Zukunft Alter aktuell - Arnsberg · „Ja, Oma sagt, es gibt Müller, Bäcker, Kaiser und...

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Liebe Leserinnen und Leser, nun gilt die Maskenpflicht schon über eine Woche und die meisten Menschen in Deutschland haben sich vorbildlich verhalten. Die Abstandsregeln, die Ausgangssperre und Versamm- lungsverbote wurden beachtet. Vor vielen Geschäften bildeten sich lange Schlangen, weil nur eine oder zwei Personen gleichzeitig die Verkaufsstellen betreten durften und die Abstände zueinander einzuhalten waren. „Mal eben einkaufen“ war nicht. Geduld war angesagt! An unserem Auto waren neue Scheibenwischer fällig. Die Autoreparaturwerkstatt meines Vertrauens aufgesucht und mich in der “Warteschlange“ angestellt. Alle brav mit Mund- Nasenschutz und Abstand. Nur ein älterer Herr hatte es besonders eilig! Er stellte sich zwischen die Wartenden und verlangte vorgelassen zu werden, da er keine Zeit habe. Das sorgte natürlich für Protest, zumal er die Werkstatt ohne Maske betreten wollte! Höflich aber bestimmt wurde er von den Mitarbeitern abgewiesen! Das wiederum wollte der alte Herr nicht einsehen und protestierte. Er verlangte sofort bedient zu werden. Er erklärte, er brauche keine Maske, da sie ihn doch sowieso nicht schütze. Eine der wartenden Damen erklärte ihm, dass er zwar recht habe, aber er mit dem Tragen einer Maske andere schütze und wenn jeder eine Maske benutze, auch jeder geschützt sei. Einsichtig beteuerte er, das nicht bedacht zu haben, holte aus seinem Auto eine Maske und stellte sich ans Ende der Schlange. Auch in einem Baumarkt legte sich ein 78-jähriger mit dem Sicherheitspersonal an. Er weigerte sich, einen Einkaufswagen zu benutzen und ging einfach an den Wartenden vorbei. Uneinsichtig waren auch die Besucher einer Eisdiele. Sie beachteten nicht das Verzehrverbot im Umkreis von 50 Metern. Hier musste das Ordnungsamt einschreiten. Wir sind wohl alle ein bisschen genervt. Vielen fällt die Decke auf den Kopf in der „Zuhausebleibzeit“. In einer Videokonferenz am letzten Mittwoch diskutierten Bundesfamilienministerin Franziska Giffey mit Martin Polenz und Marita Gerwin von der Arnsberger Fachstelle Zukunft Alter, über die Situation älterer Menschen zu Coronazeiten. Weitere Gäste waren Dagmar Hirche, Elke Schilling und Marion Deerberg. Eine interessante Diskussionsrunde mit Experten, die sich für ältere Menschen engagieren und wertvolle Unter- stützung während der Corona-Pandemie leisten. Die Diskussion war live im Internet zu verfolgen. Hier der LINK zum Video der Konferenz: https://t.co/m4qyv7Svnl?amp=1 Das komplette Video startet erst nach kurzer Vorlaufzeit. Warten Sie bitte ca. 30 Sekunden. Uwe Künkenrenken - 1 - Zukunft Alter aktuell 06. Mai 2020

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  • Liebe Leserinnen und Leser,

    nun gilt die Maskenpflicht schon über eine Woche und die meisten Menschen in Deutschland haben sich vorbildlich verhalten. Die Abstandsregeln, die Ausgangssperre und Versamm-lungsverbote wurden beachtet. Vor vielen Geschäften bildeten sich lange Schlangen, weil nur eine oder zwei Personen gleichzeitig die Verkaufsstellen betreten durften und die Abstände zueinander einzuhalten waren. „Mal eben einkaufen“ war nicht. Geduld war angesagt! An unserem Auto waren neue Scheibenwischer fällig. Die Autoreparaturwerkstatt meines Vertrauens aufgesucht und mich in der “Warteschlange“ angestellt. Alle brav mit Mund- Nasenschutz und Abstand. Nur ein älterer Herr hatte es besonders eilig! Er stellte sich zwischen die Wartenden und verlangte vorgelassen zu werden, da er keine Zeit habe. Das sorgte natürlich für Protest, zumal er die Werkstatt ohne Maske betreten wollte! Höflich aber bestimmt wurde er von den Mitarbeitern abgewiesen! Das wiederum wollte der alte Herr nicht einsehen und protestierte. Er verlangte sofort bedient zu werden. Er erklärte, er brauche keine Maske, da sie ihn doch sowieso nicht schütze. Eine der wartenden Damen erklärte ihm, dass er zwar recht habe, aber er mit dem Tragen einer Maske andere schütze und wenn jeder eine Maske benutze, auch jeder geschützt sei. Einsichtig beteuerte er, das nicht bedacht zu haben, holte aus seinem Auto eine Maske und stellte sich ans Ende der Schlange. Auch in einem Baumarkt legte sich ein 78-jähriger mit dem Sicherheitspersonal an. Er weigerte sich, einen Einkaufswagen zu benutzen und ging einfach an den Wartenden vorbei. Uneinsichtig waren auch die Besucher einer Eisdiele. Sie beachteten nicht das Verzehrverbot im Umkreis von 50 Metern. Hier musste das Ordnungsamt einschreiten. Wir sind wohl alle ein bisschen genervt.

    Vielen fällt die Decke auf den Kopf in der „Zuhausebleibzeit“. In einer Videokonferenz am letzten Mittwoch diskutierten Bundesfamilienministerin Franziska Giffey mit Martin Polenz und Marita Gerwin von der Arnsberger Fachstelle Zukunft Alter, über die Situation älterer Menschen zu Coronazeiten.

    Weitere Gäste waren Dagmar Hirche, Elke Schilling und Marion Deerberg. Eine interessante Diskussionsrunde mit Experten, die sich für ältere Menschen engagieren und wertvolle Unter-stützung während der Corona-Pandemie leisten. Die Diskussion war live im Internet zu verfolgen. Hier der LINK zum Video der Konferenz: https://t.co/m4qyv7Svnl?amp=1 Das komplette Video startet erst nach kurzer Vorlaufzeit. Warten Sie bitte ca. 30 Sekunden. Uwe Künkenrenken - 1 -

    Zukunft Alter aktuell 06. Mai 2020

    https://t.co/m4qyv7Svnl?amp=1

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    Der Mai ist gekommen … Text und Foto: Marita Gerwin Der Mai ist gekommen. Er hält Einzug in unserem Garten. Ich bin gespannt, ob sich auch ein Maikäfer aus der „Deckung“ wagt. Letztes Jahr purzelte er pünktlich am 1. Mai aus der Hecke heraus und schwirrte davon. Ich hoffe, die Maikäfer fliegen auch dieses Jahr wieder. Sie sind Symbol für den Wonnemonat Mai. Gibt es Zufälle im Leben?

    Oder funktioniert die Natur nach einer exakten inneren Uhr? Am späten Nachmittag des 1. Mai im letzten Jahr genieße ich die Sonnenstrahlen im Garten. Wir sitzen unter den alten Bäumen. Plötzlich ein Schwirren und ein dumpfes "Plopp". Vor meine Füße plumpst ungelenk ein Maikäfer. Pumpt sich auf. Lüftet den braunen festen Panzer. Breitet seine transparenten Flügel darunter aus und schafft es bis auf die Terrasse. Ich greife zur Kamera und habe die Chance, wunderschöne Makro-Aufnahmen zu schießen, bevor er sich erneut aufpumpt, seine Flügel entfaltet und davon schwirrt. Hoffentlich landet er nicht im Garten nebenan. Da gackern die Hühner und kräht der Hahn... Oh, weia... ich befürchte das Schlimmste...ob er das überlebt, der kleine Sumsemann?

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    Kindermund Uwe Künkenrenken Mein Enkel findet seinen ersten Maikäfer. „Opa, was ist das für einer?“ „Wie, was ist das für einer“? „Ja, Oma sagt, es gibt Müller, Bäcker, Kaiser und Schornsteinfeger“! „Dann fragen wir mal Oma, wenn sie sich auskennt!“ „Oma, schau‘ mal, ich habe einen Maikäfer gefangen, ist das ein Schornsteinfeger“? „Nein, das ist ein Müller!“ Mein Enkel schaut mich an: „Opa, lass uns den schnell in seine Mühle bringen, weil der nicht arbeitet gibt es in den Geschäften kein Mehl mehr!“ Foto: Marita Gerwin

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    http://1.mai/

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    Spielmannszug Herdringen überrascht Senioren

    Text und Foto: Christian Schäperklaus Am Freitag, den 1. Mai, überraschte der Spielmannszug Herdringen die Bewohner in zwei Hüstener Seniorenheimen mit einem Platzkonzert. Um 10 Uhr wurde am Seniorenhaus Klostereichen gestartet, anschließend ging es gegen 11 Uhr zum Haus Flammberg. Aufgrund des bestehenden Besuchsverbotes wurden hinter den Häusern und mit ausreichend Abstand Märsche, Stimmungslieder und Walzer gespielt. Bereits im Vorfeld der spontan geplanten Aktion wurde eine Genehmigung bei der Stadt Arnsberg eingeholt und selbstverständlich wurden alle Sicherheits- und Abstandsregeln eingehalten. Die Bewohner lauschten auf Balkonen und an offenen Fenstern. Es wurde fröhlich geschunkelt, geklatscht, mitgesungen und dem ein oder anderen Bewohner sogar Freudentränen in die Augen gezaubert. Der Vorsitzende Gerd Nöhmke sagt: "Wir freuen uns, dass wir den Bewohnern eine kleine Freude bereiten konnten. Außerdem bin ich stolz auf alle Mitglieder, die kurzfristig und begeistert zugesagt haben“. Die Auftritte waren das erste gemeinsame Spielen der Musiker seit längerer Zeit. Aufgrund der Corona-Pandemie mussten alle Proben und auch der Unterricht der Jugendlichen abgesagt werden. Aus diesem Grund waren die jugendlichen Musiker mit dabei und konnten zeigen, was sie Zuhause geübt hatten. Da bis zum 31. August keine Großveranstaltungen stattfinden dürfen, wurden die Schützenfeste im Sauerland abgesagt. Dementsprechend hat der Spielmannszug in dieser Saison keine Auftritte, alle Mitglieder freuen sich umso mehr auf die nächste Schützenfestsaison.

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    Wege aus der Einsamkeit e. V. Text: Binetha Beckmann Foto: Wege aus der Einsamkeit Wie auch Sauerländer*innen an nordisch guten Ideen teilhaben können, darüber möchten wir Euch hier informieren. Der Verein „Wege aus der Einsamkeit“ hat sich 2007 gegründet und mit viel Engagement wunderbare Möglichkeiten erschaffen, von denen wir Euch hier berichten möchten. Ziele des Vereins sind Einsamkeit, Krankheit und Armut bei Menschen in die Öffentlichkeit zu bringen und nicht weiter zu tabuisieren. So setzen sie sich zum Beispiel seit 2015 dafür ein, dass Menschen 65+, die noch keine digitalen Schritte gewagt haben, ermutigt werden, diese zu wagen. Sie fordern bundesweite, kostenfreie digitale Bildungsangebote für Menschen 65+. Sie fordern kostenfreies WLAN in Altenheimen, Seniorenwohnanlagen, Seniorentreffs oder Quartierstreffpunkten. Selbst haben sie kostenfreie Gesprächsrunden ins Leben gerufen "Wir versilbern das Netz. Das 1x1 der Tablets/ Smartphones für Menschen 65+". Bis Ende 2019 haben über 6.000 Teilnehmer zwischen 65 und 94 Jahre alt ihre Runden besucht. Das Interesse ist riesig und zeigt uns, dass es immer noch viel zu wenige vergleichbare Angebote gibt. So wurde aus der Corona-Notsituation eine digitale Tugend gemacht und herzerwärmende digitale Formate ins Netz gestellt. Am 01. Mai 2020 startete um 10:00 Uhr der „1. digitale Versilberer Tanztee“, am 3. Mai „Stadt, Land, Fluss“. Was es noch alles verbindend Schönes gibt, findet Ihr unter: https://www.wegeausdereinsamkeit.de/. Wenn ihr auf den Link klickt oder ihn eingebt, findet ihr die einfache aber genaue Beschrei-bung zur Teilnahme an allen Projektaktionen. Leider müsst ihr ziemlich weit nach unten scrollen, bis zu dem Bild „Versilberer Tanztee“, aber es lohnt sich. Viel Glück. Die Vorstandsvorsitzende des Vereins „Wege aus der Einsamkeit“, Dagmar Hirche, antwortete auf unsere Anfrage nach der Veröffentlichung ihres Formats: „Guten Morgen aus Hamburg, wir freuen uns sehr, wenn unsere Arbeit auf Interesse stößt. Wir würden uns sehr über Gäste 65+ in unseren digitalen Versilberer Runden aus ihrem Gebiet freuen“. Vielleicht eine Anregung in ungewöhnlichen Zeiten auf ungewöhnlichen Wegen Menschen zu begegnen und vielleicht sogar zu Freunden werden zu lassen. Frau Dagmar Hirche hat auch an der Expertenrunde mit Bundesfamilienministerin Franziska Giffey teilgenommen. Den Link zum Video der Gesprächsrunde finden Sie auf Seite 1. - 4 -

    https://www.wegeausdereinsamkeit.de/

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    Abschied und Trauer in Zeiten von Corona In Deutschland sind wir gegenüber anderen Ländern bisher relativ gut durch die Pandemie gegangen. Dies bestimmt auch durch viele gute Regeln, um uns und unsere Mitmenschen zu schützen. Wenn aber in dieser Zeit ein Mensch verstirbt ist nichts mehr normal. Nur die engsten Angehörigen dürfen mit auf eine Beerdigung. Hier möchte ich ein paar Ideen geben, die Kraft und Verbundenheit schaffen: Wenn ein Bekannter oder Freund stirbt und Sie nicht zur Beisetzung dürfen, lassen Sie sich die Uhrzeit der Beisetzung geben.

    • Zu diesem Zeitpunkt spielen Sie dann z. B. ein Lieblingslied, welches Sie an den verstorbenen erinnert. Oder vielleicht auch einen Text, den Sie vorlesen.

    • Bringen Sie der Familie Kuchen, Suppen, einfache Leckereien und stellen Sie vor die Tür.

    • Entzünden Sie einmal am Tag eine Kerze und denken fünf Minuten an vergangene gemeinsame Zeit.

    • Bringen Sie nach der Beisetzung eine Blume zum Grab. • Werden Sie kreativ und erstellen Fotocollagen aus alten gemeinsamen Zeiten.

    Und, und, und... Versuchen Sie sich ganz bewusst mit dem Verstorbenen durch kreative Ideen und Aktionen zu verbinden. Der Tod kann eine Beziehung nicht beenden, wir dürfen nur einen neuen Kommunikationsweg lernen. Bleiben Sie gesund, Ihre Christina Schulte-Huermann, Trauerbegleitung L(i)ebewohl __________________

    Geduld ist gefragt Text und Foto: Christine Rumpf Im letzten Sommer habe ich mir ganz spontan eine Blume für meinen Balkon gekauft, Bis heute weiß ich nicht einmal, wie sie heißt. Vor dem Baumarkt war sie umschwirrt von Bienen und anderen Insekten, und weil mir das sehr wichtig ist, musste sie einfach mit. Der extrem trockene Sommer hat ihr dann aber gewaltig zugesetzt, und im Herbst war eigentlich nur noch ein trockener Strunk übrig. Ich wollte die Pflanze wegwerfen, war aber ehrlich gesagt zu faul dazu. Nun war der Winter ja sehr mild. Man könnte auch sagen, er hat irgendwie gar nicht stattgefunden. Und prompt kam vor ein paar Wochen die Überraschung! Der „Strunk“ hatte all die Monate meiner Faulheit überlebt und trieb aus! Und jetzt schauen Sie einmal, was aus meinem „Strunk“ geworden ist! Sieht die Pflanze nicht prächtig aus? Ich freue mich riesig darüber und habe mal wieder etwas Wichtiges gelernt: manchmal braucht man einfach viel Geduld! Mit etwas Glück und einem milden Winter geht es dann genauso schön weiter! - 5 -

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    Erinnerungen Text: Walter Rupert Foto: Marita Gerwin Die weitest zurückliegende Erinnerung an meine Mutter ist etwa 1923, zum Ende der Inflation –

    kurz nach Kriegsende 1918. Eine Goldmark war 1 Billion Papiermark wert. Wir wohnten damals in Chemnitz, Hartmannstr. 1. Neben unserem 3stöckigen Wohnhaus floss der Klostermühlgraben. Gegenüber war die Textilfirma Jacobs, an unserer Seite der Arbeiterausgang. Jeden Freitagabend war die Lohnauszahlung. Mein Kinderbett stand neben dem Fenster, das meine Mutter geöffnet hatte und hinaus guckte. Vor dem Arbeiterausgang standen die Frauen mit Taschen und Körben und warteten auf ihre Männer.

    Plötzlich schrie meine Mutter: „Die vielen Millionen, alle in den Klostergraben gefallen!“ An diesen Schrei konnte ich mich noch lange erinnern. Was vorgefallen war erzählte mir meine Mutter viel später. Die Papiergeldstöße trugen die Arbeiter auf Arm und Ellbogen nach draußen zu den Frauen. Die rannten dann schnell zum nächsten Bäcker- oder Fleischerladen und kauften ein. Der Geldwert verlor ja von Stunde zu Stunde. Ein Arbeiter hatte sein Geldbündel nicht ganz festgehalten, als ein Windstoß kam und das Papiergeld in den Klostergraben flog. Daher der Schreckensschrei meiner Mutter. Der Graben floss in die Schleuse unter der Hartmannstraße, dann durch ein Fabrikgelände und mündete schließlich in den Chemnitz-Fluss. Die Millionen waren weg. Nach der Währungsreform „Rentenmark“ sammelte mein Vater die ungültigen Millionenscheine ein und tapezierte damit die Eingangswand in seinem Ladengeschäft. _________________________

    Eltern werden ist nicht schwer… Foto: Marita Gerwin

    Es ist mächtig was los in dieser Kinderstube. Mitten zwischen einem Stapel Holz hat ein Amsel-Elternpaar sein Nest für den Nachwuchs gebaut. Seit ein paar Tagen ist das Junge aus dem Ei ge-schlüpft. Unermüdlich fliegen Vater und Mutter abwechselnd hin und her, um den hungrigen Schreihals zu

    besänftigen. Getreu den Worten: Eltern werden ist nicht schwer, Eltern sein dagegen sehr.

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    Wat mutt - dat mutt … ohne Wenn und Aber. Marita Gerwin Foto: privat Aber lustig finde ich das keinesfalls. Eher etwas gewöhnungsbedürftig ist das Tragen eines Mund- und Nasenschutzes für mich. Aber Safety First. Ich hoffe nur, dass dies nicht auf Dauer zur Normalität wird. Ich möchte schon das Lächeln und die Mimik der anderen Menschen wieder erleben. Es irritiert mich, nur auf den 2. Blick die Person zu erkennen, die sich hinter der Maske verbirgt. Ich will mich nicht ständig fragen: "Ist das Petra oder Thora? Oder vielleicht doch Binetha? Ach, nein, vertan: Hinter der Maske steckt ja Astrid. An ihrem norddeutschen Akzent habe ich sie erkannt". So möchte ich zukünftig nicht dauerhaft im Kontakt mit anderen Menschen bleiben. Da kann die Behelfsmaske noch so stylisch sein. Ein modisches Accessoire passend zu meiner Kleidung wird das für mich niemals. Ich mache nur aus der Not heraus eine Tugend. Ich achte auf hygienische Vorsorgemaßnahmen: Wasche mir mehrmals täglich gründlich die Hände, halte den notwendigen Abstand, vermeide unnötigen persönlichen Kontakt, verzichte auf das Händeschütteln und eine Umarmung. Ich hoffe, dass mein Gegenüber an meinen Augen erkennt, ob ich hinter der Maske lächle oder traurig bin. Ich halte mich an Nies-Etikette und trage selbstverständlich den Nasen- und Mundschutz beim Einkauf, im öffentlichen Personen Nahverkehr (ÖPNV) etc. Das Atmen fällt nicht leicht hinter diesem Stoffteil. Ich bedanke mich bei meiner lieben Nachbarin für diesen selbstgenähten Schutz. Aber ehrlich gesagt: anfreunden kann ich mich damit irgendwie nicht so recht.

    Ich stelle fest, dass ich auch den verführerischen Duft der Apfelblüte gar nicht genießen kann, an dem ich auf dem Weg in die Bäckerei vorbei husche. Unwillkürlich will ich meine Nase hineinstecken und schnuppern. Doch nichts von dem Duft dringt durch die Maske an meinen 2. Sinn. Eigentlich ist der sehr ausgeprägt und löst Emotionen in mir aus. Heute nicht. Ich kann den Blütenduft nur erahnen. So schade. Das muss sich bald ändern. Ich wünsche mir inständig: bleibt zu Hause, Stay Home, damit wir diese Zeit der Corona Ansteckungsgefahr bald überwunden haben. Denn wir haben es in der Hand, ob uns das gelingt. Bitte werdet nicht nachlässig. Haltet Abstand trotz unserer Masken, die wir alle tragen müssen im ÖPNV, beim Einkaufen, auf dem Wochenmarkt etc. Gemeinsam gegen Corona zusammenhalten. Bleibt gesund in Zeiten von Corona weltweit.

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    Coronavirus: Hilfsangebote in Arnsberg Hotline der Stadt Arnsberg: 02932 201-1102 [email protected] Diese Hotline bietet insbesondere Unterstützung für Menschen an, die sich nicht selbst versorgen können. Montags bis freitags von 8:00 Uhr bis 19:00 Uhr, samstags u. sonntags von 8:00 Uhr bis 16:00 Uhr https://www.arnsberg.de/corona/hotlines/ Die Stadt sammelt alle lokalen Informationen zum Coronavirus: https://www.arnsberg.de/corona Hotline der Stadt Arnsberg für Notlagen in Familien: 02932 201-1666

    Frauenhaus Arnsberg Tel.: 02931 6791 oder 02931 6783 Fax: 02931 93 95 33 [email protected]

    Bei Verdacht auf Infektion: Info-Hotline des Hochsauerlandkreises: 0291 94-2202 Montags bis donnerstags von 8:00 Uhr bis 15.30 Uhr und freitags von 8:00 Uhr bis 13:00 Uhr https://www.hochsauerlandkreis.de/startseite/corona.php

    Weitere wichtige Telefonnummern: Telefonseelsorge: 0800/111 0 111 oder 222 Bereitschaftsdienst für ärztl. Hilfe: 116 117 Weißer Ring: 116 006 Nummer gegen Kummer: 116 111

    Stadt Arnsberg Zukunftsagentur | Strategie Fachstelle "Zukunft Alter" Clemens-August-Straße 120 59821 Arnsberg www.arnsberg.de www.arnsberg.de/zukunft-Alter

    Kontakt: Martin Polenz Telefon: 02932 201-2206 [email protected] Binetha Beckmann Telefon: 02932 201 -2207 [email protected]

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    Frauenberatung Arnsberg Brückenplatz 4 59821 Arnsberg

    Tel.: 02931 2037 oder 02931 2038 Fax: 02931 936927 [email protected]

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    mailto:[email protected]://www.arnsberg.de/corona/hotlines/https://www.arnsberg.de/coronamailto:[email protected]://www.hochsauerlandkreis.de/startseite/corona.phphttp://www.arnsberg.de/http://www.arnsberg.de/zukunft-Altermailto:[email protected]:[email protected]://www.google.de/maps/place/Br%C3%BCckenpl.+4,+59821+Arnsberg/@51.3959333,8.0653213,17z/data=!3m1!4b1!4m5!3m4!1s0x47b95fe58d6d84d5:0xbb5ea1d14caeab64!8m2!3d51.39593!4d8.06751?hl=dehttps://www.google.de/maps/place/Br%C3%BCckenpl.+4,+59821+Arnsberg/@51.3959333,8.0653213,17z/data=!3m1!4b1!4m5!3m4!1s0x47b95fe58d6d84d5:0xbb5ea1d14caeab64!8m2!3d51.39593!4d8.06751?hl=demailto:[email protected]

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