Zeugen der Erdgeschichte im Kreis Mettmann

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Zeugen der Erdgeschichte im Kreis Mettmann Ein Geotopführer vom tropischen Korallenriff zu den eiszeitlichen Rheinterrassen

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Zeugender Erdgeschichte

im Kreis MettmannEin Geotopführer

vom tropischen Korallenriffzu den eiszeitlichen Rheinterrassen

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Ratingen Heiligen-

haus

Velbert

Wülfrath

Mettmann

Erkrath Haan

Hilden

Langenfeld

01 Der Neandertaler Massen-

kalkzug in Erkrath und

Mettmann

02 Die Rippelmarken am

„Alten Kalkofen“

in Erkrath

03 Der ehemalige Steinbruch

Grube 7 in Haan

04 Der Steinbruch am

Schopshofer Bach in

Heiligenhaus

05 Die Hildener Heide am

Biesenbach

06 Der Sand- und Jaberg in

der Hildener Heide

07 Das Further Moor in

Langenfeld

08 Der Spürklenberg in

Langenfeld

09 Der Aufschluss am

Nobbenhof in Mettmann

10 Der Urdenbacher Altrhein

und die Baumberger Aue

in Monheim

11 Der Blaue See in Ratingen

12 Die Quarzitblöcke am

Stinkenberg in Ratingen

13 Der Dresberg in Velbert

14 Der ehemalige Steinbruch

Zippenhaus in Velbert

15 Der Tillmannsdorfer Sattel

in Wülfrath

Monheim

am Rhein

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Übersichtskarte der beschriebenen Geotopeim Kreis Mettmann

Zeugen der Erdgeschichte © 2006 Untere Bodenschutzbehörde/ Kreis Mettmann

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© 2006 Untere Bodenschutzbehörde/ Kreis Mettmann Geotope und Bodenschutz

Geotopwanderungen im Kreis 3

Zeugen der Erdgeschichte im Kreis Mettmann

Ein Geotopführer vom tropischen Korallenriff

zu den eiszeitlichen Rheinterassen

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Geotopwanderungen im Kreis4

Geotope und Bodenschutz © 2006 Untere Bodenschutzbehörde/ Kreis Mettmann

Impressum

Herausgeber:Kreis Mettmann – Der Landrat

UmweltdezernatGoethestr. 23

40822 Mettmannwww.kreis-mettmann.de

Redaktionsteam:Gisela Koch-Winter / Anke Loos / Edith Rittel / Hans-Jürgen Serwe

Autoren und Fotografen:Thomas Dinkelmann / Albrecht Hindemith / Gisela Koch-Winter

Sylvia Lütke-Brinkmann / Rolf Schneeweiß / Hans-Jürgen Serwe

Kartographie:Vermessungs- und Katasteramt Kreis Mettmann

Sandra Krause

Layout:Edith Rittel / Hans-Jürgen Serwe

Druck:Schöttler, Ratingen

1. Auflage (1000): Juni 2006

Diese Broschüre wurde zur Bodenaktionswochedes Kreises Mettmann im Juni 2006 erstellt.

Es handelt sich um ein Projektder Agenda 21 des Kreises Mettmann und seiner Städte.

Unser besonderer Dank gilt derNatur- und Umweltschutzakademie NRW (NUA)

für die finanzielle Unterstützungsowie die inhaltliche und organisatorische Mitwirkung

bei den Aktivitäten der Bodenaktionswoche.

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Inhaltsverzeichnis 5

Inhaltsverzeichnis

1 Vorwort 6

2 Geologie des Kreises Mettmann 7

3 Geotop - was ist das? 15

4 Geotope im Kreis Mettmann4.01 Erkrath Der Neandertaler Massenkalkzug 164.02 Erkrath Die Rippelmarken am „Alten Kalkofen“

in Erkrath 194.03 Haan Der ehemalige Steinbruch Grube 7

in Haan 214.04 Heiligenhaus Der Steinbruch am Schopshofer Bach

in Heiligenhaus 244.05 Hilden Die Hildener Heide am Biesenbach 264.06 Hilden Der Sand- und Jaberg

in der Hildener Heide 284.07 Langenfeld Das Further Moor in Langenfeld 314.08 Langenfeld Der Spürklenberg in Langenfeld 334.09 Mettmann Der Aufschluss in Mettmann

am Nobbenhof 364.10 Monheim Der Urdenbacher Altrhein und

die Baumberger Aue in Monheim 384.11 Ratingen Der Blaue See in Ratingen 414.12 Ratingen Die Quarzitblöcke am Stinkenberg

in Ratingen 434.13 Velbert Der Dresberg in Velbert 454.14 Velbert Der ehemalige Steinbruch Zippenhaus

in Velbert 474.15 Wülfrath Der Tillmannsdorfer Sattel in Wülfrath 49

5 Geologische Lehrpfade und Museen der Region 51

6 Glossar 53

7 Literaturverzeichnis 57

8 Die Autoren 58

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Vorwort6

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Vorwort

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

Zeugen der Erdgeschichte unserer Region findet man im KreisMettmann an zahlreichen Stellen. Straßeneinschnitte, Steinbrü-che und Baggerseen sind ideale Orte, um „geologische Aufschlüs-se“ zu erkennen. Allerdings benötigt man auch gewisse geologi-sche Informationen und Kenntnisse, um solche „Geotope“ einord-nen zu können.

Der vorliegende Geotopführer beschreibt in allgemein verständ-licher Form die erdgeschichtliche Entwicklung des Kreises Mett-mann und erklärt geologische Fachbegriffe.

Anhand von ausgesuchten Beispielen möchte dieser FührerSie dazu einladen, sich einige dieser erdgeschichtlichen Zeugenvor Ort anzusehen und Einblicke in die „Fenster zur Erdgeschich-te“ zu nehmen. Rund 15 Geotopstandorte lassen sich im KreisMettmann erwandern oder als Ausflugsziele aufsuchen. Zu jedemGeotop zeigt ein Kartenausschnitt die Lage und Erschließung,ergänzt um Angaben zur Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Die meisten dieser Geotope sind wegen ihrer speziellen Be-deutung im Landschaftsplan des Kreises Mettmann als „Natur-denkmale“ festgesetzt. Sie stehen somit unter besonderem Schutzund erfordern einen pfleglichen Umgang. Deshalb ist zum Bei-spiel das Sammeln von Steinen und Fossilien nicht erlaubt. Einrücksichtsvoller Umgang in und mit der Natur sollte allen selbst-verständlich sein.

Wir hoffen, dass dieser Geotopführer für alle interessierten Nut-zer ein informationsreicher Anstoß für besondere Ausflüge im KreisMettmann sein wird!

Thomas Hendele Hans-Jürgen Serwe Landrat Umweltdezernent

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Geologie des Kreises Mettmann 7

Einführung

Geologie des Kreises Mettmann

Geologie ist die historische Wissenschaft vom Werdegang derErde, von der Gestaltung der Erdkruste und der Erdoberfläche.Die geologische Entwicklung des Kreises Mettmann ist sehr inter-essant, weil - naturräumlich gesehen - zwei unterschiedlich ge-prägte Landschaftsräume hier aneinandergrenzen.

Im Westen und Süden handelt es sich hierbei um die Nieder-rheinische Bucht und im Norden und Westen um das Niederber-gische Hügelland. Der Übergang zwischen diesen beiden Land-schaften gestaltet sich nicht abrupt, sondern wird bestimmt durcheine Terrassenlandschaft, die ihre Entstehung dem eiszeitlichenRhein verdankt.

Von Westen nach Osten ist im Kreis ein treppenartiger Gelände-anstieg zu verfolgen: Vom Rhein, der im Bereich der Stadt Monheimdie Kreisgrenze bildet, erhebt sich das Relief von Höhen über 32m über N. N. aus der Rheinaue über die Niederterrasse, die Mittel-terrassen (zwischen 100 u. 200 m über N. N.) u. a. mit den Städ-ten Heiligenhaus, Mettmann, Wülfrath, Haan bis ins NiederbergischeHügelland mit der Stadt Velbert, wo an der Kreisgrenze zur StadtWuppertal mit 303 m über N. N. am Fettenberg die höchste Erhe-bung im Kreisgebiet zu verzeichnen ist.

Entstehung des Niederbergischen HügellandesDas Niederbergische Hügelland ist der seiner Entstehung nachältere Landschaftsraum des Kreises Mettmann. Im Erdaltertum(Paläozoikum), vor rund 540 Millionen Jahren, entstand zu Be-ginn der Devonzeit in Europa (von Irland über England, Belgien,Ruhrgebiet, Sachsen, Schlesien bis zur Ukraine) eine weitgedehnteMulde (Geosynklinale), die von einem Meer erfüllt war. In dieseMulde brachten Flüsse vom Festland im Norden und Süden Sand,Ton und Geröll hinein, etwa über einen Zeitraum von 80 MillionenJahren. Schicht für Schicht wurde auf dem Meeresboden abgela-gert. Südlich des Ruhrgebietes entstand eine Schichtenfolge von9500 m Mächtigkeit.

In den flachen, wärmeren Bereichen dieses Meeres - in derNähe von inselartigen Schwellen - bildeten sich Korallenriffe aus.

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Diese Riffe wurden aus Stromatoporen - ausgestorbenen, kolonie-bildenden Organismen - und Korallen gebildet. Im weiteren Ver-lauf der Erdgeschichte verfestigten sich ihre Hartteile mit aus demMeerwasser ausgefälltem Kalk zu Kalksteinen, dem dickbankigen,meist dunkelblaugrauen bis hellgrauen dichten Massenkalk.

Das Variskische FaltengebirgeIn der Karbonzeit - Wende Unterkarbon/Oberkarbon - vor etwa320 Millionen Jahren, zog sich das Meer zurück. Die ursprünglichflachliegenden Ablagerungen des Meeres wurden durch gewaltigevon Süden nach Norden gerichtete Bewegungen zusammenge-schoben, aufgefaltet und gleichzeitig vertikal emporgehoben. Esentstand das sogenannte „Variskische Faltengebirge“, das sich ineinem gewaltigen Bogen von Mittelfrankreich über den Raum derheutigen deutschen Mittelgebirge bis nach Polen hin ausdehnte.

Durch das Zusammenschieben der ehemals waagerecht lie-genden Schichten entstand eine Vielzahl von Falten, wobei dieHöhen als Sättel und die Täler als Mulden bezeichnet werden.Der ausgeprägteste Sattel im Kreisgebiet - der auch in der Land-schaft markant in Erscheinung tritt - ist der Velberter Sattel.

Abb. 1

Die Land-schafts-terrassen imBereich derStadtDüsseldorfund desKreisesMettmannim Block-diagrammQuelle:Schüttler,1952

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Geologie des Kreises Mettmann 9

Abb. 2

Brauneisen-stein(FeOOH),verwitterteSteinkerneund Abdrückevon Muschelnaus demTertiärmeerder ZeitstufeOberoligozän,ca. 30MillionenJahre alt.Fundort:Formsand-grube Pim-pelsberg inErkrath, 1984Foto: Serwe

Aus den ehemals lockeren Ablagerungen des Meeresbodenswurde festes Gestein: aus Sand Sandstein, aus Ton und SchlickSchiefer, aus den Schalen und Gehäusen der Meerestiere Kalk,aus Strandgeröllen Konglomerate. Durch Kieselsäure wurden Sand-steine zu Quarziten verfestigt. Im Verlauf von Jahrmillionen wurdedas so entstandene Gebirge durch Verwitterung und fließendesWasser zu einer niedrigen „Fastebene“ abgetragen.

Niederrheinische Bucht und bergische BuckelGegen Ende der Tertiärzeit - vor rd. 2 Millionen Jahren - wurdedie „variskische Rumpfebene“ durch neue Erdbewegungen (zudieser Zeit entstanden die Alpen) emporgehoben und die Gesteins-schichten zerbrochen und schräggestellt (Bruchschollengebirge).Während der Bereich des Niederbergischen Hügellandes empor-gehoben wurde, sank der Bereich der heutigen NiederrheinischenBucht ab und wurde zeitweise von einem Meeresarm des Tertiär-meeres überflutet. Zu dieser Zeit wurden Tone und Sande abgela-gert.

Das heutige Formenbild des Niederbergischen Hügellandesist wesentlich jünger als die Verbreitung seiner verschiedenarti-gen Gesteine. Nicht die Sättel und Mulden der alten variskischenFaltung, sondern die erneute Heraushebung des abgetragenen

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Gebirgsrumpfes am Ende der Tertiärzeit bestimmen das Land-schaftsbild. Diese Heraushebung hatte zur Folge, dass sich dieGewässer immer tiefer in den Gebirgsrumpf hineinschnitten. DieRumpffläche wurde hierdurch in langgestreckte runde Bergrük-ken und Kämme aufgelöst. Weil die zweite Hebung im Süden stär-ker war als im Norden, neigt sich auch das Gelände in nördlicheRichtung. Die größeren Bäche des Niederbergischen Hügellandes(Deilbach, Hesperbach, Hardenberger Bach) folgen dieser Gelän-deneigung; sie entwässern daher nach Norden zur Ruhr.

Rheintal und TerrassenlandschaftDie westlich an das Niederbergische Hügelland anschließendenTerrassenlandschaften sind in ihrer Entstehung eng mit der Aus-bildung des Rheintales verbunden. Noch zu Beginn der Eiszeit(vor ca. 1,8 Millionen Jahren) floss der Rhein in einer weiten Tief-ebene, die bis an den Fuß des Velberter Höhenrückens nach Ostenreichte.

Durch erneute Hebung des Gebirges wurde die ganze Rhein-ebene ebenfalls emporgehoben. Der Rhein und seine Nebenflüs-se schnitten sich bei diesem Vorgang in die gehobene Fläche ein.Bei Aussetzen der Hebung bildeten die Gewässer durch Ablage-rung von Sand und Schotter weiträumige Ebenen aus.

Abb. 3

So friedlichwie aufdieser Luft-aufnahme derA 44-Querungdes Rheinsbei Kaisers-werth flossder eiszeitli-che Rheinnicht immerdahin.Foto: Serwe

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Während der Eiszeit wechselten Kalt- und Warmzeiten mitein-ander ab. In den Kaltzeiten führten die Flüsse wenig Wasser (einGroßteil des Wassers war im Eis gebunden) und lagerten daherden mitgeführten Schotter ab. In den Warmzeiten hatten die Flüs-se eine große Wasserführung, so dass sie sich - verbunden miteiner erneuten Hebung des Geländes - in die Schotterflächen ein-gruben. Hebung und Senkung wechselten sich während der Eis-zeit häufig miteinander ab, was zur Bildung einer riesigen Terras-sentreppe führte, die vom Rhein bis zum Niederbergischen Hü-gelland reicht (Höhen-, Ober-, Mittel- und Niederterrasse).

Gestufte Landschaft bis heuteHeute erhebt sich über dem Talboden der Rheinaue mit einer 4 mhohen Stufe die Niederterrasse, die als fast tischebene Flächeden Strom begleitet. Die nächsthöhere Stufe bildet die im Bereichvon Hilden und Ratingen-Lintorf ausgeprägte Mittelterrasse. Hierliegen über den Rheinschottern feinkörnige, eiszeitliche Flugsand-decken. Die dort ausgebildeten nährstoffarmen Böden sind land-wirtschaftlich unrentabel, so dass sie daher weitestgehend Wald-standorte darstellen. Große Flächen waren im 19. Jahrhundertdurch Degeneration des Waldes verheidet (z.B. die Hildener Hei-de), doch sind diese Gebiete heute überwiegend wieder aufgefor-stet.

Abb. 4

ErhaltenetypischeAuenland-schaft beiHaus Bürgelin MonheimFoto: Serwe

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Die weiteren von Westen nach Osten ansteigenden Stufen -die Haupt- und Höhenterrassen - werden von den ältesten Rhein-schottern gebildet. Von ganz besonderer Bedeutung für diese Ter-rassen sind die ausgedehnten Lössvorkommen, die während derEiszeit aus dem Flussbett des Rheines ausgeblasen und in die-sem Gebiet abgelagert wurden.

Die größten zusammenhängenden Lössvorkommen befindensich im Gebiet um die Kreisstadt Mettmann. Die zu Lösslehm ver-witterten Böden sind sehr fruchtbar und leicht zu bearbeiten, sodass ausgedehnte Ackerflure für das „Mettmanner Lösslehmge-biet“ charakteristisch sind. Der natürliche Wald ist bis auf kleineReste an den Talhängen der Bäche und in den Siepen vollständigverschwunden.

Die Terrassenflächen werden durch die nach Westen, demRhein zufließenden Gewässer (Düssel, Schwarzbach, Anger undDickelsbach) in einzelne von Ost nach West verlaufende Rücken(Terrassenriedel) zerlegt, so dass ein landschaftlich reizvolles Re-lief entstanden ist.

Bodenschätze im Kreis MettmannIn direktem Zusammenhang mit der geologischen Entstehungs-geschichte der Landschaftsräume stehen auch die im Kreisgebietvorkommenden Bodenschätze.

Abb. 5

Im frucht-baren Mett-manner Löss-lehmgebietder Haupt-terrassewerden dielandwirt-schaftlichenFlächen nurvon schmalenSiepen unter-brochenFoto: Serwe

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Geologie des Kreises Mettmann 13

Bekannt sind die großen Vorkommen des Massenkalkes, diein Wülfrath, Haan, Mettmann und Heiligenhaus abgebaut werdenbzw. wurden. Diese ehemaligen Riffe des vorher beschriebenenwarmen Meeres bilden den sogenannten Massenkalkzug, der sichin Richtung Wuppertal weiter fortzieht. Der intensive und großflächigeAbbau dieser Kalke hat in der Landschaft zahlreiche Narben hinter-lassen. Die stillgelegten Brüche sind, obwohl wirtschaftlich nichtmehr genutzt, dennoch von Bedeutung, da sie u. a. Zeugen derEntstehungsgeschichte des Niederbergischen Hügellandes sind.Zum anderen hat sich in einigen dieser ehemaligen Brüche einederartig wertvolle Flora und Fauna angesiedelt, die sie unbedingtnaturschutzwürdig machen.

Ebenfalls abbauwürdig sind die Sandsteine, Tonschiefer undSchiefertone des alten variskischen Gebirges. Diese Materialienfanden entweder direkt als Baustoffe Verwendung (z. B. Sand-stein) oder dienten als Grundstoffe für die Herstellung von Zie-geln. Einige Wandflächen dieser Steinbrüche zeigen deutlich dieFalten, die im Verlauf der variskischen Gebirgsbildung entstan-den sind. Auch lassen sich hier die verschiedenen Gesteins-schichtungen nachweisen, so dass sich diese Aufschlüsse als„Archivmaterial“ für geologische Studien bestens eignen.

Abb. 6

Kalkabbau imSteinbruchRodenhaus inWülfrathFoto: Serwe

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Erzbergbau und BaggerlöcherWeniger bekannt ist, dass sich im Nordteil des Kreises Mettmannbis Anfang dieses Jahrhunderts ein altes Erzbergbaugebiet mitzahlreichen Erzgruben befand. Noch heute deuten Flurbezeich-nungen wie „Zeche Benthausen“ nördlich Metzkausen, „Bleiberg“in Velbert, „Silberberg“ in Wülfrath auf diese alten Lagerstätten hin.Diese Erze entstanden aus sulfidischen Erzlösungen, die in dendurch die Gebirgsbildung entstandenen Verwerfungsspalten (soge-nannte Störungen) aufgestiegen sind. Als Bleiglanz, Zinkblendeund Kupferkies schieden sie in Erzgängen, auch Erzadern genannt,aus.

Bei Ratingen-Homberg sowie nördlich und südöstlich von Erk-rath wurden Feinsande des Meeres aus der Tertiärzeit abgebaut,die vor allem als Formsande, zum Teil auch als Sande für die Her-stellung von Kalksandsteinen und Putzsand verwendet werden. Dieockergelben Sande sind deutlich bei Straßenbaustellen inBöschungsabschnitten in diesen Bereichen zu sehen. Die abgela-gerten Tone werden als Ziegeleimaterial verwendet. Ehemalige Ton-gruben befinden sich in Erkrath und Ratingen, vor allem im BereichBreitscheid und Lintorf (z. B. Lintorfer Waldsee).

Im Bereich der Niederrheinischen Bucht werden die dort vor-kommenden sandigen Sedimente, insbesondere die mächtigeneiszeitlichen Kies- und Sandablagerungen, in zahlreichen Nassaus-kiesungen abgebaut, so dass eine Kette von Baggerseen das west-liche Kreisgebiet von Nord nach Süd durchzieht. Sie setzt sichnach Norden in der Duisburger Seenplatte und nach Süden inRichtung Leverkusen/Köln fort. Darüber hinaus sind die Schotter-körper der Niederrheinischen Bucht wegen ihrer Wasserspeicher-fähigkeit von großer Bedeutung für die Wasserversorgung der an-grenzenden Städte.

Zeugen der Erdgeschichte lassen sich im Kreisgebiet also anzahlreichen Stellen erkennen: an Steinbrüchen, Aufschlüssen,Kies-, Sand- und Tongruben, an Straßeneinschnitten, aber auchan Flurbezeichnungen.

Gisela Koch-Winter

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Geotop - was ist das? 15

Geotop - was ist das?

Geotope können prinzipiell jede Dimension besitzen. Unter denBegriff fallen sowohl räumlich eng begrenzte Aufschlüsse wie Stein-brüche oder Felswände, ebenso aber auch größere Landschafts-teile, wenn sie die erdgeschichtliche Entwicklung deutlich werdenlassen. So ist die Vulkanlandschaft des Siebengebirges ein zu-sammenhängender Geotop und wurde unter diesem Aspekt schonfrüh unter Schutz gestellt.

Schutzwürdig sind diejenigen Geotope, die sich durch ihre be-sondere erdgeschichtliche Bedeutung, Seltenheit, Eigenart oderSchönheit auszeichnen. Für Wissenschaft, Forschung und Lehresowie für die Natur- und Heimatkunde sind sie Dokumente vonbesonderem Wert.

Geotope können in NRW nach den Vorschriften des Land-schaftsgesetzes geschützt werden. In besonderen Fällen, näm-lich dann, wenn es sich um Fundstellen von Fossilien handelt,können sie auch nach den Vorschriften des Denkmalschutz-gesetzes rechtlichen Schutz erlangen

Es handelt sich dann um Bodendenkmäler. Rund 50 % der inNRW erfassten Geotope sind durch bestehende Natur- oder Land-schaftsschutzgebiete sowie als Naturdenkmäler oder als Boden-denkmäler vor Eingriffen durch den Menschen geschützt. KW

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Geotopwanderungen im Kreis16

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Anfahrt:

Bahn S 8 bisHaltestelleHochdahl(15 min.);Regiobahn S28 bis Halte-stelle Nean-dertal (5min.); Bus741+743 bisHaltestelleNeandertal;Exkursion fürFamilien,mit demFahrrad undzu Fuß gut zuerreichen.

Beschreibung:

Besonderheit:

Lage:

Gebiet:

Struktur:

Alter:

Bedeutung:

Geotop 01

Der Neandertaler Massenkalkzugin Erkrath und Mettmann

Entlang der Landstraße L 375/ 403 sind dietypischen Gesteinsabfolgen im Randbereichdes Neandertaler Massenkalkzuges aufge-schlossen, an denen die geologische Entste-hung und auch die wirtschaftliche Nutzungablesbar sind.

Gesteinsabfolge im Bereich des Neanderta-ler Massenkalkzuges

Erkrath bis Mettmann

Neandertal

Schieferung, Bankung, Falte, Massenkalk

ca. 385 Millionen Jahre

Durch den Kalkabbau wurde der bedeuten-de Fund des Neandertalers möglich. Die Ge-steine im Randbereich des Massenkalkesdienten teilweise als Baumaterial in der di-rekten Umgebung.

Bei diesem Geotop handelt es sich um mehrere Aufschlüsse ent-lang der Landstraße L 375/ 403 (Mettmanner Straße) im Nean-dertal, beginnend am Wanderparkplatz Kalkofen (1) und endendoberhalb des Altenheimes (Hellenbruch) (7). Die einzelnen Auf-schlüsse lassen sich auf einer ca. 2 – 3 stündigen Wanderung aufgut ausgebauten Wegen auch für Gehbehinderte gut erreichen,allerdings ist das Gelände abseits der Hauptstraße L 375/ 403 z.T.sehr steil. Auch mit dem Fahrrad lassen sich die einzelnen Auf-schlüsse gut anfahren.

Entlang der Wege des NeandertalersAuf halbem Wege liegen das neue Neanderthalmuseum (3), Re-staurationen und ein Minigolfgelände, so dass ein Besuch diesesGeotopes zu einem Tagesausflug mit der ganzen Familie ausge-dehnt werden kann. Eine Wanderung um das eiszeitliche Wildge-

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Geotopwanderungen im Kreis 17

hege (4) bietet sich ebenfalls an. Die Wanderung beginnt gegen-über dem Wanderparkplatz Kalkofen.

Hier sind Wellenrippel, ein typisches Anzeichen für eine Flach-wasserzone, aufgeschlossen. Weiter in Richtung Fundort des Ne-andertalers sind immer wieder kleine Steinbrüche zu erkennen,aus denen Baumaterialien entnommen worden sind. Am Eingangzum Fundort (2) imponiert der Rabenstein, als letzter Rest desursprünglichen Gesteins. Hier stehen wir im Zentrum des Massen-kalkzuges des Neandertals. Der Kalk wird dort seit 1849 bis heuteabgebaut. Weiter in Richtung Museum (3) bietet sich ein Abste-cher in Richtung Wildgehege an. Dort entlang der Düssel vor derSteinzeitwerkstatt sind in einem Steinbruch Kalkknotenschiefer auf-geschlossen, die später am Altenheim (7) noch einmal beobach-tet werden können.

Kalkknotenschiefer und WellenrippelZurück zur L 375/ 403 geht es in Richtung Mettmann durch dasNeandertal vorbei an weiteren kleinen Steinbrüchen (5) und ei-nem geologischen Kunstobjekt auf gebänderten Schiefern und denbereits erwähnten Kalkknotenschiefern. Hinter der Brücke zur K18 links zur K 18 abbiegen. Nach ca. 250 m befinden sich in Fahrt-richtung Mettmann auf der rechten Seite einige Spezialfalten (6),

Abb. 7

Lageplan derWanderrouteim Neander-tal. Der Wegentlang derStraßen ist fürGehbehinder-te geeignet.

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Geotopwanderungen im Kreis18

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Abb. 8

Der Raben-stein - Restdes ehemali-gen Kalk-abbausFoto: Serwe

die beim Bau der Straße freigelegt worden sind und heute ein Na-turdenkmal darstellen.

Zurück über die L 375/ 403 in Richtung Altenheim. Hinter demAltenheim entlang des kleinen Weges Hellenbruch befinden sichwieder die Kalkknotenschiefer in schöner Ausbildung. Schn

Links: www.neanderthal.de; www.wildgehege-neandertal.de

Abb. 9

Skulptur„MemoriaMundi“ vonAnne undPatrick Poirierin einem altenSteinbruch.Bestandteildes Kunst-pfads „Men-schenSpuren“des Neander-thal MuseumsFoto: Serwe

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Geotopwanderungen im Kreis 19

Geotop 02

Die Rippelmarken am„Alten Kalkofen“ in Erkrath

Beschreibung:

Besonderheit:

Lage:

Gebiet:

Struktur:

Alter:

Bedeutung:

Direkt an der L 375 sind steil stehende Ge-steinspakete ehemals feinsandiger Meeres-ablagerungen zu beobachten

Durch so genannte Rippelmarken ist einfossiler Meeresstrand in den Gesteinen ab-gebildet

Erkrath

Neandertal

Schieferung, Sedimentation, Meeresablage-rungen

ca. 385 Millionen Jahre

Nachweis für ein flaches Gezeitenmeer, wiees häufig in Watt- und Schlickgebieten anzu-treffen ist

Ein fossiler Meeresstrand im NeandertalGegenüber dem Wanderparkplatz „Alter Kalkofen“ befindet sichin den devonischen Randgesteinen des Neandertaler Massenkalk-zuges eine geologische Besonderheit, ein fossiler Meeresstrand.Die hier sichtbaren Rippelmarken (1) sind der Beweis für einenversteinerten Meeresstrand bzw. einen Flachwasserbereich einesdamals hier vorhandenen Meeres. Hier wurden feinste Sedimen-te abgelagert und durch die Wellenbewegungen dieses Meeres(wie an heutigen Stränden zu beobachten) in die heute sichtbareStruktur verwandelt, die von der ursprünglich horizontalen Lage-rung später durch die varistische Gebirgsbildung herausgehobenund in die heute sichtbare Lagerung bewegt worden ist. (Achtung,der Aufschluss befindet sich an einer stark befahrenen Straße!)

Vom Parkplatz aus über die Düsselbrücke gelangt man zu denResten eines alten Kalkofens, in dem der Kalk aus den nahenKalksteinbrüchen des Neandertales gebrannt worden ist. Schn

Anfahrt:

Mit dem Bus743 bis Halte-stelle Aue(ERWEPA),dann ca. 5min. Fußwegzum Wander-parkplatz„Alter Kalk-ofen“Mit dem PKWüber dieLandstraßeL 357 bisWander-parkplatz„AlterKalkofen“Für Familiengeeignet,allerdings istder Auf-Links: www.neanderthal.de; www.wildgehege-neandertal.de

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Geotopwanderungen im Kreis20

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Abb. 11

Aufschlussam Wander-parkplatz„AlterKalkofen“Foto:Schneeweiß

Abb. 10

Lageplan desAufschlusses

schlussgefahrlos nurvon der Seitedes Wander-parkplatzesaus zu be-sichtigen(Achtung,starker Auto-verkehr!)Eignung fürGehbehinder-te gut.

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Geotopwanderungen im Kreis 21

Geotop 03

Der ehemalige Steinbruch Grube 7in Haan

Beschreibung:

Besonderheit:

Lage:

Gebiet:

Struktur:

Alter:

Bedeutung:

Ehemaliger Dolomit-Steinbruch im Gruiten-Dornaper Massenkalkzug, als Korallenriff imtropischen Flachmeer im Mittel- bis Ober-devon entstanden

Feinkörniger, fossilienarmer Massenkalk mithohem Dolomitanteil (Magnesiumkarbonat)

Am nördlichen Ortsrand der Ortslage Gruitender Stadt Haan

Düsseler Mühle / Osterholz

Feinkörniger Massenkalk, Bankung, Klüftung

370 Millionen Jahre

Heute für Artenschutz (Amphibien und Rep-tilien) wichtiges Biotop

Kalksteinaufschluss „Grube 7“Die Grube 7 ist ein 1966 stillgelegter Kalksteinbruch, in dem derhier ehemals anstehende Dolomitkalk als Ausgangsstoff für feu-erfeste Materialien abgebaut wurde (1). Sie liegt in dem ca. 10 kmlangen Gruiten-Dornaper Massenkalkzug, der sich von Millrath imSüdwesten bis Wuppertal Saurenhaus im Nordosten erstreckt, undin dem sich sechs weitere Kalksteinbrüche befinden, von denennoch zwei (Gruben Hahnenfurth und Osterholz) in Betrieb sind. Eigentümerin der Grube 7 ist die Stadt Haan. Die Grube 7 istvollständig eingezäunt. Es führt ein Rundwanderweg um den Stein-bruch herum. Die Oberkante des Steinbruchs liegt bei 132 m ü.NN, die Grubensohle im tiefsten Punkt (Tiefschlitz) bei 96 m ü.NN. Der ursprüngliche Grundwasserspiegel im Bereich der Gru-be 7 lag bei 120 m ü. NN. Die Grube war noch vor einigen Jahrenvollständig mit Grundwasser bespannt. Derzeit ist die Grube infol-ge der Grundwasserabsenkungen in den Steinbrüchen Hahnen-furth und Osterholz gänzlich trockengefallen.

Der Gruiten-Dornaper Massenkalkzug, in dem die Grube 7 liegt,ist im Mittel- bis Oberdevon vor ca. 370 Millionen Jahren als ein

Anfahrt:

Von Haanbzw. Mett-mann mit derBuslinie 742bis Haltestelle„GruitenDorf“, dannca. 20 min.Fußweg,durch dieStraßen „AmWeinberg“,„An derDüssel“ und„Am Stein-bruch“ (jen-seits der L423(MettmannerStraße) biszum Schlag-baum, beierster Wege-gabelung

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Geotopwanderungen im Kreis22

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Abb. 13

Grube 7Foto:Hindemith

hinter Schlag-baum führtrechts einWeg zumSteinbruchGrube 7.Mit dem PKWin der Orts-lage Haan-Gruiten vonder L 423(MettmannerStraße) in dieStraße „AmSteinbruch“abbiegen undden PKW vordem Schlag-baum ab-stellen, dannzu Fuß, wieoben be-schrieben,zum Stein-bruch.Für Geh-hinderte nichtgeeignet, dahinter demSchlagbaumgeschotterter,z.T. steilerWanderwegzum Stein-bruch.Für Familienals Ausflugs-ziel bei einerWanderunggeeignet,Naturlehrpfad.

Abb. 12

Lageplan derWanderrouteum denSteinbruch

1

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Geotopwanderungen im Kreis 23

Korallenriff in einem lichtdurchfluteten, tropischen Flachmeer vonStromatoporen und Korallen aufgebaut worden. Der Korallenkalkin der Grube 7 hat eine massige, feinkörnige Struktur und einenhohen Anteil an Magnesiumkarbonat (Dolomit).

Heute ist die durch einen Zaun gesicherte Grube 7 ein für denArtenschutz, insbesondere für Amphibien und Reptilien (Teich-molch, Bergmolch, Erd-kröte, Kreuzkröte, Geburtshelferkröte,Grasfrosch, Blindschleiche, Waldeidechse) wichtiger Lebensraumund soll deswegen von Spaziergängern nicht betreten werden. Vonden Wanderwegen am Rande der Grube 7 aus ist zumindest einEinblick möglich. Hi

Abb. 14

Grube 7Foto:Hindemith

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Geotopwanderungen im Kreis24

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Geotop 04

Der Steinbruch am SchopshoferBach in Heiligenhaus

Östlich der L 156 (Ruhrstraße) stehen deut-lich gebankte Kalksteine an

Gut aufgeschlossene Schichtenfolge im Na-turschutzgebiet Vogelsangbachtal

Im nordwestlichen Stadtgebiet von Heiligen-hausVogelsangbachtal

Bankung, Kohlenkalk

ca. 360 Milionen Jahre

Baumaterial

Überreste abgestorbener MeeresbewohnerIm nordwestlichen Stadtgebiet von Heiligenhaus ist östlich derRuhrstraße der sogenannte „Kohlenkalk“ aufgeschlossen (1).Seinen Namen verdankt das Gestein seiner zeitlichen Entstehungwährend des Unter-Karbons (Karbon-Zeit = Kohlen-Zeit).

Beim Kohlenkalk handelt es sich um eine Gesteinsfolge, dieim wesentlichen aus den kalkigen Überresten ehemaliger Riff-bewohner (z. B. Korallen) zusammensetzt ist.

Die im Steinbruch am Schopshofer Bach abgelagerten Schich-ten weisen eine deutliche Bankung (Grobschichtung) auf. DieKalksteinbänke sind unterschiedlich dick und kennzeichnen je-weils einen Ablagerungszeitraum. Man kann also erkennen, dassdie Gesteinsfolge nicht „in einem Guss“, sondern in mehreren Etap-pen entstanden ist.

Durch gebirgsbildende Prozesse wurden die ursprünglich ho-rizontal abgelagerten Schichtenfolgen aufgestellt.

Kohlenkalk als BaumaterialEbenso wie der in der Umgebung von Mettmann und Wülfrathanstehende devonzeitliche Massenkalk ist der Kohlenkalk einbeliebter Baustoff, sei es in seiner reinen Form als gebrochenesGesteinsmaterial oder aber als Zuschlagstoff für die Betonher-

Anfahrt:

ÖPNV: VonEssen-Kettwig bzw.Heiligenhaus /Velbert mitden Buslinien772 o. 774 bisHaltestelle„IsenbügelBahnhof“, vondort ca. 10min. Fußwegin RichtungNorden biszum Stein-bruch, dabeidie Eisenbahnüberqueren,dahinter führtrechts eingeschotterterWanderwegbis zurOberkantedes Stein-bruchs (ander Kant-straße links

Beschreibung:

Besonderheit:

Lage:

Gebiet:

Struktur:

Alter:

Bedeutung:

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Geotopwanderungen im Kreis 25

stellung. Aber auch im Umweltschutz, wie beispielsweise bei derRauchgasentschwefelung, kommt Kalkstein in aufbereiteter bzw.weiterverarbeiteter Form zum Einsatz. Der Steinbruch liegt im Na-turschutzgebiet und kann nur von oben eingesehen werden. LB

halten).Auto: VonHeiligenhausoder Kettwigüber die L156 (Ruhr-straße) biszur Talburg, indie KettwigerStraßeeinbiegen undden PKW aufdemSommerpark-platz derTalburg ander KettwigerStraßeabstellen, vondort ca. 10min. Fußwegnach Südenbis zumSteinbruch,dabei an derWege-gabelungrechts halten.

Abb. 15

Lageplan desSteinbruchs

Abb. 16

SteinbruchFoto: Koch-Winter

Hinweis:Der Auf-schluss ist fürRollstuhl-fahrer undKinder nichtgeeignet.

1

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Geotopwanderungen im Kreis26

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Geotop 05

Die Hildener Heide am Biesenbach

Naturschutzgebiet Hildener Stadtwald im Be-reich Biesenbach zwischen Hilden und Haan,Mittelterrasse mit Flugsandüberdeckung,

Dünen, NiedermoorDünenfelder und Flugsandablagerungen, ver-schiedene Formen der Moorbildung (Sumpf,Anmoor, Niedermoor, Torf)

Hilden-Kleef, östlich der BAB 3

Hildener Heide am Biesenbach

Windablagerungen auf Mittelterrasse desQuartärs mit Erosionsformen über feineMeeressande des Tertiärs, devonischesGrundgebirge

10.000 bis 25.000 Jahre vor heute (spät-eiszeitlich bis Frühholozän, Flugsand undDünen)

Ihren Namen hat die Hildener Heide bekom-men, da sie früher fast vollständig mit Heidebedeckt war. Die Heideflächen dienten derSchafzucht und als Honigquelle für die örtli-che Imkerei. Aus den Reisern des Heide-krauts wurden Besen gebunden.

Beschreibung:

Besonderheit:

Lage:

Gebiet:

Struktur:

Alter:

Bedeutung:

Von der Erosionsfläche zum NaturschutzgebietGegen Ende der letzen Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren war dieVegetation erst spärlich ausgebildet und der Boden kaum vorErosion geschützt.

Starke Westwinde brachten große Mengen feiner Sande her-an, die sich hier bis zu 4 m mächtig auf die Mittelterrasse desRheins legten. Stellenweise sind heute noch niedrige Dünen (1)zu erkennen, die in östlicher Richtung zunehmen. Bevorzugt istdies in der Hildener Heide zu beobachten.

Das etwa 8 Hektar große Naturschutzgebiet wird vom Biesen-

Anfahrt:

Mit der Bus-linie 784 bisHaltepunktWaldschenkeoder mit denLinien 741,782 bis Halte-punkt Kleef;mit Auto oderFahrrad bisWaldschenkebzw. Wald-

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Geotopwanderungen im Kreis 27

Abb. 17

Lageplan derHildenerHeide

bach durchflossen, der an seinen Ufereinschnitten (2) die hellenFlugsandablagerungen zeigt. In flachen Geländemulden habensich Niedermoore und sumpfiger Birken-Bruchwald gebildet. Dm

Schwimmbadan der Elber-felder Straße(B 228) odervon der Hoch-dahler Straßein Hilden indie Neben-straße. An derBibelskirch,erster Ab-zweig rechts.Am Flausen-berg; amEnde derStraße führtdie Fußgän-gerbrückeüber die BAB3 in dasNaturschutz-gebietHildenerHeide;Ausflug fürFamilien, mitdem Fahrradoder zu Fußgut geeignet.

Abb. 18

Flusssand-und Dünen-landschaftFoto:Dinkelmann

2

1

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Geotopwanderungen im Kreis28

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Geotop 06

Der Sand- und Jabergin der Hildener Heide

Beschreibung:

Besonderheit:

Lage:

Gebiet:

Struktur:

Alter:

Bedeutung:

Landschafts- und Naturschutzgebiete in derHildener Heide zwischen Hilden und Haan,Mittelterrasse mit Flugsandüberdeckung,Dünen, Hauptterrasse, Niedermoor, Heide-moor

verschiedene Formen der Moorbildung(Sumpf, Anmoor, Niedermoor, Torf), Reste derälteren Hauptterrasse des Rheins in den Hö-henlagen von Sandberg und Jaberg, Dünenund Flugsandablagerungen

nördlich und südlich der Elberfelder Straße(B 228) zwischen Hilden und Hann, in Fahrt-richtung Haan hinter der Waldkaserne

Hildener Heide, Bereich Sand- und Jaberg

Fluss- und Windablagerungen des Quartärsmit Erosionsformen über feine Meeressandedes Tertiärs, devonisches Grundgebirge

50.000 bis 330.000 Jahre (Untere Mittel-terrasse), 1,5 Millionen Jahre (nach Brügge-Kaltzeit, Reste der Hauptterrasse in Höhen-lagen von Sand- und Jaberg)

Der besonders feine Dünensand zwischenSandberg und Jaberg wurde im 19. Jahrhun-dert als Scheuersand für Haushaltszweckeabgebaut. Die Hildener Heide war früher fastvollständig mit Heide bedeckt. Die Heide-flächen dienten der Schafzucht und als Honig-quelle für die örtliche Imkerei.

Binnendünen der EiszeitAuch wenn die Eisbedeckung der Eiszeiten nicht bis Hilden reich-te, so sind es vor allem die Ablagerungen des Urrheins nach demAbschmelzen der Gletscher sowie Windablagerungen, die im

Anfahrt: Mitder Buslinie784 bis Halte-punkt Wald-schenke oder

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Geotopwanderungen im Kreis 29

Kesselsweier;mit Auto oderFahrrad vonHilden überdie Elber-felder Straße(B 228) inRichtungHaan bzw.von Haankommend inRichtungHilden; ca.200 m östlichder Wald-kaserne vonder Elber-felder Straßenördlich(Biesenbach)und südlich(Jaberg,Sandberg) indas Natur-schutzgebietHildenerHeide;Ausflug fürFamilien, mitdem Fahrradoder zu Fußgut geeignet.

Rheintal bis an die Flanken des Bergischen Landes die heutigeGeländeform prägen. Das Naturschutzgebiet Hildener Heide umden Sand- (1) und den Jaberg (2) liegt auf der Ebene der Mittel-terrasse des Rheins, die hier mit den gewaltigen Schmelz-wassermengen der ausgehenden Elster-Eiszeit aufgeschüttetwurde. Gegen Ende der letzen Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren

Abb. 19

LageplanSand- undJaberg,Biesenbach

Abb. 20

Eingangsbe-reich zumNaturschutz-gebietHildenerHeideFoto: Serwe

3

21

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Geotopwanderungen im Kreis30

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Abb. 21

Sumpf- undFeuchtland-schaft amBiesenbachFoto:Dinkelmann

war die Vegetation nur spärlich ausgebildet und der Boden kaumvor Erosion geschützt. Starke Westwinde transportierten feineSande, die sich flächenhaft auf die gröberen Sande und Kiese derMittelterrasse legten. Vereinzelt entstanden Binnendünen.

In den Höhenlagen von Sand- und Jaberg befinden sich nochReste der älteren Hauptterrasse, gebildet von groben Rhein-schottern. In Geländemulden haben sich Niedermoore (3) gebil-det, da Raseneisenerzbildungen und tonige Horizonte die Versik-kerung des Wassers hemmen. Die ursprüngliche Heidevegetationist in dem ansonsten stark bewaldeten Gebiet heute noch am Sand-berg zu sehen. Östlich des Sandberges liegt ein einzelnes Heide-moor mit ausgeprägter Torfmoosbildung. Dm

Abb. 22

Hinweistafelzur Entwick-lung derHeideflächenFoto: Serwe

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Geotopwanderungen im Kreis 31

Geotop 07

Das Further Moor in Langenfeld

Naturschutzgebiet Further Moor, Mittel-terrasse mit Flugsandüberdeckung, Nieder-moor

verschiedene Formen der Moorbildung(Sumpf, Anmoor, Niedermoor, Torf)

östlich Langenfeld-Immigrath, zwischen BAB524 und BAB 3

Naturschutzgebiet „Further Moor“

Windablagerungen auf Mittelterrasse desQuartärs über feine Meeeressande desTertiärs, devonisches Grundgebirge

50.000 bis 330.000 Jahre (Untere Mittel-terrasse), 10.000 bis 25.000 Jahre (Spät-glazial bis Frühholozän, Flugsand)

Naturschutzgebiet MoorlandschaftDas naturbelassene etwa 39 Hektar große Further Moor bildeteursprünglich zusammen mit der Hildener und Ohligser Heide imNorden ein großes zusammenhängendes Moorgebiet.

Über dem devonischen Grundgebirge wurden zunächst die ma-rinen Feinsande des Tertiärs (Oberoligozän) abgelagert. Nachdemsich das Meer zurückgezogen hatte und die abgelagerten Fein-sande durch Erosion teilweise wieder abgetragen wurden, kames erst wieder mit dem Schmelzwasser der Elster-Eiszeit zur Auf-schüttung der Mittelterrasse. Darüber legten sich anschließendflächenhaft bis zu 3 m mächtige Flugsande ab.

Das Gebiet wird vom Blockbach durchflossen, der in seinemÜberschwemmungsraum von Niedermooren begleitet wird (1).Außerdem sind noch die ursprünglichen und nährstoffarmen Hei-de-Hochmoore in zu- und abflusslosen Geländesenken vorhan-den. Dm

Anfahrt:

Mit den Bus-linien 777,791 bis Halte-punkt Immig-rather Platzoder mit derLinie 235 bisHaltepunktAutobahn-brücke Reus-rather Str.; mitAuto oderFahrrad vonLangenfeld-Reusrath vonder TrompeterStr. über dieNebenstraßenHapelrathbzw. Furth insFurther Mooroder vonLangenfeld-

Beschreibung:

Besonderheit:

Lage:

Gebiet:

Struktur:

Alter:

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Geotopwanderungen im Kreis32

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Abb. 23

Lageplan desNaturschutz-gebietsFurther Moor

Immigrathüber dieStraße Hardt(B 229) in dieLeichlingerStraße; amAusbauendeführt rechtsein kleinerWeg unterder BAB 542hindurch indas Natur-schutzgebietFurther Moor;Ausflug fürFamilien, mitdem Fahrradoder zu Fußgut geeignet

Abb. 24

Further Moorim WinterFoto:Dinkelmann

1

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Geotopwanderungen im Kreis 33

Geotop 08

Der Spürklenberg in Langenfeld

ehemaliges Abbaugebiet der oberoligozänenFeinsande am Spürklenberg, heute teilweiseDeponiestandort

Aufschlüsse der marinen Sande des Tertiärs,Eisenkonkretionen

östlich Langenfeld-Gladbach, am Ende derStraße Heiderhöfchen östlich AutobahnkreuzLangenfeld

Spürklenberg, nördlich Leichlinger Sandberge

Rheinschotter der Hauptterrasse über Mee-ressanden des Tertiärs, devonisches Grund-gebirge

25 - 28 Millionen Jahre (Oberoligozän, mari-ne Feinsande), 1,5 Millionen Jahre (nachBrügge-Kaltzeit, Rheinschotter der Haupt-terrasse)

Die oberoligozänen Feinsande wurden hierin einer Mächtigkeit von bis zu 30m abgebautund als Formsand in Gießereien verwendet.Anschließend wurde die so entstandeneHohlform als Deponie genutzt

Abgrabung der MeeressandeDurch den großflächigen Abbau der tertiären Meeressande sindam Spürklenberg Abbauwände bis zu 30 m Höhe entstanden. Lei-der zeigen diese heute nicht mehr im Anschnitt den natürlichenAufbau des Oberoligozän, da zur Böschungssicherung die steilenAufschlüsse überschüttet wurden.

Außerdem ist das Gelände hier nicht mehr zugänglich, da dienach der Abgrabung verbliebene Hohlform seit Mitte der 80er Jahreals Deponie genutzt wird.

In den angrenzenden Flächen lassen sich jedoch noch kleine-re Aufschlüsse der Meeressande finden (1). Die gelbbraunen und

Anfahrt:

Mit der Bus-linie 791 bisHaltepunktFeldhauserWeg; mit Autooder Fahrradvon Langen-feld-Immig-rath über dieStraße Hardt(B 229) inRichtungSolingen;

Beschreibung:

Besonderheit:

Lage:

Gebiet:

Struktur:

Alter:

Bedeutung:

Page 34: Zeugen der Erdgeschichte im Kreis Mettmann

Geotopwanderungen im Kreis34

Zeugen der Erdgeschichte © 2006 Untere Bodenschutzbehörde/ Kreis Mettmann

Abb. 25

Lageplan desAufschlussesSpürklenberg

nach Unter-führung BAB3 rechts ab indie StraßenAm Brüngers-broich odernächsteKapeller Weg;QuerstraßeHeiderhöfchen;von dort süd-lich in dasGebiet umden Spürklen-berg; Ausflugfür Familien,mit dem Fahr-rad oder zuFuß gut ge-eignet.

Abb. 26

Eisen-konkretionenFoto:Dinkelmann

1

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Geotopwanderungen im Kreis 35

teilweise eisenschüssigen Feinsande enthalten stellenweise Eisen-konkretionen. Diese sind bei den ersten Bodenbildungsprozessenim Miozän entstanden. Die Meeresablagerungen des Tertiärs wer-den überlagert von den Rheinschottern der Hauptterrasse. Dm

Abb. 27

FeineMeeressandein derSpatenprobeFoto:Dinkelmann

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Geotopwanderungen im Kreis36

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Geotop 09

Der Aufschluss in Mettmannam Nobbenhof

Kräfte aus dem ErdinnernEntlang der Straße (1) sind bankige Kalke des unteren Oberdevonaufgeschlossen, die hier eine Sattelstruktur bilden. Diese Gesteins-abfolge wurde in den Randzonen eines ausgedehnten Riffberei-ches in einem warmen, flachen Meer gebildet.

Hauptgesteinsbildner sind abgestorbene, kalkhaltige Organis-men (Korallen, Stromatoporen), deren Bestandteile sich im Laufeder Erdgeschichte mit aus dem Meerwasser ausgefälltem Kalk zuteilweise dickbankigen, meist dunkelblaugrauem bis hellgrauemKalkstein verfestigten.

Durch die varistische Faltung wurden diese Gesteinspaketeangehoben, zusammengepresst und gefaltet. Es entstanden Sät-tel und Mulden, die in diesem Aufschluss anschaulich zu betrach-ten sind und einen Hinweis auf die gigantischen Kräfte zum Zeit-punkt der Auffaltung geben. Schn

Anfahrt:

Anfahrt mitdem PKW aufK 18 bis zurBrücke überdas Neander-tal. Von derBrücke inFahrtrichtungRatingennach ca.200m auf derrechten Seite.Anfahrt mitdem Bus 741bis Wiesental,von dort ca. 5min. zurBrücke derK 18. Dannweiter wie mitdem PKW.

An der K 18 befindet sich ein anschaulichesBeispiel für einen Spezialsattel in den Kalk-steinen des Neandertales. Hier werden dieauf diese Gesteinsschichten einwirkendenKräfte erlebbar.

Spezialsattel im Bereich der Kalksteine desNeandertales

Mettmann, an der K 18

Neandertal

Bankung, Schieferung, Falte, Sattel

ca. 385 Millionen Jahre

Seltener Aufschluss eines Spezialsattels, derzufällig durch den Bau der Straße erfolgte.

Beschreibung:

Besonderheit:

Lage:

Gebiet:

Struktur:

Alter:

Bedeutung:

Page 37: Zeugen der Erdgeschichte im Kreis Mettmann

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Geotopwanderungen im Kreis 37

Zugänglich-keit:Der Auf-schluss ist füralle Verkehrs-teilnehmersehr gut zuerreichen. Erliegt frei zu-gänglichdirekt an derStraße.

Abb. 29

Aufschluss ander Straßenördlich desNobbenhofsFoto:Schneeweiß

Abb. 28

Lageplan desAufschlussesan der K 18

1

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Geotopwanderungen im Kreis38

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Geotop 10

Der Urdenbacher Altrhein unddie Baumberger Aue in Monheim

Freie Auenlandschaften am NiederrheinDas Naturschutzgebiet Urdenbacher Altrhein und Baumberger Auebildet eine der letzten nicht eingedeichten Auenlandschaften amNiederrhein. Bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts floss der Haupt-strom des Rheins unmittelbar nördlich entlang von Baumberg. Erschnitt dabei den bis heute sichtbaren Prallhang in die eiszeitli-chen Ablagerungen der Niederterrasse ein.

Die ehemalige römische Festungsanlage Haus Bürgel (1) ausder Zeit des Kaisers Konstantin (306 - 337 n. Chr.) lag ursprüng-lich linksrheinisch wie auch andere Befestigungsanlagen zur

Anfahrt:

Mit der Bus-linie 788 überUrdenbacherWeg bisHaltepunkteCamping-platz,Schallenstr.oder überGarather Wegbis Halte-punkt

Beschreibung:

Besonderheit:

Lage:

Gebiet:

Struktur:

Alter:

Bedeutung:

Naturschutzgebiet Urdenbacher Altrhein undBaumberger Aue, Prallhang Altrhein in Nie-derterrasse, Rheinlaufverlagerung, Nieder-moor

Niederterrasse, Altrheinmäander, Auenland-schaft, Niedermoor, Überschwemmungen

nordwestlich der Besiedelung von Monheimam Rhein/Baumberg

Urdenbacher Altrhein / Baumberger Aue

Niederterrasse des Quartärs über marinenFeinsanden des Tertiärs, devonisches Grund-gebirge

10.000 . bis 110.000 Jahre v. Chr. (Weichsel-Kaltzeit, Niederterrasse), Rheinverlauf ent-sprechend Urdenbacher Altrhein bis Durch-bruch Bürgeler Rheinmäander vermutlich imJahr 1374

Römische Festungsanlage Haus Bürgel ausder Zeit des Kaisers Konstantin (306 - 337 n.Chr.), Weideland in der Aue, hochwasser-geschützte Besiedlung Ortsteil Baumberg aufNiederterrasse

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Geotopwanderungen im Kreis 39

Abb. 30

LageplanUrdenbacherAltrhein undBaumbergerAue

Sicherung der damals römischen linken Rheinuferseite. Zwischen1368 und 1375 kam es zum Durchbruch des Bürgeler Rhein-mäanders, möglicherweise als Folge einer Hochwasserkatastro-phe im Jahr 1374. Seitdem liegt Haus Bürgel rechtsrheinisch.

In der regelmäßig überschwemmten Auenlandschaft verlandeteder Altrhein zunehmend (2). In Geländesenken kam es zur Bil-dung von Niedermoor und Torf. Durch die hochwassergeschützteLage hat sich die Besiedelung des Ortsteils Baumberg bis unmit-telbar an die Kante der Niederterrasse ausgedehnt. Unterhalb dermarkanten Geländestufe führt heute ein Wanderweg entlang desehemaligen Rheinverlaufs. Dm

Links: www.bs-uk.de

Stauffenbergstr;mit Auto oderFahrrad vonMonheim amRhein/Baum-berg östlichdes Urden-bacher Wegsoder vomGarather Weggegenüberder Klein-gartenanlagein das Natur-schutzgebietUrdenbacherAltrhein;Ausflug fürFamilien, mitdem Fahrradoder zu Fußgut geeignet.

Abb. 31

Einschnitt desAltrheins indie Nieder-terasseFoto:Dinkelmann

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Geotopwanderungen im Kreis40

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Abb. 32

Verlagerungdes Rhein-verlaufs imLaufe derJahrhunderte.Haus Bürgelwar zurömischerZeit bis Endedes 14. Jahr-hundertslinksrheinischund befindetsich heute aufder rechtenRheinseite.

(c) Karte:Vermessungs- undKatasteramt desKreises Mettmann

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Geotopwanderungen im Kreis 41

Geotop 11

Der Blaue See in Ratingen

Beschreibung:

Besonderheit:

Lage:

Gebiet:

Struktur:

Alter:

Bedeutung:

Ehemaliger, mit Grundwasser gefüllter Stein-bruch, in dem Massenkalk des Unterkarbons(„Kohlenkalk“) aufgeschlossen ist

Naturdenkmal. Die steil stehenden Kalkstein-bänke enthalten Versteinerungen (Brachio-poden, Korallen u.a.)

Am Nordrand von Ratingen-Mitte an der L 139(Mülheimer Straße)

Angertal, Blauer See

Massenkalk, Bankung, Klüftung

340 Millionen Jahre

Wegen Fossilienreichtums hohe Bedeutungfür Karbon-Stratigraphie

Anfahrt:

Von Ratingen-Mitte mit denBuslinien 753oder 773 bisHaltestelle„Blauer See“,dann ca. 5min. Fußwegüber dieStraße „ZumBlauen See“,den Hinweis-schildernfolgen.Mit dem PKWvon der L 139(MülheimerStraße) in dieQuerstraße„Zum BlauenSee“ abbie-gen, dort istein Parkplatz,

Kalksteinaufschluss „Blauer See“Der „Blaue See“ ist ein 1932 stillgelegter, mit Grundwasser gefüll-ter Steinbruch, der vom Eigentümer als Naturdenkmal der Bevöl-kerung erhalten und zugänglich gemacht worden ist (1).

Der Kalkstein ist im Unterkarbon („Kohlenkalk“, Unterstufe Visé)vor ca. 340 Miillionen Jahren als Kalkschlammablagerung in ei-nem tropischen Flachmeer mit günstigen Lebensbedingungen fürKorallen und Brachiopoden entstanden.

Die ursprünglich auf dem Meeresboden waagerecht abgela-gerten Kalkschlammschichten wurden unter dem hohen Druck derüberlagernden Schichten verfestigt und in der varistischenGebirgsfaltung vor ca. 300 Millionen Jahren steil gestellt. DerKohlenkalk im Bereich des „Blauen Sees“ ist ca. 250 m mächtig.Er besteht aus dickbankigen, teilweise dolomitisierten Kalken mitzahlreichen Versteinerungen (Brachiopoden, Muscheln, Korallen,Schnecken u. a.). Wegen des Fossilienreichtums hat der Kalk-aufschluss „Blauer See“ einen für die Karbon-Stratigraphie hoch-rangigen Wert. Hi

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Geotopwanderungen im Kreis42

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Abb. 34

SteinbruchBlauer SeeFoto:Hindemith

dann zu Fußden Hinweis-schildernfolgen.Für Gehbe-hinderte nichtgeeignet, danur über eineTreppe er-reichbar.Für Familienals Ausflugs-ziel geeignet,Freizeitpark,Mini-Golf,Märchenzoo,Freilichtbüh-ne, Gaststättemit Außen-terrasse

Abb. 33

Lageplan desAufschlussesBlauer Sees

1

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Geotopwanderungen im Kreis 43

Geotop 12

Die Quarzitblöcke am Stinkenbergin Ratingen

Beschreibung:

Besonderheit:

Lage:

Gebiet:

Struktur:

Alter:

Mehrere Quarzitblöcke (Gesteinsbrocken,Findlinge), die im Tertiär (Miozän) durch Ver-kieselung (Zementierung) der hier im Ober-oligozän abgelagerten Grafenberger Meeres--sande entstanden sind

Reste verkieselter ehemaliger Landober-fläche, Naturdenkmal

Im Norden von Ratingen-Mitte westlich L 139(Mülheimer Straße)

Wald westlich Blauer See

massige Gesteinsbrocken mit glatter Ober-fläche

ca. 5 bis 20 Millionen Jahre (Miozän)

Anfahrt:

Von Ratingen-Mitte mit denBuslinien 753oder 773 bisHaltestelle„Blauer See“,dann ca. 1,5km Fußwegüber die Mül-heimer Str.(L139) inRichtungBreitscheid,nach ca. 1 kmnach links inden in denWald führen-den Wander-weg und nachca. 0,5 kmvom Wander-weg nachlinks durchden Wald auf

Klimazeugen des TertiarsAuf der Anhöhe „Stinkenberg“ ragen mehrere Findlinge (massigeFelsbrocken mit glatter Oberfläche) aus dem Boden (1). Es sindQuarzitblöcke, die im Miozän vor ca. 5 bis 20 Millionen Jahrendurch Verkieselung der hier im Oberoligozän abgelagerten Gra-fenberger Meeressande entstanden sind. Ende des Oligozäns zogsich das Meer aus der Niederrheinischen Bucht zurück, so dassder Ratinger Raum im Miozän eine Landoberfläche darstellte.

In dem im Miozän herrschenden feuchtwarmen Klima wurdenin der oberen Schicht der Grafenberger (Quarz-) Sande die Kie-selsäure durch natürliche chemische Vorgänge gelöst und mit dendarunter liegenden Sanden zu einem festen Sandstein, dem „Quar-zit“, verkittet.

In der darauffolgenden Zeit wurde die durchgehende feste Ge-steinsschicht durch Erosion weitestgehend zerstört, so dass nurnoch Relikte dieser Schicht als einzelne Quarzitblöcke zurückge-blieben sind. Hi

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Geotopwanderungen im Kreis44

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die Anhöhe(Stinkenberg),dort sindmehrereQuarzitblöckeverteilt.Mit dem PKWvon Ratingen-Mitte bzw.Ratingen-Breitscheidüber die L139(MülheimerStraße) bis zudem zumStinkenbergführendenWaldwegfahren, dortdas Auto amWegesrandabstellen undzu Fuß, wieoben be-schrieben,weitergehen.Für Gehbe-hinderte nichtgeeignet, dazu denQuarzit-blöcken imWald keinWeg führt.Für Familienals Ausflugs-ziel geeignet.

Abb. 35

Lageplan der Anhöhe„Stinkenberg“

Abb. 36

Quarzitblockam Stinken-bergFoto:Hindemith

1

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Geotopwanderungen im Kreis 45

Geotop 13

Der Dresberg in Velbert

An der L 107 befindet sich ein ca. 300 m lan-ger Aufschluss, an dem die Kräfte zur Ent-stehung des bergischen Landes ablesbarsind

Sattel- und Muldenstrukturen auf engstenRaum

Velbert-Langenberg

Kuhlendahl

Bankung, Falte, Sattel, Fossilien

ca. 310 Millionen Jahre

Abfolge unterschiedlicher Gesteinsschichten,die durch die Kräfte aus dem Erdinnernverfaltet worden sind

Anfahrt:

mit dem Bus647 bis Halte-stelleBleiberg-quelle, dann 5min. Fußwegzum Auf-schluss hinterder ehemali-gen BrauereiZassenhaus.Mit dem PKWüber dieLandstraßeL 107 bisAufschlussDresberg(schlechteParkmöglich-keiten).Für Familienbedingtgeeignet, da

Urkräfte verformen eine ehemalige MeeresregionEntlang der Kuhlendahler Straße (L 107) sind auf ca. 300 m wech-selnde Abfolgen von Sand- und Tonsteinen zu beobachten (1), dieals ehemaliger Meeresboden zur Ablagerung gekommen sind.Durch die varistische Faltung wurden Sättel- und Muldenstrukturengebildet, die sich hier als Kleinfalten ausgebildet haben.

Bei genauer Betrachtung sind eine Verwerfung, eine Diskor-danz und auch vereinzelt Fossilien (Pflanzenabdrücke) im Gesteinzu erkennen. Die Gesteinsabfolgen sind in das älteste Oberkarboneinzuordnen, das hier aber noch flözleer (d.h. ohne Kohleein-schaltungen) ausgebildet ist. Die flözführenden Schichten begin-nen erst nordöstlich von Langenberg. Schn

Links: http://www.brd.nrw.de/BezRegDdorf/hierarchie/portrait/

begegnungenWanderungen/wander/pdf/gkvelbert.pdf

Beschreibung:

Besonderheit:

Lage:

Gebiet:

Struktur:

Alter:

Bedeutung:

Page 46: Zeugen der Erdgeschichte im Kreis Mettmann

Geotopwanderungen im Kreis46

Zeugen der Erdgeschichte © 2006 Untere Bodenschutzbehörde/ Kreis Mettmann

Abb. 37

Lageplan desAufschlussesKuhlendahlerStraße beiDresberg

Abb. 38

AufschlussKuhlendahlerStraße beiDresbergFoto:Schneeweiß

der Auf-schlussDresbergdirekt an derLandstraßeliegt (Autover-

kehr!).

1

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© 2006 Untere Bodenschutzbehörde/ Kreis Mettmann Zeugen der Erdgeschichte

Geotopwanderungen im Kreis 47

Geotop 14

Der Ehemalige SteinbruchZippenhaus in Velbert

Beschreibung:

Besonderheit:

Lage:

Gebiet:

Struktur:

Alter:

Bedeutung:

Etwas abseits der L 107 liegt der ehemaligeSteinbruch Zippenhaus mit steil aufgestelltenGesteinspaketen des Karbon

Eine große Sattelstruktur im Bereich desKohlenkalk

Velbert-Langenberg

Kuhlendahl

Sattel, Fossilien

ca. 345 Millionen Jahre

Großer Sattel im Bereich des ehemaligenSteinbruches

Anfahrt:

mit dem Bus647 bis Halte-stelle Stem-berg, dann 5min. Fußwegzum Auf-schlussehemaligerSteinbruchZippenhaus.Mit dem PKWüber dieLandstraßeL 107 bisParkplatzStemberg.Der Stein-bruchZippenhausist gut fürFamilienerreichbar.Hinweisfür Gehbe-hinderte: derSteinbruch

Ein ehemaliger Meeresbereich wurde als Baumate-rial gewonnenVom Restaurant Stemberg parallel zur Bahnlinie zum alten Stein-bruch Zippenhaus (1) gehen. Dort sind die teilweise dick-bankigenGesteinsabfolgen des Kohlenkalkes zu einem z.T. steil aufgestell-ten Sattel zu bewundern.

Eine Wechsellagerung von Kohlenkalk und Tonschieferab-lagerungen deutet auf die Entstehung im Bereich eines subtropi-schen Riffbereiches in der Nähe einer großen Landmasse hin. Imzentralen Sattelkern sind die schwarzen, stark geschieferten Ton-schiefer zu erkennen. Viele Versteinerungen deuten auf das reich-haltige Leben in diesen Meeresbereichen hin. Die Entstehung derGesteinsschichten ist auf das Unterkarbon datiert. Schn

Links: http://www.brd.nrw.de/BezRegDdorf/hierarchie/portrait/

begegnungenWanderungen/wander/pdf/gkvelbert.pdf

Page 48: Zeugen der Erdgeschichte im Kreis Mettmann

Geotopwanderungen im Kreis48

Zeugen der Erdgeschichte © 2006 Untere Bodenschutzbehörde/ Kreis Mettmann

Abb. 39

LageplanZippenhaus

Zippenhausist nur übereine Wiese zuerreichen!

Abb. 40

SteinbruchZippenhausFoto:Schneeweiß

1

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© 2006 Untere Bodenschutzbehörde/ Kreis Mettmann Zeugen der Erdgeschichte

Geotopwanderungen im Kreis 49

Geotop 15

Der Tillmannsdorfer Sattelin Wülfrath

Beschreibung:

Besonderheit:

Lage:

Gebiet:

Struktur:

Alter:

Bedeutung:

Unmittelbar an der Dornaper Straße wirddeutlich, welche Kraft die Erde hat.

Prägnante Gesteinsfalte

Wülfrath, Ortsteil Düssel

Düsselhügelland

Faltung, Sattel

ca. 360 Millionen Jahre

Baumaterial für Kirchen etc.

Die Macht gebirgsbildender KräfteVor etwa 330 Miillionen Jahren, zu Beginn der Steinkohlenzeit (Kar-bon), wurden hier Kalkschlämme auf dem Boden eines Meeresabgelagert. Wesentlicher Bestandteil dieser Ablagerungen sind diekalkigen Reste abgestorbener Meeresbewohner, wie etwa Scha-len und Skelette, die im Laufe von Jahrmillionen zu Boden riesel-ten.

Aus diesen Ablagerungen entstand im Laufe vieler MillionenJahre ein festes Gestein, der so genannte Kohlenkalk.

Vor etwa 290 Millionen Jahren, gegen Ende des Karbon, wur-de das feste Gestein durch mächtige Kräfte innerhalb der Erdkru-ste zu einem Sattel aufgefaltet. Dadurch wurden die ursprünglichwaagerecht abgelagerten Schichten aufgebogen. LB

Anfahrt:

ÖPNV: Mitder S 8 bisHaltestelleWuppertal-Vohwinkel,weiter mit derBuslinie 641bis WülfrathDüssel (Halte-stelle DorperMühle). Auto:B7 bis Wup-pertal-Hah-nenfurt, linksin die Dor-naper Straße.Am Übergangin dieTill-mannsdorferStr. befindetsich der Auf-schluss aufder rechtenSeite.

Links: www.wandern-in-wuppertal.de/wg_eulenkopfweg_3-1.htm.

Page 50: Zeugen der Erdgeschichte im Kreis Mettmann

Geotopwanderungen im Kreis50

Zeugen der Erdgeschichte © 2006 Untere Bodenschutzbehörde/ Kreis Mettmann

Abb. 42

Die zuerstabgelagerten,also dieälterenSchichten-folgen, be-finden sichnun im Kernder Sattel-struktur, diejüngerenfolgen nachaußen.Foto: Lütke-Brinkmann

Abb. 41

Lageplan derGesteinsfaltein Wülfrath

Zugäng-lichkeit:DerAufschluss istfür alleVerkehrsteil-nehmer sehrgut zuerreichen. Erliegt freizugänglichdirekt an derStraße (1)und eignetsich daherbesonders fürFamilien undGehbehinder-te. Vorsicht:Verkehrbeachten!

1

Page 51: Zeugen der Erdgeschichte im Kreis Mettmann

© 2006 Untere Bodenschutzbehörde/ Kreis Mettmann Zeugen der Erdgeschichte

Geologische Lehrpfade und Museen 51

Geopark Ruhr

Im Ruhrgebiet gibt es – bedingt durch seine Landschaftsform und denintensiven Rohstoffabbau – viele Stellen, an denen die Gesteinsschich-ten des Untergrundes gut aufgeschlossen sind und so für den Betrach-ter offen liegen. Der Geopark Ruhrgebiet ist durch seine Lage in einemurbanen Ballungsgebiet weltweit einzigartig.http://www.rvr-online.de/geopark/rubrikseiten/wanderwege.shtml

Geologischer Wanderweg „Der Eulenkopfweg“

in Wuppertal-Elberfeld

An 37 Stationen zeigt der Wanderweg erdgeschichtliche, biologischeund heimatkundliche Aspekte im Nordwesten Wuppertals.Fuhltrott-Museum, Auer Schulstraße 20, 42103 Wuppertalwww.wandern-in-wuppertal.de

Geowissenschaftlicher Lehrpfad in Düsseldorf-Grafenberg

Der Lehrpfad informiert auf zahlreichen Hinweistafeln über Pflanzen undTiere und erklärt die geologischen Besonderheiten des Geländes. Düs-seldorf-Grafenberg, ab Parkplatz Rennbahnstraße/ Fahneburgstraße/Bauenhäuserweg.

Geotope NRW

Die Akademie der Geowissenschaften in Hannover rief im Jahr 2004 dieÖffentlichkeit und die Fachwelt zu einem Wettbewerb auf, bei dem die77 bedeutendsten Geotope Deutschlands prämiert werden. Eine Juryaus Geowissenschaftlern entschied über die eingereichten Vorschläge.Den ausgewählten Geotopen wurde unter Beteiligung der UNESCO dasPrädikat „Bedeutender Geotop in Deutschland“ verliehen. Aus NRWwurden 11 Geotope prämiert. Infoformationen zu diesen Geotopen fin-den Sie unter: http://www.gd.nrw.de/w_schn02.htm

Fuhltrott-Museum Wuppertal

Schwerpunkte der Ausstellungen des Fuhlrott-Museums sind naturkund-liche Themen. Die Exponate zur Geologie des Wuppertaler Raumes, zuden Erzlagerstätten des Bergischen Landes und dem Vorkommen undder Nutzung der Kalkgesteine der Region liefern darüber hinaus einenregionalen Bezug.Auer Schulstraße 20, 42103 Wuppertal, Telefon 0202 / 5632618www.fuhlrott-museum.de

Geologische Lehrpfade und Museenin der Region

Page 52: Zeugen der Erdgeschichte im Kreis Mettmann

Geologische Lehrpfade und Museen52

Zeugen der Erdgeschichte © 2006 Untere Bodenschutzbehörde/ Kreis Mettmann

Zeittunnel Wülfrath

Auf der Reise durch 8 Erdzeitalter vom Devon bis heute werden Geolo-gie, Klima, charakteristische Tiere und Pflanzen vorgestellt. Einen be-sonderen Akzent setzt der Ausstellungsort: der 160 Meter lange Abbau-tunnel des Kalksteinbruchs Bochumer Bruch.Hammerstein 5, 42489 Wülfrath, Telefon 02058 / 894644www.zeittunnel-wuelfrath.de

Neanderthal Museum

Das Museum zeigt die Entwicklungsgeschichte des Menschen von denAnfängen in den afrikanischen Savannen bis in die Gegenwart. VomMuseum führt ein als Zeitachse angelegter Weg zum Fundort des Ne-andertalers.Talstr. 300, 40822 Mettmann, Telefon 02104 / 979797www.neanderthal.de

Stadtgeschichtshaus Mettmann

Der Besucher erhält Informationen über Geographie und Geologie desniederbergischen Landes, den Kalkabbau im Neandertal um 1856, derdie Überreste des Neandertalers zutage brachte sowie den Eisenerzab-bau der Region.Mittelstraße 10, 40822 Mettmann, Telefon 02104 / 980422

Stadtmuseum Ratingen

Neben der Stadtgeschichte von der Ur- und Erdgeschichte über dasMittelalter bis zur Gegenwart, wird auch die erdgeschichtliche Entwick-lung der Region am Rande des Bergischen Landes beleuchtet. Gestei-ne, Fossilien und Minerale geben einen Einblick in die Geologie vomMitteldevon bis zum Quartär.Peter-Brüning-Platz 1, 40878 Ratingen, Telefon 02102 / 982442www.ratingen.de/de/rathaus/amt41/museum.htm

Abb. 43

Blick in denEingang desZeittunnels inWülfrathFoto: Gellert

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© 2006 Untere Bodenschutzbehörde/ Kreis Mettmann Zeugen der Erdgeschichte

Glossar 53

Im Folgenden werden die in dieser Publikation benutzten geologi-schen und geographischen Fachbegriffe definiert und in alphabe-tischer Reihenfolge wiedergegeben.

Anmoor, anmoorige BödenMineralböden mit einem hohen Anteil unzersetzter organischerMasse, sie sind im Wesentlichen durch die Verwitterung von Ge-stein entstanden. Anmoor ist kein Moor, da es nicht aus Pflanzen-material (Torfmoosen) gebildet wurde.

Bank, Bankungdicke, plattige Ablagerung von Gesteinen.

Brachiopod„Armkiemerer“, muschelähnliche Meerestiere. Brachiopoden sindjedoch keine Muscheln.

DevonErdzeitalter von 408 bis 360 Millionen Jahre, benannt nach dersüdwestenglischen Grafschaft Devonshire.

Diskordanz, Gegensatz: KonkordanzWinkliges oder unregelmäßiges Aneinanderstoßen von Gesteins-körpern. Diskordante Lagerung ist der Gegenbegriff zu konkor-dant.

DolomitgesteinMagnesiumhaltiges Kalkgestein, benannt nach dem französischenMineralogen Dolomieu.

Eiszeit, auch Pleistozän oder DiluviumErdzeitalter, 2 Millionen bis 10 000 Jahre. Durch klimatische Ver-änderungen bildeten sich während der Kaltzeiten auf der Nord-halbkugel große Inlandeismassen. Die Kaltzeiten wechseltenmehrfach mit den Warmzeiten, die in etwa dem Klima der Jetzt-zeit entsprachen.

Glossar

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Glossar54

Zeugen der Erdgeschichte © 2006 Untere Bodenschutzbehörde/ Kreis Mettmann

Falte, FaltungVerbiegung von ehemals waagerecht liegende Gesteinsschich-ten durch geophysikalische Kräfte z.B. Erdbeben.

FossilienÜberreste von Tieren und Pflanzen in verschiedenen Erhaltungs-formen, z.B. als Abdruck, Steinkern, Erhaltung der ursprünglichenForm (Schalen, Knollen).

Geosynklinalelangsam absinkender Bereich der Erdkruste. Er wird meist vomMeer überflutet und ist Sammelbecken von Geröll, Schutt und Sanddes umliegenden Festlandes.

GlazialEiszeit, eiszeitlich (s. d.).

Horizont, BodenhorizonteBereiche innerhalb eines Bodens, die gleiche Merkmale und Ei-genschaften besitzen und sich von den darüber und darunter lie-genden Bereichen unterscheiden.

KarbonErdzeitalter auch „Steinkohlenzeit“ (lat. Carbo – Kohle), von 360bis 248 Millionen Jahre.

KohlenkalkEine besondere Gesteinsaubildung im Unterkarbon (weitere Zeit-einteilung des Karbons), aus Riffmaterial entstandenes kalkigesGestein.

KonglomeratDurch Druck, Temperatur und chemische Lösungen verfestigtesGeröll.

KonkretionenUnregelmäßig geformte (kugelig bis plattig) angesammelteMineralzusammensetzungen im Gestein.

LössGelbbraunes, poröses, staubiges Sediment, wird durch den Windverbreitet und bildet in dem Gebiet seiner Ablagerung fruchtbareBöden.

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© 2006 Untere Bodenschutzbehörde/ Kreis Mettmann Zeugen der Erdgeschichte

Glossar 55

MächtigkeitDicke einer Gesteinsschicht.

MassenkalkGrauer Kalk, entstanden aus Riffen.

MiozänStufe des Erdzeitalters Tertiär (Jungtertiär).

MuldeNach unten gerichtete Falte.

Naturraum, naturräumliche GliederungIn der Geographie wird der Naturraum als eine Einheit bezeich-net, die einheitliche geologische und klimatische Merkmale sowieeinheitliche Merkmale in Flora und Fauna besitzt. In Deutschlandwerden Naturräume gemäß einem Ordnungsprinzip in immerkleinteiliger werdende Einheiten aufgegliedert.

OberoligozänZeitstufe im Erdzeitalter Tertiär.

OligozänStufe des Erdzeitalter Tertiär (Alttertiär).

QuarzitDurch Kieselsäure verfestigter Sandstein.

Raseneisenerz, RaseneisensteinVerfestigungen in Grundwasserböden, die durch einen besondershohen Eisengehalt gekennzeichnet sind.

RippelmarkeWellenfurche. Eine wellenartige Gliederung einer Sediment-oberfläche mit annähernd parallelverlaufenden Erhebungen (Käm-me) und Vertiefungen (Furchen), entstanden durch den Einflussvon Wasserbewegungen (oft in Strandnähe und Flachwasser-zonen).

SattelAufgerichtete Falte.

SattelkernInnere Schichten eines Sattels.

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Glossar56

Zeugen der Erdgeschichte © 2006 Untere Bodenschutzbehörde/ Kreis Mettmann

SedimentationAblagerung von Material z.B. Ton, Sand entsprechend seinesGewichtes durch Wasser und Wind.

SedimentgesteineSchicht- oder Absatzgesteine, aus verfestigten Sedimenten ent-standen.

StratigraphieOrdnung von Gesteinen und Gesteinsschichten nach ihrer zeitli-chen Bildungsfolge und Aufstellung einer Zeitskala zur Datierungvon geologischen Vorgängen und Ereignissen.

StromatoporenAusgestorbene koloniebildende Organismen.

TektonikLehre vom Bau der Erdkruste und den Bewegungen und Kräften,die diese erzeugt haben.

TertiärErdzeitalter, von 65 bis 2 Millionen Jahren.

TonschieferStark verfestigtes Tonmaterial, wobei die Schieferung nicht durchgebirgsbildende Kräfte entstanden ist, sondern sich bereits bei derAblagerung gebildet hat.

Varisc(k)ische oder varistische FaltungGebirgsbildung am Ende der Karbonzeit, benannt nach denVaricern, einem Germanischen Volksstamm.

VerwerfungAuch Bruch, Sprung oder Störung genannt. Verschiebung vonehemals zusammenhängenden Gesteinsschichten entlang einerBruchlinie.

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© 2006 Untere Bodenschutzbehörde/ Kreis Mettmann Zeugen der Erdgeschichte

Literaturverzeichnis 57

Frater, H.Geologische Streifzüge,Düsseldorf und die Kreise Neuss und Mettmann,J.P. Bachem Verlag, Köln 2003

Geologisches Landesamt NRW (Hrsg.)Geologie am Niederrhein,Selbstverlag, Krefeld 1988

Geologisches Landesamt NRW (Hrsg.)Geologische Karte von Nordrhein-Westfalen 1: 100 000,Erläuterungen zu Blatt C 5106Selbstverlag, Köln, Krefeld 1986

Klostermann, J.Das Quartär der Niederrheinischen Bucht,Herausgeber: Geologisches Landesamt, Krefeld 1992

Lütsch, R-U.Der Velberter Bergbau und das Bergrevier Werden,Bergischer Geschichtsverein Velbert - Hardenberg e.V, o. J.,Verlagsdruckerei Schmidt GmbH, Neustadt a. d. Aisch

Müller-Miny, H., Paffen, K., Schüttler, A.Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 108/109 Düsseldorf -Erkelenz, Geographische Landesaufnahme 1: 200 000. Natur-räumliche Gliederung Deutschlands, Bundesanstalt für Landeskundeund Raumforschung,Selbstverlag, Bad Godesberg 1963

Murawski, H.Geologisches Wörterbuch,Stuttgart 1992

Richter, D.Sammlung Geologischer Führer, Band 55,Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart 1996

Schmidt, K.Erdgeschichte,Sammlung Göschen,de Gruyter Verlag, Berlin 1974

Schüttler, A.Der Landkreis Düsseldorf – Mettmann,Aloys Henn Verlag, Ratingen 1952

Literaturverzeichnis

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Die Autoren58

Zeugen der Erdgeschichte © 2006 Untere Bodenschutzbehörde/ Kreis Mettmann

Thomas Dinkelmanngeb.1959 in Melle / Niedersachsen.arbeitet als Diplom-Geologe im Umweltdezernat des Kreises Mett-mann, lebt in Mettmann(Kürzel: Dm)

Albrecht Hindemithgeb.1944 in Waldenburg / Schlesien.arbeitet als Diplom-Bauingenieur im Umweltdezernat des KreisesMettmann, lebt in Haan(Kürzel: Hi)

Gisela Koch-Wintergeb.1953 in Bochum.arbeitet als Diplom–Geographin im Umweltdezernat des KreisesMettmann, lebt in Essen(Kürzel: KW)

Sylvia Lütke-Brinkmanngeb.1961 in Gronau / Westf.arbeitet als Diplom-Geologin im Umweltdezernat des KreisesMettmann, lebt in Duisburg(Kürzel: LB)

Rolf Schneeweißgeb.1960 in Düsseldorf.arbeitet als Diplom-Geologe im Umweltdezernat des Kreises Mett-mann, lebt in Erkrath(Kürzel: Schn)

Die Autoren

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Erdgeschichtliche Tabelle

© 2006 Untere Bodenschutzbehörde/ Kreis Mettmann Zeugen der Erdgeschichte

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Erdgeschichteerfahren und verstehen!

Diese Broschüre lädt den interessierten Leser ein, sich auf dieSpurensuche der Erdgeschichte des Kreises Mettmann zu begeben!

Zeugen der geologischen Vergangenheit, sogenannte „Geotope“,lassen sich an zahlreichen Stellen in der Landschaft erkennen:

an Steinbrüchen, Straßeneinschnitten, Sand-, Kies- und Tongruben,an Moor- und Heideflächen.

Dieser Geotopführer beschreibt in verständlicher Sprache die sichüber Jahrmillionen hinziehende wechselvolle Entstehungsgeschichteunserer heutigen Landschaft. An Hand ausgesuchter Geotopbeispiele

„vor Ort“ wird diese Entwicklungsgeschichte anschaulicherläutert und illustriert.

Den Beschreibungen der Geotope sind Anfahrtsbeschreibungenfür PKW und den öffentlichen Nahverkehr beigefügt. Lagepläne

ermöglichen ein gutes und einfaches Aufsuchender beschriebenen Geotope.

Glück auf!