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Zentrales Geodatenmanagement für Verwaltung, Bürger/innen und Wirtschaft: Ressortübergreifendes Geodatenmanagement in Schleswig-Holstein Landesvermessungsamt Schleswig-Holstein Dip.-Ing. ‘in Nicole Ruhe Juni 2003 Ressortübergreifendes Geodatenmanagement? Diese Thematik beschäftigt das Land Schleswig-Holstein und auch den Rest der Bundesrepublik schon länger. Der Bedarf wurde bereits 1996 in dem von der IT-Kommission des Landes erstellten und den Ressorts zur Anwendung empfohlenen „Geodatenkonzept“ festgestellt. Die Nutzung von digitalen Daten hat in allen Bereichen deutlich zugenommen und nur durch ein ressortübergreifendes Geodatenmanagement kann diesem Themenkomplex wirtschaftlich begegnet werden. Geodaten teilen sich auf in den Bereich der Geobasisdaten und der Geofachdaten. Geofachdaten werden in allen Bereichen der Landes- als auch Kommunalverwaltung verarbeitet. Um sie auswertbar und aussagekräftig zu verwenden, ist ein Raumbezug notwendig. Dieser sollte auf die vorhandenen amtlichen Geobasisdaten der Vermessungs- und Katasterverwaltung aufsetzen. Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass sowohl die Beschaffung der Geobasisdaten als auch die Beschaffung der ressortübergreifend benötigten Geofachdaten, die nutzerspezifische Aufbereitung, Verteilung, Fortschreibung und Integration dieser Daten mit eigenen ressortspezifischen Geofachdaten umfangreicher organisatorischer und technischer Vorkehrungen bedarf. Hierbei kommt es zu erheblichen unwirtschafltichen Doppelarbeiten, da es bislang an einer ganzheitlichen resssortinternen und ressortübergreifenden Koordination mangelt. Untermauert wird dies durch die Ergebnisse einer Umfrage in der Landesverwaltung, bei den Kreisen und den kreisfreien Städten, die im Rahmen des Workshops „Ressortübergreifendes Geodatenmanagement in Schleswig-Holstein“ am 05.04.2001 in Flintbek stattgefunden hat. All diese Ergebnisse flossen in den Kabinettsbeschluss „ressortübergreifendes Geodatenmanagement in Schleswig-Holstein“ vom 22.01.2002 ein. Es umfasst: - einen ressortübergreifenden Arbeitskreis Geodaten unter der Geschäftsführung des Innenministeriums - eine Leitstelle Geodaten im Landesvermessungsamt Schleswig-Holstein und - jeweils eine Kopfstelle Geodaten in den einzelnen Ressorts. Stand heute ist: Der Arbeitskreis Geodaten ist dabei, sich zu konstituieren. Einige Kopfstellen der Ressorts sind bereits gebildet. Die Leitstelle Geodaten hat ihre Arbeit aufgenommen. Sie besteht aus der Servicestelle Geodaten und der Infostelle Geodaten. Die Servicestelle Geodaten befasst sich mit der Aufbereitung der Geobasisdaten und der zentralen Abgabe. Hierzu gehört natürlich auch die Beratung der Nutzer. Aufgaben sind: - Georeferenzierung (Meridianstreifenübergang, Bezugssystemübergang) - Themenauszüge aus Informationssystemen (ALK(IS), ATKIS) - Blattschnittfreie Gesamtauszüge - Kombination von Farbrasterdaten sogenannte Summenlayer - Verfügbarmachung von Vektorformaten (EDBS, Shape, DXF,...)

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Zentrales Geodatenmanagement für Verwaltung, Bürger/innen und Wirtschaft: Ressortübergreifendes Geodatenmanagement in Schleswig-Holstein Landesvermessungsamt Schleswig-Holstein Dip.-Ing. ‘in Nicole Ruhe Juni 2003 Ressortübergreifendes Geodatenmanagement? Diese Thematik beschäftigt das Land Schleswig-Holstein und auch den Rest der Bundesrepublik schon länger. Der Bedarf wurde bereits 1996 in dem von der IT-Kommission des Landes erstellten und den Ressorts zur Anwendung empfohlenen „Geodatenkonzept“ festgestellt. Die Nutzung von digitalen Daten hat in allen Bereichen deutlich zugenommen und nur durch ein ressortübergreifendes Geodatenmanagement kann diesem Themenkomplex wirtschaftlich begegnet werden. Geodaten teilen sich auf in den Bereich der Geobasisdaten und der Geofachdaten. Geofachdaten werden in allen Bereichen der Landes- als auch Kommunalverwaltung verarbeitet. Um sie auswertbar und aussagekräftig zu verwenden, ist ein Raumbezug notwendig. Dieser sollte auf die vorhandenen amtlichen Geobasisdaten der Vermessungs- und Katasterverwaltung aufsetzen. Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass sowohl die Beschaffung der Geobasisdaten als auch die Beschaffung der ressortübergreifend benötigten Geofachdaten, die nutzerspezifische Aufbereitung, Verteilung, Fortschreibung und Integration dieser Daten mit eigenen ressortspezifischen Geofachdaten umfangreicher organisatorischer und technischer Vorkehrungen bedarf. Hierbei kommt es zu erheblichen unwirtschafltichen Doppelarbeiten, da es bislang an einer ganzheitlichen resssortinternen und ressortübergreifenden Koordination mangelt. Untermauert wird dies durch die Ergebnisse einer Umfrage in der Landesverwaltung, bei den Kreisen und den kreisfreien Städten, die im Rahmen des Workshops „Ressortübergreifendes Geodatenmanagement in Schleswig-Holstein“ am 05.04.2001 in Flintbek stattgefunden hat. All diese Ergebnisse flossen in den Kabinettsbeschluss „ressortübergreifendes Geodatenmanagement in Schleswig-Holstein“ vom 22.01.2002 ein. Es umfasst: - einen ressortübergreifenden Arbeitskreis Geodaten unter der Geschäftsführung des

Innenministeriums - eine Leitstelle Geodaten im Landesvermessungsamt Schleswig-Holstein und - jeweils eine Kopfstelle Geodaten in den einzelnen Ressorts. Stand heute ist: Der Arbeitskreis Geodaten ist dabei, sich zu konstituieren. Einige Kopfstellen der Ressorts sind bereits gebildet. Die Leitstelle Geodaten hat ihre Arbeit aufgenommen. Sie besteht aus der Servicestelle Geodaten und der Infostelle Geodaten. Die Servicestelle Geodaten befasst sich mit der Aufbereitung der Geobasisdaten und der zentralen Abgabe. Hierzu gehört natürlich auch die Beratung der Nutzer. Aufgaben sind: - Georeferenzierung (Meridianstreifenübergang, Bezugssystemübergang) - Themenauszüge aus Informationssystemen (ALK(IS), ATKIS) - Blattschnittfreie Gesamtauszüge - Kombination von Farbrasterdaten sogenannte Summenlayer - Verfügbarmachung von Vektorformaten (EDBS, Shape, DXF,...)

- Verfügbarmachung von Rasterformaten (TIFF, TIFF LZW, GeoTIFF,...) - usw. Warum ist es wichtig, diese Aufgaben zentral zu machen? 1. Eine einheitliche Abgabe der Geobasisdaten ist somit gewährleistet, da sie von der

Leitstelle Geodaten in aufbereiteter Form an die jeweilige Kopfstelle abgegeben wird. 2. Es ist gewährleistet, dass alle mit einem gleich aktuellen Geobasisdatenbestand

arbeiten. 3. Eine unnötige Doppelarbeit entfällt und die Kompatibilität der Geofachdaten zu den

Geobasisdaten ist gewährleistet. 4. Die Servicestelle kennt ihre Daten und kann fachkompetente Aussagen bzgl. Qualität,

Aktualität und Aufbau treffen. Die Infostelle Geodaten ist mit dem Aufbau eines schleswig-holsteinischen Metainformationssystems (SH-MIS) befasst. Dies ist zwingend notwendig, weil eine Vielzahl an Daten existiert, die ohne ein Auskunftssytem nicht überschaubar sind. Im Regelfall ist kaum die Existenz der Daten bekannt. Aufgabe des SH-MIS ist also, den Geodatenbestand in Schleswig-Holstein transparenter zu gestalten, so dass Fragen wie Was? Wie? Worüber? Von Wem? Wieviel? usw. beantwortet werden können. Aufgaben im Einzelnen: - Dokumentation der Daten - Informationen zum Umfang, Qualität, Aktualität, Verfügbarkeit und insbesondere der

Herkunft und des Herstellers. - Vermeidung von Herstellung doppelter Daten und Vermeidung von ungenutzten Daten. - usw. Das SH-MIS dient als Geodaten-Portal in Schleswig-Holstein. Das Portal setzt auf das bkg-MIS (Bundesamt für Kartographie und Geodäsie) auf und wird somit per Internet verfügbar gemacht. Grundsatz ist ein ISO-basiertes Medatdatenmodell, welches dezentral per Internettechnologie pflegbar ist. Ein solches System muss auch Selektions- und Navigationsmöglichkeiten haben. Zur Zeit wird das noch CEN-basierte Datenmodel des BKG auf ISO umgestellt (www.atkis.de). Nach der Umstellung erfolgt der weitere Aufbau des SH-MIS, welches Daten, die nicht originär im UDK (Umweltdatenkatalog) erfasst sind, enthält. Ein Zugriff auf den UDK erfolgt mittels Linktechnologie. Das SH-MIS wird über XML-Austauschschnittstellen verfügen, um einen Austausch mit anderen Systemen zu gewährleisten. Fazit: Erste Schritte für ein ressortübergriefendes Geodatenmanagement sind vollzogen. Es ist weiterhin mit Leben zu füllen. Hierzu zählt natürlich auch, dass andere Verwaltungen ein eigens Geodatenmanagement für Fachanwendungen aufbauen. Exemplarisch kann hier der Kreis Segeberg genannt werden, der umfassend Geobasisdaten, Geofachdaten und Anwendungen für Bürger/Innen, Wirtschaft und Verwaltung aufbaut.

e-Government-Forum 2003 Rendsburg

Zentrales Geodatenmanagement auf kommunaler Ebene

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Rendsburg

Thorsten Luckow

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Ziele des Projektes

Schaffung einer Lösung zur Integration vonGeodaten (Karten, Sachdaten)Verwaltungsprozessen (z.B. Baugenehmigung)Verwaltungsebenen (Kreis, Gemeinde, Zweckverbände)

gemeinsam mit Bürger/innen und Wirtschaft zu einer übergreifendenInformations- und Kommunikationsplattform

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Warum

Katasterkarte und Meßtischblatt sind traditionelle kommunale Arbeitsmittel.

Aufgaben der Kommunalverwaltung erfordern den Zugang zu aktuellen Geoinformationen.

Nicht überall ist der Zugang zu den Geoinformationen so unterstützt, wie es technisch möglich wäre.

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Geodatenmanagement im Kreis Segeberg

Aufbau einer Geodatendrehscheibe über das Kreisnetzvia Internettechnologiewenige Expertenarbeitsplätze – viele Auskunftsarbeitsplätzeintuitive Bedienbarkeit für qualifizierten LaienIntegration von Fachverfahren und Office-WeltAnschluss an das Landesnetz(z.B. Zugriff auf den Umweltatlas des MUNF und den geplanten Geodatenserver der Landesvermessung)

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Geodatenmanagementim Kreis Segeberg

Generelle Vorgehensweise:Daten dort abholen, wo sie produziert werdenVerantwortlichkeiten für die Daten beibehaltenRedundante Datenhaltung vermeidenStandard des Open GIS Consortium einhalten (XML, GML)Interoperabilität gewährleisten (Systemoffenheit)Hohe Sicherheitsstandards einhalten

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Geodatenmanagementim Kreis Segeberg

Um welche Daten geht es?Geobasisdaten (div. Rasterkarten, ALK, ALB)B-Pläne, F-Pläne, Satzungen (gescannt; kreisweit)Daten vom LANU (z.B. Schutzgebiete)Daten aus Wasserbehörde und UNB (z.B. Eingriffsflächen) Daten aus K3-UmweltDaten aus der Jugendhilfe (Adressen Kindergärten etc.)Daten von Wirtschaftsunternehmen im Kreisgebiet

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Kopfstellenfunktion des Kreises

Übernahme und Einlesen der ALK-Daten kreisweit (EDBS-Format)

Aktualisierungen im Verfahren „Bezieher-Sekundärnachweis (BZSN)

Weiterleitung der ALK-Daten an Kommunen (gemeindegebietsweise; EDBS- und DXF-Format)

Bereitstellung via WEB-GIS mit einfacher Liegenschaftsauskunft (ALK/ALB)

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Flächennutzungsplan

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Bebauungsplan

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Fachliche Vorteile für Kommunen

sofortige kommunale Geodatenauskunft (ALK, ALB, B-Pläne, etc.)Kostengünstige Kreislizenz für alle GeobasisdatenZukünftige Anbindung an Fachdaten des Landes (MUNF, Landesplanung)einfache Einbindung eigener kommunaler GeodatenTransparenz im Geodaten-Dschungel (Metadaten)Präsentation der Kommunen im Internet für Bürger und WirtschaftKooperation mit Leader+ , Polizei, ÖPNV, Ver- und Entsorgern

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Technische Vorteile für Kommunen

Anbindung an Geodatenbestände über das Intranet (Browser-Technologie)

geringe Hardwarenanforderungen

Keine eigenen Server nötigNutzung der IT-Infrastruktur des Kreises, kein lokaler Administrationsaufwand (Kopfstellenfunktion)Pflege des Systems (Software und Daten) vom KreisSicherheit durch Behördenaudit des ULD

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Vorteile politische Arbeit

Unterstützung durch Geo-Informationen bei SitzungsvorlagenÜbergreifende Auswertung bei UmweltthemenAuswertung ohne Experten Know HowBessere Kommunikation zwischen politischen MandatsträgernTransparenz der politischen Entscheidungen zum Bürger...

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Was wird gebraucht ?

Verteiltes Geodatennetz oder GeodateninfrastrukturinstitutionsübergreifendNutzer sind (Be-)Nutzer und Anbieter von Informationenunterstützt eGovernment, eCommerce und eDemocracy-Prozesse

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e-Government

Wir haben die technische InfrastrukturLandesnetz, Kreisnetz, Verwaltungsnetze

Wir haben gemeinsame Lösungen / AngeboteVerwaltung 2000, Formularserver, GIS, Sozialhilfeverfahren, Telefonie,...

Wir haben StandardsKonzepte KomFIT, e-Government-Plattform, XML, OGC,...

Wir können ZusammenarbeitenAG Land, KomFIT, auf Kreisebene

Wir können gemeinsam sparen und wirtschaftlicher arbeiten

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Fazit

Auf der Basis aktuell verfügbarer Technik lassen sich flexible kommunale GIS-Infrastrukturen aufbauen.

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Kommunen sollten sich keine Telefon-Einzelanschlüssemehr zulegen. Ökonomischer sind Telefonanlagen.

Telefonanlagen kooperierender Organisationen können untereinander vernetzt sein.

Wichtige Frage: Braucht man für alle Leistung eine eigene Telefon-Technik?Oder können Teilleistungen auch von Telefonprovidern bezogen werden?

GIS-Einzellizenzen

GIS-InfrastrukturenGIS-Infrastrukturen

GIS

GIS-Providern

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Danke

für

Ihre Aufmerksamkeit

Thorsten Luckow

Kreisverwaltung Segeberg

Leiter Informations- und Kommunikationstechnik

Tel. 04551/951-270

Mail : [email protected]