Zundapp 50 1984

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WICHTIGER HINWEIS!

Nur ZÜNDAPP-Original-Ersatzteilegewähren Sicherheit und schützenvor Schäden. Der Einbau von Teilenfremder Herkunft führt zum Erlö-schen des Garantieanspruches.Verwenden Sie deshalb nurZÜNDAPP-Original-Ersatzteile.

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Arbeiten amZweitakt-Motor50 cm3

3 GängeHandschaltungTretkurbel

Ausgabe Mai 1984

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(

Produktänderungen in Konstruktion und Ausführung

sind im Zuge technischer Weiterentwicklung vorbehalten.

Herausgeber: ZÜNDAPP-WERKE GMBH • Anzinger Straße 1-3, 8000 München 80

Prlnted in Germany

W 584 3560 II dtsch.

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V O R W O R T

In der Entwicklung der motorisierten Zweirad-Fahrzeuge wurdenin den letzten Jahren besonders in den kleinen Hubraumklassenhinsichtlich der Motorleistung wie auch des Fahrkomforts gewaltigeFortschritte erzielt. Dabei haben sich vor allem unsere Erzeugnissedurch ihre ausgereifte Konstruktion und ihre solide Ausführungeinen hervorragenden Ruf erworben.

Alle neuen ZÜNDAPP-Modelle werden auch weiterhin dazu bei-tragen, diesen guten Ruf zu rechtfertigen, die Beliebtheit unseresFabrikates zu erhalten und zu erhöhen. Eine der wichtigsten Vor-aussetzungen für ein weiteres gutes Gelingen ist ein vorbildlicherKundendienst. Deshalb sind wir bestrebt, unsere Händler und Ver-tragswerkstätten mit allem erforderlichen Wissen vertraut zumachen. Unsere ZÜNDAPP-Kundendienstschule führt daher in denWintermonaten laufend die notwendigen Kurse durch. Das vor-liegende Handbuch soll mit dazu beitragen, unseren Lehrgangsteil-nehmern zeitraubende Notizen zu ersparen und darüber hinausjederzeit die Möglichkeit bieten, einmal erworbene Kenntnisse auf-zufrischen.

Da die beschriebenen Demontage- und Montagevorgänge sehr klarherausgearbeitet wurden und fortlaufend durch Abbildungen ver-anschaulicht sind, wird auch denjenigen Händlern gedient, welchebisher noch keinen Kundendienst-Kurs besuchen konnten.

Nachdruck und auszugsweise Wiedergabe nur mit unserer Genehmigung.

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Inhaltsverzeichnis Seite

Allgemeines 5

1. Demontage des Motors

a) Gehäusedeckel links abnehmen 6b) Zündanlage abmontieren 6c) Anschlußdeckel, Bremseinrichtung und

Kupplungsdeckel abnehmen 7d) Demontage der Kupplung 8e) Zylinder und Kolben abnehmen 9f) Kurbelgehäuse demontieren 10g) Entnahme der Lager, Büchsen und des

Kupplungsrades . • • • 12h) Ausbau des Ziehkeiles 12

2. Montage des Motors

a) Einstellen des Ziehkeiles 14b) Ausmessen des axialen Spieles der Kurbelwelle . . 14c) Einsetzen der Kurbelwelle in die rechte

Gehäusehälfte , . 15d) Montage des Dichtringes auf der Abtriebsseite

der Kurbelwelle 15e) Ausmessen der Zwischenwelle . . . 16f) Ausmessen des axialen Spieles der Tretachse . |. . 17g) Ausmessen des axialen Spieles der Schaltwelle . . . 18h) Ausmessen der Schalträder 18i) Zusammenbau des Motors 19j) Sitz der Schaltwelle im Lager des linken Gehäuses

überprüfen 20k) Montage der Dichtringe 20 'l) Überprüfen des Pleuels 21m) Montage des Kolbens und Zylinders . 21n) Montage des Kettenritzels 22o) Ausmessen der Getriebehauptwelle 22p) Montage der Kupplung 23q) Einstellen der Kupplungszunge und des Kupplungs-

spieles 24r) Montage des Kupplungsgehäusedeckels 24s) Montage der Zündanlage 26t) Einstellen des Zündzeitpunktes : . 26

3. Spezialwerkzeuge 28

4. Vergaser 29

5. Motorstörungen 33

6. Technische Daten 34

7. Schaltplan . 35

4

Allgemeines

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«A»

Bild 1

Bild 2

1. Demontage des Motors

a) Gehäusedeckel links abnehmen

Einsetzen des Motors in die Ein-spannvorrichtung SK-A 314. Lösender 2 Schrauben M 6x55 und Ab-nehmen des linken Seitendeckels.

b) Zündanlage abmontierenPolradmutter mit 14-mm-Steckschlüs-sel bei gleichzeitigem Gegenhaltenmit dem Spezialwerkzeug SK-A 297entfernen.

Bild 3

Bild«

Einsetzen der Abdrückschraube SK-A263 in das Polrad und bei gleichzei-tigem Gegenhalten mit dem Halte-schlüssel SK-A 297 das Polrad vonder Kurbelwelle abdrücken. Dabei istauf den Keil zu achten, mit welchemdas Polrad auf der Kurbelwelle fixiertist.

Wenn sich die folgenden Arbeitennur auf eine Instandsetzung derKupplung beschränken, kann dieGrundplatte am linken Gehäuse ver^bleiben. Bei kompletter Demontagedes Motors wird diese sofort nachEntfernen der 2 ZylinderschraubenM 4x15 und der GehäuseschraubeM 6x92 mit Kabelschelle abgenom-men.

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/

c) Anschlußdeckel, Bremseinrichtungund Kupplungsdeckel abnehmen

Nach Entfernen der 2 Linsensenk-schrauben M 5x15 den Anschluß-deckel vom rechten Gehäuse abneh-men.

Seegerring von der Tretachse ab-nehmen und den Mitnehmer miteinem handelsüblichen Zweiarmab-zieher von der Tretachse abziehen.Dabei ist auf die zwei 5-mm-Kugelnunter dem Mitnehmer zu achten.Bremshebel und Feder abnehmen.

Nachstehende Gehäuseschraubenwerden von links entfernt:

a) M 6x92*b) M 6x98c) M 6x98d) M 6x120e) M 6x120

f) M 6x120g) M 6x98h) M 6x98i) M 6x98

Bild 5

Bilde

* mit Kabelschelle

3 Schrauben verbleiben auf der linkenMotorseite im Gehäuse, und zwar 2im Zündmagnetraum (s. Pfeil) und 1 BI|d 7

unterhalb der Tretachse (s. Pfeil).

Entfernen der Zylinderschraube M 6x45 unterhalb der Tretachse vonrechts.

Bilds

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Bild 9

Bild 10

Bild 11

Durch B\ .igen des Kupplungs-hebels den Kupplungsgehäusedeckelabdrücken.

Im Kupplungsgehäusedeckel befin-den sich:

1. Kupplungswelle mit Hebel2. Kupplungszunge3. Zwei Blattfedern zur Kupplungs-

zunge4. Gewindestift mit Kugelkopf zum

Nachstellen der Kupplungszunge5. Büchse für Tretachse6. Getriebeöl-Kontrollschraube

d) Demontage der Kupplung

Druckstift entnehmen, Spannvorrich-tung SK-A 235 mit den 3 SchraubenSK-A 292 aufsetzen und Druck-schraube anziehen (Bild 11). Die 5bzw. 10 Muttern M 4 mit dem 7-mm-Steckschlüssel abnehmen. Nach Lö-sen der Spannschraube könnenDruckplatte, Federn und Federhülsender Kupplung entfernt werden.

Einsetzen des Halteschlüssels SK-A297 in die Druckplatte der Kupplungund Lösen der Kupplungsmutter mitdem Steckschlüssel.Abnehmen der kompletten Kupplungeinschließlich Kupplungsnabe undder hinter der Nabe befindlichenAusgleichsscheiben.

Bild 12

(Das Kupplungsrad verbleibt im rech-ter) Gehäuse, da es von der Innen-seite (Getriebegehäuse) durch einenSeegerring gehalten wird.

Abnehmen des Kettenritzels, Aufbie-gen des Sicherungsbleches und Ent-fernen der Sechskantmutter miteinem Steckschlüssel (zum Abziehendes Kettenritzels evtl. einen Zwei-backenabzieher verwenden).

e) Zylinder und Kolben abnehmen

Zylinderkopf und Zylinder abnehmen.Nach Entfernen der 4 Muttern M 7mit dem 11-mm-Steckschlüssel (Bild15), können die darunter befindlichenScheiben, Zylinderkopf, Kopfdich-tung, Zylinder und Zylinderfuß-dichtung abgenommen werden.

Bild 13

Bild 14

Bild 15

Kolbenringe nun abnehmen. Siche-rungsringe für den Kolbenbolzenmit einer Spitzzange herausnehmen.(Keinen Schraubenzieher verwen-den!)

Bild 18

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(

Bild 17

Bild 18

Kolbenbolzt,..-AuspreßvorrichtungSK-A 64 aufsetzen und den Kolben-bolzen auspressen.Achtung! Nadellager für den Kolben-bolzen aus dem Pleuel entnehmenund staubdicht aufbewahren.

f) Kurbelgehäuse demontieren

Abnehmen des Zahnrades auf derKurbelwelle. Dazu Sicherungsblechaufbiegen, Sechskantmutter mit Ga-belschlüssel SW 19 unter gleichzeiti-gem Gegenhalten mit dem Gabel-schlüssel SW 11 an den Abflachun-gen der Kurbelwelle entfernen undZahnrad abziehen.

Achtung! Unter dem Zahnrad befin-den sich 2 Kugeln, 0 5 mm.

Wenn das Antriebszahnrad nicht mitder Hand abgezogen werden kann,ist es zweckmäßig, einen Zweibak-kenabzieher zu verwenden.

Entfernen der restlichen Gehäuse-schrauben von links; 2 im Zünd-magnetraum M 6x35 (a) und 1 unterder Starterwelle (b).

Bild 19

Bild 20

Auf der rechten Seite eine Schraubeam Zylinderfuß M 6x50 entfernen.

10

Aufsetzen der SpannvorrichtungSK-A 235, mit 2 Schrauben M 8(SK-A 246) und 1 Abstützbolzen(SK-A 213) an der linken (Polrad-)Seite.

Bild 21

Den Getriebeblock aus der Einspann-vorrichtung entnehmen und mit derrechten Seite nach unten auf 2 Holz-klötze auflegen. Durch Drehen ander Abdrückschraube werden diebeiden Gehäusehälften, bei gleich-zeitigem Drücken auf die Schaltwelleund die Tretachse, auseinanderge-preßt. Die obere Gehäusehälfte(links) vorsichtig abheben.

Vor Entnahme der einzelnen Wellenauf Ausgleichs- und Distanzscheibenachten. Dadurch können u. U. Ein-stell- bzw. Meßvorgänge bei derMontage des Motors eingespartwerden.

Bild 22

Entnahme der einzelnen Wellen innachstehender Reihenfolge:

1. Tretachse2. Zwischenwelle3. Schaltwelle4. Getriebehauptwelle5. Kurbelwelle

Alle ausgebauten Wellen und Zahn-räder sollten sofort auf einwand-freien Zustand untersucht und ge-prüft werden.

11 Bild 23

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Bild 24

g) Entnahme Lager, Büchsen unddes Kupplungsrades

Das Kupplungsrad kann erst ausge-preßt werden, wenn der hinter demKugellager im Gehäuse befindlicheSeegerring mit einer Spitzzange ent-fernt wird.

Bei einwandfreiem Zustand desKupplungsrades und der beidenKugellager ist dieser Demontage-vorgang nicht notwendig.

Das Kugellager im Kupplungszahn-rad wird, wenn nötig, mit einemhandelsüblichen Kugellagerauszieherdemontiert.

2. Montage des Motors

Vor Beginn des Zusammenbaues sind sämtliche Motorenteilegründlich zu reinigen, die Gehäusetrennflächen von Dichtmasse zubefreien und auf ihren einwandfreien Zustand zu überprüfen. Defekteoder beschädigte Teile werden durch ZÜNDAPP-Original-Ersatz-teile erneuert. Dichtungen und Dichtringe werden grundsätzlichimmer durch entsprechende Neuteile ersetzt.

Sämtliche Teile wie Wellen, Lager, usw. müssen sich bis zum An-schlag in den dafür vorgesehenen Aufnahmebohrungen bzw. Lager-sitzen befinden. Zur Montage der Kugellager ist das jeweiligeGehäuseteil auf ca. 85° C zu erwärmen. Die beweglichen Teile sindauf ihren Lauf- und Anlaufflächen ausreichend mit sauberem, vonuns vorgeschriebenem öl zu versehen.

Bild 25

Bild 26

Bild 27

Zum Entfernen der Kugellager undBüchsen sind die Gehäuse anzuwär-men. Zum Ausziehen der Lager undBüchsen kann ebenfalls der Lager-auszieher verwendet werden.

h) Ausbau des Ziehkeiles

Aufbiegen des Sicherungsblecheszur Kontermutter der Stellschraube.Mutter lösen, Stellschraube so ver-ändern, daß die Schaltgabel aus-schwenkt und der Ziehkeil entnom-men werden kann.

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Weiterhin ist der Magnetstift der rechten Gehäusehälfte gründlichvon anhaftenden Spänen zu befreien.

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Bild 28

Bild 29

Bild 30

Bild 31

a) Einstellen des Ziehkeiles

Der Ziehkeil ist in Verbindung mitder Stellschraube so einzustellen,daß der ballige Teil im großen Gang(3. Gang) genau in der Mitte der be-treffenden Bohrungen in der Schalt-welle steht.Zum Einstellen des Ziehkeiles wirddie Einstellehre SK-A232 (3 Gänge)verwendet. Diese Lehre wird anstelleder Schaltwelle in die Lagerbüchseder rechten Gehäusehälfte eingeführtund mit der Spannscheibe SK-A233angezogen.

Nun muß die innere Fläche desZiehkeiles an der Schalthebelführunggegen das Ende der Einstellehregedrückt werden. Den Gewindestiftso weit hineinschrauben, bis derWinkelanschlag und damit der Zieh-keil spielfrei sind.-Die Gegenmutteranziehen und mit dem Sicherungs-blech sichern. Die Mutter der Ein-stellehre lösen und das Spezialwerk-zeug herausnehmen.

b) Ausmessen des axialen Spieles derKurbelwelle

Das zulässige axiale Spiel beträgt0,1 mm. Zum Ausmessen wird dieMeßbrücke SK-A 206 sowie eineSchiebelehre mit Tiefenmaß benötigtund bei aufgelegter Papierdichtungdas Maß von der Trennfläche derrechten Gehäusehälfte zum Kugel-lagerinnenring festgestellt.

Anschließend wird der gleiche Meß-vorgang in der linken Gehäusehälftedurchgeführt und die ermitteltenMaße addiert.

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r( /eDie Kurbelwelle für das Ausmessenvorbereiten. Auf die Abtriebsseiteder Kurbelwelle eine Scheibe (a) mitFacette legen (Facette zur Kurbel-wange) sowie eine konstante Schei-be 0,5 mm (b); auf die Zündmagnet-seite eine Scheibe (a) mit Facettelegen (Facette zur Kurbelwange).

Jetzt die Kurbelwelle über die bei-den Kurbelwangen einschließlich derSpezialScheiben und der konstantenScheibe messen. Das festgestellteMaß von dem der Gehäuse abziehen,die Differenz bis auf 0,1 mm auf derZündmagnetseite ausgleichen.

Beispiel:

rechtes Gehäuse 24,5 mmlinkes Gehäuse + 18,4mm

Kurbelwelle

axiales Spiel

= 42,9 mm— 42,2 mm

= 0,7 mm— 0,1 mm

= 0,6 mm

auf die Zündmagnetseite der Kurbel-welle.

c) Einsetzen der Kurbelwelle in dierechte Gehäusehälfte

Innenring des Kugellagers mit einemDorn vorwärmen und die Kurbel-welle einsetzen.

Bild 32

d) Montage des Dichtringes aufAbtriebseite der Kurbelwelle

der

Das Spezialwerkzeug MontagehülseMV 6-339 verwenden, damit dieDichtlippen nicht durch das Gewindebeschädigt werden. Einschlagen desDichtringes mit dem HohldurchschlagMV 6-347.

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Bild 33

Bild 34

Bild 35

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Bild 36

Bild 37

Bild 38

Bild 39

2 Kugeln 5 mm mit etwas Fett in dieKugeltaschen der Antriebswelle derKurbelwelle einsetzen und das Zahn-rad (Primärantrieb) aufschieben. An-schließend mit Sicherungsscheibeund Sechskantmutter befestigen. An-zugsmoment: 50-55 Nm.

Das Kupplungsrad in das Lager desrechten Gehäuses einsetzen und aufder gegenüberliegenden Seite durchden Seegerring sichern.

e) Ausmessen der Zwischenwelle

Aufsetzen der Meßbrücke SK-A206auf die Trennfläche des rechten Ge-häuses und auf die Büchse für dieZwischenwelle = 10 mm messen(Dichtung aufgelegt).

Die Meßbrücke SK-A 206 auf dieTrennfläche des linken Gehäusesaufsetzen und auf die Büchse für dieZwischenwelle = 30,1 mm messen.

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Auf die Zwischenwelle vor demSeegerring eine Scheibe 0,5 mmlegen (s. Pfeil) und nun mit derSchiebelehre ab Scheibe einschließ-lich dem Zwischenrad messen =39,3 mm.

Beispiel:rechtes Gehäuse 10,0 mmlinkes Gehäuse + 30,1 mm

Zwischenwelle

axiales Spiel

= 40,1 mm— 39,3 mm

= 0,8 mm— 0,1 mm

= 0,7 mmDie Differenz wird durch Beilegenvon Scheiben vor dem Zwischen-zahnrad ausgeglichen.

Ausmessen des axialen Spieles derTretachse

Aufsetzen der Meßbrücke SK-A206auf die Trennfläche des rechten Ge-häuses und Messen auf die Anlauf-fläche im Gehäuse = 2,4 mm.Aufsetzen der Meßbrücke SK-A206auf die Trennfläche des linken Ge-häuses und Messen auf die Büchsefür die Tretachse = 41,3mm.Dazu ist die Tretachse bestückt miteinem Distanzrohr 20 mm (a) amlangen Wellenteil, einer Scheibe1,5 mm (b) vor dem Distanzrohr,einem Distanzrohr 8 mm (c) am kur-zen Wellenteil. Mit der Schiebelehredas Maß einschl. kurzem Distanz-rohr, Starterrad, langem Distanzrohrund 1,5-mm-Scheibe feststellen =41,7 mm.Beispiel:rechtes Gehäuse 2,4 mmlinkes Gehäuse + 41,3mm

Tretachse

axiales Spiel

= 43,7 mm— 41,7 mm

= 2,0 mm— 0,1 mm

= 1,9mmDie Differenz von 1,9 mm am kurzenWellenteil der Tretachse beilegen (c).

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Bild 40

Bi ld 41

Bild 42

Bild 43 a b

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Bild 44

Bild 45

g) Ausmessen des axialen Spieles derSchaltwelle

Die Meßbrücke SK-A 206 wird aufdie mit der Dichtung versehenerechte Gehäusehälfte gelegt, sodaß mit einem Tiefenmaß bis zurAnlauffläche der Schaltwelle im Ge-häuse gemessen werden kann. Dasfestgestellte Maß wird notiert, dabeimuß aber auch die Stärke der Meß-brücke berücksichtigt werden =15,8 mm.

Die Meßbrücke auf die Fläche derlinken Gehäusehälfte legen und bisKugellager-lnnenring (Anlaufflächeder Schaltwelle) messen. Das hierbeierhaltene Maß = 41,5 mm zu demoben festgestellten Wert addieren.

Nun die Schaltwelle zwischen beidenAnlaufflächen messen = 56,7 mm.

Beispiel:rechtes Gehäuse 15,8 mmlinkes Gehäuse + 41,5mm

Bild 46

Bild 47

Schaltwelle

axiales Spiel

= 57,3 mm— 56,7 mm

= 0,6 mm— 0,1 mm

= 0,5 mm

Die Differenz wird ausgeglichendurch Beilegen , von Scheiben zwi-schen Kugellager und Distanzring.

h) Ausmessen der Schalträder

Schaltwelle in das linke Gehäuseoder mit Weichmetallbacken in denSchraubstock einsetzen und dieSchalträder in beliebiger Reihenfolgeaufschieben.

18

Nun mit dem Tiefenmaß von derStirnfläche der Schaltwelle zur seit-lichen Anlauffläche des Schaltradesmessen = 9,4 mm.

Dann von der gleichen Stelle bis zu B1|d 48

dem Anlaufbund der Schaltwellemessen = 9,1 mm.

Beispiel:9,4 mm

— 9,1 mm

0,3 mmDas ermittelte Maß von 0,3 mm wirddurch Beilegen von Ausgleichsschei-ben zwischen dem 1.- und 2.-Gang-Zahnrad bis auf 0 ausgeglichen.

Die ausgedrehte Planfläche des 1.-Gang-Zahnrades muß nach untenweisen. Bei den übrigen Schalt-rädern zeigt bei Draufsicht (s. Bild 50)jeweils die breitere Anflächung derKugeltasche im Uhrzeigersinn nachrechts.

Achtung! Die Kugeln für Schalträderwerden nicht mit Fett, sondern nurmit öl in die Bohrungen der Schalt- Bild 50

welle eingelegt (Bild 51). Nur Origi-nalkugeln, Best.-Nr. 278-05.101, ver-wenden!

i) Zusammenbau des Motors

Tretachse, Zwischenwelle und dieSchaltwelle werden mit den durchAusmessen ermittelten Ausgleichs-scheiben und die Getriebehauptwellemit einer konstanten Scheibe (1 mm)in die linke Gehäusehälfte einge-setzt. Die Bremsfeder der Schalt-welle so stellen, daß sie in die Aus-nehmung des Gehäuses eingreift.2 Paßbüchsen einsetzen und Ge-häusetrennflächen mit Dichtmasse,wie Teroson-Atmosit, bestreichen.Papierdichtung auflegen, Wellen undLager mit öl versehen und die Ge-häusehälften zusammenfügen.

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Bild 53

Bild 54

Bild 55

Verschrauben des linken und rech-ten Gehäuses, von links 2 Schrau-ben M 6x35 in den Zündmagnet-raum (a, s. Bild 53), 1 SchraubeM 6 x 50 von rechts an den Zylinder-fuß (s. Pfeil in Bild 54), 1 SchraubeM 6x65 unter der Starterwelle (b,s. Bild 53).

j) Sitz der Schaltwelle im Lager deslinken Gehäuses überprüfen

1 Ring (Eigenfertigung) mit den Ab-messungen Höhe 15 mm, Außen-durchmesser 28mm, Innendurchmes-ser 17 mm, auf die Schaltwelle auf-setzen, so daß dieser am Gehäuseanliegt und die Mutter zum Ketten-ritzel anziehen, damit die Schalt-welle nach oben, vollständig mit demBund an den Innenlaufring des Ku-gellagers kommt (s. Bild 55). Über-prüfen aller Wellen auf Freigängig-keitl

k) Montage der Dichtringe

Motor in die EinspannvorrichtungSK-A 314 einsetzen und in denSchraubstock einspannen.

Montage der Dichtringe auf der lin-ken Gehäuseseite: Einsetzen desDichtringes für die Kurbelwelle mitdem Hohldurchschlag MV 6-961.

Einsetzen des Dichtringes für dieSchaltwelle mit der AufsteckhülseMV 6-960 und Einschlagen mit demHohldurchschlag MV 6-961.

Einsetzen des Dichtringes für dieTretachse mit dem HohldurchschlagMV 6-347. Dabei ist darauf zu achten,daß die abgerundete Seite desDichtringes zum Gehäuse zeigt.

Bild 56 20

OK dI) Überprüfen des Pleuels

Der Meßbolzen SK-A 304 wird ohneNadellager in das Pleuel eingeführt.Als Auflage dient die Planfläche fürdie Fußdichtung. Pleuel auf Um-schlag prüfen, ggf. mit dem Richt-eisen MV 6-115 ausrichten.

m) Montage des Kolbens und Zylinders

Aufsetzen des Kolbens; die Bezeich-nung A = Auslaß muß zum Auspuffzeigen! Den Kolbenbolzen mit demSpezialWerkzeug SK-A 163 einführenund die Sicherungsringe (Neuteile)bei abgedecktem Kurbelraum ein-setzen. Auflegen der Zylinderfuß-dichtung ohne Dichtmasse (Bild 59).

Kolbenring bzw. -Ringe aufsetzenund den Kolben mit einer selbst an-gefertigten Gabel unterbauen.

Zylinder montieren (Kolben mit Ge-fühl in den Zylinder einführen, damitkein Ringbruch erfolgt). Achtung! DerFixierstift in der Kolbenringnut mußsich innerhalb des Ringstoßes befin-den. Zylinderkopfdichtung und Zylin-derkopf aufsetzen, 4 Beilagscheibenauflegen und die 4 Muttern M 7 miteinem 11-mm-Steckschlüssel überKreuz anziehen (Anzugsmoment 15bis17Nm).

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Bild 57

Bild 58

Bild 59

Bild 60

8LJ

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n) Montage des Kettenritzels

Kettenritzel aufsetzen und mit Siche-rungsscheibe und Sechskantmutterbefestigen. Zum Gegenhalten Ket-tenschlüssel verwenden. Anzugs-moment: 35-40 Nm. Mutter sichern.

Bild 61

o) Ausmessen der Getriebehauptwelle

Aufsetzen der Kupplungsnabe, Deck-scheibe und Kupplungsmutter. Miteinem Holz oder anderen Hilfsmit-teln die Deckscheibe in die obersteLage bringen und mit dem Tiefen-maß durch die Markierungsbohrungauf das Kupplungsrad messen, z. B.23,1 mm.

Bild 62

Bild 63

Bild 64

Das Hilfsmittel unter der Deckscheibeentfernen und die Getriebehaupt-welle bis zum Anschlag nach untendrücken. Den Meßvorgang an dergleichen Stelle wiederholen, z. B.22,2 mm.

Beispiel:23.1 mm22.2 mm

= 0,9 mm

Um das notwendige Axialspiel von0,1 mm zu erhalten, werden 0,8 mmAusgleichsscheiben zwischen demKugellager im Kupplungszahnradund der Kupplungsnabe beigelegt.

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p) Montage der Kupplung

Haltescheibe, Belag sowie Stahl-lamellen und die Deckscheibe mon-tieren. Damit die Bohrungen für dieFederhülsen übereinstimmen, sinddie Kupplungsnabe mit einem Strichund alle anderen innenverzahntenScheiben mit einer Markierungs-bohrung versehen.

Unterhalb der auf der Deckscheibebefindlichen Markierungsbohrung istzusätzlich noch ein Pfeil angebracht,welcher mit dem Strich auf derKupplungsnabe übereinstimmen muß.Weiterhin ist darauf zu achten, daßdie erhabene Seite der oberen Stahl-lamellen zum Getriebe zeigt. NachAuflegen der 4. Lamelle muß auchdie Deckscheibe so angebracht wer-den, daß wiederum die durchge-drückte Seite zum Getriebe weist.

Nach Aufsetzen der Deckscheibewird die Mutter aufgeschraubt undbei gleichzeitigem Gegenhalten mitdem Halteschlüssel SK-A 297 festge-zogen. Anzugsmoment: 35 Nm.

Nun werden die Federhülsen mit denKupplungsfedern eingelegt, das Spe-zialwerkzeug SK-A 235 aufgesetztund die Druckscheibe zwischenSpannschraube des Spezialwerk-zeuges und die Kupplungsfedern ge-schoben. Nach Zusammendrückender Kupplungsfedern können die5 Muttern M 4 aufgesetzt und ange-zogen werden.

SpezialWerkzeug abnehmen und denDruckstift mit den dazugehörendenBeilagscheiben in die Druckplatteeinsetzen.

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..- , ; ' •" ' *-*

Bild 65

Bild 66

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q) Einstellen der Kupplungszunge unddes Kupplungsspieles

Um die größte Nachstellmöglichkeitzu haben, ist die Einstellung derKupplungszunge zum Druckpilz not-wendig. Zu diesem Zweck wird derDruckpilz mit Kreide bestrichen, derKupplungsgehäusedeckel aufgesetztund der Kupplungshebel am Ge-häuse betätigt.

Nach Abnehmen des Deckels ist zuüberprüfen, ob der Druckpilz etwain der Mitte der Kupplungszunge zurAnlage kommt. Bei Abweichung dieStellschraube zur Druckplatte amKupplungsgehäusedeckel entspre-chend verändern und kontern. An-schließend wird das Spiel des Kupp-lungshebels am Gehäuse überprüft.Der Hebel soll sich ca. 2 mm an derEinhängeklaue des Kupplungszuges,ab seiner Ruhestellung gemessen,von Hand bewegen lassen. Zu großesoder zu kleines Spiel wird durch Bei-legen oder Wegnehmen der Schei-ben unter dem Druckpilz beseitigt.

r) Montage des Kupplungsgehäuse-deckels

In die rechte Gehäusehälfte 2 Paß-büchsen einsetzen, die Dichtung auf-legen und den Kupplungsgehäuse-deckel aufsetzen. 1 Schraube M6x45von rechts unterhalb der Fußschalt-welle einschrauben und festziehen.

Bild 68 24

Auf der linken Seite nachstehendeSchrauben in der angegebenen Rei-henfolge montieren:

d) M 6x120e) M 6x120c) M 6x98

M 6x120M 6x98

f)b)

M 6x98M 6 x 92*M 6x98M 6x98

Schraube mit Kabelschelle wird erst nachAufsetzen der Grundplatte montiert.

Bild 69

.Von rechts Dichtring für Tretachsemontieren.

Bild 76

Die Feder und den Bremshebel aufdie Tretachse aufschieben. Die2 Kugeln 5 mm Durchmesser in dieKugelaufnahme der Tretachse mitFett einlegen, den Bremsmitnehmerauf 80° bis 100° Celsius erwärmenund aufschieben. Den Sicherungsring16x1 DIN471 einsetzen.

Bild 71

Nun kann die Anschlußkappe mit2 Linsensenkschrauben M 5x15 be-festigt werden.

25 Bild 72

Page 15: Zundapp 50 1984

s) Montage der Zündanlage

Grundplatte einsetzen und mit denSchrauben M 4x15 zunächst hand-fest anziehen, da diese für das Ein-stellen der Zündung wieder gelok-kert werden müssen.Dann Gummitülle mit Kabel in dendafür vorgesehenen Gehäuseein-

Blld73 schnitt schieben; auf Zündkabel-schelleachten! ;Scheibenfeder (Keil) in die Nut derKurbelwelle einlegen und das Polradaufschieben. (Der Konus muß fett-und ölfrei sein.)Achtung! Keil darf dabei nicht ausseiner Nut geschoben werden!Befestigungsmutter aufschrauben undmit Steckschlüssel anziehen. Dabeimit Halteschlüssel SK-A 297 am Pol-rad gegenhalten. Anzugsmoment:35-40 Nm.

rieftGetrieböl auffüllen - siehe techni-sche Daten.

Nach Einbau des Motors wird derSchaltzug wie folgt eingestellt:

Bei laufendem Motor und Leerlauf-stellung des Schaltdrehgriffes amLenker muß der Schalthebel am Ge-triebe vollkommen ruhig stehen.Evtl. Bewegungen werden durch Ver-änderungen des Schaltzuges be-seitigt.

Diese Überprüfung ist nicht nur beiGeradeausstellung, sondern auch beivollem Lenkereinschlag nach linksund rechts notwendig.

t) Einstellen des Zündzeitpunktes

Abstand an den Unterbrecherkon-takten auf 0,35 bis 0,45 mm einstel-len, dann mit einer Meßuhr odereinem ähnlichen Gerät den oberenTotpunkt ermitteln.Anschließend wird das Polrad ent-gegen der Laufrichtung des Motorsso weit zurückgedreht, bis der Kol-ben die Stellung des vorgeschriebe-nen Zündzeitpunktes erreicht. EineÜberprüfung der Einstellung ist mit-tels Kontrollampe oder einem han-delsüblichen Einstellgerät möglich.Nach dem Festziehen der Befesti-gungsschrauben für die Grundplatteist es empfehlenswert, nochmals dieZündeinstellung zu kontrollieren.Zündzeitpunkt s. technische Daten!Seitendeckel verschrauben.

Bild 74 26 27

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3. Spezialwerkzeuge

Bild Bestell-Nr. Bezeichnung

abcdef

ghik1noPqstW

SK-A314SK-A 297SK-A 263SK-A 235SK-A 292SK-A 64SK-A 246SK-A 21 3SK-A 232SK-A 233SK-A 206SK-A 163MV 6-339MV 6-347MV 6-961MV 6-960M V 6-1 15SK-A 304

MotoreinspannvorrichtungHalteeisenAbdrückschraubeSpannvorrichtungSpannschraubenAuspreßvorrichtungSchraubenAbstützbolzenEinstellhülse (3Gg)SpannscheibeMeßbrückeEinführdornMontagehülseHohldurchschlagHohldurchschlagAufziehhülseRichteisenMeßbolzen

Anwendungsiehe Bild-Nr.

1-21,55-732, 3, 12, 65311,21,22,6611,661721,2221,2228,2928,2930,31,38,39,41,42593535, 56, 70, 7156565857

I 4 . Vergaser

Nicht aufgeführte Werkzeuge werden für diesen Motortyp nicht benötigt.

Wirkungsweise

Der Vergaser hat die Aufgabe, dem Motor in allen Belastungslagen ein gut aufbereite-tes und richtig bemessenes Kraftstoff-/Luft-Gemisch zuzuführen.

Bei Vergasern für Kleinmotoren übernimmt die Gemischbildung das Nadeldüsensystem.

Mit steigender Motordrehzahl setzt das Arbeiten des Hauptdüsensystems ein, welchesaus Hauptdüse (k), Mischkammereinsatz bzw. fest eingesetztem Zerstäuber und Nadel-düse (i) besteht. Die auswechselbare Hauptdüse (k) befindet sich im Düsenstock. Beiden Typen mit festem Zerstäuber ist sie am unteren Ende der Nadeldüse (i) einge-schraubt. Beim Einsetzen des Hauptdüsensystems fließt Kraftstoff durch die Hauptdüsezur Nadeldüse (i). Die Austrittsbohrung der Nadeldüse (i) befindet sich in der Misch-kammer, wo eine Vorzerstäubung des Kraftstoffes mit Luft erfolgt. Es bilden sich imKraftstoff Luftbläschen, die, mit dem Hauptluftstrom gemischt, in den Verbrennungs-raum des Motors gesaugt werden.

Der Querschnitt der Nadeldüse (i) wird durch eine konische Nadel, die im Gasschieber(d) befestigt ist, gedrosselt. Wird diese Nadel bei Betätigung des Gasschiebers (d)tiefer in die Nadeldüse (i) geführt, so wird der freie Querschnitt zwischen Nadeldüsen-bohrung und Nadel kleiner, im umgekehrten Falle größer. Im Nadelschaft sind mehrereNuten angebracht, so daß eine Verstellung der Nadel gegenüber dem Gasschieber (d)erfolgen kann. Wenn bei Verstellung der Nadel diese tiefer in die Nadeldüse (i) geführtwird, erhält der Motor ein kraftstoffärmeres Gemisch. Wird die Nadel im Gasschieber(d) höher gesetzt, so wird der freie Querschnitt der Nadeldüse (i) größer und dasGemisch kraftstoffreicher. Die Düsennadel beeinflußt den Kraftstoffverbrauch aber nurin den Drosselstellungen, während bei voll geöffnetem Gasschieber vor allem dieHauptdüse (k) für die Kraftstoffzufuhr maßgebend ist.

Anbau des Vergasers

Dieser muß besonders sorgfältig erfolgen. Der Vergaser muß exakt senkrecht stehenund auf den Anschlußstutzen genau passen. Durch die Schlitze des Klemmanschlussesdarf der Motor keine Nebenluft erhalten, da die Einstellung eines ruhigen, gleich-mäßigen Leerlaufs sonst unmöglich ist. Bei Flanschanschluß sind einwandfreie Dichtun-gen zu verwenden und die Muttern gleichmäßig anzuziehen. Seilzug-Spiralen dürfennicht mit scharfen Knicken verlegt werden. Bei Betätigung der Drehgriffe muß sich derGasschieber voll öffnen und schließen lassen.

Starteinrichtungen

Zur Inbetriebsetzung des kalten Motors ist ein besonders fettes Kraftstoffgemisch er-forderlich. Zu diesem Zweck ist der Vergaser mit einem Startschieber (b) ausgerüstet.Der Kaltstartvorgang ist folgender: Gasschieber (d) vollständig schließen, durch Druck-

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3V ,)Stift Startschieber (b) niederdrücken. Beim Start Gasschieber etwa 1/3—1/2 bis zumspürbaren Anschlag hochziehen. Nach dem Anspringen, bis zur Erwärmung des Motors,die Gasschieberstellung vorerst noch beibehalten. Dann soll kurz Vollgas gegebenwerden, wobei der Startschieber durch den Gasschieber hochgezogen wird und inseiner Endlage einrastet. Wenn beim Start der Gasschieber versehentlich über die Ein-rastung hochgezogen und dadurch der Startschieber mit dem Druckstift mitgenommenwurde, muß letzterer nochmals niedergedrückt werden. i

Einregulierung :

Die Festlegung der Vergaserausführung und die Wahl der Düsengrößen werden vomMotoren- und Vergaserhersteller gemeinsam vorgenommen. Die dabei ermittelte Ein-stellung stellt einen Bestwert dar.

Leerlauf

Das Einregulieren des Leerlaufes hat stets bei warmem Motor zu erfolgen. Mittels derStellschraube ist der Gasschieber (d) so weit zu schließen, bis der Motor langsamweiterläuft. Bei Vergasern ohne Leerlaufeinrichtung liefert das Nadeldüsensystem denerforderlichen Kraftstoff für den Leerlauf.

Fahrbereich

Wenn die Hauptdüse (k) für einen Vergaser bestimmt werden soll, ist auf einer geradenStraße die Höchstgeschwindigkeit nach dem Tachometer oder mittels einer Stoppuhrfestzustellen. Diejenige Hauptdüse (k), die auf ebener Straße die höchste Geschwindig-keit ergibt, ist im allgemeinen die richtige. Wenn bei langer Vollgasfahrt jedoch durchÜberhitzung ein Klingeln des Motors auftritt, ist die nächstgrößere Düse zu wählen.

Im mittleren Bereich sind Feineinstellungen zwischen zwei Nadeldüsengrößen (i)mittels der Düsennadel vorzunehmen. Durch Höherstellen der Düsennadel wird dasGemisch kraftstoffreicher, durch Tieferstellen kraftstoffärmer.

Es ist zu beachten, daß die Stellung der Düsennadel sich nur auf die Gemischbildungin den unteren und mittleren Geschwindigkeiten und nicht bei einer Vollgasfahrt aus-wirkt. Bei einer guten Vergasereinstellung ist der Isolator der Zündkerze braungebrannt.Rußige oder nasse Kerzen zeigen, daß das Gemisch zu kraftstoffreich, weiße Kerzen,daß das Gemisch zu kraftstoffarm ist. Man beachte stets, daß nur ein richtig eingestell-ter Vergaser für ein wirtschaftliches Arbeiten bürgt.

Wartung des Vergasers sj

Der Vergaser muß von Zeit zu Zeit mit Benzin ausgewaschen und gereinigt werden.Bei dieser Gelegenheit ist zu kontrollieren, ob sich alle Teile in einwandfreiem Zu-stand befinden. Ausgeschlagene Schwimmernadeln, Nadeldüsen und Düsennadeln

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sowie Gasschieber müssen erneuert werden, denn sie beeinflussen die Leistung undden Verbrauch des Motors. Das Luftfilter ist ebenfalls öfters in Petroleum oder Benzinauszuwaschen und nach jeder Reinigung ist das Filter mit öl zu benetzen. Anschluß-mutter lösen und die Schwimmerkappe und den Schwimmer aus dem Schwimmerge-häuse entfernen. Alle Teile sind vorsichtig zu behandeln, um Beschädigungen zu ver-meiden. Die Schwimmernadel läßt sich herausnehmen. Zum Reinigen des Nadelsitzesund der Düsen keinen harten Gegenstand verwenden, sondern auswaschen und kräftigausblasen. Die Anschlußmutter darf insbesondere nicht übermäßig und nur von Handangezogen werden. Zur Abdichtung der Schwimmerkappe sind nur die Original-Dicht-ringe zu verwenden. Der Rand am Schwimmer darf nicht verbogen werden, da es sonstvorkommen kann, daß durch dessen Verlagerung nach unten bzw. oben die Schwim-mernadel nicht abdichtet bzw. den Benzinlauf teilweise oder ganz absperrt. Zur Ver-meidung von Betriebsstörungen darf nur einwandfrei gereinigtes Benzin verwendetwerden. Vor dem Aufstecken des Benzinschlauches erst Benzin durchfließen lassen,damit die Luft entweicht und sich keine störenden Luftbläschen bilden können.

Besondere Hinweise

1. Der Vergaser ist eines der empfindlichen Teile des Motors. Beim Einsetzen schraub-barer Teile oder Einbau von Schwimmer und Nadel ist Gewaltanwendung zu ver-meiden. Größte Vorsicht ist geboten.

2. Für die Reinigung von Düsen keine harten Gegenstände verwenden. Düsen niemalsdurch Aufreiben oder ähnliche Methoden verändern.

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Vergaser

a) Vergasergehäuse

b) Startschieber

c) Deckelplatte

d) Gasschieber

e) Druckfeder

f) Scheibe

g) Düsennadel

h) Halteplättchen

i) Nadeldüse

k) Hauptdüse

I) Schwimmer

m) Schwimmernadelventil

n) Schwimmergehäusedeckel

i

m

(5. Motorsstörungen

1. Motor springt nicht an

Ursachen: Kraftstoffhahn nicht geöffnet, Starteinrichtung nicht bedient. VerstopfteDüsen. Vergaser zu stark überschwemmt (Motor ersoffen). DefekteKerze. Schwacher Zündfunke. Elektrodenabstand der Kerze zu groß,Kerze hat durch Schmutz, Wasser oder öl Kurzschluß.

2. Motor schlägt beim Starten zurück

Ursache: Frühzündung

3. Motor springt schlecht an

Ursachen: Gemisch zu mager (Starteinrichtung beidienen ). Zündkerze verschmutztoder verölt. Elektrodenabstand der Zündkerze zu groß oder zu klein(schwacher Zündfunke). Wasser im Kraftstoff.

4. Motor springt an, bleibt aber nach kurzer Zeit stehen

Ursache: Vergaser leer, weil Kraftstoffhahn geschlossen.

5. Motor springt an, bleibt aber beim Gasgeben stehen

Ursachen: Hauptdüse oder Kraftstoffleitung verstopft, Motor noch zu kalt, Ver-gaser schlecht einreguliert.

6. Motor springt an, knallt aber im Vergaser beim Gasgeben(Patschen oder Niesen)

Ursachen: Motor sehr kalt, Gemisch zu kraftstoffarm. Verstopfte oder zu kleineDüse. Vergaser schlecht einreguliert (schlechte Übergänge). Zu vielSpätzündung. Vergaseranschluß hat Nebenluft.

7. Motor springt an, arbeitet aber unregelmäßig und stottert beim Gasgeben

Ursachen: Gemisch zu fett (kleinere Düsen einsetzen, Nadelstellung im Gasschie-ber ändern). Luftfilter verschmutzt. Schwimmer läuft über. Zündungsetzt aus. Kerze verölt oder verrußt.

8. Motor läuft, knallt aber im Auspuff

Ursachen: Zündung setzt aus. Gemisch zu mager.

9. Motor klopft oder klingelt

Ursachen: Zu viel Frühzündung. Glühzündung infolge glühender Ölkohle oderKerzenteile. Zu kleine Hauptdüse.

10. Motor hat keine Leistung

Ursachen: Gemisch zu mager oder zu fett. Zu wenig Frühzündung. Auspuff ver-stopft. Ansaug- oder Auspuffschlitze durch Ölkohle verstopft. Luftfilterverschmutzt. Bremsen schleifen. Reibungsverluste in den Triebteilen.

11. Kraftstoff tritt aus dem Schwimmergehäuse aus

Ursachen: Fremdkörper aus dem Kraftstoff oder Tank auf dem Schwimmernadel-sitz. Schwimmer undicht. Schwimmernadel nicht richtig eingebaut.

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6. Technische Daten 7. Schalt

Motor:

TypBauartAnordnungHubraumBohrungHubVerdichtungLeistungKühlungMischungsschmierung

Vergaser:

TypHauptdüseNadeldüseNadelstellungNadel-Nr.

Elektrische Anlage:

Zündkerzen-WärmewertElektrodenabstandZündzeitpunktKontaktabstand

278-50Einzylinder-2-Taktmit Getriebe verblockt49,9 cm3

39 mm41,8mm9 : 11 kWFahrtwind50 :1

Bing

1/10/132702,1521

Bosch-Schwunglicht-Magnet-Zünder6 V/19/5 W145, Bosch W 8 A0,4 mm1,1 mm + 0,20,35-0,45

Schaltplan der elektrischen Anlage Mofa ZD 20 und ZD 25 TS

Getriebeübersetzung:

1. Gang2. Gang3. GangPrimärübersetzungKupplungGetriebeölGetriebeölmenge

2,471,481,081 : 4,33Mehrscheiben-ÖlbadSÄE 80350 cm3

34 35

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