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Andrea Grüter, 30, gelernte Bäuerin, Giswil OW «Ich komme vom Bauerhof – und ja, mein Traum wäre ein kleiner eigener Betrieb, ein renoviertes Bauernhaus. Doch ich nehme es, wie es kommt. Ich sage oft: Der Weg ist immer derselbe – egal, wie schnell man ihn läuft. Das gilt auch fürs Leben. So gehe ich es gemütlich an, egal wie «gäch» es «opsi» geht. Ich suche eher den Rückzug, gerne auf einer Alp. Dort auf der Alp zu sein, bedeutet Freiheit, aber auch viel Verant- wortung. Mehr noch, es ein in und mit der Natur leben und ein ständiges Beobachten: Wenn schönes Wetter ist, geniesse ich den Weitblick. Wenn es schlecht ist, dann schaue ich mehr auf den Boden, was dort so kriecht. Und ich spüre die Lüfte. Ich rieche den Regen.» Text: hdgldghsdkglsdhgsdklghsdgksdlghsdgklsdghsdkglsdhgskdl Fotos: hdfhfdhdfhdfhdfhdfhfdhdfhd Mitten in der hochentwickelten Technologie- Gesellschaft blüht die Sehnsucht nach der Natur. Jedes Jahr scheinen es mehr zu werden: Menschen, die aufs Land ziehen oder Leute, die bei der Ernährung ganz auf Bio setzen. Wohin entwickelt sich dieser Trend? Zurück zur Natur ük N Text: Mirjam Hauser* Interviews: Petra Koci Fotos: Markus Bertschi © Plainpicture, Istockphoto

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Page 1: Zurück zur Naturük N Xxxxxxxxx - mirjamhauser.chmirjamhauser.ch/wp/wp-content/uploads/2015/05/1103_Vivai_Zurüc… · Juni 2011 statt. Die Nachfrage nach Bioprodukte wächst. Die

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Andrea Grüter, 30, gelernte Bäuerin, Giswil OW«Ich komme vom Bauerhof – und ja, mein Traum wäre ein kleiner eigener Betrieb, ein renoviertes Bauernhaus. Doch ich nehme es, wie es kommt. Ich sage oft: Der Weg ist immer derselbe – egal, wie schnell man ihn läuft. Das gilt auch fürs Leben. So gehe ich es gemütlich an, egal wie «gäch» es «opsi» geht. Ich suche eher den Rückzug, gerne auf einer Alp. Dort auf der Alp zu sein, bedeutet Freiheit, aber auch viel Verant- wortung. Mehr noch, es ein in und mit der Natur leben und ein ständiges Beobachten: Wenn schönes Wetter ist, geniesse ich den Weitblick. Wenn es schlecht ist, dann schaue ich mehr auf den Boden, was dort so kriecht. Und ich spüre die Lüfte. Ich rieche den Regen.»

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Text: hdgldghsdkglsdhgsdklghsdgksdlghsdgklsdghsdkglsdhgskdl Fotos: hdfhfdhdfhdfhdfhdfhfdhdfhd

Mitten in der hochentwickelten Technologie-Gesellschaft blüht die Sehnsucht nach der

Natur. Jedes Jahr scheinen es mehr zu werden: Menschen, die aufs Land ziehen oder Leute, die bei der Ernährung ganz auf Bio setzen.

Wohin entwickelt sich dieser Trend?

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Text: Mirjam Hauser* Interviews: Petra Koci Fotos: Markus Bertschi

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Daniel Grob, 57, Medizinischer Direktor des Zür-cher Stadtspitals Waid, Rheinau

«Mit meinem Kajak oder Kanadier paddle ich fast jedes Wochenende auf dem Rhein. Der Fluss wird hier in Rheinau gestaut. Es ist also fast so, als würde man auf einem See gleiten. Am liebsten bin ich im Winterhalbjahr draussen, dann ist Ruhe total. Auch eine dünne Eisschicht hält mich nicht ab - bis zwei Zentimeter Eisdicke kann ich mit dem Kanadier durchbrechen. Ich beobachte die Wasservögel, vor allem die Schwäne, ihr Revier-Verhalten ist hochinteressant. Jedes Jahr lerne ich die Paare kennen und ich glaube, sie erkennen mich auch wieder. Auf dem Wasser zu sein, hat etwas Kontemplatives. Ich habe aber auch schon mein Notebook zum Arbeiten auf den Fluss mitgenommen. Gekentert? – Nein, das bin ich hier noch nie!»

Brigitte Zenger Höltschi, 46, Peter Höltschi, 47 Nils, 10, und Laila, 14, Arch BE, betreiben ein Fairtrade- Unternehmen

«Naturbezogener, einfacher leben, damit andere auch leben können – das ist unsere Überzeugung. Unser altes Haus restaurieren wir mit natürlichen Baumaterialien. Wir essen selbst gepflanztes Gemüse. In einem Teil des Gartens lassen wir einheimische Sträucher spriessen. Es ist spannend, die Raupen, Schmetterlinge, Frösche, Fledermäuse zu beobachten und mit Vogelgezwitscher aufzu-wachen.» «Seit über 20 Jahren sind wir mit unserem Unternehmen El Tucan in Lateinamerika engagiert. Natürlich waren die Leute zuerst skeptisch, als wir eine ökologisch sinnvolle Produktion und Wieder-aufforstungsprojekte gestartet haben. Heute aber kommen genau diese Leute mit nachhaltigen Ideen auf uns zu – das macht uns viel Freude.» (www.eltucan.ch)

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auf dem Balkon der Nachbarn stehen Kräutertöpfe, die Kollegin ist neuerdings Mitglied in einer

Schrebergarten-Vereinigung und auf den Einkaufstüten prangt ein «bio». Warum ist Natur so en vogue?

Wir leben in guten Zeiten, noch nie war Essen so preiswert, einfach verfügbar, sicher, lange haltbar und praktisch zuzu-bereiten. Die Auswahl ist immens und bie-tet für jeden Geschmack und jedes Bedürf-nis etwas. Heute geben Herr und Frau Schweizer durchschnittlich weniger als 8 Prozent des totalen Haushaltseinkom-mens für Essen und alkoholfreie Geträn-ke aus. Man könnte der Versuchung erlie-gen zu denken, dass es ewig so weitergeht, denn funktionierende grosse Systeme sind träge und ändern sich meist nur graduell und langsam. Doch es gibt zwei Haupttrei-ber, die das Potential haben, das kom-plexe System auf den Kopf zu stellen: Knappheit und neue Konsumsehnsüchte.

Die Agrarrohstoff-Krise im Jahr 2007/2008 hat uns gezeigt, wie krisenan-fällig das global vernetzte Wertschöp-fungssystem für Grundnahrungsmittel ist. Damals explodierten die Preise für Grund-nahrungsmittel und die weltweiten Lebens-mittelreserven schrumpften auf einen Tief-stand. In mehreren Ländern unter der Armutsgrenze kam es gar zu Hungerrevol-ten. Ernteausfälle, Exportverbote, ein hoher Ölpreis oder auch Börsenspeku-lation können innert kurzer Zeit Knapp-heiten auslösen oder verschärfen.

Zwar haben sich in der Zwischenzeit die Preise wieder etwas entspannt, aber die Prognosen zeigen deutlich, dass wir auch in Zukunft mit knapperen und damit teu-rer werdenden Agrarrohstoffen rechnen müssen. Faktoren, welche diese Entwick-lung beeinflussen sind das Wachstum der Weltbevölkerung, veränderte Ernährungs-gewohnheiten, eine steigende Nachfrage nach Biodiesel, die spürbaren Folgen des Klimawandels, zunehmende Verstädte-rung, weniger landwirtschaftlich nutz-bares Land und Wasserknappheiten in mehreren Regionen der Welt. Diese welt-weite Ressourcenverknappung führt zu

Umweltbewusste Kundinnen und Kunden können bei der Migros heute aus über 1000 Bioprodukten auswählen. Das Sortiment reicht von Schokolade über Mayonnaise bis hin zu Tee und Pepperoni – und es wächst laufend. Allerdings nicht unkontrolliert, wie Renato Isella, Projektleiter Bio der Migros er-klärt: «Wir treffen eine sorgfältige Auswahl, denn ein ungezügeltes Wachstum würde sich mit Bio nicht vertragen.» Im Moment wird vor allem der Bereich Convenience- und Tiefkühlprodukte sowie Brot stark ausgebaut.

Wo Bio draufsteht, ist auch Bio drinLängst nicht jeder darf seine Pro-dukte «Bio» nennen, denn gesetz-lich ist der Begriff geregelt. So sind alle Landwirtschaftsbetriebe, von denen die Migros Schweizer Bio-Rohstoffe bezieht, nach den Richt-linien von Bio Suisse, der Schwei-zerischen Vereinigung für Bio-logischen Landbau, zertifiziert. Konkret verpflichten sich die Bio-Lieferanten der Migros zum verant-wortungsvollen Umgang mit der Umwelt, tiergerechter Haltung und dem Verbot von Gentechnik und Flugtransporten. «Unsere Biopro-dukte schmecken nicht nur gut, sie sind auch gut für die Tier- und

Pflanzenwelt. Wer viel mit frischen Bioprodukten kocht, tut auch was für seine Gesundheit,» sagt Isella.

Der typische Bio-Konsument wohnt in der Stadt: Im vergangenen Jahr erreichte die Migros mit Biopro-dukten einen Umsatz von 407 Mil-lionen Franken – sie konnte die Verkäufe um 14 Prozent steigern. Am beliebtesten sind die Produkte bei Städtern in der Deutschschweiz, aber auch in den anderen Sprachre-gionen steigt die Nachfrage kons-tant. Die drei meist verkauften Bio-produkte sind Bananen (die auch das Label Max Havelaar tragen), Nature Joghurts und pasteurisierte Milch. Eltern schätzen das Biosor-timent bei der Babynahrung, in die-sem Bereich ist die Migros klar die Nummer 1 in der Schweiz. Nebst den Lebensmitteln finden Unterwäsche, T-Shirts, Strumpf-waren und Babykleider aus Bio-Baumwolle steigenden Anklang. Seit diesem Frühjahr fördert die Migros auch das nachhaltige Gärt-nern mit Bio-Düngern, -Erde und -Torfersatz. Die Migros ist zudem Hauptsponsorin des Bio Marchés in Zofingen, dem grössten Bio-Markt der Schweiz: In diesem Jahr findet der Anlass vom 17. bis 19. Juni 2011 statt.

Die Nachfrage nach Bioprodukte wächst. Die Migros baut ihr Sortiment kontinuierlich aus. Die Auflagen für Bioware sind streng.

Der Städter will Bio

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Ruth Gerber Obrecht, 57, Undervelier JU, sammelt Wild-pfl anzen und bietet Kräuterkurse an

«Um Wildpflanzen richtig zu erkennen, muss man sie präzise beobachten: Wo wachsen sie? Wie sehen ihre Blätter aus? Wie fühlen sie sich an? Wie riechen sie? wie schmecken sie? Man muss alle Sinne nutzen. Nur so hat man mit der Zeit die Sicherheit, das Richtige zu verwenden. Was hier wächst, ist auch gut für uns. Doch Essbares kann neben Giftigem spriessen, deshalb muss man immer sehr achtsam sein und sich Zeit nehmen. Für mich ist das Pflücken eine Art Yoga, man bleibt lange in derselben Position und gleicht mit dem Atmen aus. Es ist eine Schatzsuche nach Formen und Farben. Wenn ich pflücke, konzentriere ich mich nur auf den Flecken vor mir: Die Facetten von Grün, das Erdige – da bin ich einer Harmonie ausgesetzt. Das ist mein Paradies hier.»

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BuchtippHandbuch für Einsteiger

Die Bücher von Astrid Lindgren hin-terlassen bei vielen Kindern Traum-bilder. Sie bestehen meist aus blü-henden Wiesen, ochsenblutroten Häusern und schnatternden Gän-sen. Hilal Sezgin war so ein Astrid-Lindgren-Kind – die Wirkung der Lektüre war bei ihr nur etwas nach-haltiger: Mit Mitte 30 zog sie aus der Grossstadt aufs Land in Nord-deutschland, um den Traum vom Leben in und mit der Natur zu ver-wirklichen. Und zwar nicht in einem netten Einfamilienhaus, sondern auf einem renovierungsbedürftigen Bauernhof. Den Realitäts-Schreck beschreibt die Autorin in einem lesenswerten Buch. Manch einer, der vom Wohn-zimmerfenster auf eine glitzernde

Stadt blickt, mag fragen: kann Land-leben spannend sein? Ja, dieses Buch beschreibt es. Die Autorin lebt mit den Jahreszeiten, den Enttäuschungen bei der Ernte, den falschen Entscheidungen, die Freude mit den Tieren wie dem Gockel Torsten, den Schafen, dem neuen Tagesrhythmus, der so an-ders ist als in der Stadt. Frei von falscher Naturromantik dringt sie zu dem vor, was das Wesen des Land-leben ausmacht. Herausgekommen ist eine eine Art Handbuch für alle, die sich mit dem Gedanken tragen, irgendwann mit den Hühnern aufste-hen und schlafen zu gehen. (she)

Hilal Sezgin: Landleben. Von einer, die raus zog. (Dumont Verlag 2011). Bei www.exlibris.ch für 24.40 Franken erhältlich.

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einer neuen Wertschätzung von Grundnah-rungsmittel – Lebensmittel, von denen wir glaubten, im Überfluss zu haben. Der Trend zum Eigenanbau, nicht aus dekora-tiven Gründen, sondern zum Zweck der Selbstversorgung, ist nur ein Beispiel für dieses neue Bewusstsein.

Förderung des RegionalenRegierungen streben wieder vermehrt nach Ernährungssouveränität, also nach weni-ger Abhängigkeit vom Weltmarkt, indem sie lokalen und regionalen Anbau und Ab-satz fördern. Zugleich emanzipieren sich die Konsumenten. So bilden sich neue Wertschöpfungsketten: Grundnahrungs-mittel werden in Zukunft wieder häufiger vom Produzenten zum Konsumenten ge-liefert. Durch diesen Direktverkauf erhal-ten Zwischen- und Detailhändler neue Konkurrenz. Supermärkte werden neue Nischen finden oder Mehrwert über Zusatzleistungen wie Verarbeitung oder Convenience bieten müssen.

Die Produktion rückt wieder näher zu den Konsumenten – sei das in Form von «Urban Farming» (wo brach liegende Flächen in der Stadt zum Gemüseanbau umfunktioniert werden, wie das New Yor-ker Beispiel rooftopfarms.org zeigt) oder seien es Lebensmittel-Tauschbörsen wie veggietrader.com, wo Konsumenten ihre überschüssigen selbstangebauten Äpfel ge-gen Birnen tauschen oder auch Online-Produzentenmärkte wie es sie in den USA gibt (FreshDirect.org, localharvest.org oder nonabrooklyn.com).

Wiederentdeckung von TraditionenKnapper werdenden Agrarrohstoffe füh-ren also auch zu einem veränderten Kon-sumbewusstsein. Auf der Seite der Konsu-menten tut sich aber noch mehr: das Misstrauen wächst. Die Produktion, Ver-arbeitung und Vertrieb von Essen wird im-mer komplexer. Das verloren gegangene Vertrauen verlagern die Menschen in ihre Sehnsüchte. Dies zeigt eine Studie des Gottlieb Duttweiler Instituts («Consumer Value Monitor») auf. Zu diesen Sehnsüch-ten gehören zum Beispiel, der Wunsch

Mirjam Hauser ist Research beim Gottlieb Duttweiler Institut. Sie ist Mitautorin der folgenden Studie: Lüdi, N. & Hauser, M. (2010). Consumer Value Monitor. GDI Studie Nr. 35. Bosshart, D., Muller, C. & Hauser, M. (2010). European Food Trends Report. GDI Studie Nr. 32. Erhältlich bei www.gdi.ch

Daniela, 43, und Alessandro, 51, Pelli-Bürge, ehemaliger Privat-bankier, leben seit 7 Jahren im Val Müstair «Auf der Bank waren wir lange sehr engagiert. Doch immer mehr kam dieses Gefühl auf: Das ist nicht die reale Welt. Erst mit dem Kauf eines alten Hauses in Tschierv begannen wir, Bodenhaftung zu gewinnen.»«Lebe leise, lebe glücklich – das ist heute unsere Philosophie. Wir leben hier nach den Jahreszeiten, feuern mit Holz, pflanzen Weizen und Kartoffeln an, backen eigenes Brot. Sandro bietet ornithologische Exkurs-ionen an. Wir beziehen unsere Produkte – vom Käse bis zu den Arvenmöbeln – wenn möglich aus dem Tal. Und wir vermieten in unserer Kleinherberge Zimmer und Ferienwohnungen an Gäste, welche den naturnahen Lebensstil schätzen.» «Es ist ein einfaches Leben hier oben. Ein Leben ohne ständige Berieselung, ohne Zwänge. Und das ist Luxus. Ja, wir sind glücklich.»

nach Gemeinschaft und Ritualen, Zeit zu haben, selber zu kochen oder die Wieder-entdeckung von traditionellem, bodenstän-digem Essen. Das heisst man greift ver-mehrt wieder zu frischen Zutaten, kocht mit Freude, achtet auf die Gesundheit –und geniesst das Essen in Gesellschaft. Dahin-ter steht die Sehnsucht zum Ursprüngli-chen zurückzukehren. Deshalb wird die Bedeutung von Rohprodukten, regionalen Produkten, Slow-Food-, Bio- und Fair-Trade-Ware noch zunehmen. Gleichzeitig kaufen Konsumenten weiterhin Fertigge-richte, Take-Way-Essen und gehen in Fast-Food-Restaurants. Ein Widerspruch, der so erklärt wird: diese Art der Ernährung ist dem Alltag und auch dem Zeitbudget entsprechend. Doch viele ärgern sich, dass sie den eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden können. Eines ist klar: Zurück-

drehen lässt sich dieser Wandel nicht. Essen wieder zu verstehen – zu wissen, woher die Produkte kommen, wie sie an-gebaut, verarbeitet und transportiert wer-den – sind die Bausteine, um langfristig nachhaltige Wertschöpfungszyklen aufzu-bauen, die uns und der Natur gut tun.●

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