Zwischen Schein und Sein – die Freiheit der Kunst · 6 Rektor Weber mit neuem Prorektoren-Team 6...

55
Paderborn Höxter Meschede Soest Im künstlerischen Forschungslabor – die unbekannte Welt des Materials Jungunternehmer direkt aus der Universität – Sprung in die Selbstständigkeit Paderborner Fernsehforschung – Pantoffelkino aus wissenschaftlicher Sicht Schule in Freiheit – auf dem Weg zu einer mündigen Schule Zwischen Schein und Sein – die Freiheit der Kunst Im künstlerischen Forschungslabor – die unbekannte Welt des Materials Jungunternehmer direkt aus der Universität – Sprung in die Selbstständigkeit Paderborner Fernsehforschung – Pantoffelkino aus wissenschaftlicher Sicht Schule in Freiheit – auf dem Weg zu einer mündigen Schule 3/1999 PADERBORNER UNIVERSITÄTSZEITSCHRIFT

Transcript of Zwischen Schein und Sein – die Freiheit der Kunst · 6 Rektor Weber mit neuem Prorektoren-Team 6...

P a d e r b o r n H ö x t e r M e s c h e d e S o e s t

Im künstlerischen Forschungslabor– die unbekannte Welt des Materials

Jungunternehmer direkt aus der Universität– Sprung in die Selbstständigkeit

Paderborner Fernsehforschung– Pantoffelkino aus wissenschaftlicher Sicht

Schule in Freiheit– auf dem Weg zu einer mündigen Schule

Zwischen Schein undSein – die Freiheit der Kunst

Im künstlerischen Forschungslabor– die unbekannte Welt des Materials

Jungunternehmer direkt aus der Universität– Sprung in die Selbstständigkeit

Paderborner Fernsehforschung– Pantoffelkino aus wissenschaftlicher Sicht

Schule in Freiheit– auf dem Weg zu einer mündigen Schule

3/1999 P A D E R B O R N E R U N I V E R S I T Ä T S Z E I T S C H R I F T

Universität Paderborn Paderborner Universitätszeitschrift 3/99 1

3/1999

Impressum

Paderborner Universitätszeitschrift (puz) 3/1999

HerausgeberDer Rektor der Universität Paderborn Prof. Dr. Wolfgang Weber

RedaktionsleitungRamona Wiesner Referentin für ÖffentlichkeitsarbeitTel.: 05251/60 3880E-Mail: [email protected]://hrz.uni-paderborn.de/hochschulmarketing

Heiko Appelbaum, Uli Bretschneider,Dagmar Olasz-Eke, Gaby Otto

Anschrift Universität PaderbornReferat Hochschulmarketing und UniversitätszeitschriftWarburger Str. 100D-33098 Paderborn

Sekretariat: Gabriele Korsten Tel.: 05251/60 2553, Fax: 05251/60 3421

puz im Internethttp://www.uni-paderborn.de/puz/

Auflage5 000 Exemplare, die Zeitschrift erscheint vierteljährlich.

Einsendeschluss für die puz 4/199929. Oktober 1999

Layout und AnzeigenverwaltungPADA-WerbeagenturHeierswall 2, 33098 PaderbornTel.: 0 52 51/52 75 77Fax: 0 52 51/52 75 78E-Mail: [email protected]

AnzeigenverwaltungVerlag für Marketing und KommunikationD-67547 Worms, Hafenstraße 99Tel.: 0 62 41/90 45-0Fax: 0 62 41/25 80 8E-Mail: [email protected]

HerstellungDruck: Bonifatius GmbH, Druck-Buch-Verlag, PaderbornBelichtung: CPS GmbHDie Fotoentwicklungen werden unterstützt vomAVMZ der Universität.

ISSN (Print) 1434-971XISSN (Internet) 1434-9736

Nachrichten und Berichte aus der Universität Paderborn

mit Fachhochschulabteilungenin Höxter, Meschede und Soest.

PADERBORNER UNIVERSITÄTSZEITSCHRIFT

Editorial

Grenzüberschreitung

E in herzliches Willkommen an die 2 200 neuen Studentinnen und Stu-denten, die sich zum Wintersemester 1999/2000 für ein Studium an der

Paderborner Hochschule eingeschrieben haben. Damit beginnen insgesamtsechs Prozent mehr junge Leute ein Studium an der Universität und derenAbteilungen als im vergangenen Wintersemester. Der Anteil der Studienan-fänger im 1. Hochschulsemester ist sogar um acht Prozent gestiegen. Mit 570 Studienanfängerinnen und Studienanfängern hat der integrierteStudiengang Wirtschaftswissenschaften in diesem Jahr wiederholt den größ-ten Zuwachs zu verzeichnen, gefolgt von den integrierten Studiengängen In-formatik mit 220 und Wirtschaftsinformatik mit über 150 Erstsemestern.Auch in den Ingenieurwissenschaften können wieder steigende Anfänger-zahlen verzeichnet werden.

D ie Freiheit der Kunst findet auch im Kunstsilo der Universität Paderbornstatt: Aus Materialien wie Zellophanfolie, Polyethylenschläuchen, Nylon,

Flüssigkleber, Diamant-Gaze, Fiberglas, Kozofaser, Transfergold ... entstehenmittels einer fachübergreifenden Betrachtungsweise der Studierenden sowieim Rahmen einer bestimmten gestalterischen Problemstellung künstlerischeArbeiten wie „Sinn-Bilder des Menschen“ – zwischen Schein und Sein (unserTitelbild aus Latex, Plexiglas und verkupfertem Schweißdraht), „Zellteilungkristallin“, „Zärtliches Gespinst“, „Seelenhaut“, „Fasze“ oder „Abelina“ ... Indieser Freiheit der Kunst, die keiner festgeschriebenen Arbeitsmethode ver-pflichtet ist, liegt eine besondere Qualität, die umgekehrt die eingefahrenenDenkprozesse anderer Disziplinen zu beeinflussen imstande ist. So dient dieungewöhnliche Verzahnung von Themenfeldern und Arbeitsmethoden dergegenseitigen Bereicherung der Fächer. Gerade in einer Campusuniversität,für die Paderborn ein Beispiel ist, spiegelt die Möglichkeit zur fachübergrei-fenden Verschränkung auch in ihrer räumlichen Nähe.Zwei Kataloge der Paderborner Künstler und Künstlerinnen liegen bereitsvor. „Seiten für die Sinne“ und noch druckfrisch „Haut und Volumen“ (er-fahren Sie Interessantes darüber ab Seite 16).

Der Sprung in die Selbstständigkeit ist das erstrebenswerte Ziel vielerHochschulabsolventen und -absolventinnen. Scheitern kann dieses Vor-

haben an der besonderen Idee, dem nötigen Mut oder am fehlenden Startka-pital. Drei Erfahrungsberichte in dieser Ausgabe der Universitätszeitschriftschildern wie junge Unternehmerinnen und Unternehmer „direkt aus derUniversität heraus“ jetzt die Märkte von morgen erobern und ihre Existenz-gründung mit „PFAU“ finanzieren. Nachmachen ist erwünscht. Kontakta-dressen finden Sie unter den Beiträgen auf den Seiten 26, 28 und 32.

Ich wünsche Ihnen einen guten Start in das Wintersemester 1999/2000.

Ihre Ramona WiesnerReferentin für Öffentlichkeitsarbeit

Titelseite: Claudia Kößmeier, Schein undSein, „Sinn-Bilder des Menschen“ (sieheauch S. 16).

1 Editorial1 Impressum2 Inhalt4 Kolumne des Rektors

Campus Szene5 Was und wo soll ich studieren? CD-ROM erleichtert Studienwahl 5 Uni-Bibliothek verlängert Öffnungszeiten 6 Rektor Weber mit neuem Prorektoren-Team 6 Neue Kanzlerin der Universität – Dr. Beate Wieland 6 Sommerfestival sprengt alle Dimensionen8 Wilhelm Lüke achter Ehrenbürger der Universität Paderborn8 Tag der offenen Tür an der Uni9 AStA bietet neuen Copyservice an 9 Austausch von nichtwissenschaftlichem Personal mit der Université du Maine10 Über 200 Uni-Angehörige gingen auf und ab ...10 Goldsuche in der Fußgängerzone10 Stadt Paderborn kooperiert mit Fotoseminar im Kunstsilo11 Stadtgeschichte in der Uni-Bibliothek 11 Landschaftsarchitektur: Kein Geheimnis mehr!12 Unisportler auf Exkursion12 USA-Vorlesung der Physischen Geographie auf CD-ROM 12 Verkehrssicherheitstage – Einsicht durch Schrott14 Bildungsangebote für Hochschulabsolventen, Studienberater und Akademiker14 TK-Beitragsänderung, Unitimer und „The Mind Machine“

Kunst/Textilgestaltung16 Haut und Volumen – Einführung in die unbekannte Welt

Medienwissenschaft18 Das Pantoffelkino aus wissenschaftlicher Sicht

Sportwissenschaft20 Keine Macht dem Doping!

Behindertensport22 Gastdozentur in Santa Maria

Akademisches Auslandsamt24 Zwei Sprachen, zwei Kulturen, große Chancen

Existenzgründung26 Jungunternehmer kommen direkt aus der Universität

Finanzierung mit PFAU28 Der Sprung in die Selbstständigkeit

Wirtschaftsinformatik30 Studierende als IT-Consultants

Unternehmensgründung32 Jetzt die Märkte von morgen erobern

Universität Paderborn2 Paderborner Universitätszeitschrift 3/99

Inhalt

Inhalt

Berichte vom Campus

Erziehungswissenschaft/Berufsbildung34 Schule in Freiheit – auf dem Weg zu einer mündigen Schule

Bildung/Informationsgesellschaft36 Neue Medien und Lehramtsstudium

Medienpädagogik, Medienwissenschaft38 Medien – Vertrauen und soziale Verantwortung

40 Weidmüller Stiftung verleiht Preise an Paderborner Studierende40 „Energie Management Award ‘99“ für Energiekompetenz 41 Lödige-Preis für herausragende wissenschaftliche Leistungen41 Otto-Beisheim-Förderpreis 1999 41 Polnische Verdienstmedaille für den Paderborner Kanzler

29 START STUDYING – Broschüre „Studienstart“ jetzt auch in englischer Überarbeitung42 Weitspringerin Inga Leiwesmeier – Studium und Leichtathletik verknüpfen42 Musica Sacra-Vortrag von Prof. Wilfried Fischer43 Elterliche Unterstützung für Weltmeister von morgen 43 Examensarbeit in der Eremitage, St. Petersburg44 Sportökonomie: Internationale Vereinigung von Sportökonomen unter Paderborner Mitwirkung 45 Luise Hensel dichtete nicht nur für Kinder 45 Innovationsforum Kunststofftechnik stellt Forschung vor46 Sprache verbindet – Audiothek verzeichnet neuen Nutzerrekord 46 Paderborner Wetterdaten im Internet – kostenloser Service der Physischen Geographie47 Absolventenbörse für Paderborner Studierende47 Forum Integrationssport erreicht Anbindung an DSB48 p.alum.wi: Alumniverein der Paderborner Wings feiert zweijähriges Bestehen48 Universität im 1. Buch zum Wirtschaftsstandort Paderborn 49 Fürstenzimmer, Dichterkammer und die Galerie der schönen Frauen50 Rügen: Tourismus zwischen Natur und Profit51 Forschen am Arabischen Golf – Langzeitfolgen des Golfkrieges51 Neuer Vorsitzender des Fachbereichstages der Fachhochschulen im Agrarbereich 52 Groupware Competence Center Team startet Mersin-Projekt 53 Internationales Wissenschaftskolloquium zur Umweltmedizin in Bad Lippspringe53 Festakt anlässlich der Übergabe des Corveyer Bibliothekskatalogs 54 Auslandsstudium immer wichtiger – studentische Empfehlung und Erfahrung 54 Das war der Sommer – auf den Dächern der Universität

55 Promotionen, Habilitationen/Verleihung der Lehrbefugnis, Ernennungen, Rufe, Eintritt/Versetzungin den Ruhestand

Universität Paderborn Paderborner Universitätszeitschrift 3/99 3

Inhalt

Personal-Nachrichten

Preisverleihungen

Kurz berichtet

Universität Paderborn4 Paderborner Universitätszeitschrift 3/99KO

LUM

NE Die Universität Paderborn trägt große Verantwortung für die Stadt und die Region. Bildungs-

einrichtungen und das durch sie hervorgebrachte Humankapital bestimmen die wirtschaftli-che Prosperität von Ländern und Regionen. Mit Humankapital wird die Summe des Wissens,der Fähigkeiten und Fertigkeiten der Menschen bezeichnet. Deutschland ist dabei, den welt-weiten Vorsprung an Humankapital, den es einmal hatte, aufzubrauchen und nicht in vollemUmfang wieder aufzubauen. Die gegenwärtig noch vorhandene Ausstattung mit Humankapi-tal beruht vor allem auf der hervorragenden Facharbeiterqualifizierung, die hohes techni-sches Know-how mit Arbeitsdisziplin und Präzision verbindet. Diese Ausprägung von Hu-mankapital ist weiterhin wichtig; sie wird aber teilweise abgelöst durch technisch-innovativesWissen, das vor allem in Hochschulen geschaffen und vermittelt wird. Die wirtschaftliche Zu-kunft eines Landes und einer Region hängen deshalb entscheidend von den Bildungs- undWissenschaftseinrichtungen, deren Fächerspektrum und deren Leistungen bei der Entwick-lung und Weitergabe von Wissen ab, die in dem Land bzw. der Region wirken. Die Univer-sität in Paderborn mit ihren Standorten Höxter, Meschede und Soest erbringt diese höchstwichtigen Leistungen. Sie bringen Absolventinnen und Absolventen hervor, die über das ak-tuelle Wissen der Gegenwart verfügen und sie entwickeln durch ihre Forschung neues Wis-sen, das von Unternehmen genutzt wird oder für junge Unternehmer die Basis für Neugrün-dungen bietet.Diese Zusammenhänge gelten auch für die regionale Entwicklung. Die Qualität des Human-kapitals bestimmt längerfristig die Höhe der Realinvestitionen in der Region. Realinvestitio-nen erfolgen dort, wo die technischen Anlagen ökonomisch genutzt werden können. Öko-nomisch genutzt werden können sie dort, wo Menschen zur Verfügung stehen, die mit die-sen Anlagen umgehen können, sie weiterentwickeln und innovative Impulse geben. In einerWirtschaft des Umbruchs und der inhaltlichen Erneuerung bestimmen der Forschungs- undder Qualifizierungsoutput entscheidend und nachhaltig die wirtschaftliche Dynamik.Der Paderborner Volkswirtschafts-Professor Thomas Gries hat in seinem neuen und mit demOtto-Beisheim-Preis ausgezeichneten Buch über Internationale Wettbewerbsfähigkeit diesewechselseitigen Abhängigkeiten von Bildung und wirtschaftlicher Entwicklung dargestellt;sie lassen sich auch in der Region um Paderborn beobachten. Wichtige Unternehmen dieserRegion beziehen oft die Hälfte, vielfach sogar wesentlich größere Anteile ihres Ingenieur-Nachwuchses von unserer Hochschule. Viele junge Leute haben – zum Teil schon in denletzten Semestern ihres Studiums – Unternehmen gegründet, die mittlerweile prosperieren. Ineiner unübersehbaren Zahl von Fällen haben gemeinsame Entwicklungen mit Hochschulin-stituten zu wichtigen Impulsen und zu neuen Arbeitsplätzen geführt.Die Ingenieure, Wirtschaftsingenieure, Informatiker, Ingenieurinformatiker, Wirtschaftsinfor-matiker, Physiker, Chemiker, Mathematiker, Wirtschaftswissenschaftler mit internationaleroder Informatik-Ausrichtung und die Lehrer, die mit der modernen Medienwelt vertraut sind,seien als wichtige Beispiele genannt. Das Land Nordrhein-Westfalen hat diese Hochschule auch zur Stützung der Region und ihrerEntwicklung gegründet. Die Universität identifiziert sich mit ihrer wichtigen Rolle für Wohl-stand und wirtschaftliche Entwicklung in Paderborn und seinem Umfeld. Und die Regionsteht hinter ihrer Universität. Das sind gute Voraussetzungen für die Weiterentwicklung undProfilierung der Hochschule, deren Senat am 30. September, dem letzten Tag seiner Amts-zeit, ein Konzept zur strukturellen Weiterentwicklung beschlossen hat. Auf dieser Grundlagewerden die neu gewählten Gremien bis Ende Oktober dem Expertenrat und der Landesre-gierung Vorschläge für die weitere Entwicklung der Universität Paderborn vorlegen. Die Be-deutung der Universität für die Region wird in diesem Konzept eine wichtige Rolle spielen.

Ihr Wolfgang Weber

Kolumne des Rektors

Paderborn

Was und wo soll ich studieren? CD-ROM erleichtert Studienwahl

Für Abiturienten und Fachoberschüler stellt sichjedes Jahr die gleiche Frage – was und wo sollich studieren? Wer sich rechtzeitig orientieren

will und dabei gern vom Rektor persönlich andie Universität Paderborn eingeladen bzw. inter-aktiv und informativ am eigenen Computerdurch die Hochschule geführt werden möchte,hat ab sofort die Möglichkeit, sich bei dieser Ent-scheidung per Mausklick helfen zu lassen. Dieneue CD-ROM „Studienstart“ – die analog zurgleichnamigen Broschüre der Paderborner Uni-versität erschienen ist – stellt ein hilfreiches Infor-mationsmedium dar mit Tipps und Hinweisenrund um den Studienbeginn.Nach einer Vorstellung der Universitätsstadt Pa-derborn und der drei FachhochschulabteilungenHöxter, Meschede und Soest, werden den Stu-dienstartern und -starterinnen zahlreiche Infor-mationen in die Hand gegeben, die für ein Studi-um in der Paderstadt sprechen. Nachdem die ein-zelnen Studiengänge der Uni Paderborn aufge-führt werden, gibt es eine umfangreiche Ein-führung rund um die Hochschulzugangsberechti-gung, Bewerbung und Einschreibung. Selbstver-ständlich beinhaltet die CD auch Informationenüber das Leben auf dem Campus (Kultur, Sport,

Universität Paderborn Paderborner Universitätszeitschrift 3/99 5

SzeneCampusPaderborn

Wohnen, Essen) sowie verschiedene Projekte, andenen die Studierenden während ihres Studiumsmitarbeiten und mitforschen können.Als „Rundum-Service“ gibt es im Anhang nochdie wichtigsten Adressen und Ansprechpartnerfür Studienanfänger. Wer noch mehr Informatio-nen möchte, der kann von der CD aus auf denInternetseiten der Universität weitersurfen. DieCD „Studienstart“ ist in einer Auflage von 5 000Stück erschienen und wird an interessierte Abitu-rienten sowie an Fachoberschüler, Eltern undAbiturientenberater verteilt. Systemvoraussetzun-gen sind: Pentium-Prozessor, Microsoft Windows95/98/NT, 16 MB RAM, 16 Bit Soundkarte, Gra-fikkarte mit 16 Bit Farbtiefe bei 800x600 PixelAuflösung, 8-fach CD-ROM Laufwerk/höherempfehlenswert.Die kostenlose „Studienstart-CD“ kann im ReferatHochschulmarketing (Uni, B2-245) abgeholt bzw.unter den Rufnummern 05251/60 2553, 2550, 3880 bestellt werden (oder E-Mail: [email protected]).

Uni-Bibliothek verlängert Öffnungszeiten

Mit Beginn des Wintersemesters bietet die Uni-Bibliothek einen zusätzlichen Informationsdienstin den Nachmittags- und frühen Abendstundenan. Ab dem 11. Oktober können die Bibliotheks-benutzer an der Zentralen Information im Erdge-schoss von Montag bis Donnerstag jeweils in derZeit von 7.30 Uhr bis 19.00 Uhr Auskünfte undHilfestellung bei der Literatur- und Informations-suche erhalten. Freitags kann dieser Service wiebisher von 7.30 Uhr bis 15.30 Uhr in Anspruchgenommen werden.

Tipp für Erstsemester: Entscheide dich im Zweifelsfall für das Richtige, dann kann dir

nichts passieren.

Sommerfestival sprengt alle Dimensionen

Beim diesjährigen Sommerfest des AStA gabensich die Stars der deutschen Rock- und Popmusikdie Klinke in die Hand. Newcomer-Bands wie„Scycs“, „Anger 77“ oder „Glow“, die erst kürzlichmit ihrem Erfolgshit „Mr. Brown“ ihren Durch-bruch schafften, heizten dem Publikum mächtigein, bevor dann die Alteingesessenen die Stim-mung zum Kochen brachten. „Gautch“, „Fruit“und allen voran „Such a Surge“ begeisterten hun-derte von Fans.Wer keine Lust hatte, auf einem der insgesamt 14Konzerte zu rocken, dem bot sich die Gelegen-heit, in einer der zahlreichen Discos zu tanzen.Vom Mainstream über Techno bis zum Goa hiel-ten die DJs für jeden Musikgeschmack etwas be-reit.Das Sommerfestival des AStA begann in diesemJahr erstmals am späten Nachmittag, ein Zeit-punkt, der angesichts des vollen Programms unddes guten Wetters keineswegs zu früh angesetztwar. Auch sonst sprengte das jüngste Sommerfestalle Dimensionen: Erstmals wurde der gesamteCampus in die Festivitäten eingebunden, an de-nen mehr als 10 000 begeisterte Besucherinnenund Besucher teilnahmen. Prominentester Gastwar Paderborns Bürgermeister Wilhelm Lüke. AlsSchirmherr eröffnete er das als „ultimatives AStA-Sommerfest“ angekündigte Spektakel und mach-te sich anschließend auf einem Rundgang einBild von der universitären Partystimmung.

Rektor Weber mit neuem Prorektoren-Team

Prof. Dr. rer. pol. Wolfgang Weber ist für weiterevier Jahre Rektor der Universität Paderborn. Erstartete mit einem neuen Prorektoren-Team am7. Oktober in seine zweite Amtszeit. Prof. Dr.phil. Eckard König, Fachbereich 2/Erziehungs-

wissenschaft, seit 1976 Professor für AllgemeinePädagogik an der Uni, übernimmt den Vorsitzder Kommission für Planung und Finanzen(KPF). Prof. Dr.-Ing. Jörg Wallascheck, Fachbe-reich 10/Maschinentechnik, seit 1992 Univer-sitätsprofessor in Paderborn, ist Vorsitzender derKommission für Forschung und wissenschaftli-chen Nachwuchs. Prof. Dr. rer. nat. Wilfried Hau-enschild, Fachbereich 17/Mathematik – Informa-tik, seit 1986 zunächst außerplanmäßiger Profes-sor und seit 1991 Universitätsprofessor (Prakti-sche Informatik) an der Hochschule, übernimmtden Vorsitz der Kommission für Lehre, Studiumund Studienreform. Prof. Dr. agr. Heinrich Schul-te-Sienbeck, bisher Dekan des Fachbereichs9/Agrarwirtschaft an der Abteilung Soest, ist Pro-rektor für die Belange der Abteilungen. Die vier-jährige Amtszeit endet voraussichtlich am 6. Ok-tober 2003.

Universität Paderborn6 Paderborner Universitätszeitschrift 3/99

SzeneCampusPaderborn

Seit 7. Oktober neues Rektorat der Hochschule (v.l.): Prof. Dr.Heinrich Schulte-Sienbeck, Prof. Dr. Jörg Wallascheck, Prof. Dr.Wilfried Hauenschild, Prof. Dr. Wolfgang Weber (wieder gewählt),Prof. Dr. Eckard König.

Neue Kanzlerin der Universität Dr. Beate Wieland

Seit dem 15. Oktober ist die Soziologin Dr. BeateWieland (40) Nach-folgerin von KanzlerUlrich Hintze (65),der nach 27 Dienst-jahren am 31. Juli inden Ruhestand ging.Dr. Beate Wielandwar seit Februar 1996Leiterin einer Stabs-stelle Controlling derUniversität Kiel. Dr. Beate Wieland

Universität Paderborn Paderborner Universitätszeitschrift 3/99 7

SommerSommerfestival festival

Tag der offenen Tür an der Uni Von ihrer besten Seite wird sich die Uni am „Tagder offenen Tür“ zeigen. Am 24. Oktober ver-wandelt sich der Campus in eine offene Platt-

form, auf der sich die Hochschule ihren Gästenvorstellt. Auch die Fachhochschulstandorte Höx-ter, Meschede und Soest sowie die „Fürstenallee“werden hier vertreten sein. Wissenschaftliche und praktische Präsentationensollen einen breiten Einblick in die Arbeit derHochschule geben. Die einzelnen Fachbereichezeigen sich mit zahlreichen Workshops, Vor-führungen und Attraktionen zum Mitmachen. Einen der Höhepunkte wird die Vortragsreiheverschiedener Professoren im Audimax darstelleninclusive einer Multivisionsshow über die Univer-sität Paderborn. Der Fachbereich Mathematik –Informatik bietet ein Internet-Café und einenWorkshop zur Gestaltung von Webseiten an. DieSportwissenschaftler laden dazu ein, erste Golf-schläge auszuprobieren oder sich in der Spiel-und Bewegungsbaustelle auszutoben. Wem eherdas Musikalische liegt, der kann sich in Karaokeüben. Der Fachbereich Musik bietet zudem dieMöglichkeit einer CD-Aufnahme. Die Studieren-

Universität Paderborn8 Paderborner Universitätszeitschrift 3/99

Paderborn

SzeneCampusWilhelm Lüke achter Ehrenbürger derUniversität Paderborn

Um einer Titelinflation vorzubeugen, wird dieEhrenbürgerwürde an der Universität Paderbornnur sehr selten verliehen. Daher dürfen sich „Per-sönlichkeiten, die sich um die Hochschule in be-sonderer Weise verdient gemacht haben“ auchbesonders glücklich schätzen, wenn ihnen dieseEhre zuteil wird. Zum erlesenen Kreis der Ehren-bürger gehört seit dem 3. September 1999 derjüngst aus dem Amt geschiedene und damit ehe-malige Bürgermeister der Stadt Paderborn, Wil-helm Lüke.Damit würdigte der Hochschul-Senat, dass sichWilhelm Lüke in seiner Amtszeit intensiv für dieUniversität in der Paderstadt eingesetzt hat. ImLaufe der Zeit sei zudem ein intensiver Kontaktzwischen Stadt und Hochschule gepflegt worden;an der in vielen Belangen vorbildlichen Zusam-menarbeit hatte der nunmehr achte Uni-Ehren-bürger großen Anteil.Als beispielhaft erachtet wurden die städtischeStarthilfe für die Finanzierung des AuditoriumMaximum, die Unterstützung beim Bau desSportzentrums und zuletzt das Grundstücksge-schenk anlässlich des 25-jährigen Jubiläums derHochschule.

In der Laudatio lobte Prof. Dr. Peter Freese (l.) vom Fach Amerika-nistik das Engagement von Wilhelm Lüke (Mitte) und hob dessenInteresse am Ausbau der internationalen Städtepartnerschaftenhervor, das als gutes Beispiel dienen solle. Rechts im Bild der Rek-tor der Universität.

AStA bietet neuen Copyservice anDer AStA-Copyservice hat einen neuen Leiter.Andreas Mortsiefer hat sich als Nachfolger vonNorbert Wichmann einiges vorgenommen. Sowill er zukünftig den Servicegedanken noch wei-ter in den Vordergrund rücken. Ab sofort tragenalle Copyservice-Mitarbeiter Namensschilder undsollen den Studierenden als Ansprechpartner zurVerfügung stehen. Schließlich verfügt der AStA-Service über eine Vielzahl verschiedener Kopier-geräte, die nicht immer ohne Vorkenntnisse zubedienen sind. Für Kritik und Anregungen sinddie Kopierspezialisten ebenfalls dankbar.Zudem befindet sich Andreas Mortsiefer derzeitin Verhandlungen mit verschiedenen Geräteher-stellern, um bald noch modernere Geräte für Ko-pien zu einem möglichst günstigen Preis anbie-ten zu können. Dabei ist auch an die Anschaf-fung eines Farbkopierers gedacht. Allerdings wä-re hierfür ein eigener Raum nötig. Das „Raum-problem“ ist dann auch die größte Sorge des Co-pyservice-Leiters.Weiterhin ist momentan der Einstieg in die Digi-taltechnologie und damit eine erhebliche Qua-

litätsverbesserung angedacht. Vielleicht könnendie Internetbenutzer in der Uni-Bibliothek baldauch vor Ort Internetseiten ausdrucken. Abge-rechnet würde über die Copyservice-Chipkarte.Als echte Neuerung hat der AStA-Service ab demWintersemester neue Öffnungszeiten. Montagsbis freitags stehen die Mitarbeiter zwischen 8.30und 17.30 Uhr zur Verfügung.

den des Fachs Evangelische Theologie veranstal-ten einen ökumenischen Gottesdienst. Der Fach-bereich Wirtschaftswissenschaften referiert überdie Fußball-WM im Jahr 2006 in Deutschland.Auch Kinder werden an diesem Tag nicht verges-sen. Für sie stehen eine Hüpfburg, ein Spielmobilund eine Rollenrutsche bereit. Die Mensa wirdihre Gäste mit kulinarischen Köstlichkeiten ver-wöhnen. Pizzeria, Cafeteria und Pub bietenebenfalls ein reichhaltiges Angebot an Speisenund Getränken an. Der Tag klingt aus mit einerParty im Gownsmen’s Pub.Koordiniert wird der Tag von der Presse- und In-formationsstelle der Universität. Weitere Informa-tionen und das detaillierte Programm „Tag deroffenen Tür – mit der Universität ins nächsteJahrtausend“ sind auf der Homepage der Univer-sität Paderborn unter www.uni-paderborn.dezu finden. Kontakt: Stephanie Bolten, Anita Lovric,E-Mail: [email protected], Tel.: 05251/60 3287, Fax: 05251/60 3421.

Universität Paderborn Paderborner Universitätszeitschrift 3/99 9

Paderborn

SzeneCampus

Austausch von nichtwissen-schaftlichem Personal mit der Université du Maine

Im Rahmen der Hochschulpartnerschaft mit LeMans hat erstmalig ein Austausch von nichtwis-senschaftlichem Personal stattgefunden. DreiVertreterinnen der Université du Maine (Leiterindes „Akademischen Auslandsamtes“, Mitarbeite-rin der „Juristischen und Wirtschaftswissenschaft-lichen Fakultät“, Leiterin der „Zentralen Bera-tungsstelle für das Studium“) hielten sich imSommer an der Universität Paderborn auf. Zieldieses Austausches, der im nächsten Jahr in um-gekehrter Richtung erfolgen soll, war das Ken-nenlernen vergleichbarer Tätigkeitsbereiche so-wie der Strukturen einer deutschen Hochschule.Im Frühjahr 2000 wird die Universität Le Mans ei-nen zweiwöchigen Französischsprachkurs fürMitarbeiter der Universität Paderborn anbieten.

Copyservice-Leiter Andreas Mortsiefer und sein Mitarbeiter MoftahShanib wollen auch in Zukunft für günstige Kopiermöglichkeitensorgen.

Universität Paderborn10 Paderborner Universitätszeitschrift 3/99

Paderborn

SzeneCampus

Stand in der Fußgängerzone auf „Goldsuche“ ge-hen. Ziel der Schürfungen im feinen Sand war al-lerdings nicht jenes edle Mineral, welches sich inzahlreichen Schmuckstücken wiederfindet, son-dern Pyrit. Mit dem im Volksmund „Katzengold“genannten Mineral wurden bereits vor geraumerZeit ahnungslose Menschen betrogen, die ihrmühsam erspartes Geld „für die Katz“ einem Be-trüger gegeben hatten.Wer bei den Uni-Geographen auf Goldsucheging, bekam allerdings eine Erfolgsgarantie. „Beiuns wurde jede und jeder fündig“ so Standbe-treuerin Monika Meyer. Und für viele kleineGoldsucher ist das selbst gefundene Pyrit der er-ste Schritt zum Aufbau einer eigenen Mineralien-sammlung. Denn Ziel der Aktion war auch, dasInteresse für die Geologie zu wecken und auf dieSchönheiten der Natur aufmerksam zu machen.

Über 200 Uni-Angehörige gingen auf und ab ...

Der Teutoburger Wald war in diesem Jahr Startund Ziel des universitären Betriebsausfluges. Vonden Externsteinen bahnten sich über 200 Mitar-beiter und Mitarbeiterinnen ihren Weg bis nachKohlstädt. Die teilweise erheblichen Steigungenrissen die Wandergruppe immer wieder ausein-ander. Dennoch konnte das eigentliche Ziel derUnternehmung – das Ermöglichen zwangloserGespräche in lockerere Atmosphäre – erreicht

werden. Im Anschluss an die Wanderung gab esin der eigens angemieteten Kohlstädter Schützen-halle die Gelegenheit, bei Speisen und Geträn-ken Gedanken auszutauschen. Auch für Live-Mu-sik war gesorgt worden.

Der vom Personalrat organisierte Betriebsausflug gehört für die Hochschulan-gehörigen mittlerweile zu einer beliebten Tradition.

Goldsuche in der FußgängerzoneZur Tradition des Paderborner Libori-Festesgehört mittlerweile auch ein Infostand des FachsGeographie der Universität. In der Westernstraßeinformieren alljährlich Geographen über Minera-lien und geographische Besonderheiten aus derganzen Welt.In diesem Jahr haben sich die Studierenden zu-sätzlich noch eine Besonderheit einfallen lassen.Für einen kleinen Obolus konnten Kinder am

Geographiestudentin Monika Meyer (links) geht mit Kindern aufGoldsuche.

Stadt Paderborn kooperiert mit Fotoseminar im Kunstsilo

„Stadt – Land – Fluß“ , Landschaftsfotografie imPaderborner Raum, so heißt ein Seminar des Fo-tokünstlers Ulrich Mertens, das im Winterseme-ster 1999/2000 im Kunstsilo der Universität ange-boten wird. Aus der Vielzahl von Möglichkeiten,eine Landschaft fotografisch umzusetzen, ent-wickeln die Kunststudentinnen und Kunststuden-ten einen individuellen Ansatz. Die Stadt Pader-born unterstützt das Seminar mit Filmmaterial,

veröffentlicht die Ergebnisse auf Ihrer Internetsei-te und übernimmt ausgewählte Arbeiten in ihrBildarchiv.

Universität Paderborn Paderborner Universitätszeitschrift 3/99 11

Paderborn

SzeneCampus

Landschaftsarchitektur: Kein Geheimnis mehr!

Viele Zeitgenossen können mit dem Begriff„Landschaftsarchitektur“ wenig anfangen. Dochdas kann sich jetzt ändern. Die Abteilung Höxterhat in diesem Jahr erstmals ein Buch zum Studi-engang Landschaftsarchitektur veröffentlicht.Darin wird über aktuelle Fragen des Berufsfeldesinformiert. Weiterhin enthält die Publikation „In-

formationen über den Studiengang für Einsteiger-und Insider“.Das Buch mit dem Titel „Studieren in Höxter –Landschaftsarchitektur und Umweltplanung. Stu-dienvoraussetzungen. Inhalte und Perspektivendes Studiums in Höxter und Berichte zu laufen-den Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten“ istzum Preis von 28,50 Mark im Buchhandel erhält-lich. Es richtet sich in erster Linie an Schüler undSchülerinnen, die vor der Berufswahl und derWahl des Studienortes stehen, und an deren El-tern und Lehrer.

Stadtgeschichte in der Uni-BibliothekEin kleines Stück der mittlerweile 1 200 Jahrelangen Geschichte der Stadt Paderborn gab eswährend der vorlesungsfreien Zeit in der Univer-sitäts-Bibliothek zu begutachten. Im Rahmen dereingeschränkten räumlichen Möglichkeiten wareine kleine aber feine Ausstellung zusammenge-tragen worden. Bei den Exponaten handelte essich um Leihgaben des Museums in der Kaiser-pfalz, des Stadtarchivs und von Privatpersonen.Präsentiert wurden unter anderem Objekte zurTradition des Liborifestes und mit dem Motiv desDreihasenfensters.Die Ausstellung fand im Zusammenhang mit demErscheinen des ersten von drei Bänden aus derReihe „Paderborn – Geschichte der Stadt in ihrerRegion“, der von Prof. Jörg Jarnut (Fachbereich Neu: Das Buch zum Studiengang Landschaftsarchitektur in Höxter.

1/Geschichte) herausgegeben wurde, statt. DasBuch trägt den Titel „Das Mittelalter“ und wurdevon Prof. Manfred Balzer, Matthias Becher undHeinrich Schoppmeyer verfasst.

Universität Paderborn12 Paderborner Universitätszeitschrift 3/99

Paderborn

SzeneCampusUnisportler auf Exkursion

Vom Unisportwurde in die-sem Sommerein Ein-führungskursin das alpineKlettern undBergsteigen or-ganisiert. AmSteingletscherin der Zentral-schweiz fandsich ein idealesTouren- undÜbungsgelän-de sowohl fürdas „normale“Klettern alsauch für dasEisklettern. Im Rahmen der Abschlusstour gelangallen Teilnehmern die Besteigung des über 3 500Meter hohen und stark vergletscherten Susten-horns.

USA-Vorlesung der Physischen Geographie auf CD-ROM

Nach guter Akzeptanz der zunächst im Interneteingestellten Begleitmaterialien zu einer USA-Vorlesung im Wintersemester 1998/99 durch Stu-dierende der Geographie (siehe puz 2/99) istnunmehr eine CD-ROM fertig gestellt worden.Auf vielfachen Wunsch Studierender sowie aufNachfrage von anderen Geographischen Institu-ten zeichnet der Verlag der „Paderborner Geo-graphischen Studien“ (PGS) für die von Prof. Dr.Hans Karl Barth erarbeiteten Daten verantwort-lich. Die Aufbereitung der Dateien und ihre End-formatierung im HTML-Format erledigte der„Webmaster“ der Geographie, HenningSchwarze. Die Textinhalte werden ergänzt durchTabellen, Grafiken, Bilddokumente und aufÜberprüfung des Lernerfolges zielende Aufga-benstellungen. Des weiteren sind eine Vielzahlvon „Links“ aufgenommen, die eine Verbindungzu weiterführenden Quellen ermöglichen.

Verkehrssicherheitstage Einsicht durch Schrott

Auf deutschen Straßen ist die Zahl der verun-glückten Menschen nach wie vor sehr hoch. Per-sonen im Alter von 15 bis 30 Jahren gelten dabeials eine der größten Risikogruppen, da sie oft-mals ein extremes Fahrverhalten an den Tag le-gen. Um auf die Risiken im Straßenverkehr auf-merksam zu machen und die Verkehrsteilnehmerzum Umdenken zu bewegen, reicht es nicht aus,nur Informationen zu verbreiten.Im Rahmen von Verkehrssicherheitstagen wer-den daher in Deutschland regelmäßig beein-druckende Aktionen durchgeführt. Erstmals fandein solches Projekt nun auch an der UniversitätPaderborn statt. Die Verkehrswacht Paderborn,die Kreispolizeibehörde und die Universität prä-sentierten zusammen mit zahlreichen Sponsorenund Verbänden auf dem Campus ein gemischtesProgramm rund um die Verkehrssicherheit. Nor-bert Blome, seines Zeichens Studentenberaterder Techniker Krankenkasse, hatte das Spektakelfederführend organisiert. Dabei lobte er beson-ders die gute Zusammenarbeit mit den Mitarbei-tern des Technischen Betriebsdienstes der Uni.Zu den Höhepunkten des mehrtägigen Program-mes gehörte die Demonstration der Kollision ei-nes Autos mit einem Straßenbaum. Dazu wurdeein PKW von einem Kran aus mehreren MeternHöhe auf einen am Boden liegenden Baum-stamm fallen gelassen. Beeindruckend und zu-gleich erschreckend waren auch verschiedeneUnfallsimulationen mit Autos und Zweirädern.Dabei kam es unter den zuschauenden Studie-renden immer wieder zu ungläubigem Staunen.„Ich hätte nie gedacht, dass bei einem Crash mit30 km/h so viel passiert“, war die spontaneÄußerung vieler Zuschauer.Werner Brüseke wünschte sich als Geschäftsfüh-rer der Deutschen Verkehrswacht Paderborn,durch die Verkehrssicherheitstage „manche zu ei-ner vorsichtigeren Fahrweise“ geführt zu haben.Dieses Ziel hat das Projekt hoffentlich erreicht.

Am Gipfelgrat des Sustenhorns.

Die CD kann über PGS im Fach Geographie beiFrau Wienhusen, N 4.308, Tel./Fax: 05251/602365 zum Selbstkostenpreis von 15 Mark erwor-ben werden.

Universität Paderborn Paderborner Universitätszeitschrift 3/99 13

VVerkehrssichererkehrssicherheitstageheitstage

Universität Paderborn14 Paderborner Universitätszeitschrift 3/99

Paderborn

SzeneCampusBildungsangebote für Hochschulabsolventen, Studienberater und Akademiker

Das Hochschulteam des Arbeitsamtes Paderbornplant bis Dezember 1999 folgende Bildungsange-bote für Hochschulabsolventen, Studienabbre-cher und Akademiker mit Berufserfahrung:

• Angewandte Wirtschaftsinformatik (4. Oktober1999 bis 1. April 2001)

• Fortbildung zum staatlich geprüften Informatik-assistent – Multimedia (18. Oktober 1999 bis28. September 2001)

• Fortbildung zum staatlich geprüften Informatik-assistent – Softwaretechnologie (18. Oktober1999 bis 28. September 2001)

• Fortbildung zum staatlich geprüften Informatik-assistent – Medizinökonomie (18. Oktober1999 bis 28. September 1999)

• Fortbildung zum staatlich geprüften Informatik-assistent – Wirtschaft (18. Oktober 1999 bis 28.September 2001)

• Legal English (11. Oktober 1999 bis 6. Dezem-ber 1999)

• Business English (8. November 1999 bis 17.Dezember 1999)

• Technical English (8. November 1999 bis 17.Dezember 1999)

I. Quartal 2000 (Start-Termine stehen zum Teilnoch nicht fest):

• Fortbildung zum Organisator/Berater SAP R/3(Rechnungswesen) (Start: 10. Januar 2000)

• Fortbildung zum Organisator/Berater SAP R/3(Human Ressources) (Start: 22. Februar 2000)

• Fortbildung zum Organisator/Berater SAP R/3(Logistik) (Start: 6. März 2000)

• Management-Trainee für Ingenieure (Start: Fe-bruar 2000)

• Management-Trainee für Geisteswissenschaft-ler (Start: Februar 2000)

• Angewandte Wirtschaftsinformatik (Start: 3.April 2000)

• Fortbildung zum staatlich geprüften Informatik-assistent – Multimedia (Start: 3. April 2000)

• Fortbildung zum staatlich geprüften Informatik-assistent – Softwaretechnologie (Start: 3. April2000)

• Fortbildung zum staatlich geprüften Informatik-assistent – Medizinökonomie (Start: 3. April2000)

• Fortbildung zum staatlich geprüften Informatik-assistent – Wirtschaft (Start: 3. April 2000)

• Medical English• Business English

Kontakt:Hochschulteam des Arbeitsamtes Paderborn,Raum: E 3.108, Tel.: 05251/60 3329, 120357oder 120358, Fax: 05251/120355, E-Mail: [email protected].

Foto

s Ca

mpu

s Sz

ene:

App

elba

um, B

rets

chne

ider

, Otto

, Wie

sner

TK-Beitragsänderung, Unitimer und „The Mind Machine“

Nach Auskunft der Techniker Krankenkasse (TK)Paderborn ergeben sich zum Wintersemester1999/2000 aufgrund der Erhöhung des BAföG-Bedarfssatzes Änderungen im studentischen Bei-trag für die Kranken- und Pflegeversicherung.So zahlen Studierende ab dem Wintersemester je-weils 96,32 Mark. Davon entfallen 81,70 Mark aufdie Krankenversicherung. Die Änderung ist kran-kenkassenunabhängig.Zum Semesterbeginn hält die TK für Studierendewieder kostenlose Informationen bereit. Der Unitimer 1999/2000 ist mit seinem Kalender-teil und einer Zusammenstellung vieler Informa-tionen, die für Studierende unentbehrlich sind,ein wichtiger Bestandteil des studentischen All-tags.Für diejenigen, die über einen PC mit einem CD-ROM-Laufwerk verfügen, lohnt sich das aktuelleProgramm „The Mind Machine“. Die CD-ROMbietet einen multimedialen Ausflug in dasmenschliche Denken.Sowohl der Timer als auch die CD-ROM sind, so-lange der Vorrat reicht, bei der TK-Beratungsstel-le (E 3.120) und im AStA-Hauptbüro kostenloserhältlich.

Universität Paderborn16 Paderborner Universitätszeitschrift 3/99

Paderborn

Gegenwärtig sind wissenschaft-

liche Strategien ein aktuelles

Thema in der facettenreichen

zeitgenössischen Kunst. Auch

die Produktentwicklungen der

Spitzentechnologie können

hierbei als Gegenstand künstleri-

scher Auseinandersetzung

taugen. Gemeinsam mit Studie-

renden hat Dorothea Reese-

Heim sich jetzt in einem grenz-

überschreitenden Projekt mit

technischen Textilien befasst.

Was sind technische Textilien?Technische Textilien zählen zu

den zahlreichen Materialinovationendes zwanzigsten Jahrhunderts. Siewerden in der Regel im industriellenBereich eingesetzt und quasi direktam Reißbrett im Hinblick auf die ge-wünschte Nutzung entworfen. Sokommen praktisch völlig neueWerkstoffe zustande. Die in der Her-stellung zudem erreichte Aufwands-minimierung von Rohstoff und Res-sourcen hat die Nachfrage nachtechnischen Textilien zuletzt in dieHöhe schnellen lassen: In den kom-menden zehn Jahren rechnet manauf dem boomenden Markt dahermit Wachstumsraten von bis zu 50Prozent. Die zahlreichen Einsatz-

möglichkeiten von Hightech-Stoffenspiegeln sich im wachsenden Ange-bot der großen Textilmessen. Etwasind Agrotec, Buildtec, Geotec, Med-tech und Oekotech typische Anwen-dungsgebiete. Aufgrund ihrermanchmal wie intelligent wirkendenEigenschaften werden technischeTextilien gelegentlich „ingeniös“ und„smart“ genannt. Abgesehen davonsind sie von oft hohem ästhetischenReiz, der sich jedoch allein ihrerFunktionalität und damit der Eleganzihrer Schlichtheit verdankt. DieSchönheit dieser aufregenden Pro-dukte wird allerdings meist überse-hen oder für belanglos gehalten. Indie Gestaltkultur dieser unbekann-ten Welt einzuführen, ist das Anlie-gen des von Dorothea Reese-Heiminitiierten Projektes „Haut und Volu-men“.

Materialproben – künstlerisches ForschenDas gegenwärtige Interesse an

der Sprache des Materials folgt ausder Demontage des traditionellen

Kunst/Textilgestaltung

Haut und Volumen – Einführung in die unbekannte Welt

Künstlerische Auseinandersetzung mit

technischen Textilien im Kunstsilo

Dorothea Reese-Heim, „Trophäe – Nadelungen-Quadrat als Grundmuster“.

Universität Paderborn Paderborner Universitätszeitschrift 3/99 17

Kunstbegriffs zu Beginn unseresJahrhunderts. Nach dessen Maßgabewürden die wesenhaften Qualitätenkünstlerischer Mittel unter der meistillusionistischen Haut des Werkeseher zum Verschwinden denn zumVorschein gebracht werden. Demge-genüber begann man vor nahezuhundert Jahren, Materialien geradeauf ihre sinnlichen Eigenschaften hinzu prüfen und sie dafür aus ihren ur-sprünglichen Zusammenhängen her-auszulösen. Die Ergebnisse solcherästhetischen Suchbewegungen wur-den nachfolgend im autonomenWerk zur Anschauung, ja zuweilensogar zu Gehör gebracht, sodassschließlich das Material selbst dieBotschaft geworden ist.

Im künstlerischen Labor heutewerden die Elemente beschworen,Feuer, Wasser, Erde und Luft in denDienst gestellt, um das oft noch imVerborgenen liegende gestalterischePotential unbekannter Substanzenzum Klingen zu bringen. Solche Ar-beitsprozesse sind daher nicht vonungefähr als künstlerisches Forschenzu bezeichnen, ist doch systemati-sches Experimentieren die Voraus-setzung für die erfolgreiche Erkun-dung eines neuen Werkstoffes. Esversteht sich von selbst, dass Neu-entwicklungen von der Art der tech-nischen Textilien die Neugier vonKünstlerinnen und Künstlern in be-sonderer Weise zu wecken vermö-gen.

Kunst-Stoff, Stoff der KunstSeit Anfang der neunziger Jahre

interessiert Dorothea Reese-Heimsich für solche Hightech-Stoffe. Die1993 entstandene Wandarbeit „Tro-phäe – Nadelungen-Quadrat als

Grundmuster“ maghierfür ein Beispielgeben: Sie bestehtaus dem vonHoechst seinerzeitneu entwickeltenNetzwerkstoff Spa-cenet 3 D-Tex undRundprofilen ausglasfaserverstärk-tem Epoxydharz.Um räumliche Tex-tilien herstellen zukönnen, gibt es ge-

nerell zwei Möglichkeiten: Entwederimprägniert man das Gewebe mitPhenolharz, um es anschließenddurch Tiefziehen über den Schablo-nen einer Prägemaschine dreidimen-sional zu verformen. Oder das Reliefwird mit einem eigens hierfür kon-struierten Webstuhl direkt räumlichgewebt. Das hier eingesetzte Space-net wurde quasi von einem Waffel-eisen zum Relief gebacken. DieseTextilien sind sehr leicht, aber voneiner Festigkeit, die, im Verbund mitanderen Materialien, sogar StahlKonkurrenz zu machen vermag. AlsNetzwerkstoff entspricht das Space-net zugleich den ästhetischen Vorlie-ben der Künstlerin. Der Optimierungvon Nützlichkeit und Öko-nomie in der industriellenFertigung folgte hier diebestmögliche ästhetischeGestaltung.

Dass viele Studierendeindessen Kunststoffe alsArbeitsgrundlage wählten,vermag kaum zu überra-schen, begegnen diese unsdoch fortwährend im tägli-chen Leben. Es sind daherwohl die am leichtestenzugänglichen technischenTextilien. Allerdingsschrieb man solchenWerkstoffen bislang ehereine gewisse chamäleon-hafte Charakterlosigkeitzu. Vor allem Roland Bart-hes, dem wir tiefe Einsich-ten in die „Mythen des All-tags“ verdanken, ließ Pla-stik in der Stufenfolge derSubstanzen ganz untenrangieren. Doch offenbartegerade die qualitative Er-

kundung dieses angeblich gesichts-losen Materials eine ausgedehnteSkala von unerwarteten und gegenü-ber den traditionellen Werkstoffender Kunst ganz neuen Eigenschaften

Die seit Semesteranfang vorlie-gende Publikation „Haut und Volu-men“ bietet Gelegenheit, die Ergeb-nisse einer gestalterischen Auseinan-dersetzung kennen zu lernen, dieNeuland betreten hat. Ein essayisti-scher Werkstattbericht versucht eineerste Annäherung, wobei fünf ver-schiedene Zugänge den kulturge-schichtlichen Ursprung der High-tech-Stoffe im Auge zu halten su-chen. Zahlreiche Abbildungen be-gleiten den Text.

Kontakt:Karen Meetz ,

Fachbereich 4/Kunst, Tel.: 05251/60 3569.

Titelseite: Claudia Kößmeier,Schein und Sein, „Sinn-Bilder desMenschen“, 1998, mehrteiliges Ob-jekt, Materialien: Latex, Plexiglasund verkupferter Schweißdraht.

„Materialprobe“, Diamant-Gaze, Hart/Haut, Aluminoy, alufarbig und ver-schiedene Stahl-Seide-Gewebe.

Erika Kallmeyer, „Zellteilung kristallin“, Material: Zellofanfolie,gewebt und geschmolzen.

Universität Paderborn18 Paderborner Universitätszeitschrift 3/99

Paderborn

Medienwissenschaft

Das Pantoffelkino auswissenschaftlicher Sicht

„TV klar“ – wenn es um Fragen

der Fernsehforschung geht,

haben Studierende der Medien-

wissenschaft in Paderborn einen

besonders guten Durchblick.

Gleich drei Lehrende der Univer-

sität sind an dem aktuellen

Sammelband „Fernsehforschung

in Deutschland“ beteiligt, der

sich nach Angaben der Heraus-

geber zum Standardwerk der

Medienwissenschaften

entwickelt und bereits neun

Monate nach seinem Erscheinen

in die zweite Auflage geht.

Mann guckt mehr als SportschauDr. Gudrun Schäfer unterrichtet

seit drei Jahren im Fachbereich3/Sprach- und Literaturwissenschaf-ten das Fach Medienwissenschaft.Für „Fernsehforschung in Deutsch-land“ hat sie einen Beitrag „Zum Zu-sammenhang zwischen Publikums-und Geschlechterforschung“ ge-schrieben. In der Überblicksdarstel-lung zur Entwicklung von der „Frau-enforschung“ zur „Geschlechterfor-schung“ wird deutlich, wie Fra-gestellungen zum Thema „Frauenbil-der im Fernsehen“ mit weitergehen-den Analysen von Zuschauerreaktio-nen auf bestimmte Sendungen undStudien zu unterschiedlichen Fern-sehvorlieben weiblicher und männli-cher Rezipienten verknüpft werden.So kann zum Beispiel die Auseinan-dersetzung mit Geschlechtertypisie-rungen in Fernsehsendungen dazubeitragen, gesellschaftlich relevanteWandlungsprozesse zu thematisie-ren.

Seit wann gibt es die„Lindenstraße“?Thomas Quast, M.A., langjähriger

Lehrbeauftragter für Medienwissen-schaft in Paderborn, beschäftigt sichin seinem Aufsatz „Der blinde Fleck:Reflexive Medienberichterstattung“mit der Geschichte der Selbstthema-tisierung des Fernsehens. Quastmacht unter anderem auf dieSchwierigkeit aufmerksam, eine in-formative und kritische Berichterstat-tung über das Fernsehen von denje-nigen zu erwarten, die im Medium(Fernsehen) selber arbeiten. Der Au-tor weist insbesondere auf den me-dienwissenschaftlich relevantenAspekt der Eigen-PR (Öffentlich-keitsarbeit/Werbung für den eigenenSender, die eigene Sendung) imFernsehen hin. Zudem stellt Quastaktuelle und publikumswirksameFormen der Selbstthematisierungvor. Dazu gehören Fernsehparodienund Quizshows, in denen aus-schließlich Fernsehwissen abgefragtwird.

Sehen und redenLast not least ist Mitherausgeber

Dr. Oliver Zöllner ebenfalls als Lehr-beauftragter für Medienwissenschaftin Paderborn bekannt. Er schreibtüber das Fernsehverhalten ältererMenschen, für die das Fernsehen

Paderborner Wissenschaftlerinnen und Wissen-

schaftler schreiben für ein Standardwerk der

Fernsehforschung

Nicht nur bei den Kindern beliebt – „Die Sendung mit der Maus, Lach- und Sachgeschichten für Fernseh-anfänger“ begonnen 1971 (ARD-Jahrbuch 1989).

Universität Paderborn Paderborner Universitätszeitschrift 3/99 19

Schwache QuoteÜber die genannten Beiträge hin-

aus profitieren Paderborner Studie-rende von den aktuellen Themendes Bandes: In einem Proseminarzur Methodendiskussion in den Me-dienwissenschaften, das Dr. Schäferim letzen Sommersemester anbot,arbeiteten die Studierenden mit zahl-reichen aktuellen Aufsätzen, die sichaus unterschiedlichen und durchaus

sehr kritischen Perspektiven mit denMethoden der GFK-Fernsehfor-schung beschäftigten. Fazit: Die Ein-schaltquote, Dreh- und Angelpunktder aktuellen Medienpolitik, Pro-grammgestaltung und Werbewirt-schaft ist eine „Leitwährung“ mit vie-len Schwachpunkten.

Kontakt: Dr. Gudrun Schäfer,Fachbereich 3/Medienwissenschaft,

Tel.: 05251/60 3279.

das Medium mit der höchstenGlaubwürdigkeit darstellt. Zudemhat Zöllner Zuschauer zu ihrem Ver-ständnis der Geschichtsreihe „100deutsche Jahre“ befragt. Hier wirddeutlich, dass ergänzende qualitativeMethoden wie etwa Gruppendiskus-sionen nötig sind, um die Funktionvon geschichtlichen Sendungen fürdie Rezipienten angemessen analy-sieren zu können.

Universität Paderborn20 Paderborner Universitätszeitschrift 3/99

Die Besetzung war hochkarätig,

der Termin brisant und die State-

ments bewegten sich zwischen

politischer Diplomatie und

unverblümter Kritik. Am 2. Juni

1999 hatte die Sportwissen-

schaft der Universität Paderborn

zu einer interessanten Podiums-

diskussion geladen.

Bundesinnenminister Otto Schily,FIFA-Präsident Joseph S. Blatter, derPräsident des Deutschen Sportbun-des, Manfred von Richthofen, undder Präsident des Deutschen-Leicht-athletik-Verbandes, Prof. Dr. HelmutDigel, waren der Einladung nach Pa-derborn gefolgt. Das prominenteQuartett stellte sich dem Thema„Sportentwicklung im nationalenund internationalen Bereich“.

„Für uns war das natürlich einbesonderer Coup, eine Veranstal-tung in dieser Zusammensetzunghatte es bislang noch nicht gege-ben“, freute sich der Geschäftsführerdes Sportinstituts Prof. Dr. Wolf-

Dietrich Brettschneider. Er hatte zuder Veranstaltung eingeladen undmoderierte sie vor den etwa 500 Be-suchern im Audimax.

Zündstoff im AudimaxSchnell wurde deutlich, dass der

Termin nicht nur Aktualität und Bri-sanz versprach, sondern die Diskus-sion vor allem bezüglich der nachwie vor aktuellen Doping-Problema-tik auch Zündstoff enthielt.

Direkt zuvor hatte die Konferenzder europäischen Sportminister inPaderborn stattgefunden, zudem tra-fen sich FIFA-Präsident Blatter undInnenminister Schily zu einem infor-mellen Meinungsaustausch. „Es wa-ren sehr interessante Gespräche miteiner breiten Palette an Themen inangenehmer Atmosphäre“, berichte-te Schily von diesem Vier-Augen-Ge-spräch und bezeichnete die Minister-konferenz als „durchschlagenden Er-folg“ im Kampf gegen das Doping.

Sportwissenschaft

Paderborn

Keine Macht dem Doping!

Podiumsdiskussion der Sportwissenschaft

Gelungene Veranstaltung: Joseph Blatter, Otto Schily, Prof. Dr. Wolf-Dietrich Brettschneider, Manfred vonRichthofen (von links) nach der Podiumsdiskussion der Sportwissenschaft über Doping im Sport.

Universität Paderborn Paderborner Universitätszeitschrift 3/99 21

Athleten zweimal kontrolliert wür-den. Wer stellt diese Finanzen zurVerfügung? Wie viele Mittel verwen-det die FIFA für den Kampf gegenDoping?“

Schnelle Antworten forderte nichtnur Manfred von Richthofen („bisSydney 2000 haben wir nicht mehrviel Zeit“). Doch diese lassen bislangnoch auf sich warten, oder wie esOtto Schily formulierte: „Wenn wires bei der Rhetorik belassen, istnatürlich alles für die Katz.“

Ein zufriedenes Fazit zog Organi-sator Prof. Dr. Wolf-Dietrich Brett-schneider: „Wirkungsvoller hätte dieAußendarstellung unserer Universitätund des Faches Sportwissenschaftnicht sein können. Das bestätigendie Rückmeldungen an uns sowiedas Medienecho.“ Immerhin warenüber 60 Journalisten akkreditiert –nahezu alle namhaften überregiona-len Zeitungen waren vertreten – unddrei Fernsehstationen vor Ort.

Torsten Kleine

den internationalen Sportverbändenund den politischen Kräften ge-spannt worden war, nicht promptwieder zerreißen: „Wichtig ist, dasswir im Dialog stehen.“ Auch der In-nenminister forderte eine unabhän-gige, transparente Anti-Doping-Agentur und statt seiner Forderungeiner zweijährigen Mindestsperre fürErsttäter Nachdruck zu verleihen,lobte er Blatters Leistungen als Chefeines Verbandes, der in beein-druckender Weise sozial- und gesell-schaftspolitische Leistungen erbrachthabe. Angesichts solcherHarmonie kam im fachkun-digen Auditorium natürlichdie Frage auf, ob es sich derMinister angesichts der lau-fenden DFB-Bewerbung fürdie Fußball-WM 2006 nichtmit FIFA-Präsident Blatterverderben wollte.

Rhetorik für die KatzSchon am Minenspiel

von Prof. Dr. Helmut Digelließ sich ablesen, wie weniger von den frommen Worteninsbesondere Blatters hieltund er untermauerte diesspontan: „Bislang habenentscheidende Schritte ge-gen das Doping gefehlt. DieForschung, die das IOC be-treibt, ist kabarettreif. JedeDoping-Kontrolle kostet 500Dollar – für die Olympi-schen Spiele in Sydney wür-de dies 10 Millionen Dollarbedeuten, wenn alle 10 000

In der Podiumsdiskussion wurdedann klar, bei wem politische Über-legungen zu diplomatischen Flos-keln und wohlmeinenden Lippenbe-kenntnissen führten. Unmut überbisherige Entwicklungen ließ zudemunverblümte Kritik laut werden. Dievier Teilnehmer interpretierten ihreRollen mit Hingabe: Schily als ge-wiefter Politiker, Blatter als galanterMedienmensch, Digel als sachkundi-ger Polterer und von Richthofen alssouveräner Funktionär.

Streicheleinheiten vom Fußball-BossFußball-Boss Blatter sprach von

einem „internationalen Gremium dergroßen Juristerei“, das man zur Do-ping-Bekämpfung brauche, verteilteStreicheleinheiten an die Anti-Do-ping-Maßnahmen in Deutschland,lobte die vielen Kontrollen, die dieFIFA durchführen würde und nannteschließlich den Fall Maradona(„Schauen Sie, wie lange er gesperrtwurde“) als Beleg für deren Erfolg.Man durfte den Eindruck gewinnen,dass Blatter, der nach wie vor gegeneine zweijährige Mindestsperre beischweren Vergehen eintritt, sichplötzlich zur Integrationsfigur der in-ternationalen Dopingbekämpfungerhob.

Otto Schily mochte da seine un-längst auf der IOC-Anti-Doping-Kon-ferenz in Lausanne geäußerte Kritikan Blatter nicht erneuern. Vielmehrgab er sich zahm und mochte dasdünne Tuch, das zuvor auf derSportministerkonferenz zwischen Gewiefter Politiker: Innenminister Otto Schily.

Foto

s: K

lein

e

Galanter Medienmensch: FIFA-Präsident Joseph Blatter.

Universität Paderborn22 Paderborner Universitätszeitschrift 3/99

Im Rahmen eines internationalen

Austauschprogrammes des

DAAD soll Dr. Uwe Rheker,

Fachbereich 2/Sportwissen-

schaft, seine Kollegen in der

südamerikanischen Universität

dabei unterstützen, den Bereich

des Behindertensports auszu-

bauen und diesbezüglich

Projekte zu initiieren sowie

Konzepte zu entwickeln. Eine

weitere Aufgabe ist die

Betreuung von Promotionsstu-

dierenden.

Die Entscheidung, für ein Jahrnach Brasilien zu gehen und denBereich „Sport mit behinderten Men-schen“ aufzubauen, fiel ihm nichtleicht. Dass ein Teil der Familie mit-fahren sollte, machte die Angelegen-heit etwas leichter. Leider habensich Umstände ergeben, dass Dr.Uwe Rheker zunächst das erste Se-mester allein in das im südlichenBrasilien gelegene Santa Maria fah-ren wird.

Behindertensport nicht nur untertherapeutischen GesichtspunktenetablierenDr. Uwe Rheker wurde von ei-

nem DAAD-Gremium für die inter-national ausgeschriebene Stelle ausmehreren Mitbewerbern ausgewählt.

Eigentlich sollte sich die Gastdozen-tur in Santa Maria auf zwei Jahre er-strecken. Doch um der Heimat nichtzu lang fern zu bleiben, wird derSportdozent nun ein Jahr lang inBrasilien leben und anschließendvon Paderborn aus die Projekte wei-ter betreuen.

Er möchte den Behindertensportnicht nur unter therapeutischen Ge-sichtspunkten etablieren, sonderngezielt die Integration fördern. Dabeibetrachtet der Dozent den Integrati-onssport als ganzheitliches Konzept.Das Ansetzen an Unterschieden zunichtbehinderten Menschen reichtihm nicht aus.

Gastdozent und Botschafter derUniversität PaderbornDie Vorbereitungen für den Um-

zug nach Brasilien hielten sich fürDr. Uwe Rheker in Grenzen. So ver-fügt er nicht zuletzt dank eigener Re-cherchen was Brasilien angeht übereinen gewissen Erfahrungshorizont.Vor allem sein Engagement als Vor-sitzender des AIDS-Hilfe-Vereins„Stern der Hoffnung“, der sich umAIDS-Infizierte und in Not gerateneMenschen in São Paulo kümmertund auch von vielen Angehörigender Universität Paderborn unterstütztwird, hat ihn für die Probleme desLandes empfänglich gemacht.

Parallel zum Antritt seiner Gast-dozentur übt er eine Funktion alsBotschafter der Universität Pader-born aus. So überbringt er den Ver-antwortlichen der Universität SantaMaria einen Kooperationsvertrag,der die Zusammenarbeit der sport-und wirtschaftswissenschaftlichenFakultäten beider Hochschulen be-siegeln soll. Initiiert wurde diese Ko-operation von Prof. Dr. Wolf-Diet-rich Brettschneider, Fachbereich2/Sportwissenschaft.

Behindertensport

Paderborn

Gastdozentur in Santa Maria

Dr. Uwe Rheker: Berufung nach Brasilien

große Herausforderung

Dr. Uwe Rheker siehtseine Aufgabe vor Ort

nicht darin, als Missionarzu wirken, sondern zu-

sammen mit den Brasili-anern sein Ziel an der

Universität in Santa Ma-ria zu erreichen. Fo

to: A

ppel

baum

Universität Paderborn24 Paderborner Universitätszeitschrift 3/99

Studium oder Ausbildung?

Welcher Beruf? Welches Fach?

Womit habe ich eine reelle

Chance auf dem Arbeitsmarkt?

Wie lässt sich die Prägung durch

zwei Sprachen und Kulturen in

die Tätigkeit einbringen? Welche

Perspektiven eröffnen sich, wenn

man für ein Leben in Deutsch-

land ebenso vorbereitet sein will

wie für eines in der Türkei?

Welche Beratungsmöglichkeiten

bieten türkische und deutsche

Institutionen?

Solche und ähnliche Fragen wur-den in einem offenen Seminar ander Universität Paderborn erörtert,zu dem das Akademische Auslands-amt in Kooperation mit dem ProjektMerhaba geladen hatte. Das ProjektMerhaba der Thomas-Morus-Akade-mie Bensberg ist eine Initiative, dieOberstufenschülerinnen und Studen-tinnen türkischer Herkunft berufli-che Handlungsmöglichkeiten aufzei-gen und Orientierungshilfen gebenwill.

„Das Programm war so vielfältigwie die Fragen der interessierten Be-sucherinnen“, berichtet die Projekt-leiterin Filiz Elüstü. Die Leiterin desAkademischen Auslandsamts, Dr.Sylvia Drovs, stellte das Partner-

schaftsprojekt der Universitäten Pa-derborn und Mersin vor, sprach überseine Entstehung, seine Entwicklungund die Erwartungen an diese Ko-operation. Fethiye Erdincler,Attachée für Kultur, Bildung und Er-ziehung beim Türkischen General-konsulat Münster, referierte über dieSituation der türkischen Jugend inDeutschland von der Grundschulebis zur Hochschule.

Vorteile der Zweisprachigkeit nutzenDiplom-Physiker Peter Welke,

Leiter des Hochschulteams des Ar-beitsamts Paderborn, informierteüber die Beratungsmöglichkeitender Arbeitsämter. Dabei gab er denZuhörerinnen folgenden Rat: „Mansollte nur das lernen oder studieren,was einem liegt, und einen Beruf an-streben, den man auch wirklich aus-üben will. Wer sich für ein Studiumentschließt, sollte es durch möglichstviele praktische Erfahrungen ergän-zen.“ Diese können, so Peter Welke,sowohl durch Praktika als auch

Akademisches Auslandsamt

Paderborn

Zwei Sprachen, zwei Kulturen, große Chancen

Merhaba: Berufliche Orientierungshilfe für

junge Türkinnen in Deutschland

Teilnehmer und Teilnehmerinnen eines Seminars an der Universität Paderborn, zu dem das AkademischeAuslandsamt in Kooperation mit dem Projekt Merhaba eingeladen hatte.

Universität Paderborn Paderborner Universitätszeitschrift 3/99 25

durch studienorientierte Nebenjobsgesammelt werden. Darüber hinausbetonte er die Bedeutung von Com-puterkenntnissen und sozialem En-gagement. Er ermutigte die Besuche-rinnen, den Vorteil der Zweispra-chigkeit zu nutzen: „Je mehr Spra-chen Sie sprechen, desto besser!“Christoph Bäcker von der Studienbe-ratung der Universität Paderborn er-gänzte diese Ausführungen um In-formationen zur Voraussetzung zumStudium sowie über Fachbereicheund Beratungsmöglichkeiten an derUniversität.

Großes Interesse an der deutsch-türkischen Akademiker-GenerationZu den geladenen Referenten

gehörten ferner die UnternehmerRecep Keskin und Engin Sakal. Re-cep Keskin ist geschäftsführenderGesellschafter der BetonfertigteilWerke Mark GmbH, die über Pro-duktionsstätten in Gevelsberg undGommern verfügen. Zugleich ist erstellvertretender Vorsitzender desVerbands Deutsch-Türkischer Unter-nehmer und Industrieller in Europae.V. (ATIAD) und Ehrenbürger desRuhrgebiets. Engin Sakal ist Inhabervon Fes-Reisen, Paderborn, und Vor-sitzender des Ausländerbeirats derStadt Paderborn. Beide Redner be-tonten, dass türkische Vereine und

Institutionen in Deutschland der her-anwachsenden Akademiker-Genera-tion (türkischer Herkunft) mitgroßem Interesse und Förderungs-willen begegneten.

Deutsch-türkische Karrieren – eine besondere Chance?Hüseyin Danisman, Paderborner

Student der Wirtschaftswissenschaf-ten, berichtete über seine Situationals „Bildungsinländer“ an deutschenHochschulen. Eylem Yildirim erzähl-te von ihren Erfahrungen währendeines Auslandssemesters. Sie unter-strich dabei die Vorteile für das spä-tere Berufsleben.

Prof. Dr. Fevzi Belli hob die Be-deutung der Karrierechancen insbe-sondere von Frauen in technischenStudiengängen hervor. Er wies aufden rückläufigen Anteil der Frauenin technischen Fachrichten hin. Re-cep Keskin sieht die berufliche undakademische Ausbildung der jungenTürkinnen als Vorteil für den berufli-chen Erfolg. Er sieht viel verspre-chende Perspektiven für Türkinnenmit deutscher Ausbildung auf demtürkischen Arbeitsmarkt. Engin Sakalbetonte, dass die Bilingualität unddie Bikulturalität als Trumpf genutztwerden müsse und sich die Betroffe-nen damit eine solide Basis im Be-rufsleben schaffen könnten. „Das Se-

minar in Paderborn war ein vollerErfolg für das Projekt Merhaba“, ur-teilte Projektleiterin Filiz Elüstü. „DasProjekt konnte damit einen neuenPersonenkreis erreichen.“

Mit Merhaba bietet die Thomas-Morus-Akademie seit Oktober 1998Seminare über kulturelle, politische,berufliche oder religiöse Themen fürjunge türkische Frauen an. Längstlebt in Deutschland eine Generationtürkischer „Bildungsinländer“, die inakademische Berufe in Wirtschaftund Kultur hereinwächst. Inzwi-schen studieren über 20 000 Türkenund Türkinnen in Deutschland. DieZahl der jungen Frauen unter ihnenwächst. Auch im neuen Halbjahres-Programm für 1999/2000 hat dieThomas-Morus-Akademie wieder in-teressante politische und kulturelleThemen für junge Türkinnen im An-gebot.

Kontakt:Thomas-Morus-Akademie,

Tel.: 02204/408472,Fax: 02204/408420,

Filiz Elüstü,Tel.: 05251/778676,Fax: 05251/730893,

E-Mail: [email protected].

Universität Paderborn26 Paderborner Universitätszeitschrift 3/99

Paderborn

In den vergangenen Jahren

haben Dr. Alexander Fink, Oliver

Schlake und Dr. Andreas Siebe

am Heinz Nixdorf Institut der

Universität Paderborn ein aner-

kanntes Verfahren entwickelt,

mit dem sich mögliche Entwick-

lungen beschreiben lassen. So

hat mit Hilfe der Paderborner

Zukunftsbilder die Audi AG ihren

Rohbau neu ausgerichtet, die

Siemens Business Services den

Arbeitsmarkt und das Sozial-

wesen im Jahre 2005 abge-

schätzt und Saab die Geschäfts-

optionen in einem neuen Markt-

segment untersucht.

„Was wäre, wenn...?“ Wenn bei-spielsweise der technische Fort-schritt eine traditionelle Branchen-struktur zerstört. Oder wenn dieGlobalisierung zu internationalen Al-lianzen zwingt? Oder wenn einwichtiger Absatzmarkt sich in kurzerZeit dramatisch verändert? Die viel-fältigen Veränderungen haben dieUnternehmensführer und -planerverunsichert. Lässt sich die Zukunftüberhaupt voraussagen? Das neu ge-gründete Paderborner UnternehmenScMI AG hat darauf eine klare Ant-wort: Nein. Aber dieMöglichkeiten lassensich in Form von syste-matisch erstellten „Sze-narien“ vorausdenken.

Weiches Geschäft mitZukunft und Voraus-schauDiese langjährigen

Forschungsaktivitätenmündeten im Dezember1998 in die Gründungder „Scenario Manage-ment International Akti-engesellschaft für Zu-kunftsgestaltung undStrategische Unterneh-mensführung“ – ScMIAG). Gemeinsam mit 21Aktionären – darunterweiteren Mitarbeiterndes Heinz Nixdorf Insti-tuts der Universität so-wie renommierte

Führungspersönlichkeiten aus ver-schiedenen Branchen – gründetenFink, Schlake und Siebe die ScMIAG. Das Stammkapital beträgt der-zeit 690 000 Mark. VorstandsmitgliedDr. Andreas Siebe umreißt, warumsich die Gründer für eine Aktienge-sellschaft entschieden haben: „Soschaffen wir Vertrauen und Transpa-renz – was für eine professionelleBeratung im eher weichen Geschäftmit Zukunft und Vorausschau sehrwichtig ist.“ Zum Vorsitzenden desAufsichtsrates wurde der Leiter In-formations- und Szenariomanage-ment der DaimlerChrysler AerospaceAG, Franz Tessun gewählt.

Kreativ denken und entschlossen handelnIm Markt für Zukunftsgestaltung

sehen die Paderborner Jungunter-nehmer erhebliche Potentiale. „Viele

Existenzgründung

Jungunternehmer kommen direkt aus der

Universität

Forschungsaktivitäten für Zukunftsgestaltung

und Unternehmensführung

Erst im Heinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn und jetztim Vorstand der ScMI AG (v.l.): Oliver Schlake, Dr. Alexander Finkund Dr. Andreas Siebe.

Foto

: ScM

I AG

Universität Paderborn Paderborner Universitätszeitschrift 3/99 27

Unternehmen“, so Dr. AlexanderFink, „haben mittlerweile erkannt,dass traditionelle Prognosen ange-sichts der vielfältigen Veränderun-gen immer häufiger an ihre Grenzenstoßen.“ Dieses Dilemma lässt sichdurch immer genauere Prognosennicht mehr lösen. Erfolgreiche Un-ternehmen akzeptieren heute die be-stehenden Unsicherheiten und den-ken deshalb systematisch mehrereAlternativen voraus. „Diese Szenari-en“ – so Oliver Schlake – werdendann in den Planungsprozess derUnternehmen eingebunden. Dabeikommt es darauf an, erst kreativ indie Zukunft zu denken – und dannin der Gegenwart entschlossen zuhandeln.“

Identifikation der Produkte und Märkte von morgenAufgrund ihrer langjährigen For-

schungs- und Beratungstätigkeitkönnen die drei Vorstände auf dieErfahrungen aus einer Reihe sehrunterschiedlicher Szenario-Projektezurückgreifen. Viele Projekte der Sc-MI AG befassen sich mit der Identifi-kation der Produkte und Märkte vonmorgen. So wurde für die DeutscheTelekom AG die zukünftigen Markt-potentiale von „Virtual Reality Onli-ne“ untersucht. Dabei bezeichnetVirtual Reality (VR) eine neuartigeForm der graphisch interaktivenKommunikation zwischen Menschund Computer. In der Studie wurdenmögliche Markt- und Geschäftsper-spektiven im Bereich vernetzter undtelekommunikationsrelevanter VR-Anwendungen – vor allem für denprivaten Bereich – erarbeitet.

Ein weiteres Szenario-Projekt be-schäftigte sich mit den zukünftigenProduktionstechnologien im Kfz-Leichtbau. Auftraggeber war die IN-PRO, eine Tochtergesellschaft derFirmen DaimlerChrysler AG, Her-berst GmbH, Krupp Hoesch Auto-motive GmbH und der VolkswagenAG. Hier wurden folgende Fragestel-lungen untersucht: Welche Fahr-zeug-Konzepte könnten die Ent-wicklung des Fahrzeug-Leichtbausbeeinflussen? Welche Produktions-technologien sind aufgrund dieserKonzeptionen für den Kfz-Leichtbauentscheidend? Und welche Erfolgs-

faktoren bestimmendie Auswahl vonTechnologien imKfz-Leichtbau.

Eine besondereFragestellung griffendie Szenario-Exper-ten gemeinsam mitder WuppertalerStandox GmbH, ei-nem führenden Her-steller von Autore-paraturlacken, auf.Die Autoreparatur-betriebe werden ge-genwärtig mit neuenAnforderungen kon-frontiert. So existie-ren deutliche Über-kapazitäten im An-gebot, und überre-gional tätige Groß-unternehmen wieVe r s i che rungen ,Leasinggesellschaf-ten oder Automobil-unternehmen schrei-ben zunehmendspezifische Werk-stätten vor, um sodie Reparaturkostenzu senken. Mit Hilfeder Szenarien wur-den folgende Fragenbeantwortet: Wel-chen Einflüssen aufdie Reparaturaufträ-ge werden die Auto-lackierwerkstättenzukünftig ausgesetztsein? Wie könnte dieAutolackierwerkstattder Zukunft ausse-hen? Und welcheKonsequenzen erge-ben sich für dieStandox GmbH?

Kontakt:Alexander Fink,

Scenario Manage-ment

International AG,Tel.: 05251/150572,Fax: 05251/150579,

E-Mail:[email protected],

http://www.scmi.de.

Universität Paderborn28 Paderborner Universitätszeitschrift 3/99

Paderborn

Zahlreiche Entwicklungen, die

aus der regen Forschungstätig-

keit an den Hochschulen hervor-

gehen, besitzen das Potential für

einen kommerziellen Erfolg. Im

Gegensatz zu Ländern wie den

USA werden diese in Deutsch-

land jedoch kaum in Geschäfts-

ideen umgesetzt. Das größte

Problem ist meist die Suche nach

der Finanzierung. Nur äußerst

selten gelingt es, jemanden zu

gewinnen, der bereit ist, das

unternehmerische Risiko zu

tragen. Dieses Problem greift

das Programm PFAU (Programm

zur Finanziellen Absicherung von

Unternehmensgründungen aus

Hochschulen) auf.

PFAU unterstützt die Ausgrün-dung von Unternehmen aus Hoch-schulen in NRW auf der Basis vonwirtschaftlich umsetzbaren For-schungsarbeiten. Auf diese Weisesoll der Arbeitsmarkt langfristig be-lebt werden. Das Programm will denwissenschaftlichen Nachwuchs zurUnternehmensgründung anregen,indem es soziale Risiken für zweiJahre abfedert. In dieser Zeit, in derdie Geschäftsidee konkretisiert unddie Produktreife vorangetriebenwird, erhält der potentielle Unter-nehmensgründer im Rahmen einesAngestelltenverhältnisses ein halbesBAT-IIa Gehalt. Er hat darüber hin-aus die Möglichkeit, Ressourcen derUniversität in Anspruch zu nehmen.Neben der finanziellen Gründerabsi-cherung stellt PFAU ein Beratungs-Scheckheft in Höhe von 10 000 Mark

zur Verfügung, mit dem der unerfah-rene Selbständige individuelle Bera-tungsleistungen für rechtliche, kauf-männische und fachliche Beratun-gen abgelten kann.

Finanzielle Unterstützung beimSprung in die SelbstständigkeitAuch der Maschinenbau-Ingeni-

eur Dr. Wilhelm Lappe profitiertevon dem Programm. Seit Herbst1996 ist er Mitgesellschafter der Dr.Lappe & Niemeier ProfiltechnikGmbH und entwickelt Verstärkungs-profile aus Stahl. Er erinnert sich: „Inmeinem Fall wuchs der Wunschnach einer eigenen Firma im An-schluss an die Promotion.“ Die Ge-schäftsidee basierte auf einem Pro-blem der Kunststofffensterindustrie.Der Wärmeverlust eines Fensterswird durch die Güte des Isoliergla-ses und der Rahmenkonstruktion be-stimmt. Wilhelm Lappe erklärt: „Pro-blematisch sind die Rahmenkon-struktionen, die auf die Fläche bezo-gen einen wesentlich höheren Wär-medurchgang besitzen.“ Die Fenster-industrie begegnet diesem Problemmit einer höheren Anzahl von Iso-lierkammern. Darunter leidet aller-dings die Statik des Fensters, weilder verfügbare Raum für Armie-rungsprofile aus Stahl erheblich ein-geschränkt wird. Die Folge ist eineerhebliche Verringerung der maxi-malen baubaren Fenstergröße.

Von der Entwicklung bis zum VertriebLappe bietet einen neuen Typ

von gefügten Armierungsprofilen an,die eine festigkeitsoptimierte Materi-alverteilung im Querschnitt besitzen.Diese haben den Vorteil, dass sieauch bei kleinerem verfügbarenBauraum die erforderliche Steifigkeitdes Kunststofffensters sicherstellen.

Finanzierung mit PFAU

Der Sprung in dieSelbstständigkeit

Die Erfahrungen der Dr. Lappe & Niemeier

Profiltechnik GmbH

Dr. Wilhelm Lappe

Universität Paderborn Paderborner Universitätszeitschrift 3/99 29

Das Fügeverfahren zur Herstellungder Profile wurde erstmals 1995 ander Universität Paderborn nach einerIdee des Fensterbauers Ralf Niemei-er aus Oelde am Laboratorium fürWerkstoff- und Fügetechnik (LWF)dargestellt. Mittlerweile wurde hier-aus eine neue Fügetechnologie ent-wickelt – linienförmiges, umform-technisches Fügen – die ihre wissen-schaftliche Heimat am LWF gefun-den hat. Laufende und zukünftigeForschungsvorhaben werden dieMöglichkeiten und Grenzen dieserinnovativen Technik aufzeigen. DasPotential dieser Technik geht aller-dings weit über die Herstellung vonArmierungsprofilen hinaus.

Die Dr. Lappe & Niemeier Profil-technik GmbH verfolgt als kurzfristi-ges Ziel die Entwicklung der Tech-nologie zur Serienreife und dieMarkteinführung erster Produkte.Langfristig strebt sie eine eigene Pro-duktion von Profilen, die Entwick-lung und den Vertrieb von Maschi-nen zu deren Herstellung sowie denService installierter Anlagen an. DasVerfahren selbst ist patentiert undwurde 1997 mit dem Stahl-Innova-tionspreis ausgezeichet. Im April1998 wurden mit der Fertigstellungder ersten kontinuierlich arbeiten-den Versuchsanlage (siehe Foto)Räumlichkeiten angemietet. Die Ver-suchsanlage dient der Weiterent-wicklung der Technologie, dem Bauvon Musterprofilen und der Durch-führung öffentlich geförderter For-

schungsprojekte in Kooperation mitdem LWF.

Die Firmengründung der Dr. Lap-pe & Niemeier Profiltechnik GmbHerfolgte unabhängig von PFAU. Al-lerdings konnte die Aufnahme desGeschäftsbetriebes durch die zweck-gebundene Förderung vorgezogenwerden. So wurde es bereits zu ei-nem frühen Zeitpunkt möglich, ge-meinsam mit interessierten Firmendie Produktentwicklung anzugehen.

Fachliche Beratung durch Experten-WorkshopsNeben der finanziellen Unterstüt-

zung stellt die fachliche Beratungbeim Schritt in die Selbstständigkeiteinen Kernbestandteil im PFAU-Pro-gramm dar. Der junge Unternehmererhält die Möglichkeit, an Work-shops der GO-Initiative teilzuneh-men. Dort referieren Fachleute überThemen wie Rechtsform, Versiche-rungsfragen, Marketing, Kundenbin-dung oder Selbstdarstellung. DieSchwerpunkte der Workshops wer-den von der Gruppe selbst definiert.Teilnehmen können auch Personen,die nicht durch PFAU gefördert wer-den. Dr. Lappe zu Unternehmens-gründern über die Teilnahme an denWorkshops: „Der Einzelne profitiertsehr von dem ErfahrungsaustauschGleichgesinnter.“

Insgesamt fühlte sich Dr. Wil-helm Lappe durch das PFAU-Pro-gramm ausgesprochen gut betreut.Er resümiert: „Die Umsetzung des

Programms durch die Universität Pa-derborn ist sehr gelungen. Mein be-sonderer Dank gilt Prof. Dr.-Ing.Ortwin Hahn, der mein Bestrebenschon während meiner Zeit als wis-senschaftlicher Angestellter unter-stütze und heute als Kooperations-partner eine wichtige Stellung ein-nimmt.“

Kontakt:Dipl.-Kfm. Bernd Seel,

UNICONSULT, Tel.: 05251/60 2804,

E-Mail: [email protected],Dr. Lappe & Niemeier Profiltechnik

GmbH,Tel.: 05293/931128.

Kontinuierlich arbeitende Versuchsanlage zum linienförmigen umformtechnischen Fügen.

START STUDYINGBroschüre „Sudienstart“ jetzt auchin englischer ÜberarbeitungDie kostenlose Broschüre (auch

die deutsche Fassung) kann im Refe-

rat Hochschulmarketing und Univer-sitätszeitschrift (Uni, B2-245) abge-holt bzw. unter den Rufnummern05251/60 2553, 2550, 3880 bestelltwerden (oder E-Mail: [email protected]).

Universität Paderborn30 Paderborner Universitätszeitschrift 3/99

Wirtschaftsinformatik

Paderborn

Studierende als IT-Consultants

Projekt IT-Consulting seit vier

Jahren feste Größe am DS&OR Lab

Bereits zum fünften Mal wurde

das Projekt „IT-Consulting“ des

Decision Support & Operations

Research Labor von Prof. Dr.

Leena Suhl im Fachgebiet Wirt-

schaftsinformatik mit großem

Erfolg durchgeführt. Dabei bear-

beitete ein interdisziplinäres

Team aus 20 Studierenden in vier

Wochen eine informationstech-

nisch orientierte (IT) Aufgabe,

die ihnen von einem Industrie-

partner gestellt wurde.

Die Studierenden organisiertensich weitgehend selbständig, wasvon den Beteiligten als äußerst moti-vierend empfunden wurde. Das Pro-jekt sollte klassische Beraterfähigkei-ten vermitteln und Einblick in denBerufsalltag eines Beraters geben.„Für die meisten Studierenden einevöllig neue Erfahrung“, berichteteMarkus Toschläger, der Leiter desdiesjährigen Projekts.

Stärkere Praxisorientierung derHochschulausbildungAls Prof. Dr. Leena Suhl das Pro-

jekt 1996 ins Leben rief, war dieHauptmotivation einen Beitrag zurstärkeren Praxisorientierung derHochschulausbildung zu leisten. Be-sonders im Berufsfeld Unterneh-

mensberatung ist dies dringend er-forderlich. Während der Beruf desUnternehmensberaters mit Ausrich-tung auf informationstechnischeAspekte seit einigen Jahren boomt,sind von Seiten der Hochschulennur sehr wenig spezifische Bildungs-angebote zu finden.

Bereits das erste Projekt verliefaußerordentlich erfolgreich. Die da-malige Aufgabe, die Neuorganisationder Informationsbereitstellung fürBerater der MLP AG, wurde vomProjektteam so gut gelöst, dass dieErwartungen der Verantwortlichenbei weitem übertroffen wurden. Beiden darauf folgenden Projekten wur-de z.B. der Crew-Planungsprozesseiner internationalen Fluggesell-schaft optimiert oder die Neugestal-tung und IT-Unterstützung der Pro-totypenentwicklung konzipiert. DerSondermaschinenbauer Wächterzeigt sich immer noch begeistert vonden Ergebnissen des Projekts imSeptember 1998. Das dabei ent-wickelte mittelfristige IT-Konzeptzur vollständigen Unterstützung derGeschäftsprozesse wird derzeit

Foto

s: T

osch

läge

r

Teammitglieder während der Werksführung durch den Produktionsleiter.

Universität Paderborn Paderborner Universitätszeitschrift 3/99 31

Marketings für die GauselmannGruppe, Espelkamp.

Universität und Wirtschaft profitierenProf. Dr. Leena Suhl hofft auf ei-

ne weiterhin gute Kooperation mitder Wirtschaft. Sie betont die Vortei-le für beide Seiten: „Probleme derKooperationspartner, die häufig imTagesgeschäft keinen Platz finden,können kurzfristig und unter Ein-fluss aktuellster wissenschaftlicherErkenntnisse gelöst werden. Wir hin-gegen profitieren von den in derPraxis gemachten Erfahrungen, diewir auch über diese Veranstaltunghinaus in andere Bereiche der For-schung und Lehre einfließen lassen.“

Kontakt:Dipl. Wirt.-Ing. Markus Toschläger,

Fachbereich 5/Lehrstuhl Wirt-schaftsinformatik 4, DS&OR Lab,

Tel.: 05251/60 3720,E-Mail: [email protected],

http://dsor.uni-paderborn.de.

erfolgreich in seinem Unternehmenumgesetzt.

Consulting-Profis sind dabeiDas diesjährige Projekt wurde

mit Unterstützung echter Consulting-Profis vorbereitet. Berater der Bo-

ston Consulting Group und derSchmidt-Vogel Consulting AG berei-teten die Teilnehmer in Workshopsauf ihre Aufgabe vor. Diese bestandin diesem Jahr in der Entwicklungund prototypischen Umsetzung ei-nes internetbasierten One-to-One-

Teammitglieder bei der Bearbeitung einer Fallstudie mit Dr. Astrid Blumstengel von der BCG, München(4.v.l.).

Universität Paderborn32 Paderborner Universitätszeitschrift 3/99

Paderborn

Hohe Qualifikation, Teamgeist

und großes Engagement der

Mitarbeiter sind die Faktoren,

aus denen die UNITY AG seit

nunmehr vier Jahren ihren Erfolg

schöpft. Der Grundgedanke der

Aktiengesellschaft für Unterneh-

mensführung und Informations-

technologie ist, Managementbe-

ratung und IT-Beratung aus einer

Hand zu bieten. Eine Kombina-

tion, die aufgrund des hohen

Innovationspotentials in der

Informationstechnologie und des

gleichzeitigen Bedürfnisses nach

strategischer und organisatori-

scher Ausrichtung der Unter-

nehmen auf wachsende Märkte

immer größere Bedeutung

erlangt.

Mitarbeiterzahl vezwölffachtAls Spin-Off des Heinz Nixdorf

Instituts wurde die Unternehmens-beratung im September 1995 ge-gründet. Initiator war Prof. Dr.-Ing.Jürgen Gausemeier vom LehrstuhlRechnerintegrierte Produktion amHeinz Nixdorf Institut und Aufsichts-ratsvorsitzender der UNITY AG. Seit-dem konnte die UNITY AG ein steti-ges Wachstum verzeichnen: DerUmsatz stieg im Geschäftsjahr1998/99 auf 9 Millionen Mark unddie Mitarbeiterzahl ist von 5 Pionie-ren im Jahr 1995 auf 60 festangestell-te Mitarbeiter verzwölffacht worden.Diesem schnellen Wachstum wirdnun weiter Rechnung getragen. Sowurde ein Grundstück für den Un-ternehmenssitz, der ab dem Jahr2001 im Gewerbegebiet beim Flug-hafen Paderborn/Lippstadt 200 Mit-

arbeitern Platz bietet, erworben. Fer-ner erfolgte zum 1. Oktober 1999 dieGründung einer Tochterfirma, dieein eigenes Produkt aus dem Be-reich der Online-Informationssyste-me bietet.

Etablierung über die Grenzen der Paderstadt hinausDas Geschäftskonzept der UNITY

AG folgt dem Referenzmodell derzukunftsorientierten Unternehmens-gestaltung: Aufzeigen von Zukunfts-perspektiven, Entwerfen von Unter-nehmens- und Produktstrategien, Er-mittlung von Wegen zur Kostenre-duktion auf der Prozessebene undUmsetzen von IT-Systemen in wirt-schaftliche Lösungen (Bild unten).

Mit den Schwerpunkten Beratungfür den Mittelstand, Entwicklungs-und Produktdatenmanagement, In-ternetdienste und Virtual Reality istdie UNITY AG nach nur vier JahrenGeschäftstätigkeit in der heimischenWirtschaft, aber auch in der Großin-dustrie im Raum Stuttgart, Münchenund Zürich fest etabliert. Unterstüt-zung erfährt das Unternehmen dabeivon den nach wie vor engen Bezie-hungen zum Heinz Nixdorf Institut

Unternehmensgründung

Jetzt die Märkte vonmorgen erobern

Die Erfolgsgeschichte der UNITY AG

begann an der Paderborner Universität

Zukunftsorientierte Unternehmensgestaltung

Universität Paderborn Paderborner Universitätszeitschrift 3/99 33

und den gemeinsamen Forschungs-projekten.

Ein Beispiel für die Stärkung derWettbewerbsfähigkeit von produzie-renden Unternehmen ist die Bera-tungsleistung der UNITY AG im Ent-wicklungsmanagement. An derSchwelle zum 21. Jahrhundert ste-hen diese Unternehmen vor einergroßen Herausforderung: Um dieWettbewerbsfähigkeit zu erhaltenund zu verbessern, müssen strategi-sche Produktplanung betrieben undEntwicklungszeiten für innovativeProdukte verkürzt werden.

Hohe Effizienz gewährleistetDie Verkürzung der Produktent-

wicklungszeit, die Verbesserung derProduktqualität und die Senkungvon Entwicklungskosten sind Aufga-ben, die nicht allein durch den Ein-satz innovativer Technologien be-wältigt werden können. Gefragt istzunächst eine Analyse und Optimie-rung der betriebsinternen Abläufe,durch die der Einsatz der neuen Sy-steme und Werkzeuge erst effizientgestaltet werden kann.

Auf technologischer Seite geht esvor allem um zwei Bereiche: DigitalMock-Up (DMU) und Produktda-tenmanagement (PDM). Bei DMUhandelt es sich um die wirklichkeits-getreue Beschreibung eines Produk-tes im Rechner, d.h. die Erstellungeines digitalen Prototypen. Dieserhat deutliche Zeit- und Kostenvortei-le gegenüber den konventionellenPrototypen und ermöglicht qualitativhervorragende Berechnungen und

Simulationen. So können die einzel-nen Konstruktionsphasen verkürztund ein höherer Produktreifegrad zueinem frühen Zeitpunkt erzielt wer-den. Ergänzend dazu steigert einprofessionelles Produktdatenmana-gement durch die strukturierte Ver-waltung sämtlicher während derProduktentwicklung anfallender Da-ten die Effizienz der Produktent-wicklungsprozesse.

Virtueller Gang durch die WerkshallenDie Technologie Virtual Reality

(VR) ermöglicht die interaktive Vi-sualisierung komplexer 3D-Modellein Echtzeit. Das Geschäftsfeld VirtualReality der UNITY AG bietet seinenKunden Komplettlösungen im Um-feld dieser Technologie. Für einengroßen Automobilhersteller führt dieUNITY AG beispielsweise derzeit einVR-System zur Fabrikplanung ein.Zur Fertigung von Teilen der An-triebstechnik für eine neueFahrzeugreihe plant der Kunde dieErrichtung eines neuen Werkes. DieFabrikplaner konstruieren bereitsweitgehend dreidimensional. Sie ar-beiten also mit 3D-CAD-Systemen.3D-CAD-Daten sind die wichtigsteVoraussetzung für den Einsatz vonVirtual Reality, da die interaktive Vi-sualisierung auf diese Daten aufsetzt(Bild oben).

Durch den Einsatz eines VR-Sy-stems wird es für den Automobilher-steller erstmals möglich sein, das ge-plante neue Gebäude inklusive desdarin befindlichen Maschinenparks

virtuell am Rechner „zu begehen“.Durch die Übernahme von Datenaus Systemen zur Fertigungssimulati-on in das VR-System können zudemdie geplanten Fertigungsabläufe indem neuen Werk visualisiert wer-den. Das VR-System wird ein wichti-ger Bestandteil der zukünftigen Pro-zesskette der Fabrikplanung diesesAutomobilherstellers werden. Mittel-fristiges Ziel ist es, durch den Einsatzvon Virtual Reality eine Verbesse-rung und Beschleunigung des Fa-brikplanungsprozesses zu erreichenund somit die Planungskosten zusenken. Erste Erfolge in diese Rich-tung konnte der Kunde im Rahmender zur Zeit durchgeführten Pilot-phase bereits erzielen.

Die beiden Beispiele aus denvielseitigen Tätigkeitsfelden derUNITY AG stehen stellvertretend fürdas Erfolgs- und Wachstumspotenti-al der Unternehmensberatung, dievom Know-how und der guten uni-versitären Ausbildung ihrer Mitarbei-ter und studentischen Hilfskräfteprofitiert.

Mehr Informationen, z.B. zu Kar-rierechancen und weiteren Ge-schäftsfeldern gibt es unterhttp://www.unity.de.

Kontakt:Ricarda Freese, M.A.,

Unternehmenskommunikation,Tel: 05251/69090-124,E-Mail: [email protected].

Virtual Reality

GTorffrau 1/4

Universität Paderborn34 Paderborner Universitätszeitschrift 3/99

Paderborn

„Welche Regierung die Beste

sei? Diejenige, die uns lehrt, uns

selbst zu regieren!“ Mit diesem

Zitat von Johann Wolfgang von

Goethe wirbt die Aktion

„Mündige Schule“ auf ihrer

Homepage für eine stärkere

Liberalisierung und Autonomi-

sierung des deutschen Schulsy-

stems. Henning Kullak-Ublick,

Mitinitiator der Aktion, referierte

auf Einladung des Lehr- und

Forschungsbereichs Erziehungs-

wissenschaft/Berufsbildung,

Fachbereich 2, von Prof. Dr.

Peter Schneider über den

Zustand des deutschen

Bildungssystems und möglicher

Reformen.

„Die zentral durchstrukturierteund dirigistisch geleitete Schule istoffensichtlich an ein Ende gekom-men“, so Kullak-Ublick. Vor diesemHintergrund diskutierte der Flens-burger Lehrer die von Roman Her-zog vertretene Forderung, das Bil-dungssystem in die Freiheit zu ent-lassen. Die Aktion „Mündige Schule“setzt auf eine prinzipielle Gleichbe-handlung von Schulen in staatlicherund anderer Trägerschaft. Denn nurdadurch könne eine Vielfalt desSchulsystems geschaffen werden,die die Qualität der Bildung verbes-sere.

Ist das Staatsschulwesen noch angemessen?Kullak-Ublick kritisierte die struk-

turelle Benachteiligung freier Schu-len. So werden beispielsweise zahl-reiche Schulneugründungen verhin-dert, da in den ersten vier Jahren desAufbaus der Schule keinerlei finanzi-elle Hilfen zur Verfügung stehen.Dass Schule eine staatliche Veran-staltung sei, ist nach Ansicht desRedners eine veraltete Sichtweise,die lediglich zu Zeiten der Emanzi-pation von der kirchlichen Träger-schaft ihre Legitimität hatte. Heutedagegen stelle sich die Frage, ob dasStaatsschulwesen noch angemessensei oder ob nicht den einzelnenSchulen mehr Selbstverwaltung zu-gestanden werden müsse. Im Ge-gensatz zu Parteiinteressen, die inerheblichem Maße die Schulpolitiklenkten, müssten vielmehr diejeni-gen, die Schule direkt betrifft – El-tern, Schüler und Lehrer – die Mög-

Erziehungswissenschaft/Berufsbildung

Schule in Freiheit – aufdem Weg zu einermündigen Schule

Gleichbehandlung von Schulen in staatlicher

und anderer Trägerschaft

Henning Kullak-Ublick ist Sprecher der Bürgerinitiative „Schule in Freiheit“.

Universität Paderborn Paderborner Universitätszeitschrift 3/99 35

lichkeit haben, Verantwortung zuübernehmen. Schulen, die das wol-len, sollten die weitestgehendepädagogische, organisatorische undwirtschaftliche Selbständigkeit erhal-ten können.

Gegen Zentralismus und Bürokratie in der BildungAnknüpfend an die Forderung,

dass ein föderales Staatssystem einföderales Schulsystem als Grundlage

haben müsse, zeigte Kullak-Ublickan den Beispielen Dänemark undden Niederlanden Alternativen zumdeutschen Schulsystem auf. Dort, wodie überwiegende Anzahl der Schu-len in freier Trägerschaft ist, habeman durchweg positive Erfahrungengemacht. Einige Studierende nah-men den Vortrag zum Anlass, eineProjektgruppe „Freie Schule“ zugründen. Ziel dieses Projekts ist es,die Ideen der Aktion „Mündige

Schule“ aufzugreifen und auf Grund-lage des handlungsorientierten Ler-nens sich tiefer mit dem Thema zubefassen.

Kontakt:Heinz Sterner,

Tel.: 02961/2427,Anja Wieneke,

Tel.: 05254/942295,http://www.freie-Schule.de.

Universität Paderborn36 Paderborner Universitätszeitschrift 3/99

Das von der Bertelsmann Stif-

tung und der Heinz Nixdorf Stif-

tung 1996 initiierte Projekt

„Neue Medien und Lehramtsstu-

dium“ wird bis Ende 2000 fort-

gesetzt. Die Beteiligten blicken

dabei nicht nur auf eine erfolg-

reiche erste Projektphase zurück,

sondern auch auf einige aktuelle

Höhepunkte, positive Reso-

nanzen und neue Initiativen.

Seit 1996 führt das Fach Erzie-hungswissenschaft mit den Fachdi-daktiken Deutsch, Mathematik undPhysik, mit dem PLAZ, dem AVMZsowie dem Bereich „Informatik undGesellschaft“ das Projekt „Neue Me-dien und Lehramtsstudium“ durch.Auch die Didaktik der Informatikund die Wirtschaftspädagogik sindseit einiger Zeit in dem Projekt ver-treten. Das Projekt steht im Rahmender Initiative „Bildungswege in derInformationsGesellschaft“ (BIG).

Schulbildung der Zukunft durch Lehrerbildung heuteIm April präsentierte sich das

Projekt erfolgreich auf dem Deut-schen Bildungskongress in Bonn.Mit dabei waren auch die Paderbor-ner Partnerprojekte aus den Berei-chen Studienseminar undSchule/Lehrerfortbildung. Der vonder Bertelsmann Stiftung organisierteKongress zog eine Vielzahl promi-nenter Vertreter aus Wissenschaft,Politik und Wirtschaft an und bildeteden Höhepunkt des Bildungsenga-gements des ehemaligen Bundesprä-sidenten Roman Herzog. Der Vorsit-zende der Bertelsmann Stiftung,Mark Wössner, hob in seiner Ein-führungsrede explizit die Paderbor-ner Projektaktivitäten zur Lehrerbil-dung als wichtigen Ansatz für dieschulische Bildung der Zukunft her-vor. Am Informationsstand der dreiProjekte konnten Kontakte zu einerVielzahl von Vertretern aus anderen

Hochschulen, insbesondere auchder Hochschulrektoren- und derKultusministerkonferenz, geknüpftwerden.

Hochschulnetzwerk mit InitialwirkungZu Beginn des Jahres wurde von

der Bertelsmann Stiftung und derHeinz Nixdorf Stiftung ein Hoch-schulnetzwerk gegründet. Eins derZiele dabei ist, die Erfahrungen desfächerübergreifenden Projekts in Pa-derborn an andere Hochschulenweiterzugeben und dort ähnlicheProzesse in Gang zu setzen. Haupt-kriterium für die Aufnahme ins Netz-werk war neben einem Schwerpunktim Bereich der Medienpädagogikauch die Bereitschaft fachdidakti-scher Kollegen vor Ort, an gemein-samen Aktivitäten mitzuwirken. Auf-genommen wurden ins Netzwerkdie Universitäten Bielefeld, Dort-mund, Hamburg, Nürnberg-Erlangenund Paderborn sowie die HU Berlinund die Pädagogische HochschuleWeingarten. Paderborn ist im Netz-werk vertreten durch die Projekt-partner Prof. Dr. Gerhard Tulod-ziecki, Prof. Dr. Wilhelm Hagemannund Stefan Moll aus dem Fachbe-reich 2/Erziehungswissenschaft,Prof. Dr. Juliane Eckhardt, Dr. JörgDiekneite (Fachbereich 3/Sprach-und Literaturwissenschaften), Prof.Dr. Peter Reinhold (Fachbereich6/Physik) sowie Prof. Dr. Peter Ben-der, Prof. Dr. Johannes Magenheimund Prof. Dr. Hans-Dieter Rinkensaus dem Fachbereich 17/Mathematik– Informatik. Die Netzwerkteilneh-mer haben unter anderem verein-bart, in verschiedenen Arbeitsgrup-pen Materialien zur Vorbereitungvon und zur Nutzung in Lehrveran-staltungen zum Themenbereich„Schule und (neue) Medien“ zu ent-

Bildung/Informationsgesellschaft

Paderborn

Neue Medien undLehramtsstudium

Projekt startet durch in die zweite Phase

Universität Paderborn Paderborner Universitätszeitschrift 3/99 37

wickeln. Die Materialien sollen spä-ter für den allgemeinen Zugriff imWorld Wide Web bereitgestellt wer-den. Der Abschlussbericht zur erstenProjektphase wurde bereits fertig ge-stellt. Die Zusammenfassung des Be-richts ist online abrufbar unterhttp://dimel.uni-paderborn.de/big-projekt.

Zusatzqualifikation für LehramtsstudierendeIm Juli hat die Hochschule beim

Ministerium für Schule und Weiter-bildung, Wissenschaft und For-schung (MSWWF) die Einführung ei-ner Zusatzqualifikation beantragt.Sie ist geeignet für Studierende derSekundarstufen und trägt den Titel„Medien und Informationstechnolo-gien in Erziehung, Unterricht undBildung“. Mit dieser Zusatzqualifika-tion können Studierende ihre beson-deren Fähigkeiten und Interessendokumentieren und dies bei derStellensuche innerhalb und außer-halb der Schule nutzen. Ein Teil derLeistungen kann dabei aus demLehramtsstudium angerechnet wer-den. Eine ganze Reihe von Studie-renden hat bereits ihr Interesse amErwerb der Zusatzqualifikation be-kundet. Unterstützung gibt es vonder Medienwerkstatt und dem PLAZ.Dieses wird auch, sobald die Geneh-migung vorliegt, ausführliche Infor-mationen veröffentlichen. WeitereInformationen darüber gibt es unter

http://www.uni-paderborn.de/plaz/zusatzqualifikation.

Medienwerkstatt findet großen AnklangDie mit personeller und finanziel-

ler Unterstützung des Projekts imFachbereich 2 eingerichtete Medien-

werkstatt findet nicht nur innerhalbder Erziehungswissenschaft und desProjekts regen Anklang (siehe auchpuz 3/98). Sie wird auch aus ande-ren Fächern, zum Beispiel Geschich-te, Literaturwissenschaft oder Sportfür Veranstaltungen genutzt. Im Rah-men von Sitzungen des BIG-Regio-nalbeirats konnte die Einrichtungauch mehreren Vertretern von Studi-enseminaren, Schulen und der Stadtpräsentiert werden. Einige der ge-knüpften Kontakte haben bereits zuKooperationen geführt. NebenSchülergruppen waren auch mehr-fach Referendarinnen und Referen-dare des Studienseminars für die Pri-marstufe mit ihren Fachleiterinnenund Fachleitern in der Medienwerk-statt zu Gast. Damit konnte durchdie Medienwerkstatt auch ein Bei-trag zur regionalen Zusammenarbeitgeleistet werden.

Kontakt:Stefan Moll,

Fachbereich 2 c/o PLAZ,Tel.: 05251/60 3663,

E-Mail: [email protected].

Der Informationsstand auf dem Deutschen Bildungskongress. Prof. Dr. Gerd Tulodziecki mit den Stand-betreuern Uwe Kell, Bereich Studienseminar, Stefan Moll, Hochschule, und Detlef Schubert, BereichSchule/Lehrerfortbildung (v.l.).

Foto

: VIR

TUS,

Köl

n

Universität Paderborn38 Paderborner Universitätszeitschrift 3/99

Gleich mit drei Beiträgen war die

Universität Paderborn auf dem

Symposion „Der Einfluss der

Medien – Vertrauen und soziale

Verantwortung“ vertreten. Prof.

Martin Schweer (pädagogische

Psychologie) hatte dazu Wissen-

schaftlerinnen und Wissen-

schaftler an die Hochschule

Vechta eingeladen. Aus Pader-

born nahmen Prof. Dr. Gerhard

Tulodziecki, Fachbereich

2/Medienpädagogik, Dr. Bardo

Herzig, Fachbereich 2/Medien-

pädagogik und Dr. Gudrun

Schäfer, Fachbereich 3/Medien-

wissenschaft teil.

Paderborn

Prof. Tulodziecki referierte über„Bedingungen des Medieneinflussesauf das Verhalten in Konfliktfällen“.Dabei ging er folgenden Fragennach: Welche Bedingungen sindwichtig, um mögliche Medienein-flüsse auf Kinder und Jugendlicheeinschätzen zu können? Welche Be-deutung haben die einzelnen Bedin-gungen für das Verhalten in Kon-fliktfällen und die Verarbeitung vonMedienbotschaften? Welche Konse-quenzen ergeben sich daraus fürForschung und Erziehung?

Medieneinflüsse erkennen und aufarbeitenBei der Behandlung dieser Fra-

gen ging Tulodziecki von der An-

nahme aus, dass das Verhalten inKonfliktfällen sowohl von situativenals auch von persönlichkeitsbezoge-nen Bedingungen abhängt. Bei densituativen Bedingungen thematisierteer einzelne Konfliktfälle aus demAlltag, bei den persönlichkeitsbezo-genen vor allem die Bedürfnislage,den Kenntnis- und Erfahrungsstandsowie das Niveau der sozial-kogniti-ven Entwicklung von Kindern undJugendlichen. Dabei wurde deutlich,dass Medieneinflüsse – u.a. auch dieWirkung von Gewaltdarstellungen inden Medien – immer nur vor demHintergrund komplexer Wechselwir-kungen zu erfassen sind. Dies führtim Hinblick auf die Forschung zuder Forderung, bei empirischen Un-tersuchungen sowohl die Bedeutungder Mediennutzung für verschiedeneBedingungen des Konfliktverhaltensals auch mögliche Wechselwirkun-gen zu erfassen. Aus pädagogischerSicht ergibt sich die Forderung, Kin-dern und Jugendlichen – unter Be-achtung von Bedürfnislage und Le-

Symposion an der Hochschule Vechta mit

starker Paderborner Beteiligung

Medienpädagogik, Medienwissenschaft

Medien – Vertrauenund soziale

Verantwortung

Die Paderborner Teilnehmer des Vechtaer Symposions „Der Einfluss der Medien: Vertrauen und sozialeVerantwortung“ (v.l.): Prof. Dr. Gerhard Tulodziecki, Dr. Gudrun Schäfer und Dr. Bardo Herzig.

Universität Paderborn Paderborner Universitätszeitschrift 3/99 39

benssituation – eine Erweiterung ih-res Kenntnis- und Erfahrungsstandessowie eine Weiterentwicklung ihressozial-kognitiven Niveaus zu ermög-lichen. So kann problematischenMedieneinflüssen entgegengewirktund ein sozialverantwortliches Han-deln gefördert werden.

Verantwortung lernenIn seinem Beitrag „Medienhan-

deln und Verantwortung“ betonteDr. Bardo Herzig, dass ein für Kin-der und Jugendliche heute nahezuselbstverständlicher Umgang mit Me-dien im Alltag noch nicht gleichzei-tig auch einen verantwortungsbe-wussten Umgang bedeute. Ein sol-cher Umgang – als wichtige pädago-gische Ziel- und Leitvorstellung –stellt sich nicht von selbst ein, son-dern bedarf der erzieherischen För-derung und Unterstützung.

Herzig versuchte in seinem Bei-trag zudem aufzuzeigen, dass so-wohl die Ausbildung rationaler Ur-teilsfähigkeit als auch kommunikati-ver und erwägungsorientierterFähigkeiten zur Lösungsfindung be-deutsame Beiträge zum verantwor-tungsbewussten Umgang mit Medienleisten können. An konkreten Bei-spielen von Konfliktfällen im Be-reich der Medienverwendung – zumBeispiel Nutzung kriegsverherrli-chender Computerspiele oder Ver-letzung von daten- und urheber-schutzrechtlichen Bestimmungen –wurde das vorgestellte Konzept ineiner empirischen Studie evaluiert.In dieser Untersuchung konnte Her-zig zeigen, dass sowohl die morali-sche Urteilsfähigkeit von Schülerin-nen und Schülern auf ein höheresNiveau entwickelt werden kann, alsauch deren Fähigkeit, kommunikativhandlungsleitende Lösungen zu er-wägen und auszuhandeln.

Profis nicht mehr gefragtJournalistenschelte hat in

Deutschland Tradition: Dies belegteDr. Gudrun Schäfer in ihrem Vortrag„Vertrauen in den Journalismus –Vertrauen in die Journalismus-For-schung?“. Aktuellen Umfragen zufol-ge rangiert das berufliche Ansehenvon Journalisten nur noch vor demvon Meinungsforschern, Politikern,

Werbefachleuten und Versiche-rungsvertretern. Schäfer wies aufden für die Berufspraxis besondersproblematischen Aspekt einer zu-nehmenden Entprofessionalisierungdurch wachsenden ökonomischenDruck und neue Tätigkeitsfelder hin.In Online-Redaktionen werdengleichzeitig Programmierkenntnisseund klassische journalistische Quali-fikationen erwartet, erst in jüngsterZeit sind Tendenzen zu erkennen,den eher „technischen“ Bereich wie-der vom redaktionellen zu trennen.

Die zweite relevante Gefahr, soSchäfer, sei die wachsende wechsel-seitige Abhängigkeit von PR (PublicRelations) und Journalismus. Schäferprognostizierte, dass durch denwachsenden Anteil von Online-Re-cherchen der PR-Einfluss nochwachsen werde, wenn medienge-recht aufbereitete Berichte über die

Unternehmen bequem vom redak-tionellen PC aus abgerufen werdenkönnen.

Als besonders problematisch be-werte Schäfer die Tatsache, dass dieNutzer von Medien PR-Mitteilungenals Quelle von journalistischenBeiträgen nur in den seltensten Fäl-len erkennen können.

Kontakt:Prof. Dr. Gerhard Tulodziecki,

Fachbereich 2/Medienpädagogik,Tel.: 05251/60 2582,

Dr. Bardo Herzig, Fachbereich2/Medienpädagogik,Tel.: 05251/60 2939,

Dr. Gudrun Schäfer, Fachbereich3/Medienwissenschaft,Tel.: 05251/60 3279.

Universität Paderborn40 Paderborner Universitätszeitschrift 3/99

AG in Zusammenarbeit u.a. mit derUniversität Paderborn mit der Ent-wicklung energienaher Produkte.Unter dem Dach der Universität be-gannen Ingenieure, neue Standardsbei der Energieberatung für Indu-strie-, Gewerbe- und Dienstlei-stungsunternehmen zu entwickeln.Erste Projekte wurden erfolgreichbei Kunden der PESAG durchge-führt. 1995 wurden die Aktivitätenauf das Westfälische Umwelt Zen-trum (WUZ) übertragen, das mit derUnit Paderborn kooperiert.

Im Dezember 1998 entstand dieENEX AG, die Energiedienstleistun-gen und Energie-Informationsdien-ste anbietet.

Im Mittelpunkt des Engagementsder ARGE Energiekompetenz OWLsteht die Gesamtenergetische Be-triebsanalyse. Diese trägt dazu bei,Energiekosten einzusparen, die Um-welt zu entlasten und Kundenkon-takte zu vertiefen. Besonderes Kenn-zeichen des ARGE-Konzepts ist ne-ben einem umfassenden Beratungs-ansatz seine auf langfristige Partner-

schaft angelegte Zusammenarbeitzwischen Energieversorger, externenKnow-how-Trägern und Industrie-,Gewerbe- oder Dienstleistungsbe-trieben. Schrittweise werdenzunächst alle kurzfristig und mit ge-ringem Kostenaufwand nutzbarenEnergiesparpotentiale im Betrieb er-schlossen. Weitere Optimierungs-maßnahmen, die von den Entwick-lungen im Unternehmen abhängenoder umfangreichere Investitionenerfordern, können später im Ein-klang mit den unternehmensstrategi-schen Zielen verwirklicht werden.Auf diese Weise wird der Optimie-rungsprozess fortgesetzt und immerwieder neue angestoßen.

Die Studierenden der eingebun-denen Hochschulen profitieren vonder Kooperation durch eine praxis-nahe Ausbildung in Form von Pra-xissemestern sowie Studien- und Di-plomarbeiten. Bereits eine Vielzahlvon Studierenden der Universität Pa-derborn konnte bereits in die aktuel-le Projektarbeit bei PESAG undENEX eingebunden werden.

Paderborn

Preisverleihungen

dierende der Universität Paderbornfür hervorragende Studienleistungenim Bereich der Ingenieurwissen-schaften. Die prämierten Studienlei-stungen sollen im Grundstudium inden Studiengängen Maschinenbau,Elektrotechnik oder Wirtschaftsinge-nieurwesen erbracht werden. DerPreis dient dazu, eine mindestensdreimonatige berufsspezifischeTätigkeit im Ausland zu erbringen.Dabei sollen betriebspraktische Er-fahrungen und die Kenntnisse derLandessprache vermittelt werden.

Ins Bewerbungsverfahren für diePreise werden lediglich Studierendeaufgenommen, die eine Vordiplom-

Note von besser als 2,0 aufweisenkönnen und ihr Vordiplom in maxi-mal fünf Semestern erlangt haben.Neben Fremdsprachenkenntnissensollten die Bewerber über ein Per-sönlichkeitsbild verfügen, das die fürden Auslandsaufenthalt nötige Ziel-strebigkeit, Beweglichkeit und Lei-stungsbereitschaft erkennen lässt.Die Vorauswahl der Kandidaten fürdie nächste Bewerberrunde erfolgtüber die Dekane bis Ende Dezember1999. Die Vorschläge der Dekaneund die Vorstellungsschreiben derStudierenden sind bis zum 31. Janu-ar 2000 bei der Hochschulverwal-tung – Dezernat 3.2. – einzureichen.

Weidmüller Stiftung verleihtPreise an Paderborner Studierende

Bereits zum fünften Mal vergibtdie Weidmüller Stiftung zwei Preisean Paderborner Studierende. Die mitjeweils 8 000 Mark dotierten Preisedes Jahres 1999 erhalten FelixBecker, Fachbereich 15/Nachrich-tentechnik und Burkhard Iske, Fach-bereich 14/Elektrotechnik. Da sichbeide Preisträger zurzeit im Auslandaufhalten, findet die Preisvergabeerst im Oktober 2000 statt.

Die Weidmüller Stiftung vergibtjährlich maximal zwei Preise an Stu-

„Energie Management Award‘99“ für Energiekompetenz

Die Arbeitsgemeinschaft Energie-kompetenz Ostwestfalen-Lippe (AR-GE Energiekompetenz OWL) hatden renommierten „Energie Manage-ment Award“ erhalten. Dieser Preiswird jährlich vom I.I.R. Institute forInternational Research (Sulzbach/Taunus) und der Fachzeitschrift ETEnergiewirtschaftliche Tagesfragen(Essen) verliehen. Ausgezeichnetwurde das Marketingprogramm derARGE rund um die Gesamtenergeti-sche Betriebsanalyse als bestes Kun-denbindungskonzept im liberalisier-ten Energiemarkt. Die ARGE bestehtaus dem Stromversorger PESAG AG,Paderborn, dem Energie KompetenzCentrum ENEX AG, Paderborn, derFachhochschule Bielefeld sowiePartnerunternehmen.

Der Erfolg der ARGE Energie-kompetenz OWL hat eine längereVorgeschichte, an der auch die Uni-versität Paderborn beteiligt ist: Be-reits seit 1993 befasst sich die PESAG

Universität Paderborn Paderborner Universitätszeitschrift 3/99 41

Beide Diplomarbeiten befassensich mit Problemen der Extrusionvon Polymeren. Während Dipl.-Ing.Andreas Gehring unter Betreuungvon Prof. Dr. Hel-mut Potente dieVerarbeitung voninkompatiblen Po-lymerblends unter-suchte, befasstesich Dipl.-Ing Dipl.-Chem. Dr. MatthiasSchumacher mitder Mehrschichtex-trusion mit demZiel der Beschich-tung von Kunst-stoffteilen schonwährend ihrer Her-stellung. Er wurdevon Prof. Dr. ArturGoldschmidt be-treut.

Paderborn

Preisverleihungen

Die Auszeichnung erfolgte am 5. Juli 1999 inOlsztyn durch den Rektor der LTA.

Beide Diplomarbeiten zeichnensich durch wissenschaftliche Tiefeund interdisziplinäre Problembear-beitung aus.

Dr. Friedrich-Michael Keine, Dr. Hartmut Haberland, Dipl.-Ing Dipl.-Chem.Dr. Matthias Schumacher, Prof. Dr. Andreas Limper (stellvertretend fürProf. Dr. Helmut Potente), Prof. Dr. Artur Goldschmidt und Prof. Dr. Ort-win Hahn (v.l.).

Lödige-Preis für herausragendewissenschaftliche Leistungen

Im Rahmen einer Feierstundewurden Dipl.-Ing. Andreas Gehringund Dipl.-Ing Dipl.-Chem. Dr. Mat-thias Schumacher für ihre herausra-genden wissenschaftlichen Leistun-gen mit dem Lödige-Preis ausge-zeichnet. Der Dekan des Fachberei-ches Maschinentechnik, Prof. Dr.Ortwin Hahn, überreichte den dies-jährigen Preis und lobte die beidenAusgezeichneten für hervorragendeLeistungen bei der Anfertigung ihrerDiplomarbeiten.

In Anwesenheit des Geschäfts-führers der Gebr. Lödige GmbH, Dr.Hartmut Haberland, und des stell-vertretenden Vorsitzenden der Uni-versitätsgesellschaft, Dr. Friedrich-Michael Keine, würdigte der Dekandie Arbeiten und überreichte die Ur-kunden.

Otto-Beisheim-Förderpreis 1999 Prof. Dr. Thomas Gries, Professor

für Volkswirtschaftslehre an der Uni-versität Paderborn, wird mit demdiesjährigen Förderpreis der Otto-Beisheim-Stiftung ausgezeichnet.Der nur alle zwei Jahre ausgeschrie-bene Preis wird dem Experten fürWachstums- und Konjunkturtheoriefür sein im Gabler-Verlag erschiene-nes Buch „Internationale Wettbe-werbsfähigkeit – eine Fallstudie fürDeutschland“ verliehen. Die Otto-Beisheim-Stiftung an der Techni-schen Universität Dresden würdigtmit ihrem Preis hervorragende wirt-schaftswissenschaftliche Arbeiten,die sich mit der Thematik des Wett-bewerbs und der Unternehmens-führung unter betriebs- oder volks-wirtschaftlichen Gesichtspunkten be-schäftigt.

Polnische Verdienstmedaille fürden Paderborner Kanzler

Für sein langjähriges Engagementbei der Entwicklung partnerschaftli-cher Beziehungen zwischen beidenHochschulen verlieh die Landwirt-schaftlich-Technische Akademie(LTA) Olsztyn dem Kanzler der Uni-versität, Ulrich Hintze (Foto), eineVerdienstmedaille.

Die Reise von Ulrich Hintze standim Zusammenhang mit einem Tem-pus-Projekt zur Modernisierung undEffizienzsteigerung von Hochschul-verwaltungen sowie zum Aufbauund zur Anpassung der Studieren-denverwaltung Olsztyns an europäi-sche Standards. Projektkoordinatorist das Paderborner Planungsdezer-nat, weiterer EU-Partner ist die TUGraz.

Universität Paderborn42 Paderborner Universitätszeitschrift 3/99

Paderborn

Nach dem Abschluss der Freiluft-saison bereitet sich Inga Leiwesmei-er nun langsam auf das Training inder Halle vor. Ihr Hauptaugenmerkliegt jedoch zurzeit noch bei derVerletzung, die ihr ein abruptes En-de der Saison beschert hat. Nach derOperation, die in Lüdenscheid durchFachärzte geleistet und betreut wur-

de, folgte in den vergangenen Wo-chen ein langsamer Wiederaufbauder Muskulatur. Sollte die Heilungoptimal verlaufen, kann sich dieWeitspringerin für das kommendeJahr ein hohes Ziel setzen. Dochderzeit sind die Gedanken nochnicht bei Sydney 2000.

Kurz berichtet

Neben der sportlichen Karriere ist für Inga Leiwesmeier das Studium an der Universität Paderborn sehrwichtig.

Weitspringerin Inga LeiwesmeierStudium und Leichtathletik ver-knüpfen

Paderborn hat sich in den ver-gangenen Jahren zu einer kleinenaber feinen Leichtathletik-Hochburggemausert. Als größte Talentschmie-de gilt in der Region der LC Pader-born. Dieser nunmehr auf eine 25-jährige Tradition zurückblickendeLeichtathletik-Verein ist derzeit Hei-mat vieler Topathletinnen und -ath-leten. Zu ihnen gehört auch dieWeitspringerin Inga Leiwesmeier.

Die aus Salzkotten stammendeSportlerin gehört spätestens seit die-sem Jahr in ihrer Disziplin zur Welt-klasse. So konnte sie sich bei den U23-Europameisterschaften, die im Ju-li im schwedischen Göteborg ausge-tragen wurden, mit einem Sprungvon 6,64 m den Vizetitel sichern. Mitdieser Leistung wurde sie sogar fürdie Leichtathletik-WM in Sevilla/Spa-nien nominiert, konnte aber auf-grund einer Verletzung nicht teilneh-men.

Neben der sportlichen Karriereist für Inga Leiwesmeier das Studiuman der Universität Paderborn sehrwichtig. Daher muss die 22-Jährigeihren Trainingszeitplan sehr flexibelgestalten. Doch ihr Trainer UweFlorczak, seines Zeichens ehemalserfolgreicher Zehnkämpfer, hat fürseine Athletin großes Verständnisund fördert ihr Lehramtsstudium mitdem Schwerpunkt Sport nach Kräf-ten. „Es ist wichtig, dass Sportlernach dem Abschluss ihrer sportli-chen Laufbahn auch berufliche Per-spektiven haben. Daher versuchenwir, Studium und Leichtathletikmöglichst gut zu verknüpfen, wasuns bisher auch gelungen ist“, so derDiplom-Sportlehrer.

Musica Sacra-Vortrag von Prof. Wilfried FischerIm September fand in der Aula des Theodorianums der erste musikwis-senschaftliche Vortrag im Rahmen des Paderborner Kirchenmusik-Festi-vals „Musica Sacra“ statt. In seinem mit vielen Musikbeispielen veran-schaulichten Vortrag „Musica Sacra und die Wiener Klassik“ hatte sichProf. Dr. Wilfried Fischer von der Uni Paderborn mit charakteristischenMerkmalen der klassischen Kirchenmusik beschäftigt und ging vor allemauf die gegenüber dem Barock gewandelte Klangauffassung, das neueVerständnis des überlieferten „strengen Satzes“ und auf das veränderteVerhältnis zum liturgischen Text ein. Dabei kam auch das Problem zurSprache, ob und inwieweit der häufig erhobene Vorwurf gerechtfertigtist, die Kirchenmusik der Wiener Klassik trage zumindest gelegentlichweltlich-opernhafte Züge und sei daher für den Kirchenraum ungeeig-net.

Foto

: App

elba

um

Universität Paderborn Paderborner Universitätszeitschrift 3/99 43

Examensarbeit in der Eremitage, St. PetersburgEine neue Form von Auslandsstudium für Kunststudierende der Universität Paderborn ist Prof. Dr. WaltrautSchölers Initiative und Engagement in Fragen der Museumspädagogik wie auch besonders im Bereich des eu-ropäischen Bildungsaustauschs zu verdanken: Mit Hilfe eines dreimonatigen Forschungsstipendiums des LandesNRW können Examenskandidatinnen und -kandidaten für eine fachwissenschaftliche Examensarbeit Recherchenzur Eremitage direkt vor Ort betreiben. So fördert das Gemeinschaftsprojekt der Partneruniversitäten St. Petersburgund Paderborn und des Staatlichen Eremitage Museums ganz im Sinne der europäischen Idee den internationalenBildungsaustausch und somit langfristig auch das Verständnis der verschiedenen kulturellen Gemeinschaften un-tereinander. Ulrike Goll hat im Sommersemester 1998, betreut von Prof. Schöler (Fachbereich 2/Erziehungswissen-schaft), Prof. Dr. Gerd Bauer (Fachbereich 4/Kunst) und Prof. Dr. Vladimir Troyan (Universität St. Petersburg), dasPilotprojekt zu diesem Austausch durchgeführt und einmalige Erfahrungen gemacht: Die Eremitage St. Petersburggehört zu den bedeutendsten Museen der Welt. „Die Möglichkeit, drei Monate lang in weitestgehender Eigenverantwortung die Werke dieses Museums zu studie-ren, die Einblicke in die Organisation des riesigen Museums, das Studium in der Museumsbibliothek und nicht zu-letzt die vielen Gespräche mit den St. Petersburger Kunsthistorikern und Museumswissenschaftlern haben das Wis-sen weit über das „normale Studium“ hinaus vertieft“, so Ulrike Goll nach ihrer Rückkehr.Ihre Examensarbeit befasst sich demzufolge mit der Geschichte und Gegenwart der impressionistischen Gemälde-sammlung. Die Thematik reicht dabei von sammlungsgeschichtlichen Aspekten über historische und aktuelle Fra-gen der Museumspädagogik bis hin zum Thema Beutekunst.Zum Sommersemester 2000 besteht wieder die Möglichkeit für einen engagierten Studierenden mit guten Fremd-sprachenkenntnissen die Examensarbeit auf empirische Forschung in der Eremitage aufzubauen. Grundkenntnissein der russischen Sprache sollten zur Bewältigung des Alltags erworben werden!Kontakt: Prof. Franz Billmayer, Kunst und ihre Didaktik, Bildhauerei, Sprechstunde: Dienstag, 15 bis 16 Uhr,S1.101, Tel.: 05251/60 2979.

Paderborn

pädagogischen Fragen hinsichtlichder schulischen und beruflichenAusbildung talentierter Nachwuchs-sportler erörtert.

Zudem stellten einige erfolgrei-che Athletinnen und Athleten ihrepersönlichen Erfahrungen aus demLeistungssport vor. Die UniversitätPaderborn wurde durch die Leicht-athletin Inga Leiwesmeier (LC Pader-born) vertreten.

Für die Sportwissenschaft derUniversität Paderborn war die Ver-anstaltung eine ideale Plattform, umeinen Einblick in einen ihrer For-schungsschwerpunkte, aber auch inthematische Ausschnitte der Lehrezu gewährleisten.

Kontakt: Prof. Dr. Wolf-DietrichBrettschneider,Tel.: 05251/60 3589.

Elterliche Unterstützung fürWeltmeister von morgen

„Weltmeister werden und das Le-ben meistern – aber wie?“. DieseFrage stellen sich Hochleistungs-sportler am Anfang ihrer Karrierehäufig. Neben intensivem Trainingspielt das Umfeld für die Sportlerin-nen und Sportler eine große Rolle.Wenn die Unterstützung durchFreunde und Familienangehörigefehlt, ist auch der sportliche Erfolg inGefahr. So lautet eine These, die imRahmen des 14. InternationalenWorkshops „Talentsuche und Tal-entförderung“ in Kamen diskutiertwurde.

In Zusammenarbeit mit dem Mi-nisterium für Arbeit, Soziales und

Kurz berichtet

Stadtentwicklung, Kultur und Sportwurden auch in diesem Jahr wiederhochrangige Vertreter aus vielensportorganisatorischen Bereicheneingeladen, um über Belange undProbleme des Nachwuchsleistungs-sports zu diskutieren.

Die Leitung und Federführungdes Workshops lag bei Prof. Dr.Wolf-Dietrich Brettschneider vomFachbereich 2/Sportwissenschaft derUniversität Paderborn.

Im Anschluss an verschiedeneVorträge wurden in ArbeitskreisenFragen zur Trainingssteuerung imJugendalter, zur Bedeutung sozialerNetzwerke für die Entwicklung lei-stungssportlicher Karrieren, zur Be-wältigung der Doppelbelastung vonTraining und Schule wie auch zu

Universität Paderborn44 Paderborner Universitätszeitschrift 3/99

Paderborn

Mit Forschungsprojekten zur wirt-schaftlichen Bedeutung des Sportsund zu sozio-ökonomischen Auswir-kungen einer möglichen Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutsch-land haben sie weit über die Fach-kreise hinaus Aufmerksamkeit er-langt. Dass die Universität Paderbornnun mit einem Vertreter – übrigensdem Einzigen aus Deutschland – imBeirat der „International Associationof Sport Economists“ präsent ist,stellt eine Aufwertung der Paderbor-ner Sportökonomik dar und eröffnetinteressante Perspektiven. MarkusKurscheidt meint jedenfalls: „Pader-born als Tagungsort einer internatio-nalen Konferenz von Sportökono-men – das ist in Zukunft sicher mög-lich.“

Kontakt: Dipl.-Volkswirt Markus Kurscheidt,

Tel.: 05251/60 2082, E-Mail: [email protected]

born.de.

Koordinator des jungen Forschungs-gebiets auftreten. Neben regulärenKonferenzen ist die erste internatio-nale Zeitschrift zur Sportökonomik,das „Journal of Sport Economics“,geplant.

Der Paderborner SportökonomMarkus Kurscheidt berichtet von derguten Position Deutschlands im in-ternationalen Vergleich: „Deutsch-land hat als offensichtlich einzigesLand mit dem ‚Arbeitskreis Sportö-konomie’ bereits eine nationale Ver-einigung von Sportökonomen vorzu-weisen.“ Darüber hinaus sei die Zahlder Personen und Institutionen, diesich mit dem Thema auseinanderset-ze, vergleichsweise groß. Auch dieAktivitäten in Form von Veröffentli-chungen, Konferenzen und Studien-angeboten seien relativ fortgeschrit-ten.

Die Paderborner Volks- und Be-triebswirte beschäftigen sich seit An-fang der 90er Jahre mit ökonomi-schen Fragestellungen des Sports.

Kurz berichtet

Sportökonomie: InternationaleVereinigung von Sportökonomenunter Paderborner Mitwirkung

Die Sportökonomie ist ein nochrecht junges Gebiet der wirtschafts-wissenschaftlichen Forschung. ImZuge der international fortschreiten-den Professionalisierung und Kom-merzialisierung vor allem im Lei-stungssport entdecken immer mehrÖkonomen den Sport als interessan-tes und fruchtbares Objekt ihrer wis-senschaftlichen Arbeit. In den letztenJahren hat die Sportökonomik, dieökonomische Theorie und Lehre desSports, als eigenständiges For-schungsgebiet in der Wirtschaftswis-senschaft an Kontur gewonnen.

Was den Pionieren der Sportöko-nomie bisher jedoch fehlte, war eingeeignetes Diskussionsforum. DieserSituation wurde nun Abhilfe ge-schaffen. Auf Initiative des „Centrede Droit et d’Economie du Sport“(CDES) der Universität Limoges,Frankreich, trafen sich rund vierzigSportökonomen in Limoges, darun-ter der Paderborner Diplom-Volks-wirt Markus Kurscheidt. Die interna-tionale Gruppe von Wissenschaftlernpräsentierte zwei Tage lang denStand der sportökonomischen For-schung in den verschiedenen Län-dern und diskutierte die aktuellenThemen des Forschungsgebiets.

Im Vordergrund der Konferenzstand die Gründung der ersten inter-nationalen Vereinigung von Sportö-konomen, die „International Associa-tion of Sport Economists“. Diese In-stitution mit Sitz am CDES in Limo-ges markiert einen großen Fortschrittfür die Sportökonomik. Zukünftigwird diese Vereinigung ein interna-tionales wissenschaftliches Forumbieten sowie als Fürsprecher und

Die Gründungsmitglieder der „International Association of Sport Economists“ auf ihrem ersten Treffen inLimoges.

Universität Paderborn Paderborner Universitätszeitschrift 3/99 45

Paderborn

Dieser achte Band der Reihe „Pa-derborner Beiträge zur Geschichte“ist im Kölner SH-Verlag erschienenund zum Preis von 29,80 Mark inden Paderborner Buchhandlungenerhältlich.

wissenschaftliche und spielerischeArt und Weise mit dem Frauenbildder damaligen Zeit im Allgemeinenund im Speziellen auseinanderzuset-zen. Mit dem Werk wurde der Lokal-geschichte eine wichtige Frauenfa-cette hinzugefügt.

Kurz berichtet

Luise Hensel dichtete nicht nurfür Kinder

Luise Hensel gilt auch heutenoch in Fachkreisen als „KatholischeDichterin und Verfasserin einesberühmten Kindergebetes“. Letzteresmit dem Titel „Müde bin ich, geh’zur Ruh’“ wird der Dichterin oftmalsgar nicht zugeordnet, sondern ist al-lein populär. Um über das Lebenund Wirken der Dichterin aufzu-klären und dieses im Kontext derdamaligen Zeit verständlich zu ma-chen, hat sich Dr. Barbara Stambolisin einem jetzt vom Verein für Ge-schichte an der Universität Pader-born herausgegebenen Buch derLuise Hensel gewidmet. Das Werkträgt den Titel „Luise Hensel (1798 –1876). Frauenleben in historischenUmbruchszeiten“, ist allerdings kei-ne Biografie im engeren Sinne. Es istvielmehr der Versuch, das bisherpräsente Klischee aufzubrechen.

Im Rahmen ihrer Forschungenstieß Dr. Barbara Stambolis auf inter-essante Details aus dem Leben vonLuise Hensel, die den Umbruch derGeschlechterverhältnisse in der Fol-ge von Aufklärung und Französi-scher Revolution auf exemplarischeWeise erlebte und die nicht nur inBerlin, sondern auch in Münster,Köln, Aachen, Wiedenbrück und Pa-derborn wirkte. Aus eigener Sichtgelang der an der Universität Pader-born tätigen Historikerin eine Neu-bewertung der Luise Hensel.

Dr. Barbara Stambolis kritisiertevor allem die einseitige Sichtweise,mit der bisher allein Männer überdie Dichterin geschrieben hatten.Die aktuelle Frauenliteratur fand da-bei keine Berücksichtigung.

Das jetzt erschienene Buch lebtvon der Gratwanderung, sich auf

Präsentierten das von der Sparkasse Paderborn mitfinanzierte Werk (v.l.): Heinrich Plaßmeier (SparkassePaderborn), Dr. Barbara Stambolis und Wolfgang Tietz vom Verein für Geschichte an der Universität Pa-derborn.

Foto

: App

elba

umInnovationsforum Kunststofftechnik stellt Forschung vorAuf Initiative von UNICONSULT, der Transferstelle der Universität Pader-born, fand am 7. September 1999 im Institut für Kunststofftechnik der Uni-versität Paderborn (KTP) die Informationsveranstaltung „InnovationsforumKunststofftechnik“ statt. Die Veranstaltung stellte Forschungsschwerpunk-te des Institutes vor und bot Gelegenheit zu Nachfrage und Diskussion.Die 23 teilweise von weither angereisten Vertreter kunststoffverarbeiten-der Unternehmen nutzten die Gelegenheit und ließen sich ausführlichüber die Arbeit des Institutes sowie über Kooperationsmöglichkeiten in-formieren. Im Einzelnen referierten Prof. Dr.-Ing. Helmut Potente, Leiterdes Institutes für Kunststofftechnik, zum Thema „Das Institut für Kunst-stofftechnik – Forschungsschwerpunkte und Industriekooperationen“,Hans-Peter Heim zum Thema „Die Gasinnendrucktechnik – ein innovati-ves Verfahren für moderne Spritzgussanwendungen“ und Frauke Beckerzum Thema „Durchgehend gefügt – Kunststoffe mit Laserstrahlungschweißen“. Anschließend führten die Referenten durch das Institut fürKunststofftechnik und erläuterten die technische Ausstattung.Weitere Informationen unter http://www-zv.uni-paderborn.de/~uc/Kunst-stofftechnik7-9-99.htm oder Tel.: 05251/60 2453.

Universität Paderborn46 Paderborner Universitätszeitschrift 3/99

rung des angebotenen Lern- undLehrprogramms zurückzuführen“,meint die Leiterin der Audiothek Lui-sa Kemper-Berns. Wegen der stei-genden Besucherzahlen wurden dieÖffnungszeiten in den Semesterferi-en um einige Stunden ausgeweitet.In der Vorlesungszeit ist die Audio-thek montags bis donnerstags von 9bis 17 Uhr und freitags von 9 bis 16Uhr geöffnet. Alles, was der Besu-cher mitbringen muss, ist Eigeninitia-tive, Engagement und Spaß am Er-lernen einer Sprache.

Kontakt:Luisa Kemper-Berns,Tel.: 05251/60 2847,

E-Mail: [email protected].

Paderborn

Sprache verbindet – Audiothekverzeichnet neuen Nutzerrekord

Wer eine Fremdsprache lernenwill, für den gewinnt die Audiothekim Audiovisuellen Medienzentrumimmer mehr an Bedeutung. Auch fürausländische Studierende, die einStudium in Paderborn aufnehmenmöchten, ist sie eine der ersten An-laufstellen. Die Audiothekarin LuisaKemper-Berns und zwei studenti-sche Hilfskräfte stehen jedem alskompetente Ansprechpartner zurVerfügung, der sich in die Tiefen derGrammatik, Vokabeln und Phonetikseiner bevorzugten Sprache begebenmöchte.

Die Palette der erlernbaren Spra-chen ist weit gefächert, von Ameri-kanisch und Arabisch bis hin zu Wa-lisisch sind die unterschiedlichstenMaterialsammlungen zu rund 40Sprachen vorhanden. Neben Videosund Tonbändern dienen Dias, Ar-beitsbücher und CD-ROMs zu denam häufigsten frequentierten Utensi-lien in der Audiothek.

Das Sprachlehr- und -lernange-bot beinhaltet zudem Lernmateriali-en zu Wirtschaftsenglisch, -franzö-sisch, -italienisch, -russisch, -spa-nisch sowie Unterlagen zu den Spe-zialbereichen Tourismus und Lan-deskunde. Auch auf den TOEFL-und den GMAT-Test kann man sichhier mit aktuellen Materialien opti-mal vorbereiten. In den Archiven lie-gen zudem Japanisch- und Franzö-sisch-Wirtschaftsjournale, die inihrem Umfang ständig aktualisiertwerden.

An fünfzehn Arbeitsplätzen kannmit Tonbändern und Büchern ge-lernt werden. Achtzehn Computer-plätze ermöglichen das Training andreizehn verschiedenen Sprachen

per CD-ROM. Weitere sieben Rech-ner bieten den Zugang zum Internet.

Besonders häufig werden die vierEinzelarbeitsplätze genutzt, die überSatellitenfernsehen verfügen. Daskomplette unverschlüsselte Pro-grammangebot von derzeit siebenSatelliten steht auf Abruf bereit, dasin einer Vielzahl von Sprachen aus-gestrahlt wird.

Eine deutliche Sprache sprechen– im wahrsten Sinne des Wortes –die Nutzerzahlen der Audiothek.Waren es im gesamten Jahr 1998noch rund 10 500 Personen, die sichan einer Fremdsprache versuchten,so lag die Zahl im laufenden Jahr al-lein bis Ende August bereits bei 10108 Personen. „Der wachsende Zu-lauf von Nutzern ist sicher auf dieständige Ausweitung und Aktualisie-

Kurz berichtet

Paderborner Wetterdaten im Internet – kostenloser Service der Physischen Geographie Im Rahmen landschaftsökologischer und geomorphologischer Untersu-chungen im Paderborner Umland unterhält die Physische Geographie,Fachbereich 1, auf der Paderborner Hochfläche im Bereich des Wind-parks Benhausen eine vollautomatische Klimastation.Zur fortlaufenden Erfassung der meteorologischen Daten ist eine netz-unabhängige Wetterstation DL 15 der Firma Thies Clima in Betrieb. In 10Metern über dem Boden werden mittels einer hoch auflösenden Wind-fahne Windrichtung und -geschwindigkeit ermittelt. Ein Hygro-Thermo-geber misst die relative Luftfeuchtigkeit und Temperatur in 2 MeternHöhe. Ein Niederschlagsgeber fängt den Regen ein und ein Barogeberdient zur Messung des aktuellen Luftdrucks der ihn umgebenden Atmos-phäre. Seit Oktober 1996 werden Wetterdaten an der B 64 östlich von Pa-derborn auf dem Benhauser Feld von dieser Station erfasst (Standortkoor-dination geogr. 8°50’20“O-51°43’21“N, bzw. rechts 3488880-hoch5731965) in 240 m NN. Die Messungen dienen der Ergänzung der amStadtrand Bad Lippspringes gelegenen Wetterstation von Bad Lippsprin-ge, deren Daten für den Bereich der Paderborner Hochfläche wenig rele-vant sind. Um die Klimadaten außer den Geographie-Studierenden auchder Öffentlichkeit zugänglich zu machen, werden seit dem 1. Juli 1999 je-weils zum Monatsbeginn die Messwerte des Vormonats im Internet prä-sentiert. Diese Informationen können unter http://geo.uni-paderborn.de/klima/ kostenfrei abgerufen werden.

Universität Paderborn Paderborner Universitätszeitschrift 3/99 47

ben sie neben einem kurzen Lebens-lauf auch ihre gewünschte Tätigkeitoder bevorzugte Branche ein. Gegeneinen geringen Kostenbeitrag kannauch ein Foto des Bewerbers er-scheinen und das Bewerberprofilper E-Mail oder Post übermitteltwerden. Den Unternehmen wird einauf sechs Monate begrenzter Zugangzur Datenbank angeboten.

Kontakt:Achim Schmidtmann,

Heinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn,Tel.: 05251/60 6497,Fax: 05251/60 6482,

E-Mail: [email protected].

Paderborn

Kurz berichtet

Absolventenbörse für Paderborner Studierende

Ab sofort können Studierendeder Universität Paderborn ihr Bewer-berprofil in der Absolventenbörsehinterlegen. Erfahrungen an ver-schiedenen deutschen Universitätenund Fachhochschulen wie z.B.Mannheim, Karlsruhe oder Nürnberghaben gezeigt, wie wertvoll eine Ab-solventenbörse bzw. ein Absolven-tenbuch als alternatives Bewer-bungsmedium für Studierende, Un-ternehmen und Universitäten seinkann.

Für den einzelnen Hochschulab-solventen wird es aufgrund der stetsunübersichtlicher werdenden Lageam Arbeitsmarkt immer schwieriger,ein seinen Qualifikationen entspre-chendes Stellenangebot zu finden.Die Bedeutung, sich von der Masseder Bewerber und Bewerbungen ab-zuheben, steigt stetig. Mit einem Ein-trag in der Absolventenbörse wirdder Bewerbungsprozess entschei-dend vereinfacht. Die Studierendenmüssen nicht mehr unbedingt zuerstauf die Unternehmen zugehen, son-dern die potentiellen Arbeitgeberkönnen den ersten Schritt tun undsich Kandidaten auswählen, die be-reits eine Vielzahl von Kriterien er-füllen. Zusätzlich wird damit für denUnternehmer die Bewerberauswahlzeitsparender und kostengünstiger.

Die Absolventenbörse ermöglichtes Unternehmen, einen Einblick indie Ausbildungsschwerpunkte undBerufswünsche angehender Akade-miker zu erhalten. Außerdem bietetsie die Chance, die Absolventen zuerreichen, bevor diese – oft schonein halbes Jahr vor Studienende –sich für ein anderes Unternehmenentschieden haben. Die einheitliche

Darstellung der Bewerberdaten undmehrere Suchkriterien ermöglicheneinen raschen Überblick, ohne dassdie Individualität der einzelnen Be-werbung verloren geht.

Die Absolventenbörse ist eine In-ternet-Datenbank für Bewerberkurz-profile von Absolventen der Univer-sität Paderborn. Sie steht Studieren-den aller Fachrichtungen offen undrichtet sich speziell an Studierende,die ein bis zwei Semester vor demAbschluss ihres Studiums stehen. AlsPartner für die Absolventenbörsekonnten die Personalberatung A.Bokelmann und die SN-conceptOHG gewonnen werden. Die Absol-venten können ihr Bewerberprofilunter http://www.absolventen-owl.de kostenlos ablegen. Dabei ge-

Forum Integrationssport erreicht Anbindung an DSB

Das „Forum Integrationssport“ hat im Rahmen eines Gespräches mit dem

Bundesvorstand des Deutschen Sportbundes (DSB) eine wichtige Hürde

übersprungen. So wurde bei einem Treffen in Frankfurt eine zentrale An-

bindung des Forums, das den Gedanken des Integrationssports in

Deutschland verbreiten will, an den DSB beschlossen. Damit kann der

Gedanke, den Integrationssport in möglichst viele gesellschaftliche Grup-

pierungen zu tragen, noch effektiver verfolgt werden.

Dr. Uwe Rheker von der Universität Paderborn stellte den DSB-Entschei-

dungsträgern die Ziele des Forums, dem neben Vertretern der Sportwis-

senschaft auch viele andere praxiserfahrene Spezialisten angehören, vor.

So soll gemeinsamer Sport von Menschen mit unterschiedlichen Voraus-

setzungen, besonders von behinderten und nichtbehinderten Menschen,

ermöglicht werden. Darüber hinaus gilt es, den Gedanken des Integrati-

onssportes in der Bevölkerung zu etablieren. Modellprojekte haben hier-

bei bereits erste Erfolge gezeigt.

Universität Paderborn48 Paderborner Universitätszeitschrift 3/99

Universität im 1. Buch zum Wirtschaftsstandort Paderborn Die Begegnung von Karl dem Großem mit Papst Leo III. vor 1 200 Jah-ren an den Paderquellen hat die europäische Geschichte geprägt. DieStadt Paderborn nimmt dieses Jubiläum im Rahmen der Karolingeraus-stellung zum Anlass, im Kreuzgang der Städtischen Galerie, den Wirt-schaftsstandort Paderborn in der Zeit vom 23. Juli bis 1. November vor-zustellen. Die Ausstellung umfasst 16 Abteilungen, die über die Lei-stungsfähigkeit und Dynamik der Paderborner Wirtschaft in Vergangen-heit und Gegenwart informieren. Zahlreiche Exponate veranschauli-chen Stärken und Besonderheiten der Paderborner Wirtschaft. Auch dieUniversität Paderborn ist in dieser Ausstellung vertreten. Der interes-sierte Besucher kann an mehreren Computerterminals Videosequenzenaufrufen, weitere Informationen im Internet bekommen oder einenBlick in die universitären Forschungseinrichtungen an der Fürstenalleewerfen. Begleitend zur Ausstellung erschien das 1. Buch zum Wirt-schaftsstandort Paderborn, das während der Eröffnung im Juli an Bür-germeister Wilhelm Lüke übergeben wurde. Darin enthalten sind u.a.Beiträge von Prof. Wilhelm Dangelmeier, Prof. Ludwig Nastansky, Prof.Hans-Albert Richard und Prof. Wolfgang Weber.Interessenten an einem Ansichtsexemplar des Buches „Wirtschafts-standort Paderborn“ wenden sich bitte an die Wirtschaftsförderungsge-sellschaft Paderborn.

Paderborn

33102 Paderborn, [email protected], http://hniwww.uni-paderborn.de/palumwi .

p.alum.wi: Alumniverein der Paderborner Wings feiert zweijähriges Bestehen

Der Ehemaligenverein der Absol-ventinnen und Absolventen des Stu-diengangs Wirtschaftsingenieurwe-sen der Universität Paderborn feierteim September sein 2-jähriges Beste-hen. Ähnlich wie Alumnivereinigun-gen in angelsächsischen Ländern,sieht sich p.alum.wi als wichtigerBestandteil des Hochschullebensund der Wirtschaft.

Die Ziele sind breit gefächert.Der Kontakt zu ehemaligen Kommi-litonen und der Universität Pader-born wird aufrechterhalten. DiePraktikumsbörse verhilft Studieren-den zu gezielten Praktika, die Job-börse vermittelt Absolventen ersteChancen im Berufsleben. Die regel-mäßig erscheinenden p.alum.newsinformieren über neueste Nachrich-ten rund um den Verein, aber auchüber wichtige Ereignisse der Hoch-schule und der Stadt Paderborn. Diemittlerweile über 120 Mitgliederkönnen in einem Absolventenbuchnachlesen, wer welche Laufbahneingeschlagen hat. Gleichzeitig er-halten die p.alum.wianer ihre ganzpersönlichen Gelben Seiten, um An-sprechpartner für technische und be-triebswirtschaftliche Probleme zufinden. So entsteht ein Netzwerkvon Experten. Highlight ist das p.al-um.wi-Jahrestreffen. Hier sehen sichdie ehemaligen Kommilitonen wie-der, vormittags auf der Absolventen-feier, abends auf der Party. Beiwichtigen Ereignissen an der Univer-sität Paderborn wird p.alum.wi miteigenen Veranstaltungen einen Bei-trag leisten.

Weitere Infos unter:

p.alum.wi e.V., Hans Kespohl,Heinz Nixdorf Institut, Rechnerinte-grierte Produktion, Fürstenallee 11,

Kurz berichtet

Der Vorstand (v.l.): Ute Brüseke, Rainer Pusch, Armin Peetz, Volker Grienitz, Andrea Kaimann, StefanSanne, Hans Kespohl (es fehlen Detlev Terstiege, André Malkowsky).

Foto

: Bra

un

Universität Paderborn Paderborner Universitätszeitschrift 3/99 49

en und „archäologische“ Ausgrabun-gen im Schlosspark ein breit ge-fächertes Publikum, der Kunst nach-zuspüren.

Die Ausstellung regte zu zahlrei-chen Gesprächen an: Neben dentäglichen Gästen aus der Regionmachten sich etliche Paderbornerin-nen und Paderborner auf den Wegins Edertal und diskutierten lebhaftmit den jeweils anwesenden Künst-lerinnen und Künstlern, die Lokal-presse stritt darüber, ob Kunst „lü-gen“ darf, und Dozentinnen und Do-zenten aus Kassel und Göttingen ka-men mit ihren Studierenden und de-battierten in der Ausstellung überKunstkonzepte und Kunsterzieher-Ausbildung. „Verzichtbar nur fürausgesprochene Banausen“ (Wal-decker Lokalzeitung), wurde so„Fürstenzimmer, Dichterkammer unddie Galerie der schönen Frauen“nicht nur zu einem genussvollenKulturereignis, sondern auch zumOrt des wissenschaftlichen Aus-tauschs zwischen der Universität Pa-derborn und anderen Hochschulen.

Paderborn

einandersetzung mit aktuellenKunstkonzepten ästhetische Biogra-phien, authentische und erfundene(Ge-)Denkstätten, Ambientes und(Um-)Denk-Räume.

Neben weiteren künstlerisch ge-stalteten Räumlichkeiten inspiriertendas Archiv der Erinnerungen und einGästezimmer für die Kaiserin Sissisowie die Galerie der schönen Frau-

Kurz berichtet

Fürstenzimmer, Dichterkammerund die Galerie der schönenFrauen

Während des vergangenen Seme-sters initiierte Prof. Dr. HelgaKämpf-Jansen im Schloss Bergheimam Edersee eine Ausstellung mit In-stallationen, Objektarrangementsund Bilderreihen.

Neben der Initiatorin warenKunst-Studierende, sowie Prof.Dorothea Reese-Heim mit Studieren-den der Textilgestaltung beteiligt.Prof. Dr. Helga Kämpf-Jansen be-zeichnete das leer stehende klassizi-stische Gebäude nach der Verwand-lung als „Gehäuse für die sichtbarenund unsichtbaren Spuren einerkünstlerisch-geistigen Auseinander-setzung im ausgehenden 20. Jahr-hundert“. Die Künstlerinnen undKünstler knüpften an die frühereNutzung der herrschaftlichen Räum-lichkeiten an, rückten jedoch übli-ches Ambiente und bekannte Sicht-weisen in andere Zeiten und in einneues Licht. So entstanden in Aus-

Kunst-Räume – Künstlerinnen und Künstler, Lehrende und Studierende der Universität Paderborn zeigtenim Sommer 1999 ihre Arbeiten im Schloss Bergheim im Edertal.

Helga Kämpf-Jansen: Das Schloss – Barock Ensemble.

Universität Paderborn50 Paderborner Universitätszeitschrift 3/99

Paderborn

Kurz berichtet

sche, ökologische und soziale Zielegleichermaßen berücksichtigen soll.Das Oldenburgische Bauunterneh-men Oetken will zusammen mit an-deren Investoren Bug zunächst vonden militärischen Altlasten sanieren,wofür ein Zeitraum von etwa zweiJahren veranschlagt wird. Dann sollder Ausbau zu besagtem Ferienzen-trum erfolgen, wofür ungefähr sechsJahre geplant sind.

Den Abschluss der Exkursion bil-dete ein Diskussionsnachmittag mitdem Geschäftsführer des Tourismus-verbandes Mecklenburg-Vorpom-mern, Bernd Fischer, über die Ver-marktung einer Urlaubsregion mitvielen schutzwürdigen landschaftli-chen und kulturellen Reizen.

Inzwischen fand ein Nachge-spräch mit der Geschäftsführung desBauunternehmens Oetken statt. Da-bei hat sich die Firma Oetken spon-tan dazu bereit erklärt, speziell fürTourismus- und BWL-StudierendePraktikantenstellen zur Verfügung

zu stellen und in Absprache mit denjeweiligen Dozenten die Betreuungprojektbezogener Magister- und Di-plom-Arbeiten zu übernehmen. Zu-sätzlich hat der Verlag UniversityPress Paderborn angekündigt, dieentsprechenden Arbeiten in ein mul-timediales Publikationsprojekt „Ent-wicklung des Ferienzentrums Bug“zu integrieren.

Kontakt: Prof. Dr. Hans Karl Barth,Fachbereich 1/Geographie,

Tel.: 05251/60 2364.

Rügen: Tourismus zwischen Natur und Profit

Tourismus als Möglichkeit derUmweltbegegnung und als profitab-ler Wirtschaftsfaktor? 24 Tourismus-Studenten der Paderborner Univer-sität setzten sich jüngst während ei-ner Exkursion nach Rügen und Hid-densee mit diesem scheinbaren Wi-derspruch auseinander.

Aufgrund ihrer vielfältigen land-schaftlichen Reize haben sich geradediese beiden Inseln in der Ostsee zuMagneten für Touristen entwickelt.Hiddensee hat dabei exzessivenMassentourismus erfolgreich abweh-ren können. Für Rügen interessierensich hingegen nicht nur die Urlaubersondern auch große Investoren. Na-turschützer befürchten deshalb Aus-verkauf und Zerstörung der Natur.Andererseits besteht jedoch ein riesi-ger Bedarf an Arbeitsplätzen. Dieseerhoffen sich viele Kommunen gera-de durch die Tourismusförderung.

Die Paderborner Studierendenbesuchten mit ihrem Exkursionslei-ter Dr. Ingo-G. Wenke, Lehrbeauf-tragter für Geographie und Umwelt-bildung, neben den üblichen Se-henswürdigkeiten auch strittige För-derprojekte. Gespräche mit Planernund Betroffenen haben den Studie-renden die Gratwanderung zwi-schen Tourismusförderung und Na-turschutz veranschaulicht.

Besonders beeindruckt zeigtensich die angehenden Tourismus-Ex-perten von den Plänen, auf demschon seit dem Ersten Weltkrieg mi-litärisch genutzten Teil der HalbinselBug ein Ferienzentrum zu ent-wickeln. Dieses 600 Millionen Markumfassende Projekt hatte ihnen derProjektleiter Dettmar Rose als einVorhaben vorgestellt, das ökonomi-

Die Paderborner Tourismus-Studierenden im Gespräch mit Projektleiter Dettmar Rose auf dem Bunker ei-ner demontierten Flakstellung auf dem Bug.

Universität Paderborn Paderborner Universitätszeitschrift 3/99 51

Paderborn

nem Praktikum am Golf durchge-führt. Mit beteiligt war auch eineGruppe saudischer Studierender der„University of Petroleum and Mine-rals“ in Dhahran.

Auf der Basis einer aus 1991noch intakten Forschungsinfrastruk-tur (Research Center mit Labors,Rechnerausstattung, Herbarien, Mes-sstationen und -parzellen, etc.) sol-len neue Satellitendaten im Untersu-chungsgebiet geeicht und mit jenenaus 1991 in Vergleich gebracht wer-den. Des weiteren sollen Sediment-und Bodenproben der ölbelastetenKüstenzone Aufschluss über dasAusmaß der Restverschmutzungbzw. den biogenen Abbau im Ablaufvon 10 Jahren geben.

Die geplanten Arbeiten wurdenim Sommersemester 1999 in einemSeminar vorbereitet. Die studenti-schen Beiträge zu landeskundlichenund speziell die Golfregion betref-fenden geoökologischen Themenwerden sukzessive auch im Internetbereitgestellt (http://geo.uni-pader-born.de/Physische/physiindex.htm).

Kurz berichtet

Forschen am Arabischen GolfLangzeitfolgen des Golfkrieges

Nahezu 10 Jahre ist es her seitdie Ölfelder in Kuwait in Flammenstanden und 1,5 Millionen TonnenÖl in den Golf strömten. Es war1991, als eine Arbeitsgruppe vonProf. Dr. Hans Karl Barth im Rah-men eines EU-Projektes die Umwelt-schäden an den Küsten Saudi Arabi-ens im Gefolge des Golfkrieges bi-lanzierte.

Für das Jahr 2001 ist nun eine er-neute Bestandsaufnahme der Schä-den nach einer Dekade geplant. InKooperation mit der „National Com-mission of Wildlife Resources andDevelopment“ in Saudi Arabien wirdwiederum die vormalige internatio-nale Forschergruppe im Rahmen ei-nes von der EU geförderten Vorha-bens die Feldstudien zur Erfassungdes naturräumlichen Wandels imAblauf von 10 Jahren durchführen.Die erforderlichen Vorarbeiten wur-den im September 1999 von Studie-renden der Universität Paderbornunter Leitung von Prof. Barth in ei-

Neuer Vorsitzender des Fachbereichstages der Fach-hochschulen im Agrarbereich

Prof. Dr. Hans-Ulrich Hensche

aus dem Soester Fachbereich

Agrarwirtschaft wurde für vier

Jahre zum Vorsitzenden des

Fachbereichstages der Fachhoch-

schulen im Agrarbereich in

Deutschland gewählt. Im Fach-

bereichstag arbeiten alle Standor-

te mit agrarwirtschaftlichen Fach-

hochschulstudiengängen zusam-

men.

Vor dem Hintergrund der aktuel-

len Bachelor- und Masterdiskus-

sion hat der Fachbereichstag be-

kräftigt, dass der bewährte Fach-

hochschulabschluss ein Quali-

tätsprodukt ist. Im Interesse der

Studierenden muss eine konse-

quente Orientierung am Arbeits-

markt erfolgen und die Durchläs-

sigkeit zwischen den Abschlüs-

sen sichergestellt werden.Ölbelastete Küstenzone am Arabischen Golf.

Universität Paderborn52 Paderborner Universitätszeitschrift 3/99

Paderborn

Dokumentenmanagement ein-schließlich Archivierungssystem.

Die zuvor im GCC ins türkischeübersetzte Version des PaderbornerDokumenten- und Workflowmana-gementsystems ESPRESSO wurde in-stalliert und den Bedürfnissen derIHK Mersin angepasst. Weiterhinfanden erste einführende Schulun-gen statt. Das Team hatte somit dieMöglichkeit sein an dem GCC er-worbenes theoretisches Wissen inder Praxis umzusetzen. In der nahenZukunft stehen weiterhin Projektean, die den Paderborner Studieren-den praktische Ergänzungen zuihren theoretischen Erkenntnissenbieten werden.

Kemal Bicak

Kontakt:Dr. Angelika Wiersgalla,

Kemal Bicak,Fachbereich 5/

Wirtschaftsinformatik 2,Tel.: 05251/60 3373.

Kurz berichtet

Groupware-Competence-Center-Team startet Mersin-Projekt

Seit dem 23. Oktober 1998 exi-stiert offiziell ein Kooperationsver-trag zwischen den Universitäten Pa-derborn und Mersin (siehe puz4/1998). Parallel zu der Kooperationmit der Universität Mersin konntenpraxisnahe Technologie-Transfer-Projekte mit der Mersiner Industrie-und Handelskammer (MTSO) in dieWege geleitet werden, darunter dasvom Groupware-Competence-Center(GCC) Paderborn unter Leitung vonProf. Dr. Ludwig Nastansky durchge-führte „E-Commerce“-Projekt.

Ziel dieses Vorhabens ist dieSchaffung eines dem Informations-zeitalter gerechten Informations-und Kommunikationssystems, dasu.a. das Fundament für E-Commercebilden soll. Die MTSO Mersin möch-te hierdurch ihren ca. 1 500 Mitglie-dern eine Plattform für die Vermark-tung ihrer Waren und Dienstleistun-gen bieten, zugleich aber auch ihrePapier-basierte Arbeitswelt in eineeffektive elektronische Umgebungumwandeln.

In der Planungs- und Vorberei-tungsphase gab es mehrere Work-shops in Paderborn wie auch inMersin, in denen konkrete Schrittezur Umsetzung des viel versprechen-den Projektes geplant und vorberei-tet wurden. Mitte August reiste einGCC-Team mit Kemal Bicak (GCC-Mitarbeiter) und den studentischenMitarbeitern im GCC Asker Cinar(Wirtschaftsingenieur), Önder Örnek(Wirtschaftsinformatik) für zwei Wo-chen nach Mersin. Das Anliegen die-ser beiden Arbeitswochen war dieEinrichtung einer Groupware-Platt-form für eine effiziente interne Kom-munikation und ein professionelles

Einsendeschluss für die

puz 4/1999

ist der 29. Oktober

Kontakt:

Referat

Hochschulmarketing

und Universitätszeitschrift,

Tel.: 05251/60 3880, 2553.

Für zwei Wochen in Mersin – ein GCC-Team mit Kemal Bicak, GCC-Mitarbeiter, sowie den studentischenMitarbeitern im GCC Önder Örnek, Wirtschaftsinformatik, und Asker Cinar, Wirtschaftsingenieur (v.l.).Rechts im Bild: Erdal Karakasoglu, MTSO.

Universität Paderborn Paderborner Universitätszeitschrift 3/99 53

Paderborn

Internationales Wissenschafts-kolloquium zur Umweltmedizinin Bad Lippspringe

Unter der Leitung der Professo-ren Manfred Pahl, Uni Paderborn,und Hans Guski, Charité Berlin, dis-kutierten russische sowie deutscheMediziner und Naturwissenschaftlerüber die Auswirkungen der Umwelt-belastungen auf die menschlicheGesundheit. Dabei ging es um dasKennenlernen des gegenseitigenWissensstandes und das Aufzeigenvon gemeinsamen Forschungsaufga-ben. Tagungsort war das von Prof.Dr. Karl-Christian Bergmann in BadLippspringe erbaute Allergie-Doku-mentations- und -Informations-Zen-trum (ADIZ). Dieses Zentrum wurdeerrichtet, um im umweltmedizini-schen Bereich verstärkt Aufklärungzu bewirken.

Während um 1900 z.B. nur 1 Pro-zent der Soldaten über Heuschnup-

fen klagten, zeigen heute allerdingsverbesserte Statistiken eine Zunah-me auf rund 10 Prozent. Auch erga-ben die Untersuchungen, dass Aller-giekrankheiten in kinderreichen Fa-milien und in Ostdeutschland mitdeutlich höherer Luftverschmutzungseltener als in Westdeutschland sind.Es sind also Adaptionen an das Öko-system möglich.

Neben allgemeinen Themen wieLuftverschmutzung und Ozonhei-lungsprozess gab es auch interessan-te Vorträge über Milbenuntersuchun-gen in Moskauer Wohnhäusern undLeukämieerkrankungen nach derTschernobyl-Katastrophe.

Am Ende der Tagung zeigte sichder osteuropäische Leiter der Dele-gation Prof. Dr. med. J. Rachmaninerfreut über das erreichte hohe Ni-veau und freute sich auf die anvi-sierten gemeinsamen Forschungs-projekte.

Kurz berichtet

Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Wissenschaftskolloquiums „Umweltmedizin“ mit russischen unddeutschen Medizinern und Naturwissenschaftlern – Leiter: Prof. Dr. Manfred Pahl, Uni Paderborn, 2. Rei-he (8.v.l.), Prof. Dr. med. Hans Guski, Charite Berlin, 1. Reihe (5.v.l.).

Festakt anlässlich der Überga-be des Corveyer Bibliotheks-katalogs durch das LandNordrhein-Westfalen an denHerzog von Ratibor

Im September wurde dem Her-

zog von Ratibor im Schloss zu

Corvey der gedruckte Bestands-

katalog der Fürstlichen Biblio-

thek Corvey überreicht. Mit die-

ser symbolhaften Übergabe wur-

de der Hauptbestandteil eines im

Jahr 1985 geschlossenen „Grund-

lagenvertrags“ zwischen dem

Land Nordrhein-Westfalen und

dem Herzog von Ratibor als Ei-

gentümer der Bibliothek erfüllt.

Die Fürstliche Bibliothek Corvey

gehört mit ihren fast 80 000 Bän-

den zu den größten Privatbiblio-

theken Deutschlands. Aufgrund

eines Vertrages zwischen dem Ei-

gentümer und dem Land NRW

wurde dieser „Bücherschatz“

durch die Universität Paderborn

bibliothekarisch und wissen-

schaftlich erschlossen und steht

nunmehr der Öffentlichkeit über

ein spezielles Nutzungskonzept

zur Verfügung.

Der insgesamt acht Bände umfas-

sende Gesamtkatalog wurde dem

Herzog von Ratibor durch die Mi-

nisterin für Schule und Weiterbil-

dung, Wissenschaft und For-

schung, Gabriele Behler, im Rah-

men eines Festaktes im Schloss

zu Corvey überreicht.

Universität Paderborn54 Paderborner Universitätszeitschrift 3/99

Paderborn

Studentin die Entscheidung gefällthat, in Nijmegen studieren zu wol-len, müssen zunächst die notwendi-gen Anmeldeformalitäten beim Aka-demischen Auslandsamt in Pader-born erledigt werden. Einige Wo-chen später erfolgt dann ein Aus-wahlgespräch mit dem Koordinatordes Fachbereiches in Paderborn, derdas Vorhaben unterstützen muss.Wiederum etwas später erhält derBewerber oder die Bewerberin mitetwas Glück die Zusage, in Nijme-gen ein vom EU-Erasmusprogrammunterstütztes Auslandssemester ver-bringen zu können. Damit beginnendie konkreten Vorbereitungen.Zunächst wird gängige Literatur ge-wälzt, um einen ersten Eindruckvom Ziel zu bekommen. Dann kon-

taktiert der oder die Betreffende dieErasmuskoordinatoren in Nijmegen.Neben mehr oder weniger hilfrei-chen Antworten schickt die Univer-sität Nijmegen ein Infopackage, dasweitestgehend die Unterlagen ent-hält, die schon vom PaderbornerAAA ausgegeben wurden. Die weite-ren administrativen Vorgänge ver-laufen automatisch. Damit steht ei-nem erkenntnisreichen Auslandsauf-enthalt nichts mehr im Weg.

Information zu diesem Themagibt es beim Akademischen Aus-landsamt in der „Villa“ (Gebäude V).Wichtig ist die Einhaltung bestimm-ter Bewerbungsfristen und das Erfül-len gewisser Voraussetzungen.

Heiko Appelbaum

Kurz berichtet

Auslandsstudium immer wichti-ger – studentische Empfehlungund Erfahrung

In der heutigen Zeit hatAuslandserfahrung für die Berufs-wahl und -findung einen hohen Stel-lenwert. So findet sich in fast jederStellenausschreibung die unschein-bare Floskel „Auslandserfahrung vonVorteil“. Was liegt da näher, als fürein oder zwei Semester im Auslandzu studieren? Mittlerweile verbringenimmer mehr Studierende eine gewis-se Zeit des Studiums in den USA, inGroßbritannien, in Spanien oder Ita-lien. Doch dank guter Verbindungender Universität Paderborn zu Hoch-schulen in der ganzen Welt, gibt esauch abseits des mainstreams gele-gene Auslandsstudienorte. Die Palet-te erstreckt sich von den Niederlan-den bis nach Australien.

Fallbeispiel Nijmegen/Niederlan-de: Nachdem der Student oder die

Warum nicht einmal ein Studienaufenthalt an derUniversität Nijmegen ...

Foto

: App

elba

um

Das war der Sommer – auf denDächern der Universität

Vom Bauministerium werdenjährlich Haushaltsmittel für die „Auf-wertung ökologisch verarmter Berei-che“ zur Verfügung gestellt. Darun-ter fällt auch die Begrünung einigerFlachdächer derHochschule. Beihöherem techni-schen Aufwandund entsprechen-der Investition sinddurchaus optimalbegrünte Dächerbis hin zu Baum-pflanzungen mög-lich. Den weitausgrößten Anteil neh-men jedoch die ex-tensiv begrüntenDächer ein, dienicht nur pflege-leicht sind, sondern

auch großflächig und relativ kosten-günstig realisiert werden können.Bisher wurden auf dem Campus dieDächer des Audimax, des Kessel-hauses, des Zentralen Sonderabfall-lagers und des Chemikalienlagersbegrünt.

Moderne Dachgartengestaltung des Mensagebäudes.

Foto

: Fra

nzbe

cker

Universität Paderborn Paderborner Universitätszeitschrift 3/99 55

Paderborn

Pr3+ in LnOCI-Verbindungen unterDruck“.

Niggemeier, Ulrich, Thema derDissertation: „A new apparatus forthe in situ X-ray characterization ofthin layers“.

Schöttker, Bernd, Thema der Dis-sertation: „Molecular Beam Epitaxyan characterrization of doped andundoped cubic GaN layers“.

Wang, Cunrang, Thema der Disser-tation: „Cathodoluminescence cha-racterization of large band gap semi-conductors“.

Fachbereich 10MaschinentechnikFink, Alexander, Thema der Dis-sertation: „Szenariogestützte Füh-rung industrieller Produktionsunter-nehmen“.

Gehnen, Gerrit, Thema der Disser-tation: „Integriertes Netzwerk zurFertigungssteuerung und -automati-sierung“.

Meyer, Werner, Thema der Disser-tation: „Ein Beitrag zur Tribologieder Innenhochdruckumformung“.

Siebe, Andreas, Thema der Disser-tation: „Systematik der Umsetzungvon IT-orientierten Veränderungs-projekten in dynamischen Umfel-dern“.

Siekaup, Rolf, Thema der Disserta-tion: „Beitrag zur prozesssicherenHerstellung von EPS-Modellsegmen-ten für die Vollformgießtechnik“.

Thielemann, Frank, Thema derDissertation: „Integrierte Methodik

Personal-Nachrichten(21.5.1999 bis 16.9.1999)

zur Gestaltung von Leistungserstel-lungsprozessen mittels Workflowma-nagement“.

Walther, Ulrich, Thema der Disser-tation: „Aushärtungsbedingte Volu-menänderungen polymerer Klebstof-fe“ – Prüfung und Einflussfaktoren.

Wittreck, Hubert, Thema der Dis-sertation: „Feststoffmischen mit drei-dimensionaler Vibrationsanregung.

Fachbereich 13Chemie- und ChemietechnikBlume, Thomas, Thema der Disser-tation: „Online-Parameterverfolgungin chemisch-technischen Prozessen“.

Forell, Kordula, Thema der Disser-tation: „Mathematische Modellierungund Validierung des Styrolabbausanhand verschiedener Biofiltermate-rialien“.

Grumbach, Hans-Joachim, Themader Dissertation: „Elektrophile aro-matische Substitution mit in situ ge-nerierten ternären Iminiumsalzen“.

Kuhlmann, Ines, Thema der Disser-tation: „Entwicklung eines Anreiche-rungsverfahrens zur quantitativenBestimmung von Bor in Ober-flächenwasser mit der Flammen-Atomemissionsspektrometrie“.

Melisch, Klaus Uwe, Thema derDissertation: „Grundlagen zur Simu-lation des Förder- und Plastifizier-prozesses dichtkämmender Gleich-drall-Doppelschneckenextruder“.

Neumann, Bernd, Thema der Dis-sertation: „Einfluss von Konzentrati-on, Temperatur und Druck auf das

Promotionen

Fachbereich 3Sprach- und LiteraturwissenschaftenKümmel, Albert, Thema der Disser-tation: „Das MoE-Programm. EineStudie über Organisation“.

Fachbereich 5WirtschaftswissenschaftenBühler, Kai, Thema der Dissertati-on: „Investitionsstandort Volksrepu-blik China. Die chinesische Standort-politik als Bestimmungsfaktor aus-ländischer Direktinvestitionen“.

Kabst, Rüdiger, Thema der Disser-tation: „Steuerung und Kontrolle In-ternationaler Joint Venture. Einetransaktionskostentheoretisch fun-dierte empirische Analyse“.

Klahold, Roger Friedrich, Themader Dissertation: „Dimensionierungkomplexer Produktionsnetzwerke“.

Kremer, Rolf, Thema der Dissertati-on: „Replikatives Informationsmana-gement in verteilten Groupware-Umgebungen: Entwicklung, Archi-tekturdarstellung und Prototyp-De-sign des Replikationsmodells„Group-Replic“.

Tytko, Dagmar, Thema der Disser-tation: „Zukunftsorientierte Kredit-vergabeentscheidungen. Eine Unter-suchung zu den Einsatzmöglichkei-ten der Projektfinanzierung im mit-telständischen Firmenkundenge-schäft“.

Fachbereich 6PhysikBungenstock, Carmen, Thema derDissertation: „Elektronenstruktur von

Universität Paderborn56 Paderborner Universitätszeitschrift 3/99

Paderborn

Dr. pil. Barbara Stambolis, The-ma der Habilitation: „Religiöse Fest-kultur im 19. und 20. Jahrhundert.Zu Tradition, Umbruch und Neufor-mierung katholischer Frömmigkeit inder Gesellschaft“.

Fachbereich 6PhysikDr. rer. nat. Friedrich-KarlKoschnick, Thema der Habilitation:„Zur Struktur von Intrinsischen De-fekten in GaAs und AIxGa1-xAs“.

Dr. rer. nat. Jürgen Michel, The-ma der Habilitation: „Silizium für dieOptoelektronik: Zur Physik undTechnologie von mit Erbium dotier-ten Leuchtdioden“.

Fachbereich 10MaschinentechnikDr.-Ing. Gunter Kullmer, Themader Habilitation: „BiomechanischeAnalysen des menschlichen Bewe-gungsapparats mit Hilfe der FiniteElemente Methode“.

ErnennungenFachbereich 1Philosophie, Geschichte, Geographie,Religions- und Gesellschaftswissen-schaftenUniv.-Prof. Dr. Andreas Kager-meier zum 9.6.1999

Fachbereich 6PhysikUniv.-Prof. Dr. Peter Reinholdzum 11.6.1999

Fachbereich 11Maschinenbau – DatentechnikProf. Dr. Uwe Riedel zum 1.9.1999Prof. Dr. Wolfram Stolp zum 1.9.1999

Fachbereich 14ElektrotechnikUniv.-Prof. Dr. Andreas Thiedezum 1.9.1999

Fachbereich 15NachrichtentechnikProf. Dr. Wilfried Janßen zum1.9.1999

RufeFachbereich 17Mathematik – Informatik, Dr. Artur Czumaj als AssociateProfessor an das New Jersey Instituteof Technology, Newark/USA

Angenommene RufeFachbereich 3Sprach- und LiteraturwissenschaftenPD Dr. Werner Huber an die Uni-versität Chemnitz

Abgelehnte RufeFachbereich 10MaschinentechnikUniv.-Prof. Dr. Jürgen Gause-meier an die TU Dresden

Eintritt in den RuhestandFachbereich 16Elektrische EnergietechnikProf. Jürgen Grüneberg zum31.7.1999

VerwaltungKanzler Ulrich Hintze zum31.7.1999

Versetzung in den RuhestandFachbereich 5WirtschaftswissenschaftenUniv.-Prof. Dr. Klaus Kleibohmzum 31.7.1999

Personal-Nachrichten(21.5.1999 bis 16.9.1999)

Aggregationsverhalten ionoider or-ganischer Farbstoffe in Lösung“.

Steffan, Jörg, Thema der Dissertati-on: „Bestimmung von L-Ascor-binsäure und Dehydro-L-ascor-binsäure in Humanplasma und Leu-kozyten mit HPLC/UV undHPLC/EC: Methodenentwicklung,Validierung und Anwendung“.

Waatsack, Thorsten, Thema derDissertation: „Kinetische Modellie-rung der simultanen Phosphatfällungin kommunalen Klärwerken“.

Fachbereich 14ElektrotechnikNavratil, Karl, Thema der Disserta-tion: „Bewertung elektrischer Ener-gieversorgungsprozesse bei struktu-rellen Änderungen des Versorgungs-systems“.

Fachbereich 17Mathematik – InformatikDeicke Klaus, Thema der Disserta-tion: „Pointwise Unitary Coactionson C*-Algebras with Continuous Tra-ce“.

Sachweh, Sabine, Thema der Dis-sertation: „KoKoS Ein KooperativesKonfigurationsmanagement-System“.

Sorgatz, Andreas, Thema der Dis-sertation: „Dynamic Modules – Soft-ware Integration in Interactive Gene-ral Purpose Computer Algebra Sy-stems“.

Habilitationen/Verleihung der Lehrbefugnis

Fachbereich 1Philosophie, Geschichte, Geographie,Religions- und Gesellschaftswissen-schaften