eer,ebri wirkt d,er Verlfi•gerang des Ge-

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15~ Z eit sehrifteniiber sieht.

hirns entgegen. Das Tento rimn wirkt vorwiegend de �9 Verbrei terung ent- gegen (Tentoriumrisse be4 der Geburt).

Uber diœ Rollœ des Nervensys t ems ira Stoffweehsel . (0 s w a l d , Dtseh. med. W ochense'hr. 1925, Nr. 39, S. 1599.) Es wird an Hand von klinisehen Daten ,dargoet.an, dal3 der allgemeine Stoffweehsel, speziell der Fett-, aber a~eh d er Eiweil3- und indi �9 auch der Mineralstoffwechsel veto Zentralnervensystem und seinem Funktionszustaad in hohem Grade aSh~ngig ist. Da si.eh nervSse StSrung.en immer vorfinden b,ei Measehen, welehe auf ,8ehilddrfisenbehandlun~ mit ,ehl.em starken KSrpergewie:htsverlust, d. h. mit einer ErhShung des St.o�9 a.ntwo�9 der' bel den nieht daraafhin empfi~dliehe*l Mensehen Iehlt, mi~ssen wir sehliel3.en, dal3 das Nervensystem, spezieH das vegetative, bei dem Abmagerungspro.zel? eine namha[te ~Rolle spielt. Es ,entse~eid.et in letzter: Linge iiber die Wirkung aueh des Sc~ild- drfisenhormons. Das will soviel besagen, da~3 der Abbau dœ l teservemater ia- lien dureh Vermitt~elung des Nerver~systems gesehieht, eine, Tatsaehe, die auf die gro.Be Be,deutung de.si Nervenapparages for den K5rpœ und ZeI1- meehanismus hinweist. D~e sekundg, re Relie der ttormon.e wird noch offen- barer, wenn wir bedenken, dag ihre Produkt}on in den Ko�9 unte�9 dena Einflul? ,des N,ervensystems gesehieht tmd vert ihm geregelt wird.

S e h l a f s t u d i e n . (�9 e i 1 i g .u. H o f f , Klin. W,o.eh. 1925, Nr. 66, S. 2194.) Aus den zahl�9 .experimentellen Untersuchung'en werden fotgende Sehlfisse g ezog,en: Die Blutdrueksteigerung, die ax ̀ subkutaae Zufuhr vert 1 mg Adrenalin in ,de�9 t~.e,gel a.u�9 �9 ehlt beim Sehlafende.n vSllig odœ fast vSllig. D.er t™ des Blutes ist ira S ehlafe de,utlieh ver- mehrt. Auf Belastung mit 100 g Zucker steigt der Blutzucker ira natiir- lichen Sehlafe, ira Paraldehyd- und 3gedinalschlaf steiler und hSher an als bel .den g}eichen I~dividuen ira Waehen. Bel einem Falle vert Eneephalitis .epidemiea wnrde b.ei Ta.g und Nac~ht eine , ,Sehla�9239 auf Zueker- belasmng g efunden. In1 Liquor des Se.hla.~enden ist der Zueker vermehrt , das EiweiI~ vermehr% w~hrend die C'hloride verraindert sind. Wœ wird gesehlossen, daB ira Sehlafe eine wesentliehe Hera.bsetzung des Ge~fgg- tonus stattfindet.

Muskel tonus ~nd Sehnenref lex, (L a n g e 1 ~ a n - Utreeht, L 'Encephale 1925, Nr. 9, S. 629.) Naehdmn d e B o e r b.ereits nachge~desen haire, da[~ naeh Durehtrennung der Rare[ eommunieantes bei der Katze die Sehnen- reflexe bestehen bleiben, zeigt L. an Hand fibersiehtlieh,er Kurven, dag der S,ehnenr.œ vollkommen xmabh/ingig von rien sympathischen Nervenfas.ern ist, w.elehe rien Nuskœ innervieren.

D i e R i i e k e n m a r k s ~ a h n e n d e r V i s e e r a l s e n s i b i l i t a t . (S p i e g e 1 u. B e r n i s , Pfl.figers Arehiv, Bd. 10, S. 209.) Bel Experilnenten an I �9 zeigte sieh, dal3 Dnrehtrennung der Hmte~st.range nnd KleinhirnseitenstrM~ge Schmerzfiu[3œ Atem~nde.r~nf, en b este” bteiben li~'13t nnd daft~ die VorderseitenstrangzerstSrung erst wean sie d, oppelseitig ausgeftihrt wird, die durch œ Splane,hnieusreizung a,usgelSste, Atmungshemmung zum Verschwinden bringt. D~e z.entrip,etale Riiekenna~rksbahn der Viseeral-Sen- sibilit~t verlfiuft also ira Vorders,eitœ un d ,erh~ilt Impulse sowohl ~~s

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Zeitschriit entib ersieh~. 155

dem gleiehz,eitigen wie aus d.em iek�87 N. splaaehnieus. Es wird vermutet, dal3 ahnliell wie dies S p i e . g e l bereits in u mit g-e- kreuzter H-emisektion for den Gef/il~schmerz gezeigt bat, auch die Viscera.l- sensibilitfi.t dureh kurze, nnter Benfitz~~ng 6er gr~uen S~b.sta~z die Seite kreuzende Ba.hnen zu supraspinalen Zentren g.elœ werden kann.

b) Kl in i sche Diagnost ik .

Die n o s o l o g i s c h e S te l lung der Akrol~ar~tsthesien. S t r ~ ~ 13 u. G u t t - m a n n , Klin. Woehensc~hr. 1925, :Nr. 44, S. 2102.) Die bisher a.ls einheit- liche Krankheits:gruppe betraehbeten Akropar• sind bi sch~r�9 ~Veise ets bisher in .eine .echt vaso.motorisehe und eine rein sensible F.orm zu trennen. Letzbere ist durch, elek~risehe und meehanisehe Uber keit ausgez,eiehnet, w/~hrend vaaom,otorisehe Erseheinun,g'e.n fehlen. Sie steht sympgomatologiseh .der OEœ na,he; das Zustaadekommen der Uber- erregbarkeit wird auf den physiologischen oder pathologisehen Ausfall der Sexualdriisen bez,o.gen.

Die Ursachen der L~ihmung des P l e x u s braehial i s . (L e r i , Presse m› 1925, Nr. 17.) L. berich~et besonders iiber seltener.e Ursachen einer ‡ :Er �9 einmal bel Verdiekmwen der Pleure ira Spitz:en- bereiea vor(ibergehende Pares en mit motorise~hen, sensorischen und tro- phischen, a.u,eh reflektorischen Symptomen. Der Schmerz stand ira Vorde™ grund. Die Prognose war g(instig. - - Ira Verlanf eines ehronisehen 1Virbel- gelenkrhe~matismus �9 sieh Ver~in4erungen in Form cirier amyotrophi- sehen Parese ira Bereieh des Plexus eerviealfs, tei]s beiderseitig, teils alter- nierend. Die Amyotrophie kam fr~her als die Parese.

Zu t F r a g e der At io log ie und P a t h o g e n e s e ” ‡ K l e i n , Mfineh. med. Woehenschr. 1925, Nf. 39, S. 1629.) An er~eblichem Ma terial besti~tigt Verf. ira a l lgemeinen die Lehren von L i n d s t e d t , indem die Pathogenes.e 6er m.eisten Isehiasformen eine ir~adiierende l~eflexneurMgie bedeu~et, welehe dureh die vers.ehiedenen krankhaf~en Ver/~,nde~-angen ira OE~sbreitungsgebi.et der Nerven bel bestehende�9 neurMgisehev D~sp.ositi.or~ ausgelSst w.er,den kann. Der Prozentsatz der a.uf œ und zwar fast stets postinfektiSser Neuritis beruhenden F/~lle war bel K. viel gr55er als bei dem Nater ial von L i n d s t e d t. Viellœ h~ngt diese Tatsa.ehe mit der starken Verbrei tung 4er Grippe. in Mitteleuropa, u. 2. re. zns~mmen. Bel 18 von 105 F~llen bestanden weder symptomisehe Neuritis noeh jene als U�9 .4er Reflexneuralgie in Prage k.omme~den ,,sekund/~ren" Ver- anderungen ira Bereieh der unteren Extremit/iten, dem Beekengiirtel usw., so dag also in di.esen 18 Ffis die Pathooe,nese der Ischias vSllig unge- klfirt blieb_

E'ber St i i rungen der M a g e n f u n k t i o n be l l t e r p e s z o s t e r thoracal i s . (�9 n. P a l ~ i t s e h e k , ~ed . Klinik Nr. 45, 1925, S. 1683.) Loka- lisiert sieh die Herpesz,one in~ Gebiet der d.orsalen Inte �9 vor- wieffend d,er ,unte.ren, .so. resultiert a.uf der HShœ der Erkrankung I-Iyper- motilit• .und Hyp.ers.ek~~eti.on des Magens; naeh Abheilung des Exanthems kehren beide wieder zur Norm zurfiek. Die pa.ravertebrale Inj.ektfon mit

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15 6 Zeitschrffteniibersicht.

ihrer Ausschaltung sympathiseher Bahnen in der Umgebung der Spinal- ga.ngli.en gl,eicht in ihren Symptom.erL durchaus rien Erselle.inungen, welehe die Alteration der g'leichen Nerveng,ebiete. d u r c i das Herpes-Virus pro- duziert. Non besonderem Ingeresse ist, dal3 die Steigerung der motoriscllen .and sekreboriseh.en Nagenfunktion ohne j.e,oEe Sensation vor sieh geht, meisbens a.uch olme sonsti~e klinis,elle Symptome; weder Appet•t noeh Stuhi- gom,g erlœ in vielert FglterL .eine )kncleru~g, wo.dureh sie sieh v.on der~ Hyperkinesen ab,dominaler Organe mit intensivem Kopfschmsrz unte�9 seBeiden.

Die klinische Bedeutung des sog. It~tnelschen Symptoms. (H e 13- b e 1" g , Dtsch. opt. Ges. 1925.) Die Druckschmerzhaft igkei t des Augapfels beim Druck von ,oben naeh un™ ,$e,geta rien Orbitalbode,n ist -con H. aa .ei~er gTol3,en Zahl von P/illen ge.messen worden. Da.s Sympt~m war u,nter 500 Imesf~l}en b,ei 153 po.sitiv. Es wird aus de,m po,sitiven H• Nymptom geschlossen: ~erd.acht a.uf Neurolues, a.ueh Ta.b.es, Lues spinalis. Das Symp~o.m l~gt .ein r.ela.tiv hoh,en Sitz der Erkrankang~sherde vermuten.

t Iype rven t i l a t ion als dia•nostische 3Iethode. (G ~ i 11 a~ i n - Pa.ds, Presse m› 1925, Nf. 18.) L~i~t man .einen Gesunden 15--20 Minuten m6glichs~ fief atmen, u~d zwar 12 - -20ma l in der Minube, so kann m~n Tet.anuesymp~o.mœ im G.e,sieht und aa rien Gliedsml l~er~~.orrufen. Ge.- leNentlich t.reten aueh Ath.e.tosen und fibrillfire Zuekungen naeh ,dieser for- cier ten Agmung .st~rksr a.™ Bei dœ Jaeksonschela Epil~psie e�9 es besonders wichtig, durch t typerventi lat ion rien Sitz der ausl/Ssende~l StSrung w.e~e~l ,eines n.otwendi~.en chirurgi.schen Eingriffs. gena, ue,�9 za loka.lisierem

Z u t Genese des epileptischen Anfalls (ionogene Kolloidstabilit~tts- st�99 - - Theorie der Faktorenkol)pelung'. (G e o r g i , I™ W oehen- schr. 1925, Nf. 43, S. 2053.) Die Ver~n.derungen dœ so.g. Plasmakolloid- stabilit~.t sind ihr.er EntstehmoEg und Wi �9 naeh zu trennen in ein.e pro~ein.og, e~e ,un4E ,sine rein iono.gene Form. Die pr™ Kol[oicl- stabilit/i.~sver~nd,erung mit Eiw,eiBvsrmehrun~, ist die b.ei akuten Infektionen, in der Or:av~dit/it und b,ei T.umoren bekanrt~e; die 2. mit ione�9 b.ung, en in Zasamm.enhan~ g, ebrach~e wurde u�9 a.nd~rm ira epileptischen Anfall und im I-Iyperv.entila.~i.onswersue.h nachg, ewiesen. Die, Entstehung des epileptisehen Anfalls wird aIs ,,Fakt.o�9 ~ gedeu~et. s s.ekr.et,orische St6rungen fiihren zu.r.eversiblen ionog,enen SM~ever~nderungen, ,diœ auf dem Wege ~ib.er reversible P,erm.eabilit~tss~œ234 der Zell- membranen prim~i.r paVhot.ogiseh,œ t(indenzellen .e�9

Zu t F r a g e der tIirnnervensch~digungen nach Lumbalanitsthesie. ( B i a s c h k . e ~. H e r m a n n , Med. Klinik 1925, Nr. 45, S. 1.685.) Auf Grund œ ~al~es von Kleinhirnbrackenwinke,lsymp[omen naeh Lumbal- angsthesie (M.œ serosa cireumseripg@ wird die 5Ie4fiung ~usge- sprochen, dag die bestehende, Abdueensparese in diesem Fa.lle und w o h l aueh in der M.ehrz.alal al.er in ,der Literatur mitgeteiltœ Beobachtungœ av.f eine ~�9238239 dur.eh arachnoiditi.sehœ Verklebun~en bedingten Liquor- ansammlung zurttekz, uftihren ist.

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Zeits ehrift eniib ersieht. 157

Uber den EinfluB der 3Ienstruation und Schwangerschaft auf die Permeabilit~it der Meningen. (B e n d s , Niinch. med. Woch• 1925, Nr. 40, S. 1668.) Aile bisher bekannten Methoden fiihren zu dem Er- gebnis, .dag in der 2. H/ilfbe der SchwangersehMt die Permea.bilit~t der 3/Ieningen in einer grog,en Zahl der untersueahten F~lle betr~teh~lieh e™ ist. Wfi.hrend d.er G.eburt ist diese Ver/~nderung besonders deutlieh aus- gepr~gt. Sie scheint bel Erst™ h~ufiger und s~~rker zu sein als b.ei ~ehrg,eb~ixen.den. Bel dœ Sehwangersehaftstoxikosen ist sie nach dœ bisherigen Erfah�9 o.ffenbar ein typischer Befund. Die Rfick- bildung dieser Sehwa.ng, erschaftsver~nderung vollzieh~ sie2a ganz Mhn~hlieh, so da.B der Normalzu:sta.nd fl~iihestens 4--5 Woehen naeh der Geburt wieder erreicht wir,d. Die Lakta~ion ist anseheinend ,ohne Einflu~3. Als fest- stehend ka¡ wohl angesehen werden, dag in dœ Kaloillarend.othelsdagd~guy dem Problem der Permeabilit/~t de�9 Meningen tmd dem Problem des Hydrops gravi.darum, 4er Schwangersehaftsniere und der Eklampsie ein biolog'iseh gleiehartiger Vorgang z.u.grun,de lieg~.

Qualitative Zelluntersuchungen der Riiekenmarksfliissigkeit nach chemischen Reizungen (intralnmbale Einfiihrnn~ von Phenolsulfo- phthalein~ Tropacocain nnd Neosalvarsan). ( K r e y , Med. t™ 1925, Nf. 44, S. 1655.) Nach. jeder t~,e.izua~™ der Hirn- und Rfickenmarksh5,ute, maeehanisch .oder ehemiseh, ist eine Zell- :und Eiweil3vermehr~ng in der :Rfiekenmarksfl~ssigkeig mit den mehr oder weniger ausgesproehev~en klini- schen Zeiehen einer Menhlgitis zu erzielen. Die NeIlvermehrung geht mit der SoEiirke der klinisch.en Zeiehen der ttirrc” einher, bes~ehg in d,en ersten Stunden naeh dem Reiz ausgespro.e2mn nur a.us weigen BlutkSrperehen, um sp/iter bei Naehlassen der meninffil;ischen Reizersehei- nungen zut Lymphoey~ose mit Plasmazellen und vereiszelten Makrophagen umsusehlag,en. D,œ Liquor eereb�87 selbst ist stark z.ellfeindlieh (osm.otisehe Druekverschiebung).

Zur Theorie der ~Veichbrodtschen Sublimatreaktion im Liquor cerebrospinalis. (K r e b s, Dtseh. med. Woehens™ 1925, Nr. 43, S. 1771.) :Es wi�9 die Tatsache, daB die ~Ve~chbrodtsehe S.ublimatreaktion ira Liquor mit den fibri.gen EiweiBl~eaktion,en besonders der Phase [-Reaktion aicht parallel ™ in ihrem Wesen aufgeklgrt: beide Reaktionen bringen die gleiehen Eiw.eigkiirper, ngmlieh Globuline zut Ausfgllung; ~b.er wNlrend die Fgllung dureh Ammonsulfat proportional der Glob.ulinmenge st~rker wird, weis~ die Fgllung ,du�9 S.ublimat ein Maximum bel eine�9 bestimmten Glo- butinko~zentra~ien a.uf. Dies.es Maximum l~egt bel norma.lem Blutserum- eiweiB in der ~ers.uchsanordnung der Weiehbrodtsehen t~,ea.ktion b,ei etwa 0,25 Proz. Gesam~eiw,eig. Steigt der EiweiBgehalt iiber diesen Wert, so wird die Sublimatreaktion sehwfieher, setllieNieh negativ, dio Pk~se ][-Re&k- tio.n ,da.geg,en nimmt @eiter an St~,rk.e zu,, daher muB bei geringf/igiger Ei- weiBvermehrung ira Liquor (Syphilis, multiple Sklerose) die Sublimat-:R. tmgef~hr gleiek stark wie die Phase I, bel hoeh~'adigen ~iweiBver- mehrnng,en dagegen (Rtiekenmarkskompression, Meniagitis) die Phase I-R. st5.rker als die Weiehbrodt-R: sein.

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15 8 Zeitsehri�9 enfibersicht.

Uber die elektrisehe Leitf~higkeit des Liquor cerebrospinalis in Beziehung zut Goldsol-Reaktion. (S e h ~ f e r , Klin. -Woehenschr. 1925, Nr. 46, S. 2202.) Die Bestimmungen der elektrisehen Leitf~Mgkeit des Liquors ergaben Schwaakungen 1,05.10 -~ bis 2,0.10 -3. ParMlelunter- snchungen mit Hilfe der No nneschen, Pandysehen nnd Wassermannsche,n Re.aktion, ,der Zellz.ghlung, der Druekmessnn.g n id der G-oldsol-Reaktion er- gaben weitge.hende Unabhgngigkeit der Leitf~.higkeitswerte. Fiir bestimrate I<rankheits,grnppen l~e13en sieh gewisse Gr513enordnungen des Leitf~.higkeits- wer~es zusamme~stellen, whhrend aadere keine RegelmhBi,gkeit zeigten. I n Anhang werden Naehpr~lfu~gen des fabrikm~13ig hergestellten Goldsols ,,A,�9 besproel~en, die durehaus gfinstige Resultate erga~ben.

Die Anwendung der Lumbaipunktion in der Oto- und tthinologie. ( P a p p e n h e i m - W i e n , WJen. med. W ochenschr. 1925, Nr. 24.) Bei geringen Gr~clen von V.erhnderungen ist zuerst auf sine Vermehr~ng des Liqu.oreiweiftes zu aeht.en. Bœ leiehtesten Grade. findet man nur die diMysab}en Antœ vœ Es folgen spfiter Eiwei13- un.d seMiel31ieh auch Zellvermehrung. Je naek des LokMisa.tion des Prozesses kann dev L'iquorbefund versehieden sein, wodur•h seine Deutung ,ersehweft wird. P. teilt die ~enin,gitis ein in Meningit” purulent~ infectios~, M, purulent,a, asepCiea, M. serosa und Liquorkongesti.on. Die IAquorkon,gestion soli ledig- lieh in engem Zusammenhang mit rien iibrigen klinisehen Befunde.n ver- wertet werden.

Eine neue )lethode des Tuberkelbazillennaehweises ira Liquor eere- brospinalis. ( W i e h e l s , M,ed. Klinik 1925, Nr. 38, S. i430.) Es er- sehien vorteilhaR, zu einer Meth,o,cle zu gelaage~, die beim Fehlen eines Fibringerinnsels die natfirliehen VerhNtnisse der Abscheidung von Fibrin i n Liquor naehahmt. Es, wurde, also eine Anreiche,rung des Liquors an Fibrin bezwe.ekt. D.~s Fibrin mu13™ in fliissiger Form zngesetzt und naeh gn™ Durehmise•mng zut AusfS, ilung gebraeht werden. Es wurde folgender- maB.en vor,gegang, œ Zu 1/~--1/a Re~~enzglus voll Liquor werden 2--4 Tropf.en. Blut.plasma, da.s dureh 1Proz. Zusatz zu 2proz. AmmoniumoxMat ungœ rinnbar ,gemaeht wird, zugeg,eben. Das Ganze wird gut dure.hg'emiseht. In einigen Stunclen bildet sich dure'h den Ausfa.I1 des ~ibrins eine .gMlertige Nasse, ,der Fibrink™ zi.eht sieh allmS, hlich zasammen, wird ha,eh 12 b~s 24 Stunden hera.u.sgenommen nnd znm Antroeknen auf einen ObjekttrEger gebraeht. E.s wird ,dann naeh LuRtro.eknung und Fixation in iibliehvr Weise gef~rbt. Diese Methocle hat rien Vorteil, da13 sie wenig Zeit bean- sprneht nnd .dus viele Material aaf einen kleinen Ra.um zusammengebraeht wird. Beim F~rben findet kein Absptilen staR.

Ziiehtnng von Tuberkelbazillen ans Liquor ira Eigelbwasser. (W e i 13 e n. F e r 1oE b a e h , Klin. Wochenschr. 1925, Nf. 47, S. 2250.) Das Eigelbwasser ist ,ein g.eeigneter N~~rb.od~n zt~c Ziiehtung von Tuberkel- b~zill.en au.s Liqnor. Aus s• Liqu,or.œ von Kindern mit tuber- kulS.s,er M,eningitis wurden Tuberkelbazillen gez�9 Der Zeitp~nk~ des Naahweises und datait des Waehstums war ein sehwankender, z. T. dureh den Weehsel in der ~ethodik bedingt, z. T. in den biologischen Eigen-

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Zeitsehriftentibersieh~. 15 9

sehaften d.er ,einzelnen St/imme begr(indet. Ara besten erwies sieh dabei die Verwendung von spitzen Zentrifugenglgsern.

c) Therapie. i™ die Kontrolle des intrakraniellen Drucks mit Magnesinmslflfat.

(T e m p 1 e iF,a y , J.ourn. Amerie. med. assoc. 1925, Nr. 15.) D:as Magnesium- sulfat setzt in v~enig'en Sttmden den intrakraaiellen Druek hera.b, und die t�9 kann dureh wiederholte D,osen dauernd erhal~en bleiben. Bei traumatisehen Seh~cMverletzungen ist es mSglieh, die akut a.uftre.tende Druekstei~erun~ so ,erfolgreieh zu bek/impfen,, dag in den letzten Jahren druekentlasVende Operationen iiberhaupt nieht mœ nStig wurden. Kontra- indikation fiir die M~gnesiumsulfa~einspri~zung bilden: I™ Sehok, sehr niedriger Blutdruek und hohe Fieberstei$erung. Die, Wirkung des Salzes b,eruht auf einer Entwgsserung des Orga~ismus, insbesonde.re, der Vent�9 Die mittlere Dosis betrggt 42 g Magnesiumsulfat in 150 cern Wasser per os geg.eben, eventu,ell Wiederholung naeh 5 Std. oder falls Erbreehen .au.ftritt, 90 g Ma.gnesiumsulfat in 180eem Wasser gelSst rektal per Klysma. Letztg.enannte Dosis wird zweekm/iBig a.u.eh bei I™ rekta.1 gegeb,œ S.eh/idigungen wurden nieht beobaehtet.

Znr FraNc der syphilitisehen Aortitis bei Paralyse und ihre Beein- flussnn N d.rch l~Ialariaimp�8 ( D e r s e h , Dtseh. med. Wochenschr. 1925, Nf. 41, S. 1704.) Nach .anatomischen Erfahrung'en b,es~eht bei jedem 2. Paralysekranken aueh eine Mesaortitis syphilitiea. Ana~omiseh is~ zu unterseh.efd.en zwisehen der weitaus h/~ufiger,en, kliniseh gutartigeren Form der diffusen atherosklerotisehen Mesaortitis ohne Befallensein der Coronar- ,abg/inge u~d der relativ selteneren Fo.tre der 1.okalisierten klmiseh malig- neren Mesaortitis mit Verengerung der Coronara~'terfenostien. Naeh anato- misehen ErfahrunFen d(irf~e nieht j.ede M.• unbed~gt als eine Geg.en- indikation zut Maliria.th.era.pie b.ei Paralyse anzus.ehen sein.

™ Rie Bedeutung des Salvarsans als Absehlafs der Malariabehand- lnng der progressiven Paralyse. ( D ~ t t ne r , Klin. Wochenschr. 1925, Nr. 37, S. 1771.) Als gesiehertes Ergebnis wird mitgegeilt, dal3 diejenigœ malariabehandelben Pa.ralysen, die naeh der Kur kein Salvarsan erhie~ten, .eine betr~ehtlieh ™ Anzahl von V.ollremissionen aoEweisen, als die mit Salvarsan naehbehandelten and aueh in hSherem Mage einœ Rezidiv and weiberer Prog~~essi.on aus,gesetzt sind. ZweifelhM~ ist noeh immer, ob nieht die fraktionierbe and auf kurze Zeif zus.ammeng'ed�9234 und die mit ,” Liquordraina.™ k,ombin~erte Neos~lvarsaabehandlmlg einen :F.ortsehritt ge.geni]ber ,des bisher iiblieh.en darstellt. Zu erwEgen bleib~, oh nieht eine Steigerung der bishe�8 gebrgtuehliel�87 Dosis von 3,15 g auf etwa 5 g- ange- zeigt w/ire, da sieh nunm.ehr des Salva.rsan als ein ~t~s,gesprochener Heil- fak™ erwies.en hat.

Erfolgreiehe Behandlung einer an sehwerer progressiver Paralyse erkrankten Schwangeren mit Impfmalaria. (Un g e � 9 Med. Klinik 1925, Nr. 40, S. 1498.) Der FMI hat insofern grundsgtzliche Bedeutung-, als e�9 die Bereehtigung in die begrtindete Anzeige lehrt, bei der S.ehwangersehMt einer

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160 Zeit s ehrift eniibersicht.

Paralytikerin di,e MMariakur einzuleiten. Die Beobachtung , "o.~ zele., da~ hier I. der �99239 d.e�9 Schwaag.erscha,ft nioht un2~~�9 b ee~nflui~t, und da[~ sie 2. ,das Kind nicht sch~.digt ~nd da.5 sie 3. die, verhfillg'nisvolle Einwh'kung de r Sehwanffer'schaft auf die Para.lys.e bis zu eine~ ~ewiss.en Grade pa.ra- lysiert.

Di~ i tkuren be i E p i l e p s i e , d i e s o g . k e t o g e n e D i ~ t . (P e t e r m ~ n n , Journ..of the Am,erie. med. assoc., 84, Nf. 26.) D~e empfohlene Di• besteht sus sehr grol~en Mengen Fett bel minimaler EiweiI~- und Kohlel~ydratzufuhr. Das Ziel ,di,eser Di~it ist, eine .” Auftreten von Ace~on und AcetessigsSare ira Urin kenntliche Ketose hervorzurtffen. Die .epileptiachen Anfhlle sollen sehr bald a assetzen, naohdem Aceton und Acetessigs~ture ira Urin a,usge- schied.ml wir,d. Verf. beriehtet iib~r 37 Patienten, d~e monate]ang, ja bis 30 M onate lang mit ob,en b,eschriebener Kost beha.ndelt wurden. 19 dieser Patienten wurden .anfalls.frei, 12 geb.e,sser% 3 wa,ren ehfige Monate lang frei ~on Anfiillen und 2 bli,eb,en v611ig ur~gebes,sert. D̀ I�9 fiihrte keine Sch:~idi- gtmgen in der kSrperlictmn Entwick~ung und hn Waahstum herbei, aach ,die geistig.e Entwickluag ging b,esonders gut vor sich. Die I™ beschr~nkung mug langsaoEn vor sich get~en, nm g~t vertragen zu werden. ~ian b.eginnt mit 50, 40 oder 20 ~ KoMehydrat und zunekmender ~'ienge Fett von 70, 90 oder 100 g t~~gl. Naeh einigen Tagen werden die Kohlehyclrate bis atff 10--15 g t~iy eingeschrhnkt un d das EiweiB auf 1 g pro kg XSrper- gewicht. Des iibrig,e Kalorienbedar�9 wird in Fett gedeckt (pro kg KSrper- .g,ewicht 77 Kalor~en). Nachdem die Anf~le au,fgehSrt haben, werden meist kleine K.ohlehydratmengen zu.gelegt.

Uber Coramim ein neues Analeptiemn; insbesondere seine ~~wen- dung i,~ der psyehiatrisehen Praxis. ( t t . ~ t h , Mtineh. m ed. Wochenschr. 1925, Nf. 45, S. 1915.) Es wird tiber eine Reihe von Kollapszust~nden be- richtet, die ira Verlaufe psychischer Erregung mit und ohne Anwendung' von SkoFolamin au�9 auJ~er4em ab er paxalytische Anf~lle. Cora�9 fr in der l~eg, el zu ausg,ezeiehnœ Erfolgen und. wh'd de~halb bei gewissen symptomatischen Psychosen, bel Status epilepticus, bel Malaria- und Rekur- renstherapie der Paralyse, bei Vergiftungen mit Morphium, Kohlenoxyd, Yeronal, Luminal usw. empfohlen.