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Zur Erinnerung... anen bestehen aus unterschiedlichen Lipiden: pholipide (Grundbaustein ist das Phosphatidat) ngosine (Grundbaustein das Sphingosin) Sphingosinen leiten sich auch die Glycolipide (Cer side ab). esterin (ein Steroid) pide sind amphipathisch. Diese Eigenschaft erlaubt nschluss zu biologischen Doppelmembranen. Doppelmembranen sind für polare Moleküle nahezu abel. Membranproteine vermitteln den selektiven Tra ne Membranbarriere. t integrale Membranproteine (Transmembrandomänen kö elices oder aus ß-Faltblättern bestehen) und periph proteine.

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Zur Erinnerung...

- Membranen bestehen aus unterschiedlichen Lipiden:1. Phospholipide (Grundbaustein ist das Phosphatidat)2. Sphingosine (Grundbaustein das Sphingosin)Von den Sphingosinen leiten sich auch die Glycolipide (Cerebroside,Ganglioside ab).3. Cholesterin (ein Steroid)-Die Lipide sind amphipathisch. Diese Eigenschaft erlaubt den Zusammenschluss zu biologischen Doppelmembranen.-Lipid-Doppelmembranen sind für polare Moleküle nahezu impermeabel. Membranproteine vermitteln den selektiven Transport über eine Membranbarriere.-Es gibt integrale Membranproteine (Transmembrandomänen könnenaus-Helices oder aus ß-Faltblättern bestehen) und periphere Membranproteine.

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Zellen höherer Lebewesen haben vieleKompartimente

Zellkern

Mitochondrien

Lysosomen

Sekretion

Aufnahme überEndocytose

Golgi

ER

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Transportprozesse in der Zelle: ein generelles Problem

-Die Einteilung der Zelle in unterschiedliche Kompartimente machtbiochemische Systeme notwendig, die den gerichteten Transport von Molekülen (Cargo) gewährleisten.

Die wichtigsten Transportprozesse in der Zelle:-Transport Mitochondrien/Chloroplasten-Sekretion (Transport vom ER zur Zelloberfläche)-Aufnahme von Stoffen aus dem Medium (Endocytose)-Transport in kleinere Organellen wie Lysosomen (M-6-P!)

-Kerntransport (nucleo-cytoplasmatischer Transport)Zellkern ist von einer Doppelmembran umschlossen!

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Die Kernmembran trennt wesentliche Prozesse voneinander

Zytoplasma:Translation (benötigt tRNA, Ribosomen, mRNA)

Kern:DNA Replikation, Verpackung der DNA in Chromatin, Reparatur geschädigter DNA...

mRNA Synthese (Transkription, 7Methyl G-Capping, Spleißen, Poly-Adenylierung).

Synthese von prä-tRNA und deren Reifung zu tRNA

Synthese und Reifung von rRNA, Zusammenbau ribosomaler Untereinheiten und anderer RNA-Proteinkomplexe (RNPs).

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Proteine „wissen“ wo sie hingehören

ein cytoplasmatisches Protein (z.B. ein Enzym der Glycolyse

kann nicht in den Kern)

Ein Kernportein (z.B. ein DNA-bindendes Protein) wandert schnell

nach der Synthese im Cytosol in den Kern

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Was muß zwischen Kern und Zytoplasma transportiert werden?

Aktiver Import in den Kern:Sämtliche Proteine des Zellkerns (RNA- und DNA Polymerasen, Transkriptionsfaktoren, Histone, viele RNA-bindende Proteine, Spleißfaktoren), sowie ribosomale Proteine müssen importiert werden. Viele Viren, wie z.B. Influenza und HIV werden auch importiert.

Aktiver Export:tRNA, ribosomale Untereinheiten, mRNA, diese werden zur Protein-biosynthese (Translation) im Zytoplasma benötigt.Die Genome vieler Viren werden zur Assemblierung der viralen Partikel aus dem Kern exportiert.

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Der makromolekulare Transport zwischen Kern und Zytoplasma bindet beträchtliche zelluläre Ressourcen. Warum werden die beiden Kompartimente überhaupt

getrennt?

Bakterien können prima ohne Zellkern leben!

Warum ein Zellkern?

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Die Abgrenzung der genetischen Information erlaubte die Entwicklung zu höheren Organismen

Nur Eukaryonten haben in der Evolution den Sprung zu komplexen vielzelligen Organismen geschafft.

Die Aufbewahrung der genetischen Information in einem spezialisierten Kompartiment trägt sicherlich zur genetischen Stabilität bei und erlaubt Eukaryonten, mehr genetische Information zu handhaben, als Prokaryonten (typischerweise das 1000-fache).

Konzentrierung spezifischer Faktoren in einzelnen Kompartimenten erhöht deren lokale Konzentration und macht dadurch die katalysierten Reaktionen effektiver.

Spleißen: Typische eukaryontische Gene bestehen aus Exons und Introns. Daher darf das Primärtranskript erst nach dem Spleißen translatiert werden. Die räumliche Trennung von Zellkern und Zytoplasma ist eine elegante Lösung dieses Problems.

Die physische Trennung von Kern und Zytoplasma kann zur Regulation und Kontrolle der Genexpression genutzt werden.

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Der Ort des Transports: Kernporenkomplexe (NPCs)

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DoppelmembranNPC

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From Pante &Aebi, 1997, COCB 8:397

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Eigenschaften von KernporenkomplexenNPCs haben ein Masse von 125 Mda (entspricht 30 Ribosomen) und sind aus 30-50 verschiedenen Nucleoporinen aufgebaut.

NPCs weisen eine 8-fache Rotationssymmetrie auf. Jedes Nukleoporin kommt daher in mindestens 8 Kopien pro Kernpore vor. Insgesamt enthält eine Kernpore etwa 1000 einzelne Polypeptide.

Zahl der Kernporen pro ZellkernHefe ≈200, menschliche Zellen ≈3000, Xenopus Oozyten ≈50 000 000.

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NPCs erlauben passive Diffusion kleiner Moleküle (praktisches Limit 20-40kDa) und aktiven Transport von Makromolekülen bis zu einem Durchmesser von 25 nm (40 nm) und einer Masse von >107 Da.

Aktiver Transport benötigt metabolische Energie und wird durch spezifische Rezeptoren vermittelt.

Ein und dieselbe Kernpore kann sowohl Import als auch Export vermitteln. Pro Pore und Minute werden etwa 3 ribosomale UE und 50 tRNA Moleküle exportiert und etwa 1000 Proteine importiert.

Die Selektivität des aktiven Transports durch Kernporenkomplexe wird durch ein Wechselspiel von Transportsignalen und –rezeptoren erreicht. Dabei gibt es viele verschiedene Import und Exportwege durch NPCs.

Transport durch die Kernpore

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ohne lösliche Transportfakoren mit Transportfaktoren

Der Kerntransport von Proteinen benötigt spezifischeFaktoren (“Importine”)

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Faktoren die den Importermöglichen nennt man

ImportineOhne Importine ist derEintritt in den Kern nicht

möglich

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Importine müssen Kern-Proteine von anderen

Proteinen unterscheidenkönnen

Importine

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Das prototypische NLS (nuclear localisation signal) stammt aus dem „large T antigen“ des Simian Virus 40:

PKKKRKVE (K= Lysin, R= Arginin)

Das Kernimportsignal (nuclear localisation signal, NLS)

-Signal in biologischen Systemen muss drei Kriterien erfüllen:1. muss decodiert werden können (Rezeptor)2. Mutationen inaktivieren das Signal3. Transfer der Signaleigenschaft auf ein inertes Molekül muss möglich sein

eine sehr basische Sequenz!

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Aufreinigung der Transportfaktoren:ein biochemisches Problem

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Der Rezeptor für die„klassische“ NLS

Der Rezeptor ist ein Hetero-dimer bestehend aus Importin und Importin ß

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Digitalis purpurea(roter Fingerhut)

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Digitonin: ein Steroid aus dem roten Fingerhut

herzaktive Steroide leitensich von diesem Rest ab!

Digitonin kann spezifisch dieZellmembran zerstören, ohneden Kern zu beschädigen!

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Wie Digitonin die Analyse des Kerntransports ermöglichte

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Fluoreszentes NLS-Protein mit unmarkiertem Importin Komplex: Importintermediate akkumulieren an den Kernporen.

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Das Importin /ß Dimer ist nicht für den Transport ausreichend

Docken ist möglich,nicht aber die Translokation in den Zellkern

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Fluoreszentes NLS-protein mit Importin Komplex, Ran und GTP:

kompletter Import in den Kern.

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Importin Importin

... beim "Docking" in Abwesenheit von Ran und GTP

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Importin Importin

Kompletter Import in Gegenwart von Ran und GTP:die Importin Untereinheiten werden voneinander getrennt.

Importin und ß trennen sich bei der Translokation

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RanGTP dissoziiert den Importin Komplex

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RanGDPRanGTP

RanGDP

RanGTP

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Der Kernexport von Cargo

-viele Komponenten des Zellkerns müssen auch exportiert werden(mRNAs, Ribosomen, diverse Proteine etc.)

Der Export ist ebenfalls durch spezifische Signale, den Nuclear Export Signals (NES) vermittelt.

LPP LER LTL die klassische NES vom HIV1 Rev

Leucin-Reste sind sehr wichtig(hydrophob, vgl. NLS)

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Der Kernexport von Cargo

- Die NES wird im Zellkern von spezifischen Exportrezeptoren,den Exportinen erkannt.-Im Gegensatz zum Import ist die Interaktion von NES mit Exportinaber nur in Anwesenheit von RanGTP möglich. Ran GDP dissoziierthingegen den NES-Exportin-Komplex