Zur Atomgewichtsbestimmung des Wismuths

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240 Bcricht: Atom- und Aequivalentgewichte der Elemente. seinerzeit angewandte Methode der Abscheidung von Gold aus siiurefreier NatriumgoldehloridlOsung durch Nickel oder Kobalt als richtig nachzu- weisen. ] Den Anlass zu dieser VerSffentlichung hot die vorliiufige Mitthei- lung yon G. Krtiss und F. W. Schmidt 1) fiber ein neues, dasNickel und Kobalt stets begleitendes Element. Diese Autoren hatten bei dem Versuch, die Winkler'sche Methode zur Atomgewichtsbestimmung yon Nickel und Kobult anzuwenden, beob- achtet, dass durch diese Metalle nie reines, sondern stets Nickel, respec- tive Kobalt, enthaltendes Gold abgeschieden werde. Beim WiederauflOsen und Ausf~llen dieses Goldes durch schweflige S~iure fanden dann K r iis s und Schmid t die Erscheinungen, aus denen sie auf die Anwesenheit eines neuen Elementes schlossen. Winkler weist nun nach, dass die yon Krtiss und Schmidt beobachtete Ausf~llung unreinen Goldes ~) immer eintritt, wenn man schlammiges oder t~berhaupt nieht wirklieh geschmolzenes Nickel oder Kobalt zur Reduction der Goldl~isungen anwendet und zwar deshalb, weil solches Metall niemals frei yon Alkali erhalten werden kann, ~vie man leicht beim Auflegeu desselben auf feuehtes rothes Lackmus- papier erkennt. Wirklieh dichtes, geschmolzen gewesenes Metall zeigt jedoch, wie Winkler nachweist, niemals diese Erscheinung~ sondern scheidet reines Gold aus. Es ist somit die Richtigkeit der ursprting- lichen W i n k 1 e r 'schen Versuche bewiesen. Auf den iibrigen Inhalt der Abhandlung kann ich bier nur hin- weisen. Zur htomgewiehtsbestimmung des Wismuths sind in der Contro- verse 3) zwischen Schneider und Classen you beiden Autoren a) weitere VerOffentlichungen erschienen, in welchen jeder seinen Standpunkt auf- recht erhlilt und die Darlegungen des anderen fiir nicht in allen Punkten zutreffend erkl~rt. Ich muss reich auf die Erwahnung dieser Publieationen beschr~nken. 1) Yergl. diese Zeitschrift 28, 340. 3) Ausser Nickel, respective Kobalt~ konnte W in k 1e r jedoeh hie ein anderes Element in dem Gold naehweisen. s) Vergl. diese Zeitschrift.80, 395. 4) Schneider, Journ. f. prakt. Chemie IN. 1~.] 44, 93; Classen ebenda 4~:, 411.

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Page 1: Zur Atomgewichtsbestimmung des Wismuths

240 Bcricht: Atom- und Aequivalentgewichte der Elemente.

seinerzeit angewandte Methode der Abscheidung von Gold aus siiurefreier NatriumgoldehloridlOsung durch Nickel oder Kobalt als richtig nachzu- weisen. ]

Den Anlass zu dieser VerSffentlichung hot die vorliiufige Mitthei- lung yon G. K r t i s s und F. W. S c h m i d t 1) fiber ein neues, dasNickel und Kobalt stets begleitendes Element.

Diese Autoren hatten bei dem Versuch, die Wink le r ' s che Methode

zur Atomgewichtsbestimmung yon Nickel und Kobult anzuwenden, beob- achtet, dass durch diese Metalle nie reines, sondern stets Nickel, respec-

tive Kobalt, enthaltendes Gold abgeschieden werde. Beim WiederauflOsen

und Ausf~llen dieses Goldes durch schweflige S~iure fanden dann K r iis s und S c h m i d t die Erscheinungen, aus denen sie auf die Anwesenheit eines neuen Elementes schlossen.

W i n k l e r weist nun nach, dass die yon K r t i s s und S c h m i d t beobachtete Ausf~llung unreinen Goldes ~) immer eintritt, wenn man

schlammiges oder t~berhaupt nieht wirklieh geschmolzenes Nickel oder Kobalt zur Reduction der Goldl~isungen anwendet und zwar deshalb, weil solches Metall niemals frei yon Alkali erhalten werden kann, ~vie man leicht beim Auflegeu desselben auf feuehtes rothes Lackmus-

papier erkennt. Wirklieh dichtes, geschmolzen gewesenes Metall zeigt

jedoch, wie W i n k l e r nachweist, niemals diese Erscheinung~ sondern scheidet reines Gold aus. Es ist somit die Richtigkeit der ursprting-

lichen W i n k 1 e r 'schen Versuche bewiesen. Auf den iibrigen Inhalt der Abhandlung kann ich bier nur hin-

weisen.

Zur htomgewiehtsbestimmung des Wismuths sind in der Contro- verse 3) zwischen S c h n e i d e r und Classen you beiden Autoren a) weitere VerOffentlichungen erschienen, in welchen jeder seinen Standpunkt auf- recht erhlilt und die Darlegungen des anderen fiir nicht in allen Punkten zutreffend erkl~rt. Ich muss reich auf die Erwahnung dieser Publieationen

beschr~nken.

1) Yergl. diese Zeitschrift 28, 340. 3) Ausser Nickel, respective Kobalt~ konnte W in k 1 e r jedoeh hie ein anderes

Element in dem Gold naehweisen. s) Vergl. diese Zeitschrift.80, 395. 4) S c h n e i d e r , Journ. f. prakt. Chemie IN. 1~.] 44, 93; Classen ebenda

4~:, 411.