Zum Nachweis von Leim bei Appreturanalysen

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76 Berieht: Spezielle analytisehe Methoden. verdriingnng. Bei Schlempekohle vergleicht man die Volumina der nicht zerkleinerten and des gleichen Gewichtes gepulverter Substanz gleiehfalls nach dem Verdr~ingungsverfahren. Dabei wird entweder in Quecksilber, oder ~in Stanniol eingehfillt~,, in Petroleum getaucht. A. Czapski. Zur Bestimmung des wasserlSslichen Arsens in Bleiarsenat and Zinkarsenit gibt R. C. Roarkl) ein Verfahren an. Von troekenem B1eiarsenat w~igt man 2 g, wenn es in Form einer Paste vorliegt 4 g, yon Zinkarsenit 1 g in einen 1/-Kolben, gibt 100 ccm Wasser zu, kocht 5 Minuten, ftlllt naeh dem Erkalten bis znr ~Iarke auf und filtriert. Zu 250 ccm des Filtrats gibt man 3 ccm konz. HeS0~, engt zun~ichst auf 100 ccm ein, fiigt l g Kaliumjodid hinzn and verdampft weiter bis auf 40 ccm. Man l~sst erkalten, nimrat mit n/2~-NaeS203 den Jodaber- schuss weg, neutralisiert mit Natriumbicarbonat, gibt davon noch 5 (y hinzu and titriert nach Zusatz ~on StSrkel~sung mit 5odlSsung, his die Blauf~rbung nicht mehr verschwindet. Auf diese Weise ergibt sich der Prozentgehalt an ~vasserl6slichem Arsen. Die so erhaltenen Werte zeigen eine far praktische Zwecke gen~igende Ubereinstimmung mit den durch 24st~indige Digestion erhaltenen. Die Ermittelung desArsens undBleis imBleiarsenat nehmen C. C. Hedges und W. A. Stone ~) in der Weise vor, dass sie 0,7360 g Substanz in rein zerriebenem Zustande 10 Minuten unter Umrtihren mit 20 ccm 6 n-H2SO ~ kochen. Das Blei wird naeh Zusatz yon 50 ccm Wasser und 100 ccm 95% igem Alkohol nach einem von denselben Verff. 3) angegebenen Verfahren bestimmt. In aliquoten Teilen des Filtrats yon Blei, das nach Zusatz yon 2 g Natriumjodid auf 250 ccm erg~inzt ist, ergibt sich durch Titration mit ~/e-JodlSsung das vorhandene Arsen. Kalk und andere unl~sliche Substanzen dfirfen nicht zu- gegen sein, da die Resu]tate sonst unzuverl~issig werden. A. Czapski. Die Kalibestimmung im Speisesalz f~ihrt H. B o k e m a 11 e r 4) in folgender Weise aus: u einer LSsnng yon 20 g des Satzes in 200 ccm Wasser werden, ohne zu filtrieren, 20 ccm der gut durch- geschilttelten triiben Flassigkeit mit 2 ccm 10% iger Kaliumchlorid- 15sung, 5 ecru 1,5 n-~atriumtartrat und 5 ccm 1,5 n-Weins~iure versetzt. Darauf rahrt man 15 Minuten bei 18 ~ filtriert und titriert mit ~[io- NaOH unter Verwendung yon Rosols~iure als Indikator. Eine Tabelle, welche den dem Verbrauch an Natronlauge entsprechenden Kaligehalt angibt, findet sich ira Original. A. C z a p s k i. Zum Nachweis yon Leim bei Appreturanalysen empfiehlt Eugen S e h m i d t .5) an Stelle tier far diesen Zweck nicht genagend empfindlichen 1) Journ. Assoc. Official Agricult. Chemists 7, 322 (1924); durch Chem. Zentrbl. 9o, II, 1625 [1924). -- 2) Journ. Assoc. Official Agricult. Chemists 7, 321 (1924); durch Chem. Zentrbl. 95, II, 1626 (1924). ~ 3) Journ. Assoc. Official Agricult Chemists 3, 58 (1920). ~ 4) Kali 18, 271 (1924); durch Chem. Zentrbl. 95, II, 2284, (1924). -- 5) F~rberztg. 24, 97 (1913); durch Chem. Zentrbl. 84, I, 1896 (1913).

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76 Berieht: Spezielle analytisehe Methoden.

verdriingnng. Bei Schlempekohle vergleicht man die Volumina der nicht zerkleinerten and des gleichen Gewichtes gepulverter Substanz gleiehfalls nach dem Verdr~ingungsverfahren. Dabei wird entweder in Quecksilber, oder ~in Stanniol eingehfillt~,, in Petroleum getaucht. A. C z a p s k i .

Zur Best immung des wasserlSslichen Arsens in Bleiarsenat and Zinkarseni t gibt R. C. R o a r k l ) ein Verfahren an. Von troekenem B1eiarsenat w~igt man 2 g, wenn es in Form einer Paste vorliegt 4 g, yon Zinkarsenit 1 g in einen 1/-Kolben, gibt 100 c c m Wasser zu, kocht 5 Minuten, ftlllt naeh dem Erkalten bis znr ~Iarke auf und filtriert.

Zu 250 c c m des Filtrats gibt man 3 c c m konz. HeS0~, engt zun~ichst auf 100 c c m ein, fiigt l g Kaliumjodid hinzn and verdampft weiter bis auf 40 c c m . Man l~sst erkalten, nimrat mit n/2~-NaeS203 den Jodaber- schuss weg, neutralisiert mit Natriumbicarbonat, gibt davon noch 5 (y hinzu and titriert nach Zusatz ~on StSrkel~sung mit 5odlSsung, his die Blauf~rbung nicht mehr verschwindet. Auf diese Weise ergibt sich der Prozentgehalt an ~vasserl6slichem Arsen. Die so erhaltenen Werte zeigen eine far praktische Zwecke gen~igende Ubereinstimmung mit den durch 24st~indige Digestion erhaltenen.

D i e E r m i t t e l u n g d e s A r s e n s u n d B l e i s i m B l e i a r s e n a t nehmen C. C. H e d g e s und W. A. S t o n e ~) in der Weise vor, dass sie 0,7360 g Substanz in rein zerriebenem Zustande 10 Minuten unter Umrtihren mit 20 c c m 6 n-H2SO ~ kochen. Das Blei wird naeh Zusatz yon 50 c c m Wasser und 100 c c m 95% igem Alkohol nach einem von denselben Verff. 3) angegebenen Verfahren bestimmt. In aliquoten Teilen des Filtrats yon Blei, das nach Zusatz yon 2 g Natriumjodid auf 250 c c m erg~inzt ist, ergibt sich durch Titration mit ~/e-JodlSsung das vorhandene Arsen. Kalk und andere unl~sliche Substanzen dfirfen nicht zu- gegen sein, da die Resu]tate sonst unzuverl~issig werden. A. Czapsk i .

Die Kal ibes t immung im Speisesalz f~ihrt H. B o k e m a 11 e r 4) in folgender Weise aus: u einer LSsnng yon 20 g des Satzes in 200 c c m Wasser werden, ohne zu filtrieren, 20 c c m der gut durch- geschilttelten triiben Flassigkeit mit 2 ccm 10% iger Kaliumchlorid- 15sung, 5 e c r u 1,5 n-~atriumtartrat und 5 c c m 1,5 n-Weins~iure versetzt. Darauf rahrt man 15 Minuten bei 18 ~ filtriert und titriert mit ~[io- NaOH unter Verwendung yon Rosols~iure als Indikator. Eine Tabelle, welche den dem Verbrauch an Natronlauge entsprechenden Kaligehalt angibt, findet sich ira Original. A. C z a p s k i.

Zum Nachweis yon Leim bei Appre turana lysen empfiehlt E u g e n S e h m i d t .5) an Stelle tier far diesen Zweck nicht genagend empfindlichen

1) Journ. Assoc. Official Agricult. Chemists 7, 322 (1924); durch Chem. Zentrbl. 9o, II, 1625 [1924). -- 2) Journ. Assoc. Official Agricult. Chemists 7, 321 (1924); durch Chem. Zentrbl. 95, II, 1626 (1924). ~ 3) Journ. Assoc. Official Agricult Chemists 3, 58 (1920). ~ 4) Kali 18, 271 (1924); durch Chem. Zentrbl. 95, II, 2284, (1924). - - 5) F~rberztg. 24, 97 (1913); durch Chem. Zentrbl. 84, I, 1896 (1913).

5. Auf gerichtliche Chemie bezfigliche. 77

Biuretreaktion und tier F~llung mit Gerbsaure die Verwendung yon Ammoniummolybdatl). Dieses f~llt Leim aus seinen LOsungen als flockigen weissen Niedersch]ag aus. Beim Erhitzen geht derselbe teil- weise in LSsung, scheidet sich aber beim Erkalten wieder aus. Ehenso bewirkt mit Schwefels~iure schwach angesSuertes und vom rotea Nieder- schlag filtriertes N e s s 1 e r sches Reagens in LeimlSsungen eiuen weissen, auch beim Erhitzen unlOslichen ~iedersch!ag. Ammonsalze kSnnen zugegen sein, dagegeu wirken Alkalisalze stSrend und mtissen daher zuvor ent- fernt werden.

Was die Empfindlichkeit der genannten Reaktionen anbetrifft, so versagt die Biuretreaktion schon bei 0,5 mg Leim in 5 c c m Wasser, die Reaktion mit GerbsSure bei 0,05 ~ng, w~hrend Ammoniummolybdat u n d ~ o s s l e r s Reagens noch 0,01 ~ng Leim in 5 c c m Wasser deutlich erkennen lassen. Vor Anstellung der Reaktion muss das Appreturmittel zun~ichst entfettet und dann zur Entfernung yon h~0rgine ~) und EiweisskSrpern mit Salpetershure behandelt werden. Das Filtrat hiervon wird zur Pr~ifuug benutzt. A. C z a p s k i .

5. A u f g e r i c h t l i c h e C h e m i e b e z t i g l i c h e M e t h o d e n .

Uber den toxikologischen Nachweis der Pikrins~ure and ihrer Redukt ionsprodukte macht P. B i g i n e l l i ~) Mittei!ungen. Es haudelt sich um den Bericht einer Kommission, die sich w~hrend des Krieges damit befasste, wie man in F~llen, in denen you Simulanten Pikrins~iure genommen worden war, um Gelbsucht vorzut~uschen, den Nachweis der Pikrinsaure erbringen kann.

Die Pikrins~ure wird mit dem Urin ausgeschieden. YIan muss dabei beachten, dass einerseits beim Faulen des Urins Reduktions- prozesse verlaufen kSnnen, und dass andererseits auch andere f~rbende Stoffe in den Urin gelangen kSnnen, so Martiusgelb und Blaphtholgelb S, die zum F~rben yon ~ahrungsmitteln dienen, sowie Bestandteile muncher medizinisch benutzten Stoffe, z. B. Rhabarber, Cascara, Senaesbl~tter, Pelletierin etc.

Der Verfasser hat eine Reihe verschiedener Reaktionen zum Iqachweis der Pikrins~iure gepr~]ft und empfiehlt im Hinblick auf die eben gcnannten Schwierigkeiten die nachstehend beschriebene, yon ihm bereits fraher t) angegebene.

Zur Untersuchung wird der Urin zun~ichst eingedampft, urn, falls bereits F~ulnis eingetreten ist, die Hauptmenge des Ammoniaks zu ent- fernen, hierauf shuert man mit Schwefels~ure an, f~!It mit Bleiessig, filtriert und sch~ittelt das Filtrat wiederholt mit Chloroform aus. Das Chloroform wird verdampft, der Rt~ckstand mit Wasser aufgenommen, und

1) Chem. Ztg. 34, 839 (19:[0). - - 2) Norgine is~ das Nat~rium-Ammonium- salz der noch unerforschten Laminar- oder Tangs~ure. die den Kohlehydraten nahesteht. -- 3) Annali ehim. appl. 14, 209 (1924); durch Bull. soc. chim. de :France [4] 38, 180 (1925). __ 4)Arch. di farmacol, sper. e Science aft. 24, (1917).