V O R G E B I R G E18 Mittwoch, 11. Oktober 2017 GENERAL-ANZEIGERIX

Musik, die Freude machtDer Frauenchor „Discantus“ und das Quartett „Laetitia musica“ geben ein Konzert zugunsten der Bonner TafelVONSUSANNETRÄUPMANN

ALFTER-WITTERSCHLICK. Für dieSängerinnen des Bonner Frauen-chores „Discantus“ war das Kon-zert „Musica, du ganz löblicheKunst“ in der evangelischen Jesus-Christus-Kirche in WitterschlickeinePremiere.AuchwennderChorseitmehr als 20 Jahrenbesteht, trater nun zum ersten Mal im links-rheinischen Rhein-Sieg-Kreis auf.Zwischen einzelnen Liedblöckenpräsentierte das Ensemble „Laeti-tia musica“ Werke des Barock undder frühen Klassik. Die Gruppesetzt sich aus den MusikerinnenElisabeth Braselmann, IngeborgSteinheuer (beide Altflöten) undChristiane Schiermeyer (BassoContinuo), die auch als Sängerin-nenfungierten,zusammen.Den Einstieg gestalteten sie mitschwierigen Variationen über einThemavonJohannSebastianBach,bei denen die stimmliche Vielfaltim Mittelpunkt stand. Die Band-breite der textlichen A-cappella-Darbietungenwar großund reichtevon bekannten Volksliedern („DieGedanken sind frei“, „Hab oft imKreise der Lieben“) über Gospels(„The Lord ist my sheperd“, „AnIrishBlessing“)bishinzu lyrischen

Texten („Mondnacht“ oder „Ab-schied vom Walde“) und Verto-nungen von Joseph-von-Eichen-dorff-Gedichten.Als Auflockerungen wirkten die

kammermusikalischen Werke vonJoseph Bodin de Boismortier (So-nate G-Dur) aus dem 18. Jahrhun-dert und die Sonate in C-Dur desenglischen Komponisten William

Corbett (1680-1748), die Brasel-mann und Steinheuer (Altflöte),Schiermeyer (Basso Continuo) mitCellistin Cornelia Rabitz perfekt zuGehörbrachten.„Es ist spielbare Musik. Schwie-

rig sind nurmanchemusikalischenÜbergänge. Aber die Musik machteinfach nur Freude. Das drücktauch der Ensemblename aus“,

meinte Rabitz. Zwei bis drei Kon-zertegibtderFrauenchorDiscantuspro Jahr. Gesungen wird stets füreinen guten Zweck. Dementspre-chend ist der Erlös desWitterschli-cker Gastspiels für die Bonner Tafelbestimmt, die es sich zur Aufgabegemachthat, Lebensmittel vordemWegwerfen zu bewahren und anBedürftigezuverteilen.

Auf einen Blick: Der Frauenchor „Discantus“ und dasMusik-Quartett „Laetitiamusica“ in derWitterschlicker Je-sus-Christus-Kirche. FOTO: SUSANNE TRÄUPMANN

BERATUNG UND HILFE

Die Hilfsdienste im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis sind unter folgenden Telefon-nummern und Adressen erreichbar:

Alfter

Ambulanter Hospizdienst: Begleitungschwerstkranker und sterbender Menschenund deren Familien, Hospizsprechstunde imSt. Elisabeth Seniorenzentrum, AmRathaus 9, jeden zweiten Donnerstag imMonat,% 0 22 22/9 95 94 49 oder01 78/8 13 43 13 (mobil),www.hospizdienst-bornheim.deCaritas: Suchtberatung, Hauptstr. 224, Wit-terschlick,% 02 28/9 86 40 55.Jugendhilfezentrumdes Rhein-Sieg-Kreises: Lokale Sprechstunde im Rathausder Gemeinde Alfter, Rathaus 7, Oedekoven,jeden ersten und dritten Mittwoch, 14 bis16 Uhr,% 02 28/6 48 40 (zentrale Sprech-stunde sieheMeckenheim).KISS: Kontakt- und Informationsstelle fürSelbsthilfe, jeden zweiten Dienstag imMo-nat, 17 bis 19 Uhr, Evangelisches Gemein-dezentrum Alfter, Am Herrenwingert 1a,% 0 22 22/39 93 43 43.

Bornheim

ADele (Fachberatung bei Demenzer-krankungen und anderen psychischenErkrankungen), Katholischer Verein für so-ziale Dienste (SKM), dienstags, 15 bis 16 Uhr,Königstraße 25,% 0 22 22/8 04 75 17Ambulanter Hospizdienst: Begleitungschwerstkranker und sterbender Menschenund deren Familien, Königstraße 25, Montag10 bis 12 Uhr, Dienstag 9 bis 11 Uhr, Don-nerstag 10 bis 15 Uhr und nach Vereinba-rung,% 0 22 22/9 95 94 49 oder01 78/8 13 43 13 (mobil),www.hospizdienst-bornheim.deCaritas: Suchtberatung, Familienpflege(Haushaltshilfe), Mutter-Kuren, Krebsbera-tung, Königstr. 6,% 0 22 22/6 02 65.JobJob (ArbeitslosenzentrumRhein-Sieg/Erwerbslosenberatungsstelle):Katholischer Verein für soziale Dienste(SKM), montags, 8.30 bis 14.30 Uhr, König-straße 25,% 0 22 22/8 04 75 16Psychologische Beratung: Für Familien,Brunnenallee 31,% 0 22 22/9 27 98 00.Schuldnerberatung: Katholischer Vereinfür soziale Dienste (SKM), montags bis don-nerstags, 8 bis 12.30 Uhr und 13.30 Uhr bis17 Uhr, freitags, 8 bis 12.30 Uhr, Königstraße

25,% 0 22 22/80 47 50.Sozialdienst Katholischer Frauen:Schwangerenberatung,% 0 22 41/6 10 18.Sozialpsychiatrisches Zentrum: Katholi-scher Verein für soziale Dienste (SKM), Be-ratung in sozialen Fragen, bei Problemen,familiären Krisensituationen, dienstags, 9 bis10 Uhr (nur Sprechstunde),donnerstags 14bis 17 Uhr, Königstraße 25,% 0 22 22/8 04 75 17.Stadtteilbüro: Sprechstunde für Bewoh-ner, Fußkreuzweg 1, dienstags 10 bis 12 Uhrund nach Vereinbarungen,% 0 22 22/93 84 55.

Meckenheim

Ambulante Kinder- und Jugendhilfe:SKM, Adolf-Kolping-Str. 2,% 0 22 25/7 08 47 98.Caritas: Sucht- und Krebsberatung, Tages-pflege, Kirchplatz 1,% 0 22 25/9 92 40.DiakonischesWerk: Allgemeine Sozialbe-ratung, Akazienstraße,% 0 22 25/38 10.Freiwilligenzentrum: Beratung und Informa-tion rund um das Ehrenamt, Kirchplatz 1,% 0 22 25/99 24 99.Jugendhilfezentrumdes Rhein-Sieg-Kreises: Erziehung, Partnerschaft, Tren-nung und Scheidung, Jugendpflege, Sozial-arbeit in Schulen. Montags bis donnerstagsvon 8 bis 16.30 Uhr, freitags von 8 bis12.30 Uhr, Kalkofenstr. 2,% 0 22 25/9 13 60.KISS: Kontakt- und Informationsstelle fürSelbsthilfe, jeden zweiten Dienstag imMo-nat von 17 bis 19 Uhr, Caritashaus, Kirchplatz1,% 0 22 25/8 88 04 04.Schuldnerberatung: SKM, Kirchplatz 1,% 0 22 25/7 08 47 90.Sozialpsychiatrisches Zentrum: SKM,montags undmittwochs 12.30 bis 16 Uhr,freitags von 10 bis 13 Uhr, Adolf-Kolping-Str.5,% 0 22 25/99 97 60.

Swisttal

Jugendhilfezentrum: Lokale Sprechstun-de, jeden ersten Donnerstag, 16 bis 17 Uhr,Gemeindeverwaltung Ludendorf, Rathaus-str. 115,% 0 22 55/30 95 12 (zentraleSprechstunde sieheMeckenheim).

Rheinbach

DiakonischesWerk: Allgemeine Sozialbe-ratung, Jugendzentrum, Brahmsstraße,% 0 22 26/53 76. ga

Wenn Balduin rot siehtDas Rheinische Lesefest „Käpt’n Book“ macht in Witterschlick und Sechtem Station

VON STEFAN HERMES

BORNHEIM/ALFTER. Allein dieneun Veranstaltungen in Born-heim und vier Lesungen in Alfterlassen erkennen, dass aus dem2003 in Bonn erstmals stattgefun-denen Rheinischen Lesefest„Käpt’n Book“ inzwischen daswohl größte Lesefestival für Kin-der und junge Erwachsene inDeutschland geworden ist. Nochbis Sonntag, 15. Oktober, dauertdas zweiwöchige Spektakel.„Wieso steht mein Name dennauf dem Buch drauf?“, fragt FritziBender die etwa 50 Mädchen undJungen der Witterschlicker Ge-meinschaftsgrundschule in derAula. „Weil du die Geschichte er-funden hast“, schallt es ihr entge-gen. Schnellwird deutlich, dass dieBochumer Autorin die Sprache derKinder spricht. Und sie bringt ihreKunst nicht nur als Geschichten zuPapier, sondern setzt sie auch aufspielerische Weise als Kabarettis-tin, Sängerin, Klinikclownin undPuppenspielerin um.Vom ersten Moment an sind die

Erstklässler in ihren Bann gezo-gen, sodass ihrepantomimischundakustisch unterlegten Erklärungensichernoch lange indenKöpfenderjungen Zuschauer bleiben wer-den. Kaum eine Frage, die von denKindern beantwortet wird, die sienicht zu loben weiß. Das machtMut, und plötzlich sind alle mitteninderGeschichtevonBalduin,dem

Chamäleon. Drei Bücher rund umihren Protagonisten hat Bender,Jahrgang 1972, schon veröffent-licht. Mal macht Balduin blau, malsieht er rot und ein anderes Malbleibt er grün. InWitterschlick saher rot und erlebte damit, wie Wutentsteht und wie man damit um-gehen kann. Dass Fritzi Bendernicht nur aus ihrem Buch vorlas,sondern Balduin höchstselbst zuden Kindern sprechen konnte, ver-blüffte das Publikum, das nicht da-mit rechnete, dass dieAutorin auchals Bauchrednerin überzeugenkonnte.„Wenn euch mal nichts ein-

fällt“, so die Schweizer AutorinBrigitte Schär, die in der Sechte-

mer Wendelinus-Schule ihr neu-estes Werk vorstellte, „macht eseinfach wie ich und wechselt denOrt.“ Sie verriet, dass sie manchenText auf dem Zürichsee geschrie-ben hat. Sieben Stunden dauert diegroße Seerundfahrt. Ausreichend,um einen ersten Plot zu entwer-fen. Auch der 59-Jährigen ist es einAnliegen, den Kindern mehr als„nur“ eine Lesung zu bieten. „Siewollen multimedial unterhaltensein und können sich kaum nocheine Lesestunde lang konzentrie-ren.“Also zeigte Schär in einer Pro-jektion erst einmal,wodie Schweizliegt, welche Sprachen man dortspricht undwie groß Zürich ist. Be-

vor die nahezu 200 Wendelinus-Schüler bei so viel Geografie-Un-terricht unruhig wurden, setzte ei-ne untermalende Musik ein undSchär begann ihre Geschichte von„Lisa, Paul und Frau Fisch“ zu denIllustrationenvon JensRassmus zuerzählen.Die Geschichte: Mit einer ge-heimnisvollen Doppelgängerin ih-rer Lehrerin, Frau Fisch, erlebt Ein-zelkind Lisa einige rätselhafte Din-ge. Sie kommt anmerkwürdige Or-te und begegnet sogar ihrem Bru-der Paul. Ob es an ihrer übergro-ßen Liebe liegt, mit der Lisa ihrenkleinen Bruder sehnlichst erwartetoder Frau Fischs Doppelgängerinetwas damit zu tun hat, dass LisasMutter tatsächlich noch ein Kindbekommt,erzähltBrigitteSchäraufso spannende und entschlosseneWeise, dass man sie glatt für wahrhalten könnte.„Nach der vierten Klasse kippendie Kinder ganz schnell aus derMärchenwelt heraus, da wollen sieAction-Geschichten.“ Doch inSechtem blieben alle Kinder in dermagischen Welt der Autorin ver-sammelt – nicht zuletzt durch ihregesanglichen Qualitäten.Auch an diesemMittwoch ist da-von auszugehen, dass Autor FrankMaria Reifenberg die Viertklässlerder Annaschule in Alfter mit„Käpt’n Book“ begeistern wird. Erstellt seinen neuen Titel „Der ausder Kälte kam“ aus der Serie„House Of Ghost“ vor.

Fritzi Bender überrascht alsMultitalent die Kinder der Gemeinschaftsgrundschule inWitterschlick. FOTOS: STEFAN HERMES

Brigitte Schär entführt dieMädchen und Jungen in derWendelinus-Schu-le inmagischeWelten.

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