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Nr. 22 / Juni 2010 ISSN 1605-475X ZEITSCHRIFT DES ZENTRALEN INFORMATIKDIENSTES DER TU WIEN VSC: Ausbau und Anwendungen Desktop-Service LectureTube TISS – Epistemologie II

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Die Zeitschrift des Zentralen Informatikdienstes der TU Wien.

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Nr. 22 / Juni 2010

ISSN 1605-475X

ZEITSCHRIFT DES ZENTRALEN INFORMATIKDIENSTES DER TU WIEN

VSC: Ausbau und Anwendungen

Desktop-Service

LectureTube

TISS – Epistemologie II

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InhaltVienna Scientific Cluster

News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3The Vienna Ab initio Simulation Packageat the VSC. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6The HiRmod projectMesoscale meteorological modellingon the VSC: performance evaluation . . . . . . . . . . . . 8

Status des TUphone-Projekts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

TISS News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

TISS Epistemologie II . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

„LectureTube“Streaming Media in der Lehre . . . . . . . . . . . . . . . . 22

TYPO3-Services. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

Canon uniFLOWDruckerlösung für die Internet-Räume . . . . . . . . . . 28

Desktop-ServiceEin neues Serviceder Abteilung Standardsoftware . . . . . . . . . . . . . . . 30

Erste Erfahrungen mit dem Onlineshopfür Studentensoftware . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32

webkurse.atIT Online-Weiterbildungsangebot . . . . . . . . . . . . . 35

20 Jahre CampussoftwareEin Rückblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

Auskünfte, Störungsmeldungen:Service Center. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

Editorial

Wie immer in den letzten Jahren berichten wir überden Stand der großen Projekte VSC, TISS und TUphone.

Der Vienna Scientific Cluster wird seit Anfang desJahres bereits intensiv genutzt. Wir bringen Nutzungssta-tistiken und dankenswerterweise haben zwei Benutzer-gruppen Kurzberichte über ihre Erfahrungen zur Verfü-gung gestellt (in englischer Sprache). Ein Ausbau ist ge-plant. Das Titelbild zeigt eine Ansicht des Vienna Scienti-fic Clusters sowie ein Bild der Wärmebildkamera.

Lesen Sie, was im letzten halben Jahr innerhalb desTISS-Projekts realisiert wurde und wie die Pläne für dasnächste halbe Jahr aussehen. TISS Epistemologie Teil IIzeigt mögliche Kommunikationsprobleme bei großenSoftware-Systemen auf.

Die Endgeräte für die TUphone-Telefonanlage werdenvorgestellt, ein Demoraum wurde eingerichtet.

Aufgrund gestiegener Nachfrage wurden die TYPO3-Services neu konzipiert. Mehrere Arten von Services wer-den angeboten.

LectureTube ist ein Projekt des Teaching Support Cen-ter zur Unterstützung der Lehre durch Aufzeichnen vonLehrveranstaltungsinhalten.

Das Desktop-Service bietet als Erweiterung der Sys-tempflege auch die Hardware dazu. Das IT Online-Wei-terbildungsangebot des ZID wurde auch in das Per-sonalentwicklungsprogramm der TU Wien aufgenommen.

Für Studierende wird ein modernes Druckservice mitQuickCard-Verrechnung angeboten, auch Kopieren, Scan-nen und Farbdruck sind möglich. Die Studierenden habendie Möglichkeit, Studentensoftware online zu bezahlenund zu beziehen, gut angenommen. Es wird ein statisti-scher Überblick gegeben.

Kollege Helmut Mayer hat recherchiert und einen Über-blick über 20 Jahre Campussoftware zusammengestellt.

Wie immer bedanke ich mich sehr herzlich bei allenAutoren, ohne deren interessante Beiträge und konstrukti-ve Kooperationsbereitschaft ich diese Zeitschrift nicht ma-chen könnte.

Irmgard Husinsky

Impressum / Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz:

Herausgeber, Medieninhaber:Zentraler Informatikdienstder Technischen Universität WienISSN 1605-475X

Grundlegende Richtung: Mitteilungen des ZentralenInformatikdienstes der Technischen Universität Wien

Redaktion: Irmgard Husinsky

Adresse: Technische Universität Wien,Wiedner Hauptstraße 8-10, 1040 WienTel.: (01) 58801-42014, 42002Fax: (01) 58801-42099E-Mail: [email protected]: http://www.zid.tuwien.ac.at/zidline/

Erstellt mit Corel VenturaDruck: HTU Wirtschaftsbetriebe GmbH,1040 Wien, Tel.: (01) 5863316

www.zid.tuwien.ac.at/zidline/

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Vienna Scientific ClusterNewsPeter Berger, Jan Zabloudil

Der Vienna Scientific Cluster (VSC) ist der leistungsstärkste Supercomputer, der jemals inÖsterreich zu wissenschaftlichen Forschungszwecken errichtet wurde. Nur durch diegemeinsamen Anstrengungen der Universität Wien, der Universität für Bodenkultur und derTechnischen Universität Wien, an der der Rechner beherbergt und gewartet wird, war es möglich,ein derartiges Projekt umzusetzen. Die Installation und Inbetriebnahme des Clusters erfolgte imSommer/Herbst 2009 und der reguläre Betrieb läuft seit 1. 1. 2010.

Zugang

Um Zugang zur Rechenleistung des VSC zu erhalten,ist es notwendig, eine wissenschaftliche Position an einerder drei beteiligten Universitäten innezuhaben und Leitereines Projekts, welches ein so genanntes „Peer Review“Verfahren durchlaufen hat, zu sein. Über die Einhaltungder Zugangsregelungen wacht das Steering Committee desVSC, das sich aus Vizerektoren und ZID-Leitern der Uni-versität Wien, TU Wien und Universität für Bodenkultur,Dekan Christoph Dellago und Prof. Herbert Störi, demwissenschaftlichen Leiter des VSC Projekts, zusammen-setzt.

Ausbau

Seit der Aufnahme des Produktionsbetriebs wurdenüber 60 wissenschaftliche Projektanträge von den dreiPartneruniversitäten eingereicht, es wurden insgesamtüber 25 Mio. CPU-Stunden an Rechenzeit vergeben.

In der 5. Sitzung des Steering Committees wurde einAusbau des VSC (TU Wien, Freihaus) beschlossen, wei-ters wurde von den Universitäten „grünes Licht“ für eineNeuplanung eines zusätzlichen „Wiener Höchstleistungs-rechners“ gegeben. Vorbehaltlich der Zustimmung derRektorate wurde eine Arbeitsgruppe mit der Durchfüh-rung der Planung eines neuen Standortes sowie der Erstel-lung einer EU-weiten Ausschreibung für dieses Höchst-leistungs-Clustersystem beauftragt.

Die Realisierung soll in drei Schritten erfolgen: In derersten Phase wird noch heuer der bestehende Cluster(VSC-1) aufgestockt; die zweite Phase wird mit der Instal-lation eines neuen Clustersystems (VSC-2) im Frühjahr

2011 erfolgen, für Mitte 2012 ist die dritte Ausbauphase(VSC-3) vorgesehen. VSC-2 und VSC-3 werden an einemeigenen Standort aufgebaut und parallel zum VSC-1 be-trieben. Die Rechenleistung des VSC-2 soll 2-2,5 mal sohoch sein wie die des VSC-1 (abhängig vom Kostenrah-men für den Standort). Die erforderlichen budgetären Mit-tel wurden den Universitäten im Zuge der Leistungsver-einbarungen vom Wissenschaftsministerium zur Verfü-gung gestellt.

Ausbauplanung VSC-1 (TU Wien, Freihaus)

In den nächsten Monaten werden drei Erweiterungenam bestehenden Cluster vorgenommen:

• Ausbau um zusätzlich 40 Nodes (gleichartige Systeme,keine Änderung in der InfiniBand Fabric)Termin: Juni 2010 (abhängig vom Beschaffungsvorgangund von den Lieferzeiten)

• Aufbau eines parallelen Filesystems(basierend auf Lustre) mit ca. 100 TB, vor allem alsschnelles tmp-Filesystem.Termin: Sommer 2010

• Installation eines Test- und Evaluierungssystems, dasmit Grafikprozessoren (GPUs) ausgestattet ist („GPU-Cluster“, bestehend aus 4 Nodes mit je 2 „Tesla-GPUs“)Termin: voraussichtlich Herbst 2010

Auslastung

Die Forschungsvorhaben, die von der Rechenleistungdes VSC profitieren, kommen unter anderem aus Berei-chen der computergestützten Materialphysik, Chemie,Mathematik, Biomechanik, Neurobiologie, Astronomie/

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Astrophysik, Gravitationsphysik, Verfahrenstechnik,Quantenoptik, Meteorologie und Genetik. Genauso breitgestreut wie diese Forschungsbereiche sind dann auch dieam VSC verwendeten Programme: Neben einer Menge vor-wiegend selbst geschriebener Codes wird Gebrauch voneiner Reihe weit verbreiteter Software aus dem Bereichder Elektronenstrukturrechnungen (VASP, Wien2k,FLAIR, LAMMPS), der Mathematik/Statistik (Mathema-tica, Matlab, R, GAMS), der Chemie (Gaussian, Turbo-mole, DFTB+, CHARMM), Meteorologie (MM5, WRF)und vieler anderer gemacht.

Derzeit werden 64 Projekte mit über 180 Benutzerndurch Wissenschafter aller drei Universitäten durchge-führt. Arbeitsgruppen der Universität Wien haben dabei11.329.039 Core-h für das Jahr 2010 beantragt und davonbis Ende April 3.503.904 Core-h verbraucht. Von For-schern der TU Wien und der Universität für Bodenkulturzusammen wurden von 10.729.248 beantragten Core-hbereits 4.066.745 genutzt. Die Auslastung des VSC be-wegt sich im Schnitt bei 78% der tatsächlich verfügbar ge-wesenen Rechenzeit. Letztere hängt von verschiedenenFaktoren ab, wie beispielsweise die Anzahl deaktivierter –z. B. aus Wartungsgründen – und somit nicht für die Be-nutzer verfügbarer Knoten oder Ressourcenreservierungendurch das Queueing System (Sun Grid Engine) für paral-lele Jobs. Die genauen Daten zur Auslastung des VSC inden ersten vier Monaten des Jahres 2010 sind in Abbil-dung 1 dargestellt. Es zeigt sich, dass nach einer hohenAuslastung im Jänner der Bedarf an Rechenzeit in der Se-

mesterpause im Februar leicht rückläufig war. Seit AnfangMärz stiegen die Auslastung des VSC und in weiterer Fol-ge die Queue-Wartezeiten jedoch stark an. Zu bedenkenist, dass immer ein gewisser Teil des Systems von derGrid Engine blockiert wird, um Jobs mit höherer Paralleli-sierung starten zu können. Für den April 2010 wurde die-ser Wert durch Auswertung der Logfiles exemplarisch mit11,4% der theoretischen Kapazität bestimmt. Dies ist einIndikator für die stark gestiegene Auslastung in diesemZeitraum. Derzeit ist die Situation so, dass zu jedem Zeit-punkt Jobs in der Warteschleife stehen und auf frei wer-dende Cores warten. Seitens der Systemadministrationwurde versucht, die Queuewartezeiten durch Kommunika-tion des so genannten „Backfillings“ an die Benutzer zureduzieren. Mittels Angabe eines Rechenzeitlimits fürsingle Core oder gering parallele Jobs, das (deutlich) unter72h – der Maximallaufzeit eines Jobs – liegt, ist es mög-lich, in einem Zeitfenster zu rechnen, während ein hoch-paralleler Job auf frei werdende Ressourcen wartet. Vondieser Möglichkeit wird nun von vielen Benutzern bereitsGebrauch gemacht.

Betrachtet man die Verteilung der verbrauchten Re-chenzeiten, zeigt sich, dass die Universität Wien und dieTU Wien einen etwa gleich großen Anteil von 46,3%bzw. 47,5% für sich verbuchten, während der Anteil derUniversität für Bodenkultur bis Ende April durchschnitt-lich 6,2% ausmachte. Tendenziell war der Rechenzeitver-brauch der Universität für Bodenkultur seit Jahresbeginn

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Abbildung 1

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stark ansteigend, während die Anteile der TU und Univer-sität Wien in einem relativ konstanten Verhältnis zueinan-der standen.

Es ist interessant zu analysieren, wie hoch der Paralleli-sierungsgrad jener am VSC verwendeten Codes ist, dieden größten Rechenzeitanteil hatten. Abbildung 2 weisteine solche Statistik anhand der 12 Projekte mit demhöchsten Core-h Verbrauch aus. Daraus ist ersichtlich,dass ca. die Hälfte der Zeit (3.035.251) von Jobs genutztwurde, die zwischen 128 und 512 Cores anforderten.Single Core Jobs haben einen Anteil von etwa 10% dervon den Top 12 Projekten verbrauchten Ressourcen. Zu-sammengerechnet nutzten diese Projekte mehr als 60%der verfügbaren und beinahe 80% der tatsächlich ver-brauchten Rechenzeit.

Erfahrungsberichte

Die Rückmeldungen der Benutzer bezüglich der Perfor-mance ihrer Codes am VSC sind durchwegs sehr positivgewesen. Einerseits stellt die Möglichkeit hoher Paralleli-sierung über das Infiniband-Netzwerk für Programme, diegut mit der Anzahl der Prozessor-Cores skalieren, einensehr großen Fortschritt dar und andererseits bietet die hoheLeistungsfähigkeit der Intel Nehalem Prozessoren auch se-riellen Jobs deutliche Laufzeitreduktionen.

Im Folgenden beschreiben zwei Arbeitsgruppen die mitihren jeweils verwendeten Programmcodes bisher amVSC gemachten Erfahrungen.

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Abbildung 2

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The Vienna Ab initio Simulation Packageat the VSC

Martijn MarsmanFaculty of Physics and Center for Computational Materials ScienceUniversity Vienna, Sensengasse 8/12, 1090 Vienna, Austria

VASP

The Vienna Ab initio Simulation Package (VASP) [1]is a package for performing electronic structure calcula-tions from first principles, based on density-functional-theory [2]. In VASP, central quantities, like the one-elec-tron wave functions, the electronic charge density, and thelocal potential are expressed in plane wave basis sets, andthe interactions between ions and electrons are describedusing the projector-augmented-wave method [3]. Theatomic structures studied with VASP are specified by aunit cell, subject to periodic boundary conditions. This lat-ter is illustrated by Figure 1, that shows a contour plot ofthe self-consistent charge density in a simple cubic unitcell of Si.

To determine the electronic groundstate, VASP makesuse of efficient iterative matrix diagonalisation techniques,

like the residual minimisation method with direct inver-sion of the iterative subspace (RMM-DIIS) used in thebenchmarks presented below. These are coupled to highlyefficient Broyden and Pulay density mixing schemes tospeed up the self-consistency cycle (see [1] for a detaileddescription of VASP).

Scaling

The computational cost of the RMM-DIIS iterative di-agonalisation of the Hamiltonian scales as

N N Nb pw pwln ,

where N b is the number of occupied electronic orbitalsin the system, N pw is the number of plane waves in thebasis set, and N Npw pwln is the cost of a Fast FourierTransform. Since N b and N pw scale linearly with increa-sing system size N , the fundamental scaling behaviour ofthe RMM-DIIS is N N2 ln .

To end up with a robust algorithm, the one-electronwave functions obtained after several iterations of theRMM-DIIS diagonalisation have to be explicitly orthonor-malised. This is done by Choleski (LU) decomposition,which unfortunately scales as N Nb pw

2 (i.e. N 3).

For very large systems, the orthonormalisation willbecome the dominant step. The following benchmarks,however, were still strongly characterized by the cost ofthe RMM-DIIS.

Figure 2 shows the overall scaling of the self-consis-tency cycle (red line) and cost of the orthonormalisation(blue line) with increasing system size (diamond, withN=256, 512, 1024, 2048, and 4096 atoms in the unit cell;2 valence states per atom) on 32 cores of the VSC. Thegreen line shows the ratio between the time per iteration inthe self-consistency cycle and the time per orthonormali-sation step. Clearly, as the system size increases, the costof orthonormalisation makes up an ever increasing part ofthe total effort. Note that in the examples in Figure 2, theorthonormalisation is not the only part of the complete al-gorithm that scales as N 3 . To analyse this further, howe-ver, is beyond the scope of the present contribution.

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Figure 1. Contour plot of the charge density in a simple cubic unitcell of Si.

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The scaling behaviour of VASP with respect to thenumber of compute cores is illustrated in Figure 3, for di-amond with 1024 (red line), 2048 (blue line), and 4096(green line) atoms in the unit cell. The black line repre-sents the nominal speedup (linear w.r.t. the number of co-res). For the benchmarks systems presented here, VASPscales nicely up to 64 cores. The largest two systems, withN=2048 and 4096 atoms in the unit cell, show a satisfacto-ry speedup up to 128 cores. For all systems under consi-deration the speedup is not as good beyond 128 cores. Amore detailed analysis (not shown here) reveals that thepart that scales the worst w.r.t. the number of compute co-res is the orthonormalisation (Choleski decompositionfrom Intel MKL’s scaLAPACK).

Software

Compiler: Intel Fortran 11.1Libraries: FFTW, Intel MKL (BLAS, LAPACK,

and scaLAPACK)Parallelisation: QLogic MPI

References

[1] G. Kresse and J. Furthmueller, Comput. Mat. Sci. 6,15-50 (1996). G. Kresse and J. Furthmueller, Phys.Rev. B 54, 11169 (1996).

[2] W. Kohn, Rev. Mod. Phys. 71, 1253 (1999).

[3] P. E. Bloechl, Phys. Rev. B 50, 17953 (1994).G. Kresse and D. Joubert, Phys. Rev. B 59, 1758(1999).

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256 1024 2048 4096

N

1

500

1000

1500

2000

t(N

) / t

(256

)

4

6

8

10

12

SC

C it

. / o

rtho

.

N2ln N

SCC iterationorthonormalisationSCC it. / ortho.

Figure 2. Dependence of the computational cost on the systemsize N; the total time per iteration in the self-consistency cycle(SCC: red line), and the time per orthonormalisation step (blue line),both relative to the corresponding contributions for N=256 atoms.The black line denotes the theoretical N2 ln N scaling of the RMM-DIIS iterative matrix diagonalisation, and the green line representsthe ratio between the total time per SCC iteration and the time perorthonormalisation step.

16 32 64 128 256

nprocs

1

5

10

15

Spe

edup

nominal speedup1024 atoms2048 atoms4096 atoms

Figure 3. Computational speedup with respect to the number ofcompute cores, for a diamond unit cell containing 1024 (red line),2048 (blue line), and 4096 (green line) atoms. The nominal scalingis represented by the dashed black line.

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The HiRmod project 1

Mesoscale meteorological modellingon the VSC: performance evaluation

D. Arnold, I. Schicker, P. SeibertInstitute of Meteorology, University of Natural Resources and Applied Life Sciences, Wien

Introduction

Nowadays, global climate models (GCM) are provi-ding simulations at best at 100 km resolutions, which maythen be used to drive regional climate models (RCM) inorder to dynamically downscale, typically down to a gridresolution of 10 km. Nevertheless, this resolution is notsufficient to properly represent the meteorological proces-ses occurring in regions such as the Alps, since valleysand ridges are only marginally resolved. Non-hydrostaticmesoscale meteorological models have shown promisingresults on the km- and sub-km-scales even for such moun-tainous regions (e.g., Zängl 2002, 2004, 2007). Althoughwe could not yet afford running these models at such ahigh resolution for periods as needed in climate studies,this means that the models should be adapted to work inclimate mode with resolutions of 1 km or below for suchcomplex areas. This increase of the resolution is quitechallenging computationally. Computational demands donot increase linearly with horizontal resolution, but at leastquadratic or, depending on the implications for vertical re-solution and time-step criteria, even with higher powers.Additionally, RAM and mass storage demands are also in-creased. This is leading the modelling community towardsthe intensive use of HPC facilities such as the ViennaScientific Cluster. Within this context, the HiRmod pro-ject aims at a systematic approach to prepare two of thecurrently most widely used mesoscale meteorological mo-dels to create climate-change scenarios at km, or evensub-km, resolution in mountainous terrain making use ofthe VSC. The models are MM5 version 3.7 (Grell et al.,1994, http://www.mmm.ucar.edu/mm5/) and WRF-ARWversion 3.2 (Skamarock et al., 2008, http://www.mmm.ucar.edu/wrf/). Optimum set-ups of the model, includingmachine-specific set-ups and benchmark tests, are beingdeveloped in this project.

MM5 performance evaluation

The performance evaluation of the MM5 model wasdone for a two-day simulation period, including the spin-uptime. The configuration of the model was chosen to be asclose to the simulations expected in the project as possible,so that the complexity of the simulations is similar. Thereare 6 nested domains, centred around the Inn Valley nearInnsbruck, with 2-way nesting interaction and grid distan-ces down to 0.27 km with 202x130 grid cells in the inner-most domain. All the domains are used with 39 verticalmodel layers, with the model top at 50 hPa.To prevent CFLstability problems, a relatively short time step is used, 60 sin the outermost domain with 64.8 km grid distance, whichis automatically refined in the nested domains.

This simulation was run first in a shared-memory modeon different platforms in order to compare the cpu timeneeds. Results (Table 1) showed that the current configu-ration of the Vienna Scientific Cluster is up to 70% fasterthan the other available platforms for the HiRmod project.

Since MM5 version 2, a parallelised version of the mo-del has been available to the user community (http://www.mmm.ucar.edu/mm5/mpp/). This distributed-memo-ry version has been following the developments of itsequivalent non-parallelised version and updated accor-dingly. Therefore, following the shared-memory-modeMM5 comparison, the distributed version of the MM5model was implemented in the VSC in order to study themodel scalability using the Intel Fortran compiler andQlogic parallel platform. This implementation required themodification of the top-level makefile of the parallel run-time system library RSL (http://www.mcs.anl.gov/~michalak/rsl/) to allow its compilation with gcc instead of Intel For-tran C compiler, since the latter caused runtime problemsregardless of successful compilation.

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1

This project is funded by „Klima- und Energiefonds“: http://www.klimafonds.gv.at/

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To study the effect of the number of processors on theparallel execution time, the benchmark simulation wasthen made with increasing number of cores, in multiplesof 8 to use complete nodes. The execution time decreasesuntil 384 cores and then a plateau is reached (Figure 1).The slightly decreasing efficiency beyond this numbercould be due to the message-passing communication calls.It seems that about 184 cores represent a good value forproduction runs in terms of efficient use of VSC resourcescombined with good turn-around time.

Due to the limited duration of the simulation period inthese benchmark runs, they are not very useful to assessthe quality of such simulations. In order to evaluate this, alonger run was carried out and compared with measure-ments at weather stations for a setting with 5 nested do-mains surrounding Vienna (serving also the ProvisionProject Biokraftstoffe, http://www.provision-biokraftstoffe.at). Runs in VSC, both distributed and shared memorymodes, performed well (Figure 2) and show only minimaldifferences. The periods where the measurements and thesimulations differ significantly (more than 4 K for thetemperature in Vienna, BOKU Dachstation) are mainlycaused by the certain input data used in all the MM5 simu-lations and do not indicate any specific feature of the runsin the VSC. Noticeable is the difference of runtime need-ed. Whereas the distributed-memory run in 128 cores tookapproximately 60 hours to simulate a 61-day period, theshared-memory run (using one node and thus 8 coresonly) was stopped on the 51st day simulated when it hadbeen about 20 days (ca. 500 h) in the machine. We wantedto see in this test whether both implementations give thesame results.

Outlook

A similar study will be performed in the near futurewith the WRF-ARW model version 3.2 released in April2010. This model has better scalability than MM5. It willbe tested with a set-up as similar as possible to the MM5benchmarks, considering the intrinsic differences betweenboth models and the parametrizations available.

References

Grell G., Dudhia J. and Stauffer D (1994), A Description of theFifth-Generation Penn State/NCAR Mesoscale Model(MM5), (http://www.mmm.ucar.edu/mm5/documents/mm5-desc-doc.html)

Skamarock, W. C., Klemp, J. B. , Dudhia, J., Gill, D. O., Bar-ker, D. M., Duda, M., Huang, X.-Y.,. Wang, W and J. G.Powers (2008), A description of the Advanced ResearchWRF Version 3. (http://www.mmm.ucar.edu/wrf/users/docs/arw_v3.pdf)

Zängl, G. (2002), An Improved Method for Computing Hori-zontal Diffusion in a Sigma-Coordinate Model and ItsApplication to Simulations over Mountainous Topogra-phy. Mon. Wea. Rev., 130, 1423–1432.

Zängl, G. (2004), A reexamination of the valley wind system inthe Alpine Inn Valley with numerical simulations. Me-teorology and Atmospheric Physics, 87, 4, 241-256.

Zängl, G. (2007), To what extent does increased model resolu-tion improve simulated precipitation fields? A case studyof two north-Alpine heavy-rainfall events, Met. Zeit., 16,5, pp 571-580.

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Machine Compiler Sim. Time : Real time Num.cores

Processor

imp3 ifort v10..0 1 h : 4 h 38 min 8 Intel(R) Xeon(R) E5450 @ 3.00GHzimp3 gfortran v4.3.1 1 h : 9 h 30 min 8 Intel(R) Xeon(R) Quad Core E5450 3.00 GHzimp9 ifort v9.1 1 h : 12 h 4 Dual Core AMD Opteron Processor 280 2.4 GHzPHOENIX ifort v9.1 1 h : ~5 h 5 min 16 Intel I5472 Quad CoreVSC ifort v11.1 1 h : ~3 h 30 min 8 Intel(R) Xeon(R)VSC gfortran v4.3.1 1 h : ~7 h 20 min 8 Intel(R) Xeon(R)

Table 1. Comparison of CPU times for a 2-d benchmark run. „imp“ refers to to machines available at BOKU-Met.

Figure 1. Number of real hours to run the 48-hour benchmark withincreasing number of cores.

Figure 2. Temperature time series at 2 m a.g.l., measured (blackand grey solid lines for the Hohe Warte and BOKU-Met stations,respectively), simulated in shared-memory mode (blue) and distri-buted-memory mode (purple). Red line corresponds to a previousshared-memory run which had to be stopped.

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Statusdes TUphone-ProjektsThomas Eigner, Iris Macsek, Michael Weiss

Die zentralen Komponenten der neuen Telekommunikationslösung für die TU Wien wurden in derZIDline Nr. 21 / Dezember 2009 ausführlich beschrieben. Diesmal geht es vor allem um dieVorstellung der neuen Endgeräte und Informationen administrativer Art.

Endgeräte Cisco 8961

Im Dezember 2009 veröffentlichte Cisco eine neue Ge-rätefamilie mit neuem, ergonomischem Design, verbesser-ter Benutzerfreundlichkeit, besserer Ausstattung und –aufgrund der Neuentwicklung – mit einer längeren Le-bensdauer. Nach mehreren Gesprächen und ausgiebigenTests wurde entschieden, den weiteren Rollout an der TUWien mit dem IP Phone 8961 als Standard-Apparat durch-zuführen.

Die Highlights des neuen Geräts sind ein geringererStromverbrauch trotz höherer Auflösung des Farb-Dis-plays, ein USB-Anschluss, High-Definition Audio-Über-tragung und ein Hörer mit modernem Design.

Funktionsübersicht:

• 5-Zoll großes, hintergrundbeleuchtetes, hochauflösen-des VGA Display (640x480 Pixel), nutzbar für spezielleWeb/XML Services.

• 5 Line-/Leitungs-/Funktionstasten und 5 Session-Tasten(zur Steuerung von aktiven Anrufen, z. B. Makeln,Zweitanrufe etc.) mit Tricolor LED zeigen auf einenBlick den Status für primäre und gemeinsam genutzteLeitungen.

• 4 Softkeys, welche je nach Status des Telefons bzw. Posi-tion im Menü unterschiedliche Funktionen anbieten.

• Eigene Tasten für „Menü“, „Telefonverzeichnis“,„Sprachbox“, „Lautstärkenregelung“, „Freisprechen“,„Mute“, „über Headset sprechen“, „Zurück“, „Aufle-gen“, „Halten“, „Rückfrage“, „Konferenz“.

• Steuerkreuz zum leichteren Navigieren in den Menüs.

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Telefonapparat Cisco 8961 (Abb.: Cisco)

Beispiel Telefondisplay Cicso 8961

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• USB 2.0-Schnittstelle, unterstützt u.a. drahtgebundeneund auch Bluetooth USB-Headsets.

• Kopfhöreranschluss (RJ-9 und USB).

• High-Definition-Audio (HD-Telefonie) durch Wide-band-Technik.

• Deep-Sleep Power Option; diese reduziert den Stromver-brauch außerhalb der Betriebszeit (Abschalten des Dis-plays).

• IEEE Power over Ethernet 802.3af, class 3 (maximal je-doch nur 9,6W).

• Signalisierungsprotokoll SIP.

Demoraum

Zur Präsentation der neuen Apparate und der Funk-tionsweise bei Schulungen und Konfigurationsworkshopswurde ein eigener Demoraum eingerichtet. Zur Ausstat-tung gehören die derzeit verwendeten VoIP-Hardphones(8961, 7937G, 7942G) mit diversen Sonderkonfiguratio-nen, ein PC für die Darstellung der Softphone-Anbindungund der Applikation sowie die diversen Wandhalterungen.

Änderungen im Rahmen der Umstellung

Durch die Umstellung des Telefonsystems auf dieVoIP-Anlage ergeben sich auch Änderungen zum derzeitverwendeten System. Im Auslieferungszustand wird demHardphone eine virtuelle Rufnummer – beginnend mit799 – zugeordnet. Für jeden Nutzer wird im VoIP-Systemein eigenes Profil angelegt und mit seiner Rufnummerverknüpft. Die Profile sind losgelöst vom physischen Ap-parat. Die Anmeldung erfolgt durch Eingabe von Benut-zername und PIN am Hardphone. Standardmäßig ist diesauf Apparaten des Typs Cisco 8961 möglich. Eine Anmel-dung an der Konferenzspinne, am Türeingangstelefon undan Torsprechstellen ist nicht möglich.

Statusbericht Rollout

VoIP-Nebenstellen

Nachdem die Core-Komponenten voll in Betrieb undabgenommen waren, fand am 14. April der Rollout der

ersten VoIP-Hardphones am Standort Engerthstraße 119erfolgreich statt. Eine Woche später folgte die Favoriten-straße 16 und die Taubstummengasse 11. Am 19. Maikonnte ein weiterer Standort, die Wiedner Hauptstraße 76,in das neue Telefonsystem integriert werden. Es handeltsich dabei um kleine Standorte (< 20 Nebenstellen), diebis dato nicht am Telefonsystem der TU Wien angeschlos-sen waren und entweder durch eine lokale Telefonanlageoder nur am Diensthandy telefonisch erreichbar waren.

Analoge Nebenstellen

Für die Umstellung der analogen Nebenstellen ist dieInstallation eines Voice Gateways am jeweiligen Standorterforderlich. Mit Ende März konnten die ersten analogenAnschlüsse in den Gebäuden Treitlstraße, Operngasse, Bi-bliothek und Freihaus umgestellt werden. Im April folgtendie Bibliothek und die Engerthstraße. Zeitgleich wurde dieInstallation der Voice Gateways fortgesetzt. Die Migrationder analogen Anschlüsse kann unabhängig von den VoIP-Anschlüssen erfolgen und es ist unser bevorzugtes Ziel,diese Umstellung vor dem Rollout der großen TU WienStandorte abzuschließen. Der tatsächliche Bedarf an ana-logen Anschlüssen wird in eigenen Konfigurationsgesprä-chen mit den einzelnen Organisationseinheiten erhoben.

Bei den bisher erfolgten Umstellungen traten in einzel-nen Fällen Probleme auf. Die Ursache lag zumeist an denEinstellungen des Fax-Geräts. Im Rahmen der Umstellungerfolgt eine Kontrolle der Funktionalität durch ein Testfax.

Es sollten bereits vorab die folgenden Einstellungenkontrolliert und gegebenenfalls angepasst werden.

• Tonwahl (MFV) statt Impulswahl am Endgerät (z. B.Fax) einstellen.

• Super G3 ausschließen – dazu den Error CorrectionMode (ECM) ausschalten oder die Datenübertragungsra-te reduzieren, da sonst Übertragungsfehler auftreten kön-nen.

Die geänderte Amtsholung mit 0 anstatt 02 gilt auchfür die analogen Anschlüsse. Nach erfolgter Migration aufdie VoIP-Anlage ist daher auch die Anpassung der Amts-holung am Faxgerät (z. B. im Kurzwahlspeicher) notwen-dig. Zusätzlich werden die Rufnummern der Türeingangs-telefone (700xxx bis 702xxx) und Hörsäle (703xxx bis705xxx) aus dem Rufnummernbereich des Instituts heraus-gelöst.

Kostenmitteilung

Teil der TUphone-Telefonanlage ist das neue Ver-

rechnungssystem NTWcount. Dieses System wird be-reits für die Erstellung der Kostenmitteilung der ge-samten Verbindungsentgelte der TU Wien verwendet,wodurch sich das Design der Kostenmitteilung etwas ver-ändert hat.

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Wo: Freihaus, 2.OG, roter Bereich

Wann:Mittwoch zwischen 11:00 und 12:00nur nach telefonischerVoranmeldung (58801- 42008)

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Für die monatlichen Statistiken gibt es während derUmstellungsphase zwei Quellen. Die Statistiken für alleApparate auf der alten Telefonanlage kommen nach wievor aus dem alten Verrechnungssystem. Die Statistikenfür Apparate, die sich schon im neuen Telefonsystem be-finden, werden bereits über NTWcount erstellt. Dadurchwerden einer Organisationseinheit, die Nebenstellen aufbeiden Systemen hat, pro Monat zwei getrennte Berichtezugestellt.

Die quartalsweise Kostenmitteilung für beide Systemesowie die Abbuchung der Entgelte über SAP – einen Mo-nat nach Verschicken der Mitteilung – erfolgen gemein-sam.

TUphone-Freigabeberechtigung

Rolle des TUphone-Freigabeberechtigten

Der TUphone-Freigabeberechtigte einer Organisations-einheit stellt für den ZID den Ansprechpartner in allenTUphone-Agenden dar. Innerhalb seines Instituts koordi-niert er die TUphone-Anliegen aller Mitarbeiter, gibt siedem ZID mittels Eingaben in einem vordefinierten Interfa-ce bekannt bzw. genehmigt die von den Mitarbeiternselbst gestellten Anträge.

Wer ist TUphone-Freigabeberechtigterder Organisationseinheit?

TUphone-freigabeberechtigt ist jedenfalls der Leiter ei-ner Organisationseinheit. Dieser kann die Rolle des TU-phone-Freigabeberechtigten an Mitarbeiter delegieren:Formular „Stammdatenblatt eines TUphone-Freigabebe-rechtigten“, www.zid.tuwien.ac.at/fileadmin/files_kom/formulare/TUphone_Stammblatt.pdf.

Die TUphone-Freigabeberechtigung ist eine an eine be-stimmte Organisationseinheit gebundene Funktion, d. h.beim Wechsel eines TUphone-Freigabeberechtigten zu ei-ner anderen Organisationseinheit erlischt die Berechtigung.

Integration in TISS

TUphone und TISS sind zwei sehr große und auch rich-tungsweisende Projekte für die TU Wien, beide unter ande-rem mit dem Auftrag, den Mitarbeitern der TU WienServices zur Verfügung zu stellen, durch innovative undeinfach zu handhabende Funktionen einen Mehrwert füralle Mitarbeiter zu generieren und auch administrative Ab-läufe für jeden Einzelnen zu vereinfachen. Die Integrationder beiden Systeme herbeizuführen ist der logische Schlussund garantiert der TU Wien eine langfristige und flexibleLösung.

In den ersten Monaten des gemeinsamen Projektver-laufs hat sich die Zusammenarbeit der beiden Projekt-teams und die gegenseitige Unterstützung während desIntegrationsprozesses als äußerst konstruktiv, produktivund zielführend erwiesen. So konnten erste Meilensteineder Integration bereits erfolgreich gemeistert werden.TISS stellt in der aktuellen Phase des TUphone-Projektsvornehmlich unterstützende Funktionen zur Dokumen-tation der Benutzerkonfigurationen für die Rollout-Pro-zesse zur Verfügung und fungiert bereits als Bindegliedzum Verrechnungssystem NTWcount. In den kommendenMonaten wird die Integration intensiv vorangetrieben undSchritt für Schritt um Funktionen erweitert werden, vor-nehmlich zur Unterstützung der Administration, schließ-lich aber auch für die Endbenutzer selbst.

TUphone-Informationen

Web: www.zid.tuwien.ac.at/kom/telefonie/tuphone/

Bei Fragen oder Problemen zum TUphone-Projekt, zurAnmeldung zum Demoraum:

Hotline: (01) 58801 - 42008 (8:00 bis 17:00)E-Mail: [email protected]

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TISS NewsErweiterung des Student Self ServiceNeu: Service zur Verwaltung von AbschlussarbeitenAusblick auf die TUWIS(++)-Ablöse

Monika Suppersberger, Andreas Knarek, Wolfgang Kleinert

Die Ablöse der großen Altsysteme wird intensiv vorbereitet, weitere Meilensteine ebnen den Wegzur Gesamtlösung. Eine solide Basis im Hintergrund und die Etablierung im Verhältnis zumGesamtvorhaben kleinerer, aber sehr nachhaltiger Services schaffen ideale Voraussetzungen, umauch die großen und für alle Benutzer sichtbaren Schritte zu wagen. Ein Auszug erreichter Ziele inder ersten Jahreshälfte 2010 und eine Vorschau auf die kommenden Meilensteine informieren überden Projektstatus.

Die Entwicklung eines soliden Informationssystems„aus einem Guss“ mit den Funktionen der „großen“ sechsAltsysteme TUWIS, TUWIS++, Projektdatenbank, ZID-Personendatenbank, White Pages und Publikationsdaten-bank war eines der fachlichen Hauptziele von TISS zu Be-ginn des Projekts – und ist es bis heute! Die Ablöse derAltsysteme wird stetig vorangetrieben, gleichzeitig wur-den und werden im Projektverlauf immer mehr Wünscheund Anforderungen an TISS herangetragen, was den gro-ßen Bedarf an integrierten Services und den Wunsch nacheinem modernen und umfassenden Hochschulsystem deut-lich zeigt. Die Erwartungen sind groß, die Aufgabe eben-so spannend! Das System wächst stetig und wird imverbleibenden Jahr 2010 noch vieles zu Tage bringen.

Sichtbare Meilensteineder ersten Jahreshälfte 2010

Erweiterung des Student Self Service

Seit Einführung des online-Drucks von Einzel- undSammelzeugnissen sowie FLAG-Bestätigungen Ende Mai2009 (die ZIDline hat berichtet) wurde das Student SelfService in zwei Schritten vervollständigt und ermöglichtnun auch den Druck von Studienerfolgsbestätigungen,Fremdenstudienbestätigungen, Studienbestätigungen undStudienblättern. Die statistischen Zahlen sprechen eine kla-re Sprache: das Service wird intensiv genutzt und auch daspositive Feedback der Nutzer zeigt, dass TISS auf demrichtigen Weg ist und die neuen Services ausgezeichnetaufgenommen werden! Über 83.000 Einzelzeugnisse,25.000 Sammelzeugnisse, 6.000 FLAG-Bestätigungen,5.000 Studienerfolgsbestätigungen, 250 Studienbestätigun-gen, 250 Studienblätter und 230 Fremdenstudienbestätigun-

gen wurden mittlerweile in TISS zum Selbstdruck abgeru-fen. Aufsummiert sind das beinahe 120.000 Dokumente,die nicht mehr von Mitarbeitern der Studien- und Prüfungs-abteilung gedruckt, kuvertiert und mit der Post verschicktwerden mussten! Ein wesentlicher Meilenstein in Richtungeines modernen Hochschulsystems ist damit erreicht.

TIPS – Neue Serviceszur Verwaltung von Abschlussarbeiten

Wie eingangs berichtet, werden immer mehr Wünschean das TISS-Team herangetragen, die im Sinne eines Ge-samtkonzepts natürlich auch berücksichtigt werden. So istbeispielsweise auch die Neuentwicklung und TISS-Inte-gration der ehemals vom TU Career Center gehosteten„Diplomarbeitsbörse“ Teil der Anforderungen geworden.Ein naheliegender Wunsch, betrachtet man die zahlreichenMöglichkeiten für Serviceerweiterungen, Abbildung bzw.Erweiterung und Vervollständigung von elektronischenWorkflows sowie für eine transparente Darstellung undAufbereitung sämtlicher einhergehender Informationendurch schlaue Integration in die TISS-Gesamtsystematik.

Die Ablöse der „Diplomarbeitsbörse“ durch TISS er-folgte pünktlich zum Jahreswechsel, die Migration sämtli-cher im Legacy System erfassten Arbeiten sorgte für einenproblemlosen Übergang. Der „erste Wurf“ der Neuent-wicklung deckt funktional sämtliche Features des LegacySystems ab und wurde mit kleinen aber wirkungsvollenErweiterungen für mehr Nutzerfreundlichkeit ausgestattet.Ein Filter vereinfacht Studierenden das Durchstöbern vonoffenen Themen. Bis zu sieben verschiedene Entitätenkönnen beliebig kombiniert und mit unterschiedlichen Fil-terkriterien gesetzt werden. Die Filtereinstellungen wer-den in der URL kodiert, sodass Betreuer gezielt auf

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angebotene Themen verlinken können. Neben dem Titelund einer Inhaltsbeschreibung der Arbeit soll die Angabevon Fachgebieten und Schlagwörtern sowie von angespro-chenen Studien helfen, Arbeiten zu kategorisieren, und soStudierenden die Suche nach einem geeigneten Thema er-leichtern. Abbildung 1 zeigt eine von vielen möglichenFiltereinstellungen.

Beginnend mit der Veröffentlichung offener Themenfür Bachelor-, Diplom- bzw. Masterarbeiten sowie Disser-tationen wird auch der weitere administrative Workflowabgebildet. Die Vergabe der Arbeit an einen Studierenden,die Genehmigung des Studiendekans sowie die Benotungdurch den Betreuer können in TISS erfolgen. 42 Institutenutzen dieses Service bereits, über 180 Themen für Ba-chelorarbeiten, über 850 Themen für Diplom- und Master-arbeiten sowie über 40 Dissertationsthemen wurdenerfasst, teilweise auch schon an Studierende vergeben,vom zuständigen Studiendekan genehmigt und die ferti-gen Arbeiten vom Betreuer benotet. Abbildung 2 zeigt diemöglichen Statusübergänge einer Arbeit gemäß dem der-zeit abgebildeten Workflow.

Beim Erfassen von Abschlussarbeitsthemen wird derBenutzer von einem Wizard durch die Eingabemasken ge-führt. Auch Arbeiten mit Firmenkooperationen können inTISS erfasst und die relevanten Zusatzdaten eingegebenwerden.

Weitere Features sind geplant, insbesondere hinsicht-lich der Erweiterung des elektronischen Worfkflows undim Zuge dessen auch der Eliminierung von Papierformula-ren im gesamten Prozess. Mehr Transparenz für alle Ak-teure und Einsicht in den Status von Abschlussarbeiten istdas Ziel! Als TIPS – „Thesis Information and PlacingSystem“ – werden die Services rund um alle Arten vonAbschlussarbeiten nahtlos in die Gesamtsystematik vonTISS eingebunden.

Ausblick auf die zweite Jahreshälfte 2010

TUWIS (alt) und TUWIS++ sind nicht nur die beidengrößten abzulösenden Systeme der TU Wien, es sind auchdie Systeme mit der größten Komplexität. 40 Jahre TU-und Gesetzes-Geschichte, gegossen in großteils undoku-mentierten Code, und die enge Kopplung der Systemestellen eine enorme fachliche wie auch technische Heraus-forderung für die Neukonzeption und Datenmigration dar.In den vergangenen Ausgaben der ZIDline wurde bereitsausführlich darüber berichtet. In der zweiten Jahreshälfte2010 beginnt nun die Ablöse dieses Konvoluts – nicht al-les auf einmal, sondern Schritt für Schritt. Die Trennliniensind klar definiert, die Lösung wohl durchdacht und ent-standen nach zahllosen Stunden nahezu archäologischerGrabungen und Inspektionen in den Datenbeständen undQuellcodes der Altsysteme.

Begonnen wird mit der Ablöse eines der ältesten Teilevon TUWIS, der Verwaltung von Studierendendaten inder Studien- und Prüfungsabteilung. Hier mussten kon-zeptiv einige Hürden genommen werden, um sicher zustellen, dass TISS die Historie an den entscheidendenPunkten übernehmen und an anderen Punkten ganz gezieltauflösen kann. Die Behandlung von Studien, zugehörigenKennzahlen und den dahinterliegenden Regelwerken undBestimmungen ist nur eines von vielen Beispielen, die aufden ersten Blick einfach erscheinen mögen, in der Tiefeaber ein hohes Maß an historisch gewachsener Komplexi-tät bergen. „System design prepared for change“ als Para-digma im gesamten TISS-Projekt ist besonders für dieAnwendungsfälle der Studien- und Prüfungsabteilungganz wesentlich, um sich dem ständigen Wandel und denÄnderungen der gesetzlichen Grundlagen dynamisch an-passen zu können und so langfristig eine Leistungsfähig-keit zu garantieren, die dem Haus und den Erwartungender Nutzer gerecht wird.

Die Berechnung des Studienbeitragsstatus und damitdes zu bezahlenden Betrags zu Semesterbeginn ist einschönes Beispiel, um das hohe Maß der benötigten Flexi-bilität und Anpassungsfähigkeit des Systems zu zeigen.Abzusehen ist, dass sich die Bestimmungen über die Bei-tragsregelungen über kurz oder lang ändern werden. Nichtabzusehen ist jedoch, wie diese Änderungen im Detailaussehen werden. Der Gesetzgeber ist ja bekanntlich krea-tiv – aber TISS ist gerüstet! Eine detaillierte Analyse er-gab über 1000 mögliche Kombinationen der Kriterien, diefür die Beitragsberechnung herangezogen werden können.Die Implementierung eines Stufenregelwerks würde inAnbetracht dieser Tatsache früher oder später zwangsläu-fig dazu führen, dass größere Änderungen am Code vor-genommen werden müssen. Um dem entgegenzuwirken,wurde eine Lösung realisiert, die die explizite Konfigura-tion einer Regel oder eines Regelsets auf einfache Weisebei Bedarf ermöglicht. Natürlich kann niemand alle Even-tualitäten und Änderungen von äußeren Umständen vor-hersagen, an die sich TISS im Laufe der Zeit anpassenmuss. Die langjährige Erfahrung und Expertise der han-delnden Akteure im Fachlichen, im Systemdesign, in derUmsetzung und Qualitätssicherung stellen die Etablierungeines nachhaltigen Applikationsmanagements aber früh-zeitig sicher, um TISS gegebenenfalls an Verwaltungsän-derungen anpassen zu können.

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Abbildung 1: Ein flexibler Filter erleichtert die Suchenach geeigneten Themen

angeboten

vergeben genehmigt benotet

abgeschlossen

anlegen

vergeben

genehmigen benoten

Daten ändern bestätigennicht genehmigen

Betreuer

Studiendekan

Abbildung 2: Statusübergänge von Abschlussarbeiten

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Neben der Applikation zur Verwaltung der Studieren-dendaten steht auch der Beginn der Ablöse von TUWIS++für die zweite Jahreshälfte von 2010 auf der TISS-Agen-da. Hier können sich die User, um nur ein paar Punkte zunennen, auf neue Funktionen, ein verbessertes Zusammen-spiel der Komponenten, mehr Flexibilität in der Benut-zung und individuellen Einstellungsmöglichkeiten, auf eindurchdachtes Interaktionskonzept und noch vieles mehrfreuen. Mit Inkonsistenzen wird aufgeräumt, Work-arounds werden eliminiert.

Als kleiner Vorgeschmack soll an dieser Stelle exem-plarisch ein erster Einblick in das neue Konzept zur Beob-achtung von Lehrveranstaltungen gewährt werden(TUWIS++ User kennen die Funktion als „Lehrveranstal-tungsabonnierung“). Wofür soll dieses Feature genutztwerden? Wofür nicht? Welche Zusatzinformationen und-funktionen sollen zu welchem Zeitpunkt zugänglich sein?Welche Arten von Nachrichten sollen in welcher Formverschickt werden? Welche Möglichkeiten zur Sortierungund Gruppierung von beobachteten Lehrveranstaltungensoll es geben? Das sind nur ein paar der Fragen, die sichdas TISS-Team bei der Neukonzeption dieser Funktiongestellt hat. Die geplanten Änderungen gegenüber deranalogen TUWIS++-Funktionalität bringen den Nutzernunter anderem deutlich mehr Gestaltungsmöglichkeitenund werden damit die persönliche Organisation und Pla-nung zur Absolvierung von Lehrveranstaltungen entschei-dend verbessern. Abbildung 3 zeigt eine (im Sinne desGesamtkonzepts unvollständige) Vorschau auf die Umset-zung des TISS-Konzepts. Individuell definierbare Katego-rien werden es ermöglichen, Lehrveranstaltungen zugruppieren und pro Kategorie unterschiedliche Einstellun-gen für die Zusendung von News zu setzen. Für die Kate-gorie „Ausstehende Prüfungen“ in Abbildung 3 bei-spielsweise könnte der Newsversand auf Änderung bei

Prüfungsterminen eingeschränkt sein, bei Lehrveranstal-tungen in der Kategorie „Besuchte Lehrveranstaltungen“dagegen möchte der User möglicherweise auch beiallgemeinen Terminänderungen oder bei neu verfügbarenLehrunterlagen benachrichtigt werden.

Dies ist natürlich nur ein sehr kleiner Auszug derNeuerungen, die TISS im Bereich des Lehrveranstaltungs-managements für Studierende wie auch Mitarbeiter zurVerfügung stellen wird, und soll dem Leser einen Vorge-schmack auf die zu erwartenden Features geben.

An dieser Stelle sei noch erwähnt, dass nicht alle ge-planten neuen Features gleich zu Beginn zur Verfügungstehen werden. Um den Benutzern einen sanften Wechselzu ermöglichen, wird das Featureset viele bewährte Funk-tionen von TUWIS++ beinhalten, bereinigt um Inkonsis-tenzen und Workarounds und ergänzt um neueFunktionen, die besonders häufig während der zahlreichenWorkshops und Benutzerinterviews an das TISS-Teamherangetragen wurden. An einigen wesentlichen Stellenmüssen auch die über lange Jahre gelebten Abläufe abge-ändert und neu konzipiert werden.

Vor dem Realbetrieb wird sich TISS der Prüfung durcherfahrende Intensivbenutzer des Altsystems aus dem Hausstellen, um die entwickelten Funktionen und deren Zu-sammenspiel zu validieren. Zusätzlich werden Einfüh-rungsveranstaltungen dafür sorgen, dass Mitarbeiter früh-zeitig mit den neuen Funktionen in Berührung kommenund sich von Anfang an mit dem System wohlfühlen. InFolgereleases wird das Set der Basisfunktionen nach undnach ergänzt und das Feedback der Benutzer iterativ ein-gearbeitet. Denn die Einbindung der Benutzer und derenaktive Mitwirkung und Mitgestaltung des Systems wirdimmer zentraler Teil der TISS Entwicklung sein!

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Abbildung 3: Vorschau auf die Umsetzung des neuen Konzeptszur Beobachtung von Lehrveranstaltungen

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TISS Epistemologie IIDie größten Risiken beim Aufbau großer Verwaltungs-(Software-) Systeme sind nicht technischer Natur. Vielmehrentspringen diese Risiken zumeist einem Mangel anmenschlichem Zusammenhalt und gezielter Kommunikation.

Monika Suppersberger, Andreas Knarek, Christoph Ledl, Wolfgang Kleinert, Thomas Grechenig

Die ZIDline hat in der letzten Ausgabe die Epistemologie modernerer Softwaretechnik und derenWirkung auf ein Inhouse-Projekt wie TISS reflektiert. Der vorliegende Artikel setzt diesenBlickwinkel auf den Bau des neuen Systems im Kontext des industriellen State-of-the-Art fort.

„No Silver Bullet“ Reloaded

Warum gibt es kein einfaches Allheilmittel gegen die sogenannte Softwarekrise? Konkret im Kontext von TISS,warum kann man die Komplexität der existierenden undnunmehr intendierten Abläufe, Use-Cases, Verwaltungs-prozesse und Geschäftsfälle nicht unaufwändiger in Codegießen oder durch ein Standardsystem abbilden?

Nun, in aller Kürze zwei Hauptursachen im Fall vonTISS und dessen Umfeld:

a) Fachliche Historie und Komplexität: lässt sich (sehrselten) reduzieren oder gar eliminieren. Sie lässt sichallenthalben ordnen und zähmen, sodass man sie ein-schätzbar abarbeiten kann. Sie verschwindet nicht insNichts. Unsere Universität ist zu groß, die Studienrich-tungen sind zu unterschiedlich, die wissenschaftlichenMethoden in den verschiedenen Disziplinen zu vielfäl-tig, die Kulturen zu variant, als dass man einen „Kahl-schlag der Anforderungen“ durchführen könnte und soauch nur einen der Stake-Holder „misshandeln“ könnte.

b) Entscheidungen und Entscheidungsprozesse: fachli-che Inhalte sind heikle Entitäten, die je nach Manage-mentkultur mehr oder weniger starke „Gärungsprozes-se“ benötigen und selbst nach Ende der Gärung und an-schließender Destillierung volatil bleiben. Jede neue be-triebliche Software etabliert neue Abläufe, muss die al-ten „mitnehmen“ und Brücken schlagen. Letztlich bil-det Software hier Verwaltungsformen und -ziele ab undmuss Abstimmungsprozessen genügen, die formell undinformell, bevorschriftet und antizipativ, zentral und de-zentral, direktiv und demokratisch gleichzeitig sind.Solche Software lebt die Quadratur des Kreises durchpragmatische Kompromisse und eine sehr flexible In-frastruktur.

Größere softwaretechnische Aufgaben sind immer einAmalgam aus Problemstellungen auf unterschiedlichen

Ebenen: konkret technisch, technisch konzeptiv, strate-gisch technologisch, operativ management-sichtig, plane-risch, logistisch, personell, kommunikativ, sozial, hierar-chisch, projektpolitisch, unternehmenskulturell. DiesesGrundprinzip, dass sich Software, die die Zusammenarbeitvon vielen Usern unterstützt, praktisch nie aus dem fachli-chen Kontext herauslösen lässt, ist methodisch ärgerlich,aber ein Faktum. Es hat in der Praxis drastische Konse-quenzen auf die reale Wirksamkeit für hochgelobte All-heilmittel oder „flotte“ Business- oder Techno-Moden inder Systembautechnik der IT. Beispiele dafür:

• Gutes Instrument, schlechte Anwendung: Es nützt nichts,eine konzeptiv geniale Technologie einzuführen (Small-talk als Programmiersprache in großen Corporate Envi-ronments war historisch so ein Beispielfall), wenn dieHuman Resources zur Umsetzung am Markt langfristignicht verfügbar sind oder der Basisaufwand bis zur nach-haltigen Etablierung nicht geleistet und investiert wird.

• Gute Techniker, schwache Entscheidungsprozesse: An-dauernde Richtungsdiskussionen über die Funktion einerSoftware zwischen zerstrittenen Stakeholdern einer Insti-tution kann man mit der besten Technologie nicht lösen.Dafür gibt es Maßnahmen auf anderen Ebenen, für dieSoftwaretechniker in der Regel nicht ausgebildet sind.

• Gute technische Einzelentscheidungen, die nicht inein-andergreifen: Eine bestimmte Entwicklungsplattformfür die Eigenentwicklung eines Unternehmens auszu-wählen, ist eine technische Entscheidung mit langfristi-gen Managementeffekten. Wie viele Unternehmenanerkennen denn heute schon das Erfordernis einer gutenSoftwarestrategie? Diese Frage endet zu oft schon mitder eher nebensächlichen Fragestellung Microsoft-Pro-dukte oder Open Source …

• Eine Unternehmensebene optimiert ihre Ziele, auf Kos-ten der anderen: SAP (als Beispiel hier für große Stan-dardsoftware) als umfassenden Geschäftsfall-Prozessor

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in einem Konzern einzuführen, ist in der Regel eine Top-Level-Managemententscheidung mit drastischen lang-fristigen Auswirkungen auf die Beweglichkeit in rele-vanten technologischen Bereichen. Was den Vorstandformal gut entlastet, ist noch lange keine angemesseneStrategie für den wirklichen Bedarf des Unternehmens.SAP an der richtigen Stelle, angemessen eingeführt,wirkt. – Was und wie sind hier nicht zu trennen.

• Gute Teile, kein Verbund: Drei schöne, aber technischunterschiedliche Teillösungen, die heute sehr viel Erfolg/Freude bereiten, sind morgen möglicherweise eine großeQual bei der Bereitstellung einer einheitlichen integrier-ten Entwicklungslandschaft. Eine Entwicklung von Soft-ware in Richtung der früher oder später jedenfallsnotwendigen Ablöse und Migration ist heute nach wievor eine Seltenheit.

Diese Liste lässt sich beliebig verlängern. In einer Ebe-ne eine Entscheidung zu fällen, hat Auswirkung in eineroder mehreren anderen, ein organisatorisches Problemlässt sich technologisch selten gut angehen – eher nochumgekehrt.

TISS hat in seiner Softwarestrategie viele derartigeProblembereiche berücksichtigt. Doch wie die Pflege ei-nes schönen Gartens ist die Erhaltung einer vernünftigenSoftwarestrategie, die Erhaltung der notwendigen Harmo-nie ein ständiger Durchforstungsprozess.

Die alte Binsenweisheit in der Softwaretechnik, FredBrooks „There is no Silver Bullet“, scheint eine Konstan-te zu bleiben. Gute Softwaretechnik ist harte, ernsthafteund solide Arbeit. Komplexität verschwindet nicht irgend-wohin, ihre Beherrschung bekommt man nie billig ge-schenkt. Gute Softwaretechnik ist nie einfach zu erzielen,sie entsteht in vielen kleinen Detailentscheidungen, diedurchgängig mit hoher Qualität getroffen werden. – Keineleichte Aufgabenstellung für das Topmanagement einesUnternehmens, hier weise und solide vorzugehen, dierichtigen Personalia sowie die richtige Strategie zu finden.

Allein, eine fitte, flexible und effektive Software-(Ent-wicklungs-)Landschaft liefert einem modernen Unterneh-men heute ein unschlagbares strategisch-technologischesMoment. Wer seine Softwaretechnik und die darüberlie-gende IT im Griff hat, hat einen wesentlichen Konkur-renzvorteil.

Gehen wir doch gemeinsam kurz anhand von Fallbei-spielen näher ins Detail, um zu sehen, warum Software-technik oberflächlich einfacher zu sein scheint, als sie estatsächlich ist. Beginnen wir mit einer Anekdote aus deminternationalen IT-Projektgeschäft. Ein lieber Projektpart-ner – vorzüglicher Techniker, Projektmanager und Be-reichsverantwortlicher bei einem deutschen IT-Security-Hersteller – hatte von folgender Projekterfahrung berichtet:

„Das Projekt in Taiwan ging schon seit mehreren Monatennicht so recht voran. Die Geschäftsführung schickte mich nachTaipeh, weil ich etwas Erfahrung hatte, technisch fit bin sowiejung, kinderlos und reiselustig, neugierig war. Nach etwa 4Wochen war ich nach einem Steuerungsmeeting wieder einmalso richtig angep… (techniküblicher Jargon). Alle redeten imKreis, waren schrecklich höflich zueinander, aber kein wirkli-ches Problem wurde gelöst oder entschieden. Man redete an-einander vorbei. Irgendwie verstand ich nicht, ob ich nichtsverstehe oder alle anderen einfach dämlich sind. Ich nahm mir

einen 2-seitigen chinesischen Text aus einer Spezifikation einesGeschäftsfalles, der einfach und allgemein verständlich einenoperativen Ablauf erklären sollte. Es handelte sich um ein Pro-jekt, das jeden Taiwanesen mit einer ID-Karte ausstatten wür-de. Ich fragte meinen Zimmerkollegen, er möge mir übersetzen,was da steht. Dann ging ich zwei Zimmer weiter und fragte dieJuristin, was da steht und ob sie es mir übersetzt. Dann ging ichim Bürogebäude unseres taiwanesischen Partners einen Stockhöher in die Marketingabteilung und bat dort jemanden amGang um Erläuterung.

Immer exakt derselbe Text. Zuletzt ging ich auf die Straße undfragte einen gut gekleideten Exekutiv, ob er für mich Zeit hätte.Es war ein gebildeter Bankfachmann. Er las und erläuterte ger-ne auf Englisch. – Am Ende hatte ich vier unterschiedliche Ge-schichten gehört. Nicht etwa leicht veränderte Geschichten,sondern in wesentlichen Punkten wirklich unterschiedliche Ab-läufe.

Als Reaktion bat ich meine Geschäftsleitung, beim PartnerEnglisch als Projektsprache zu erzwingen. Danach ging allesbesser und wir kamen endlich voran. Ich kann nicht zu 100%sagen, dass die Problemlösung darin lag, dass wir (in Englischwaren wir Europäer sprachlich im Projekt im Vorteil) mehr Er-fahrung hatten und besser führen konnten, aber es war schonoffensichtlich, dass Chinesisch zu blumig für die Präzisierungdes genannten Sachverhaltes war, sodass die Menge der Inter-pretationen zum großen Hindernis wurde.“

Wir wollen hier mit dem Schwank natürlich keine lin-guistischen Diskussionen aufwerfen, es geht um die tiefereLehre aus der Geschichte: In Softwareprojekten sprechenwir alle Chinesisch miteinander! Und müssen uns bemü-hen, eine andere gemeinsame Sprache zu finden, die präzi-ser ist und Missverständnisse vermeidet. Warum? DasBauen von Softwaresystemen ist ein einziger großer Über-setzungsvorgang von der Denk- und Interessenswelt derAuftraggeber (Leitung, Anwender, Fachexperten) und de-ren Umfeld (Rechtsrahmen, Branche, Konkurrenz) hin zuden Softwareentwicklern und wieder retour. Der Anwenderdenkt etwas, formuliert etwas, erzählt es dem Techniker.Der Techniker versteht es, baut ein System nach diesemVerständnis und liefert es an den Anwender, der es dann(hoffentlich) versteht und verwenden kann.

Aus der Sicht der Kommunikationstheorie ist das einkomplexes Problem, das letztlich nur eine wirkliche Lö-sung hat: Erkläre Deinem Gegenüber so lange, welcheProbleme er hat, bis er vollauf zustimmt und sich verstan-den fühlt. In die Softwaretechnik übersetzt heißt das: DerSoftwareentwickler programmiert dem Anwender so lan-ge, was er gemeint hat, bis dieser sagt, ja! das wollte ich. –Soweit die Theorie…

In der Praxis großer Systeme gibt es naturgemäß ande-re Verfahren, aber dem Prozess des Eindringens in dieMaterie, des Verstehens, des Modellierens, des Allumfas-sens, über die Zeit Weiterdenkens, der Antizipation des-sen, woran der Anwender (heute) noch nicht denkt,kommt große Bedeutung zu. Darin besteht ein großer Teilder Komplexität. Komplexität ist dabei nicht nur fachlich-funktional, sie ist in hohem Maß auch kommunikativ sehrfordernd. Fachliche Dinge kann man objektivieren undversachlichen, Kommunikation, Interpretation und Inter-essensbildung kann man „nur“ zähmen.

Abbildung 1 stellt diese Kommunikations- und Interes-senskomplexität, die jedem Softwaresystem innewohnt, inForm einer Karikatur dar. Zum Zwecke der Erläuterungdeklinieren wir die einzelnen Bilder von links nach rechts

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durch. Dem Cartoon unterliegt eine fiktive Aufgabenstel-lung: Der Auftraggeber wünscht sich eine originelleSchaukel im eigenen Garten, die etwas anders ist als diedes Nachbarn, sicheres Material verwendet, den KindernSpaß macht und wirklich robust ist.

Cartoon Kunde – Fragmente, aber kein System: DerKunde hat keine geschlossene Vorstellung, wie seineWünsche in ein System zu integrieren sind. Er will, dasses den Kindern gut geht, dass sie sich freuen, Spaß habenund stolz auf den Papa sind. Manchmal sind es drei Kin-der, die miteinander spielen. Die sollen sich nicht streiten,vielleicht lässt sich etwas machen, dass mehr als einergleichzeitig schaukeln kann, ohne sich weh zu tun. KeinChaos, eine ordentliche Schaukel, aber Sie wissen… Ob-jektiv übersetzt würde dabei wohl etwas Unbrauchbaresherauskommen. Es braucht Gespür seitens des Auftrag-nehmers. – Der Kunde ist typisch, normal. Kein „dummerKunde“. Wenig Zeit. Qualifiziert.

Der Kunde ist natürlich nicht erfahren in der Komposi-tion seiner Wünsche. Er ist kein Schaukelspezialist! Er hateine Reihe von Vorgängen im Kopf. Ihr innerer Zusam-menhang ist nicht Gegenstand seiner Expertise. Er hatWünsche und Ziele und einzelne Geschäftsfälle und Frag-mente im Kopf. Das ist einer der Gründe, warum der Auf-traggeber selten selbst eine Spezifikation, ein Analyse-dokument, eine textuelle Darstellung für den Software-

technikprozess erstellen kann. Er ist Experte für die Ver-wendung eines Systems, er hat aber im Normalfall über-haupt keine Übung darin, ein vollständiges Dokument imSinne eines Fachkonzeptes zu fertigen, das Entwicklernals Basis dienen kann.

Gute Analyse muss man lernen und erfahren. Ein guterAnalytiker lernt durch gute und schlechte Erfahrung, wasfür seine Softwaretechnikkollegen als Anforderungs-sammlung taugt und was nicht. Der Kunde ist kein Analy-tiker. Gute Analytiker wissen das, nehmen die Konzeptedes Kunden als Teil mit, machen aber jedenfalls ein Ex-pertenkonzept. Natürlich gibt es Ausnahmen.

An der TU Wien zum Beispiel hatten einzelne Einhei-ten eine extrem klare Vorstellung von dem neuen Zielsys-tem in ihrem Bereich und sehr planerische betriebs-wirtschaftliche Konzepte im Kopf. Solche Diagrammeund Niederschriften können eins zu eins in das Fachkon-zept des Systems übernommen werden. Andererseits gibtes natürlich eine Reihe von Fachexperten im Haus TU, dieihre Probleme gut im Griff haben, diese aber im Sinne ei-nes „Gehirnmonopols“ nicht in ein strategisches Papiermit konzeptiver Bedeckung bringen können. – Warumauch, diese Fragestellung ist einmalig. – Es gehört zu dennachhaltigen Ergebnissen von TISS, im Laufe des Pro-jektes schrittweise Transparenz in Form von Fachkonzep-ten zu etablieren.

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Abbildung 1:Über die Jahre weiterentwickelter Cartoon, der in überzeichnender Persiflage darstellt, dass Sichtweisen, Kommunikationsmuster

und Interessen der Beteiligten im Softwareentwicklungsprozess sehr unterschiedlich sind.(Leider ist der Autor/Urheber nicht mehr identifizierbar.)

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Cartoon Projektleiter – Sicher, aber nicht funktio-

nal: Jeder Projektleiter hat Vorerfahrung. Positive und ne-gative Erfahrungen in seinem beruflichen Werdegang alsEntwickler oder Manager. Oft hat er schon vom Top-Ma-nagement viel Druck bekommen, wenn er im Sinne desProjektes, des Kunden, seiner Projektmitarbeiter ein per-sönliches Risiko auf sich genommen hat. In einem kurzzurückliegenden Projekt mag er/sie hier ein Haftungspro-blem verursacht haben, das ihn beinahe seine Position ge-kostet hätte. Überhaupt ist er/sie vom Charakter her einevorsichtige Person. Den Ausführungen des Kunden hat ergut zugehört, er weiß, seine Analytiker werden sich derSache dann im Detail annehmen. Was er für sich mitge-nommen hat, war Sicherheit, Sicherheit, Sicherheit! „AlleLast an einem Ast, dieses Risiko werden wir nicht einge-hen. Ansonsten, Leute, eine ganz normale Schaukel!“. –Ein durchschnittlicher Projektleiter.

Projektleiter, die in kleineren Softwareunternehmen tä-tig sind, sind in der Regel mehr Eigenständigkeit gewöhntund daher auch risikofreudiger. Projektleiter in stärkerhierarchischen Großunternehmen haben oft gelernt, aufwirtschaftliche Aspekte mehr zu achten als auf die guteLösung des Problems allein. Risiko, Haftung, Profit, mitdem vorhandenen Personal auskommen sind täglicheMantras und werden ihm vom oberen Management einge-bläut. Ein derartiger Projektleiter hat de facto drei „Kun-den“: den wirklichen Kunden, seine eigenen Vorgesetztenund die Ziele des eigenen Unternehmens. Je „älter“ und„zentralistischer“ hier größere Systemhäuser sind, destofrustrierender kann diese Tätigkeit sein, gleich drei Unzu-friedenheitsherde zu beruhigen: den unnachgiebigen Vor-gesetzten, den grantigen Kunden und das unzufriedeneTeam, das trotz hoher Performanz wenig positiveReputation erntet.

Erfolgreiche Projektleiter machen in der Regel positi-ven Druck auf alle drei: Beim eigenen Top-Managementholen sie sich Ressourcen und Freiheiten für das eigeneTeam sowie Goodies, die den Kunden freuen. Sie holenvom Kunden das finanziell Angemessene heraus und er-klären rechtzeitig, was er für sein Investment erwartenkann und was nicht. Sie motivieren das eigene Team zuguten Leistungen und zum Verstehen des Kunden. Ein gu-ter, entspannter, erfahrener Projektleiter versteht den Kun-den. Er denkt sicher nie an eine Schaukel, die zwar nichtrunterfällt, aber nicht schaukelt.

TISS hat ein operatives Führungsteam (zwei Frauen,zwei Männer), das sowohl das Haus, als auch seine Fach-lichkeit ausgezeichnet kennt. Gäbe es ein Diplom für Uni-versitätsverwaltung, sie könnten alle eines verliehenbekommen. Das gehört zu den großen existierenden Wer-ten des laufenden Projektes: Projektleiter mit umfassen-dem fachlichem Tiefenverständnis, sodass der vorliegendeEffekt wohl hintangehalten werden kann.

Cartoon Analytiker – Vorgaben erfüllt, Ziel ver-

fehlt: Die Tragödie nimmt ihren theatralischen Lauf: DerProjektleiter hat aus Ressourcengründen große Teile sei-ner Mitschrift zu einem ersten Konzept zusammengefasstund intern an einen seiner Analytiker weiter geleitet. Dieentscheidende Person beim Kunden ging auf Geschäftsrei-se für einen Monat, der Analytiker hat den Kunden zwareinmal besucht, aber nur nett Kaffee getrunken und dieKinder gesehen. Die Kinder hat er genau untersucht. Er

kennt ihr Alter, Gewicht, Größe, deren Freunde sowie ihrPsychogramm. Die strikten Vorgaben seines Projektlei-ters, der mit dem Entscheider beim Kunden als einzigergesprochen hat, nimmt er mit ins Konzept auf und elimi-niert die offensichtlichen Schwächen: „Wenn es daher –warum auch immer, der Kunde ist König – Bedingung ist,dass auf jedem Ast eine Aufhängung sitzen soll, dannmüssen wir am Baum etwas tun, damit das System auchwirklich schaukelt. Ist zwar etwas eigenartig, aber derKunde will ja eine sehr originelle Schaukel.“

Natürlich ist das hier surreal übersteigert dargestellt.Dennoch, der beschriebene Effekt ist vom Prinzip her realund empirisch evident. Softwareprojekte haben oft „heili-ge Kühe“, die das Gesamtdesign kompliziert und eigenar-tig machen. Ist die Kuh heilig genug, dann bestimmt ihrePflege das gesamte Projekt. Gar nicht so selten wäre dasProblem beseitigbar, wenn man am Pfad seiner Entste-hung entlang, Konsequenz und Alternativen nach oben insManagement tragen könnte. Ein Softwaresystem bestehtoft aus mehreren 10.000 Einzelentscheidungen. Da hatnicht immer jeder alles in Übersicht und in Evidenz undnicht jeder Entscheider ist laufend im Bilde, was geradeim Detail gemacht wird. – Der Start eines der größten IT-Projekte in Europa wäre beinahe an der Frage gescheitert,ob Gesundheitsdaten auf der persönlichen Gesundheits-karte exklusiv gespeichert werden sollen oder nicht. EineInteressensvertretung verband fälschlicherweise damit daseigene Versinken in die Bedeutungslosigkeit. Sachlichdiskutierbar, emotional jedoch ausweglos verbunden mitder Zerschlagung der etablierten Abläufe und Wege.

Ein direktes Gespräch zwischen Eigentümer der Schau-kel und Analytiker hätte genügt, um das Problem zu besei-tigen. Ist ein Projekt groß genug, wird der Effekt derstillen Post wirksam. Menschen neigen dazu, aus den Din-gen das herauszuhören, was ihrer Vorerfahrung entspricht.Vorerfahrungen, Annahmen, Erwartungen und nicht zu-letzt emotionale Gewichtungen sind höchst unterschied-lich und begleiten jede Systemanalyse.

TISS gießt seine Analyseergebnisse so rasch wie mög-lich in Systempiloten und diskutiert diese mit ausgewähl-ten Usern und Experten im Haus. Dadurch werdenderartige Effekte weitestgehend vermieden. Natürlich –das gehört zu den Paradoxen des Softwarebaus – kannman ein Grundsyndrom der Softwaretechnik auch hiernicht ausschalten: Auch die beste Analyse eines Neusys-tems in der Verwaltung wird gerade mal 80% des endgül-tigen Zielsystems abdecken und beinhalten können, oftgar nur 50%. Warum? Heutige IT-Systeme unterliegen ei-ner Evolution durch Gebrauch und Erfahrung. SolcheEffekte lassen sich grundsätzlich kaum vorwegnehmen.

Cartoon Programmierer – Baum gerettet, Schaukel

geerdet: Der Entwickler bekommt ein Analysedokumentund eine mündliche Zusatzbeschreibung des Analytikers.Er kennt die Stärken und Schwächen seines Chefs, machtsich seinen eigenen Reim daraus. Eventuell ist die Anfor-derung, dass es eine Schaukel für Kinder sein soll, etwasin den Hintergrund gerückt und das, was im Kopf des Pro-grammierers landete, hört sich in etwa so an: „Es soll aus-schauen wie eine typische Kinderschaukel, vor allem sehr,sehr sicher fixiert werden. Die Lösung mit dem Stamm isteigenartig. Aber der Kunde will es so. Er hat wohl wasSpezielles vor.“

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In der Praxis kommt es häufig vor, dass gute DeveloperFehler der Analyse mit viel Hausverstand und mit der Er-fahrung der Umsetzung kompensieren, ergänzen oder aus-bessern. Eine zweite praktische Erfahrung deutet dieKarikatur auch gut an: Systemnahe Programmierer neigendazu, Usability nicht so ernst zu nehmen, und sehen beob-achtbar ganz gerne den User als ein Problem. Das ist ernatürlich manchmal wirklich. Nur kann man seiner Rollenicht entfliehen: Softwaretechnik ist Dienst am User! –Das Brett hängt an den beiden Seilen. Die Seile sind amBaumstamm festgemacht. Wer will schaukeln? Was zählt,ist die Spezifikation.

Die Hälfte der TISS-Developer kommt aus dem Hausund ist mit dem Zielsystem seit Jahren befasst. Das ver-hindert nicht alle programmiertechnischen „Blindheiten“,vermeidet aber doch so manche. TISS hat überdies einenMechanismus etabliert, rasch nachzubessern, falls im Be-trieb ernste Interaktionsprobleme für die User auftreten.

Cartoon Berater – Das Blaue vom Himmel ist für

Sie gerade gut genug: Der an sich ehrenhafte und wichti-ge Beruf des Beraters ist in den letzten Jahren bei IT-Lei-tern etwas in Verruf geraten. Das Gewerbe des erfahrenenSenior-Experten, der jene IT-Profile ergänzt, die für Un-ternehmen einfach zu teuer oder zu speziell wären, um sieals Dauerangestellte im Personal vorzusehen, ist ein wich-tiger Teil des IT-Personal-Spektrums und in jeder Ingeni-eurbranche der wesentliche Kitt und Klebstoff zwischenverschiedenen Interessenwelten. Gute Berater lösen allejene Probleme, die Angestellte in der Linienstruktur einesUnternehmens nicht lösen können oder nicht wollen, weiles für sie ein hohes Risiko bedeuten würde. Ein guter Be-rater ist Therapeut, Menschenfreund, Problemlöser, Enab-ler, Stratege, ein Wunder an Geduld. Ein Übermensch;-).

Durch das Bild mit Sofa verweist der Zeichner auf ne-gative Erfahrungen mit sehr vertriebsorientierten Beratern.Solche Berater können der Versuchung nicht widerstehen,das Wahrscheinliche zum Todsicheren zu erklären, dasMögliche zum Wahrscheinlichen und das Wunder zurnormalen Möglichkeit zu erheben.

Klar braucht es Visionen für große Projekte, nur hatsich über die wenigen Jahrzehnte der Informations- undSoftwaretechnik auch eine Abart des Konsulenten heraus-gebildet, die „mit Glasperlen bei Naturbewohnern billigenEindruck schindet“. Zwei Arten von negativen Übertrei-bungen sind dabei nicht selten: das persönliche Folgebud-get über den Kundennutzen stellen, die mittelfristigeMachbarkeit mit einer zu optimistischen Kosten-Nutzen-Bewertung zu unterlegen. Manche große Beratungshäuserund die Beraterstäbe großer IT-Häuser nutzen dabei dasüber Jahre aufgebaute gute Image ihrer Marken, um Ab-hängigkeit und Umsatz zu erzielen und nicht unbedingtLösungen bereitzustellen. Zum Schaden der ganzenBranche.

TISS ist als „No-Nonsense“ Projekt etabliert. Die ver-antwortliche Projektleitung ist vom Fach und benötigt kei-ne Berater. Das verantwortliche Topmanagement wirdregelmäßig über die Fortschritte informiert, sodass kaum„Kunstziele“ auftreten.

Cartoon Dokumentation – Ein Schatten ihrer

selbst: Man muss eine zeitlang Softwaretechniker gewe-sen sein oder von Anfang an in einer Softwarewartungs-

umgebung angelernt worden sein, um am eigenen Leibegespürt zu haben, was es bedeutet, wenn Code, System-aufbau, Entwürfe oder andere Systemkonstrukte nicht aus-reichend dokumentiert wurden oder inkonsistent sind.Beim eigenen Programm, das man alleine schreibt, ist esschon schlimm genug, wenn es sechs Monate später wie-der angegriffen wird. Zwar findet sich so ein Solist in derRegel nach zwei Tagen wieder in den eigenen Strukturenzurecht, aber der Prozess selbst ist schon ein emotionalschmerzhaftes Gefühl. Bei größeren Systemen ist mangel-hafte Dokumentation deutlich fataler für den Gesamtzu-stand eines Softwaresystems. Durch die größere Anzahlan Personen wächst zuerst einmal die Möglichkeit desMiss- oder Nichtverstehens. Selbst gut dokumentierte Pro-jekte hinterlassen eine ordentliche Menge an Einlese-Komplexität für neue Mitarbeiter. Ist wenig Dokumenta-tion vorhanden, dann sind im günstigen Fall die Autorenund Hersteller des Systems noch verfügbar, dann kannman über Nachfrage und gemeinsame Diskussion das„Geheimnis lüften“. Schlechte oder wenig Dokumentationhat ähnliche Effekte wie schlechte Führung eines Projek-tes. Effektivität und Funktionsdichte eines Systems sinkendann rascher ab.

Wenn über die Jahre dann auch noch die Entwicklerdas Unternehmen wechseln, tritt sehr rasch der Effekt derzunehmenden Unwartbarkeit des Systems ein. Man kanndann eventuell noch Konstanten identifizieren und lokali-sieren (z. B. Steuersätze ändern oder Lohntabellen anpas-sen), aber sehr schwer grundlegende Ergänzungenvornehmen. Schlechte Dokumentation beschleunigt denAlterungsprozess von Software und erhöht die Komplexi-tät in der Ablöse des Altsystems durch ein neues.

Es ist wie eine Art gesundheitlicher Langzeitschadenverursacht durch jahrelange schlechte Gewohnheit. Es fälltbeim Tun zuerst nicht auf, wäre im Moment der Erstellungwenig aufwändig, es besser zu machen, und bewirkt unterUmständen doppelte Kosten bei der Sanierung. TISS löstein derartiges, „zu Tode“ gewartetes, in einem eskaliertdesintegrierten Zustand vorliegendes Altsystem (Legacy-System) ab. Derartige Arbeiten kann man schon als hoch-wertige Softwarearchäologie bezeichnen.

Das Problem ist nunmehr schon seit den 80ern in derSoftwareindustrie bekannt. Nichtsdestotrotz sind gute40–50% der in Europa in Betrieb befindlichen Nicht-Stan-dard-Software (sehr optimistische und positive Schätzung)de facto unterdokumentiert und 75–85% nicht dahinge-hend optimiert, dass die Pflege durch Dritte bzw. die Ab-löse durch ein Neusystem merkbar unterstützt wird. DasEntwicklungsparadigma „Development for Relay“ hatheute noch kaum Anhänger, wird erst langsam zumPrinzip reifen.

Natürlich kann man es auch übertreiben. Falsche undschlechte Dokumentation sowie Dokumentation, diehöchstwahrscheinlich nie benötigt wird und viel Aufwandund Kosten verursacht, ist Alibi-Dokumentation und damitnoch schlechter als keine Dokumentation. Wirtschaftlich-keit, Angemessenheit und Brauchbarkeit von Dokumenta-tion sind von Projekt zu Projekt zweckmäßig anzupassen.Eine inhaltlich verlorene, aber vollständige Papierlage magden Zertifizierer nach einem Standard zum Ausstellen desZertifikats genügen, den Rechenstift am Ende des Lebens-zyklus wird das nicht im Geringsten beeindrucken.

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TISS geht mit dem Thema der angemessenen Doku-mentation kontext-sensitiv um. Um Kosten zu sparen,werden wesentliche Teile der Dokumentation erst dann er-stellt, wenn die Ziellösung etabliert ist. Die Erfahrung hatgezeigt, dass einzelne Entscheidungen im Haus lange krei-sen und dass die Dokumentation aller Kreise ineffektivsein kann. Das Team sorgt dafür, dass TISS mit verträgli-chem Aufwand auf eine neue Technologie umstellbar ist,dass ein relevanter Minimalgrad an technischer Dokumen-tation vorliegt. Gleichzeitig werden höhere Grade der Do-kumentation erst dann erstellt, wenn relevante Freeze-Zustände des Systems erreicht wurden.

Cartoon Installation – Gute Freunde, strenge Rech-

nung: Die Phase der Inbetriebnahme ist in der Software-technik ein sehr entscheidender Abschnitt: Der Kunde oderBetreiber setzt das System erstmals in Gang. Historisch ge-sehen wird diese Phase ähnlich wenig beachtet, so wie dieWartung und Entsorgung von Software. Während der Inbe-triebnahme tritt nicht nur der Realtest ein, in der Regel trifftdas Softwaresystem auf eine neue Betriebsumgebung, aufPersonen, die vorher nicht beteiligt waren. Dabei tretenhäufig unerwartete oder unvorhersehbare Effekte auf. Eswerden außerdem natürlich auch alle Defizite der Ent-wicklung sichtbar, die im Tunnelblick der Entwicklung nie-mandem aufgefallen sind. – Dann kann es passieren, dassTeile nicht geliefert oder fertig sind, dass wesentliche Sys-temteile weggelassen werden müssen (das Holz der Sitz-bank, die vom Sublieferanten geliefert wurde, hatte einenSprung und könnte unter Last brechen) oder zum Wunsch-termin wesentliche Teile nicht fertig sind.

Noch schlimmer, nicht nur die geplante Zeit war nichtausreichend, im Laufe der Entwicklung kam es zu einemStreit zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer überden Leistungsrahmen. Eine Situation, die in der Software-technik ein Loose-Loose-Szenario darstellt. Zu weich sinddie Bausteine und zu fragil die Konstrukte, um im vertrag-lichen Infight über solche Probleme hinwegklettern zukönnen. Gute Partnerschaft ist alles in der jungen Diszi-plin Softwaretechnik. Schlechte Partnerschaft macht hierden Wohlmeinenden zur Geisel des anderen.

Bei größeren Projekten empfiehlt sich immer ein Pilot-und Testbetrieb vor der vollen Inbetriebnahme. Sehr gro-ße Projekte evolvieren sich von Ausbaustufe zu Ausbau-stufe und eliminieren so schrittweise die Kinderkrank-heiten und Wachstumsprobleme.

Die zweite, tiefere Weisheit im Comic zum Thema In-stallation besagt, dass ein allseits zufrieden stellendes Drei-eck aus a) Wunsch & Auftrag, b) Schätzung & Aufwand,c) Qualität & Resultat sehr schwer errichtbar ist. Dafürgibt es letztlich nur ein wirksames Mittel: gute, erfahreneFachleute und Lieferanten in realer Performanceblüte.

TISS hat durch die Verwendung von internem Fach-Know-how sowie durch niedrige Kostenniveaus einelangfristige Risikominimierung etablieren können, das soin industriellen Umgebungen nicht möglich sein würde.

Cartoon Wartung – Operation gelungen, Patient

tot: Die Langzeitfolgen von schlechter Wartung wurdenin Zusammenhang mit schlechter Dokumentation schonskizziert. Die Handelnden sind im Laufe der Zeit andere.Vielleicht wurden Haus und Garten verkauft und es sindjetzt andere Nutzer am Werk. Gar nicht so selten werdenüberdies für die Wartung entweder schlechter qualifiziertePersonen eingesetzt als für die Neuentwicklung oder dasThema wurde überhaupt an Dritte weitergegeben. Die ori-ginelle Schaukel wird jetzt von einem Garten- oder Pool-unternehmen mitgewartet.

Die Illustration mit dem abgeschnittenen Baum ist einSymbol für den Verlust der ursprünglichen Projektvisionund/oder des Promotors, oft auch als schleichender Vor-gang. Wenn ein System lieblos gepflegt wird, dann hat dasGründe. Gute Wartung zeichnet sich durch laufende Ver-besserung und Anpassung an neue Anforderungen und Be-dürfnisse aus. Derart werden Systeme zu so genanntenGründungs- oder Nukleussystemen. Sie erzeugen Nach-kommen und eine ganze Familie an geschätzten Lösungs-komponenten mitsamt entsprechenden Service-Orga-nisationen. Überspitzt dargestellt: Gute Wartung ist laufen-de Neuentwicklung und lässt ein System zu einem ganzenOrganismus weiterwachsen. Schlechte Wartung ist wieschleichendes Hinausekeln. Die Software geht dann sprich-wörtlich so lange zur Wartung, bis sie abgesägt wird!

Die TISS-Planung ist einerseits nach modernen Grund-sätzen der Softwarewartung aufgebaut, rein methodischwird der bisher vorliegende Zustand der Unwartbarkeitdes Altsystems nunmehr eliminiert. TISS 2025 wird dieSanierungsprobleme von TISS 2010 nicht erleben. Sofernes dann überhaupt zu einer Totalablöse kommen muss –derzeit wird eher eine evolutionäre Weiterentwicklung an-gedacht – wird diese ein wohlbestalltes „Brownfield“ vor-finden, ein System, das seinen eigenen Abbruch bzw.seine eigene Ablöse mit eingeplant hat.

TISS wird im Herbst 2010 eine Reihe von Altsystemenablösen. Die Belastungsproben und Einführungsschmer-zen für alle Beteiligten werden spürbar sein. Die Nutzerin-nen und Nutzer an der TU sowie die Studierenden, für diewir letztlich alle unseren Dienst leisten, mögen jedochversichert sein, dass TISS nicht nur ein undurchschaubargewordenes Altsystem ablösen, sondern auch ein nachhal-tiges Applikationsmanagement etablieren wird, das allenAnwendern die Leistungsfähigkeiten anbieten kann, erfor-derliche Verwaltungsänderungen in einer dynamischenZeit rasch aufnehmen und umsetzen zu können. TISS istnicht nur neu, es ist vor allem „System design preparedfor change!“

In der folgenden Ausgabe der ZIDline wird die Be-trachtung von TISS als neues Verwaltungsmedium der TUin einem Artikel zur Epistemologie III abgeschlossen.

Literatur

Grechenig et al., 2009, Softwaretechnik: Mit Fallbeispie-len aus realen Entwicklungsprojekten, Pearson Stu-dium, München, Deutschland.

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„LectureTube“Streaming Media in der LehreAndreas [email protected]

Teaching Support Center der Technischen Universität Wien

LectureTube ist der Name des neuen Lehrentwicklungsprojektes des Teaching Support Center(TSC, ehemals E-Learning Zentrum) in Kooperation mit dem ZID und dem Büro fürÖffentlichkeitsarbeit. Es beschäftigt sich mit den Einsatzmöglichkeiten von Streaming Mediain der Lehre.

Das mittelfristige Ziel ist die Verbesserung der Stu-dienbedingungen besonders in stark besuchten Lehrveran-staltungen (LVA), für berufstätige Studierende und fürStudierende mit speziellen Bedürfnissen (Sprache, Behin-derung, Karenz, …). Dazu wird in diesem Pilotprojekt dasnotwendige Know-how für eine nachhaltige Implementie-rung von Streaming Media Services in der Lehre erarbei-tet. Das Projekt wurde im Dezember 2009 gestartet undschließt mit der ersten Stufe im Juli 2010 ab. Für das Win-tersemester 2010/11 ist ein Ausbau von LectureTube alsService des TSC mit erweiterten Funktionen und weitge-hender Automatisierung auf Basis der Erfahrungen desSommersemesters geplant.

Projektteam

Das Projekt wird von Dipl.-Ing. Andreas Hruska vomTeaching Support Center geleitet. Im Projektteam sindMitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus drei Organisations-einheiten eingebunden. Das Team des TSC (AndreasHruska, Katarzyna Potocka, Gergely Rakoczi) unterstütztdie Lehrenden bei der Durchführung der Aufnahmen, demPublikationsprozess sowie der Einbindung in das LVA-Konzept, der Weiterentwicklung desselben sowie derAuslieferung über TUWEL. Michael Kölbl vom Büro fürÖffentlichkeitsarbeit bringt das notwendige Know-howbezüglich Videocodierung ein. Michael Roth vom ZID be-treut den Wowza Media Server, der die LectureTube Vi-deos ausliefert.

Recording Workflow

Im Sommersemester 2010 werden vier Pilotlehrveran-staltungen aufgezeichnet. Dabei wird das VGA/DVI Aus-gangssignal des Präsentationscomputers mit einerAufnahmeeinheit – dem Lecture-Recorder – synchron mit

bis zu zwei Audiokanälen – primär dem gesprochenenWort der/des Vortragenden – aufgezeichnet (Abb. 1). DasLivebild erscheint dabei wie gewohnt über den Beamer aufder Leinwand. Auf dem Präsentationscomputer ist dazukeine zusätzliche Hardware, Software oder Einstellung not-wendig. Der Lecture-Recorder ist derzeit eine mobile Ein-heit, die von einer Person betreut wird, welche sich umdas Setup sowie den Aufnahmeprozess kümmert.

Es wurden zwei unabhängige VGA-Aufnahmeeinhei-ten von Epiphan (Lecture-Recorder und DVI2USB), zweiPräsentationsdisplays mit Stifteingabe Wacom PL-900,zwei Funkmikrofonsets AKG WMS40 und zwei Doku-mentenkameras von Elmo L-1ex sowie nötiges Kleinteil-zubehör angeschafft, die in den LVAs auf Leihbasis zumEinsatz kommen. Zusätzlich wird eine Option mit der reinsoftwarebasierten Lösung Camtasia getestet.

Input-Optionen

Die Lehrenden erhalten neue Input-Möglichkeiten undTools, die eine flexible Nutzung verschiedener Medien si-cherstellen und so die Umsetzung sowohl altbewährter alsauch neuer didaktischer Konzepte ermöglichen.

Das Präsentationsdisplay Wacom PL-900 ermöglicht,handschriftliche Eingaben auf natürliche Art und Weisemit einem Stift direkt auf einem robusten 19 Zoll Bild-schirmtablett zu machen und so jeden vorhandenen Bild-schirminhalt zu annotieren oder wie mit Papier undBleistift direkt am Computer zu arbeiten (Abb. 4).

Die Java Software Jarnal (Abb. 5) bietet dabei erwei-terte Funktionalitäten für das „Papier“ in der Rolle einesintelligenten Notizblocks, der mehrseitig beschrieben aberauch mit bereits vorhandenen digitalen Abbildungen er-gänzt werden kann.

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Wenn live Bildschirminhalte annotiert werden sollen,bietet ZoomIt für Windows eine einfache Möglichkeit,den Bildschirm zum Beschriften einzufrieren und auch aufTeilbereiche zu zoomen.

Für alle, die am liebsten auf echtem Papier arbeiten undauch Realgegenstände oder Experimente zeigen wollen,steht die Dokumentenkamera Elmo L-1ex zur Verfügung.Diese arbeitet als „Webcam“ mit robuster Ausführung undoptischem Zoom und bringt die reale Welt live auf denMonitor und in das LectureTube Video (Abb. 6).

Publikationsprozess

Der Lecture-Recorder wird über ein Webinterface be-dient und zeichnet das auf eine Auflösung von 800x600Pixel skalierte VGA/DVI Signal als mp4-Video in einemavi-Container mit ca. 2 bis 5 Bildern pro Sekunde undzwei getrennten Audiokanälen auf. Die avi-Datei wird mitdem Java-basierten Videokonvertierungstool Handbrakein das mp4-Container-Format gebracht, und die Audioka-näle zu einem Mono-Kanal gemischt. Die Videodatei istca. 96MB pro Stunde Laufzeit groß und benötigt ca. 200-250kBit pro Sekunde Bandbreite. Das Publizieren erfolgtdurch das Hochladen der Datei auf einen SAMBA-Shaream Wowza Streaming Server und durch das Einbindendes Videos in den TUWEL-Kurs mittels des Moodle FLVPlayers (Abb. 2).

Um das Video zu nutzen, ist nur ein Browser mit FlashPlugin und Internetanbindung notwendig. Auch das Ein-binden von Timed-Text Untertiteln ist möglich. Ein Start-screen mit den Lehrveranstaltungseckdaten und einemFoto des/der Lehrenden liefert Kontextinformationen, bisdas Video abspielbereit ist. Zur besonderen Berücksichti-gung der Aspekte der Barrierefreiheit in den weiterenAusbaustufen werden wir auch von Prof. Zagler vomInstitut „Integriert Studieren“ unterstützt.

Pilotlehrveranstaltungen

Im Sommersemester 2010 nehmen folgende Lehrver-anstaltungen am LectureTube-Projekt teil:

• 188.391 Objektorientierte Modellierung – Prof. Huemer– Blöcke mit live Vortrag, Powerpoint und Dokumenten-kamera Elmo L-1ex

• 242.002 CAD – Dr. Schranz – offline aufgezeichneteSoftware Tutorials

• 309.020 Mechanik 2 – Prof. Schmiedmayer – wöchentli-che Vorlesung mit Powerpoint, Jarnal, Präsentationsgra-fiktablett, Webcam, … (Abb. 3)

• 383.041 Kommunikationstechnik für behinderte und alteMenschen – Prof. Zagler – Lecture-Recorder & Camtasia

Insgesamt wurden im März und April 2010 ca. 40Stunden Video (Screen + Ton) aufgezeichnet – dies ent-spricht ca. 4 Gigabyte Daten auf dem Streaming Server,von dem im Rahmen der LectureTube-Veranstaltungen indiesen zwei Monaten ca. 4 Terabyte an Endbenutzer/-innengestreamt wurden.

Aus den bisherigen Erfahrungen sehen die Lehrendendie im Rahmen von LectureTube angebotenen neuenMöglichkeiten als einen mit sehr moderatem Aufwandverbundenen Weg, ihren Lehrveranstaltungen eine neueQualität zu verleihen und Studierende zu fördern und zufordern.

Studierendenfeedback

Die Analyse der Zugriffsdaten auf die LectureTube-Vi-deos zeigt, dass die Studierenden die gestreamten Videosaktiv als Lernressource nutzen. Besonders dann, wenndiese Ressource in einer zeitnahen Aufgabe zur Lösungnotwendig ist, nutzen zwischen 40% und 75% dieses neueLernmaterial innerhalb von zwei Wochen nach Veröffent-lichung. Auch im Rahmen einer Vorlesung nutzen 20%-40% der Studierenden die Videos, jedoch über einen län-geren Zeitraum verteilt (Abb. 7 und 8). Weitere Erkennt-nisse werden die detaillierte Auswertung des Nutzungs-verhaltens nach Ende der Lehrveranstaltungen und derPrüfungszeit im Sommersemester 2010 sowie Interviewsmit den Studierenden ergeben.

Die Studierenden haben auch bereits aktives Feedbacküber die Foren der TUWEL-Kurse und direkt an die Leh-renden gegeben. Dazu folgende Originalzitate (Folien be-zieht sich dabei auf die LectureTube-Video-„Folien“ mitOriginalton des Vortragenden):

Es hat mir sehr geholfen, wenn mir die Folien in derVorlesung zu schnell am Kopf vorbeigeflattert sind, die-se zu Hause in Ruhe nochmals auf mich einwirken zulassen.

Auch vor Prüfungen und Tests ist es eine absolute Be-reicherung, sich bei Unklarheiten nochmals die eineoder andere Folie zu Gemüte führen zu können.

Natürlich wär es jetzt noch toll, wenn man sich dieseStreams auch herunterladen und offline ansehen könn-te, da man ja nicht immer Zugang zum Internet hat undschon gar nicht immer Breitband.

LectureTube ist ein tolles Projekt, das ich nicht mehrmissen möchte.

Ausblick

Bis zum Abschluss der ersten Stufe des LectureTube-Projektes im Sommer 2010 wird noch die Open SourceLösung Opencast/Matterhorn (ETH Zürich, Cambridge,Berkeley, …) evaluiert und getestet, die einen Großteil derAufnahme-, Konvertierungs- und Publikationsprozesseautomatisiert (Abb. 9 und 10). Zusätzlich wird dieNutzung durch die Studierenden detailliert analysiert undweiteres Feedback von Lehrenden und Studierenden ein-geholt. Mit fix in ausgewählten Hörsälen installiertenAufnahmeeinheiten – zusätzlich zu den derzeit mobilenEinheiten – wird sich der Personalaufwand für die Auf-nahme und das Publizieren noch weiter reduzieren lassen.Eine automatische Indizierung der Videos auf Basis auto-matischer Bilderkennung und Audioanalyse wird zusätzli-chen Mehrwert und Barrierefreiheit bringen. Als State-of-the-Art Lösung wird sowohl die Einbindung in TUWEL

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als auch soziales Taging von Sprungstellen innerhalb derVideos durch Lehrende und Studierende verfügbar sein.Dies ermöglicht sowohl die rasche Korrektur von Fehlern,als auch das Hervorheben besonders nützlicher Sequenzen.

Mit der für Sommer 2010 angekündigten Release vonOpencast/Matterhorn, der über den Sommer neu anzu-schaffenden Aufnahme-Hardware sowie den bisher ge-sammelten Erfahrungen wird im Wintersemester 2010 dasneue Service des Teaching Support Center im erweitertenPilotbetrieb angeboten werden.

Wenn Sie Interesse haben, an LectureTube teilzuneh-men, wenden Sie sich bitte direkt an

[email protected]

Lehrende der TU Wien erhalten dann Zugang zu denweiterführenden Informationen im LectureTube-Projekt-kurs in TUWEL sowie persönliche Beratung für den Ein-stieg in die Lehre mit Streaming Media.

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Abbildung 1: LectureTube Recording Workflow

Abbildung 2: LectureTube Publishing Workflow

Abbildung 3: Startscreen

Abbildung 4: Powerpoint mit Präsentationsdisplay

Abbildung 5: Jarnal und Präsentationsdisplay

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Links

Präsentationsdisplay Wacom PL-900http://de.shop.wacom.eu/PL-900-LCD-tablet_detail_82_1207.html

Dokumentenkamera Elmo L-1exhttp://www.elmo-europe.net/index.php?id=746

Epiphan Lecture Recorderhttp://www.epiphan.com/

Jarnalhttp://levine.sscnet.ucla.edu/general/software/tc1000/jarnal.htm

ZoomIt für Windowshttp://technet.microsoft.com/en-us/sysinternals/bb897434.aspx

Opencast.org - http://www.opencastproject.org/Wowza Media Server

http://www.wowzamedia.com/Handbrake - http://handbrake.fr/Moodle FLV Player

http://code.google.com/p/moodle-flv-player/Camtasia - http://www.techsmith.de/camtasia.aspAKG WMS40 Funkmikrofone

http://akg.com/site/products/powerslave,id,913.html

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Abbildung 6: Dokumentenkamera

Abbildung 7: LectureTube Video-Nutzung

Abbildung 8: LectureTube Video-Nutzung zeitlicher Verlauf

Abbildung 9: Matterhorn Workflow

Abbildung 10: Opencast Matterhorn Preview

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TYPO3-ServicesIrmgard Husinsky, Iris Macsek, Michael Roth

Aufgrund gestiegener Anforderungen war ein neues Konzept für die seit Ende 2006 aktive TYPO3-Instanz für die allgemeine Webpräsenz der TU Wien notwendig geworden. Auf einem virtuellenWeb Application Cluster werden nun erweiterte TYPO3-Services angeboten.

TUWeb mit TYPO3

Seit Ende 2006 ist das Content Management SystemTYPO3 im Einsatz für die allgemeinen Webseiten der TUWien, sowie für einige Dienstleister. Über Einladung derPR-Abteilung (Büro für Öffentlichkeitsarbeit) kamen seit-dem einige Institute und Projekte dazu.

Das System enthält etwa 10 000 Seiten, 25 000 ContentElemente und 20 000 Files. An einem typischen Wochen-tag wird von etwa 8 Uhr bis 18 Uhr editiert, manchmalauch bis spät in die Nacht. Etwa 200 Redakteure sind miteinem aufwändigen Rechtesystem eingetragen.

Vor allem die Tatsache, dass ohne Konzept und vonwechselndem Personal laufend Ausnahmen und Sonder-fälle in Typoscript programmiert wurden, hat die Admi-nistration unübersichtlich gemacht und zu Fehlern z. B.bei der RealURL-Generierung geführt. Außerdem wurdedasselbe System auch für eigenständige Websites mit totalverschiedener Typoscript-Struktur und anderem Layoutverwendet.

Eine Neukonzipierung der TYPO3-Services aus techni-scher und organisatorischer Sicht war also notwendig.

Die Ziele waren:

• neue Hardware-Architektur, virtueller Cluster, hohe Per-formance, Ausfallssicherheit,

• Sanierung der Produktionsinstanz, Fehlerbehebung undOptimierung in den Bereichen Datenbanken, RealURLs,Typoscript, Extensions,

• Aufteilung der Inhalte in mehrere TYPO3-Instanzen,

• Herstellung eines dokumentierten und lebbaren Ent-wicklungs-Workflows mit Qualitätssicherung (Ver-sionsverwaltung mit SVN).

Die Aufteilung der Inhalte erfolgte in folgende Services(TYPO3-Instanzen):

• allgemeine Webseiten der TU sowie einiger Dienstleister,

• TYPO3-Service für Institute oder Projekteim TU-Layout, mit vorgegebenem Extension-Set (ohneAdministratorrechte),

• TYPO3-Hosting für „Eigenentwickler“mit eigenen Layouts und erweiterbarem Extension-Set(mit Adminstratorrechten).

Das Projekt wurde mit der bewährten Unterstützungund Expertise der Firma plan2net durchgeführt, unter de-ren Coaching im Jahr 2006 das System aufgesetzt wurde.

TYPO3-Service für Institute

Das TYPO3-Service für Institute umfasst folgende Leis-tungen:

• Bereitstellung eines Bereichs in der TYPO3-Instanz fürTU-Institute: topaktuelle Hardware, neueste TYPO3-Version.

• Darstellung im TU-Layout, mit folgenden Anpassungen:Institutsbezeichnung im Header, Institutslogo im Headerrechts oder links, eigener Footer-Text. Die Navigation imlinken Balken sowie die Breadcrumbs ergeben sich ausder Struktur des angelegten Seitenbaums. Content inmittlerer und rechter Spalte möglich. Es gibt auch einTemplate ohne rechte Spalte.

• Templates: valides HTML und CSS, weitgehend barrie-refrei, eigene Druckversion.

• File-Bereich zum Upload von Bildern, PDFs etc. (Up-load-Limit pro File: 30 MB).

• Einrichtung einer gewünschten Domain.

• Beliebige Zuordnung von Redakteuren zu Content-Be-reichen möglich.

• Einschulung der Redakteure durch die PR-Abteilung.

• Content-Eingabe im TYPO3-Backend per Web-Browserweltweit möglich. Backend-Login mit TU-Passwort überTU-Authentifizierungsportal.

• Content-Eingabe in Rich Text Editor mit gewissen For-matiermöglichkeiten: Texte und Bilder, kein HMTL, kei-ne Frames.

• Seiten können zweisprachig angelegt werden (Sprach-auswahl Deutsch/Englisch).

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Page 27: ZIDline 22

• Möglichkeit der Verwendung des News-Systems (insti-tuts-spezifische Kategorie) sowie des FAQ-Systems.

• Frontend-Validierung mit TU-Passwort für Zugriffs-schutz zu bestimmten Informationen möglich.

• Ein instituts-interner Bereich kann eingerichtet werden.

• Es ist geplant, Extensions für die Darstellung von Datenaus TISS (Personendaten, LVAs etc.) zur Verfügung zustellen.

• Das Einbinden von eigenen Scripts ist nicht möglich.

• TYPO3-weite Volltextsuche über alle Webseiten in denzentralen TYPO3-Instanzen (mnoGoSearch). Die Indi-zierung erfolgt einmal täglich.

• Statistiken mit AWStats.

• Tägliches Backup.

• TYPO3 Security Updates.

• Beratung bei TYPO3-spezifischen Fragen.E-Mail: [email protected] (Ticket Sys-tem)

TYPO3-Hosting

Für Institute, die an TYPO3 interessiert sind, jedochdas oben beschriebene TYPO3-Service des ZID für Insti-tute nicht in Anspruch nehmen wollen, da sie erweiterteFeatures verwenden möchten, wird ein TYPO3-Hostingangeboten.

Der ZID legt für jedes Institut (Projekt) eine eigene TY-PO3-Instanz auf dem Web Application Cluster an und in-stalliert alle sicherheitsrelevanten Updates für das TYPO3Core Package. Das Institut ist aber für die Administration

von Setups, Templates, Users und Extensions sowie derenUpdates selbst verantwortlich. Der ZID kann dann dafürkeine TYPO3-Beratung anbieten. Wir empfehlen, bei Be-darf Support-Verträge mit der Firma plan2net abzuschlie-ßen (www.plan2net.at).

Web Application Cluster

Die neue Betriebsumgebung ist sowohl auf der Server-als auch auf der Storage-Ebene virtualisiert. Durch dieKombination von DataCore SanMelody für den Storage-Bereich und Citrix XenServer für den Server-Bereichwurde eine Lösung geschaffen, die auch sehr hohen An-sprüchen genügt und zudem ausbaufähig ist.

Die Storage-Virtualisierung, auf der Basis von DataCoreSanMelody und einem redundantem Fibre Channel Spei-chernetzwerk, ermöglicht eine Ausfallssicherheit undhohe Performance.

Storage Node Konfiguration:HP DL380 G52 x QuaDCore Xeon Prozessor E5345 2.33GHz16 GB RAMWindows 2008 R2

Die Server-Virtualisierung, auf der Basis von CitrixXenServer und den Citrix Essentials for XenServer garan-tiert eine hohe Performance und eine automatisierte Hoch-verfügbarkeitslösung.

VM Node Konfiguration:Sun Fire X42702 x QuadCore Nehalem E5520 2.27 GHz48 GB RAMCitrix XenServer 5.5Citrix Essentials for XenServer

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DataCoreSanMelody

Storage Server

Disk Pool

Citrix XenServer

DataCoreSanMelody

Storage Server

Citrix XenServer

Disk Pool

Mirror

VM

VM

VM

VM VM

VM

ZID - FreihausRechenzentrum

ZID - GußhaustraßeAusweichrechenzentrum

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Canon uniFLOWDruckerlösungfür die Internet-RäumeMartin Rathmayer

Seit Anfang dieses Jahres betreibt der Zentrale Informatikdienst für Studierende der TU Wien aufBasis von Multifunktionsgeräten der Fa. Canon ein modernes Druck- und Kopiersystem, welchesbereits an anderen Universitäten erfolgreich eingesetzt wird.

In den Internet-Räumen des ZID gab es seit vielen Jah-ren eine selbst entwickelte Druckerlösung basierend aufHP LaserJet Druckern, die von einem ehemaligen Mitar-beiter der Fa. Midas für den Betrieb mit Kopierwertkartenumgebaut wurden. Die Versorgung der Drucker mit Pa-pier und Toner und der Verkauf von CopyCheck-Kartenwurde vom Grafischen Zentrum durchgeführt. Für diesesSystem musste allerdings aus verschiedensten Gründen sorasch wie möglich ein Ersatz gefunden werden.

1. Die Drucker sind nicht mehr zeitgemäß (nur Schwarz-weiß, nur A4, nur einseitig, langsam, wenig Speicher).

2. Die Fa. Midas baut keine neuen Drucker mehr für dieAbrechnung mit Kopierwertkarten um (abgesehen da-von stehen die Umbaukosten in keiner Relation zumAnschaffungspreis eines neuen Druckers).

3. Die Verrechnung über Kopierwertkarten ist veraltetund uneinheitlich (Kopierwertkarten können nicht uni-versitätsübergreifend verwendet werden bzw. sind so-gar innerhalb der TU Wien nicht kompatibel).

4. Die Seitenkosten sind zu hoch (Die Preisgestaltung desGrafischen Zentrums ist unflexibel, die neue Lösungsollte maximal kostendeckend sein, um den Studenteneinen so niedrig wie möglichen Seitenpreis zu bieten).

5. Die alte Lösung wurde selbst entwickelt und ist starkin das bestehende Linux System in den Internet-Räu-men des ZID (LIZ) integriert (dieses ist ebenfalls ver-altet und soll bald durch ein neues abgelöst werden).

6. Eine gemeinsame Lösung mit der Bibliothek mit Ko-pier- und Scan-Möglichkeiten wäre von Vorteil.

Da es bereits seit Jahren Gespräche mit dem GrafischenZentrum und diversen Druckerherstellern gab, eine ge-meinsame Lösung allerdings nicht in Aussicht war, hatsich der ZID entschlossen, einen eigenen Weg zu gehen.Nach Definition der Anforderungen und einer Evaluie-rungsphase diverser Systeme, hat sich eine Lösung von

Canon, welche auch bereits von anderen Universitäten(Universität Wien, Medizinische Universität Wien, Uni-versität für Bodenkultur, Universität Klagenfurt, Universi-tät Linz, FH Joanneum, Mozarteum etc.) und einigenLandesbibliotheken eingesetzt wird, als für uns am bestengeeignet erwiesen.

Dieses System basiert auf Multifunktionsdruckern

(MFP) der Serie Canon iR C2380i, welche moderne A3

Farblaserdrucker mit Kopier- und Scan-Funktionali-

tät sind. Als Verrechnungssystem wird Quick, welchesauf jeder Bankomatkarte vorhanden ist, verwendet. DieLösung ist ebenso wie bereits die alte ein server-basiertesFollowMe System, bei dem ein Druckjob in eine virtuelleQueue gestellt wird und an jedem beliebigen MFP abge-holt werden kann. Validierung, Jobauswahl, Ausdruckund Bezahlvorgang werden direkt über die grafische Be-dienoberfläche am MFP abgewickelt. Es ist deshalb keinzusätzlicher PC mehr beim MFP notwendig.

Die Software (uniFLOW) ist von der Fa. NT-Ware undläuft auf einem virtualisierten Windows Server 2008.Druckprotokolle und Kostendaten werden in einer MSSQL Datenbank verwaltet. Die Abrechnung der Quick-Einnahmen erfolgt elektronisch per Modem und einer ent-sprechenden Einreich-Software der Fa. Inform.

Ein wesentlicher Vorteil dieser Lösung ist die Benutzer-freundlichkeit. Der Student muss lediglich beim ersten Malseine QuickCard (QC) an seine Matrikelnummer binden, abdann ist er sofort validiert, wenn er diese in das Lesegerätsteckt. Ein weiterer Vorteil ist die Verrechnung per Quickselbst. Dadurch gibt es keine finanziellen Transaktionenzwischen Studenten und dem ZID und die Buchhaltungwird lediglich mit einer quartalsweisen Überweisung derFa. Paylife belastet. Ein dritter Vorteil ist die mannigfaltigeFunktionalität der MFPs. Außer der normalen Druckfunk-tion stehen auch noch Kopier- und Scan-Möglichkeit (auchper USB-Stick) sowie die Option, Scans an die eigene E-Mail-Adresse zu schicken, zur Verfügung.

Seite 28 – Juni 2010 – ZIDline 22

Page 29: ZIDline 22

Die meisten Funktionen sind auch für anonyme Perso-nen (ohne Bindung der QC an ein Benutzerkonto) verfüg-bar, was eine wichtige Voraussetzung für den Betrieb inder Bibliothek war. Damit dort auch von den OPAC PCs(Online Recherche) gedruckt werden kann, muss nocheine optionales Software Modul für das Drucken per Job-Ticket-Code als anonymer Benutzer getestet werden.

Eine Voraussetzung für die Installation der uniFLOWSoftware war die Möglichkeit des Abgleichs der Benutzer-konten mit einem bestehenden LDAP Server. Da dieser oh-nehin auch für das neue LIZ-System notwendig sein wird,wurde dieses Service entsprechend aufgesetzt, um beidenAnforderungen gerecht zu werden. Es wurde dafür Open-LDAP unter Linux verwendet und entsprechende Scriptsfür den automatisierten Datenabgleich mit der ZID-Daten-bank programmiert. Damit später einmal auch andere TU-Angehörige dieses Drucksystem verwenden können, wurdediese Funktionalität in der Grundstruktur gleich mit be-rücksichtigt. Das uniFLOW System würde dafür übrigensauch eine Verrechnung über virtuelle Konten mit nachträg-licher Rechnung beherrschen (was der ZID aus buchhalteri-schen Gründen aber vermeiden möchte).

Der technische Ablauf eines Druckvorgangs erfolgtfolgendermaßen: Der Benutzer schickt seine Druckaufträ-ge in eine virtuelle Printerqueue (ist auf den PCs im Inter-net-Raum bereits eingerichtet), geht innerhalb von 48Stunden zu einem diesem System angehörenden MFP, va-lidiert sich dort mit seiner QuickCard und wählt dann amDisplay einen oder mehrere Printjobs für den eigentlichenAusdruck aus. Am Display sieht er zur Kostenkontrollenochmals, wieviele Seiten und welches Format der Job hatbzw. ob es sich um ein farbiges Dokument handelt. Dievirtuelle Printerqueue steht den Studenten auch überWLAN, VPN und die Datentankstellen zur Verfügung.Als Druckprotokoll kommen LPD und SMB zur Anwen-

dung. Es gibt Druckertreiber für nahezu alle Plattformenals PS und UFR II Variante.

Die Druck- und Kopierkosten orientieren sich derzeitan den Preisen der Universität Wien (derzeit 7 Cent fürA4/SW und 35 Cent für A4/Color). Bis jetzt hat der ZIDnur zwei MFPs aufgestellt (Internet-Raum FH1 und Bib-liothek), da die Miet- und Clickpreise nicht unerheblichsind und das jährliche Druckvolumen eine größere Anzahlderzeit nicht rechtfertigt. Ursprünglich befand sich derzweite MFP im Internet-Raum FH2, von wo er allerdingsauf Grund der schlechten Auslastung vorläufig in die Bib-liothek übersiedelt wurde. Sollte der MFP dort gut ankom-men, kann über die zusätzliche Aufstellung an einem wei-teren Standort nachgedacht werden. Im Zuge der Neu-entwicklung des LIZ-Systems wird die alte Druckerlö-sung, welche derzeit noch parallel läuft, Ende Mai/AnfangJuni zur Gänze abgelöst. Leider können dann Standortemit geringem Druckvolumen nicht mehr versorgt werden.

Zu Installation und Betrieb des Systems ist noch Fol-gendes zu bemerken: Obwohl sich die Projektplanung re-lativ lange hingezogen hat (viele technische Aspekte unduniversitätsspezifische Randbedingungen mussten be-rücksichtigt werden), konnte Dank gründlicher Vorberei-tungen von Seiten des ZID und Kontakt mit anderenuniFLOW Betreibern die Installation letztendlich raschund problemlos abgewickelt werden. Trotzdem hat sichdie Inbetriebnahme um mehr als einen Monat verzögert,da der Workflow für die Anbindung per Quick durch dieFa. Inform und Paylife komplexer als erwartet war. In derAnfangsphase des Produktionsbetriebs gab es auch kleine-re Schwierigkeiten, die vorrangig durch Software-Bugsverursacht wurden. Im Großen und Ganzen sind aber diegröbsten Probleme gelöst, sodass nun ein relativ reibungs-loser Betrieb ohne größeren Betreuungsaufwand möglichist. Die Hardware-Wartung der Geräte erfolgt ohnehindurch die Fa. Canon, der ZID muss sich lediglich um dieVersorgung mit Papier kümmern.

Generell ist zu bemerken, dass die Studenten der TUWien im Vergleich zu anderen – speziell nicht technischorientierten Universitäten – ein geringeres Druckvolumen er-zeugen und dass das Druck- und Kopierverhalten generellrückläufig ist, was auch damit zusammenhängt, dass es heut-zutage wesentlich leichter ist, Printmedien zu scannen undviele Dokumente ohnehin bereits in elektronischer Form imInternet vorliegen. Aus ökologischer Sicht sicherlich zu be-grüßen, aus ökonomischer schlecht für den wirtschaftlichenBetrieb eines flächendeckenden Druck-Services an der TUWien. Man wird auch noch einige Zeit abwarten müssen,wie das neue System und die Bezahlung per QuickCard an-genommen werden. Leider ist das Quick Bezahlsystem nichtsehr weit verbreitet und z. B. für Auslandsstudenten ohne ös-terreichische Bankkarte wird man noch eine praktikable Lö-sung finden müssen. Spätestens wenn das alte System zurGänze abgelöst ist, wird sich zeigen, ob die neuen Featureswie Farbe und A3 einen zusätzlichen Anreiz bringen. Austechnischer Sicht hat der ZID damit auf alle Fälle einen in-novativen Schritt in eine moderne, leistungs- und ausbaufä-hige Druckerinfrastruktur getätigt.

Weiterführende Informationen über die Möglichkeitendieses Systems und die Anwendung aus Sicht des Benut-zers findet man auf den Webseiten des ZID unterwww.zid.tuwien.ac.at/student/druckservice/.

ZIDline 22 – Juni 2010 – Seite 29

Oben: uniFLOW Display. Unten: Blockdiagramm Druckservice

Clients

Print Server LIZ-Server

TUNET

MFP Mindbox / QC SQL Server

LPD SMB

LDAP

Printer LAN

Page 30: ZIDline 22

Desktop-Service

Ein neues Serviceder Abteilung Standardsoftware

Rudolf Sedlaczek, Mario Beer

Bisher wurden nur für Mitarbeiter der TU-Verwaltung Standard-Arbeitsplatzsysteme bereitgestelltund betreut. Diese Dienstleistung wird nun in angepasster Form der gesamten TU angeboten.Das Unterstützungsangebot der Abteilung Standardsoftware, die „Systempflege“ und„Fernunterstützung“, umfasste bis Ende 2009 keinerlei Hardware-Auswahl, -Ankauf, -Reparaturund regelmäßigen Austausch. Das neue „Desktop-Service“ bietet nun genau diese Leistungenzusätzlich an.

Im Bereich Software (Installation, Updates, Konfigura-tion, Fehlerdiagnose, Troubleshooting) sind die angebote-nen Dienstleistungen ident mit der Systempflege. Dasbeinhaltet auch die garantierte Reaktionszeit von einemArbeitstag. Wurde bei einem Problem mit einem Rechnerunter Systempflege ein Hardware-Defekt diagnostiziert,musste das Institut selber für eine Hardware-Reparatursorgen oder Ersatzteile beschaffen, was typischerweise dieBehebung verzögerte. Beim Desktop-Service werdenKomponenten und Ersatzteile auf Lager gehalten, umschnellen Austausch zu ermöglichen, und der Kundebraucht sich nicht um für ihn meist unverständliche tech-nische Details zu kümmern.

Wer dieses neue Angebot in Anspruch nimmt, hat zwarkeine Auswahlmöglichkeit bezüglich des Typs und derHardware-Ausstattung des zur Verfügung gestellten Stan-dardrechners, erspart sich dadurch aber andererseits dengesamten Prozess der Auswahl und Anschaffung. (Note-

books werden auf Grund der verschiedenen individuellenBedürfnisse nicht als Standardrechner angesehen und kön-nen daher auch nicht im Rahmen dieses Services zur Ver-fügung gestellt werden. Notebooks, die im Rahmen derregelmäßigen u:book Aktionen gekauft werden, habendrei Jahre Hardware-Garantie und können nur im Rahmeneines Systempflege-Abkommens betreut werden.)

Durch den einmaligen Einstiegspreis von € 200,- unddie Wartungskosten von € 60,- pro Quartal sind die Ge-samtkosten für die Arbeitsplatz-PCs leicht budgetierbar.

Leistungsumfang

Das Desktop-Service umfasst alle Leistungen der Sys-tempflege, einen Standard-Desktop PC mit Flachbild-schirm und die erforderlichen Softwarelizenzen. Spätes-tens alle vier Jahre oder bei Hardware-Problemen wird einneuer Rechner bereitgestellt.

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Mindest-Hardware-Ausstattung: Derzeit eingesetzte Hardware:

• Midi PC-Gehäuse• Prozessor mit � 2.5GHz und zwei Kernen• Hauptspeicher 4 GB RAM• 320 GB SATA-Festplatte• onboard Graphik, Sound und LAN• DVD-Brenner• 22" Flachbildschirm mit Lautsprechern• Maus und Tastatur

• PC-Gehäuse schwarz im Micro-ATX Design mit leisen Lüftern• Intel Core2 Quad Q8400 (2.66GHz / 4MB L2 Cache) Prozessor• 4 GB PC6400 DDR2-RAM• 500 GB Seagate SATA2-Festplatte 7200rpm• Intel DG45ID Motherboard mit HDMI, DVI und eSATA Ports• DVD-Brenner• Samsung Syncmaster 2243WM, 1680x1050, DVI• Logitech USB Maus und flache Cherry Stream Tastatur

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Software-Grundausstattung:

• WahlweiseWindows XP Professionaloder Windows 7 Enterprise(32 oder 64 Bit)

• MS Office 2007

• Antivirensoftware

• Browser Internet Explorer 8und Firefox

• Adobe PDF-Viewer, Drucker-treiber, Skype

• Bei Bedarf SAP

Über die Software-Grundaus-stattung hinaus kann man sichweitere lizenzierte Campussoft-ware-Produkte installieren lassen.

Die Hardware-Auswahl

Die Auswahl und Zusammenstellung der Standard-PCs ist ein mehrstufiger Prozess, der viel Erfahrung undHintergrundwissen benötigt, um stabile, wartungsfreund-liche Systeme mit gutem Preis/Leistungsverhältnis zubekommen. Der Auswahlprozess wird jährlich durchge-führt, wodurch gewährleistet wird, dass die bereitgestell-ten Systeme relativ aktuell sind, aber sich doch nichtdauernd ändern.

Zunächst wird im Internet recherchiert, was gerade amMarkt aktuell ist, welche Prozessoren und Chipsätze gutlaufen und welche Firmen diese Komponenten anbieten,z. B. ASUS, Intel oder AMD. Wenn dann ein passendesMotherboard gefunden ist, das auch in Testberichten gutabschneidet, wird beim Lieferanten nachgefragt, wie langedie Hersteller garantieren, das Board liefern zu können.Derzeit läuft eine Anfrage bezüglich der drei aktuellen In-tel-Boards DH55TC, DH57DD und DQ57TM. Intel wirdvon uns deshalb bevorzugt, weil es einer der wenigenMotherboard-Hersteller ist, die drei Jahre Garantie geben.Die passende CPU wird als Mittelweg zwischen guter Leis-tung und günstigem Preis ausgewählt. Teilweise werdenaber bei neuen Bestellungen schnellere CPUs ausgewählt,um der Preisentwicklung und dem aktuellen Angebot zuentsprechen.

Die Festplatten sind meistens von Seagate oder Sam-sung, da mit diesen Platten die besten Langzeiterfahrun-gen gemacht wurden. In letzter Zeit wird Samsung meistder Vorzug gegeben, da Seagate momentan mit der Firm-ware verschiedener Platten Probleme hat, und Samsungim Desktop-Segment in verschiedenen Tests sehr gut ab-schneidet.

Die restlichen Komponenten werden auch aus ver-schiedenen Testberichten und Geizhals-Foren zusammen-gesucht. Und natürlich wird hier z. B. auch auf leiseNetzteile, Lüfter usw. geschaut, um ein möglichst ange-nehmes Arbeiten zu gewährleisten. Grundsätzlich achten

wir aber auch darauf, dass die Teile drei Jahre Hersteller-garantie haben, wie z. B. die Netzteile von Seasonic undEnermax.

Die Gehäuse sind vom koreanischen Hersteller Yeong-Yang (www.yang-it.de – aktuell microATX Mini TowerModell YY-3607), da die Gehäuse sehr gut verarbeitetsind. Insbesondere sind die Kanten innen entgratet und dieMontage der Teile sehr einfach, des weiteren ist die Ma-terialstärke nicht zu dünn und die Gehäuse dadurch stabil.

Ist schließlich ein System nach unseren Kriterien zu-sammengestellt, lassen wir einen PC zusammenbauen undtesten ihn ausführlich. Hat er die Tests bestanden (lauffä-hig mit allen Systemen), wird gleich ein Kontingent vonRechnern bestellt. Bei nachfolgenden Bestellungen wer-den dann nur mehr nötige kleine Änderungen gemacht,falls es z. B. Lieferschwierigkeiten bei einzelnen Kompo-nenten gibt.

Ist dieser Prozess abgeschlossen, dann werden die Klo-ne für die verschiedenen Betriebssysteme erstellt und na-türlich nochmal getestet. Für die aktuelle Serie mit IntelDG45ID Motherboard können wir Windows XP Profes-sional (32Bit) und Windows 7 Enterprise (32Bit und seitkurzem auch 64Bit) anbieten. Die 64Bit-Version ist aller-dings nur für Kunden geeignet, die kein SAP oder TUWISbenötigen!

Die Monitore sind der aktuellen Marktsituation ange-passt und werden meistens über die Lieferwege der BBGgekauft. Bevorzugte Marken sind LG und Samsung, wo-bei die Samsung-Bildschirme meist besser ausgestattetsind als die von LG. Sind bisher noch 22" Monitore aktu-ell, so geht der Trend eindeutig hin zu 24" mit voller HD-Auflösung von 1920x1080 Pixeln.

Zurzeit werden 186 Arbeitsplätze mit Desktop-Service-Verträgen betreut. Informationen zur Bestellung des Ser-vices sind unter www.zid.tuwien.ac.at/sts/systempflege/zu finden.

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Erste Erfahrungenmit dem Onlineshopfür StudentensoftwareBernhard Simon

Der Onlineshop für Studentensoftware hat seine erste Bewährungsprobe im Wintersemester2009/2010 erfolgreich bestanden. Dieser Artikel gibt einen kurzen Überblick über Zielsetzung undRealisierung dieses Projekts, widmet sich ausführlicher der Auswertung von Lizenz- undDownload-Daten und berichtet über bisher aufgetretene Probleme.

Vorgaben

Als Ergänzung zum bestehenden Vertrieb von Studen-tensoftware in den Buchhandlungen des Lehrmittelzen-trums (Bezahlung vor Ort, Ausgabe von Medien) sollte dieMöglichkeit geschaffen werden, ausgewählte Produkteauch online (Auswahl der Software, Bezahlung mit an-schließendem Download) zu beziehen. Das System mussflexibel genug sein, um für jedes angebotene Produkt beideVertriebswege oder wahlweise nur einen anzubieten.

Bis auf die Abwicklung der Bezahlung, die Externenübertragen wird, sind alle für das Service erforderlichenMittel und Schnittstellen intern zu realisieren. Dabei sinddie in den vergangenen 10 Studentensoftware-Jahren ge-wachsenen Mechanismen und Systeme so zu nutzen, an-zupassen bzw. auszubauen, dass bereits bekannte Diensteund Abläufe möglichst unverändert weiter bestehen.

Der Zugang zum Onlineshop und dessen Bedienungsoll einfach sein und ausschließlich mit Standard-Kompo-nenten, die auf gängigen Desktop-Systemen installiertsind, auskommen. Eine möglichst hohe Verfügbarkeit(24x7) des Shops ist anzustreben.

Implementation

Der Onlineshop wurde als verteile Applikation ent-wickelt, die über einen Web-Browser (Start: www.zid.tuwien.ac.at/studentensoftware/) bedient wird und folgen-de Teilaufgaben abdeckt, die üblicherweise in dieser Rei-henfolge aufgerufen bzw. angezeigt werden:

1. Zugang zum Online Bezug, Informationen über dasProduktangebot, über einzelne Produkte, Lizenzbedin-gungen, ...

2. Authentifizierung, Prüfung von Bezugs- und Nut-zungsberechtigung

3. Anzeige der online beziehbaren Produkte, Auswahl-möglichkeit, Akzeptieren der Lizenzbedingungen, Be-stätigung der Produktauswahl

4. Weiterleitung zum Bezahlsystem5. externe Abwicklung der Bezahlung6. Verarbeitung der Rückmeldung über den Status der

Bezahlung (wenn erfolgreich weiter bei 7, sonst zu-rück zu 3)

7. Anzeige der (neuen) Lizenzen mit Links zum Lizenz-code, Produkt-Download und Zahlungsbeleg

8. Lizenzcode abholen9. Produkt-Download starten

Kern der Applikation ist der GemStone Objectserver,der Studentenstammdaten und alle Lizenzinformationenenthält. Er erledigt die Aufgaben 2-4 und 6-8 ausschließ-lich über sichere Web-Verbindungen (https). Für die Teil-aufgabe 1 wurde der Studentensoftware Web-Server, derschon seit einigen Jahren in Betrieb ist, mit den entspre-chenden Informationen zum Online Bezug aktualisiert.Am Studentensoftware Download-Server ist die Aufgabe9 angesiedelt. Dort laufen zwei kleine Applikationen: eineermöglicht die Navigation im Datenbestand mit Hilfe ei-nes Browsers, die andere lässt – nach Rückfrage beimGemStone Objectserver – den Download einer selektier-ten Datei nur dann zu, wenn eine entsprechende Lizenzvorhanden ist und zusätzlich die Nutzungberechtigung(aktives Studium) bestätigt wurde.

Seite 32 – Juni 2010 – ZIDline 22

Page 33: ZIDline 22

Betrieb

Wie zuvor ausgeführt, setzt sich der Onlineshop – ab-gesehen von der Infrastruktur beim Payment ServiceProvider – aus drei miteinander vernetzten Servern (Gem-Stone Objectserver, Studentensoftware Web- sowie Down-load-Server) zusammen. Um einen stabilen Betrieb zu ge-währleisten, wurde jedes dieser Systeme redundant ausge-legt (Hardware und Datenbestand) und kann im Fehlerfallkurzfristig umgeschaltet werden.

Da es sowohl intern (z. B. Stromversorgung, Netz-werk), als auch extern beim Payment Service Providerkaum nennenswerte Unterbrechungen gab, war bisher ein24x7-Betrieb weitgehend möglich.

Statistiken

Das Angebot an online beziehbarer Software wurde(und wird) laufend ausgebaut. Derzeit sind es 17 Produk-te, die zusätzlich über diese Bezugsschiene erhältlich sind.Für die statistischen Auswertungen in diesem Abschnittwurden die Lizenzzahlen dieser Produkte im ersten Jah-resdrittel 2010 (1. Jänner bis 30. April) herangezogen. Bisauf Visio – das ab Mitte Jänner nur mehr online bezogenwerden konnte (weil die Medien vergriffen waren) undhier nur vollständigkeitshalber aufscheint, bei den Aus-wertungen aber nicht weiter berücksichtigt wurde – warenalle Produkte über beide Vertriebskanäle ohne Einschrän-kungen erhältlich. In diesen 4 Monaten wurden insgesamt5453 Lizenzen vergeben, 4542 im Lehrmittelzentrum, 911online – das entspricht einem online Anteil von durch-schnittlich 16.7%.

Die folgenden zwei Diagramme zeigen die absolute(Abb. 1) bzw. relative (Abb. 2) Aufteilung der im Lehrmit-telzentrum vergebenen (rot) und der online bezogenen(grün) Lizenzen. Zunächst fällt auf, dass die drei aktuellenMicrosoft-Produkte bezüglich der Lizenzzahlen mit Ab-stand vorne rangieren – das entspricht durchaus den Erfah-rungen der vergangenen Jahre mit ähnlichen Produkten. Inder Grafik, die den online Anteil aller Produkte miteinandervergleicht, liegt Microsoft ebenfalls voran – diesmal jedochmit den geringsten online Anteilen (Vista: 5.8%, Vista x64:16.7%). Alle anderen Produkte haben einen online Anteil

von mehr als 21%, bei iGrafx liegt er sogar über 50%. Diegelben Balken symbolisieren die Größe der herunterzula-denden Produktdateien (100% entsprechen etwa 3 GB) undlegen die Vermutung nahe, dass umfangreiche Produkte be-vorzugt auf Medien bezogen werden. Bei Office 2007, dasim April 2010 aus lizenzrechtlichen Gründen aus dem An-gebot genommen wurde, dürfte die Ursache für den geringenonline Anteil allerdings nicht am Produktumfang liegen.

In den Abb. 3a bzw. 4a sind die Verteilungen der onli-ne bezogenen Lizenzen nach Tageszeiten bzw. Wochenta-gen dargestellt. Zum Vergleich zeigen Abb. 3b bzw. 4bäquivalente Verteilungen von Zugriffen auf die Studen-tensoftware Produktseiten (blau, Daten vom ersten Jahres-drittel 2010, 62239 Zugriffe) sowie TUWIS++-Authen-tifizierungen von Studierenden (orange, Daten der 8 Wo-chen vom 6. 3. 2010 - 30. 4. 2010, 857202 Authentifizie-rungen). Sowohl Tageszeiten- als auch Wochentags-aktivitäten im Onlineshop zeigen einen typischen, von denÖffnungszeiten des Lehrmittelzentrums (Mo-Fr 9:00-18:30, Sa 9:00-13:00) unabhängigen Verlauf.

ZIDline 22 – Juni 2010 – Seite 33

0 200 400 600 800 1000 1200 1400

Office 2007

Windows 7

Windows 7 x64

MATLAB

Avira AntiVir

SPSS

Symantec AntiVirus

Mathematica

EndNote

Visio

Corel VideoStudio

Sophos Anti-Virus

Windows Vista

Scientific WorkPlace

iGrafx

Bricscad

Windows Vista x64

Abbildung 1:LizenzaufteilungLehrmittelzentrum/Online

0 50 100

Windows Vista

Windows 7

Office 2007

Windows 7 x64

Windows Vista x64

MATLAB

SPSS

Symantec AntiVirus

Sophos Anti-Virus

Avira AntiVir

Bricscad

Mathematica

Scientific WorkPlace

Corel VideoStudio

EndNote

iGrafx

Visio

25 75

Abbildung 2: Lizenzanteile Lehrmittelzentrum/Online (in %)

Page 34: ZIDline 22

In Abb. 5 ist die Zahlungsmittelverteilung dargestellt.Knapp zwei Drittel der online bezogenen Lizenzen wur-den mit Kreditkarte bezahlt (mehr als ein Drittel mit Visa),der Rest via Online Banking (EPS).

Eine für die Akzeptanz des Onlineshops wichtige Frageist, ob ein Download der angebotenen Software in ange-messener Zeit (Downloadzeiten von weniger als einerStunde) möglich ist. Zunächst wurde versucht, riesige Da-teien am Server durch Aufteilung der Produkte nach Platt-formen und Sprachen zu vermeiden. Trotzdem sind nuretwa die Hälfte der angebotenen Produkt-Dateien kleinerals der Inhalt einer CD (20-600 MB), die andere Hälftezum Teil deutlich größer (600-3000 MB). Abb. 6 zeigt diegemessenen Transferraten aller Produkt-Downloads zwi-schen Jänner und Ende April 2010. Etwa 20% (rot, lang-sam) haben eine Anbindung, die nur den Downloadkleinerer Dateien in akzeptabler Zeit zulässt, größere Da-teien brauchen länger als eine Stunde, zum überwiegendenTeil sogar ein Vielfaches davon (in den Server Logs wa-ren einige Downloads zu finden, die länger als 10 Stunden

dauerten). Für knapp 40% (gelb, mittelmäßig) ist einDownload der meisten Dateien in weniger als einer Stun-de möglich, nur die 4 größten (Windows 7/Vista DVD-Images) sind auch für sie in dieser Zeit nicht zu bewälti-gen. Die verbleibenden 40% (grün, schnell) schaffen alleDateien in weniger als einer Stunde, zum Teil sogar deut-lich schneller (z. B. die ca. 8% der Downloads, die haupt-sächlich von Rechnern im TUNET stammen).

Probleme

Im Testbetrieb in den Sommerferien 2009 stellte sichheraus, dass in seltenen Fällen erfolgreiche Zahlungen„verschluckt“ wurden, d. h. die Zahlungen wurden zwarim System des Payment Service Providers als erfolgreichregistriert, die elektronisch verarbeitbare positive Rück-meldung blieb jedoch aus. Dieses Problem, das der Zuver-lässigkeit des Services geschadet hätte, konnte durch re-gelmäßigen Abgleich mit den Daten des Payment ServiceProviders automatisiert behoben werden.

Die Studierenden hatten mit dem Online-Bezug (Pro-duktauswahl, Bezahlung) keine Schwierigkeiten, es trateneher technische Probleme (Download, Installation) auf, er-freulicherweise blieb ihre Anzahl im Promillebereich (be-zogen auf die Lizenzzahlen). Typische Probleme:• Download bricht ab oder ist fehlerhaft.

Abhilfe: aktuellere Browserversion/anderen Browserverwenden, Bereitstellung von Prüfsummen.

• Fehler während der Installation (z. B. fehlende Dateien).Abhilfe: ZIP-Archiv vor der Installation komplett aus-packen.

• Erstellte DVD bootet nicht.Abhilfe: heruntergeladenes ISO-Image als „Image“ aufDVD brennen.

Fazit

Mit dem Onlineshop wurde die Möglichkeit geschaf-fen, Studentensoftware einfach und bequem (orts- undzeitunabhängig) zu beziehen. Dieses Angebot wurde vonden Studierenden von Beginn an gut angenommen und ineinem nicht erwartetem Ausmaß genutzt. Aus diesemGrund wird das Online-Produktangebot auch in Zukunftlaufend erweitert und aktualisiert werden. Der „traditio-nelle“ Bezug von Studentensoftware auf CD bzw. DVDim Lehrmittelzentrum bleibt wegen der anhaltenden Be-liebtheit wohl noch einige Jahre lang weiter bestehen,möglicherweise mit einer schrumpfenden Produktpalette,wenn Hersteller eine eigene Produktion von Installations-medien nicht erlauben oder wenn die Produktion einerKleinserie wirtschaftlich nicht mehr vertretbar ist.

Seite 34 – Juni 2010 – ZIDline 22

Mo Di Mi Do Fr Sa So

0

5

10

15

20

Abbildung 4a: Online Lizenzen - Verteilung nach Wochentagen (in %)

0

5

10

15

20

Mo Di Mi Do Fr Sa So

Abbildung 4b: Online Aktivitäten - Vergleichswerte (Wochentage, in %)

Raiffeisen

BAWAGandere Banken

Visa

MasterCardDiners

andere Kreditkarten

Bank Austria

Erste Bank

63

44

21331

168

92

369

Abbildung 5:Online Zahlungsmittel

0-1

1-2

2-4

4-8

8-16

16-100

100+

9,27 %

23,60 %

21,28 %

10,21 %

7,89 %

15,00 %

12,75 %

Abbildung 6:Download Transferraten

(in Mbit/s)

0

1

2

3

4

5

6

7

8

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 Uhr

Abbildung 3b: Online Aktivitäten - Vergleichswerte (Tageszeit, in %)

0

1

2

3

4

5

6

7

8

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 Uhr

Abbildung 3a: Online Lizenzen - Verteilung nach Tageszeit (in %)

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webkurse.atIT Online-WeiterbildungsangebotJadwiga Donatowicz, Walter Selos

Bereits seit 6 Jahren wird für Studierende und Mitarbeiter der TU Wien ein breites Spektrum vonLerninhalten aus dem Bereich der Informationstechnologie online angeboten. Inzwischen habensich weitere Wiener Universitäten – Universität für Bodenkultur, Veterinärmedizinische UniversitätWien, Medizinische Universität sowie Universität Wien – angeschlossen.Erstmalig jedoch hat die Technische Universität Wien eine Vorreiterrolle dahingehendübernommen, indem sie dieses Service strategisch verantwortungsvoll umsetzt und es auch imRahmen der Personalentwicklung anbietet. Im Jahr 2009 konnte eine markante Qualitäts-verbesserung des Services erreicht werden.

Das seit 2004 betriebene Weiterbildungsservice der Ab-teilung Standardsoftware wurde etappenweise aufgebautund immer den modernen technischen sowie didaktischenAnforderungen angepasst. Eine Reihe von IT-Kursen, wieBetriebssysteme, Programmiersprachen, Office-Anwendun-gen etc. wird angeboten. Studierende und andere Lernbe-geisterte können sich zeit- und ortsunabhängig Wissenaneignen. Unser Service-Angebot steht grundsätzlich fol-genden Zielgruppen zur Verfügung:

• TU-Mitarbeiter• Mitarbeiter anderer Universitäten• Studierende aller Universitäten• Externe / Rest der Welt

Im Jahr 2009 bestand unser Kurs-Portfolio aus 374Lernmodulen. Seit Mitte Oktober 2009 kann ein erweiter-tes Spektrum von über 3800 Online-Kursen angebotenwerden. Diese hochqualitativen Lerninhalte werden zugünstigen Preisen angeboten (die Kurse kosten etwa zwi-schen 8 und 36 Euro). Die Anforderungen werden – unterBerücksichtigung eigener Ressourcen (technischer Sup-port, Kompetenzen sowie finanzielle Ressourcen) – lau-fend angepasst. Im Sinne fortlaufender IT-Entwicklungsind wir bestrebt, unseren Zielgruppen ein möglichst gro-ßes Spektrum von Online-Kursen bester Qualität anzubie-ten und zu sichern.

Sämtliche Informationen über das aktuelle Kursportfo-lio, eine bequeme Suche im Katalog, detaillierte Kursin-halte sowie die aktuellen Entwicklungen sind auf unsererWebseite

webkurse.at

verfügbar. Dort können auch die gewünschten Kurse ge-bucht werden.

Neues Konzept

Im vergangenen Jahr wurde das gesamte Service einergrundsätzlichen Qualitätsbewertung unterzogen, die inFolge eine Reihe von nicht mehr effizienten Sachverhaltenaufgezeigt hat und daher nach einer radikalen Umstruktu-rierung verlangte. Insbesondere die starre Abhängigkeiteinzelner Komponenten der Kursumgebung (eine Gege-benheit, die auf den Kurs-Provider zurückzuführen war)von ihren Vorversionen (Browser: Internet Explorer 6.1,Java: JRE 1.6.0.07), erwies sich als eine nicht mehr zu-mutbare Einschränkung, die die Benutzer zwang, entspre-chende Anpassungen (wegen laufender Updates) – immerwieder durchzuführen. Dieser Umstand verursachte aucheine erhöhte Anzahl von Unterstützungsfällen.

Nicht weniger dramatisch präsentierte sich die Situa-tion in der Infrastruktur selbst. Unsere Kursbestände wa-ren mittlerweile nicht mehr aktuell, die Updates wurdenweder rechtzeitig noch vollständig geliefert und die Kom-munikation mit dem Kursprovider (NetG) funktioniertenicht wie gewünscht. Mit den verhältnismäßig bescheide-nen Ressourcen konnten wir die gewünschte Qualität desServices nicht mehr garantieren.

Daher wurde entschieden, SkillPort, das Lerner-Mana-gement-System der Firma SkillSoft, einzusetzen.

Der wesentliche Punkt unseres Konzepts war der Ver-zicht auf den aufwändigen Betrieb eines eigenen Servers.Bisher war es uns trotz enormen Aufwands praktisch un-möglich, die Kursinhalte über längere Zeit aktuell zu hal-ten. Weiters wurden sämtliche Kursfreischaltungenmanuell durchgeführt, was einen zeitlichen Aufwand füruns und eine Freischaltungsverzögerung für die Benutzerbedeutete. Für uns stellte sich die Aufgabe, den SkillPort-

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Server, einen Katalogserver und ein Webshop so zu ver-ketten, dass der Freischaltevorgang vollständig automa-tisch realisiert wird.

Folgender Kommunikationsablauf wurde ausgearbeitet:

Kunde � Katalogserver � Webshop � Frei-schaltung am SkillPort-Server � Benachrichti-gung des Kunden

Seitens SkillSoft sind wir mit einigen administrativenPrivilegien auf dem SkillPort-Server sowie Software-Tools (OLSA) ausgestattet worden. Die Kurse liegen voll-ständig am SkillPort-Server, bei uns wird nur ein Katalogund ein Webshop gehostet, zur Freischaltung der Kursewird eine Verbindung zum SkillPort-Server hergestellt.

Im neuen Konzept sind alle Lernmodule beim Provider.Der bisherige Moodle-Server (lss.tuwien.ac.at) wurde um-funktioniert und als Katalogserver eingerichtet. In dieserForm wurde der von nun an regelmäßig aktualisierteKurskatalog mit unserem Webshop-Verkaufssystem(GemStone-Datenbank) verbunden. Zusätzlich wurde eineAdministrations-Schnittstelle via Apache/PHP eingerich-tet, welche allerdings weniger Konfigurations- und Über-wachungsmöglichkeiten bietet als bei der Moodle-Lösung,da die Kommunikationsmöglichkeiten mit dem SkillPort-Server sehr eingeschränkt sind.

Eine strategisch wichtige Komponente dabei spielte dieUmsetzung der Möglichkeit, die Zahlung der bestellten ITOnline-Kurse mittels Kreditkarte, bzw. bei Abbuchungvom Bankkonto online zu tätigen. Dieser administrativlangwierige Vorgang wurde ebenfalls nahtlos ausgearbei-tet und eingebaut. Anschließend wurden sämtliche Web-Seiten des Learning System Support neu gestaltet.

Im Hinblick auf das zukünftige Ausweichrechenzen-trum und zur Hardware-Konsolidierung wurde eine Vir-tualisierung mittels Xen vorgenommen, sodass einUmschalten auf einen Reserverserver ohne physische An-wesenheit möglich ist. Eine weitere Absicherung durchautomatische Backups wurde eingerichtet, ebenso wurdeder Ausbau der abteilungsspezifischen Administrations-Schnittstelle, durch welche auch eine Synchronisation re-levanter Daten mit der Gemstone-DB ermöglicht wird,vorangetrieben.

IT Online-Kurse von SkillSoft

Über 3800 deutsch- und englisch-sprachige Lernmodu-le aus folgenden Fachgebieten werden angeboten:

PC and Windows User Fundamentals * Microsoft.NET* MS Exchange Server 2003, 2007 * MS Internet Securi-ty (ISA) Server 2000 * MS Office 2003, 2007 * MSWindows Server 2003, 2008 * MS Windows XP *Windows Vista * Business Application Software * Busi-ness skills

sowie weitere IT-Lernmodule aus den Fachbereichen:

UNIX * Linux * CISCO * Communication and Net-works * Database Design * Oracle, Access * Program-miersprachen * Operating Systems * PC ApplicationSoftware und vieles mehr.

Darüber hinaus hat vor Kurzem SkillSoft den Skill-

Soft-Kursplayer aktualisiert. Ein kurzer Überblick neuerFunktionen in dieser Version:

• Standard 10x7 Player-Fenster – Neuere SkillPort Kurse werdennun auf 10x7 geöffnet. Falls erwünscht, können die Lernendenden Player auch auf 8x6 minimieren.

• Neue Startseite – Wenn die Kurse aufgerufen werden, öffnetsich eine neu gestaltete Startseite, die es den Lernenden leichtmacht, direkt in den Inhalt einzusteigen. Für alle Lernenden,die mehr Informationen wünschen, steht das neu designte Kurs-menü zur Verfügung.

• Das geänderte Design der Themenüberblicksseite beinhaltetnun auch eine Information über die Dauer der einzelnen Ab-schnitte: Wählt der Benutzer ein Thema aus, kann er am unterenRand der verlinkten Seite die erwartete Dauer für das jeweiligeThema sehen.

• Aktualisierung der Zugänglichkeitsoptionen für Behinderte(nach der US-amerikanischen Sektion 508): Die Benutzer kön-nen innerhalb des SkillSoft-Kursplayers Eingabehilfen konfi-gurieren.

Die SkillSoft-Kursplayer werden für den Großteil derSkillPort-Inhalte verwendet. Viele der beschriebenen Ände-rungen werden nur Auswirkungen auf die neuesten Kursehaben. Die neuen Kurse sind daran zu erkennen, dass sielängere Kurs-Codes haben wie: pd_10_a01_ bs_enus.

SkillSoft Library: eBooks 24x7

Ende Juni 2009 wurde ein neues Service in das Spek-trum der Leistungen des Learning System Support aufge-nommen: eBooks 24x7. Zum Preis von Euro 6,30ermöglicht es einen schnellen und unkomplizierten Web-Zugang zu einer Kollektion von über 8500 eBooks aus al-len Bereichen der Informationstechnologie für ein Jahrund deckt folgende Bereiche ab:

Business & Culture * Certification & Compliance * Da-tabases * Desktop & Office Applications * EnterpriseComputing * Graphic Design & Multimedia * Hardware* Oracle Technologies * IBM Technologies * Networks& Protocols * Programming Languages * Security *Software Engineering * Telecommunications * Web Pro-gramming & Development

Verlage wie Apress, IBM Press, John Wiley & Sons,McGraw-Hill Osborne, Microsoft Press, MIT Press, WroxPress und viele andere sichern das beste Niveau quer überalle IT-Bereiche und sorgen für den aktuellen Stand desWissens in den jeweiligen Bereichen.

Im März dieses Jahres wurde unser Vertrag mitSkillSoft verlängert und erweitert. Von nun an bieten wirZugang zu sämtlichen von der Firma angeboteneneBooks. Nachschlagewerke aus den Bereichen des Engi-neerings, Business und Office Essentials ergänzen dasSpektrum der verfügbaren Fachliteratur. Das Buchportfo-lio umfasst derzeit ca. 18.000 Titel.

Sun Academic Initiative (SAI)

Seit Anfang des Jahres 2006 stellen die SUN Educatio-nal Services allen Forschung- und Lehr-Einrichtungen einkostenfreies, umfassendes webbasiertes Curriculum zurVerfügung. Für die TU Wien werden die Interessenten

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über den ZID als Lizenznehmer bei SUN Educational Ser-vices registriert. Sie bekommen eine Zugangsinformationund können die Kurse dann selbst über ein Web-Interfaceauswählen und buchen.

Folgende Themenschwerpunkte werden u. a. mit SAI ab-gedeckt: Java Technology * Java Enterprise System * So-laris OE * Java Desktop System * StarOffice eLibrary *SUN DataCenter Support eLibrary * Storage * Serversand Blades * X64 Servers * HTML und Perl Programmie-rung * Apache Webserver * XML Development * Direc-tory Services (LDAP) * Sun Server ePractice CertificationExams * Sun Cluster ePractice Certification Exams.

Im Sun Learning Center sind derzeit einige HunderteKursen online verfügbar. Jede einzelne Freischaltung be-deutet einen uneingeschränkten Zugang zu all diesen Lern-modulen. Bisher haben insgesamt 522 Studierende und TU-Mitarbeiter dieses Programm in Anspruch genommen. ImZuge unseres neuen Konzepts wurde der SAI-Freischalte-vorgang ebenfalls vollständig automatisiert.

Das Projekt wurde von Walter Selos, Georg Gollmannund Irmgard Husinsky im vergangenen Jahr tatkräftig be-gleitet. Dank dieser Zusammenarbeit wurde unser Weiter-bildungs-Service qualitativ verbessert, entspricht den aktu-ellen Standards und kann zuverlässig angeboten werden.

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Beim Besuch unseres Webshops:

webkurse.at

treffen Sie eine Auswahl aus:

� über 3800 Online-Kursen,

� einem Web-Zugang zur Bibliothek mit über18 000 eBooks

� einem Zugang zur SUN Academic Initiative

Beim schnellen Finden des gesuchten Online-Kurses inunserem Katalog unterstützt Sie eine Suchfunktion.

In der zugesandten E-Mail erhalten Sie dieZugangsinformationen:

� Link zum SkillPort-Server mit den Kursinhalten

� Benutzername

� Kennwort

Innerhalb weniger Minuten können Sie dengewünschten online Dienst nutzen.

Ein erfolgreich abgeschlossener Kurs berechtigtSie, ein Zeugnis dafür zu bekommen.

Die Bezahlung der bestellten Produkte: IT Online-Kurse, eBooks oder SAI erfolgt mittels Kreditkarteoder durch Abbuchung (Telebanking) von Ihremösterreichischen Bankkonto (eps).

Die Freischaltung erfolgt automatisch nach der Be-zahlung, die Benachrichtigung erfolgt per E-Mail.

Die Nutzungsdauer eines IT Online-Kurses sowieder eLibrary beträgt 1 Jahr. Der Zugang zum SAIPortal ist unbegrenzt.

In 3 Schritten zur Freischaltung

In unserem Bestreben, Ihnen die oben genannten Ressourcen so schnell wie möglich verfügbar zu machen, haben wirden Bestellvorgang auf 3 kleine Schritte reduziert. Damit kommen Sie in kürzester Zeit zum bestellten Kurs, eBookbzw. SAI-Portal:

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20 Jahre CampussoftwareEin RückblickHelmut Mayer

Vor 20 Jahren wurden die ersten zaghaften Aktivitäten für eine zentrale Softwarebeschaffunggesetzt. Dies war der Beginn der Entwicklung und des Aufbaus zu einem leistungsstarken Service.

Von den Anfängen

Die Geschichte der Campussoftware an der TU Wienreicht bis in das Jahr 1990 zurück. Als Folge der Dezen-tralisierung der EDV-Landschaft an der TU Wien, wegvon zentralen Großrechnern und hin zu Arbeitsplatzrech-nern an den Instituten, stieg der Bedarf an Arbeitsplatz-Software sprunghaft an.

Die ersten Initiativen in Richtung zentraler Software-

beschaffung wurden bereits im 2. Halbjahr 1990 gesetzt,indem vom Bundesministerium für Wissenschaft und For-schung (BMWF) eine Erhebung über den Softwarebedarfan den österreichischen Universitäten durchgeführt wurde.An der TU Wien wurden damals fast 400 verschiedeneProdukte von den Instituten genannt. Das BMWF hat mitjenen Firmen Verhandlungen für Generallizenzverträgeaufgenommen, deren Produkte österreichweit mengen-und preismäßig die Liste anführten. Gleichzeitig wurdevom damaligen EDV-Zentrum / Abteilung Benutzerbe-treuung begonnen, für einige speziell an der TU Wien be-nötigte Softwarepakete Sammelbestellungen durchzu-führen bzw. Campuslizenzverträge abzuschließen.

Zur Finanzierung von Software-Anschaffungen wurdenab 1991 vom BMWF Mittel für einen „Software-Pool“ zurVerfügung gestellt. Aus diesem Pool wurden Campusli-zenzen, Sammelbestellungen und auch Einzelanschaffun-gen von Standardsoftware finanziert. Für Produkte, für dieCampuslizenzen abgeschlossen wurden, wurde von denEDV-Zentren eine Schutzgebühr von öS 300,- einheitlichauf allen österreichischen Universitäten festgelegt. DenSoftware-Pool gibt es nicht mehr, heute sind die Mittel fürdie Beschaffung von Campussoftware bereits im Budgetdes Zentralen Informatikdienstes, Nachfolger des EDV-Zentrums, vorgesehen.

Die ersten österreichweiten Campusverträge wurden vomBMWF Anfang 1991 für SPSS und WordPerfect abge-schlossen. Im selben Jahr wurden noch weitere 8 Produkteals Campussoftware bzw. in Form von Sammelbestellun-gen aufgenommen: ACSL, Derive, HCL eXceed, Ikarus

VirusUtilities, NAG Fortran und Graphics Library, Oracleund PC/TCP Plus.

Gegen Ende 1992 wurde bereits autonom vom EDV-Zentrum, der damaligen Abt. Institutsunterstützung, Mathe-matica als Einzelbestellung aufgenommen, bald darauffolgten auch Maple und MATLAB, sowie Fortran Compi-ler für PCs und Borland Turbo Pascal und Turbo C++.Kostenlos wurden noch Erlgraph und LIT angeboten. 1994wurde die Microsoft Software Distribution aufgenommen.

Die Ausgabe der Software an die Lizenznehmer er-folgte entweder auf Originaldisketten bei Einzelbestellun-gen, auf kopierten Datenträgern verschiedenster Art(Disketten, Cartridges 0,25 Zoll, TK50) oder über File-Server. Da es zu dieser Zeit noch keinen eigenen Serverfür die Verteilung der Campussoftware für PCs und UnixWorkstations gab, wurden die Campusprodukte auf einembestehenden Server der Abteilung Kommunikation abge-legt. Für die Lizenzierung und Freigabe stand ein Pro-gramm der Universität Wien zur Verfügung. DieLizenzierung erfolgte damals institutsweise, d. h. es gabeinen Account pro Institut für alle lizenzierten Produktedes Instituts.

Im ersten Halbjahr 1991 wurde der AppleShare Fileser-ver „Archiv“ in der AppleTalk-Zone „TUNET“ in Betriebgenommen, auf dem nun auch die Campussoftware fürMacintosh abgelegt wurde. Im Herbst 1992 folgte dannein eigener VMS-Server für Campussoftware für VMSund VMS-Systemsoftware.

Die Campussoftware-Produkte wurden – soweit ver-fügbar – für alle zu der damaligen Zeit gängigen Plattfor-

men angeboten, also für HP Apollo/DomainOS, DEC/Ultrix, später Tru64 UNIX, HP/HP-UX 300, 400, 700,IBM/AIX, Sun/SunOS, später Solaris, VAX/VMS, MS-DOS, MS Windows, OS/2, Mac OS, sogar für NeXT gabes einige Produkte. Später kamen dann Produkte für diePlattformen SGI/Irix und Linux dazu. Von all diesenPlattformen sind heute im Wesentlichen nur mehr Win-dows, Linux, Solaris und Mac OS X geblieben.

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Bevor es CDs und DVDs gab, kamen die Softwarepro-dukte auf den verschiedensten Datenträgern, wie Disket-ten, Tape 6250 bpi, Cartridge 0,25 Zoll, TK50 Bänder,4mm und 8mm DAT-Tape. Für deren Bearbeitung warenentsprechende Rechner und vor allem Drives notwendig.

Die ersten Campussoftware-Produkte SPSS/PC+ 4.0und WordPerfect 5.1 wurden 1991 für MS-DOS auf 5¼Zoll (360 KB) und 3½ Zoll (720 KB) Disketten und fürMacintosh auf 3½ Zoll (800 KB) Disketten geliefert. BeiWordPerfect waren es 13 5¼ Zoll bzw. 7 3½ Zoll Disket-ten, für SPSS/PC+ 19 5¼ Zoll. Bei Oracle für PC warenes sogar 58 3½ Zoll (720 KB) Disketten.

Da in den Anfängen der Campussoftware viele PCs anden Instituten noch keinen Netzanschluss hatten, musstedie Software vom Server auf Disketten kopiert werden.Für Institute ohne jeglichen Netzanschluss wurde am EDV-Zentrum ein spezieller Arbeitsplatz eingerichtet, an demdie Lizenznehmer die Software auf eigene Disketten ko-pieren konnten. Um die Softwaredistribution durch dasEDV-Zentrum im Rahmen der Campus-Lizenzen noch ef-fektiver durchführen zu können, wurde im 2. Halbjahr1991 eine leistungsfähige Hochgeschwindigkeits-Disket-tenkopiermaschine für 3½ Zoll Disketten angeschafft.

Für die Verteilung über den Server wurden für MS-DOS die Disketten mit pkzip.exe in zip-Files gepacktund mit ftp auf den Server übertragen. Vom Server muss-te der Lizenznehmer diese zip-Files wieder mit ftp aufden eigenen Rechner übertragen und entweder auf dieFestplatte oder, falls die Installation auf einem Rechnerohne Netzanschluss vorgesehen war, wieder auf Disket-ten mit pkunzip.exe entpacken. Zur Erleichterung des Ko-piervorgangs auf Disketten wurde eine .bat-Datei zur Ver-fügung gestellt, in der die einzelnen Kopierschritte erläu-tert wurden. Bei manchen Produkten war die Erstellungvon Disketten schon deshalb notwendig, weil die Installa-tion nur von Disketten, nicht aber von der Festplatte mög-lich war. Für Unix-Plattformen waren und sind weiterhindie Produkte als .tar-Files (bzw. .tar.Z, .tar.gz) am Serverabgelegt und konnten und können mittels ftp zum eigenenRechner übertragen werden.

Eine solche .bat-Datei als Hilfe für Lizenznehmer mitPC ohne Netzzugang sah in etwa so aus:

Für die nächsten Jahre war für viele Lizenznehmer die-se Vorgangsweise der Installation über den Umweg mitder Erstellung von Datenträgern die einzige Möglichkeit,Campussoftware zu installieren, bis auch auf deren Rech-nern ein Netzzugang eingerichtet wurde. Daher wurdenschon damals vom EDV-Zentrum entsprechende Initiati-ven gesetzt, den Netzausbau an der TU zu forcieren unddie Institute beim Rechneranschluss zu unterstützen.

Als im Jahr 1992 im Zuge einer weiteren Reorganisa-tion des EDV-Zentrums die Abteilung Benutzerbetreuungaufgelöst wurde und die Campussoftware von der Ab-teilung Institutsunterstützung übernommen wurde, wurdeunverzüglich die Planung für einen eigenen Softwareser-

ver für die Campussoftware-Distribution aufgenommenund noch im selben Jahr realisiert. Im August 1992 gingder neue Softwareserver in Betrieb.

Im Frühjahr 1993 musste bereits ein Hardwareausbauauf 64 MB Hauptspeicher und 4x1,7 GB Plattenkapazitätvorgenommen werden.

Lizenzierung und Zugriffsrechte

Infolge weiterer Anschaffungen von neuer Campus-software und des damit verbundenen sprunghaften An-stiegs der Lizenzen im Bereich der Campus- und System-software war die bisherige Methode der Verwaltung derLizenzen mit Spreadsheets auf einem PC nicht mehr aus-reichend. Daher wurde im Jahr 1993 der Umstieg auf die

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327MByte

Harddisk

CDROM

Laufwerk

CDROM

Laufwerk

MOD

Laufwerk

QIC-150

Cartridge

DAT

2 GByte

1,7 GByte

Harddisk

SPARCStation 4/330

24 MByte

TUNET

SC

SI-

1-a

synchro

nous

FastS

CS

I-2

Sun-SPARCstation 4/330 mit:- 24 MByte Main-Memory- zweiter SCSI-Controller (Fast-SCSI-2,Rimfire 3570)- 1 x 327 MByte Systemdisk (Wren IV)- 1 x 1.7 GByte Disk (Fujitsu M2652SA Fast-SCSI)- 2 x CDROM-Laufwerke (Sony CDU 541)- 1 x Magnetooptische Disk (Pinnacle PMO-650, 19ms)- 1 x 2GByte Gigatape-DAT Laufwerk- 1 x QIC-150 Cartridge-Tape

echo offif / == %1/ goto noparamif /%1 == /A: goto floppyif /%1 == /a: goto floppyif /%1 == /B: goto floppyif /%1 == /b: goto floppygoto noparam:floppyecho +echo + WordPerfect Version 5.1echo + fuer DOSecho + deutschecho +echo + Die ZIP-Files enthalten die für die Installation vonecho + WordPerfect notwendigen Dateien in gepackter Form undecho + entsprechen je einer Diskette mit mindestens 720 KB.echo + Diese ZIP-Files werden mit diesem Programm in einzelneecho + Dateien expandiert und gleich auf die entsprechendenecho + Disketten geschrieben.echo + Dazu benoetigen Sie 7 formatierte Leerdisketten.echo + Sie koennen das Programm mit CTRL-C oder Strg-Cecho + jederzeit abbrechen.echo +----------------------------------------------echo +echo 1. Diskette in Laufwerk %1 einlegenpausepkunzip wpd01 %1echo +echo + Beschriften Sie die Diskette mit:echo + WordPerfect Version 5.1 für DOSecho + Installation/Übungen/Hilfeprogrammeecho +echo 2. Diskette in Laufwerk %1 einlegenpausepkunzip wpd02 %1echo +echo + Beschriften Sie die Diskette mit:echo + Programmecho +...............................

........................echo 7. Diskette 1 in Laufwerk %1 einlegenpausepkunzip wpd07 %1echo +echo + Beschriften Sie die Diskette mit:echo + Drucker 2echo +echo Das Entpacken der Files ist somit abgeschlossen. Sieecho können nun WordPerfect von den Disketten installieren.echo +echo Diskette in Laufwerk A einlegenecho A: INSTALL eingebenecho +echo +-----------------------------------------------echo +echo Wien, im Maerz 1991 Helmut Mayergoto ende:noparamecho Angabe des Laufwerkes fehlt oder falsch:ende

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Datenbank GemStone in Angriff genommen und nochEnde dieses Jahres realisiert. War die Datenbank anfangsnoch am SWD-Server platziert, musste sie schon Ende1994 aufgrund der immer größer werdenden Datenmengeund Zugriffe auf einen eigenen Server übersiedeln. Dieserfür die Lizenzierung der Campus- und Systemsoftwareund andere Bereiche eingesetzte Abteilungsserver mussteund muss den steigenden Anforderungen entsprechendlaufend erweitert bzw. erneuert werden.

Die Verteilung von campusweit lizenzierten Applika-tionen und Public Domain Programmen sowie Informatio-nen wurden in der Vergangenheit auf einer Sun SPARC 4/330 als kombinierter swd/ftp-Server implementiert. Mitt-lerweile war der Rechner mit all diesen Aufgaben überfor-dert und die Security-Situation war durch diese Kom-bination auch nicht gerade optimal. Im Jahr 1995 konntemit der Anschaffung von zwei neuen Systemen vom TypSun SPARC 20/502 der eine Server die Verteilung der li-zenzpflichtigen Produkte, der andere die Bereitstellungvon frei verfügbarer Software und Informationen überneh-men. Die seit Anfang 1994 durchgeführte Microsoft Soft-ware Distribution, die aus Performance-Gründen aufeinem anderen Server ausgelagert war, konnte auf denSWD-Server zurückkehren.

Die Serverumstellung wurde auch dazu genutzt, den li-zenzierten Campussoftwarebezug auf personenbezogeneLizenzierung und Zugriffsrechte umzustellen. Im Gegen-satz zur bisherigen institutsweiten Zugriffsberechtigungwurden ab nun personenbezogene Zugriffsberechtigungenvergeben. Der entsprechende Datentransfer zwischen Da-tenbank und SWD-Server erfolgte automatisch und vor-erst täglich, seit einigen Jahren stündlich.

Lizenz-, Update- und Aktivierungsserver

Die Aufbereitung der Campusprodukte auf dem Soft-wareserver wurde den jeweiligen Veränderungen und An-forderungen angepasst. 1998 musste für einige Produkte,wie ACSL, ANSYS, AVS, MATLAB und PATRAN einLizenzserver unter HP-UX eingerichtet werden, im Jahr2000 folgte ein Lizenzserver unter Windows für Autodesk-Produkte. Dieser musste aufgrund von Unverträglichkei-ten von Lizenzservermechanismen durch einen weiterenLizenzserver ergänzt werden. Mittlerweile gibt es 25 Li-zenzserver-basierte Produkte als Campussoftware. DieseLizenzserver wurden in der Folge durch standby Rechnervor Ausfällen abgesichert. Seit 2007 sind die Lizenzserverauch von außerhalb der TU Wien zu erreichen.

Erfolgreich realisiert wurde 2003 die Inbetriebnahmeeines MS System-Update Servers (MSUS), der TU-interntagesaktuelle Microsoft-Hotfixes an Clients verteilt. Damitkann auch die Lizenzwahrheit an den Instituten geprüftund kontrolliert werden. Mit der Einführung von MSWindows Vista wurde durch die Verschärfung der Akti-vierungsmechanismen seitens Microsoft die Entwicklung,der Aufbau und die Inbetriebnahme des Aktivierungsser-vers KMS (Key Management Service) im Jahr 2006durchgeführt. Ein zweites Gerät mit gleicher Konfigurati-on, welches im Fehlerfall gegen das fehlerhafte Gerät ge-tauscht werden kann, wurde ebenfalls vorgesehen. 2004wurde für die Anti-Viren-Software Sophos ein eigener So-phos Update Server in Betrieb genommen.

Campussoftware Installation

Mit September 1995 wurde die Direktinstallation vomSoftwareserver mit „NetBIOS über TCP/IP“ (Samba) ge-schaffen. Damit konnte das Stammverzeichnis auf demSoftwareserver von MS Windows PCs (und Linux) alsNetzlaufwerk verbunden und die dort liegenden Program-me lokal ausgeführt werden (Bildbeispiel für Windows95). Damit gehörte das lästige Kopieren auf den eigenenRechner der Vergangenheit an.

Anfang 1997 wurde die WWW-Direktinstallation im-plementiert, mit der die Softwareinstallation per Maus-klick aus dem Webbrowser durchgeführt werden konnte.Die WWW-Direktinstallation beruhte auf der schon bishervorhandenen Direktinstallation via SMB (Samba) Proto-koll. Im Unterschied zu früher wurde nun das Verbindendes Netzlaufwerks vom WWW-Browser, genauer gesagtvon einer so genannten Helperapplikation (siehe unten),erledigt. Diese Helperapplikation rief per Mausklick dasInstallationsprogramm auf und zeigte wesentliche Lizenz-daten u.ä. an.

Die in der Implementierung etwas aufwändige WWW-Direktinstallation wurde Anfang 2001 abgelöst durch dieVerwendung des Netzlaufwerks mittels „Netzlaufwerkverbinden“ vom Windows Explorer aus. Auch unter Unixkann, falls ein Samba Client vorhanden ist, über Sambagemountet werden. Für Benutzer von Mac OS X wird dieMacintosh Campussoftware auf dem SWD-Server überdas SMB (Server Message Block) Protokoll angeboten.

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Informationswesen und Verrechnung

Begleitend zur Bereitstellung der Campussoftware wur-de von allen Anfang auf die Information der Benutzergrößter Wert gelegt. So wurde bereits 1992 die Funktiondes EDV-Beauftragten, heute IT-Kontaktperson, einge-führt und forciert, um einen Ansprechpartner an den Insti-tuten in EDV-Belangen zu haben.

In den Anfängen konnten sich die Lizenznehmer überdie Campussoftware auf dem SWD-Server informieren, aufdem ein Verzeichnis info, allgemein zugänglich mit einemöffentlichen Account, mit allen relevanten Informationen,wie Campusprodukte, Preise, Versionen etc. eingerichtetwurde. Alle Neuerungen im Bereich der Campussoftwarewurden und werden den Benutzern in einer dafür eingerich-teten Newsgroup mitgeteilt. Nach Inbetriebnahme des ab-teilungseigenen webbasierenden Informationssystems IUISAnfang 1994 wurden die Informationen nun dort angebo-ten, wobei für jedes Produkt eine eigene Webseite mitentsprechenden Informationen und Links angelegt wurde.Im darauffolgenden Jahr wurde dieser Dienst in die neueInformationspolitik des Zentralen Informatikdienstes ein-gebettet. Die in der Folge dort eingerichteten ZIDNewswurden auch für Campussoftware-Neuigkeiten verwendet.EDV-Beauftragte bekamen die Möglichkeit, sich onlineeine Übersicht der lizenzierten Campussoftware ihrer Ab-teilung zu beschaffen, ebenso jeder einzelne Lizenzneh-mer eine übersichtliche Aufstellung über die ihm zurVerfügung stehenden Software-Produkte.

Auch die GemStone Datenbank wurde und wird für In-formationen eingesetzt, einerseits für alle Lizenznehmer,andererseits aber auch gezielt für bestimmte Lizenzneh-mergruppen, Vorstände etc. So werden die Lizenznehmerbei Verfügbarkeit von Updates der von ihnen lizenziertenProdukte per Mailverteiler persönlich verständigt. Fernerwurde den Vorständen in der Mitte eines jeden Quartalseine Übersicht über die zu erwartenden Lizenzgebührendieses Quartals automatisch per E-Mail zugesandt. Durch

die Umstellung auf direkte Abbuchung durch die Quästurerfolgt dies nun in der Mitte eines jeden Monats. Ende2006 wurde für die Institute die Möglichkeit geschaffen,einen Lizenzverantwortlichen zu nominieren, dem für sei-ne IT-Administration Zugriff auf alle Lizenzen des Insti-tuts eingeräumt wird.

Anfangs gab es für jedes Softwareprodukt ein eigenesBestellformular, das im Sekretariat des EDV-Zentrumsaufgelegen ist und von dort angefordert werden musste.Im Jahr 1993 konnten die Bestellformulare dann alsPostscipt-Files vom SWD-Server heruntergeladen werdenund im Jahr darauf wurden sie auf dem Informationsser-ver IUIS als pdf-Files abgelegt. 1996 wurden die Vor-aussetzungen geschaffen, zusätzlich zur bestehenden Pro-duktbestellung über Formulare auch eine online Bestellung

bzw. online Stornierung über WWW anzubieten. Zu die-sem Zweck wurde der so genannte Freigabeberechtigeeingeführt, der bei der online Bestellung die Funktion desZeichnungsberechtigen ersetzt und durch seine online Frei-gabe die Bestellung wirksam macht. Damit waren die be-stellten Produkte nach erfolgter Freigabe innerhalb von 24Stunden zur Installation verfügbar, heute sind sie es inner-halb einer Stunde. 2005 wurden die Formulare gänzlichabgeschafft, so dass nun nur mehr einmal ein Registrie-rungsformular auszufüllen ist, worauf ein automatisch ge-nerierter Account zugewiesen wird, der für alle Belange inZusammenhang mit der Campussoftware, wie Bestellung,Stornierung, Installieren vom SWD etc. zu verwenden ist.2007 wurde die Möglichkeit der online Passwortänderungfür den Softwareserver implementiert.

Von allen Anfang an wurde den Instituten ein Betrag zurRückfinanzierung verrechnet, einerseits um damit wiederCampussoftware kaufen zu können, andererseits um einKostenbewusstsein unter den Lizenznehmern zu schaffen.Die Rückfinanzierung durch die Institute ist bis heutebeibehalten worden und wird seit 1998 vierteljährlichdurchgeführt. Im Jahr 2000 gab es größere Umstellungenin der strukturellen Abwicklung der Kostenersätze. Diese

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0

5000

10000

15000

20000

25000

Apr.93

Okt.93

Apr.94

Okt.94

Apr.95

Okt.95

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Apr.06

Okt.06

Apr.07

Okt.07

Apr.08

Okt.08

Apr.09

Okt.09

Apr.10

Elektrotechnik

Informationstechnik

Besondere

Universitäts-

einrichtungen

Maschinenwesen

Betriebswissensch.

Architektur

Raumplanung

Bauingenieurwesen

Mathematik

Geoinformation

Technische

Chemie

Physik

Informatik

Anzahl der Softwarelizenzen nach Fakultäten, 1993 bis 2010

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Beiträge werden seither mittels Umbuchungen quartals-mäßig direkt mit der Quästur abgewickelt.

Das Angebot an Campussoftware wurde all die Jahrehindurch ständig erweitert und umfasst heute mehr als 200Softwareprodukte mit über 22.600 Lizenzen. Damit ist derBedarf an Softwareprodukten in vielen Bereichen abge-deckt. Seit einigen Jahren gibt es zu einigen Produkten sogenannte Home-Use Lizenzen, die nur in Zusammenhangmit aktiven Lizenzen an der TU und nur in Ergänzung zurInstitutsarbeit auch zu Hause genutzt werden dürfen. Eswerden auch in Zukunft neue strategisch wichtige Produk-te bzw. Produkte für einen speziellen Benutzerkreis alsCampussoftware angeschafft werden. Das BMWF hattesich nach wenigen Jahren nach dem Start der Campussoft-ware gänzlich aus der Softwarebeschaffung zurückgezo-gen. Seit einigen Jahren werden mit dem Wissenschafts-ministerium wieder Rahmenverträge für einige wenigeProdukte abgeschlossen.

Softwareserver

Aufgrund der immer höher werdenden Anforderungenan den SWD-Server infolge der weiter wachsenden An-zahl an Campusprodukten und der damit verbundenensteigenden Anzahl an Lizenznehmern und deren Zugriffeauf den Softwareserver wurde und wird am Ausbau undder Erneuerung des SWD-Servers ständig gearbeitet, umeinen reibungslosen Betrieb, eine hohe Verfügbarkeit undeine hervorragende Performance gewährleisten zu können.

Bei einer neuerlichen Umstellung im Jahr 1998 aufeine neue Hardwarekonfiguration wurde das Service Cam-pussoftware im Sinne einer hohen Ausfallssicherheit erst-mals auf einem Cluster bestehend aus zwei Sun UltraEnterprise 450 mit je 2x296 MHz Prozessoren und je 512MB Memory realisiert. Generell erfüllte eine Maschinedas Service, während die jeweils andere im hot standbybereit war, das Service zu übernehmen. Dieser Konzep-tion gemäß waren beide Rechner identisch konfiguriert.Zur Vorrätighaltung der zu verteilenden Campussoftwaredienten zwei StorageWorks RAID-Systeme mit netto ca.500 GB Speicherplatz.

Seit Anfang Jänner 2010 besteht der SWD-ServerKomplex aus den folgenden SunFire T2000 Systemen:swdr.zid.tuwien.ac.at

mit 1 GHz CPU und 16 GB Memory; wird dzt. für SWDSpezialzwecke (Konsole, Backup) aufgebaut

swdt.zid.tuwien.ac.at ist dzt. SWD Secondaryswdp.zid.tuwien.ac.at ist der NAS-Server Primaryswdq.zid.tuwien.ac.at

ist dzt. SWD Primary, wird der zukünftige remote SWD-Server für einen Ausweichstandort

swds.zid.tuwien.ac.atwird dzt. zum NAS-Server Secondary aufgebaut

Die vier letztgenannten Rechner sind T2000 Systeme undmit 1.2GHz CPU und 32 GB Memory augestattet.

Mit diesem Ausbau konnte im Jahr 2009 eine 99,93%igeVerfügbarkeit des SWD-Servers erreicht werden.

Campussoftware Management

Es war und wird immer unser Bemühen sein, das Cam-pussoftware-Angebot auf dem letzten Stand zu halten unddie Produkte soweit getestet zur Verfügung zu stellen,dass eine einwandfreie Installation vom Softwareservermöglich ist. Die Betreuung des gesamten Campussoftwa-re-Bereiches mag nach außen hin leicht und trivial er-scheinen: Man kauft Software ein, spielt sie auf einenServer, schreibt ein paar Informationen dazu und damithat es sich auch schon. Aber so einfach läuft dieser Pro-zess allerdings nicht ab, es steckt sehr viel mehr Arbeit da-hinter. Am Beginn stehen meist mühsame und langwierigeVertragsverhandlungen mit den entsprechenden Firmen.Wenn es schließlich zu einem guten Abschluss kommt –denn nur dann macht es einen Sinn – muss meist noch einHändler gesucht werden, über den der Vertrag abgewickeltund die Produkte bezogen werden können, weil die Fir-men dies selber nicht machen wollen. Sind nun die Pro-dukte und – falls erforderlich – notwendige Keys, Serien-nummern oder Lizenzfiles bei uns eingelangt, müssen dieProdukte für eine Installation vom Softwareserver aufbe-reitet und getestet werden. Erst wenn alles einwandfrei ab-läuft, können sie für den Campus freigegeben werden.Beim Testen stellt sich mitunter heraus, dass Keys bzw.Lizenzfiles nicht korrekt sind und daher nochmals ange-fordert werden müssen. In weiterer Folge sind trotz Lie-ferverträgen Requests bei den Firmen notwendig, sei esdass neue Produktversionen geliefert werden sollten, seies, dass Keys oder Lizenzfiles ablaufen und rechtzeitigverlängert werden müssen. Auch der gesamte Mechanis-mus der Lizenzserver ist mitunter nicht ausgesprochen tri-vial. Und im Hintergrund laufen für dieses Service eineganze Reihe von Servern, die einen gewaltigen Aufwandin der Betreuung erfordern. Für all diese Arbeiten und denreibungslosen Betrieb ist ein ganzes Team an Mitarbeiternim Einsatz.

Mit diesem Rückblick verabschiede ich mich infolgemeiner bevorstehenden Pensionierung und bedanke michfür die erfolgreiche Zusammenarbeit und für so mancheGeduld, die aufzubringen war, wenn uns wieder einmalFirmen mit der Lieferung von ausstehenden Updates hän-gen gelassen haben.

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System 1 System 2

AMS TrueCopy

AMS500 AMS500

Solaris, Linux, …

Brocade 200

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Zentraler Informatikdienst (ZID)der Technischen Universität Wien

Wiedner Hauptstraße 8-10 / E0201040 WienTel.: (01) 58801-42002Fax: (01) 58801-42099Web: www.zid.tuwien.ac.at

Leiter des Zentralen Informatikdienstes:Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Kleinert

Auskünfte, Störungsmeldungen:

Service CenterBitte wenden Sie sich bei allen Fragen und Problemen,die das Service-Angebot des ZID betreffen, zunächst an das Service Center.

58801-1040 Wien, Wiedner Hauptstraße 8-10, Freihaus, 2.OG, gelber BereichMontag bis Freitag, 8 bis 17 Uhr

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E-Mail-Adressen: [email protected] allgemeine Anfragenfür Auskünfte und [email protected] TUNET StörungenStörungsmeldungen [email protected] TUNET Rechneranmeldung

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