Zunftausflug 2016 - zunftzuschuhmachern.chzunftzuschuhmachern.ch/Pfriem_2_2016.pdf · allgemeine...

24
Mitteilungsbulletin E.E. Zunft zu Schuhmachern Basel 2/2016, Nr. 83 Zunftausflug 2016 Eine spezielle Bahnfahrt, Walliser Gastfreundschaft und ein Hauch von Moulin Rouge Die Basler «Üsserschwiizer» waren zu Gast in der Oberwalliser Stadt Brig und erlebten bei südlicher Sonne tolle Gastfreund- schaft, die Aufnahme neuer Zunftbrüder und ein turbulentes Zunftmahl. Es begann schon am Morgen im Führerstand im Zug nach Brig ... Für einmal mussten Zunftbrüder und Gäste früh aus den Federn an diesem Samstag, denn bereits um acht Uhr war Treffpunkt am Bahnhof SBB – die Zunft ging auf Reisen! Alle zwei Jahre verlassen wir die heimatliche Stadt und besuchen entweder eine andere Region der Schweiz oder eine Destination im Ausland. Dies- mal hiess das Ziel Brig, die kleine, aber feine Metropole im Oberwallis, dem deutschsprachigen Teil des Bergkantons. Blick aus dem Führerstand dank Zunft-Lokiführer Was als Idee ein paar Wochen früher ge- boren wurde, konnte schliesslich reali- siert werden: Nachdem die Zunft vor zwei Jahren mit Roger Koweindl einen

Transcript of Zunftausflug 2016 - zunftzuschuhmachern.chzunftzuschuhmachern.ch/Pfriem_2_2016.pdf · allgemeine...

Page 1: Zunftausflug 2016 - zunftzuschuhmachern.chzunftzuschuhmachern.ch/Pfriem_2_2016.pdf · allgemeine Handy-, Facebook- undTwit-tersucht undvor allemdarüber,dasswir es anscheinendverlernthaben,

Mitteilungsbulletin E.E. Zunft zu Schuhmachern Basel 2/2016, Nr. 83

Zunftausflug2016

Eine spezielle Bahnfahrt, Walliser Gastfreundschaftund ein Hauch von Moulin RougeDieBasler «Üsserschwiizer»waren zuGast inderOberwalliser StadtBrig und erlebtenbei südlicher Sonne tolleGastfreund-schaft, die Aufnahme neuer Zunftbrüder und ein turbulentes Zunftmahl. Es begann schon am Morgen im Führerstand imZug nach Brig ...

Für einmal mussten Zunftbrüder undGäste früh aus den Federn an diesemSamstag, denn bereits um acht Uhr warTreffpunkt am Bahnhof SBB – die Zunftging auf Reisen! Alle zwei Jahre verlassenwir die heimatliche Stadt und besuchen

entweder eine andere Region der Schweizoder eine Destination im Ausland. Dies-mal hiess das Ziel Brig, die kleine, aberfeine Metropole im Oberwallis, demdeutschsprachigen Teil des Bergkantons.

Blick aus dem Führerstand dankZunft-LokiführerWas als Idee ein paar Wochen früher ge-boren wurde, konnte schliesslich reali-siert werden: Nachdem die Zunft vorzwei Jahren mit Roger Koweindl einen

Page 2: Zunftausflug 2016 - zunftzuschuhmachern.chzunftzuschuhmachern.ch/Pfriem_2_2016.pdf · allgemeine Handy-, Facebook- undTwit-tersucht undvor allemdarüber,dasswir es anscheinendverlernthaben,

2

leibhaftigen Lokiführer aufgenommenhatte, versuchte dieser, seinen Dienst mitdiesem Zug nach Brig zu kombinieren.Es gab erstaunte Gesichter, als Roger inBern aus demAbteil verschwand und sichganz lässig imFührerstand niederliess. Soviele Zunftbrüder mit Handy-Kamerashaben wohl noch nie ein Zug-Cockpitbelagert; es war ein Kommen und Gehenin den engen Wagen. Unzählige Fragenmusste Roger beantworten und hat dabeiseine wertvolle Fracht souverän undsicher gen Süden befördert. (Die Rück-fahrt hat dann aus gutem Grund einanderer Lokführer übernommen.) DieWeiterfahrt über Thun und durch denLötschberg ist denn auch wie im Flugvergangen, auch wenn zeitweise Regen-spritzer auf die Frontscheibe prasselten.Jedenfalls ist die Überraschung einwand-frei gelungen! Dass die rund zweistündi-ge Fahrt mit Kaffi und Gipfeli (und auchbereits mit einigen schärferen Sachen)

aufgelockert wurde, gehört zur Traditionbei unseren «Auslandreisen».

Besuch und besinnlicher Teilim StockalperschlossWar es in der Deutschschweiz noch reg-nerisch und der Himmel verhangen,strahlte wie so oft die Sonne, kaum hat-ten wir das grosse Tunnelloch verlassen.Der Süden empfing uns mit freundlicherWärme und blauem Himmel. So formier-te sich bald ein langer Zug, geführt vonBanner, Spiel und den Gästen, und zogmit gehöriger Akustik durch die Strassender Altstadt. Die Walliser sind jedochKummer gewöhnt und begrüssten dieGäste mit ihrer seltsamen Marschmusiksehr freundlich. Die erste Etappe führtedenn auch nicht allzu weit – im Gartendes Hotels Simplon stand bereits der Apé-ro für die Weitgereisten bereit, ein Labsalfür die durstigen Kehlen. Aus Anlass sei-nes 80. Geburtstages im letzten Herbsthat unser Altmeister Rolf Glasstetter die-sen Apéro offeriert, wofür ihm auch hierein herzliches «Merci vyylmool» von al-len gebührt! Auch unsere schottischenund englischen Gäste sowie die Freundeaus demZürcher Bann haben den kurzenAufenthalt im Freien sehr genossen.Schon bald jedoch ertönte wieder das Ab-marschsignal des Ceremoniars, und wei-ter gings in gleicher Formation bis zumStockalperschloss. Beim Einzug in denviereckigen Innenhof des Schlosses muss-te sich mancher die Ohren zuhalten,denn unser Spiel gab sich natürlich be-sondere Mühe, dass es zwischen den ho-hen Wänden so richtig schön «kesselte».Aufgrund der knappen Zeit konnte leidernur eine kurze Führung durch die Räu-me stattfinden, aber was wir gesehen ha-

ben, ist sowohl architektonisch als auchausstattungsmässig ein besonderes Bijou,das, umgeben von einem schönenGartenund den Walliser Bergen, einen tollenEindruck hinterlässt.Das Stockalperschloss, auch Stockalper-palast genannt, wurde zwischen 1651 und1671 von Kaspar Jodok Stockalper erbaut.Es zeichnet sich durch ein vierstöckigesHauptgebäude, drei Türme und einendreistöckigen Arkadenhof aus. Die quad-ratischen, aus Granitblöcken errichtetenTürme mit vergoldeten Zwiebelhaubenwerden Kaspar, Melchior und Balthasarbenannt, was als eine Anspielung aufdie heiligen drei Könige zu verstehen ist.1948 kam das Schloss in den Besitz derStadt Brig und beherbergt seit 1960 dasRathaus. Weiterhin befindet sich imSchloss ein Museum. Mit einer Flächevon 1280 Quadratmetern dient derSchlosshof gelegentlich als Kulisse fürKonzerte und Aufführungen.

Brig, Stockalper und musikalischesZwischenspielAuch in diesem Jahr gestaltete StatthalterWalti Hamberger den besinnlichen Teilzu einer kurzweiligen Stunde mit vielenInfos über unser heutiges Reiseziel. Dieheutige Stadtgemeinde Brig-Gis entstandbereits 1973 aus der Fusion von Brig, Glisund Brigerbad. (Walti Hamberger mein-te, es wäre vielleicht sinnvoll, wenn dieBriger den Baselbietern erklären könnten,was eine Fusion fürVorteile bringt ...)DerCharme von Brig liegt auch in seinerLage: im Norden der mächtige Aletsch-gletscher, im Süden der Simplon an derSchwelle zu Italien. Wann genau Brigentstanden ist, weiss man nicht. Die Ge-gend war bereits in vorchristlicher Zeit

Ein veritables Meister-Bott

Ohne das Banner geht nichts!

Trubel am frühen Morgen in der SBB-Schalterhalle

Page 3: Zunftausflug 2016 - zunftzuschuhmachern.chzunftzuschuhmachern.ch/Pfriem_2_2016.pdf · allgemeine Handy-, Facebook- undTwit-tersucht undvor allemdarüber,dasswir es anscheinendverlernthaben,

3

Gipfeli gehören dazu Ist das der Sonderzug nach Brig? Schon gibts Znüni

Roger Koweindl am Mischpult

Regentropfen ...

Im Führerstand wirds eng

Zwei Brüder müsst ihr sein Gruss aus dem Cockpit Gäste von der Britischen Insel

Wie immer ein beeindruckender schwarzer Cortège Das Spiel beeindruckt die Briger

Page 4: Zunftausflug 2016 - zunftzuschuhmachern.chzunftzuschuhmachern.ch/Pfriem_2_2016.pdf · allgemeine Handy-, Facebook- undTwit-tersucht undvor allemdarüber,dasswir es anscheinendverlernthaben,

4

bewohnt; der gallische Name «briva»(Brig) wird 1215 erstmals erwähnt. Im 17.Jahrhundert hat Kaspar Stockalper densogenannten Stockalperweg, eine Transit-achse über den Simplon, errichten lassen,einen der wichtigsten Alpenübergänge.Überregionale Bedeutung bekam derPass aber erst, als Napoleon I. eine befes-tigte Passstrasse bauen liess, um die Stras-se fürArtillerie befahrbar zumachen. Seitdieser Zeit konnte man auch mit derPostkutsche nach Italien fahren. (Somitwissen wir jetzt auch, dass nicht Basel,sondern hier der Einkaufstourismus be-gann ...) Mit der Eröffnung des Eisen-bahntunnels durch den Simplon 1906und kurz danach durch den Lötschbergwurde das Wallis und damit Brig für Ita-lien und für die übrige Schweiz leichterzugänglich.Die Eröffnung des Simplontunnels hatBrig eine enorme Entwicklung gebracht;Brig wurde zu einem bedeutenden Ver-kehrsknotenpunkt, an dem sich die inter-nationale Achse auf Strasse und Schienekreuzen. Die Eröffnung der NEAT ge-nau hundert Jahre später ist ein weitererMeilenstein in der verkehrstechnischenEntwicklung der Stadt. In der Folge holtder Statthalter zu einem veritablen Wer-bespot für Brig aus und hebt die vielenMöglichkeiten für Freizeit, Winter- undSommersport, Wellnessferien sowie dielebhafte Gastroszene hervor. (Ob die an-gestrebten Gratisferien vom Verkehrsver-ein nach diesem Werbespot Tatsachewerden, entzieht sich unserer Kenntnis.)Wie auch immer: Das Wallis hat 41 Vier-tausender vorzuweisen (22 ganz auf Wal-

liser Boden) und darauf sind die Leutebesonders stolz. Dabei wird das grösste«Gschyss» seit jeher ums «Horu» gemacht,also ums Matterhorn, das Wahrzeichenvon Zermatt. Hierzu fällt Walti Hamber-ger für unsere englischen Gäste ein be-sonderes Bonmot ein: «The Matterhorn isthe horn which is blown, when somethingis the matter.» Da sind uns unsere Bergein Basel schon lieber, auch wenn man amSpalen-, Heu- oder Gemsberg ebensogut«abstürzen» kann ... Der Statthalter been-det seinen lockeren Rundgang durchWallis mit dem Wunsch, dass alle dieseStunden in Brig richtig geniessen mögen.Nach dieser mit Schmunzeln und gros-sem Applaus bedachten Einleitung standnoch etwas ebenso Wichtiges auf demProgramm: Meister Stümpi Graf erhieltaus der Hand von Ceremoniar WaltiDettwiler die goldene Meisterkette, unddamit war der Tag auch «offiziell» eröff-net. Selbstverständlich liess es sich derStadtpräsident von Brig-Glis, Herr LouisUrsprung, nicht nehmen, in einer kurzenGrussadresse «seine» Stadt vorzustellenund die Basler herzlich willkommen zuheissen.Ein sehr schönes musikalisches Intermez-zo bescherte uns sodann die erst drei-zehnjährige Walliserin Vivien Heinz-mann amKlavier mit einem besinnlichenLied von César Franck mit den Titel«Panis Angelicus». Das Lied passte wun-derbar zum schönen Interieur des Schlos-ses und der festlichen Stimmung undwurde auchmit grossemApplaus bedacht.Zu diesem festlichen Akt amMorgen desZunftausflugs gehört auch immer das

Gedenken an Zunftbrüder, die seit demletzten Jahr nicht mehr unter uns weilen.Zwei langjährige Zunftangehörige habenuns leider für immer verlassen: Unser äl-testes Mitglied, Paul Lacher-Friedmann,zünftig seit 1980, verstorben am 3. Juli2015 im 96. Altersjahr. Paul lebte seitKurzem im Pflegeheim und konnte leiderin den letzten Jahren an unseren Anläs-sen nicht mehr teilnehmen. Ernst Engeli,zünftig seit 1983, verstorben am 8. Mai2016. Ernst war gelernter Schuhmacherund war lange Zeit Mitglied des Zunft-pfleger-Teams. Auch er konnte alters-halber und gesundheitlich keine Anlässemehr besuchen. Das Trommelsolo liessuns ein paar Augenblicke Zeit, sich mitdem Erdendasein und der Vergänglich-keit des Menschen zu beschäftigen undder beiden Kameraden zu gedenken.Mit «Valse romantique», einem fröhli-chen Lied von Claude Debussy, sorgteVivien Heinzmann, das talentierte Wal-liser Mädchen, nochmals für dankbareZuhörer und leitete damit über zum ei-gentlichen Höhepunkt, den Aufnahmender neuen Zunftbrüder.

Drei neue Zunftbrüder –«Ich verspreche es!»Nun näherte das mulmige Gefühl unse-rer «Neuen» sich dem Höhepunkt: im-merhin stand der kühle Trunk aus demgoldenen Becher bevor. Drei Basler Bür-ger haben sich diesmal umdie Aufnahmebemüht und das Handgelübde beimMeister abgelegt: Werner Geiger, TobiasHeusser und Raphael Oberer habendas Wagnis auf sich genommen und

Willkommener Zwischenhalt im Hotel SimplonUnsere Ehrengäste geniessen den schönen Tag

Page 5: Zunftausflug 2016 - zunftzuschuhmachern.chzunftzuschuhmachern.ch/Pfriem_2_2016.pdf · allgemeine Handy-, Facebook- undTwit-tersucht undvor allemdarüber,dasswir es anscheinendverlernthaben,

5

Small Talk mit Liam Devlin In den Briger Altstadtgassen Unser Spiel im Arkadenhof

Kompetente Führung Das Altherren-Rentner-Bänkli

Einer der Stockalper-TürmeGeschichte im Schlossgarten ...

Die Meisterkette aus der Hand des Ceremoniars

Aufmerksame Zuhörer beim festlichen Teil

... und im historischen Saal

Feierstunde mit Walti Hamberger Grosses Talent: Vivien Heinzmann

Brig-Stapi Louis Ursprung

Page 6: Zunftausflug 2016 - zunftzuschuhmachern.chzunftzuschuhmachern.ch/Pfriem_2_2016.pdf · allgemeine Handy-, Facebook- undTwit-tersucht undvor allemdarüber,dasswir es anscheinendverlernthaben,

6

stehen nun sozusagen vor ihrer Ab-schlussprüfung. Statthalter Walti Ham-berger stellt jeden der Drei einzeln undausführlich vor, worauf auch IrtenmeisterFrank Nyfeler zur Tat schreitet und je-dem den vollen Becher zu einem «zünfti-gen Schluck» darbietet. Es hat Jahregegeben, da mussten die Tambourenziemlich lange wirbeln, bis der Stiefelleer war; diesmal war – so könnte mansagen – ein gutes Jahr, denn die Kandi-daten schafften den Weisswein ohne Pro-bleme und Zeitverzögerung. Mit ihremVersprechen über dem Banner sind sienun endgültig Zunftbrüder einer Ehren-zunft zu Schuhmachern – herzlichenGlückwunsch und Willkommen! DieGratulation des Meisters und der Schuh-macherhammer, der sie an diesen Tagerinnern soll, beenden schliesslich – nacheiner kurzen Dankesrede von WernerGeiger – diese feierliche Stunde imStockalperschloss.• Wie immer werden die neuen Zunft-brüder an anderer Stelle ausführlich vorge-stellt.

Cortège durch Brig zum altenZeughausDer Abmarsch vom Schloss mit Bannerund Spiel durch die Gassen und StrassenBrigs wurde wiederum von staunendenZuschauern am Strassenrand verfolgt.Ziel war das «Zeughaus Kultur», das heu-te den Rahmen für unser Zunftmahl bil-dete. Das alte Zeughaus in Brig-Glisstand jahrzehntelang im Dienste der Ar-mee. Im Zuge der Armee-Reform verlores seinen Daseinszweck. Die Stadtge-meinde nutzte die Gelegenheit und kauf-te das Gelände. Bisher Sammel-, Arbeits-und Austauschplatz für militärischeBelange, soll das Gebäude 1 in Zukunftdie gleichen Funktionen für die Kultureinnehmen.

Gediegenes ZunftmahlDerweil die hohen Herren des Vorstandsund die Gäste sich zum traditionellenApéro zurückzogen, nahmen die Zunft-brüder die festlichen Tische im grossenSaal mit der Bühne im Hintergrund inBeschlag.Hier stand bereits ein opulentes«Buffet riche» für die Basler Gesellschaftbereit. Der traditionelle Einmarsch von

Vorstand und Gästen mit Bannerbeglei-tung war auch diesmal ein besondererMoment. Der Ehrentisch mit dem kost-baren Zunftgeschirr stand bereit, derweilunsere Zunftmusik auf der grossen Büh-ne dem Einmarsch den feierlichen Rah-men gab. Die Vorspeise mit Walliser Spe-zialitäten wurde bald darauf vom sehraufmerksamen Personal serviert und füreinige Zeit war somit jeder mit sich selbstbeschäftigt.Nachdem die ersten Appetithappen ver-tilgt waren, kündigte Ceremoniar WaltiDettwiler einen weiteren, wie immer mitSpannung erwartetenHöhepunkt an: dieMeisterrede. Stümpi Graf liess sich auchnicht lange bitten, und nach der ausführ-lichen Begrüssung und der Vorstellungunserer Gäste aus nah und fern machteer sich so einige Gedanken über unsereabends meist menschenleere Stadt, dieallgemeine Handy-, Facebook- und Twit-tersucht und vor allem darüber, dass wires anscheinend verlernt haben, vernünf-tig miteinander zu reden. (In einem Alp-traum sah er, dass seineMeisterrede –mitWerbung unterbrochen – nur noch perFacebook übermittelt und von den

Der Schuhmacherhammer als Erinnerung an den grossen Tag«Ich verspreche es!»

... ausgekostet bis zur Neige... aus dem goldenen Becher ...Ein tüchtiger Schluck ...

Page 7: Zunftausflug 2016 - zunftzuschuhmachern.chzunftzuschuhmachern.ch/Pfriem_2_2016.pdf · allgemeine Handy-, Facebook- undTwit-tersucht undvor allemdarüber,dasswir es anscheinendverlernthaben,

7

Unterwegs zum Alten ZeughausErste Kostprobe der Pfeifer «Auf, Brüder, auf ...»

Allerlei Leckeres war im Angebot Fröhliche Stimmung an den Tischen

Bald kommt die Vorspeise Meisterliche Rede von Stümpi Graf Greetings from Scotland: Liam Devlin

Weisswein statt Whisky Trotz FCZ gut drauf: Marc von Schulthess John Rubinstein mit Überraschung

Page 8: Zunftausflug 2016 - zunftzuschuhmachern.chzunftzuschuhmachern.ch/Pfriem_2_2016.pdf · allgemeine Handy-, Facebook- undTwit-tersucht undvor allemdarüber,dasswir es anscheinendverlernthaben,

8

Cyberfreaks mit dem «Daumen nachoben» kommentiert wird ...) Mit dem Zi-tat vonHuboldt: «DerMensch istMenschnur durch seine Sprache» verlässt StümpiGraf schliesslich dieses Thema und wen-det sich demDank zu, demDank an alle,die in der Zunft etwas bewegen und siezu einer tollen Gemeinschaft machen.Einmal mehr belohnte tosender Applausdes Meisters Ausführungen.Selbstverständlich kamen wie immerauch unsere Ehrengäste zu Wort. DenAnfang machte der Meister aus Glasgow,Liam Devlin, der es kurz machte undherzliche Grüsse aus Schottland über-brachte. Etwas ausführlicher bedachteder Meister aus Zürich, unser FreundMarc von Schulthess, die Zuhörer mit ei-nigen eher zögerlichen Erklärungsversu-chen, warum der FCZ nicht Meister ge-worden ist (obwohl er eigentlich nichtüber Fussball reden wollte). Nun ist es janicht ganz einfach, als Zürcher an einemBasler Zunftanlass seine Gedanken dar-zulegen, aber in Anbetracht der Umstän-de hat sich Marc von Schulthess einmalmehr tapfer geschlagen.• Wie immer sind auch die Meisterredesowie die Gastreden an anderer Stelle nach-zulesen.

Zunftmusik und Spiel in Hochform –und ein Hauch von Pariser MoulinRouge!Ein besonderes Kränzlein verdient auchin diesem Jahr unsere musikalische Ab-teilung. Die Zunftmusikmit ihrem LeiterYves Dobler (mit Piccolo-Solo!), promi-

nent platziert auf der grossen Bühne, botwieder viele Kostproben ihres grossenKönnens und begeisterte wie stets dieFestgemeinde. Besonderer Erwähnungwert ist sicher, dass die Zunftmusik undspeziell Yves Dobler einiges an Aufwandbetrieben haben, um die (inoffizielle)schottische Nationalhymne «Flower ofScotland» darbieten zu können. Es gabkeine Bigband-Noten dafür, und so hatYves aus Chornoten das Stück arrangiertund Noten geschrieben. Kein Wunder,haben unsere Gäste und besonders LiamDevlin lauthals mitgesungen!Ebensolches Lob wie für die Musik giltfür unser Zunftspiel, das auch hier in derHalle durch seine Auftritte einmal mehrfür viel Beifall sorgte. Tambouren undPfeifer haben uns ja schon am Morgenbeim Anmarsch begleitet und werden si-cher am Abend im Leuezorn noch einendrauf geben. Auch von hier aus gebührtMusik und Spiel ein grosses Dankeschönfür ihre tollen Darbietungen!Als im Lauf des Nachmittags unserFreund John Rubinstein ans Mikrofontrat, freute man sich auf einen seinermeisterlichen Grüsse von der britischenInsel. Aber denkste – diesmal kam allesanders! Womit keiner gerechnet hatte:auf der Bühne gab es plötzlich einenziemlichen Aufruhr, als veritableWalliserCancan-Girls den Saal aufmischten undbei vielen ob der lieblichen Rundungenund der kurzen Röckchen für feuchteAugen sorgten. Auch unseren Musikernstand der Schweiss auf der Stirn, als diesechs Girls loslegten – ein wirklich tolles

Überraschungsgeschenk unseres engli-schen Gastes John, für das wir uns sehrbedanken. Alltäglich ist es ja nicht, dassein Zunftmahl mit Frauen-Power aufge-mischt wird, und so wollten Klatschenund Pfiffe gar nicht mehr aufhören ...

Turbulente Heimfahrt und krönenderAbschluss im LöwenzornWie man sich denken kann, gestaltetesich die Rückfahrt nach Basel (mit einemanderen Lokiführer!) nach diesem Nach-mittag besonders locker, wobei aber dochauch einige müde Gesichter auszuma-chen waren. Dank flüssiger Zwischenver-pflegung verging die Fahrt jedoch nachHause im Flug, so dass man sich am Bas-ler Bahnhof zügig für den Marsch durchdie Freie Strasse zum Leuezorn aufstellenkonnte. Es ist immer wieder ein köstli-ches Bild, wie die vielen Reihen Zunft-brüder, ihre Bhaltis-Guggen schwenkend,Richtung Marktplatz marschieren. Auchwenn es etwas später war als sonst, dieStangen im Leuezorn-Garten standenbereit, und so erlebten die Brüder undunsere Gäste ein weiteres Mal einen krö-nenden Abschluss eines tollen Zunftta-ges.Dass auch einAbschluss-Ständeli desSpiels und die Trommeldemo des Meis-ters nicht fehlen durften, versteht sich vonselbst, ebenso die Hoffnung des Spiels,dass die ersehnte Verstärkung durch denMeister nicht mehr allzu lange auf sichwarten lasse.

Walti Ammann

... eine präzise, mitreissende ShowUnser Spiel bot wie immer ...

Page 9: Zunftausflug 2016 - zunftzuschuhmachern.chzunftzuschuhmachern.ch/Pfriem_2_2016.pdf · allgemeine Handy-, Facebook- undTwit-tersucht undvor allemdarüber,dasswir es anscheinendverlernthaben,

9

Die Zunft hat StalldrangWinkler-Familienbild mit John Verstärkung für das Spiel

Der Meisterstumpen gehört dazuEnglische Gäste im Löwenzorn Fröhlicher Abschluss

Die grosse Bühne bot der Zunftmusik ...

Oh, là, là, Messieurs ...!

Hoch das Bein und fliegende Röcke für die Zunftbrüder

... den Rahmen für ihre tollen Darbietungen

Page 10: Zunftausflug 2016 - zunftzuschuhmachern.chzunftzuschuhmachern.ch/Pfriem_2_2016.pdf · allgemeine Handy-, Facebook- undTwit-tersucht undvor allemdarüber,dasswir es anscheinendverlernthaben,

10

Drei neue Zunftbrüder – herzlich willkommen!

Werner Geiger wurde am 24. Juni 1951geboren und besuchte in Birsfelden dieobligatorischen Schulen. Er ist ledig undnatürlich Bürger von Basel und absolvier-te eine Lehre als Elektriker. Nach derLehre verbrachte er einige Jahre im Aus-land: Ecuador, Peru, Bolivien waren eini-ge Stationen, auch auf den Galapagos-Inseln war er zu Gast und ebenso einigeZeit in Israel. Später wechselte er denBeruf und wurde Chef-Aufseher mittechnischen Funktionen imHistorischenMuseum. Diese Tätigkeit unterbrach erfür zwei Jahre und arbeitete bei den zen-tralen Informatik-Diensten des Kantonsals Operator im Rechnungszentrum. Of-fenbar sagte ihm diese Stelle nicht so zu,denn es zog ihn zurück ins Museum, woer bis zu seiner Pensionierung 2014 ge-blieben ist. Durch seine Tätigkeit imMuseum kennt er natürlich unserenZunftschatz bestens. Als seine Hobbysbezeichnet er Fotografieren und Reisen.Werner ist aber auch Passivmitglied beimEHC Basel-Kleinhüningen, wo er auchim Security-Dienst mithilft. Beim Blues-festival hat er jahrelang mitgeholfen, dieKünstler zu betreuen, kümmerte sich umbesondere Wünsche sowie für Verpfle-gung und Transport; darüber kann ersicher einiges erzählen. Heute amtet er alsKassenrevisor beim Bluesfest. Immernoch aktiv ist er auch beim Jugendfest-verein St. Alban, wo er beim Aufbau derInfrastruktur mithilft. – Werners Zunft-götti ist Jan van Berkel.

Tobias Heusser kam am 22. Februar1984 zur Welt. Er ist der Sohn unseresZunftbruders Urs Heusser, der seit 2003unserer Zunft angehört; er ist ledig. To-bias besuchte die Schulen in Basel undabsolvierte bei Schachenmann in Baseleine Lehre als Elektromonteur. Auf die-sem Beruf ist er jedoch nicht geblieben,vielleicht weil er wusste, dass unvorsich-tige Elektriker schon bald zu «leitenden»Angestellten werden. Nach einem Abste-cher bei einer Sicherheitsfirma kam er zurFirma Thüring und begann dort als La-germitarbeiter und Chauffeur; heute ma-nagt er das Lager als Leiter. Einen kurzenEinsatz hatte er auch bei Möbel Trans-port AG, wo er als Kunstpacker tätig war.Als Hobby gibt Tobias Motorradfahrenan. Früher war er mit richtigen Renn-maschinen unterwegs; heute mag er esgemütlicher und fährt mit einer HarleyDavidson herum. Als Warnung an alle,die sich mit ihm in heisse Diskussioneneinlassen, sei noch etwas verraten, das erin seinemLebenslauf extra nicht erwähnt,nämlich dass er Shaolin Kung Fu betrie-ben hat. – SeineGöttis sind seinVaterUrsund Seckelmeister Lukas Huber.

RaphaelObererwurde am26.Mai 1997geboren. Er ist ledig und Bürger vonSissach und natürlich von Basel. Wenneinem dieser Name bekannt vorkommt,dann ist das kein Zufall, denn Raphael istder Sohn von René Oberer und damitbereits der Fünfte dieses Namens in uns-rer Zunft. (Die Familie will vermutlichunsere Zunft er-obern.) Die Schulenbesuchte er in Ettingen, Therwil undOberwil und wird noch in diesem Jahrseine Schulzeit mit der Matur abschlies-sen. Vor dem Beginn eines Studiumssteht noch ein Praktikum bevor, mögli-cherweise bei einer Bank. Natürlich hatauch Raphael einige Hobbys, nämlichJoggen, Musikhören und Reisen, dazu ister Fussball-Torhüter beim BSC Old Boysin der 2. Liga Regional und 1. Liga Pro-motion. – Sein Zunftgötti ist Vater RenéOberer.

Unsere Gäste in Brig 2016– JohnRubinstein –Master of theGuild of Cordwainers of the City of London

and Knight of the High Room einer Ehrenzunft zu Schuhmachern Basel– Liam Devlin – Master of the Incorporation of Cordiners of Glasgow– Marc von Schulthess – Meister der Vereinigten Zünfte zur Gerwe und

zur Schuhmachern Zürich– Christoph Streib – Meister einer Ehrenzunft zu Gerbern Basel– John Miller – Clerk of the worshipful Company of Cordwainers of the

City of London– Daniel Mousson – Vorgesetzter der Vereinigten Zünfte zur Gerwe und

zur Schuhmachern Zürich– Roland Meister – Schuhmachermeister vom Nadelberg in Basel

Page 11: Zunftausflug 2016 - zunftzuschuhmachern.chzunftzuschuhmachern.ch/Pfriem_2_2016.pdf · allgemeine Handy-, Facebook- undTwit-tersucht undvor allemdarüber,dasswir es anscheinendverlernthaben,

11

D Maischterreed im WallisWorshipful Master of the Guild of Cordwainers of the City of London and Knight of the High Room einerEhrenzunft zu Schuhmachern Basel, dear Friend John RubinsteinWorshipful Master of the Incorporation of Cordiners of Glasgow, dear Liam DevlinHochgeachtete Herr Maischter vo de Verainigte Zoift zer Gerwe und zer Schuehmacheren in Ziiri,liebe Marc vo SchulthessHochgeachtete Herr Maischter von ere Ehrezunft ze Gärbere, liebe Christoph StreibSehr geachteti Herre Statthalter und AltstatthalterSehr geehrti Herre Vorgsetzti und AltvorgsetztiSehr geehrti Herren Ehregescht und Gescht, namentlig das Johr– dear John Miller, Clerk of the worshipful Company of Cordwainers of the City of London– sehr geehrteDanielMousson,Vorgsetzte vo deVerainigte Zoift zerGerwe und zer Schuehmacheren inZiiri– sehr geehrte Herr Roland Meister, Schuehmachermaischter am Noodlebärgliebi Zunftbrieder von eren Ehrezunft ze Schuehmacheren in Basel

Ych begriess doo an dr Rottehäärzlig Londoner und Schotte,d Zircher, Schuehmacher und alli GeschtZem Zunftuusflug, ze däm zimftig Fescht!So näbebyy, fir die, wo s nit kenne:Rotte duet me d Rohne nenne,dasch latynisch, will dä Flusshaisst bi de Reemer Rhodanus.Und im Wallis wird denn halt zem SchlussRotte uus em Wertli Rhodanus.Our British friends I welcome herein this nice town, which lies nearthe River Rohne, Brig is its namewith the Stockalperpalast, its present fame.

Ych hoff vo Häärze, s gfall ysuff däm Hügel doo im Wallis!Jetzt froogen Ihr Eych, was das sell,dr Uusdrugg «Hügel» an dääre Schtell.Hügel haisst Briga ibersetztuff keltisch – dasch dr Namme jetztvo däm Ort – und mit de Johre syygentstande denn dr Namme Brig.Das Stedtli Brig, das ka me faschtglyychsetzte mit Stockalperpalascht.Dr Zunftuusflug, dä macht mir Spass,doo an Fuess vom Simplonpass,wo me nit uffe goht und aabe,me duet embrüff und embrii draabe,Fels gits nit, Tschugge saisch däm Dingund Pfyfoltra haisst Schmätterling,dr Pusset isch e Kinderwaage,gits Schwynigs duesch am Schwinggi naageYch find, dass dä Dialäggtvo däm Daal halt aifach fäggt,und uffsummiert hängg ych no aa:Hibsch isch es jetzt – hie obena.

Noh däm Exkurs in d Sproch vo dooMecht y jetzt gärn ibergohUnd Eych d Ehregescht und d Gescht vorstelleund ebbis iber die verzelle!

Y fang aa, s isch mir e groossi Ehr –uff das frai mi lang scho – und au sehr,mit mym liebe Frind uus Londe, wonit als Knight of the High Room isch doound nit als Zunftbrueder, miend verstoh:das Johr isch är als Maischter ko.With in my eye a little tearof great joy I welcome heremy English friend John Rubinstein.When I look back, then I combine,it tooked more than ten years throughI’m allowed to say Master to you.This is a Highlight of my careerand produces a special atmosphere.I raise my glass in a toast to Johnand I am pleased to say: keep oncoming every year to usto continue our friendship thus.

Y saag jeedes Johr, dr Rubinsteinnever comes to us alleinand this year – it get’s always better,denn är kunnt mit sym Nammensvetter,är haisst au John – gnau Johnny Miller,scho lang gärn zuen ys ko, das will er,är isch dr Clerk – dr Seggretär,z Londen isch dä Boschte schwär,wills vyyl Arbet git – är macht das topp,är isch e Cordwainer im Full-Time-Job.Welcome John – the Cordwainers Clerkwe are honoured, that you didn›t shirkto meet us – that s the reason ’causewe welcome John with a big applause.

Dr Dritt im Bund, das isch e Schott,womit y doo nit saage wott,dass dä Gascht e Gytzgnäbber syygund alles uff syy Hyffeli byyg.Nai – im wohrschte Sinn vom WortMir hän en ächte Schott vor Ort.Aer kunnt vo Glasgow und isch deertMaster oft he Cordiners, han y gheert.Incorporation of Cordiners ischdr Namme vo dr Zunft – am Tischbi uns begriesst my Wenigkaitdr Liam Devlin mit grosser Fraid.Master – thank you for beeing herewe all are very pleased , and we’rehonoured – you know, the first Master, whocame from Scotland as e guest, are you.A warm welcome – I hope, you›ll beecomfortable in our society.

Uff Baseldytsch mach ych jetzt wytter,y waiss, my Aenglisch isch lycht schytter,Dr näggscht Gascht jetzt begriessein syner Sprooch – das wär e Miesse,denn wär – y saag das grad diräggt –reedt freywillig Zircher Dialäggt?Ych hoff, y wird das nit bereye,und d Zircher wärde mir verzeyhe,wenn y wytermach – es isch e Gryz –im scheenschte Dialäggt vo uns’rer Schwyz.Y begriess – y sags unverhohle –uus dr ehemoolig Fuessball-Metropoledr Maischter Marc vo Schulthess, wowas mi sehr frait, isch zuen ys ko.Mr wänn alli ihn die Fraid lo spyyreund dr Schuehmachermaischter fyyre,bis är uff dr Wulgge 7 schwäbbt –will är e Maischterfyyr erläbbt.Als ainzig Zircher, kasch sicher syy

Page 12: Zunftausflug 2016 - zunftzuschuhmachern.chzunftzuschuhmachern.ch/Pfriem_2_2016.pdf · allgemeine Handy-, Facebook- undTwit-tersucht undvor allemdarüber,dasswir es anscheinendverlernthaben,

12

han ych drum kaini Mentsche gseh?Bruuchen alli hit ihr Gäldfir Raisen in dr virtuelle Wält?Y froog mi langsam, ka s ächtscht syy,dass dur d Computersucht mir glyyim Internet degeneriereund ze Autischte dien mutiere?E beriehmte dytsch’ Autor, dä hetbehauptet, es syg s Internete Spiielwiiese fir Narzischte!Ainewääg dien sich vyyl brischtesi syyge kommunikativ,will si Daag und Nacht – ganz intensiv –mit vyyle Lyt uff däären Aerdevia Netz befrindet wärde.Me instagramt und twitteret,will men e Vordail witteretoder sich erhofft – es isch scho gsteert -dass men e neye Partner kennelehrt.Andri mache di via Linkedin schyssigund brobiere penetrant und flyssigDi in Ihr Bruefsnetzwärgg yyne z zieh.All das macht mir halt schampar Mieh.Ych waiss, vyyli sin nit mit mir ainig,Aber es isch halt myni glaari Mainig,s Kommuniziere nur mit Handyund Tablets isch halt doch am Aendiunverbindlig – Du kasch jeederzytuff d Taschte «off» oder «delete»drugge und Dii jeeder Diskussioonentzieh – denn sygs e Delifoonoder Tablet – am Änd vom Internetisch nur Energie – machsch e Wett?S Internet – s isch allerhand –machts meeglig, dass mir mitenandschwyygend e Gspräch kenne fiehre.Sott me nit s Geegedail brobiere?Dr Karl Jasper duet au poschtuliere«Dass mir mitenander reede kenne,macht ys ze Mentsche» – und dennestoht in dr Bible «s Gspräch isch graddr Aafang von ere jeede Daat.»Letscht Nacht, do han y draimt – sich wohr –vom e Zunftässen in 50 Johr:Am Tisch sin alli ghoggt, kaind redt’,alli stieren in Ihr Tablet,d Maischterreed kunnt illuschtriertvia Facebook projiziert,am Aend wird au nit applaudiert,heggschtens e «mir gfallts» poschtiert,d Muusig duet e kaine steere,die kasch via Youtube heere –mit Kopfheerer vorzugswyys.

Das muess me scho, han ych mir dänggtund hoff, dass es em in Stadtroot länggt.Und letschtlig iberbring y Griessvom Briger Stapi. – Will är miessz Midaag no naimen aanegohhet er nur an Apéro kenne koh.

Liebi Frind, s het ain emool kund do:Quod non est in Google, non est in mundo,Oder: Nit im Netz, isch nit in dr Wält,do hämmer d Ohre gheerig gschällt,und s isch mer grad en Episodein Sinn ko: S isch jo Mode,dass me – nohn em e feyne z Nacht –e Spaziergang zer Verdauuig macht.Gnau das han y letschte Fryttigzoobe gmacht, will y zyttighai ha welle und bi noh de zähnevon ere Baiz im Glaibasel äänespaziert bis in die Freyi Strooss.Pletzlig dängg y: was isch denn loos?Nimmt mi doo ebber uff en Arm?Steehn mer vor eme Fliegeralarm?Herrscht wäägere Syych e Quarantäne?Ghost City – scho noh de zähne?Es isch kai Mentsch me uff dr GassD Liechter ab, d Lääde dunde – krasshan y dänggt und ha dur d Nachtvo dr lääre Strooss e Foti gmacht –gmacht nadyrlig mit mym Handy.Do sait my Beglaitig, jetzt fänd ydass me grad die Situatioonals Bild – via Mobil-Delifoon –poschte sott, so dass meegligscht vyylumgehend via Facebook-Profilinformiert wärde, s mien s alli wissedass mir z Basel s Nachtlääbe misse.Y bi nit im Facebook sorrysaag y, do sait si don’t worry,hänggt in ihr Social Mediadie Foti und schryybt undedraa:Liebi Facebooker, diend guet loosedo herrscht am zähni dooti Hoose.

Noh zäh Sekunde fohts a lytteuff ihrer aigne Facebook Sytte,und s artet uus in e Gloggeglytt,Im Nuu hän hundertfufzig Lytgliked, kommentiert und repliziertund wyteri Fotene poschtiert.Bin ych im falsche Film? Han y mi gfroggt,sin die alli dehaim am Compi ghoggt?Kain uff dr Gass – alli im www –

bisch Du an ere Maischterfyyr derbyy.Liebe Marc, y mach e Wetteb FCB oder FCZspielt bi uns Zimfter jo kai Rolle,und ych hoff, Du verbringsch e tolleDaag. In uns’rem Basler Grais,y Di häärzligschtens willkomme haiss.

Y begriess em Marc si Sekundant,au är kunnt uus em ZircherlandHäärzlig willkumm an unserem TischDaniel Mousson, wo Schryyber ischin dr Doppelzunft vom Lääder –är fiehrt deert e spitzi Fääder!Scheen bisch hitt bi uns bis z Nachtund gib mer uff Dy Maischter acht.

Unsere näggschten Ehregascht –isch au e halbe Zircher, fascht –duet z Ziiri schaffen, z Basel wohnedas däät sich nämmlig schampar lohne,uus däm Grund däät är pändle miesse,Häärzligscht duen ych ihn begriesse!S frait mi bsunders, will är gweehnligebber ander schiggt und nit perseenligdailnäh duet, das isch so Sitte,doch är findet aifach: Hittekumm ych ze Eych ze Spyys und Drangg.Fir s Koh saag ych vo Häärze Dangg,y begriess dr Christoph Streib do undehäärzlig in dr Schuehmacherrunde.Ych sälber wird im Herbscht brobiere,mi bi de Gärber z’revenchiere.

Zem Abschluss – es wird immer draischter –Stell y vor: e Doppelmaischter.Erschtens: Joo dä Gascht haisst Meischter,Zwaitens: är isch ain, duet mit Glaischterund Lääder Schueh machen und fliggesy Buude het är, das isch s Diggeam Noodlebärg, an dr glyyche Stettwo dr Alfred Gärber Schueh gmacht het.Her Maischter Meischter, s isch mir en EhrYch begriess in uns’rem Grais Sie sehr.

Entschuldige muess ych hitt vo Bärndr ney Maischter Voutat – är wär gärnkoh, doch e wichtige Terminverhinderet, dass är erschyyn.Und uus Schaffhuuse dr Faccanisait mir: laider nit ko kan y –Y will in d Politigg und gangam Wuchenänd uff Stimmefang.

Page 13: Zunftausflug 2016 - zunftzuschuhmachern.chzunftzuschuhmachern.ch/Pfriem_2_2016.pdf · allgemeine Handy-, Facebook- undTwit-tersucht undvor allemdarüber,dasswir es anscheinendverlernthaben,

13

Dr Wyy und d Abfolg vo dr Spyysisch denn uff dr Homepage glaade,und d Gaschtreed, au die goht baade,denn Gescht hets kaini mehr am Tisch,die sin dehai – was hesch, was gisch –ihri Reed – au wenn si nit duet ryyme -kasch unter gaschtreed punggt ch streame,dr Bhaltis kasch bi Zalando bschtelle,dehaim denn muesch au nyt verzelle,muesch nit Angscht ha, dass Di ain verpetz’,dr ganz Aaloss isch jo scho im Netz,Drum gisch s I Pad ab de GoofeUnd Du duesch dy Ciber-Rusch uusschloofe.Y froog mi doo, isch die Visioons Änd vo dr Kommunikatioonvo Mentsch ze Mentsch in verbaler Form?Wird s Computer – Dating bald zer Norm?Ych glaub nit, dass das bassiertwill, wo s Dier zem Mentsch mutiert,isch s Entschaidend – s waiss es e jeede –dass dr Mentsch het afoh reede.Au dr Humbold leggt ys nooch:Dr Mentsch isch Mentsch, nur dur sy Sprooch.Und wenn mer d Zunftgschicht dien betrachtemien mer ebbis sehr hoch achte:Iber acht Johrhundert sin an ys duure,und immer no ischs Wichtigscht: Schnuure!In däm Sinn heb ych s Glas und saag,dass d Schtimm ys nie versaage mag,dass trotz Ibermacht vom wwwmir nie verstumme – mer wärdes gseh.Mitnand reede mien mer, was es au koschtum mentschlig z blyybe – in dä Sinn proscht.

Nohn em Aend vo myne Gedanggegang y iber jetzt zem Dangge.Alle voraa – s isch jeedem glaar –dangge mer em Ceremoniar,won e super Daag organisiertund uns ins Wallis het entfiehrt.Liebe Walti, häärzligsch’t Danggerscheeny hoff, dass wenn mir haimegeehn,Du entspannt im Zug kasch hoggeund in Basel denn – will Du jo droggebliebe bisch wäge dr Regie –im Layezorn bisch au derbyy.

Und s goht au e grosse Danggan die ganz’ Vorgsetzte-Bangg.Ihr sin e Vorstand, wo me schosich absolut druff ka verloh!Nomool vyyle dangg Eych Achts Maischter syy so Spass aim macht.

E grosse Dangg em ZunftpfläägerteamTolli Arbet laischtets unter symserieese Chef, em Ehret RobiEyer Engagement, das lob yund darf häärzlig gratuliereund zem Dangg Eych applaudiere.

Was wär e Zunftässen ohni Swing,das wär e scheen langwyylig Ding,dass bi uns nyt so bassiert, emänddas reeglet un’sre Dirigänt,dr Yves, und sogt mit syne Mannefir Schuehmacher-Sound – volli Kanne.e gross’ Merci – so kas wytergohund Applaus – just from a Gigolo.

Denn dangg y ohni jeedi Gryttigfir die allerbeschti Zyttig(dasch dr Pfriem – ganz unbestritte)em Chefredaggter Walti hitte.S git nyt z ergänze – au nit e Klammerdr Pfriem isch schlicht ewägg dr Hammer.

Zletscht dangg y uns’rem Sorgekind,wenn Ihr yyverstande sind.Dasch s Zunftspiel – au wenn die Prachtin de letschte Johr het Fortschritt gmacht.Bi de Fleetischte – muess y saage –deents doch besser als in alte Daage,die dräffe jetzt – y find das toll –d Glabbe jeedes zwaite Mool.Doch d Drummler dien no z fescht brobiereim Zielgebiet ain ummezriehreund jätte – das au no mit Stolz –jeede dritte Schlag uffs Holz,s glyycht dr Drummelraif, das isch e Sachem en e verhaglete Autidach.Jetzt isch s halt soo, bis in drey Johrkunnt das denne nimme vor.En Altvorgsetzte wird brobiere,Eych wieder richtig z inschtruiere.Spass uff Velo – y ha immer gsaitIhr sin s beschte Zunftspiel wyt und brait,doo gits aifach nyt draa z rittle.Ych due d Händ zem Dangg Eych schittleeb falsche Doon oder Byylen im Holzuff unser Zunftspiel bin ych stolz.

Liebi Zunftgmaind, y kumm zem Aend,dr Ceremoniar verwirft scho d Händ,will wäg’ dr Reed e Viertelstunds Brogramm duurenanderkunnt.

Und au dr Koch, dä startet duure,wenn ych nit langsam uffheer schnuure.

To my british guests I sayits a pleasure, to have you here today!That I spoke German – appologize,my treasurer will be so niceand translate partially my spechor give you e translation each.Thanks for friendship and coming to us,it is a great honour and thustoday a great day will have been!God bless you all, and God save the Queen.

Ych heeb s Glas, stooss aa uff aliund hoff, dass es Eych doo gfalli.Ych hoff au, dass die allermaischtesich e Schlummerbier dien laischteim Laiezorn, wenn mer z Basel sin!Y fänds toll, liggt das no drin.Uff uns’ri Zunft stooss ych au aaDass si wyter prosperiere ka!Ych stooss aa uff uns’ri Geschtdass d Frindschaft – und das hoff y fescht –uns wyterhi verbinde duet,dass si am Glimme blybbt, die Gluet.A toast to London and to Glasgow,y stoos au aa uff d Frinde, wovo Basel und vo Ziirizuen ys ko sin, um so IhriVerbundehait mit unsrer Zunftz’zaigen an unsrer Zämmekunft.Y stoss a uff d Haimatstadt unddue – trotz mänggem Unbill – kund:Scheen isch’s z’Basel an mym Rhy!Und e Proscht sell au no syyuff unser Haimatland, dr Schwyzmit uff em roote Grund em wysse Gryz.Uff alles das nimm ych e SchluggUnd gang denn an my Plätzli zrugggo ’s feyne Mähli wytergniesse,Dr Maischter duet Eych aali griesse,sait häärzlig Danggerscheen fir s LooseUnd duet zem Schluuss uff Eych ain bloose.

Page 14: Zunftausflug 2016 - zunftzuschuhmachern.chzunftzuschuhmachern.ch/Pfriem_2_2016.pdf · allgemeine Handy-, Facebook- undTwit-tersucht undvor allemdarüber,dasswir es anscheinendverlernthaben,

14

Herr Louis Ursprung,Stadtpräsidentvon BrigMit der gewagten Aus-sage, dass ein Politikerlieber zehnmal eine

Rede als sein Wort hält, eröffnete HerrUrsprung seine Ansprache. Dann hiess eraber unsere Zunft, im Namen des Stadt-rates, der Verwaltung und der gesamtenBevölkerung, im Stockalperschloss herz-lich willkommen.

Brig-Glis (so der offizielle Name) sei nichtnur ein sehenswertes, lebenswertes undliebenswertes Städtchen, sondern Zent-rum des Oberwallis. Vier Ortschaften:Brig, Glis, Gamsen und Brigerbad bildeneine Gemeinde mit 13’000 Einwohnern.

Unsere Gäste hatten das Wort

Es gibt 8000 Arbeitsplätze, ein Vierteldavon im Dienstleistungsbereich.Vor 350 Jahren gründete Kaspar Stock-alper das Bildungszentrum Oberwallis.Er berief neben den Jesuiten auch die Ur-sulinen aus Freiburg, damit sie sich derBildung der Knaben und Mädchenannehmen. Heute ist Brig zu einer Uni-versitätsstadt aufgestiegen und bietetgewerbliche und kaufmännische Berufs-schulen, Mittelschulen, pädagogischeHochschule, internationaler Hotelfach-Campus, University Center Cesar Ritz,universitäre Institute, Studienzentrummit Fernuniversität und Fernfachhoch-schule. 7000 Jugendliche vom Kinder-garten bis zur Hochschule lernen undstudieren an den verschiedenen Schulenund Instituten.

Mit besonderem Stolz erfüllt die Brigerdie Auszeichnung «Europäische Alpen-stadt des Jahres», die ihnen 2008 eineinternationale Jury verliehen hat.

Er zitierte noch Altstadtpräsident undNationalrat Moritz Kämpfen, der zu sa-gen pflegte: «Brig ist die erste Stadtge-meinde an der Rhône – Marseille dieLetzte». Moritz Kämpfen wird als Retterdes Stockalperschlosses besonders ver-ehrt.

Zum Schluss wünschte Herr Ursprungallen einen erlebnisreichen Aufenthaltund unvergessliche, gemütliche Stundenin Brig-Glis.

Marc von Schulthess,Meister dervereinigten Zünftezur Gerwe und zurSchuhmachernAls erstes bedankte er

sich für die Einladung ins Wallis. Dielange Fahrt haben er und sein BegleiterDaniel Mousson (Schreiber) genossen,wurden sie doch abgelenkt von gewissenEreignissen, die da und dort passiert sind.Er versprach, nicht über Fussball zu spre-chen, warum auch? Zürcher Zünfte gibtes seit mehreren hundert Jahren, darumsind sie es gewohnt, in langfristigenDimensionen zu denken. KurzfristigeEreignisse wie ein Fussballclub in derNordwestschweiz, der ein, zwei MalMeister geworden ist, interessiert wirk-lich niemanden. Diese Zufälligkeit iststatistisch nicht relevant, nicht signifi-kant, auch nicht nachhaltig und darumkeiner Rede wert. An einem derart schö-nen Anlass wolle er nicht über Nichtig-keiten reden, deshalb ist das auch keinThema. Punkt!

Er betont, wie gut der Entscheid des Vor-standes gewesen ist, von Basel weg in dieschönen Berge zu fahren, zum Stockal-perschloss und zu Grössen wie Blatteroder Infantino. Doch halt, über Fussballwill er ja nicht reden.

Mit Bezug auf die letzte Pfriem-Ausgabe,in der über militärisches im Mittelalterberichtet wird, hat Marc von Schulthessüber gemeinsame Kriegszüge recher-chiert. Bei den Kappelerkriegen sind Bas-ler und Zürcher Zünfter zusammen ge-gen die Innerschweizer losgezogen. Weildie Innerschweizer gewonnen haben(auch Ulrich Zwingli musste sein Lebenlassen), war das eine Zeit, in der auch dieBasler noch verloren haben. Doch halt,über Fussball will er ja nicht reden! Heut-zutage gibt es in Europa keine Invasionenund kriegerischen Feldzüge mehr, höchs-tens wirtschaftliche. So haben sich chine-sische InvestorendieSyngentageschnapptoder eine Invasion von Baslern geht inWeil einkaufen. Dass das wirtschaftlicheUmfeld härter wird, spürt angeblich auch

unser Meister Stümpi Graf. Er muss umseine Patienten kämpfen und tut dies mitanalytischen Methoden sehr erfolgreich.So hat er herausgefunden, warum seinePatienten nachts aufstehen müssen. 21%gehen zum Kühlschrank, um etwas zunaschen. 19% gehen zur Toilette und60% gehen nach Hause.

Zum Schluss überreichte er als Geschenknoch drei Flaschen Wein, nicht aus demWallis, sondern aus der besten Wein-region der Schweiz, aus Zürich. So seineWorte!

Dann gab es noch ein dreifaches Hochauf die tollen Basler Schuhmacher-Freun-de, auf die schöne Freundschaft und aufdie Hoffnung, dass der FC Zürich baldwieder im Joggeli spielen darf.

Genau hingehört und aufgeschrieben hatStatthalter Walti Hamberger

Page 15: Zunftausflug 2016 - zunftzuschuhmachern.chzunftzuschuhmachern.ch/Pfriem_2_2016.pdf · allgemeine Handy-, Facebook- undTwit-tersucht undvor allemdarüber,dasswir es anscheinendverlernthaben,

15

Die IdeeDie Basler Zünfte und Ehrengesellschaf-ten vereinen rund 5000 Zunftbrüder und-schwestern. EineGruppe aus diesenKrei-sen hat die Idee gehabt, eine Plattform fürinnovative Köpfe zu kreieren. Der Mehr-wert dieser Plattform sollen eben diese Zünfte und Gesellschaf-ten sein: Sie verfügen über ein riesiges Netzwerk an Personen ausverschiedensten Berufsfeldern, das in seiner Grösse und Vielfaltin der Region Basel absolut einmalig ist. Diese Ansammlungverschiedenster Interessen gilt es zu nutzen, ebenso dieMischungaus erfahrenen Berufsleuten aus Zünften und Ehrengesellschaf-ten sowie jungen, hungrigen und kreativenMenschen. Die Ziel-gruppe von Innovation Basel soll schliesslich auf dem weiterenWeg ihres Vorhabens von diesem Netzwerk profitieren. Dies istauch der wesentliche Unterschied zu ähnlichen Angeboten. DiePlattform findet physisch statt und wird durch eine Online-Präsenz unterstützt.

Die ZielgruppeInnovation Basel spricht alle Menschen an, die sich mit eineminnovativen Vorhaben, Thema oder Projekt auseinandersetzen.Das Spektrum ist weit geöffnet – es reicht von der Maturarbeitbis hin zur Start-Up-Gründung eines Unternehmens. Bedin-gungen sind lediglich, dass das Thema einen Bezug zur RegionBasel besitzt, durch seine Innovationskraft einen positivenWan-del unterstützt und umsetzbar ist. Ideen können in den Berei-

chen Wirtschaft, Wissenschaft, Dienstleis-tungen, Soziales, Kultur, Sport und vielemmehr liegen: Ein Rezeptbuch für Allergiker,ein Trainingslager für Rollstuhlfahrer, einneues Elektrofahrrad mit drei Rädern, eineAdventure-Tour durch Basel, eine umsetz-

bare Matur-, Bachelor- oder Masterarbeit zur Aufwertung derClarastrasse? – Innovation Basel setzt keine Grenzen.

Der WettbewerbInteressenten haben die Möglichkeit, ihr Projekt bei Innovati-on Basel einzureichen. Dabei soll nicht nur das ausgeschriebe-ne Preisgeld von 13500 Franken (alle zehn Finalisten erhaltenje mindestens 500 Franken) ein Anreiz sein, sondern eben auchdas Know-how, das in den Zünften und Ehrengesellschaftenvorhanden ist. Unter den eingereichten Projekten werden voneiner unabhängigen Jury die zehn Finalisten erkoren. Diesedürfen schliesslich ihre Innovation an einem Event am 1. De-zember 2016 präsentieren, an dem die Sieger ausgewählt undprämiert werden. Die Preisträger müssen drei und sechs Mo-nate nach dem finalen Anlass ein Kurzvideo ihres Projektsdrehen, eine Zusammenfassung über den Stand ihrer Ideeschreiben sowie die weiteren Schritte mitteilen. Die Aus-schreibung wird alljährlich durchgeführt. Das Bewerbungsfor-mular für den nächsten Wettbewerb ist ab Juli 2016 onlineabrufbar. Weiterführende Informationen unter:www.innovationbasel.ch

Unsere Jubilare 20162. September 84 Jahre Kurt Binder-Truppel3. September 70 Jahre Jan van Berkel-Mailas8. September 75 Jahre Bruno Oberer-Lyoth18. September 70 Jahre Walter Hamberger19. September 86 Jahre Werner Räfle29. September 75 Jahre Christoph Ernst-Spinatsch9. Oktober 83 Jahre Hans Peter Wanner-Heuberger21. Oktober 81 Jahre Rolf Glasstetter-Saladin26. Oktober 80 Jahre Paul Zeier31. Oktober 83 Jahre Elmar Hauser-Plüss1. November 86 Jahre Rolf Müller-Hégelé7. November 70 Jahre Karl Zwimpfer

26. November 85 Jahre Hans Rudin-Schneider27. November 70 Jahre Herbert Benz-Eiholzer24. Dezember 80 Jahre René Stöckli-Bösiger25. Dezember 75 Jahre Giacomo Ruggaber

Wir wünschen unseren Jubilaren vor allem guteGesundheit und gratulieren herzlich!

Reaktionen und Leserbriefezu Themen unseres

Zunft-Bulletins sind erwünschtund stets willkommen!

Wer sich für ein «Pfriem»-Exemplarinteressiert, kann sich ein solches gratis

abholen bei: Patrick Winkler,Ortho-Schuhtechnik,

Hammerstrasse 14, Basel(beim Wettsteinplatz)Dieses Angebot gilt für

jedermann, ob zünftig oder nicht!

Page 16: Zunftausflug 2016 - zunftzuschuhmachern.chzunftzuschuhmachern.ch/Pfriem_2_2016.pdf · allgemeine Handy-, Facebook- undTwit-tersucht undvor allemdarüber,dasswir es anscheinendverlernthaben,

16

chen Körperfunktionen sowie biome-chanische Probleme und werten ihre Be-obachtungen in der Gestaltung aus.

Beim Besuch der Unterrichtsräume sa-hen wir die verschiedenen Facetten desLehrbetriebes. Praktisches Arbeiten ander Nähmaschine oder am Leisten wech-selt mit gestalterischem Lernen ab, dieeinen weiten Fachbereich abdecken. Dieangehenden Schuh-, Leisten und Hilfs-mitteldesigner lernen Forschungsmetho-dik, Designinnovation, Portfolio, Ge-schäftsplanung für kreative Praktiker,Projektplanung und weiteres mehr. Eskommen klassische wie auch virtuelleHandwerkzeuge vor. Die Universität be-sitzt das 3Dplus CAD Werkzeug, dasjeden Schritt einer elektronischen Form-gestaltung beinhaltet. Daraus entstehenPrototypen, die nicht nur visualisiert,sondern auch hergestellt und am Trägerangepasst und ausgefeilt werden.Für den Unterricht an den universitärenEinrichtungen der DMU stehen eigenseingerichtete Schuhstudios für Gruppen-unterricht und verschiedene Workshops,einschliesslich eines CAD-Labors mitspezialisierter 3D-Technik zur Verfü-gung. Im Weiteren besteht ein Zugang

Ende März besuchten ich und LukasHuber die De Montfort Universität(DMU) in der mittelenglischen StadtLeicester. Ein Bachelor- und Master-lehrgang der Fakultät für Art, Designand Humanities heisst Bespoke Foot-wear Biomechanics. Das Institut stehtschon lange auf der Liste karitativerUnterstützung durch unsere LondonerSchwesterzunft, der Worshipful Com-pany of Cordwainers. Mass-Schuh-Kunst und Universität – passt das zu-sammen?Denkenwir beiMass-Schuhennicht eher an einen Handwerksbetriebmit Schuhmachern, Leimgeruch undRegalen voller Lederhäute und Leisten?

In der Schweiz könnte der Gedanke vomHandwerk an der Hochschule fremd vor-kommen, nicht so in England. Frei über-setzt bedeutet Bespoke Footwear aufDeutsch Mass-Schuh – und Biomecha-nics ist die Wissenschaft der mechani-schen Funktionen des Körpers. Mit Be-spoke Footwear ist in diesem Kontextaber nicht bloss das Herstellen vonSchuhmodellen, sondern die Entwick-lung neuer Ideen gemeint. Die DMUbesitzt als eines der innovativsten Institu-te dieser Sparte eine über 50-jährige Tra-dition für Schuhdesign und Biomecha-nik. Damit ist bereits umrissen, dass eshier über das uns bekannte Berufsbildeines Schuhmodelleurs, der Schuhober-teile auf den Leisten aufzeichnet, hinaus-geht und die Wissensvermittlung dieVerständnisgrundlagen der Biomecha-nik des Körpers umfasst. VerschiedeneFachspezialisten und Gastreferenten wieOrthopädieschuhmacher, Biomechani-ker und Industrietechniker unterstützendenKurs und vermitteln Praxisnähe. Ne-ben traditionellen Herstellungsmetho-den lernen die Studenten/innen auch denEinfluss neuer Technologien auf das kon-zeptionelle Design und die Konsumen-tenbedürfnisse. Leiter des Kurses ist der

international anerkannte SchuhdesignerKevin Guildford, seit 2015 Mitglied derCompany of Cordwainers. Er erklärteuns, wie das Zusammenspiel der Grund-kenntnisse über die Biomechanik undder Fusspathologien, handwerklicherFertigkeiten, Kreativität und der Aus-tausch unter Kommilitonen benachbar-ter Fachgebiete die Fähigkeit zu innova-tiven Lösungen und anatomischenFormen befördere. Die Studenten unter-suchen besondere Aspekte der menschli-

Mass-Schuh-Kunst an der Universität?

Kevin Guildford, Kursleiter

Page 17: Zunftausflug 2016 - zunftzuschuhmachern.chzunftzuschuhmachern.ch/Pfriem_2_2016.pdf · allgemeine Handy-, Facebook- undTwit-tersucht undvor allemdarüber,dasswir es anscheinendverlernthaben,

17

zu einem weiten Feld von spezialisiertenWerkstätten für digitale Prototypent-wicklung, Plastikformen, Holz- und Me-tallbearbeitung und allem, was eineSchuh- und Leistengestaltung erfordert.Die Lehrgangteilnehmer können aberauch aus demWissensfundus der Univer-sität schöpfen. Im Campus stehen für die1‘500 Studienplätze an 4 Standorten zu-sammen 650 PC-Arbeitsplätze zur Verfü-gungmit einemdirektenZugang zumehrals eine halben Million Publikationen,elektronischer Bibliothek und Tausendeelektronische Fachjournale sowie einergrossen DVD-Bibliothek.Um 120 Studenten belegen den zweijäh-rigen Bachelorkurs Bespoke FootwearBiomechanics, demman in einem zusätz-lichen Jahr ein Masterstudium anhängenkann. Mehr als 20% der Kursteilnehmerkommen aus dem Ausland, sowohl auseuropäischen Ländern wie auch Asien

und Nordamerika. Für internationaleStudenten, die die minimale Englisch-Grundanforderung von IELTS 6.0 (up-

Bespoke Footwear oder Bespoke Shoe heisst frei übersetzt«Mass-Schuh». Gemäss Wikipedia wird das Wort als per-sönlicher Schuh beschrieben, der für einen Kunden nachindividuellem Leistenmodell durch einen Schuhmacher ein-zelangefertigt wird. Das Gegenteil ist der genormte, konfek-tionierte Schuh, der industriell und in Massen hergestelltwird. Die Wortbedeutung hängt von der jeweiligen Hand-werkskultur eines Landes ab und kann mehrfach gedeutetwerden. Bei Bespoke Footwear (wie auch bei Custom-made)kann es sich auch um einzelangefertigteMusterschuhe einerEntwicklungsreihe handeln, wie in der Industrie üblichbeim Entwurf neuer Kollektionen. Am stärksten wird dieBedeutung Bespoke Footwear oder Mass-Schuh aber durchbekannte Brands geformt. John Lobbs in London, RiccardoFreccia Bestetti in Vigevano bei Mailand oder Beruti in Pa-ris sind nur einige der schillernden Namen dieses Métiers,die im oberen Preissegment schwergewichtig klassischeHer-renschuhe nach Mass herstellen oder konfektionieren. ImWeiteren kann auch eine kundenindividuelle Anfertigung,die einen orthopädischen Charakter hat, unter den Begrifffallen. Oft sind die Übergänge zwischen industriellem Pro-totyp zur kundenindividuellen Einzelanfertigung fliessend.In der gewerblichen Schuhmacherei sind die Wünsche derKunden nach einer individuellen Herstellung meistens miteinem Fussproblem gepaart. Da der Sozialversicherungs-

markt in England das Handwerk weniger stark mit Herstel-lungsvorschriften einschränkt als diesseits des Ärmelkanals,besteht keine vergleichbar scharfe Trennung zwischen bio-mechanischem Schuhdesign und der orthopädischenMass-schuhmacherei. Der Markt – speziell in England – ist daherlebhaft und eine gegenseitige Beeinflussung von LifestyleundOrthopädie findet rege statt. Dazu gehören auchMade-to-measure, auf Deutsch masskonfektionierte Schuhe. Dassind alles Gründe, die eine einfache Übersetzung von Be-spoke Footwear in die deutsche Sprache oder speziell in dasschweizerische Sprachverständnis nicht so einfach zulassen.Man kann davon ausgehen, dass bei uns in der Schweiz dasallgemeine Verständnis des Begriffes «Mass-Schuh» aufklassische Herrenschuhe nach genormten Leistenformenfixiert ist, während «orthopädischer Mass-Schuh» wegendem medizinischen Anspruch ein eher ästhetisch stigmati-siertes Bild evoziert. Zwischen diesen Polen decken einigewenige Nischenanbieter den Markt in der Schweiz ab – wieRisch Shoes, Fritz Huwyler oder TechnoBoots, um einigezu nennen. Dieser nichtsozialversicherte Markt für Massan-fertigung von Schuhen ist vergleichsweise klein und es wäredurchaus ein Marktpotenzial vorhanden, denn nicht seltensuchen schweizerische Konsumenten diese Dienstleistungim Ausland.

per intermediate level) nicht erreichen,gibt es an der DMU Sprachkurse fürFremdsprachige.

Der grösste Teil der Absolventen bereitetsich auf eine Karriere in der Produkte-designentwicklung und -technologie vor,vornehmlich in der Schuh- und Sport-schuhindustrie. Enge Verbindungen zuinternationalen Konzernen wie New Ba-lance, Clarkes, Pentland Brand, Adidasund weiteren garantieren Praxisnähe undverhindern die Verschulung. Aber auchim bodenständigenHandwerk kannmanAbsolventen antreffen, sowohl im Be-spoke Footwear Business wie auch in derOrthopädieschuhtechnik (siehe Kasten).Der ausgezeichnete Ruf des Lehrgangesist weitherum bekannt und die Studien-abgänger dieser Schule haben in derRegelgute Berufsaussichten.

Patrick Winkler

Kursteilnehmerin in der Leistenwerkstatt

Mass-Schuh? Bespoke Footwear oder Custom-made shoes?

Page 18: Zunftausflug 2016 - zunftzuschuhmachern.chzunftzuschuhmachern.ch/Pfriem_2_2016.pdf · allgemeine Handy-, Facebook- undTwit-tersucht undvor allemdarüber,dasswir es anscheinendverlernthaben,

18

wa.Eine Sehbehinderung oder gar Blind-heit ist ein sehr hartes Los. Nicht nurmüssen sich die Betroffenen in Alltag undUmwelt zurechtfinden, sie sind oft auchausgeschlossen nicht nur von Kulturver-anstaltungen, Kino, Theater usw., auchalltägliche Dinge wie Zeitunglesen, Fern-sehen oder gewisse Arbeiten im Haushaltsind ihnen oft verwehrt. Unsere Zunftdurfte bereits mehrmals beim Tag der of-fenen Tür bei der SehbehindertenhilfeBasel auf der Breite mithelfen, und wirwaren stets begeistert von der Arbeit die-ser wichtigen Institution. Auch in diesemJahr waren wir wieder dabei, aber nunwar der Rahmen dieses Tages um einiges

grösser: an diesem Samstag Ende Aprilwar der Basler Barfi Schauplatz einergrossen Veranstaltung mit Workshops,Beratungen und einem Parcours, bei demman selbst erleben konnte, was es heisst,sich nur mit dem Tastsinn vorwärts zubewegen. (Versuchen Sie zum Beispieleinmal, ein Puzzle zusammenzusetzen,ohne etwas zu sehen!) Ein grosses Zelt botzudem Gelegenheit, sich auch zu verpfle-gen.Wie immer waren unsere Zunftbrüdermit Elan dabei, als am Morgen die Grill-küche und der Getränkestand aufgebautwurden. Die Leute wollen ja auch ver-pflegt werden, deshalb ist es stets unsere

Aufgabe, für das leibliche Wohl zu sor-gen, denn am Samstag sind ja immerviele Leute unterwegs. Bald war dann derGrill auf Betriebstemperatur, und im Nuhatte unsere Mannschaft einiges zu tun.Auf den grossen Platz waren derweil be-reits die ersten Kandidaten für den kniff-ligen Parcours in den Startlöchern. Dabeigalt es, nur mit einem Stock ausgerüstet,eine verwinkelte Strecke mit «Ecken undKanten», Hindernissen und Stolperfallenmöglichst «unfallfrei» zu absolvieren –eine schwierige Aufgabe für jemanden,für den das Sehen selbstverständlich ist.Eine Begleitung sorgte jeweils für dienötige Sicherheit und gab während des

Erfülltes Leben trotz Sehbehinderung

Schwieriger Parcours im Dunkeln auf dem Barfi

Viel Betrieb im grossen Festzelt Die Grillmannschaft in ihrem Element

Page 19: Zunftausflug 2016 - zunftzuschuhmachern.chzunftzuschuhmachern.ch/Pfriem_2_2016.pdf · allgemeine Handy-, Facebook- undTwit-tersucht undvor allemdarüber,dasswir es anscheinendverlernthaben,

19

Rundgangs Tipps und Erklärungen ab.Manch einem wurde hier erst so richtigklar, was es heisst, «sehbehindert» zu sein!Auch einige Zunftbrüder stellten sich derAufgabe und kehrten ziemlich beein-druckt wieder in die «Welt der Sehenden»zurück ...Die Sehbehindertenhilfe Basel bietet fürBetroffene umfassende Beratung undHilfe im Alltag. Stefan Kaune, der Ge-schäftsführer, ist an diesem Samstagebenfalls vor Ort und gibt auf viele Fra-gen Antworten, führt Gespräche und In-terviews. «Den typischen Blinden gibt esnicht», sagt Kaune. «Blindheit hat vieleUrsachen und zieht sich durch alle Alters-stufen. Die Annahme, dass Blinde nurschwarz sehen, ist falsch. Die meistenBlinden sehen Schatten, Blitze oder

Auch Zunftbrüder stellten sich der Aufgabe ...

Lichtreflexe. Oder sie sehen nur einenwinzigen Bildausschnitt, im Zentrumoder am Rande des Sehfeldes. Manchesind stark geblendet, bei anderen ist allesverschwommen. Ungefähr 350’000 Blin-

Wer schafft, braucht Kraft!

Auch für Kinder interessant

de und Sehbehinderte gibt es in derSchweiz, nur 10 Prozent davon sind voll-blind.»Bis in den frühen Abend hinein herrschtereges Treiben im Zelt und im Freien, wo-bei auch viele Passanten sich an die kniff-ligen Ausgaben wagten. Für die Zunft istes immer eine schöne Sache, bei solchenAnlässen mitzumachen. Mancher «sieht»Sehbehinderte nach dieser Erfahrungwohl mit anderen Augen ...

Stefan Kaune (l.) gibt Auskunft Viel Betrieb rund ums Zelt auf dem Barfüsserplatz

... ebenso wie wissbegierige Binggis

Page 20: Zunftausflug 2016 - zunftzuschuhmachern.chzunftzuschuhmachern.ch/Pfriem_2_2016.pdf · allgemeine Handy-, Facebook- undTwit-tersucht undvor allemdarüber,dasswir es anscheinendverlernthaben,

20

Wie lange wird es noch gelernte Schuhmacher geben?Ein wichtiger Schwerpunkt der schweizerischen Bildungspoli-tik ist die Berufslehre, die vor über zehn Jahren mit dem Be-rufsbildungsgesetz neu geregelt wurde. Das schweizerischeduale Berufsbildungssystem ist ein Erfolgsmodell und wir ver-danken ihm eine solide handwerkliche Basis als wichtigenvolkswirtschaftlichen Pfeiler, wie Bundesrat Johann Schneider-Ammann unlängst zur Bildungsstrategie sagte.Die E. Zunft zu Schuhmachern steht in der Tradition des alten,ehrwürdigen Schuhmacherhandwerks. Auf die Zukunftsaus-sichten dieses Lehrberufes scheint sich aber der Erfolg des Be-rufsbildungssystems nicht auszuwirken, wenn man die Statisti-ken näher betrachtet (Abb.) und den Berufsexperten genauerzuhört. Der Bildungspolitiker Paul Rechsteiner deutete diesenFrühling zur Berufsbildungsstrategie 2030 an, dass sich «Be-rufsbilder ändern, neue Berufe entstehen, einige verschwindenwerden …». In einem Forschungsbericht im Auftrag der Bun-desämter für Kultur BAK und Berufsbildung BBT von 2011stufte Professor Ueli Häfeli den Schuhmacherberuf als «mittelgefährdetes»Handwerk ein (Forschungsmandat Interface). Daswar vor fünf Jahren. Sehen wir uns heute die Statistik der letz-ten 20 Jahre an, kann man einen Aufschwung des Berufsbildesdes Orthopädisten (rot), eine unveränderte Situation der Or-thopädieschuhmacher (blau) und den Niedergang der Schuh-macher (gelb) schwerlich übersehen.

Die hier aufgezählten Berufsbilder sind miteinander verwandt,sie überschneiden sich und bedienen eine ähnliche Dienstleis-tung. Die Darstellung über das sehr wahrscheinliche Ver-schwinden des Lehrberufes des Schuhmachers in der her-gebrachten Form und das brachliegende Potenzial des Ortho-pädieschuhmacherberufes ist ungeschminkt und mag auf Bil-dungsengagierte unbequem wirken. Beschwichtigungen, dasses in den 70er Jahren auch schon einmal einen Tiefstand gege-ben habe und es danach wieder besser wurde, werden uns abernicht helfen. Die heutige Situation ist grundverschieden. Ro-land Meister, der Schuhmacher vom Nadelberg, hat es in derPfriemausgabe 1/2016, Nr. 82, bereits auf den Punkt gebracht:Um das Berufsbild attraktiv zu machen, braucht es zusätzlicheInhalte! Die Schuhmacher und Orthopädieschuhmacher Ler-nendenmüssenmehrQualifikation als nur der handwerklichenHerstellung erhalten, neue Techniken und Verfahren müssenunterrichtet werden, die Anpassungskompetenz am Kundenoder Patienten muss an den Lehrabschlussprüfungen geprüftwerden und eine neue Lernkultur soll Eingang finden.Warum kann man nicht einfach so weiterfahren wie bisher?Warum besteht Handlungsbedarf? Weil der Markt der Gesund-heitsdienstleistungen boomt und Anbieter nachfragt! Schuh-macher und Orthopädieschuhmacher sind prädestinierteMarktteilnehmer und wir wollen sie darin fördern. Das ist grobdas Motiv für die Beteiligung des Fachverbandes OrthoSchuhSchweiz an der 5-Jahres-Überprüfung der Bildungsverordnun-gen des Verbandes Fuss & Schuh und dem Staatssekretariat fürBildung, Forschung und Innovation SBFI, die in einer Sitzungvon Ende August 2016 besprochen wird. Der zuständige Ver-band Fuss & Schuh hat zugesagt, nach der Umfrage zu denBedürfnissen uns in die Diskussion einer dringend nötigenRevision einzubeziehen.Ein weiteres Anliegen des Fachverbandes OrthoSchuh ist dieKorrektur derWahrnehmung in der öffentlichenMeinung.DasBild des gelernten und selbständigen Schuhmachers oder Or-thopädieschuhmachers ist in der Vorstellung des Laien oft feh-lerhaft, das Handwerk wird nicht selten verkitscht und von derMarktrealität entkoppelt. Auf das Bild werde ich in der nächs-ten Ausgabe des «Pfriems» näher eingehen. Patrick Winkler

LegendeFarbe Abkürzung Bezeichnung Triviale Beschreibung der Kernkompetenzen Lehrdauer

Jahre

SR Schuhreparateur/in EBA (Attest) Schuhreparatur, Assistenztätigkeiten 2

SM Schuhmacher/in EFZ Schuhzurichtung und -reparatur, Einlagenherstellung,Mass-Schuhherstellung 3

OS Orthopädieschuhmacher/in EFZSchuhzurichtung und -reparatur, Einlagenherstellung, Or-thopädische Mass-Schuhherstellung, Orthesen- und Fuss-prothesenherstellung

4

OT Orthopädist/in EFZSchuhzurichtung, Einlagenanpassung, Orthesen- und Pro-thesen-Herstellung und Anpassung, Rehabilitations-Hilfs-mittelanpassung

4Quelle: Bundesamt für Statistik

Page 21: Zunftausflug 2016 - zunftzuschuhmachern.chzunftzuschuhmachern.ch/Pfriem_2_2016.pdf · allgemeine Handy-, Facebook- undTwit-tersucht undvor allemdarüber,dasswir es anscheinendverlernthaben,

21

tenz zu gelangen, aber unsere vierzehnWanderer lösten das Problemmit Bravourund waren um halb zwei vollzählig prä-sent. Vorbei an der Kirche St. Arbogastnahmen wir den Weg in Angriff und ka-men bald in etwas steileres Gelände. AusRücksicht auf unsere doch schon älterenSemester (und auch wegen der Wärme)liessen wir die drei Wartenberg-Ruinenlinks liegen und nahmen den direkterenWeg durch die Muttenzer Rebhänge.Und hier muss der Chronist unseren bei-den ältesten «Mitläufern» Paul undWerni(mit Hund) wirklich ein Komplimentmachen: von gelegentlichem Murrenüber das (gemächliche!) Tempo abgese-hen, haben sie den Anstieg, vorbei amPferdehof «Zinggibrunn», prima gemeis-tert –Chapeau!Nach eineinhalb Stundendurch Reben und Weiden dann das er-sehnte erste Ziel auf der Höhe mit denPferden und Lamas, wo ein kühles Bier

Tram gar nicht zu erreichen war, weil seitdem Morgen umfangreiche Sperrungenrund um den St. Jakob-Park in Kraft wa-ren. Es brauchte somit einiges an Organi-sationstalent, um irgendwie nach Mut-

wa. Eine gemütliche Wanderung in dieUmgebung der Stadt oder ins naheGrenzland gehört jeweils fest zum Jahres-programm unserer Zunftsenioren, wobeiselbstverständlich auch alle andernZunftbrüder sehr willkommen sind. Der«Egglisgraben» oberhalb Muttenz eignetsich besonders für ein solches Unterfan-gen, ist er doch in kurzer Zeit und ohnegrössere Mühe zu erreichen. Das Restau-rant ist leider in den letzten Jahren einigeZeit leer gestanden, wurde aber nun voreiniger Zeit unter neuer Leitung wiedereröffnet und ist ein beliebtes Zwischenzielfür viele Ausflüge ins Baselbiet.Dass nun exakt an diesem 18. Mai derFussball-Europa-League-Final im BaslerJoggeli stattfand, war insofern ein etwasunglücklicher Zufall, als unser Treff-punkt Muttenz-Dorf der Linie 14 per

Mit den Zunftsenioren zum Egglisgraben

Page 22: Zunftausflug 2016 - zunftzuschuhmachern.chzunftzuschuhmachern.ch/Pfriem_2_2016.pdf · allgemeine Handy-, Facebook- undTwit-tersucht undvor allemdarüber,dasswir es anscheinendverlernthaben,

22

Der weitereWeg danach hinab nach Prat-teln ist ja kein Problem mehr, besondersnach der genossenen Stärkung. Wiedergeht es durchWald und Reben (auch eineBasler Zunft ist hier vertreten) ins Talund schon bald erreicht man die erstenHäuser von Pratteln. Unten bei derTramstation verabschieden sich die erstenWanderer, während der Rest beschliesst,sich noch einen Abschlusstrunk zu ge-nehmigen. Aber wo – das ist die Frage!Über 20 Minuten vergehen, bis wir end-lich unsere müden Knochen hinsetzenund etwas trinken können. Und zum

(oder zwei) und ein Zvieri alle Mühenvergessen liessen. Hier stiessen nun auchRobi und Ernst zu uns, die das Auto vor-gezogen haben, und so wurde es ein rich-tig zünftiger Hock in der gemütlichenBeiz.

Schluss dann nochmals Stress, denn esfährt ja immer noch kein Tram! Mit demErsatzbus sind wir schliesslich über vieleUmwege irgendwann wieder in der Stadtinmitten vieler farbiger und bierseligerFussballfans ...

Zum Gedenken

Ernst Engeli †

Am 8.Mai dieses Jahres hat für unseren ZunftbruderErnst Engeli ein jahrelanger Leidensweg sein Endegefunden; an diesem Frühlingstag ist er im BaslerKantonsspital im 83. Altersjahr verstorben. Die Spi-tex fand ihn amMorgen in seiner Wohnung; er klag-te über Schmerzen am ganzen Körper, nachdem er inder Nacht vorher gestürzt war. Leider konnten dieÄrzte in der Folge nichts mehr für ihn tun.

Ernst Engeli wurde 1934 in der Ostschweiz geboren und blieb dort bis zum6. Lebensjahr. Als Verdingbub lebte er an verschiedenen Stationen und kamschliesslich nach Basel ins Jugendheim in der Missionsstrasse. Er konnte eineLehre als Schuhmacher absolvieren und hat unter anderem auch in den Coop-Werkstätten gearbeitet. Ernst war verheiratet und hatte einen Sohn; leider hater im Lauf der Zeit seinen Sohn, seine Ehefrau und später auch seine Le-benspartnerin durch den Tod verloren. Auch er selbst hatte jahrelang mitKrankheiten zu kämpfen; 2015 wurde er nach einem Oberschenkelbruch imFelix Platter behandelt. Lange Zeit wurde er in seiner Wohnung im Gundelivon Frau Frieden betreut.1983 wurde Ernst in unsere Zunft aufgenommen und hat sich stets engagiertfür die Zunft eingesetzt. Als einer der Ersten war er auch in dem nach 1996neu bestellten Zunftpfleger-Team dabei und hat dort viele Jahre dessen an-spruchsvolle Aufgabenmitgetragen. An derWeihnachtsfeier 2010 im «Lamm»hat Ernst Engeli seine Tätigkeit als Zunftpfleger schliesslich in jüngere Händegegeben und durfte den Dank von Vorstand und Zunftbrüdern entgegenneh-men. Seither ist es leider etwas still geworden um ihn und Ernst hat sich mehrund mehr zurückgezogen. Nun hat er seinen Lebensweg beendet, und dieZunft trauert um einen engagierten, allseits beliebten Zunftbruder. Am27. Juni wurde Ernst in aller Stille im Gemeinschaftsgrab auf dem Friedhofam Hörnli beigesetzt.

Die nächstenVeranstaltungen

Sonntag, 28. August(Neues Datum!)

Familienbrunch auf der Kraftwerk-insel in Birsfelden

Samstag, 3. SeptemberSozialeinsatz Alterszentrum

Wiesendamm

SeptemberZunftsenioren-Anlass

Samstag, 10. SeptemberSozialeinsatz Alterszentrum

Birsfelden

Dienstag, 13. SeptemberStubenhock

Samstag, 17. SeptemberSozialeinsatz Jungbürgerfeier

Montag, 14. NovemberZunftsenioren: Hist. Museum

Donnerstag, 17. NovemberStubenhock auf der Zunftstube

Samstag, 17. DezemberWeihnachtsfeier über 75-J.

Dienstag, 3. Januar 2017Neujahrsapéro Zunftstube

* * *Monatshocks Rheinfelderhof:

5. September, 3. Oktober,7. November, 5. Dezember

Page 23: Zunftausflug 2016 - zunftzuschuhmachern.chzunftzuschuhmachern.ch/Pfriem_2_2016.pdf · allgemeine Handy-, Facebook- undTwit-tersucht undvor allemdarüber,dasswir es anscheinendverlernthaben,

23

Dies ... und das ...

Zunftbrunch auf der KraftwerkinselNeues Datum!

Weil die Lokalität auf der Kraftwerkinsel am vorgesehenen Da-tum (Sonntag, 14. August) wegen eines Sportanlasses nicht zurVerfügung steht, musste der Anlass verschoben werden. Neufindet der Zunftbrunch am Sonntag, 28. August, statt. Zunft-schreiber Stefan Meier hat dies bereits auch in einem Rund-schreiben an alle Zunftbrüder bekanntgegeben.

Erstes Basler Zeugherren-Mähli

Am 14. April 2016 trafen sich 13 amtierende und Alt-Zeugwar-te im Zeughaus Basel zum ersten Basler Zeugherren-Mähli derZünfte undGesellschaften. Jährlich am zweitenDonnerstag imApril sollen sich gemäss dem Konzept alle Zeugherren, Alt-Zeugherren, sowie Material- und Silberverwalter zu einem ge-meinsamen Anlass versammeln. Zweck der neuen Formationist eine Plattform für Kontakt und Wissensaustausch für dieVerantwortlichen für Material, Zunftsilber, Kostüme, Banner,Instrumente oder Archivalien. Als Fachspezialisten der Zünftesollen sie die Gelegenheit haben, Know-how und Informatio-nen auszutauschen. Nicht selten handelt es sich um Materialmit hohem Wert oder unersetzbare historische Gegenstände,die einer besonderen Behandlung bedürfen. Ein Vorteil ist auch,wenn die Zeugwarte ihre Kollegen der anderen Zünfte näherkennen lernen, damit die Kommunikationswege bei zünfti-schen Aktivitäten kurz gehalten werden können. Nicht zuletztdarf an solchen «Symposien» auch die Geselligkeit gepflegt wer-

den. Da nicht alle Zünfte die formelle Amtsfunktion einesZeugwarts kennen, werden generell Vorgesetzte eingeladen, diedie Verantwortung für diese Funktion ausüben. Ex officio ein-geladen wurde auch der Konservator des Historischen Muse-ums Basel. In diesem Amt ist Martin Sauter der versiertesteKenner der Silberschätze der Basler Zünfte und Gesellschaftenund es gibt kaum eine Meisterkette, einen Zunftpokal oderKrone, die nicht einmal in seinen Händen war oder sogar imHistorischen Museum in sicherer Verwahrung liegt.Treibende Kraft zur Gründung des Zeugherren-Mählis warEdith Zogg, Zeugherrin einer E. Zunft zu Schneidern. Zusam-men mit Theo Schaller von einer E. Zunft zu Kürschnern or-ganisierten sie das Treffen, das im kulturellen Teil mit einerFührung durch die Abteilungen des Zeughauses Basel durchden Ressortleiter Logistik, Remo Buess, begann. Seit der Reor-ganisation beherbergt das Zeughaus Basel nicht nur eine Abtei-lung für persönlichesMaterial von Armeeangehörigen, sondernauch das Material und Ausbildungsplatz für die Basler Polizeiund Rettung bzw. Zivilschutz.Im Anschluss an den nüchternen Teil und einem Apéro in derEingangshalle des Zeughauses verschob sich die Zeugherren-truppe ins nahe gelegene Restaurant St. Jakob, wo die gemütli-chen Traktanden des Fachspezialistentreffens in Form einesausgezeichneten Nachtessens angeschlossen wurden. Die Orga-nisation soll in einem Turnus von abwechselnden Zünften undGesellschaften getragen werden, im nächsten Jahr sind dieSchuhmachern undGerbern an der Reihe. Im neu gegründetenZeugherrenbuch werden alle Treffen und Beschlüsse dokumen-tiert. PatrickWinkler

Kuriositäten

Der Berner Burger, Schuster Albrecht FrankZog’s Basel zu, weil’s z’Bern Ihm schröcklich stank.Kaum hier, ward Bürger, zünftig, hoch Geschätzter

Migottsääl’ schon Vorgesetzter!

Page 24: Zunftausflug 2016 - zunftzuschuhmachern.chzunftzuschuhmachern.ch/Pfriem_2_2016.pdf · allgemeine Handy-, Facebook- undTwit-tersucht undvor allemdarüber,dasswir es anscheinendverlernthaben,

24

I M P R E S S U M

«Der Pfriem», Mitteilungsblatt

E.E. Zunft zu Schuhmachern Basel

27. Jahrgang, Nr. 83, August 2016

Erscheint 3–4mal jährlich

Beiträge bitte an: Walter Ammann

Neuweilerstrasse 29, 4054 Basel

[email protected]

Leserbriefe bitte an: Heinrich Winkler,

Hammerstrasse 14, 4058 Basel

[email protected]

Produktion: Birkhäuser+GBC AG,

4153 Reinach

Beiträge bitte möglichst per E-Mail

in Word oder Excel!

Redaktionsschluss Nr. 3/2016:

Anfang November 2016

Die Verfasser der einzelnen Beiträge

äussern ihre persönliche Meinung zum

jeweiligen Thema.

Die Redaktion

Infos☞ aus dem Vorstand

Die Website unserer Zunft ist in die Jahre gekommen und braucht inzwischen eine Auffrischung. Die Entwicklungder digitalen Kommunikationsmedien geht ständig und in grossen Schritten voran: Präsentationsart, Stile und Modenwechseln sich im Laufe der Zeit ab, Aufgaben der Homepages und auch die Ansprüche an sie wandeln sich stets. Un-serWebauftritt, der bisher hauptsächlich der internenKommunikation gedient hat, kommtmittlerweile recht unbedarftdaher und kann unter anderem auch deshalb nicht mehr genügen, da heute eine Website technisch so organisiert undgestaltet sein sollte, dass sie auch mit Smartphones oder Tablets einfach und übersichtlich dargestellt und betrachtetbzw. gelesen werden kann. Deshalb unterstützt unser Vorstand auch einen «Relaunch» unseres Auftrittes im Internet.Unser Sechser Oliver Piel hat sich bereit erklärt, das Projekt zu betreuen. Gedacht ist an eine kleine Arbeitsgruppe, diesich aus interessierten Zunftbrüdern zusammensetzt, welche möglichst berufliche oder ausserberufliche Erfahrungenim Umgang und mit der Gestaltung im Bereich Internet und Social Media mitbringen sollten. Im kommenden Herbstsoll sich die Gruppe formieren und die Arbeit an Konzept und Ausgestaltung einer neuen Schuhmachernzunft-Home-page aufnehmen. Wer sich angesprochen fühlt und in der Arbeitsgruppe mitwirken möchte, soll sich bitte direkt anunseren Sechser über die E-Mail-Adresse [email protected] wenden.Herzlichen Dank und zünftige Grüsse

Stefan Meier, Schreiber I

Der Schlusspunkt

Einer der Höhepunkte dieses Zunfttages:Das Geschenk, das und John Rubinstein präsentierte – die Cancan-Nummer

à la Moulin Rouge. Statt in Paris ein paar hundert Euro für einen Fusel-Champagner zu investieren, konnten wir die beinschwingenden Damenhautnah geniessen – vor allem die Zunftmusik bekam die Vorführung

aus besonderer Perspektive mit ... Der Meister aus England hat uns damiteine besondere Freude bereitet.