Zeitung Liechtensteiner Vaterland 27-11-2013.pdf Bericht zur Eröffnung der Sonderausstellung...

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Datum: 27.11.2013 Vaduzer Medienhaus 9490 Vaduz 00423/ 236 16 23 www.vaterland.li Medienart: Print Themen-Nr.: 38.130 Abo-Nr.: 1093723 Medientyp: Tages- und Wochenpresse Auflage: 10'296 Erscheinungsweise: 6x wöchentlich Seite: 23 Fläche: 42'046 mm² Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 52016465 Ausschnitt Seite: 1/2 Tradition, Kultur und Glauben Ite Das Landesmuseum zeigt in seiner gestern Abend eröffne. ten Ausstellung Ikonen aus ei ner der grössten Privatsamm- lungen ausserhalb Russlands. Der Publikumsandrang zur Vernissage war riesig. Von Heike Esser Vaduz. Die Tore des Liechtensteini- schen Landesmuseums standen weit offen am Dienstagabend, denn die Mu- seumsleitung hatte zur Vernissage ei- ner Ausstellung geladen, die ihresglei- chen sucht. Ikonen aus der Sammlung Wemhöner-Grabher, die einen umfas- senden Eindruck von der russischen Sakralkunst vor allem seit der 2. Hälf- te des 18. Jahrhunderts bis zur Okto- berrevolution 1917 bietet, sind erst- mals in der Öffentlichkeit zu sehen. Möglich geworden sei dies, so Landes- museumsdirektor Vollkommer in sei- ner Begrüssung, «durch Vermittlung von Hubert Müssner, der die beiden Sammler davon überzeugte, ihre zu- sammengetragenen Kunstwerke nicht nur im privaten Rahmen zugänglich zu machen.» Aus ihrer über 700 Ikonen umfassenden Sammlung sind nun 44 im Landesmuseum ausgestellt. Unglaublicher lkonenschatz «Malerei führt schnurstracks ins Herz der Dinge, indem sie sie unmittelbar gegenwärtig macht. Sie spricht den Geist jener an, die sie betrachten und gibt eine vollkommen klare Sicht der Dinge. Dagegen resultieren aus dem Worte oft Zweifel und Doppelspurig- keiten und lassen verschiedene Mei- nungen aufkommen», begrüsste Kul- turministerin Aurelia Frick die Gäste, und erklärte weiter: «Mit diesen Wor- ten beschreibt der Patriarch von Kon- stantinopel, Nikephoros, bereits im 9. Jahrhundert dasWesen der Ikone. Iko- nen sind Kultus- und Heiligenbilder besonders der orthodoxen Kirchen des byzantinischen Ritus. Zumeist auf Holz gemalt, haben sie insbesondere für die Spiritualität der Ostkirche eine sehr grosse Bedeutung. Sie vereinen Tradition, Kultur und Glauben in sich. Es ist unglaublich, welche Ikonen- schätze wir in den kommenden Wo- chen in Vaduz bewundern dürfen.» Ein Fenster in die Ewigkeit Dass es sich bei Ikonen in erster Linie nicht um Kunstobjekte oder Geldan- lagen handelt, sondern «um eine Tür in den Himmel, ein Fenster in die Ewigkeit» machte der Erzbischof Longin von Klin, das Oberhaupt der russisch-orthoxen Kirche Europas ausserhalb der russischen Föderation, deutlich. Er kennt die Sammlung Wemhöner-Grabher bereits seit der Jahrtausendwende und freut sich, dass durch die Ausstellung im Landesmu- seum die Orthodoxie besser kennen- Eröffnen die lkonenausstellungi Heinz Grabher, Dirk Wemhöner, Rainer Vollkommer und Aurelia Frick. Bild Elma Korac 490.105

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Tradition, Kultur und GlaubenEröffnen die lkonenausstellungi Heinz Grabher, Dirk Wemhöner, Rainer Vollkommer und Aurelia FrickDas Landesmuseum zeigt in seiner gestern Abend eröffneten Ausstellung Ikonen aus einer der grössten Privatsammlungen ausserhalb Russlands. Der Publikumsandrang zur Vernissage war riesig. Von Heike Esser Vaduz. Die Tore des Liechtensteinischen Landesmuseums standen weit offen am Dienstagabend, denn die Museumsleitung hatte zur Vernissage einer Ausstellung geladen, die ihresgleichen sucht. Ikonen aus der Sammlung Wemhöner-Grabher, die einen umfassenden Eindruck von der russischen Sakralkunst vor allem seit der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts bis zur Oktoberrevolution 1917 bietet, sind erstmals in der Öffentlichkeit zu sehen. Möglich geworden sei dies, so Landesmuseumsdirektor Vollkommer in seiner Begrüssung, «durch Vermittlung von Hubert Müssner, der die beiden Sammler davon überzeugte, ihre zusammengetragenen Kunstwerke nicht nur im privaten Rahmen zugänglich zu machen.» Aus ihrer über 700 Ikonen umfassenden Sammlung sind nun 44 im Landesmuseum ausgestellt. Unglaublicher lkonenschatz «Malerei führt schnurstracks ins Herz der Dinge, indem sie sie unmittelbar gegenwärtig macht. Sie spricht den Geist jener an, die sie betrachten und gibt eine vollkommen klare Sicht der Dinge. Dagegen resultieren aus dem Worte oft Zweifel und Doppelspurigkeiten und lassen verschiedene Meinungen aufkommen», begrüsste Kulturministerin Aurelia Frick die Gäste, und erklärte weiter: «Mit diesen Worten beschreibt der Patriarch von Konstantinopel, Nikephoros, bereits im 9. Jahrhundert das Wesen der Ikone. Ikonen sind Kultus- und Heiligenbilder besonders der orthodoxen Kirchen des byzantinischen Ritus. Zumeist auf Holz gemalt, haben sie insbesondere für die Spiritualität der Ostkirche eine sehr grosse Bedeutung. Sie vereinen Tradition, Kultur und Glauben in sich. Es ist unglaublich, welche Ikonenschätze wir in den kommenden Wochen in Vaduz bewundern dürfen.» Ein Fenster in die Ewigkeit Dass es sich bei Ikonen in erster Linie nicht um Kunstobjekte oder Geldanlagen handelt, sondern «um eine Tür in den Himmel, ein Fenster in die Ewigkeit» machte der Erzbischof Longin von Klin, das Oberhaupt der russisch-orthoxen Kirche Europas ausserhalb der russischen Föderation, deutlich. Er kennt die Sammlung Wemhöner-Grabher bereits seit der Jahrtausendwende und freut sich, dass durch die Ausstellung im Landesmuseum die Orthodoxie besser kennengelernt werden kann. Weiterer Schritt zum Dialog Auch der dritte Vernissageredner, Professor Wilfried Bergmann, Mitglied des Präsidiums des obersten Gerichtshofs der russischen Föderation, betonte, dass «die Ausstellung der Ikonen die Kultur Russlands in die Köpfe und vor die Augen führt und so einen weiteren Schritt in Richtung eines Dialoges zwischen Russland und Europa leistet, den wir dringend brauchen.» Kultur sei nun mal das Element, das die Welt zusammenbringt. Bevor die Ausstellung besichtigt werden konnte, überreichten die Sammler Karl Heinz Grabher und Dirk Wilhelm Wemhöner dem Erzbischof eine kostbare Ikone des heiligen Nikolaus, dem beliebtesten Heiligen Russlands, und eine kostbare sogenannte Reise-Ikone an Professor Bergmann, als «ein Symbol derer, die über die Grenzen hinaus für das Zusammenwirken tätig sind». Besucht werden kann die Ikonen-Ausstellung bis zum 12. Januar.

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Page 1: Zeitung Liechtensteiner Vaterland 27-11-2013.pdf Bericht zur Eröffnung der Sonderausstellung Wemhöner Grabher Sammlung Aurelia Frick Erzbischof Longin von Klin Wilfried Bergmann

Datum: 27.11.2013

Vaduzer Medienhaus9490 Vaduz00423/ 236 16 23www.vaterland.li

Medienart: Print Themen-Nr.: 38.130Abo-Nr.: 1093723Medientyp: Tages- und Wochenpresse

Auflage: 10'296Erscheinungsweise: 6x wöchentlich

Seite: 23Fläche: 42'046 mm²

MedienbeobachtungMedienanalyseInformationsmanagementSprachdienstleistungen

ARGUS der Presse AGRüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 ZürichTel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01www.argus.ch

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Tradition, Kultur und GlaubenIte

Das Landesmuseum zeigt inseiner gestern Abend eröffne.ten Ausstellung Ikonen aus einer der grössten Privatsamm-lungen ausserhalb Russlands.Der Publikumsandrang zurVernissage war riesig.Von Heike EsserVaduz. Die Tore des Liechtensteini-schen Landesmuseums standen weitoffen am Dienstagabend, denn die Mu-seumsleitung hatte zur Vernissage ei-ner Ausstellung geladen, die ihresglei-chen sucht. Ikonen aus der SammlungWemhöner-Grabher, die einen umfas-senden Eindruck von der russischenSakralkunst vor allem seit der 2. Hälf-te des 18. Jahrhunderts bis zur Okto-berrevolution 1917 bietet, sind erst-mals in der Öffentlichkeit zu sehen.Möglich geworden sei dies, so Landes-museumsdirektor Vollkommer in sei-ner Begrüssung, «durch Vermittlung

von Hubert Müssner, der die beidenSammler davon überzeugte, ihre zu-sammengetragenen Kunstwerke nichtnur im privaten Rahmen zugänglich zumachen.» Aus ihrer über 700 Ikonenumfassenden Sammlung sind nun 44im Landesmuseum ausgestellt.

Unglaublicher lkonenschatz«Malerei führt schnurstracks ins Herzder Dinge, indem sie sie unmittelbargegenwärtig macht. Sie spricht denGeist jener an, die sie betrachten undgibt eine vollkommen klare Sicht derDinge. Dagegen resultieren aus demWorte oft Zweifel und Doppelspurig-keiten und lassen verschiedene Mei-nungen aufkommen», begrüsste Kul-turministerin Aurelia Frick die Gäste,und erklärte weiter: «Mit diesen Wor-ten beschreibt der Patriarch von Kon-

stantinopel, Nikephoros, bereits im 9.Jahrhundert dasWesen der Ikone. Iko-nen sind Kultus- und Heiligenbilder

besonders der orthodoxen Kirchendes byzantinischen Ritus. Zumeist aufHolz gemalt, haben sie insbesonderefür die Spiritualität der Ostkirche einesehr grosse Bedeutung. Sie vereinenTradition, Kultur und Glauben in sich.Es ist unglaublich, welche Ikonen-schätze wir in den kommenden Wo-chen in Vaduz bewundern dürfen.»

Ein Fenster in die EwigkeitDass es sich bei Ikonen in erster Linienicht um Kunstobjekte oder Geldan-lagen handelt, sondern «um eine Türin den Himmel, ein Fenster in dieEwigkeit» machte der ErzbischofLongin von Klin, das Oberhaupt derrussisch-orthoxen Kirche Europasausserhalb der russischen Föderation,deutlich. Er kennt die SammlungWemhöner-Grabher bereits seit derJahrtausendwende und freut sich, dassdurch die Ausstellung im Landesmu-seum die Orthodoxie besser kennen-

Eröffnen die lkonenausstellungi Heinz Grabher, Dirk Wemhöner, Rainer Vollkommer und Aurelia Frick. Bild Elma Korac

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Page 2: Zeitung Liechtensteiner Vaterland 27-11-2013.pdf Bericht zur Eröffnung der Sonderausstellung Wemhöner Grabher Sammlung Aurelia Frick Erzbischof Longin von Klin Wilfried Bergmann

Datum: 27.11.2013

Vaduzer Medienhaus9490 Vaduz00423/ 236 16 23www.vaterland.li

Medienart: Print Themen-Nr.: 38.130Abo-Nr.: 1093723Medientyp: Tages- und Wochenpresse

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gelernt werden kann.

Weiterer Schritt zum DialogAuch der dritteVernissageredner, Pro-fessor Wilfried Bergmann, Mitglieddes Präsidiums des obersten Gerichts-hofs der russischen Föderation, beton-te, dass «die Ausstellung der Ikonendie Kultur Russlands in die Köpfe undvor die Augen führt und so einen wei-teren Schritt in Richtung eines Dialo-ges zwischen Russland und Europaleistet, den wir dringend brauchen.»Kultur sei nun mal das Element, dasdie Welt zusammenbringt.

Bevor die Ausstellung besichtigtwerden konnte, überreichten dieSammler Grabher und Wemhönerdem Erzbischof eine Ikone des heili-gen Nikolaus, dem beliebtesten Heili-gen Russlands, und eine sogenannte-Reise-Ikone an Professor Bergmann,als «ein Symbol derer, die über dieGrenzen hinaus für das Zusammen-wirken tätig sind».

Besucht werden kann die Ikonen-Ausstellung bis zum 12. Januar.

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