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Zum Einstieg:
Salzburgs Annäherung an die Gesundheitsreform
25. Februar 2016
Karin BeerSozialpolitische Abteilung
Inhalte
• Planungsinstrumentarien• Strukturveränderungen in der
Krankenhauslandschaft • „Bilanz“ der Umsetzung der
Jahresarbeitsprogramme• Fazit• Forderungen der AK Salzburg
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Planungsinstrumentarien
Österreichischer Strukturplan Gesundheit (ÖSG):
Derzeit gültig ÖSG 2012 (in Kraft getreten am 23.11.2012)
Auftrag Bundeszielsteuerungsvertrag: re-dimensionieren und re-strukturieren
Ausarbeitung war bis Herbst 2014 vorgesehen Voraussichtlich Jahresmitte 2016 neuer ÖSG 2016 Danach Aktualisierung alle zwei Jahre Inhalte: Primärversorgung, ambulante spezialisierte
Versorgung, stationäre Versorgung, gesamter Rehabilitationsbereich sowie Nahtstellen zum Pflegebereich
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Definition wesentlicher Eckpunkte von Versorgungsstrukturen (z.B. Organisation, Leistungsumfang)
und Qualitätskriterien Aus ArbeitnehmerInnensicht bedauerlich:„Die Qualitätskriterien können qualitative Personalkriterien
enthalten, sollen jedoch grundsätzlich keine quantitativen Personalkriterien enthalten.“
Damit rückt ein verbindlicher Personalberechnungsschlüssel wieder in weite Ferne!
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Planungsinstrumentarien
Regionaler Strukturplan Gesundheit (RSG):
RSG Salzburg aus dem Jahr 2005 mit Planungshorizont 2010 gültig
Herbst 2012: Übermittlung RSG 2020 (GÖG) Seither weder der Landeszielsteuerungskommission
noch dem Salzburger Landtag zur Beschlussfassung vorgelegt, nicht beschlossen und nicht veröffentlicht (Verpflichtung laut § 4 Abs. 5 Salzburger Krankenanstaltengesetz)!
Mehrere Bundesländer warten auf ÖSG!
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Strukturveränderungen in der Krankenhauslandschaft
Herausforderungen für kleinere Krankenanstalten:
Qualitätsvorgaben wie Mindest-Fallzahlen bei Operationen
Ärzte- und Pflegekräftemangel 48-Stunden-Woche Fehlende Auslastungen durch vermeidbare
Doppelgleisigkeiten
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Strukturveränderungen in der Krankenhauslandschaft
1.1.2015: Krankenhäuser Zell am See und Mittersill werden unter dem Dach der Tauernklinik GmbH zusammengeführt
1.1.2016: Krankenhaus Tamsweg kommt zur SALK 1.1.2017: Krankenhaus Hallein kommt zur SALK
Leistungsangebote verlagert: Z.B. Hernienoperationen (Bauchdeckenbrüche) in
Hallein statt LKH Salzburg Satellitendepartment Unfallchirurgie in Hallein (ärztliche
Leitung SALK)
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„Bilanz“ der Umsetzung der Jahresarbeitsprogramme
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Steuerungsbereich Versorgungsstrukturen
Auf Landesebene umgesetzt:
Bereitschaftsdienste im Bundesland Salzburg neu geregelt (?)
Radiologische Versorgung Pinzgau (?) Psychosoziales Versorgungszentrum für Kinder und
Jugendliche (noch nicht eröffnet – ärztliche Leitung noch nicht besetzt)
Analyse Ausbildung TurnusärztInnen / Weiterführung Salzburger Initiative Allgemeinmedizin (SIA) – statt 12 nur 7 Plätze im Jahr 2016
Analyse des überdurchschnittlichen Unfallgeschehens (Ergebnisse unbekannt - Empfehlungen sind in Planung)
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Steuerungsbereich Versorgungsstrukturen
To Dos – „Warten auf den Bund“
Klare Versorgungsaufträge und Rollenverteilungen für alle Versorgungsstufen (Bundeskonzept liegt mittlerweile laut Monitoringbericht vor)
Patientenströme erheben und analysieren Wartezeiten-Analyse Primärversorgungszentren und –netzwerke Multiprofessionelle und/oder interdisziplinäre
Versorgungsformen im ambulanten Bereich
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Steuerungsbereich Versorgungsstrukturen
To Dos – „Warten auf den Bund“
Anreizsystem für den Aufbau tagesklinischer Strukturen Null-Tages- und Ein-Tages-Aufenthalte senken (relevante
Krankheitsgruppen auf Bundesebene definiert, Doku-System und Abrechnungsmodell fehlen)
Kompetenzprofile und Rahmenbedingungen für die Qualifizierung der relevanten Berufsgruppen (bis Mitte 2016 Anpassung der Ausbildungscurricula, gesetzliche Verankerung bis Ende 2016 auf Bundesebene)
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Steuerungsbereich Versorgungsstrukturen
Auf Landesebene noch offen:
Flächendeckende Umsetzung der Bundesqualitätsleitlinie Präoperative Diagnostik (Salzburger Reformpoolprojekt)
Bundesland Salzburg an letzter Stelle!
Ziel bereits erfüllt: Burgenland, Kärnten, Niederösterreich, Tirol und Vorarlberg
Tagesklinische Leistungen: Salzburg an vorletzter Stelle
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Steuerungsbereich Versorgungsstrukturen
Auf Landesebene noch offen:
Bis März 2016 Vorschläge der Arbeitsgruppe zur Reduzierung der Krankentransporte von PflegeheimbewohnerInnen (Kärntner Reformpoolprojekt)
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Steuerungsbereich Versorgungsstrukturen
Keine Informationen über aktuellen Fortschritt:
„Überkapazitäten und nicht erforderliche Parallelstrukturen“
Konkretisierte Vorhaben: Bewertung Ist-Zustand für ausgewählte Bereiche Erarbeitung der Planungs- und Rechtsgrundlagen für
den ambulanten Bereich mit Schwerpunkt radiologische Versorgung
Erstellung eines Konzeptes zur Neuordnung der medizinischen Versorgung im Bezirk Lungau (aus Anlass der Umstrukturierung des Krankenhauses Tamsweg).
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Steuerungsbereich Versorgungsstrukturen
Keine Informationen über aktuellen Fortschritt:
Empfehlungen für Salzburg zur Umsetzung des Kataloges ambulanter Leistungen (enthält Angaben zur Leistungs- und Diagnosedokumentation)
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Steuerungsbereich Versorgungsprozesse
Auf Landesebene umgesetzt:
Analyse bestehender Projekte und Strukturen zur Entwicklung integrierter Versorgungsprogramme für häufige und / oder chronische Erkrankungen (noch keine Kriterien für Auswahl zusätzlicher Programme)
Fortsetzung des Disease Management Programms „Therapie Aktiv“ (Diabetes)
Rezepturrecht für die Salzburger Krankenanstalten Einführung des ÖKÖ-Tools zur ökonomischen
Verschreibweise
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Steuerungsbereich Versorgungsprozesse
Auf Landesebene umgesetzt:
Liste bestehender Kooperationen Land und SV (noch keine weitergehenderen Aktivitäten)
Ambulante Leistungsdokumentation im extra- und intramuralen Bereich (Diagnosedokumentation ö. weit in Pilotprojektphase)
Status Quo Erhebung der Einbindung der Krankenanstalten in das Brustkrebsfrüherkennungsprogramm
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Steuerungsbereich Versorgungsprozesse
To Dos – „Warten auf den Bund“
Gemeinsame Versorgungs- und Finanzierungsmodelle für hochpreisige und spezialisierte Medikamente (laut Monitoringbericht Modelle durch Bund entwickelt -Oberösterreich 100 %ige Zielerreichung)
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Steuerungsbereich Versorgungsprozesse
Auf Landesebene noch offen:
Analyse Anwendung Qualitätsstandards Flächendeckende Umsetzung des Aufnahme- und
Entlassungsmanagements (AUFEM): Salzburg an vorletzter Stelle: nur 25 % des Zielwertes Steiermark an letzter Stelle: 17 %
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Steuerungsbereich Versorgungsprozesse
Keine Informationen über aktuellen Fortschritt:
Umsetzung von E-Health Projekten (z.B. ELGA, TEWEB) – Vorbereitung?
Salzburg nicht in Pilotphase involviert
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Steuerungsbereich Ergebnisorientierung
Auf Landesebene umgesetzt:
Salzburger Gesundheitsziele erarbeitet Gesundheitsförderungsstrategie beschlossen Ergebnisqualitätsmessung im stationären Bereich
etabliert („A-IQI“ = Austrian Inpatient Quality Indicators)
Bewerbung und Vernetzung des Gesundheitsportals www.gesundheit.gv.at
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Steuerungsbereich Ergebnisorientierung
To Dos – „Warten auf den Bund“
Indikatoren für die Ergebnisqualitätsmessung im ambulanten Bereich (Vorgaben des Bundes Mitte 2015 abgeschlossen)
Organisatorische und rechtliche Voraussetzungen für Mindestanforderungen an Qualitätsmanagementsysteme (derzeit prüft Bund, ob Anpassungen notwendig sind)
Priorisierte Maßnahmen für das Gesundheitsziel „Gesundheitskompetenz“ (Umsetzungsprogramm des Bundes liegt seit Ende 2013 vor)
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Steuerungsbereich Ergebnisorientierung
Auf Landesebene noch offen:
Landesspezifische Vorgehensweise zur Begleitung, Dokumentation und Berichterstattung von Gesundheits-förderungsprojekten
Berücksichtigung der Verbesserungsmöglichkeiten aus den EU Health Literacy Surveys (europaweite Befragungen zur Feststellung der Gesundheitskompetenz) im Bundesland Salzburg
Regelmäßige, systematisierte sowie eventuell regionalisierte Messungen der Outcomes (Wirkung Gesundheitsförderung, Prävention und Kuration)
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Steuerungsbereich Ergebnisorientierung
Auf Landesebene noch offen:
Umsetzung Patientensicherheitsstrategie (Schwerpunkte Hygiene, Medikamentensicherheit, Qualitätsmanagement):
Salzburg zu 50 % erfüllt Kärnten, Steiermark, Tirol und Wien: 100 % Bearbeitung wesentlicher Abweichungen bei
Gesundheits- und Patientenbefragungen
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Fazit
Unveränderte finanzielle Zuständigkeiten behindern gemeinsame Planung, Steuerung und Finanzierung („Denken in den eigenen Budgets“)
Einstimmigkeitsprinzip in der Zielsteuerungskommission führt zu Blockaden
Der Druck auf Akteure ist aufgrund fehlender Sanktionen gering
Unterschiedliche „Philosophien“ bergen Konfliktpotential (siehe Ambulanzgebühr, Bonus-System)
Neue Versorgungsmodelle lassen auf sich warten Keine Transparenz / kaum Informationen Gesundheitsreform wird nicht als positives
Entwicklungsprojekt wahrgenommen.
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Ah Ja!Im Mittelpunkt steht der Patient.Im Vordergrund das Geld.Gut getroffen!
Forderungen der AK Salzburg
Finanzielle Ressourcen durch optimierte Versorgungsstrukturen und Einsparungen in patientInnenfernen Bereichen sichern
Primärversorgungszentren und –netzwerke umgehend umsetzen
Alle technischen Fächer und die fachärztliche Versorgung überdenken und den regionalen Gegebenheiten entsprechend entweder intramural oder extramural ansiedeln, um Doppelgleisigkeiten abzubauen
Bereits bestehende oder geplante Kooperationen zwischen den Krankenanstalten für Schwerpunktsetzungen nutzen
Die tagesklinischen Leistungen zügig ausbauen und die entsprechenden Finanzierungsinstrumente schaffen
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Forderungen der AK Salzburg
Das Aufnahme- und Entlassungsmanagement AUFEM verbindlich vorschreiben und flächendeckend umsetzen
Die PatientInnensicherheit durch eine kompromisslose Umsetzung der Patientensicherheitsstrategie erhöhen
Die Bundesqualitätsleitlinie „Präoperative Diagnostik“ tatsächlich flächendeckend umsetzen
Ambulante Rehabilitationsangebote ausbauen Die Lücken in der psychosozialen Versorgung schließen Die Gesundheitsbefragung Herbst 2015 im Hinblick auf
die Salzburger Daten analysieren und Verbesserungsmöglichkeiten nutzen
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Forderungen der AK Salzburg
Die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung mit geeigneten Maßnahmen stärken und dabei die Ergebnisse der europäischen Health Literacy Surveys berücksichtigen
Kooperationen zwischen Land Salzburg und Sozialversicherung ausbauen. z.B. eine zentrale Anlaufstelle für Hilfsmittel einrichten.
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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