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LKV Journal Das Magazin für Tierhalter in Bayern 2/2014 ZKZ 84291 Wenn die Kühe selber melken: Wir machen Sie fit für den Melkroboter Hilfe, das Grundfutter geht aus! Futtermanagement im Kuhstall Foto: agrarfoto

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LKVJournalDas Magazin für Tierhalter in Bayern 2/2014

ZKZ 84291

Wenn die Kühe selber melken: Wir machen Sie fit für den Melkroboter

Hilfe, das Grundfuttergeht aus!Futtermanagement im Kuhstall

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Gesunde Tiere sind eine gesunde Basis für jedenMilchviehbetrieb. Durch Zuchtfortschritt, hohe

Leistungen, gestiegenen wirtschaftlichen Druck,größere Herden und geringen Zeitaufwand pro Tier wird es aber immer komplexer, die

Tiere gesund zu erhalten und ungünstige Veränderungen früh zu bemerken.

Letztendlich ist nur eine gesunde Herde wirtschaftlich und nur mit einer gesunden

Herde macht die Arbeit auch Spaß. Das Buch „Die Sprache der Kuh“ vermittelt

wertvolles Wissen in den Bereichen Fütterung,Fruchtbarkeit, Euter- und Klauengesundheit

sowie Schmerzen beim Rind und gibt Antwortenauf folgende Fragen: Wie kann ich meine Herde

gesund erhalten? Wie erkenne ich Problemeschon möglichst frühzeitig?

Wie kann ich frühzeitig handeln, statt zu reagieren?

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LKV

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Die Sprache der Kuh_ US fuer LKV_Die Sprache der Kuh 24.04.14 13:25 Seite 1

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LKV

LKV-Journal2/14 3

Liebe Landwirte, Mitglieder und Freunde,

Uwe Gottwald

Geschäftsführer Landeskuratorium der Erzeugerringefür tierische Veredelung in Bayern e.V.

Fast täglich werden in Bayern in Milchviehställen Melkroboter einge­baut.

Mehr als die Hälfte aller neuen bay­erischen Kuhställe arbeiten mit dem Roboter, nicht mehr mit dem Melk­stand. Diese Entwicklung wird sich weiter fortsetzen und das LKV hat darauf reagiert. Wir bieten ein neues Beratungspaket speziell für Umstel­lungsbetriebe an. Über ganz Bayern verteilt haben wir Spezialisten aus­gebildet und Umstellungs­Seminare im Programm. Was Ihnen in einem solchen Seminar geboten wird, stel­len wir Ihnen auch in dieser Ausgabe vor.

Gutes Gelingen, gutes Wetter, viel Erfolg auch für die beginnende Au­ßenwirtschaft und viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen

IhrUwe Gottwald

Noch eine Gefahr droht aus Osteu­ropa, die Afrikanische Schweinepest. Hier sind gerade die Tierhalter und alle, die mit Tierhaltern zu tun haben, zur höchsten Vorsicht aufgerufen.

Noch vor einem Jahr war der Be­griff Gesundheit und Robustheit ein Modewort von Politikern. Mitt­lerweile ist aus dem Modebegriff Standard in der Leistungsprüfung geworden. Allein die Faktoren „Leis­tung“ und „Rentabilität“ sind in Zu­sammenhang mit der Tierhaltung gesellschaftlich und politisch nicht mehr vermittelbar. Auch wir beim LKV Bayern müssen uns diesen ge­sellschaftlichen Entwicklungen stel­len und bei diesen Veränderungen mitgehen. Weil die Leistungsprü­fung nach wie vor unser Kernge­schäft ist und es auch bleiben wird, zeigen wir in diesem Heft, was Ihr Leistungsoberprüfer, kurz LOP, Ih­nen alles zu bieten hat. Sprechen Sie ihn doch einfach mal darauf an.

wieder einmal bestätigt sich, dass nichts so beständig ist wie der Wandel. Dies musste auch Bundes­landwirtschaftsminister Hans­Peter Friedrich erfahren. Der eine oder an­dere wird gefragt haben: „Christian wer“? Christian Schmidt – so heißt sein Nachfolger. In der bäuerlichen Szene noch ein völlig unbeschriebe­nes Blatt, genauso wie Hans­Peter Friedrich vor vier Monaten. Kaum hatten wir uns ein bisschen an Fried­rich gewöhnt, musste er leider schon wieder gehen. Politik ist brutal und gehorcht ihren eigenen Gesetzmä­ßigkeiten.

Völlig unerwartet traf uns auch der Ukraine­Krim­Konflikt. Sicher, das ist weit weg, aber die Folgen bekom­men möglicherweise die bayerischen Tierhalter zu spüren. Denn Sanktio­nen gegen Russland betreffen auch den Export von Nahrungsmitteln und damit die Erzeuger von Milch und Fleisch.

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Oberbayern

April: Kälberseminare, „Praxislösungen rund ums Kalb“,Referent: Alfred Beer, Termin nach Absprache mit den Teilneh-mern, Information und Anmeldung: LKV-Verwaltungsstelle Weilheim, Tel.: 0881/9095305, oder LKV-Verwaltungsstelle-Miesbach, Tel.: 08025/7487

Niederbayern

25. Juli: Pfarrkirchen, MLP-Onlineseminar „Vom aktuellen Probemelkergebnis zur gesunden Kuh“, Referentin: Teresa Lauerer, 9:30 bis 13 Uhr, Information und Anmeldung: LKV-Verwaltungsstelle Landshut, Tel.: 0871/2765745, Anmeldung bis 18. Juli

12. September: Pfarrkirchen, MLP-Onlineseminar „Vom aktuellen Probemelkergebnis zur gesunden Kuh“, Referen-tin: Teresa Lauerer, 9:30 bis 13 Uhr, Information und Anmeldung: LKV-Verwaltungsstelle Landshut, Tel.: 0871/2765745, Anmeldung bis 5. Sept.

Oberpfalz

29. April: Grubberg, Grundfutterseminar: „Grünlandopti-mierung – Lassen Sie Ihr Geld nicht auf der Wiese liegen!“, Referenten: Josef Auburger (LKV-Fütterungsberater) und Mi-chael Beimler (Erzeugerringberater), 9 bis 16 Uhr, Informati-on und Anmeldung: LKV-Verwaltungsstelle Schwandorf, Tel.: 09431/721180, Anmeldung bis 22. April

30. April: Guteneck, Grundfutterseminar: „Grünlandopti-mierung – Lassen Sie Ihr Geld nicht auf der Wiese liegen!“, Referenten: Josef Auburger (LKV-Fütterungsberater) und Mi-chael Beimler (Erzeugerringberater), 9 bis 16 Uhr, Informati-on und Anmeldung: LKV-Verwaltungsstelle Schwandorf, Tel.: 09431/721180, Anmeldung bis 22. April

27. Mai: Vilzing, Kälberseminar: „Praxislösungen rund ums Kalb“, Referent: Josef Auburger, 9:30 bis 15 Uhr, Information

und Anmeldung: LKV-Verwaltungsstelle Schwandorf, Tel.: 09431/721180, Anmeldung bis 20. Mai

Mittelfranken

Frühjahr: MLP-Onlineseminare „Vom aktuellen Probemelk-ergebnis zur gesunden Kuh“, Termin nach Absprache mit den Teilnehmern, Information und Anmeldung: LKV-Verwaltungs-stelle Ansbach, Tel.: 0981/ 85453

Frühjahr: Kälberseminare „Praxislösungen rund ums Kalb“,Termin nach Absprache mit den Teilnehmern, Information und Anmeldung: LKV-Verwaltungsstelle Ansbach, Tel.: 0981/ 85453

Frühjahr/Sommer: AMS-Orientierungsseminare "Ist ein Melk roboter das Richtige für meinen Betrieb?", Termin nach Absprache mit den Teilnehmern, Information und Anmeldung: LKV-Verwaltungsstelle Ansbach, Tel.: 0981/ 85453

Unterfranken

4. Juni: Roden, Kälberseminar „Praxislösungen rund ums Kalb“, Referent: Roland Wehner, 10 bis 15:30 Uhr, Information und Anmeldung: LKV-Verwaltungsstelle Würzburg, Tel.: 0931/17998, Anmeldung bis 20. Mai

4. Juni: Ebertshausen, Kälberseminar „Praxislösungen rund ums Kalb“, Referent: Matthias Manger, 10 bis 15 Uhr, Informati-on und Anmeldung: LKV-Verwaltungsstelle Würzburg, Tel.: 0931/17998, Anmeldung bis 26. Mai

5. Juni: Ditlofsroda, Kälberseminar „Praxislösungen rund ums Kalb“, Referent: Roland Wehner, 10 bis 15:30 Uhr, Informa-tion und Anmeldung: LKV-Verwaltungsstelle Würzburg, Tel.: 0931/17998, Anmeldung bis 20. Mai

6. Juni: Michelfeld, Kälberseminar „Praxislösungen rund ums Kalb“, Referent: Matthias Manger, 10 bis 15 Uhr, Infor- ma tion und Anmeldung: LKV-Verwaltungsstelle Würzburg, Tel.: 0931/17998, Anmeldung bis 26. Mai

HerausgeberLKV Bayern e. V.,Geschäftsführer Uwe GottwaldHaydnstr. 11, 80336 München, Tel. 089/544348-0

Verlag AVA Agrar-Verlag Allgäu GmbHPorschestraße 2, 87437 KemptenPostfach 3153, 87440 Kempten

Geschäftsführender GesellschafterDipl.-Ing. (FH) Wolfgang Kühnle

Verlags- und Objektleitung Dr. Harald Ströhlein, Tel.: 0831 / 57142-41, [email protected]

RedaktionDr. Gertrud Helm, Tel.: 089/544348-37,

[email protected]

AnzeigenMartina WlotkowskiTel.: 0831 / [email protected]

Gestaltung/LayoutNadja Esterl, Ulrike Wonka, Beate Rinninger

Tel.: 0831 / 57142-0

[email protected]

Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzel-nen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.Mit Annahme des Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten, zur elektroni-

schen Speicherung in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken, Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über.Jede Verwertung außerhalb der durch das Urheberrechtsgesetz festgelegten Grenzen ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig.In der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und Informationen an der Verlag liegt das jederzeit widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Bei-träge bzw. Informationen in Datenbanken einzu-stellen, die vom Verlag oder von mit diesem koope-rierenden Dritten geführt werden. Aus telefonisch aufgegebenen Anzeigen kann keine Garantie für Richtigkeit gegeben werden.

© 2014 by AVA-Agrar Verlag Allgäu GmbH

DruckKKW-Druck GmbH, Heisinger Str. 17, 87437 Kempten, Tel. 0831/[email protected]

Erfüllungs- und GerichtsstandKempten/Allgäu

Impressum

-Seminare

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LKV

LKV-Journal2/14 5

Inhalt

Das LKV auf link www.bayern.de

Profi-Seminare ........................................................... 4

Aktuelles ........................................................................ 6

Melken mit dem Roboter .....................................10

LKV-Beratungsangebot zum Einstieg ins automatische Melksystem .......................... 14

LKV-Profiseminar rund um den Roboter ............................................. 16

Was tun, wenn das Grundfutter ausgeht ......................... 19

Futterernte: Der erste Schnitt ............................22

Joghurt-Tränke für Kälber .....................................26

Was Ihnen Ihr LOP alles bieten kann ..............28

Fütterungscheck mit dem Zwischenbericht ............................................30

BHV1 und seine Folgen .......................................... 33

Die APP für's iPhone ist da ...................................34

Was ist los mit der Bayerischen Ferkelerzeugung? ......................... 35

Von 30 auf 450 - wie Ferkelerzeugung funktionieren kann .................................................36

Futtermanagement im Schweinestall ...........38

Das Verhältnis von Mensch und Tier ............. 40

Firmennachrichten .................................................42

Impressum.................................................................... 4

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LKV aktuell

LKV-Journal 2/146

Angemerkt: Arme SchweineUnter den universellen ethischen

Werten genießt die Gleichheit in Deutschland einen besonders hohen Status. Die Volksseele kocht, wenn Reiche und Mächtige sich Privilegien genehmigen, die dem Normalbürger versperrt bleiben.

Erstaunlicherweise wird die Un-gleichbehandlung von Tieren nicht nur akzeptiert, sondern sogar gefor-dert. Zwei Ereignisse aus den vergan-genen Tagen zeigen dies.

Der Schuhhandelskonzern Deich-mann gab bekannt, es tue ihm furcht-bar leid, dass die Bommeln eines sei-ner Damenschuhmodelle aus Pelz bestehen. Man werde das Produkt aus den Läden entfernen. Wir vermu-ten, man weiß bei Deichmann, aus welchem Material Schuhe gemacht werden: aus der enthaarten Haut von Tieren. Die Verzierungen bestanden aus nicht enthaarter Haut. Für den

Schuhhändler gehört rasierte Tier-haut offenbar in eine andere morali-sche Kategorie als unrasierte.

Fall zwei: Eine in Kopenhagen ge-tötete Giraffe löste einen weltwei-ten Aufschrei aus. Der Zoodirektor reagierte mit der trockenen Bemer-kung, das Töten eines Schweines hät-te niemanden interessiert. Stimmt. Ausgerechnet das Tier, das wir am intensivsten nutzen, achten wir am wenigsten. 58,6 Millionen von ihnen wurden 2013 in deutschen Schlacht-höfen getötet und zerlegt. Eine einzi-ge Giraffe macht mehr Schlagzeilen.

Ohne Schweine würde uns viel feh-len. Nicht nur fast alle Würste beste-hen aus Schwein, sondern auch viele Alltagsgegenstände.

185 Beispiele für die Verwendung von Schweinen hat die holländische Künstlerin Christien Meindertsma für ihr Buch "Pig 05049" gesammelt.

Das Fett der Tiere steckt unter an-derem in Wandfarbe, Waschpulver, Wachsmalstiften und Biodiesel. Ex-trakte ihrer Knochen in Streichhöl-zern, Gewehrmunition, Porzellan, Zugbremsscheiben und Beton. Auch bei der Herstellung von Computer-platinen und Papier werden die Kno-chen genutzt. Die aus Schweinehaut hergestellte Gelatine ist nicht nur Bestandteil von Pudding, Kaugummi und Eis, sondern findet auch bei der Filterung von Wein, Bier und Saft Ver-wendung. Sogar im Straßenasphalt steckt ein bisschen Schwein.

Doch anstatt diesen Tieren dank-bar zu sein und ihnen Denkmäler zu bauen, ignorieren wir sie, schenken unsere Aufmerksamkeit und unser Mitleid lieber einer Giraffe, die außer hübsch auszusehen nichts für uns Menschen getan hat.

Mehr Ungleichheit geht nicht. D. Maxeiner, M. Miersch

Neu: Nachrichtenportal in LKV-OnlineSeit März steht allen LKV-Mitglieds-

betrieben, die an der Milchleistungs-prüfung oder an der Fleischleistungs-prüfung teilnehmen, im Internet ein Nachrichtenmodul zur Verfügung. Das LKV stellt hier wichtige betrieb-sindividuelle Nachrichten ein. Die Landwirte können dann diese Mit-teilungen, wie zum Beispiel Rech-nungen oder Nachrichten für ihren Betrieb, abrufen oder herunterladen. Als erste Maßnahme wird künftig im Rahmen der Umstellung auf SEPA zu jedem Gebühreneinzug in der MLP oder FLP eine Rechnung erstellt und im Nachrichtenportal hinterlegt. Das

Dokument erfüllt die Bedingungen für den Rechnungsnachweis beim Fi-nanzamt und gilt als Vorankündigung im SEPA Verkehr. Aus datenschutz-rechtlichen Gründen ist der Zugriff ausschließlich für LKV-Betriebe einge-richtet.

Der Einstieg für den Betrieb erfolgt wie gewohnt bei LKV-Online und dann LKV-Portal über die BALIS-Num-mer (15-stellig) und PIN (6-stellig) des Betriebes. Bei den MLP-Betrieben sind die Dokumente nach Ordnungsbegriff hinterlegt, bei den FLP-Betrieben nach der BALIS-Nummer. Wählen Sie den Button „Nachrichtendienst“. Es öffnet

sich das Fenster „Nach-richten“. Dann „Anzeige der Nachricht“ wählen. Durch Doppelklick öffnet sich das PDF-Dokument und kann dann gedruckt und am lokalen PC ge-speichert werden.

Hinweis: Bei elektronischen Rech-nungen muss die Echtheit der Her-kunft der Rechnung, die Unversehrt-heit ihres Inhalts und ihre Lesbarkeit gewährleistet werden. Diese Vo-raussetzungen sind bei dem von uns angewendeten elektronischen Über-mittlungsverfahren mittels Down-load grundsätzlich garantiert. Um den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung beim Leistungsemp-fänger gerecht zu werden, ist eine digitale Aufbewahrung dieser elek-tronischen Rechnung erforderlich. Es gilt die allgemeine Aufbewahrungs-frist von zehn Jahren. Dr. J. Duda

Weitere Informationen erhalten Sie von Ihrem LOP oder über unse-re Hot-Line 089/544348-95.

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LKV

LKV-Journal2/14 7

Stellenangebote

Wir suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine(n)

Mitarbeiter/in für die Abteilung Beratung

in der LKV-Zentrale in München.

Ihre Aufgaben: • Betreuung von Arbeitskreis- und Seminartätigkeit der LKV Berater • Organisation und Gestaltung der Beraterfortbildung• Mitwirkung in der Abteilung Beratung bei sämtlich anfallenden Tätigkeiten

Ihr Profil: • Abgeschlossenes Studium der Agrarwissenschaften oder vergleichbare Ausbildung • Erfahrung in der landwirtschaftlichen Beratungsarbeit• Teamfähigkeit • Kommunikationsfähigkeit• Eigeninitiative • Reisebereitschaft innerhalb Bayerns, sowie Führerscheinklasse B

Wir bieten: • eine anspruchsvolle und abwechslungsreiche Tätigkeit• Bezahlung in Anlehnung an den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder • Zusatzversorgung

Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte an Frau Beyer, [email protected], Telefon: 089/54 43 48 -62

Das LKV Bayern – ein attraktiver ArbeitsplatzSie suchen einen Arbeitsplatz im Umfeld der landwirtschaftlichen Tierhaltung , der viel mit Menschen zu tun hat?

Da sind Sie bei uns gerade richtig.

Wir suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine(n)

Fütterungsberater/in mit 1 AK

für das Dienstgebiet Landkreis AÖ / MÜ / FS

Ihre Aufgaben:• Organisation und Durchführung der Fütterungsberatung in Milchviehbetrieben (Beurteilung der Grundfuttersituation und Interpretation von Futteruntersuchungsergebnissen, Rations- berechnung,Schwachstellenanalyse, Preiswürdigkeitsberech- nung bei Zukauffuttermitteln)• Erstellen und halten von Vorträgen• Organisation und Durchführung von Arbeitskreisen und Seminaren

Wir bieten: • Freiraum für berufliches Engagement • Leistungsgerechte Bezahlung (Grundgehalt + Leistungszulage) • Zusatzversorgung • Befindet sich Ihr Wohnort im Dienstgebiet, kann dieser als Dienstsitz anerkannt werden

Wir erwarten: • Landw. Ausbildung , (Meister, HLS, Technikerschule, FH-Diplom)• Interesse & Erfahrung in der Milchviehfütterung und -haltung• Grundkenntnisse im Umgang mit EDV-Anwendungen • Kontaktfreudigkeit • Organisationstalent und selbstständiges Arbeiten • Freude an außendienstlicher Tätigkeit • Mobilität und Flexibilität, FSK B

Ihre schriftliche Bewerbung senden Sie bitte an das:Landeskuratorium der Erzeugerringe für tierische Veredelung in Bayern e.V., Verwaltungsstelle Töging, Werkstraße 15, 84513 Töging a.Inn, Tel. 08631 / 14863, Fax 08631 / 379554

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LKV aktuell

LKV-Journal 2/148

Das LKV Bayern – ein attraktiver Arbeitsplatz

Wir suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine(n)

Leistungoberprüfer/in in Vollzeit (40,1 Std-Woche), eventuell auch in Teilzeit mit 0,8 AK möglich

für das Dienstgebiet Pfaffenhofen

Ihre Aufgaben:• Organisation und Durchführung der Leistungs- und Qualitätsprüfung• Beratung der organisierten Milchviehhalter als Urlaubsvertretung und Aushilfe in Krankheitsfällen• Zusätzlich technische Überprüfung von Melkanlagen

und eine(n)

Melkberater/in bzw. Leistungoberprüfer/in Vollzeit (40,1 Std-Woche)

für das Dienstgebiet Pfaffenhofen/Töging

Ihre Aufgaben:• Technische Überprüfung der Melkanlagen und die Beratung bei Eutergesundheitsproblemen (Beurteilung der Melkarbeit , Inter- pretation der Milchflusskurven und des Reinigungsmonitorings, Technische Bewertung der Melkanlage, Schwachstellenanalyse ). • Erstellen und Halten von Vorträgen • Organisation und Durchführung der Leistungs- und Qualitätsprüfung • Beratung der organisierten Milchviehhalter als Urlaubsvertretung und Aushilfe in Krankheitsfällen

Wir bieten: • Freiraum für berufliches Engagement • Leistungsgerechte Bezahlung (Grundgehalt + Leistungszulage) • Zusatzversorgung • Befindet sich Ihr Wohnort im Dienstgebiet, kann dieser als Dienstsitz anerkannt werden

Die Stelle ist zunächst auf 12 Monate befristet, mit Aussicht auf eine dauerhafte Anstellung.Ihre schriftliche Bewerbung senden Sie bitte möglichst bald an das: LKV Bayern, Verwaltungsstelle Töging

Werkstr. 15, 84513 Töging a.Inn, Tel.: 08631/14863, Fax: 08631/379554

Wir erwarten: • Landw. Ausbildung, Gehilfenprüfung ,Landwirtschaftliche Fachschule• Technisches Verständnis und Erfahrung in der Milchviehhaltung • Grundkenntnisse im Umgang mit EDV-Anwendungen • Kontaktfreudigkeit und die Fähigkeit mit Praktikern umzugehen • Organisationstalent und selbstständiges Arbeiten • Freude an überwiegend außendienstlicher Tätigkeit • Mobilität und Flexibilität, FSK B

Wir suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine(n)

Teamleiter/in in Vollzeit

für das Dienstgebiet Oberfranken

Ihre Aufgaben: • Organisation und Durchführung der Milchleistungsprüfung • Produktionstechnische Beratung in Milchviehbetrieben • Führung und Betreuung aller Angestellten (Durchführung von Dienstbesprechungen, Personaleinsatzplanung, Materialver- waltung, Kommunikation mit Verbänden und Organisationen, Durchführung von Audits im Rahmen des Qualitätsmanage- ments, Verantwortung für die technische Ausrüstung)

Wir bieten: • Freiraum für berufliches Engagement• Intensive Einarbeitung und Fortbildung• Leistungsgerechte Bezahlung (Anlehnung an TV-L)• Zusatzversorgung

Wir erwarten: • Landwirtschaftliche Ausbildung (Meister, HLS, Technikerschule, FH Abschluss)• Großes Interesse und Kenntnisse in der Rinderhaltung• Gute Kenntnisse im Umgang mit EDV-Anwendungen• Kontaktfreude und die Fähigkeit, mit Personal umzugehen• Organisationstalent und selbstständiges Arbeiten• Mobilität und Flexibilität, FSK B

Bitte senden Sie Ihre Bewerbung an: LKV Bayern, Verwaltungsstelle BayreuthAdolf-Wächter-Str. 12, 95447 Bayreuth, Tel. 09 21/59 12 44, E-Mail: [email protected]

Wir suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine(n)

Ringassistent/in in der Ferkelerzeugung/Schweinemast in Vollzeit oder Teilzeit für das Dienstgebiet Oberpfalz

Ihre Aufgaben: • Datenerfassung, Auswertungen und Analysten in den Betriebszweigen Ferkelerzeugung und Schweinemast• Produktionstechnische Beratung

Wir bieten: • Eigenverantwortliches Arbeiten • Leistungsorientiertes Gehalt • Zusatzversorgung in Anlehnung an den Öffentlichen Dienst• Dienstfahrzeug • Freiraum für berufliches Engagement• Befindet sich Ihr Wohnort im Dienstgebiet, kann dieser als Dienstsitz anerkannt werden

Wir erwarten: • Landwirtschaftsmeister/in oder Absolvent/in einer Landwirt- schaftlichen Technikerschule bzw. höheren Landbauschule oder vergleichbare Berufsausbildung • Gute EDV-Kenntnisse • Sicheres und verbindliches Auftreten und Freude an neuen Aufgaben• Körperliche Belastbarkeit• Führerschein Klasse III (BE)

Bitte senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen an:LKV Bayern, Verwaltungsstelle SchwandorfHoher-Bogen-Straße 10, 92421 Schwandorf , Tel.: 0943/721180, E-Mail: [email protected]

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LKV Milcherzeugung

LKV-Journal 2/1410

bayernweit mittlerweile in jedem zweiten neuen Stallbauvorhaben re-alisiert. Während in der Vergangen-heit besonders Familienbetriebe mit einer Kuhzahl von 50 bis 70 Kühen in den Roboter investierten, wird mitt-lerweile jedes vierte AMS in Betriebs-größen von deutlich über 60 Kühen verbaut. Damit ein Melkroboter im Arbeitsalltag aber seinen Zweck er-füllen kann, müssen viele Punkte beachtet werden. Mit den vielen klei-nen Stellschrauben, die zum Erfolg

führen, befasst sich Dr. Jan Harms vom Institut für Landtechnik und Tierhaltung in Grub seit vielen Jahren und weiß, worauf es ankommt.

Kühen im Roboterbetrieb wird „intellektuell“ mehr abverlangt als ihren Kolleginnen, die zweimal täg-lich im Melkstand gemolken werden. Sie müssen sich mehr bewegen, sie müssen einen individuellen Rhyth-mus finden und sie müssen sich der Technik anpassen. Kurzum, Robo-termelken sollte den Kühen Spaß

Zunehmende Betriebsgrößen in Verbindung mit einem knappen

Arbeitskräftebesatz münden gera-de für den Familienbetrieb häufig in der Arbeitsfalle. Der Ruf nach we-niger körperlicher Arbeit und zeitli-cher Flexibilität wird immer lauter“, mit diesen Worten eröffnete Dr. Ge-org Wendl den Infotag zum Thema „Automatisches Melken“ im neuen Forum der Landesanstalt in Grub. Automatische Melk systeme sind seit Jahren praxisreif und werden

Anlässlich eines Infotages in Grub befasste sich die Bayerische Landesanstalt für Land-wirtschaft mit automatischen Melksystemen (AMS). Fragen der Umstellung, der Erweite-rung und des Betriebs wurden von Referenten und Praktikern beantwortet.

„Robotermelken sollte Kühen Spaß machen“

AMS – Stand der Technik

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LKVMilcherzeugung

LKV-Journal2/14 11

machen! Dafür müssen im Stall Be-dingungen geschaffen werden, wel-che den Kühen die Umstellung und den täglichen Betrieb erleichtern. Ein ausreichend großes Platzange-bot steht für Harms hier an oberster Stelle. „Bitte zählen sie als Kuhplatz nicht nur die Anzahl der Liegeboxen, sondern schaffen sie auch Platz im Vorwartebereich und an den Fress- und Laufgängen.“ Besonders rang-niedrige Tiere leiden unter engen Bedingungen und sind entsprechend stark eingeschränkt. Grundsätzlich

gilt für Harms deshalb: „Ein enger Stall wird durch den Roboter nicht besser.“

Die Diskussion über freien und ge-regelten Kuhverkehr ist so alt wie das Robotermelken selbst. Jeder Her-steller hat seine eigene Philosophie entwickelt und preist diese entspre-chend am Markt an. Grundsätzlich rät Harms, sich bei der Stallplanung die verschiedenen Umtriebsformen offen zu halten. Dafür muss ent-sprechend vorausschauend geplant werden. Eine rückwirkende Lenkung

sollte ebenso möglich sein wie die Umstellung auf freien Kuhverkehr. Wer mit Letzterem sympathisiert, sollte für Harms eine hohe Herden-leistung, möglichst jenseits der 9.000 Kilo-Marke, erreichen.

Im AMS-Betrieb gibt es aber immer Kühe, die nicht in den Regelablauf pas-sen. Trockensteher, kranke Kühe, frisch abgekalbte Tiere, sie müssen in der Planung berücksichtigt werden und brauchen ihren Platz im Stall. Harms rät in diesem Zusammenhang zu ent-sprechenden Selektionsbuchten mit

DeLaval VMS

Besonderheiten:"" externer Melkarm"" keine Technik unter der Kuh"" Anwendung intelligenter Kuhverkehrssysteme wie „Firstfeed“"" guter Zugang zu den Eutern"" manuelles Ansetzen der Melkbecher möglich

Fullwood Merlin

Besonderheiten:"" relativ einfache, bewährte Technik"" Tiererkennung über Pedo-meter"" Kochendwasserreinigung"" von Beginn an integriertes Herdenmanagementsystem"" Melkarm unter der Kuh

Happel AktivPlus

Besonderheiten:"" Zwei-Boxen-System"" integrierte Vakuumentlastung "" industrieller Roboterarm mit drei Jahren Garantie"" guter Zugang zum Euter"" manuelles Ansetzen der Melkbecher möglich

Robot 2020

AMS Hersteller informiertenParallel zum Infotag nutzen die Herstellerfirmen die Plattform in Grub zur Vorstellung ihrer Produkte und zum direkten Gespräch mit den interessierten Landwirten.

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LKV Milcherzeugung

LKV-Journal 2/1412

falsch platzierter Abwurfschacht die Planungen aus der Bahn werfen und dem anstehenden Wachstumsschritt die wirtschaftliche Grundlage ent-ziehen. Wer einen Roboterstall plant, sollte bei der Planung aber nicht nur an die Kühe und die Technik, sondern auch an sich und die eigenen Arbeits-bedingungen denken. „Halten Sie Ihre Wege kurz und achten Sie auf die nö-tige Betriebssicherheit“, so Harms.

Aus Erfahrung weiß Harms, dass viele ihren Fokus auf die Technik rich-ten und dabei das Management aus den Augen verlieren. Dabei entschei-det für ihn in den meisten Fällen nicht die Farbe des AMS über Erfolg oder Misserfolg des Systems, sondern der Landwirt selbst. „Melken mit dem Roboter ist anspruchsvoller als im Melkstand. Es sind die vielen kleinen Schrauben, die zum Erfolg führen.“ Zu den Schrauben zählen für Harms ne-ben einer guten Wartung und einem zuverlässigen Service die Tierbeo-bachtung, eine effiziente Arbeitsrou-tine und die Fähigkeit, sich auch Hilfe von außen zu holen. A. Hummel

Liegeboxen und der Anbindung eines separaten Strohbereichs. Die Wege zum AMS sollten für Kühe aus diesen Bereichen kurz sein, darüber hinaus sind die logistischen Anforderungen für die Entmistung und das Füttern zu berücksichtigen. Auch die Dimen-sionierung will für Harms wohl über-legt sein. Zu große Boxen verursachen hohe Kosten und sind schwer sauber zu

halten, zu kleine Lösungen sind ständig überbelegt und verursachen Stress.

Noch komplizierter wird es für Harms, wenn auch noch eine mögli-che Erweiterungsoption eingeplant wird. Grund-sätzlich lassen sich Ro-boterställe leichter spie-geln als verlängern, was zur Folge hat, dass die Selektions-Bereiche auch diesem Anspruch gerecht werden müssen. Dass nach einem größeren Wachstumsschritt nicht automatisch gleich der

Nächste geplant wird, ist für Harms nachvollziehbar, aber nicht vernünf-tig. „Betriebe, die nach kurzer Atem-pause unverhofft weiter wachsen wollen oder müssen, sollten nicht über ihre eigenen Planungsfehler stolpern“, so der Experte der Lan-desanstalt. Neben den ungünstig liegenden Selektions- und Separati-onsbereichen kann auch schon ein

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Besonderheiten:"" Technik vom Marktführer"" gerader Durchgang der Kuh"" bevorzugt freier Kuhverkehr"" Melkarm unter der Kuh"" eine Zentraleinheit für ma-ximal zwei Melkboxen

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Besonderheiten:"" 3D-Direktkamera-System zur Zitzenerkennung"" MultiBox-Konzept "" 1- bis 5-Boxen-Anlage einfaches Anflanschen an vorhandene Module"" Roboterarm nicht unter der Kuh während der Melkung"" Anwendung intelligenter Kuhverkehrssysteme

Auch das LKV-Team AMS war mit einem Stand beim Infotag in Grub vertreten.

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LKV Milcherzeugung

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besser, weil ich mehr Daten vom Einzeltier bekomme, die ich in mei-nem jetzigen Melkstand nicht holen kann.“ Hinzu kommt, dass der Stall der Arnolds jetzt etwa 30 Jahre alt ist, höchste Zeit für eine Runderneue-rung, meint der Milcherzeuger: „Und wenn ich schon Geld in die Hand nehme, muss ich mir das reiflich und richtig überlegen.“

Zum Überlegen holt er sich Hilfe von Manfred Riedle, einem von fünf Bera-tern aus dem LKV Team AMS. Für Land-wirte wie Max Arnold bietet das LKV Bayern ein kompaktes Beratungspa-ket, entweder individuell abgestimmt auf den jeweiligen Betrieb oder zu-sammen mit Berufskollegen in einem LKV profi-Orientierungsseminar AMS.

Die einzelbetriebliche Beratung sucht sozusagen maßgeschneiderte Lösun-gen und beantwortet die Fragen, die sich für den jeweiligen Betrieb ganz individuell stellen: Passt der Roboter überhaupt ins Betriebsschema? Wie viele Kühe muss ich melken, damit mein Melksystem effektiv ausgelastet ist und sich auch wirtschaftlich rech-net? Wie kann ich den Melkroboter im Stall integrieren, wie muss ich mich und meine Kühe darauf vorbereiten? Was ändert sich im Tagesablauf bei der Umstellung und kann ich dann ohne Probleme meinen Bestand wei-ter ausbauen?

Milcherzeuger Max Arnold kennt diese Fragen. Das fängt schon an bei der Wahl der Technik. „Mittlerweile

Soll ich oder soll ich nicht? Seit zwei Jahren denkt Maximilian Arnold,

Milcherzeuger aus Inning am Am-mersee, nun schon darüber nach, ei-nen Melkroboter anzuschaffen. Für das automatische Melksystem spre-chen vor allem arbeitswirtschaftli-che Gründe. Er möchte seinen Vieh-bestand aufstocken. Derzeit stehen 38 Milchkühe im Stall - nicht genug, um ein ausreichendes Familienein-kommen zu erwirtschaften. Doch Max Arnold und seine Frau müssen die Arbeit alleine bewältigen. Unter solchen Bedingungen gehört dem Melkroboter die Zukunft. Außerdem ist Max Arnold begeistert von der Technik. „Die Herdenüberwachung läuft in meinen Augen über das AMS

Immer mehr Landwirte entscheiden sich in Bayern für ein automatisches Melksystem (AMS). Doch der Schritt muss gut überlegt sein, denn mit dem Einbau der Technik ist es keineswegs getan. Viele Fragen fangen dann erst an. AMS-Betriebe und solche, die es werden wollen, werden nicht allein gelassen. Das LKV Bayern bietet ein ausgefeiltes Be-ratungsangebot rund um den Umstieg auf den Melkroboter und darüber hinaus, von den ersten Überlegungen bis hin zum laufenden Betrieb.

Braucht Ihr Betrieb den Melkroboter?

AMS-Beratung vom LKV Bayern

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LKV-Journal2/14 15

gen schon bei der Planung berück-sichtigen. Wenn der Manfred sagt, „das habe ich jetzt schon dreimal gesehen und zweimal hat es nicht funktioniert, einmal ist es gut gelau-fen“, dann kann ich viel leichter eine Entscheidung treffen.“ Die AMS-Bera-ter haben große Erfahrung in der Pra-xis und können so neutrale Orientie-rungshilfen bieten. „Ich kann meine fachliche Meinung dazu einbringen“, sagt Berater Manfred Riedle. „Meine Empfehlungen basieren darauf, wel-che Lösung ich mir zu dem, was ich vorfinde, vorstellen kann. Umsetzen muss es der Landwirt dann natürlich selbst.“

G. Helm

che Schwachstellen auf. „Ich arbeite mit Max Arnold schon länger zusam-men und habe mich schon intensiv mit dem Betrieb befasst. Jetzt geht es vor allem um den Standort, was ist da, wo muss gebaut werden. “Die-se Informationen kann der Landwirt in die folgenden Gespräche mit dem Bauberater einbringen. Noch ist kei-ne Entscheidung gefallen. Doch Max Arnold ist froh darüber, dass er mit seinem LKV-Berater alles diskutieren kann: „Das ist der große Vorteil an der Beratung von außerhalb, dass der Be-rater einfach eine andere Sichtweise hat und andere Dinge sieht. Der sagt mir, das ist gut und jenes ist nicht so gut. Dann kann ich diese Empfehlun-

gibt es eine Vielzahl von technischen Lösungen. Um herauszufinden, wel-che Lösung für meine Bedürfnisse am besten passt, ist jede Hilfe von außen wertvoll.“ Für den Milcherzeuger aus Inning kommen noch ganz andere Entscheidungen dazu. Ursprünglich wollte Max Arnold einen neuen Stall auf die grüne Wiese bauen. Doch der Kapitalaufwand ist immens. Deshalb denkt er jetzt über eine Umbaulö-sung in der alten Hofstelle nach. Mit LKV-Berater Manfred Riedle diskutiert er, welche Funktionsbereiche wo lie-gen könnten, was abgerissen werden muss und wo ein Ausbau gute Dienste leisten kann. Beim Durchsprechen der Details zeigt Manfred Riedle mögli-

Orientierungsberatung AMS durch das LKV Bayern

"" Im LKV Team AMS stehen Ihnen derzei fünf Berater in ganz Bayern zur Ver-fügung."" Das LKV Team AMS bietet fachliche Neutralität und hat große Praxiserfah-rung"" Das Beratungspaket „Einzelbetriebliche Orientierungsberatung“ beinhaltet fünf Stunden Beratungsgespräch auf dem Betrieb vor Ort, inklusive Protokoll und Anfahrt und kostet 180 Euro Netto oder 256,95 Euro inkl. MWSt. "" Hilfe, speziell abgestimmt auf den AMS-Betrieb, bieten auch alle anderen LKV-Beratungsangebote, wie die Fütterungsberatung, Melkberatung, Anpaa-rungsberatung und Haltungsberatung"" Informationen erhalten Sie bei Ihrer LKV Verwaltungsstelle oder beim LOP

Das LKV-Berater-Team AMS (v.l.n.r.):Christiane Weil, Manfred Riedle, Friedrich Vondran, Otto Kirmaier, Veronika Wolf

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LKV Milcherzeugung

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14 Bäuerinnen und Bauern haben sich den heutigen Tag frei genommen und sind zu Otto Kirmaier vom LKV-Team AMS gekommen. Sie alle denken über die Anschaffung eines Melkroboters nach oder haben sich schon dafür entschieden. Jetzt wollen sie es ge-nau wissen: Wie funktioniert das mit dem Kuhverkehr? Wie vermeide ich Probleme bei der Umstellung? Wie ändert sich der Arbeitsablauf? Wie hoch sind die Unterhaltskosten und wie lange ist die Nutzungsdauer? Fragen über Fragen, die Otto Kirmai-er zunächst mit einem kleinen Fach-vortrag beantwortet.

Neben der Einzelbetrieblichen Beratung zum Umstieg auf den Melkroboter bietet das LKV überall in Bayern auch LKV Profi Orientierungsseminare AMS an. Eine gute Gelegen-heit, den Betrieb eines automatischen Melksystems in der Praxis kennen zu lernen und mit Berufskollegen zu diskutieren. Wir haben ein solches Seminar bei Töging in Oberbay-ern besucht.

Melkroboter zum Anfassen

AMS-Orientierungsseminar

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LKV-Journal2/14 17

Nach der Theorie geht’s dann in die Praxis auf den Betrieb von Richard Peter-meier. Er zeigt seinen Besuchern, wie er den Kuhverkehr geregelt und die einzelnen Selektionsbereiche, wie Abkalbebucht oder Klauenpflege-stand, zum Robo-

ter hin angeordnet hat. Der Kuhverkehr ist Dreh- und Angelpunkt bei der Planung. Denn der Betriebsleiter muss alles dafür tun, dass seine Tiere gerne zum Robo-ter kommen. Nur dann funktioniert das automatische Melk system.

Die Teilnehmer sind von dem hellen, luftigen Stall und seinem System begeistert. Eifrig wird mit dem Betriebs-leiter und dem Berater über Vor- und Nachteile diskutiert.

Zum Seminar, erklärt Berater Otto Kiermaier, kommen vor allem Landwirte, die einen neuen Stall bauen und sich die Arbeit erleichtern wollen. „Die Entscheidung für den Melkroboter fällt selten aus betriebswirtschaftlichen Gründen sondern meistens aus familiären und arbeits-wirtschaftlichen Überlegungen.“

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LKV Milcherzeugung

LKV-Journal 2/1418

„Die Familie muss mitziehen, den Roboter darf nicht nur der Betriebs-leiter wollen“, betont Berater Otto Kir-maier, „sonst wird man zum Sklaven der eigenen Technik und hat weniger

Nach dem ausführlichen Stall-rundgang und vielen Diskussionen später trifft sich die ganze Gruppe im Stallbüro, um letzte Fragen zu klären. Dann gibt es noch eine Teilnahmebe-stätigung und jeder fährt mit vielen neuen Ideen nach Hause. G. Helm

Betriebsleiter Richard Petermann erzählt, wie der Umzug in seinem Be-trieb gelaufen ist. Es wurden in dieser Zeit so viele Kühe wie möglich trocken gestellt. Trotzdem hat er die ersten drei Tage und Nächte fast nur im Stall verbracht.

Freiheit als zuvor. Mindestens zwei Personen müssen die Technik beherrschen und bei

Alarm aktiv werden können. Denn der Roboter ruft an – gnadenlos wenn es sein muss – auch nachts oder am Wochenende oder wenn man gerade unterwegs ist.“

Ob, wann und wo AMS-Orientierungsseminare in Ih-rer Region stattfinden, erfahren Sie von Ihrem LOP, auf Seite 4 in diesem Heft oder unter www.lkv.bayern.de

„Es gibt viele Veranstal-tungen von den verschie-denen Firmen, aber da werden natürlich immer nur die Vorteile darge-stellt. Dieses Seminar ist neutral, da steht keine Firma dahinter. Da hört man, wie es wirklich ist. Ich habe viel gelernt heu-te.“ F. Wegmann

„Die Entscheidung für den Roboter ist bei mir schon gefal-len, der wird kom-men. Ich habe jetzt speziell von diesem Betrieb viele Ideen mitgenommen, wie man das Ganze mit dem Kuhverkehr und dem Stall plus Robo-ter gestalten kann. Das hat auf alle Fälle was gebracht. Denn der Bauer hier – das sieht man dem Stall auch an – hat sich wirklich Gedanken gemacht, wie die Kühe gehen und alles arbeitswirtschaftlich zu orga-nisieren ist. Das ist ihm gut gelungen.“ J. Sax

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stellen, wie viel Futter überhaupt noch da ist. Das geht recht einfach mit einem kleinen Trick. Sie machen an der Silowand einen Strich mit Far-be – und zwar genau an der Stelle, an der der Anschnitt ist – und schreiben das Datum dazu. Dann füttern Sie vier Wochen lang aus dem Silo raus und machen wieder einen Strich am Anschnitt. Der Abstand zwischen den beiden Strichen verrät, wie viel Silo-meter Sie in vier Wochen verbrau-chen. Anhand der Länge des Restsilos können Sie nun leicht abschätzen, wie viele Wochen Ihr Grundfutter noch reicht.

Außerdem sollten Sie wissen, wie viel Kilogramm Ihre Kühe fressen. Für Betriebe mit einem Mischwagen ist das kein Problem, denn sie haben eine Waage. Alle anderen müssen

schätzen und da kann es schnell un-genau werden. Wenn Sie wissen, wie lange Ihr Futter reicht und wie viel Sie für Ihre Kühe bis zum September brauchen, können Sie Ihre Futterpla-nung anpassen. Je frühzeitiger so eine Bestandsaufnahme erfolgt, desto leichter tut sich der Landwirt mit der Lösung des Problems.

Eines gleich vorneweg: Abwarten ist keine Lösung, im Gegenteil,

es macht nur alles noch schlimmer und vor allem noch teurer. Also kei-ne Panik, es gibt Möglichkeiten, den Futterengpass zu überwinden. Doch zunächst sollten Sie erst einmal fest-

Das Jahr 2013 war ein schlechtes Jahr für die Futterwirtschaft. Die hohen Niederschlä-ge und die darauf folgende Sommertrockenheit ließen die Erträge auf den Wiesen und Maisfeldern zusammenbrechen. Vielen Landwirten geht deshalb jetzt das Futter aus. Was Sie tun können, um trotzdem über die Runden zu kommen, hat LKV-Fütterungsbe-rater Hermann Heindl zusammengefasst.

Wenn die Silos leer sind

Futterengpässe überwinden

Wenn das Futter ausgeht, gibt es im Grunde genommen drei Möglichkeiten für den Betrieb:

1. Den Zukauf von

Grundfuttermitteln, 2. die Verringerung

des Tierbestandes oder 3. die Umstellung

der Futterration

Hermann Heindl, LKV-Fütterungsberater

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nicht jede Kuh einen Fressplatz hat. Dann macht die Selektion immer Sinn, auch wenn genügend Futter da ist. Tiere mit schwacher Leistung, mit hoher Zellzahl, mit häufigen Proble-men oder solche, die besonders viel Futter brauchen, sollten weg.

Gehen sollten vor allem auch Tiere, die keine Milch mehr geben. In vielen Betrieben werden solche Kühe oft

Der Zukauf von Grundfutter ist um diese Jahreszeit gelaufen, denn das Futter ist überall knapp und Sie wer-den kaum noch irgendwo etwas Be-zahlbares ergattern.

Sinnvoll dagegen ist die Verrin-gerung des Tierbestandes. Alle „un-nützen“ Fresser müssen raus. Die Entscheidung fällt weniger schwer, wenn der Stall überbelegt ist, also

noch ein wenig aufgefüttert, bevor sie zum Schlachten kommen. Das lohnt sich nicht. Denn so eine Kuh kostet etwa drei Euro Futtergeld pro Tag. Dieses Geld kommt nie wieder rein, ein Verlustgeschäft.

Am effektivsten ist der Blick auf die Nachzucht. In vielen Ställen steht viel mehr weiblicher Nachwuchs als wirklich gebraucht wird. Das ist Luxus pur, denn das Jungvieh frisst etwa die Hälfte des Grundfutters und damit bares Geld. Immerhin verzehrt ein Stück Jungvieh mit 500 Kilogramm Gewicht einen ganzen Rundballen Silage im Monat.

Wenn ich von 120 Stück Vieh im Fe-bruar sechs Tiere weg gebe, gewinne ich bis Mai fünf Futtertage dazu, bis September sogar zwölf Tage. Wenn ich das ganze Jahr über fünf Prozent weniger Tiere halte, gewinne ich 18 Futtertage dazu.

Auch ein verkürztes Erstkalbealter schafft mehr Spielraum beim Futter-management. Wenn die Kalbinnen

Die Anpassung des Tier- bestands an die Futterreserven sind längerfristige Lösungen. Wer sofort reagieren muss, verändert die Ration im Trog.

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Mit zwei Markierungen an der Silowand, lässt sich leicht errechnen, wie viel Futter in vier Wochen gebraucht wird und wie lange das Silo noch reicht.

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Rapsextraktionsschrot und Weizen. Ein entscheidender Faktor sind

auch die Verluste. Achten Sie auf ei-nen ausreichenden Vorschub im Silo, vor allem in den Sommermonaten. m Sommer sollte er zwei Meter betragen, im Winter einen Meter. Wenn der Vor-schub zu gering ist, verdirbt das Silo. Liegen die Temperaturen zehn Grad über der Kerntemperatur von 15 bis 20 Grad, ist mit einem Trockenmassever-lust von zwei bis drei Prozent pro Tag zu rechnen. In einer Woche kommen so schnell Verluste von 20 Prozent zu-sammen.

Sind die Grundfuttervorräte knapp, müssen sie in diesem Jahr nach und nach wieder aufgebaut werden. Das heißt, Sie müssen sich am besten jetzt schon um preiswerte Zukaufs-futtermittel bemühen. Um die Vor-räte aufzufüllen, müssen Sie heuer mehr Futter ernten. Das gelingt zum Beispiel, in dem Sie Ackerfutter statt Getreide bauen. Aber auch Unter-saaten oder Ganzpflanzensilagen mit anschließender Zwischenfrucht, bringen Grünmasse in die Silos. Auch eine Grünlandsanierung kann helfen, höhere Erträge einzufahren.

Keine Lösung ist es, auf Leistung im Kuhstall zu verzichten. Denn über die Genetik und die Zucht sind Ihre Kühe für hohe Leistungen program-miert. Sie magern ab, bevor sie die Milchleistung reduzieren und stellen die Gesundheit hintenan.

drei Monate früher kälbern, gewinne ich rund 25 Futtertage im Jahr.

Wer die Grassilage durch Silomais ersetzt, der hat wenige Monate später möglicherweise das gleiche Problem. Außerdem besteht die Gefahr, dass der Stärkeanteil in der Ration zu hoch wird. Wer diese Lösung wählt, sollte unbedingt Melasseschnitzel zufüt-tern, so können Sie den durch den Si-lomais überhöhten Stärkeanteil in der Gesamtration wieder runter fahren.

Am effektivsten ist die Gabe von Stroh, zusammen mit einem höhe-ren Kraftfutteranteil. Doch da sollten Sie immer Ihren Fütterungsbera-ter einschalten, denn die Gefahr der Pansenübersäuerung ist bei höheren Kraftfuttergaben groß. In diesem Fall empfiehlt es sich, Pansen schonendes Kraftfutter einzusetzen, wie Körner-mais oder Melasseschnitzel. Wichtig ist auch die Ergänzung mit Vitaminen und Spurenelementen. Aus wirtschaft-licher Sicht ist diese Lösung gut, liegen die Kosten doch alles in allem kaum höher als beim Silomais.

Stroh fressen die Kühe ohne Pro-blem, wenn Sie es über den Futter-mischwagen verabreichen. Es sollte allerdings kurz gehäckselt werden, empfehlenswert sind fünf bis sieben Zentimeter. Wenn Sie nicht mit dem Futtermischwagen arbeiten, dann sollten Sie das Stroh zuerst verfüttern und dann erst die anderen Futterkom-ponenten, wie Silage und Kraftfutter, vorlegen.

Ohne Probleme können Sie die Sila-ge auch beim Jungvieh „strecken“. Statt 20 Kilo Grassilage kommen nur fünf Kilo in den Trog, dazu etwa fünf Kilo altes Heu oder Stroh, und je ein Kilo

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Auch da gibt es mehrere Möglichkeiten:

1. Der Ersatz von Grassilage durch Silomais,

2. der Einsatz von energie-armem Grundfutter, wie Stroh und altes Heu und

3. der Einsatz von mehr Kraftfutter

Wie funktioniert eine Sandwich-Silage?

Die Sandwich-Silage besteht aus zwei und mehr Schichten Gras und Mais oder Pressschnitzel in ein und demselben Silo. Ideal ist sie zum Bei-spiel beim ersten Schnitt, wenn im vorhandenen Silo noch Mais übrig ist. Dann wird der Mais gleichmäßig auf das ganze Silo verteilt und das Gras darüber siliert. Oder das Silo wird nur halb mit Gras gefüllt und sorgfältig abgedeckt. Zur Maisernte wird das Grassilo dann wieder ge-öffnet und mit Maissilo sozusagen abgedeckt.

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LKV Milcherzeugung

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gewelkt. So gibt es möglichst wenig Feld- und Konservierungsverluste. Anschließend wird das angewelkte Gras in das passende Silo eingelagert, dort gleichmäßig verteilt, mit ausrei-chend Walzgewicht verdichtet und sorgfältig abgedeckt. Die entstehen-de Gärgashaube zeigt den Erfolg der Arbeit und man freut sich bereits auf die gelungene Silage, die in frühes-tens sechs Wochen zur Verfütterung vorgesehen ist. Soweit die Theorie. Doch in der Praxis gibt es eine Reihe von Herausforderungen.

Der Bestand Für einen leistungsfähigen Grün-

landbestand müssen zunächst die natürlichen Voraussetzungen ge-währleistet sein. In Bayern sind die

fast immer gegeben. Das heißt, jetzt müssen diese Voraussetzungen ent-wickelt werden und erhalten bleiben. So muss das Dünge- und Erntema-nagement eine Einheit bilden und aufeinander abgestimmt sein. Ein unterversorgter Bestand wird durch intensive Nutzung nicht besser und umgekehrt drohen stark gedüngte Bestände bei zu geringer Nutzung zu entarten. Auch Über- oder Nachsaa-ten können nur nachhaltigen Erfolg erzielen, wenn die Saatgutmischung zu den klimatischen Bedingungen und zur Nutzung passt. Geeigne-te bayerische Qualitätssaatgutmi-schungen finden Sie unter www.lfl.bayern.de, Menüpunkte „Pflanzen-bau“, „Grünland, Feldfutter, Grassa-men“.

Grundsätzlich steht es in jedem Lehrbuch, wie der erste Schnitt

aussehen soll: Ein ausgeglichener Grünlandbestand mit einem Anteil von 70 bis 80 Prozent hochwertiger Futtergräser und einer gleichmä-ßigen Verteilung der verbleibenden Anteile auf Kräuter und Legumino-sen. Das bietet die Basis für ein hoch-wertiges Grobfutter (siehe Tabelle 1). Im Spätwinter oder zeitigen Frühjahr wird das Grünland durch Pflegemaß-nahmen wie Mäusebekämpfung oder Abschleppen fit für die Vegetati-onszeit gemacht. Der erste Aufwuchs wird, wenn der Boden tragfähig und der Zeitpunkt ideal ist, auf mindes-tens fünf Zentimeter Schnitthöhe gemäht. Das Material wird auf 30 bis 40 Prozent Trockenmasse-Gehalt an-

Eine hochwertige Silage vom ersten Schnitt – das ist zumindest theoretisch ganz einfach. Doch die Realität ist abwechslungsreich und daher das Silieren des ersten Schnitts jedes Jahr wieder eine Herausforderung. Häufig hilft nur, den richtigen Kompromiss einzuge-hen. Dr. Johannes Ostertag, Georg Rößl und Ludwig Hitzlsperger vom Institut für Tier-ernährung und Futterwirtschaft an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft in Grub, geben Tipps, was Sie beachten müssen.

In der Theorie ganz einfach

Der erste Schnitt

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LKVMilcherzeugung

Landesanstalt haben gezeigt, dass die Qualität des Proteins in Grassila-gen durch schnelles Anwelken positiv beeinflusst wird. Aus diesem Grund ist durchaus ein höherer Trocken-masse-Gehalte nahe an 40 Prozent anzustreben. Dem steht allerdings entgegen, dass sich das Erntegut mit hohen Trockenmasse-Gehalten schlechter verdichten lässt. Das aber wiederum birgt die steigende Gefahr von Nacherwärmung und Schimmel-bildung. Die Schlagkraft von Schwa-der und Häcksler ist häufig recht un-terschiedlich, außerdem muss auch die Verdunstungsrate im Tagesverlauf

Bei so nassen Silagen fällt außer-dem mehr Gärsaft an. Der gefährdet das Wasser und bedeutet gleichzeitig einen Verlust wertvoller Nährstoffe. Der Einsatz von deutlich günstigeren Milchsäurebakterienpräparaten ist bei Trockenmasse-Gehalten unter 25 Prozent grundsätzlich nicht zu emp-fehlen.

Die Ernte Sollen die Inhaltsstoffe optimal er-

halten werden, gilt es rasch anzuwel-ken und das Gras mit einem Trocken-masse-Gehalt von 30 bis 40 Prozent einzufahren. Untersuchungen an der

Der ideale SchnittzeitpunktDer ideale Schnittzeitpunkt ist in

der Regel der Zeitpunkt des Ähren- oder Rispenschiebens der Haupt-bestandsbildner und liegt abhängig von den klimatischen Gegebenheiten meist zwischen Ende April und Mitte Mai (siehe Abbildung 1, S. 24). Da die Wetterlage in diesem Zeitraum häu-fig instabil ist, wird immer wieder zu nasses und zuckerarmes Futter bei schlechten Bodenverhältnissen geerntet. Die Auswirkungen auf die Bodenstruktur sind teilweise noch in den Folgejahren zu erkennen. Die Silage bringt wegen des schlechten Gärverlaufs keineswegs die erhoff-te Qualität. Bei kühler und feuchter Witterung findet nur eine geringe ge-nerative Pflanzenentwicklung statt. Deshalb ist es in solchen Jahren rat-sam, etwas zu warten als auf Biegen und Brechen zu silieren. Auch so ge-nannte Aufbereiter sind bei feuchter Witterung und nicht abgetrockneten Beständen wenig hilfreich. Im Gegen-teil, die Gefahr der Futterverschmut-zung und der Fehlgärungen steigt. Der Zusatz chemischer Siliermittel der Wirkungsrichtung (WR) 1a DLG-kann zwar ein Umkippen und damit den Verderb nasser Silagen verhin-dern, verursacht aber nicht unerheb-liche Kosten von rund vier Euro pro Tonne und setzt eine entsprechende Mechanisierung voraus.

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Tab. 1: Rückblick auf die vergangenen Ernten; mittlerer Futterwert von Grassilage, 1. Schnitt (Angaben je kg TM), Einsendungen LKV-Labor Grub

1. Schnitt

Erntejahr 2011 2012 2013 Zielwerte*

Anzahl Proben 3255 3421 4121 Rohnährstoffe

Trockenmasse g 400 353 310 300-400Rohasche g 78 91 97 < 100Rohprotein g 157 169 160 < 170nutzb. Protein g 145 141 133 > 135RNB g 2,1 4,5 4,3 < 6Rohfaser g 221 240 249 ADFom g 236 272 288 230-270GB (200 mg TM) ml 50,6 47,1 43,0 > 46Zucker g 126 68 35 NEL MJ 6,69 6,32 5,90 > 6,4ME MJ 11,03 10,53 9,90 > 10,5

* Zielwerte (Praxishandbuch Futter- und Substratkonservierung, 2011)

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LKV-Journal 2/1424

deutlich, können Sie mit alternativen Silierverfahren wie mit Silageballen, -tunnels oder -schläuchen die Über-füllung des Fahrsilos vermeiden. Bei allen Siloalternativen müssen Sie auch die Vorgaben zum Gewässer-schutz beachten. Hinweise gibt der Informationsflyer „Silagesickersaft und Gewässerschutz“. Er ist auf der Homepage der Landesanstalt unter www.lfl.bayern.de abrufbar.

Abdeckung Siliergut sollte schnell abgedeckt

werden. Langes Nachwalzen ist eher nachteilig und ersetzt keinesfalls gute Walzarbeit während der Befüllung. Erst wenn der Sauerstoff unter der Folie durch die Restatmung der Pflan-zenzellen verbraucht wurde, setzt auch in den obersten Schichten die erwünschte Milchsäuregärung ein. Eine vergleichsweise neue Variante des Abdeckens wurde in Grub getes-tet. Dabei übernimmt ein spezielles Vlies die Schutzfunktion der dünnen Unterziehfolie vor mechanischen Schäden und UV-Strahlung Diese Variante erwies sich als interessante Alternative. Generell sollte während der gesamten Lagerung weder Luft noch Wasser ins Silo eindringen, weil sonst hohe Verluste und hygienische Risiken entstehen.

daher sinnvoll, frühzeitig den verfüg-baren Siloraum mit dem erwarteten Ertrag abzugleichen. Der Ertrag kann zum Beispiel durch Probeschnitte ab-geschätzt werden, Orientierungswer-te zum Raumgewicht von Grassilagen sind unter www.lfl.bayern.de, Menü-punkte „Tierernährung“, „Futterwirt-schaft und Futterkonservierung“ zu finden. Übersteigt der erwartete Er-trag die vorhandene Lagerkapazität

berücksichtigt werden. Deshalb soll-ten Sie das Vorgehen bei der Ernte gut überlegen und abstimmen, wenn Sie Problemen nach der Siloöffnung vor-beugen wollen. Auf manchen Betrie-ben hat es sich bewährt, die Flächen, die zuletzt abgerntet werden sollen, frühzeitig zu schwaden und so für eine „feucht-schwere“ Deckschicht im Silo zu sorgen. Der gezielte Einsatz von Siliermitteln der Wirkungsrich-tung (WR) 2 DLG zur Vermeidung von Nacherwärmung ist besonders dann empfehlenswert, wenn hohe Trocken-masse-Gehalte angestrebt werden. Wie bei den Siliermitteln zur Verbes-serung der Gärqualität gilt auch für Mittel zur Verbesserung der aeroben Stabilität, dass chemische Produkte in der Regel eine höhere Wirkungs-sicherheit aufweisen als biologische (siehe Abbildung 2). Allerdings sind diese teuerer.

Auch bei stark überfüllten Silos sind verlustreiche Nacherwärmungs-probleme in den oberen Bereichen häufig zu beobachten, da dort nicht mehr ausreichend verteilt und ver-dichtet werden kann. Der Zusatz ei-nes chemischen Siliermittels der WR 2 könnte positive Effekte zeigen, doch möglicherweise stehen die Mittel so kurzfristig nicht zur Verfügung. Es ist

Abb. 1: Der optimale Schnittzeitpunkt lag im vergangenen Jahr beispielsweise im All-gäu im Bereich um den 7. Mai. Aufgrund der feuchten Witterung war der Abfall des Energie- und Rohproteingehalts weniger rasant als in anderen Jahren.

Abb. 2: Je schlechter die Voraussetzungen für eine gelungene Silierung oder aerob stabile Silage, desto wichtiger ist der Einsatz chemischer Siliermittel.

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des Kalbes unterstützt. Die Gefahr, dass ungeronnene Milch im Dünndarm zu Problemen führt, sinkt deutlich.

Das Grundprinzip der Joghurt-Trän-ke basiert darauf, dass nicht die ge-samte Joghurtmilch verfüttert wird, sondern nach der Kälbertränke ein Rest übrig bleibt. Diesem Rest wird dann wieder Vollmilch beigegeben und bis zur nächsten Mahlzeit gela-gert. Während der Lagerung fermen-tiert die Milch, es entsteht wieder neuer Joghurt. Der wird dann bei der nächsten Mahlzeit wieder bis auf ei-nen Rest vertränkt.

Dieser Vorgang wiederholt sich nun wieder und wieder. Doch Vorsicht,

hemmstoffhaltige Milch ist nicht ge-eignet, weil der Hemmstoff nicht nur unerwünschte Keime, sondern auch die Joghurtkulturen ausschaltet. Wird die Milch von so genannten Eimerkü-hen, also von gesondert gemolkenen Kühen verwendet, müssen Sie auf eine besonders sorgfältige Milchge-winnung achten, denn Verschmut-zungen können zu Fehlgärungen führen.

Zum Start wird eine gewisse Menge an Joghurt hergestellt. Zum Ansetzen kann gewöhnlicher Naturjoghurt mit mindestens 3,5 Prozent Fett verwen-det werden. 500 Gramm reichen für fünf bis zehn Liter Milch. Der Joghurt

Hauptsache sauer, heißt die Alter-native zur Vollmilch im Kälber-

stall. Im Trend liegen derzeit neben der so genannten Warmsauertränke mit leicht angesäuerter lauwarmer Milch vor allem die Joghurttränke. Beide Systeme bestechen durch die schnelle Zubereitung und ihre posi-tive Wirkung auf die Darmflora der Kälber. Außerdem fällt bei beiden Al-ternativen die Milcherwärmung weg, die bei der Vollmilchtränke so exakt eingehalten werden muss.

Bei der Joghurt-Tränke wird ein Teil des Milchzuckers zu Milchsäure um-gewandelt. Dadurch wird die natürli-che Säuerung der Milch im Labmagen

Viele Betriebe setzen im Kälberstall nach wie vor auf Vollmilch. Doch die Tränke mit Voll-milch ist anspruchsvoll. Denn für eine erfolgreiche Kälberaufzucht müssen Temperatur und Hygiene absolut stimmen. Vor allem das Anwärmen hat es in sich. Nicht zuletzt deshalb und auch wegen des hohen Zeitaufwands suchen immer mehr Landwirte nach Alternativen. LKV-Fütterungsberater Thomas Folger stellt eine davon vor.

Joghurt statt Milch

Foto: Th. Folger

Kälberfütterung

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ber bekommen mindestens an den ersten drei Lebenstagen das Ko-lostrum oder die Biestmilch der Mutter. Dann kann langsam – in-nerhalb von zwei Tagen – auf die Jog- hurttränke umgestellt werden. Der Anteil an Joghurttränke wird mit jeder Mahlzeit erhöht.

Wird es richtig gemacht, sind die Landwirte von der schnellen Fütte-rung und der guten Verträglichkeit begeistert. Die Säuerung hemmt die Vermehrung von Keimen im gesam-ten Tränkegeschehen. Außerdem kann man die Kälber schon vor der Melkzeit mit Vollmilch füttern. Mit der Joghurttränke können Sie also Ihre Kälber erfolgreich und besonders effektive füttern.

bei etwas niedrigeren Temperaturen fermentieren.

Die so entstandene Joghurttränke wird kurz aufgerührt und dann ver-füttert bis ein Rest von etwa fünf bis 15 Prozent im Behälter bleibt. Aus dem setzen Sie dann die neue Tränke an.

Der Joghurt kann solange wieder vermehrt werden, solange das Ge-misch typisch nach Joghurt riecht und es keine Störungen bei der Fermenta-tion gibt. Ein oder zwei Becher Natur-joghurt sollten allerdings immer im Kühlschrank stehen, um im Bedarfs-fall schnell einen neuen Stamm an-setzen zu können.

Eine frühzeitige Gewöhnung an den säuerlichen Geschmack ist wichtig. Die neugeborenen Käl-

wird der Milch zugegeben und das Gemisch dann bei 20 bis 25 Grad rund 24 Stunden gelagert, bis ein schöner Joghurt entstanden ist. Für die Ver-mehrung der Joghurtkulturen brau-chen Sie etwa zehn bis 15 Prozent der gesamten Tränkemenge je Mahlzeit.

Ist nun dieser Grundstock gelegt, wird der selbst hergestellte Joghurt der benötigten Tränkemenge zuge-geben. Dabei sollten Sie „kuhwarme“ Milch verwenden, zum Beispiel aus der Milchpumpe während des Mel-kens. Diese Joghurt-Milch-Mischung wird nun bei zehn bis maximal 20 Grad bis zur nächsten Mahlzeit gela-gert. Ist die Lagertemperatur zu kalt, gibt es keine Fermentation. Ist sie zu warm, ist die Fermentation zu inten-siv, der Joghurt „kippt um“. Außerdem wird dann die Tränke ziemlich sauer. Möglicherweise mögen die Kälber sie nicht mehr und verweigern das Sau-fen. Wenn Ihnen das einmal passiert, mischen Sie einfach Vollmilch bei, dann wird Ihr Joghurt wieder ange-nommen. Dieses Umkippen kann vor allem im Sommer bei hohen Tempe-raturen passieren. Damit das nicht öfter auftritt, nehmen Sie etwas we-niger Joghurt-Rest zum Ansetzen, eine etwas kühlere Vollmilch beim Einmischen oder sie lassen das Ganze

Ein Fass zum Ansetzen und zur Lagerung der Joghurttränke lässt sich gut selbst her-stellen. Hier sieht man sofort, wie viel „Rest“ für die nächste Mahlzeit übrig bleiben muss.

Ein umgebauter Mülleimer bietet eine einfache und günstige Lösung.

Zum Ansetzen der Tränke reichen 500 Gramm Joghurt für fünf bis zehn Liter Milch.

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Mindestens sechs Mal im Jahr besucht Johann Wanner seine

Milcherzeuger. Bei vielen Betrieben meldet er sich vorher an. Bei Chris-tian Reiser kommt er grundsätzlich um acht Uhr morgens, denn der Be-triebsleiter möchte dabei sein, wenn sein LOP im Haus ist. „Die Stunde muss man sich Zeit nehmen, denn der Meinungsaustausch ist mir wich-tig. Der Johann sieht einfach alles mit einem „dritten Auge“ und deckt die eigene Betriebsblindheit auf. Außer-dem profitiere ich von seiner Erfah-rung, schließlich kommt der LOP viel rum.“

Johann Wanner packt seinen Lap-top aus und trägt alle Daten nach, die sich seit seinem letzten Besuch an-gesammelt haben: Zu- und Abgänge von Tieren, Besamungen, Abkalbun-gen. Er ist sozusagen die Schaltstel-

Johann Wanner ist einer von 330 Leistungsoberprüfern, kurz LOPs in Bayern. Er betreut derzeit rund 100 Betriebe mit 5.600 Milchkühen. Für seine Milchbauern aus dem Altland-kreis Illertissen ist er der erste Ansprechpartner. Wir haben ihn auf den Betrieb Reiser in Buch begleitet und ihm bei seiner Arbeit über die Schulter geschaut.

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le zum LKV und überträgt später die Daten zur Zentrale in München. Daneben fachsimmpeln die beiden über die neuesten Trends, gute Ver-marktungsmöglichkeiten und die Ergebnisse der letzten Zuchtwert-

schätzung. Schließlich ist der LOP für viele auch der erste Ansprechpartner in Zuchtfragen.

Dann schauen sie gemeinsam den Zwischenbericht durch. Die Daten jeder Kuh werden analysiert. Schnell

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LKV-Journal2/14 29

Neues aus dem LKV und wie sie das vielfältige Angebot nutzen können.

Hilfestellung gibt der LOP auch bei EDV-Fragen, zum Beispiel beim Ein-stieg in das RDV-4-M oder bei der Nutzung der App RDV-mobil. Johann Wanner hilft seinen Landwirten bei fast jedem Problem, denn der Com-puter und die Datenbanken sind sein Steckenpferd.

Der LOP ist sozusagen das „Mäd-chen für Alles“. Er betreut Ihren Be-trieb von der Ohrmarke bis zur Milch-flusskurve, weiß immer einen Rat und hilft mit seinem großen Erfahrungs-schatz.

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Problem wieder in Griff bekommen kann. Wenn größere Schwierigkei-ten auftreten empfiehlt Wanner die LKV-Beratungsangebote, wie den Füt-terungsberater oder den Melkberater.

Schließlich liefert Johann Wanner seinen Milchbauern auch die Ohr-marken und er kümmert sich um Futterproben. „Natürlich könnte ich das alles selber machen“, meint Chris-tian Reiser, aber man ist so verwöhnt, weil der LOP sozusagen eine Rund-umservice bietet, das entlastet mich enorm.“

Johann Wanner wirft grundsätzlich immer auch einen Blick in den Stall und in den Melkstand und schaut nach, ob alles passt.

Die wichtigs-te Aufgabe des LOP aber ist die Organisation der Milchleistungs-prüfung. Er muss dafür sorgen, dass das Probemel-ken reibungslos abläuft, muss die Proben einsam-meln und weiter-geben. Schließlich informiert er die Landwirte über

lassen sich so Schwachstellen erken-nen. Für Milchbauer Reiser ist der Zwischenbericht eine wahre Schatz-kiste an Informationen über seinen Tierbestand. „Die Daten sind für mich ganz wichtig, wenn der Zwischenbe-richt kommt, ist das immer gleich die erste Lektüre beim Mittagessen, für mich und für meine Frau.“ Der LOP ruft dann noch die Milchflusskurven auf, auch die verraten viel darüber, wo es gut läuft und wo nicht. Johann Wanner hat schon vorher die auf-fälligen Kühe markiert. Im Gespräch wird geklärt, was möglicherweise schief gelaufen ist und wie man das

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LKV-Journal 2/1430

Wissen, was drin steckt: Der FettgehaltElfmal jährlich erhalten Sie den Zwischenbericht mit den aktuellen Milchleistungser-gebnissen Ihrer Herde. Er enthält nicht nur Informationen über den Leistungsstand Ihrer Kühe, sondern deckt gezielt Schwachstellen auf Ihrem Betrieb auf. Entscheidend dabei ist allerdings zu wissen, worauf bei der Masse an Zahlen genauer zu achten ist. Unsere Fütterungsberater erklären, wie sie Ergebnisse richtig beurteilen und Probleme lösen können. Diesmal dreht sich alles um den Fettgehalt in der Milch und was er Ihnen über Ihre Herde verrät.

Fütterungscheck mit dem Zwischenbericht

Was ist was?

NDF = Neutra-Detergenz-Faser = Summe der GerüstsubstanzenADF = Säure-Detergenz-Faser = Summe der Gerüstsubstanzen NDF ohne

HemicelluloseADL = Säure-Detergenz-Lignin = in erster Linie Lignin = ADF ohne Cellulose

zur Kalbung kommen. Es bilden sich dabei Ketonkörper, die die Leber be-lasten und in der Folge zu einem wei-teren Appetitverlust führen.

Auch das Absinken des Milchfettge-haltes auf Werte unter 3,6 Prozent ist auf Fehler in der Fütterung zurück-zuführen. Hauptursache dafür ist der Rohfasermangel in der Futterration durch eine zu hohe Kraftfuttermenge. Zusätzlich können niedrige Werte als

Der Fettgehalt in der Milch gibt – abhängig vom Laktations-

stadium – Auskunft über die Ver-sorgungssituation einer Kuh. Einen entscheidenden Einfluss auf den Milchfettgehalt hat aus Sicht der Fütterung vor allem die Energie und die Struktur im Futter. Denn verant-wortlich für die Bildung von Milch-fett ist die im Pansen entstehende Essigsäure. Diese Essigsäure wird bei ausreichender Energie- und Pro-teinversorgung aus pflanzlichen Ge-rüststoffen gebildet. Daher sind für den Milchfettgehalt das Angebot an strukturiertem Grundfutter, das Ver-hältnis von Grund- und Kraftfutter und die Höhe der Gesamtfutterauf-nahme ausschlaggebend.

Neben der Futtergrundlage beein-flusst auch die Körperfettmobilisa-tion den Milchfettgehalt, besonders zu Laktationsbeginn. Der Milchfett-gehalt erhöht sich auf Werte über 4,5 Prozent durch eine unzureichende Futteraufnahme oder durch man-gelnde Energiedichte im Futter nach der Kalbung. Grund dafür ist die Mo-bilisation von Körperfett aufgrund von Energiemangel. Dieses Problem tritt vor allem bei Kühen auf, die stark verfettet aus der Trockenstehperiode

Indikator für das Auftreten von sub-klinischen Pansenazidosen gewer-tet werden. Die Folgen einer solchen Pansenübersäuerung reichen von ei-ner niedrigeren Futteraufnahme und einem dadurch bedingten Rückgang der Milchleistung bis hin zu starken Verdauungsstörungen, Festliegen und Todesfällen. Außerdem führen Pan-senazidosen zu einer erhöhten Infek-tionsgefahr im Euter. E. Vogl

Wie lässt sich ein zu niedriger und ein zu hoher Milchfettgehalt in den Griff kriegen?

Milchfett % Verbesserung durch Milchfett % Verbesserung durch< 3,6 - steigende < 4,5 - Verhaltene Fütterung Grundfutterqualität von Altmelkern und - steigende Trockenstehern Grundfutteraufnahme - Vorbereitungs- - geringere Kraftfuttermenge fütterung - Grundfutter nicht - Zu Laktationsbeginn „vermusen“ bestes Grundfutter - Heu/ Stroh einsetzen - Leistungsgerechte - Maximalen Stärke/ Kraftfuttergabe Zuckergehalt von 25 %

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Nachgehakt:

Der LKV-Fütterungsberater spricht über seine Erfahrungen aus der Praxis

LKV Journal: Der Milchfettgehalt gibt Auskunft über die Versorgungs-situation einer Kuh. Welche Faktoren beeinflussen den Fettgehalt vor allem?

Schemm: Den größten Einfluss hat die Rohfaserversorgung und da-bei vor allem die Gerüstsubstanzen mit und ohne Hemicellulose, NDF und ADF, und die Struktur der Ration. Dies kann aber durch eine ausgegli-chene Ration gut eingestellt werden. Wichtig ist dabei auch die Futterauf-nahme. Sie wird durch viele Faktoren beeinflusst, zum Beispiel durch die Grundfutterqualität, die Temperatur im Stall und die Stallluft, ob das Fut-ter rechtzeitig nachgeschoben wird und der Trog sauber ist.

Der Fettgehalt kann durch zu hohe Stärke- und Zuckergehalte der Ration negativ beeinflusst werden. Der Ein-satz von fetthaltigen Futtermitteln wie Rapskuchen oder Treber kann zu einer Absenkung führen.

LKV Journal: Wie beeinflusst die Grundfutterqualität den Fettge-halt?

Schemm: Nur über das Grund-futter wird Strukturfutter mit dem entsprechenden Faseranteilen auf-genommen. Der Pansen kann nur mit einer ausreichenden struktur-wirksamen Rohfaser seine optimale Leistung erbringen. Das Grundfut-ter sollte daher eine gute Qualität

aufweisen, um eine möglichst hohe Grundfutteraufnahme zu erzielen. Es gibt hier viele Faktoren die die Grund-futteraufnahme beeinflussen: Der Schnittzeitpunkt, der Trockenmas-segehalt, die Häcksellänge, die Ver-dichtung im Fahrsilo, der Vorschub, Nacherwärmungen, die Mischquali-tät im Mischwagen und das Futter-tischmanagement. Denn nur bei ei-ner guten Grundfutteraufnahme ist auch eine hohe Grundfutterleistung zu erzielen. Dies senkt nicht nur den Bedarf an Kraftfutter, sondern fördert auch die Gesundheit der Tiere.

LKV Journal: Kann ich diese not-wendige gute Struktur nur über

Reiner Schemm ist im Raum Neustadt/Aisch als Fütterungsberater unterwegs. Er betreut derzeit rund 130 Betriebe und ist über die Verwaltungsstelle Ansbach zu erreichen.

Reiner Schemm, Fütterungsberater

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strukturreiche Futtermittel liefern, wie Heu, Stroh oder Luzerne?

Schemm: Nein, auch bei den Gras-silagen kann durch ein gutes Anwel-ken und nicht zu kurzes Häckseln eine gute Strukturwirkung erzielt werden.

LKV Journal: Welche Rolle spielt das Laktationsstadium für den Fettgehalt, gibt es Unterschiede zwischen Kühen, die am Laktati-onsanfang oder am Laktationsende stehen?

Schemm: Ja, bei den Frischmelkern ist bedingt durch die höhere Milchleis-tung und einen hohen Konzentratan-teil in der Ration der Fettgehalt nied-riger, da der Faseranteil der Ration geringer und die Energieversorgung knapp ist. Bei den altmelkenden Kü-hen ist es genau umgekehrt. Die Ener-gieversorgung ist gut, oder öfter auch zu hoch und die Struktur der Ration ausreichend bis hoch, was zu höheren Fettwerten führt.

LKV Journal: Und in der Trocken-stehphase?

Schemm: Auch in der Trocken-stehzeit ist eine angepasste Rations-gestaltung wichtig. In den ersten vier bis sechs Wochen sollte die Energie-dichte der Ration nicht zu hoch sein, um ein Verfetten zu vermeiden. Erst zwei bis drei Wochen vor der Kal-bung sollten Sie die Energiedichte erhöhen. Die Transit-Ration sollte möglichst die gleichen Futterkom-ponenten wie die spätere Laktierer-mischung enthalten, um einen pro-blemlosen Übergang in die Laktation zu erreichen.

LKV Journal: Gibt es Betriebstypen, die für niedrige Fettwerte beson-ders anfällig sind?

Schemm: Dies kann leider bei fast allen Betriebstypen passieren.

Auf jeden Fall sollte in Betrieben mit einem hohen Anteil an Silomais auf eine ausreichende Struktur-versorgung geachtet werden. Auch in Betrieben, in denen viel eigenes Getreide eingesetzt wird, kann der Fettgehalt durch einen zu hohen An-

teil an Stärke in der Ration negativ beeinflusst werden. Es passiert auch immer wieder, dass Transponder nicht regelmäßig kalibriert werden und dadurch zu viel Kraftfutter zu-geteilt wird. Auch bei TMR-Betrieben kann durch einen zu hohen Kraftfut-teranteil der Fettgehalt absinken. Bei Einsatz eines Futtermischwagens ist auch immer auf eine gute Mischqua-lität zu achten, damit ein Sortieren des Futters ausgeschlossen ist

Im Anbindestall sollte der Landwirt aufpassen, dass die Kraftfuttergaben nicht in zu großen Portionen gege-ben werden, mehr als zweieinhalb bis drei Kilogramm sollten es nicht auf einmal sein.

LKV Journal: Wie muss ich das

Leistungsfutter bei zu niedrigen

Fettgehalten einsetzen?Schemm: Wenn der Fettgehalt

niedrig ist, sollte der Kraftfutterauf-wand überprüft werden. Eine gute Hilfe ist hier „Kontrolletti“ ein Pro-gramm das den Kraftfutteraufwand je Liter Milch ermittelt. Liegt dieser zu hoch, muss er entsprechend der Leistung reduziert werden. Ursache kann auch eine geringe Grundfutter-aufnahme sein. Hier gelten dann die bereits zuvor genannten Möglich-keiten der Kontrolle und der Verbes-serung. Wenn Kraftfuttermenge und Grundfutteraufnahme ok sind, kann es auch von Vorteil sein, die Kraftfut-termischung umzustellen, das heißt mit weniger pansenverfügbarer Stär-ke zu arbeiten. Dies kann durch Kör-nermais oder Zuckerrübenschnitzel geschehen.

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deshalb von einer latenten Infektion. Wird die Abwehrkraft des Immunsys-tems eines solchen latent infizierten Tieres zum Beispiel durch Stress ge-schwächt, gelangt das Virus wieder an die Schleimhautoberfläche. Es wird also reaktiviert und ist wieder ansteckend. Latent-infizierte Tiere sind quasi tickende Zeitbomben. Als infiziert gilt ein Tier, wenn ein Rind Antikörper gegen BHV1 gebildet hat. Das geschieht etwa innerhalb von acht bis 14 Tagen nach der Anste-ckung.

IBR ist eine anzeigepflichtige Tier-seuche. Seit 1996 wird sie staatlich bekämpft. Bayern ist nach Artikel 10 der EU-Verordnung 64/432 BHV1-frei und gehört als erstes Bundesland zu den so genannten „Artikel 10-Regio-nen“. Um diesen Status zu erhalten, müssen Rinder, die in die „Artikel 10-Region“ Bayern eingeführt wer-den, grundsätzlich 30 Tage lang in Quarantäne gehalten werden. Inner-halb dieser Quarantäne werden sie auf BHV1 untersucht. Für Rinder, die ausschließlich zur Mast eingeführt und dann geschlachtet werden, gel-ten erleichterte Regeln.

Innerhalb der BHV1-freien Regi-onen liegt das Hauptaugenmerk auf der frühzeitigen Diagnose der Infektion. Im Donauries wurde der BHV1-Ausbruch so schnell aufge-deckt, weil der Hoftierarzt bei einer Atemwegserkrankung Nasentupfer

auch auf BHV1 untersuchen ließ. Da-durch wurde verhindert, dass sich die Infektion ausgebreitet hat.

Darüberhinaus werden im Zeit-raum eines halben Jahres alle milchliefernden Rinderbestände auf Antikörper kontrolliert. Dies erfolgt über die Untersuchung von Bestands-milchproben. Denn die EU-Verord-nung fordert, dass eine freie Region diesen BHV1-freien Status regelmäßig dokumentieren muss.

Auch der Landwirt selbst ist in der Pflicht. Personen und Tierverkehr sind das größte Risiko für die Neu-einschleppung von Infektionskrank-heiten. Deshalb ist die gute Betriebs-hygiene das A und O. Die wichtigsten Elemente für mehr Biosicherheit sind separate Kranken-, Abkalbe- und Quarantäneställe, Wasch- und Des-infektionsmöglichkeiten und separa-te Kleidung für betriebsfremde Perso-nen.

Dr. J. Böttcher, Dr. N. Meier, Dr. T. Halsema

Das Bovine Herpesvirus 1 (BHV1) verursacht die infektiöse bovine

Rhinotracheitis, die IBR-Krankheit, eine Entzündung der Nasen- und Luftröhrenschleimhaut .

Bei der IBR wird das Virus mit der Atemluft ausgeschieden, das heißt, die Infektion breitet sich schnell in-nerhalb einer Tiergruppe oder eines Bestands aus. Das Virus hat — wie viele Viren — eine besondere Stra-tegie entwickelt, um seinen Fortbe-stand zu sichern. Es zieht sich in das Zentrale Nervensystem zurück und versteckt sich sozusagen im Gehirn. So ist es über Jahre vor den Angriffen des Immunsystems sicher. Während dieser „Versteck“-Zeit kann es keine andere Tiere anstecken, man spricht

BHV1 und seine Folgen

Für Aufregung sorgte eine Meldung aus dem Donauries. Dort wurde ein BHV1 infiziertes Tier festgestellt. BHV1 löst die so genannte IBR-Krankheit aus. Die Infektion wurde dort zum Glück rechtzeitig erkannt und blieb ein Einzelfall. Bayern gilt als BHV1-freie Region. Damit das so bleibt, müssen Tierärzte und Landwirte genau hinschauen. Hans Jens Bött-cher vom Tiergesundheitsdienst Bayern erklärt, warum.

Frühzeitig erkennen heißt, Schäden verhindern

Der „Leitfaden Biosicherheit Rind“ aus Niedersachsen bietet Hilfe für mehr Betriebshygeine im Stall. Zu finden auf der Startseite der Tierärztekammer Niedersach-sen, www.tkns.de, Titel: „Leitfaden Biosicherheit Rind“

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LKV Milcherzeugung

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teikarte“ lässt sich die Entwicklung jeder Kuh ablesen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, Eingaben für das Ein-zeltier abzuspeichern. So können zum Beispiel der Trockenstelltermin, der Brunstzeitpunkt oder auch gesund-heitliche Beobachtungen wie Käl-berdurchfall, Klauenpflege oder die Ergebnisse des Schalmtests schnell und übersichtlich eingegeben und später wieder genutzt werden. Die Landwirte haben sämtliche Daten ihrer Herde sozusagen immer in der Hosentasche dabei.

Eigenbestandsbesamungen noch im Stall melden

Auch Eigenbestandsbesamer kön-nen die App zur Eingabe Ihrer Besa-mungen nutzen. In wenigen Schritten wird die Besamung für jedes Tier noch

im Stall abgespeichert. Das zusätzli-che Einsteigen ins RDV-4-M für die einzelnen Eingaben entfällt.

Mit Managementlisten die Herde im Blick

Zudem erleichtern Management-listen die täglichen Arbeiten. Listen zur Besamung, zur Trächtigkeitskon-trolle oder zur Brunst zeigen tagesak-tuell an, welche Tiere Sie besonders beachten sollten.

In der Liste „auffällige Tiere“ wer-den außerdem die Kühe ausgegeben, die beim letzten Probemelken auf-fällig waren, weil bei ihnen die Zell-zahl, der Fett-Eiweiß-Quotient oder die Leistungssteigerung bestimmte Grenzwerte überschritten haben.

Einfach und kostenlos

Die RDV-Mobil[BY]-App stellt das LKV Bayern seinen Mitgliedern kos-tenlos zur Verfügung. Damit bietet das LKV Bayern seinen Landwirten die Möglichkeit, aus den Daten ihrer Herde das Beste herauszuholen. E. Vogl

Welche Kuh rindert wann? Wel-ches Tier wurde wann belegt

und mit welchem Stier? Wie fiel das Ergebnis der Trächtigkeitsuntersu-chung aus? Trockenstelltermine, Kal-bungen oder auch die aktuellen Pro-bemelk-Ergebnisse, alle diese Daten sind für den Landwirt jeden Tag von Neuem von Bedeutung.

Mit wachsenden Betriebsgrößen werden die tierbezogenen Informa-tionen immer umfangreicher und für den einzelnen Landwirt immer schwieriger zu handhaben.

Eine schnelle und übersichtli-che Lösung bietet da die RDV-Mobil [BY]-App. Über das Rinderdatenver-bund-System (RDV-System) stehen, ähnlich wie im RDV-4-M, alle betriebs-individuellen Daten zur Verfügung und können für ein erfolgreiches Her-denmanagement genutzt werden.

Beobachtungen selbst eingeben

Mit der RDV-Mobil-App kann der Landwirt jedes Tier aus dem Bestand separat aufrufen. Auf einer Art „Kar-

LKV-App – jetzt auch fürs iPhone!Jetzt kann die LKV-App RDV-Mobil[BY]-Herdenmanagement auch auf dem iPhone (iOS) genutzt werden. Im App Store können Sie sich die LKV- App kostenlos auf Ihr iPhone herunterladen.

Wie Sie die App herunterladen können, sehen Sie in einem kleinen Film auf unserer Homepage unter

www.lkv.bayern.de.

Hans Mayerhofer, Milcherzeu-ger aus Vogtareuth im Landkreis Rosenheim, ist von der App begeis-tert. „Ich bin jetzt keiner, der den ganzen Tag mit dem Handy herum macht, aber für wichtige Sachen nutze ich es immer intensiver.“ Und zu den wichtigen Sachen ge-hört zum Beispiel die LKV-App.

„Wir haben keinen Computer im Stall, da war es bisher so, dass alles erst im Büro aufgeschrieben

werden konnte. Dort musste man dann ewig blättern, bis man die rich-tige Kuh gefunden hat. Jetzt gehe ich einfach am Futtertisch zu meiner Kuh hin und schaue ihre Ohrmarke an und dann habe ich alle Daten dieser Kuh da.“

Auch bei der Besamung kann er jetzt gleich vor Ort im Stall die Besamungs-daten eingeben und fertig.

„Das ist perfekt. Wir haben ein gutes Netz, das ist natürlich wichtig. Aber das

Gute an der App ist, dass man das Te-lefon immer dabei hat und dass die App einfach a u f g e b a u t ist, so dass sie wirklich jeder bedie-nen kann.“

Hans Mayerhofer hat es ausprobiert

Hans Mayerhofer

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LKVFleischerzeugung

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LKV Journal: Die Leistung der Be-triebe ist aber kontinuierlich gestie-gen. Konnten höhere Ferkelzahlen den Abwärtstrend nicht aufhalten?

Weiß: Das ist nicht gelungen, denn dann kam noch ein wirtschaftlicher Faktor hinzu. 2007/08 rutschten die Ferkelpreise in den Keller. Die Erzeu-ger mussten einen wirtschaftlichen Erdrutsch verkraften. Diese Talsohle dauerte bis 2011. Das hat vielen so-zusagen das Genick gebrochen. Es wurde kaum mehr investiert. Zum gleichen Zeitpunkt aber wurden die Haltungsbedingungen geändert – die Übergangsfrist dauerte bis zum 31.12.2012. Die Kastenhaltung wurde verboten und die Gruppenhaltung im Wartestall eingeführt.

Das heißt, wer da mithalten wollte, musste investieren. Das haben vie-le Betriebe zum Anlass genommen, ganz aus der Ferkelproduktion aus-zusteigen.

LKV Journal: Aber wer nicht konti-nuierlich Wachstumsschritte einge-leitet hat, der kann jetzt nicht alles auf einmal nachholen, oder?

Weiß: Das gelingt nur schwer, denn in der Ferkelerzeugung ist Wachstum immer aufwändig. Man muss den gesamten Bereich anpas-sen, den Abferkelstall, den Wartestall, den Jungsauenbereich, die Ferkelauf-zucht. Außerdem ist die Ferkelerzeu-gung arbeitsintensiv. Wer größere Wachstumsschritte machen will, muss mit Fremdarbeitskräften arbei-ten. Auch das ist ein wichtiger Faktor,

warum die Ferkelerzeugung in Bay-ern so abgenommen hat.

LKV Journal: Heißt das, man kann in Bayern kein Geld mit der Ferkeler-zeugung verdienen?

Weiß: Man kann auch in Bayern mit Ferkeln Geld verdienen. Denn zwischen den Betrieben gibt es enor-me Leistungs- und Kostenunterschie-de. Kleine Bestände, niedrige Leistung und schlechtes Management sind Faktoren mit hohem wirtschaftlichen Risiko. Betriebe mit großen Bestän-den haben Marktvorteile und bekom-men deshalb auch oft einen besseren Preis. Betriebe mit gutem Manage-ment haben höhere Leistungen. Zwei Ferkel mehr pro Sau, – also 24 Ferkel statt 22 – machen drei Euro weniger Produktionskosten aus. Bekommt der Landwirt dann noch zwei Euro Groß-gruppenzuschlag, ist das viel Geld.

LKV Journal: Und welche Entwick-lung erwarten Sie für die Zukunft?

Weiß: Was wir hier in Bayern an Sauen verloren haben, können wir nicht wieder aufbauen. Die Lage aber hat sich doch stabilisiert. Wir haben noch viel Spielraum bei der Leistung. In Bayern liegt der Durchschnitt der-zeit bei 22 Ferkel pro Sau, in anderen Bundesländern bei 26 und 27 Ferkeln. Mit der Steigerung der Leistung kön-nen wir einen möglichen weiteren Rückgang der Ferkelerzeugerbetrie-be auffangen, einmal verlorenes Ter-rain aber nur schwer zurück gewin-nen.

Interview: G. Helm

LKV Journal: Die Ferkelerzeugung in Bayern geht seit etwa 2007 dra-matisch zurück. Was ist da pas-siert?

Weiß: Die Betriebsstruktur der Ferkelerzeuger ist in Bayern eher un-günstig. Das hat historische Gründe. Die spezialisierte Ferkelerzeugung entstand bei uns in den 70er Jahren. Sie war typisch für Nebenerwerbsbe-triebe, die aus der Milchkuhhaltung ausgestiegen sind. Die Betriebe er-zielten aus der Zuchtsauenhaltung einen relativ hohen Gewinn pro Flä-cheneinheit. Doch sie stießen schnell an ihre Wachstumsgrenzen. Heute haben sie mit 50 bis 80 Zuchtsau-en im überregionalen Wettbewerb schlechte Karten. Denn die Mäster haben sich weiterentwickelt. Ihre Ansprüche sind gestiegen, sie brau-chen große einheitliche Partien. Die aber können die kleineren Betriebe nicht liefern. Die Mäster hierzulan-de bedienen sich deshalb anderswo, in den neuen Bundesländern, in Ba-den-Württemberg und vereinzelt in Holland und Dänemark.

Interview mit Josef Weiß

Wohin geht die Ferkelerzeugung in Bayern?In Bayern werden 6,5 Millionen Mastschweine erzeugt. Doch 20 Prozent aller Schweine in bayerischen Mastställen kommen nicht aus dem Freistaat, sondern werden zugekauft aus Baden-Württemberg, den neuen Bundesländern und vereinzelt auch aus Holland und Dänemark. Wir fragten Josef Weiß vom Institut für Betriebswirtschaft und Agrarstruktur der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft, warum das so ist.

Josef Weiß

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mit seiner Ferkelproduktion auszu-siedeln, denn der Standort im Dorf war nicht entwicklungsfähig. Auf die grüne Wiese hat er eine Anlage für 320 Zuchtsauen gebaut. 2011 wurde noch einmal aufgestockt. Heute ste-hen 450 Sauen im Stall. Denn für den Vollblut-Unternehmer ist es wichtig, eine gewisse Größe zu haben, damit sich die Investitionen auch rechnen. Die Gruppenhaltung war für ihn üb-rigens nie ein Problem, im Gegenteil, ihm ist es wichtig, dass sich seine Sauen rundum sauwohl fühlen. Da-mit es in den Gruppen keine Proble-me gibt, ist ein ausgefeiltes Manage-ment notwendig. Deshalb kommen junge Sauen bei ihm erst nach dem ersten Abferkeln in den allgemeinen Wartestall. Außerdem setzt Manfred Freudenstein auf große Gruppen, weil dann den Sauen einfach viel mehr Platz zur Verfügung steht, da

Herzen Niederbayerns. Das Besonde-re an Karpfham: Das Volksfest ist ein Muss für alle Landwirte der Region und weit darüber hinaus. Denn mitt-lerweile findet neben dem Bierzelt-betrieb eine bedeutende landwirt-schaftliche Fachausstellung statt. Alles, was Rang und Namen hat, ist in Karpfham vor Ort. Berühmt sind auch die agrarpolitischen Veranstaltun-gen. Die Fäden für das gigantische Event laufen bei Manfred Freuden-stein zusammen. Er ist der Ansprech-partner für die Unternehmen, die ei-nen Stand am Karpfhamer Volksfest buchen wollen, und ist zuständig für die Organisation vor Ort. Rund 1.000 Arbeitsstunden investiert er in die „Preis-Wies“ wie das Karpfhamer Volksfest in Karpfham genannt wird. Trotzdem bleibt die Tierhaltung nicht links liegen. Im Gegenteil. 2005 ent-schied sich Manfred Freudenstein,

Von 30 auf 450 – es geht doch!Es gibt sie noch, die Landwirte, die ganz auf Ferkelerzeugung setzen. Einer von ihnen ist Manfred Freudenstein, Zuchtsauenhalter aus Karpfham in Niederbayern. Wir haben ihn auf seinem Betrieb besucht.

Angefangen hat alles ganz klas-sisch. Auf dem Betrieb der Fa-

milie Freudenstein standen 30 Zuchtsauen im Stall. Es war ein Bau-ernhof wie viele in der Region mit kombinierter Viehhaltung, mitten im Dorf. Manfred Freudenstein hat den Hof 1996 übernommen und weil sein Herz schon immer für die Schweine schlug, hat er nach der Übernahme auf 80 Sauen aufgestockt. Doch mehr war in der beengten Lage im Dorf nicht möglich. Manfred Freuden-stein – auch das ist typisch für bay-erische Zuchtsauenhalter – bewirt-schaftet seinen Betrieb sozusagen im Nebenerwerb. Denn er organisiert seit vielen Jahren das Karpfhamer Volksfest. Der kleine Ort im Land-kreis Passau richtet jedes Jahr Ende August eines der größten Volksfes-te aus. 400.000 Besucher strömen mittlerweile auf die Festwiese im

Ferkelerzeugung in Bayern

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des Karpfhamer Volksfestes und die Ferkelerzeugung gut unter einen Hut bringen. Herdenmanagement und Tierkontrolle sind Chefsache. Alles andere erledigen die zuverlässigen Mitarbeiter.

Für die Zukunft ist es dem Unter-nehmer aus Karpfham nicht bang. Der Aussiedelungsbetrieb wurde so angelegt, dass Wachstum kein Prob-lem ist. Die Bedingungen sind güns-tig, als Ferkelerzeuger unter vielen Mastbetrieben kann er mit der Kon-kurrenz aus Ostdeutschland, Holland oder Dänemark gut mithalten. Denn bei seinen Ferkeln fallen keine teuren Transportkosten an. Er hat Standort-vorteile. Auch die Gülle ist kein Pro- blem, denn in unmittelbarer Nähe gibt es nur wenig größere Tierhalter, seine Gülle ist bei den Nachbarn ge-fragt.

Es war kein Zufall, dass Manfred Freudenstein gerade in die Zuchtsau-enhaltung eingestiegen ist. Für ihn stand das nie außer Frage, denn die Ferkelproduktion verlangt viel Fin-gerspitzengefühl und ist jeden Tag eine neue Herausforderung. Genau das hat sich der Unternehmer in sei-nem Beruf gewünscht. G. Helm

können auch rangniedrige Tiere gut ausweichen.

Er arbeitet im Fünf-Wochen-Rhyth-mus, alle fünf Wochen ferkeln rund 100 Sauen ab. Die Ferkel werden mit acht Kilogramm an einen Auf-zuchtbetrieb verkauft. Daneben bewirtschaftet er selbst noch einen Aufzuchtstall mit 300 Plätzen. Die Hälfte seiner Sauen sind Deutsche Landrasse, die andere Hälfte däni-sche Genetik. Sie bringen im Schnitt drei Ferkel mehr. Bei der Leistung ist durchaus noch Luft, meint der Ferkelerzeuger, derzeit liegt die Auf-zuchtleistung bei 24 Ferkeln je Sau. Neben der Zuchtsauenhaltung gibt es auch noch einen Schweinemast-stall mit 150 Plätzen. Das Futter wird weitgehend selbst erzeugt. Die Freu-densteins bewirtschaften 42 Hektar Ackerland, gebaut wird Körnermais und Getreide. Rund 500 Tonnen Fut-ter werden zugekauft.

Selbstverständlich kann Manfred Freudenstein das alles nicht mehr selbst bewirtschaften. Viele Jahre hat er ausgebildet, doch seit 2010 sind zwei feste Mitarbeiter auf dem Hof. Das ist optimal, meint der Landwirt, denn jetzt kann er die Organisation

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LKV Fleischerzeugung

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mischung soll vor allem mit wenig Eiweiß gefahren werden. Das belas-tet den Stoffwechsel nicht so stark.“ Nach ein paar Tagen wird das Futter verschnitten und die Ferkel langsam an das Leistungsfutter gewöhnt. Am bekömmlichsten ist in der An-fangsphase ein hoher Gerstenanteil, Gerste belastet wenig. Schließlich kommen die Ferkel aus dem Auf-zuchtstall, wo mit hochwertigstem Eiweiß gefüttert wurde. Wird dann sofort auf Leistungsfutter umgestellt, bleiben sie im Wachstum erst einmal stecken. Das gilt vor allem, wenn mit

Rapsschrot gefüttert wird, denn das Rapseiweiß ist schlechter verfügbar und belastet den Stoffwechsel stär-ker.

Rupert Roßmadl arbeitet mit einer Mehrphasenfütterung. Er verstellt die Ration nicht nur dreimal, sondern meistens auch noch zwischendurch, je nachdem, was seine Schwei-ne brauchen. „Eine Woche vor der nächsten Phase nehme ich meistens schon die eine Komponente etwas zurück, dafür eine andere dazu, so er-reiche ich einen optimalen Übergang von Phase zu Phase.“

Drei bis viermal im Jahr kommt Johannes Huber auf den Betrieb

von Rupert Roßmadl in Ruhstorf und das seit rund acht Jahren. „Mein Ringberater hat doch mehr Erfah-rung, er sieht viele Betriebe und viele verschiedene Systeme. Ich hatte ein Problem mit den Zunahmen und seit ich mit ihm zusammenarbeite, geht es aufwärts“, so Roßmadl. Die rich-tige Fütterung, erklärt Ringberater Johannes Huber, fängt schon beim Einstallen der Ferkel an. „In der ers-ten Woche empfehle ich immer eine Art Antistress-Ration. Die Einstall-

Das Futter ist der zweitgrößte Kostenfaktor in der Schweinemast. Viel zu oft gerät das in Vergessenheit. Denn während der Mäster in der Vermarktung jedem Cent hinterher läuft, bleibt so mancher Euro im Futtertrog liegen. Wie Sie Ihr Futtermanagement in den Griff bekommen können, erfahren Sie von Johannes Huber, LKV-Ringberater im Landkreis Pas-sau.

Weniger ist oft mehr

Futtermanagement im Schweinestall

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ist einfach bekömmlicher, wenn sie vorher angesäuert wurde. Die Tiere müssen dann nicht so viel Magen-säure produzieren. Sie können sich das so vorstellen, als wenn Sie ein Glas voll Semmelbrösel schlucken müssten.“ Mit zu wenig Magensäure, wird ein Teil des Futters unverdaut ausgeschieden, manchmal sogar mit Durchfall.

Ringberater Johannes Huber hat Rupert Roßmadl übrigens auch in den Arbeitskreis eingeladen. Dort trifft sich der Mäster jetzt regelmäßig mit seinen Berufskollegen. „Da lernt man untereinander. Wir haben von allen den Betrieb angeschaut und da sieht man schnell, was man besser machen kann. Der Blick von außen macht einfach weniger betriebs-blind.“ G. Helm

die Proben für die LKV Futterunter-suchung. Untersucht wird unter an-derem auf den Aminosäuregehalt und – vor allem beim Weizen – auf den Gehalt an Mykotoxinen. Die Fut-teruntersuchung ist wichtig, betont Johannes Huber, weil die Nährstoff-gehalte von Jahr zu Jahr doch stark schwanken. Die Unterschiede zwi-schen den besten und schlechtesten Proben können bei 20 bis 30 Prozent liegen. „Wenn wir jetzt ein sehr nas-ses Jahr haben, müssen wir natürlich reagieren. Vor allem beim Mais müs-sen wir sofort die Fütterung umstel-len, damit wir den Anteil an Trocken-substanz nachtarieren.“

Wichtig ist auch der Rohfaser-gehalt im Futter. Er wird oft noch vernachlässigt. Landwirte, die mit Rapsschrot arbeiten, haben da kaum Probleme, weil das Rapsschrot einen sehr hohen Anteil an Rohfaser mit-bringt.

Zur besseren Futteraufnahme mischt Rupert Roßmadl auch noch Ameisensäure ins Futter. „Der opti-male pH-Wert sollte zwischen 4,6 und 5,5 liegen“, empfiehlt Ringbe-rater Johannes Huber. „Am besten liegen Sie mit Werten unter fünf. Ameisensäure ist gut, weil sie die bil-ligste Säure ist und außerdem selbst noch Energie enthält. Schon deshalb zahlt sie sich aus.“ Und die Schweine lieben saures Futter. „Die Mahlzeit

„So ist es richtig“, bestätigt Johan-nes Huber, „des Herren Auge mäs-tet das Vieh. Wenn ich sehe, die sind schneller gewachsen als erwartet, kann ich mit dem Eiweiß ein wenig runter gehen, ist das nicht der Fall, halte ich noch ein wenig vor.“

Viel hilft viel, mag so mancher Mäs-ter denken. Doch davon hält Ring-berater Johannes Huber nichts, im Gegenteil: „Wenn Du Soja vorhältst, damit auch wirklich nichts fehlt, ist das reine Luxusfütterung, die Du nicht brauchst. Das kostet nicht nur Geld, sondern auch Leistung.“ Denn das Schwein wird dabei richtigge-hend ausgebremst, weil es zu viel Ei-weiß verstoffwechseln muss, von der Umweltbelastung durch das über-schüssige Eiweiß ganz zu schweigen.

Rupert Roßmadl ist ein Landwirt, der seinen Job versteht, warum braucht er heute noch Beratung? „Wenn jetzt der Johannes zu mir kommt, reden wir vor allem darüber, was es Neues gibt. So habe ich zum Beispiel vor Kurzem das Mineralfut-ter gewechselt. Das neue ist vier Euro billiger.“ Der Ringberater hat bei an-deren Betrieben gesehen, dass es gut funktioniert. So kann Landwirt Roß-madl auf seine Erfahrung zurück-greifen, denn aufs geradewohl würde er nicht einfach umsteigen. „Schließ-lich stehen bei mir 1.500 Schweine im Stall, die wären dann alle betrof-fen, wenn es nicht hinhaut.“ Wie viel nehmen andere von dieser oder jener Futterkomponente? Wann ist die Grenze erreicht? Was machen die Zunahmen, was die Fleischwerte? Verändern sie sich positiv oder ne-gativ? Wie verändert sich die Futter-aufnahme? Das sind die Fragen, die Johann Huber mit dem Betriebsleiter bespricht. „Nicht jeder muss erst ein-mal selber stolpern, ich habe Einblick in rund 60 Betriebe und kann diese Erfahrung weitergeben.“

Rupert Roßmadl füttert in seinen Rationen Ganzkornmais, Rapsextrak-tionsschrot, Sojaschrot, Mineralfut-ter und eine Getreidevormischung. Die Qualität des betriebseigenen Fut-ters schaut sich sein Ringassistent gleich nach der Ernte an. Er nimmt

Ringassistent Johannes Huber (re.) schaut sich das Futter genau an, denn einer von außen sieht manchmal mehr als der Betriebsleiter selbst.

So ist es perfekt. Der Feinanteil im Fut-ter darf nicht zu hoch sein, sonst kön-nen die Schweine Magengeschwüre bekommen.

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Leben

der Fragebögen zeigte, dass die Mensch-Tier-Beziehung in erster Linie von der Einstellung und dem Verhalten des Landwirts abhängt. In bayerischen Milchviehställen deu-tet die Untersuchung auf eine über-wiegend positive Mensch-Tier-Be-ziehung hin. In den Betrieben mit Rohrmelkanlage geben vier Prozent

der Landwirte an, dass sich ihre Kühe nicht für sie interessieren oder vor ihnen zurückweichen, in Betrieben mit Melkroboter beobachten das 28 Prozent der Landwirte. Dies kann darin begründet sein, dass Kühe in Betrieben mit Rohrmelkanlage bes-ser an den direkten Kontakt mit dem Menschen gewöhnt sind, Kühe in

An der Befragung haben 245 Landwirte durch die Wissen-

schaftler teilgenommen. Befragt wurden Betriebe mit Anbindestall und Rohrmelkanlage, mit Laufstall und Melkstand sowie mit Laufstall und Melkroboter. Alle drei Melk-systeme waren zu etwa gleichen Teilen vertreten. Die Auswertung

Die Mensch-Tier-Beziehung beeinflusst nicht nur das Wohlbefinden, die Gesundheit und die Leistung der Kühe im Stall, sondern auch die Zufriedenheit des Landwirts und die Qualität seiner täglichen Arbeit. Wie es um die Mensch-Tier-Beziehung in den bayeri-schen Milchviehbetrieben bestellt ist, hat der Lehrstuhl für Agrarsystemtechnik der Tech-nischen Universität München, Freising-Weihenstephan, in Zusammenarbeit mit dem LKV Bayern untersucht. Wir stellen Ihnen die Ergebnisse vor.

Mit der Kuh auf Du und Du

Die Mensch-Tier-Beziehung im Milchviehstall

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dass sie die Klauenpflege nur einmal pro Jahr durchführen, vermutlich weil die Kühe zuerst losgebunden und dann aus dem Stall in den Klau-enpflegestand geführt werden müs-sen. Dies steht in klarem Gegensatz zum Bedarf. In der Anbindehaltung ist das Schneiden der Klauen beson-ders wichtig, weil kein Klauenabrieb stattfindet. Im Laufstall ist die Klau-enpflege einfacher, die Kühe müssen nur in den Stand getrieben werden. Knapp 50 Prozent der Betriebe mit Melkstand führen deshalb zweimal im Jahr eine Klauenpflege durch. Bei Betrieben mit Melkroboter schneiden sogar 70 Prozent die Klauen zweimal im Jahr. Das ist in diesem System auch enorm wichtig, weil Kühe mit Klauenproblemen nicht gerne laufen und auch nicht gerne den Melkstand aufsuchen.

Automatisierung fördert Beziehung

Mit zunehmender Automatisie-rung verbringen die Landwirte zwar weniger Zeit in direktem Kontakt mit ihren Kühen. Doch weil diese Bauern lieber in den Stall gehen, und eine positivere Einstellung gegenüber ih-ren Tieren haben, wird dadurch die Mensch-Tier-Beziehung deutlich verbessert.

F. Walter, R. L. Dörfler, H. Petermeier, H. Bernhardt

ausleben können. Weil sie im Lauf-stall arttypischer gehalten werden, sind sie ruhiger und ausgeglichener. Kühe in Betrieben mit Rohrmelkanla-ge werden im Vergleich zu Betrieben mit Melkstand oder Roboter von den Landwirten häufiger als schreckhaft bezeichnet. Die Kühe reagieren ver-mutlich stärker auf fremde Reize, weil sie sich nur wenig bewegen und ihre Umgebung nicht erkunden können.

Rohrmelken wenig beliebt

Mit stärkerer Automatisierung macht den Landwirten auch die Stall- arbeit mehr Spaß. Am wenigsten gern gehen die Landwirte mit Rohr-melkanlage in den Stall. Ein Grund dafür könnte die ungünstige Körper-haltung beim Melken sein. Sie macht die Arbeit anstrengend. Landwirte mit Melkroboter dagegen gehen von allen untersuchten Betrieben am liebsten in den Stall.

Unabhängig vom Melksystem ist es den Landwirten, die ihre Stallar-beit gerne erledigen, wichtig, dass sie ihre Kühe ansprechen und streicheln, wenn sie sich ihnen nähern.

Unterschiede gibt es auch bei der Häufigkeit der Klauenpflege. Je hö-her der Automatisierungsgrad, des-to häufiger wird die Klauenpflege durchgeführt. Gut die Hälfte der Be-triebe mit Anbindehaltung geben an,

stärker automatisierten Haltungs-systemen jedoch nicht.

Wie gut die Landwirte ihre Kühe einzeln unterscheiden können, ist nicht von der Automatisierungsstufe, jedoch von der Anzahl der gehalte-nen Kühe abhängig. Ein Einfluss der Herdengröße auf die Zutraulichkeit der Kühe konnte in der Studie nicht nachgewiesen werden. Das kann da-rauf hinweisen, dass das Verhalten der Kühe vor allem durch die Einstel-lung des Menschen beeinflusst wird und nicht durch die Anzahl der Kühe, die ein Landwirt betreut.

Stoßen und Ausschlagen tritt bei Kühen in Laufställen seltener auf als bei Kühen in Anbindehaltung. Doch im Anbindestall können sie dem Menschen auch nur schlecht ausweichen, wenn sie sich bedrängt fühlen. So schlagen sie aus, um sich zu verteidigen. Kühe im Laufstall dagegen können jederzeit auswei-chen, sobald sie sich in der Nähe des Menschen unwohl oder bedrängt fühlen. Sie müssen sich nicht vertei-digen.

Mit zunehmender Automatisie-rung beim Melken haben die Land-wirte eine positivere Einstellung ge-genüber ihren Tieren. Sie beschreiben sie als intelligent, neugierig, gutmü-tig oder ruhig. Das liegt möglicher-weise daran, dass die Kühe im Lauf-stall ihr Erkundungsverhalten besser

Leben

Hier geht´s zum Video.

Ottmar ArmbrustGebietsleiter BayernT 06061 705427 [email protected]

Lorenz DirrGebietsleiter Baden-Württemberg und Bayerisch-SchwabenT 08221 [email protected]

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Firmennachrichten

Optimale Versorgung ab dem 1. LebenstagFür Kälber ist die bedarfsgerechte

Zufuhr der Spurenelemente Man­gan, Kupfer, Zink und Eisen ab dem ersten Lebenstag entscheidend für ihre Entwicklung. Alle Kälber werden mit einem Defizit geboren, das auch durch Einsatz von Vollmilch nicht ge­deckt werden kann. Untersuchungen der ISF Schaumann Forschung haben ergeben, dass organisch gebunde­ne AMINOTRACE­Spurenelemente von den jungen Kälbern deutlich

fizienz (plus sechs Prozent), ge­steigerte Vitalität und Leistungs­ fähigkeit sind das Resultat. Der Anteil der organisch gebundenen AMINOT­RACE­Spurenelemente in den KALBI MILCH­Produkten ist abhängig von der Tränkedauer. Je kürzer die Tränkedauer desto höherwertiger ist die Ausstattung der Produkte und der Anteil der AMINOTRACE­Spurenelemente, bis zu 100 Prozent bei den Frühentwöh­nungs­Produkten.

besser verwertet werden können. Die organisch gebundenen AMINO­ TRACE­Spurenelemente (Fe, Zn, Mn, Cu) sind ab sofort in den KALBI MILCH­Milchaustauschern und den KALBI­Milchaufwertern enthalten.

Sie zeichnen sich durch beste Löslichkeit, optimale Konzentrati­on und außergewöhnlich hohe bio­ logische Verfügbarkeit aus. Ver­besserte Tageszunahme (plus sechs Prozent), höhere Futteref­

Rindergrippe im GriffAufgrund der hohen Ansteckungs­

gefahr ist es unbedingt ratsam, auch die noch gesund erscheinenden, je­doch bereits infizierten Kälber vor­beugend mit einem lang wirkenden Antibiotikum zu behandeln. Auch für diese so genannte Metaphylaxe ste­hen dem Tierarzt moderne Präparate zur Verfügung, die sicher und lange wirken und gut verträglich sind.

Besonders wichtig im Kampf gegen die Rindergrippe sind vorbeugende Maßnahmen. Sie sind umso wirksa­mer, je konsequenter sie angewendet werden. Hierzu gehört neben einer Optimierung der Haltungsbedingun­gen insbesondere eine auf den jewei­

Die Rinder­ oder Kälbergrippe ist eine gefürchtete, rasant fortschrei­tende Infektion der Atemwege, die schnell den gesamten Bestand be­treffen kann.

Erkrankte Tiere müssen sofort so­wohl antibiotisch als auch mit einem Entzündungshemmer behandelt werden. Das Antibiotikum bekämpft hierbei die Bakterien, der Entzün­dungshemmer vermindert bleiben­de Lungenschäden. Zur Anwendung kommt hier am besten ein Kombina­tionspräparat, das nur einmal ange­wendet werden muss. So werden Be­handlungsaufwand, Kosten und der Stress für das Tier minimiert.

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LKVFirmennachrichten

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Beratungsangebot in Bayern und Baden-Württemberg Kontinuierlich steigende Ver­

kaufszahlen beim Melkrobo­ter­System MIone hat die GEA Farm Technologies dazu veranlasst, das Beratungsangebot auszubauen. Hierbei wird auf die Kompetenz des LKV­Team AMS des LKV Bayern ge­setzt. Denn der Erfolg beim Einsatz eines automatischen Melksystems hängt nicht unwesentlich von den richtigen Voraussetzungen bei Stall,

Diese werden in Zukunft an mehre­ren Standorten in Bayern und Ba­den­Württemberg und somit nah beim Milcherzeuger stattfinden. Die Seminare werden in zwei Modulen angeboten.

Die Organisation mit Einladung sowie die Kosten und die damit ver­bundene Beratungsleistung durch das LKV Bayern übernimmt die GEA Farm Technologies.

Milchviehherde und betreuenden Personen ab. Auch die damit ver­bundenen Erwartungen hinsicht­lich Arbeitszeit, Management und Wirtschaftlichkeit werden nur dann erfüllt, wenn bestimmte Faktoren beachtet werden.

Der Milcherzeuger erwirbt beim Kauf eines Melkroboter­Systems MIone das Anrecht auf die Teilnah­me an zwei kostenlosen Seminaren.

Neuartiger Fremdkörpermagnetzwei bis drei Tagen zu einer Wieder­herstellung des Tieres führen.

Der neu entwickelte Käfigmagnet fortissimo von Kerbl bietet eigenen Angaben zufolge aufgrund seiner speziellen Bauart besonders gute Therapieerfolge. Im Gegensatz zu handelsüblichen Käfigmagneten, die aus einem Magnetkern und einem diesen umgebenden Gehäuse (Käfig) bestehen, vereinigt der patentierte Magnet beide Funktionen: Hier sind die Magnete bereits in das umgeben­

Im Futter verborgene Fremdkörper wie Nägel, Draht und Metallsplit­ter stellen ein großes Risiko für das nicht­selektiv fressende Rind dar: Sie gelangen in den Netzmagen, wo sie sich im Zuge der für die Durch­mischung und den Weitertransport der Nahrung notwendigen Netzma­genkontraktionen durch die Magen­wand bohren können.

Die frühzeitige Verabreichung ei­nes Magneten an eine fremdkörper­verdächtige Kuh kann innerhalb von

Afrikanische Schweinepest erreicht EUDie Afrikanische Schweinepest hat

den östlichen Rand Polens erreicht. Wichtig ist die gewissenhafte Um­setzung von Hygienemaßnahmen in Verbindung mit für Tierseuchen zu­gelassenen Desinfektionsmitteln. Zur Vorbeugung zählt die Unterbindung sämtlicher Übertragungswege, die auf allen schweinehaltenden Höfen ein striktes Hygieneregime erfordert. Transportfahrzeuge sind stets gründ­lich zu reinigen und zu desinfizieren.

Die Tierseuchenrichtlinie schreibt vor, dass angewandte Mittel zwin­gend in den Wirkungsbereichen der vollen Viruzidie und vollen Bakteri­zidie DVG­gelistet sein müssen. Über dies dürfen Wirkstoffe auf Basis von Aldehyden und organischen Säuren unter zehn Grad Celsium nicht ange­

wandt werden.Die KESLA hält DVG­gelistete Pro­

dukte auf Basis von Peressigsäure vor. Peressigsäure besitzt die höchs­te Wirkungsgeschwindigkeit aller Biozid­Produkte und der Zerfall in Wasser, Sauerstoff und Essigsäure be­günstigt den Einsatz gerade auch in Betrieben mit nachgeschalteter Bio­gasanlage oder im Lebensmittelsek­tor. Wegen ihrer unspezifischen Wir­kungsweise spielen Keimresistenzen keinerlei Rolle und ein von Praktikern geforderter Wechsel des Desinfekti­onswirkstoffes wird überflüssig. Das Wofasteril­Kombiverfahren ist die einzigartige alkalisierte Peressigsäure, die ein Maximum an Materialverträg­lichkeit bei gleichzeitiger Geruchsmi­nimierung gewährt. Neben diesen an­

de Gehäuse eingegossen. Dies bietet nicht nur den Vorteil eines deutlich vergrößerten Innenraums zur Auf­nahme von Fremdkörpern, sondern lässt die außen angeordneten Mag­nete gleichzeitig ihre volle Wirksam­keit auf umgebende Metallteile ent­falten.

Möglicherweise an den Außenflä­chen haftende Fremdkörper werden durch Rotation des Käfigmagneten im Magen in den Innenraum beför­dert, wo sie schließlich verbleiben.

timikrobiell wirkenden Präparaten ist das Ascarosteril AB das einzige auch antiparasitär wirkende Mittel, das im Tierseuchenfall einsetzbar ist und so­gar durch alle acht Spalten der DVG komplett durchgelistet ist.

Dosier­ und Applikationsvorrich­tungen von KESLA, wie etwa das WOFA­MATHochdruckschaumsys­tem, bieten Haltern und Spediteuren automatisierte Möglichkeiten zum einfachen und schlagkräftigen Aus­bringen der Gebrauchslösungen. Da­bei birgt physikalisch im Grunde nur der Hochdruckschaum die Möglich­keit, neben der visuellen Kontrolle und der verlängerten Einwirkzeit auf der Fläche auch die von der DVG ge­forderten 400 Milliliter Gebrauchslö­sung je Quadratmeter auszubringen.

Page 44: ZKZ 84291 LKVJournal - lkv.bayern.de · LKV 2/14 LKVJournal 3 Uwe Gottwald Gehthrer aderator der reerre r terhe eredel aer eV. Fast täglich werden in Bayern in Milchviehställen

Komfortables und ef�zientes Melken für Mensch und Tier

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