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Aachener Zeitung / Aachener NachrichtenFreitag, 24. Februar 2017

Region&NRWSeite 9 ABCDE · Nummer 47 · Freitag, 24. Februar 2017

Tier desTages

E Infolge frühlingshafter Tempera-turen beginnt in Teilen Nordrhein-Westfalens in diesen Tagen dieKrötenwanderung. InsbesondereErdkröten machen sich nun auf denWeg zu ihren Fortpflanzungsge-wässern, wie der NRW-Landesver-band des Bundes für Umwelt undNaturschutz Deutschland (BUND)in Düsseldorf mitteilte. Häufigmüssten die Amphibien dabei Stra-ßen überqueren und würden „mas-senweise getötet“. Die Umwelt-schutzorganisation rief Autofahrerund Radfahrer daher zu erhöhterAufmerksamkeit auf. Viele Mitglie-der der Organisation seien nun da-bei, Krötenzäune aufzubauen.(epd)/Foto: dpa

KurznoTierTDiebesgut sichergestellt,Eigentümer gesuchtAachen/Düren/Heinsberg. EndeJanuar hat die Polizei vier mut-maßlicheMitglieder einer Ein-brecherbande in Grevenbroichfestgenommen, dermindestens31 Einbrüche in der weiterenRegion zur Last gelegt werden.Wie die Polizei gesternmitteilte,soll die Bande Einbrüche inAachen, Düren, Heinsberg, Eus-kirchen, Viersen, Grevenbroich,Jüchen, Dormagen und Bonnverübt haben. Dabei wurdenzahlreiche gestohleneWert-gegenstände sichergestellt.Doch die Polizei konnte nichtalle gestohlenenWertgegen-stände ihren Eigentümern zu-ordnen und hat deswegen einTeil des sichergestellten Diebes-gutes im Internet unterwww.po-lizei.nrw.de/rhein-kreis-neuss/ar-tikel__15488.html veröffentlicht.Die Eigentümer werden gebe-ten, sichmit der Neusser Polizeiunter☏ 02131/3000 in Verbin-dung zu setzen. (red)

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Enächste seite

Ambitioniertes Verkehrsprojekt: Mit einer noch nie angewandten Methode wird im Sommer dieMaastrichter Noorderbrug saniert

180Meter neueBrückewerden komplett eingeschobenVon Heiner HauTermans

Maastricht.Mehr als eineMilliardeEuro fließen in Maastricht in zweiInfrastrukturprojekte, die die Le-bensqualität in weiten Teilen derStadt verbessern sollen. Das grö-ßere von beiden ist der in Europaeinzigartige doppelstöckige Tun-nel der A2, immerhin 2,3 Kilome-ter lang und insgesamt fast eineMilliarde Euro teuer. Obwohl imDezember fertiggestellt, kommt esvor dem spektakulären Bauwerkmit dem Namen König-Willem-Alexander-Tunnel immer noch zuStaus, weil die oberirdischen An-schlüsse nochnicht vollendet sind

und die neue Verkehrsführung derGewöhnung bedarf. Bis Mitte die-ses Jahres soll es noch dauern, bisder Verkehr ungestört fließt.Doch schon gibt es eine neue

Superbaustelle in der limburgi-schen Provinzhauptstadt, nur we-nige Kilometer vom nagelneuenDoppeltunnel in Ost-West-Rich-tung entfernt: die teilweise Er-neuerung und Renovierung dermaroden Noorderbrug über dieMaas, errichtet im Jahre 1984. DiedringendnotwendigeÜberholungdieses Teils der Ringverbindung inRichtung Belgien wird bis zur end-gültigen Fertigstellung2018knapp170Millionen Euro kosten.

Auch diesmal handelt es sichumeine in denNiederlandennochnicht angewandte Methode: Ein180 Meter langer Abschnitt derinsgesamt 1000 Meter langen Brü-cke wird parallel zu der vorhande-nen errichtet und Mitte des Jahreskomplett (samt der Pfeiler) aufglatten Stahlplatten eingeschobenund so die alte Brücke, die dort ab-gebrochen und zerkleinert wird,ersetzen. So kann die Beeinträchti-gung des Verkehrs auf dem viel be-fahrenen Stück (50 000 Fahrzeugepro Tag)möglichst geringgehaltenwerden – erforderlich ist dafür al-lerdings eine zweiwöchige Sper-rungMitte August. Die Sommerfe-

rien hat man gewählt, weil dannweniger Betrieb auf den Straßenherrscht, außerdem werden Um-leitungen eingerichtet und dieAutofahrer gebeten, auf Busse oderFahrräder umzusteigen, was finan-ziell belohnt werden soll. Anfangswollte man noch einen 300 Meterlangen Bypass auf einer Behelfs-brücke legen, doch da wären dieBehinderungen größer gewesenund hätten vier Monate gedauert.Im Anschluss an die neue Brü-

cke wird die Trasse für die Verbin-dung in Richtung Belgien ver-schwenkt, so dass die Innenstadtvon Maastricht von Abgasen undLärm entlastet und ohne störendeSchnellstraße um das Sphinx-Quartier erweitert werden kann.Die Arbeiten für das kühne Vorha-ben der Ingenieure sind schon invollem Gange, so wurden schoneine Reihe von Pfeilern errichtet.Ab März wird die Fahrbahndeckeauf dem stehenbleibenden Brü-ckenteil erneuert, dadurch kommtes ebenfalls zu Verengungen derFahrbahn und Behinderungen.Für den etwa 600 Meter neuen

Abschnitt müssen bis zu 120 Ton-nen schwere und 47 Meter langeBetonträger per Schiff herbeige-schafft werden. Sie werden immehr als 100 Kilometer entferntenOosterhout angefertigt, für die dreiMonate andauernden und insge-

samt 432 Mammuttransporte zuLandemüssen zwischendemBeat-rixhafenund ihremBestimmungs-ort im Norden von Maastrichtunter anderem Laternenpfähleund Leitplanken entfernt werden.Auf der Noorderbrug selbst dürfendie Kolosse nur in der Mitte trans-portiert werden, dort ist nämlichdie Tragfähigkeit größer. Die ge-waltigen Betonelemente unter-scheiden sich in Länge und Breiteund werden wie ein Puzzle auf dietotal 16 neuen Pfeiler gelegt.

Ende 2018 wird das ambitio-nierte Verkehrsprojekt vollendet,dann werden alle Anschlüsse andas veränderteVerkehrsnetz fertig-gestellt sein.DieNoorderbrugwirddann sechs Fahrspuren plus Rad-und Fußwege aufweisen.

Lage der Noorderbrug

Grafik: ZVA / Karte: mapz.com

MAASTRICHTAltstadt

neuerTunnel

Noorderbrug

nachAachen

Frijthof

HBF

A2

Saubere Stadt: Mit der Sanierung der Noorderbrug soll derVerkehr komplett umMaastricht herum geleitet wer-den. Foto: Andreas Steindl

Deutsche Gesellschaft für Kardio-logie (DGK) zertifiziert. Das heißt,dass sie bestimmten räumlichenund diagnostischen Kriterien derDGK entsprechen und über spe-zielle Geräte zur Behandlung vonHerzkrankheiten verfügen. DieKriterien wurden erstmals 2008publiziert.Laut dem Qualitätsmonitor der

AOK wurden 2014 in der Regioninsgesamt 4150 Herzinfarkte be-handelt. 3083 oder 74 Prozent da-von wurden an einem der fünfKrankenhäuser, die über ein Herz-katheterlabor verfügen, behan-delt: 1102 an der UniklinikAachen, 839 in Eschweiler, 498 inErkelenz, 345 amKrankenhausDü-ren und 299 am MedizinischenZentrum in Würselen. Die Anga-ben wurden den Qualitätsberich-ten der Krankenhäuser von 2014entnommen. Aktuellere Zahlenliegen nicht vor. Diewenigsten Be-handlungsfälle weisen das Franzis-kushospital Aachen und die St.-Antonius-Klinik Wegberg mit je-weils 24 auf.

Von einer „nicht op-timalen“ Versorgungvon Herzinfarkt-Pa-tienten an denrestlichen zwölf

Krankenhäusern inder Region dürfe mandennoch nicht ausge-hen, teilt HelmutSchroeter vonder AOKRheinland/Hamburg

mit. Denn Krankenhäuser,die selbst über kein Herzkatheter-labor verfügen, kooperieren bei derVersorgung ihrer Patienten engmit anderen Kliniken.So arbeitet zum Beispiel das

Bethlehem-GesundheitszentrumStolberg mit dem St.-Antonius-Hospital in Eschweiler zusammen.

WassenbergWassenberg

HückelhovenHückelhoven

GEILENKIRCHENGEILENKIRCHEN

SelfkantSelfkant

Übach-PalenbergÜbach-Palenberg BaesweilerBaesweiler

TitzTitz

AldenhovenAldenhoven

AlsdorfAlsdorf

IndenInden

LangerweheLangerwehe

AACHENAACHEN

MerzenichMerzenich

NörvenichNörvenich

VettweißVettweiß

KreuzauKreuzau

NideggenNideggen

HürtgenwaldHürtgenwald

HeimbachHeimbach

MonschauMonschau

RoetgenRoetgen

STOLBERGSTOLBERG

ESCHWEILERESCHWEILER

NiederzierNiederzierHerzogenrathHerzogenrath

Waldfeucht

Grafik: ZVA, Quelle: AOK Rheinland

Bethlehem-GesundheitszentrumBethlehem-Gesundheitszentrum

St.-Elisabeth-KrankenhausSt.-Elisabeth-Krankenhaus

HEINSBERGHEINSBERGKrankenhausHeinsbergKrankenhausHeinsberg

WEGBERGWEGBERGSt.-Antonius-KlinikSt.-Antonius-Klinik

LuisenhospitalLuisenhospital

Uniklinik RWTHUniklinik RWTH

MarienhospitalMarienhospital

FranziskushospitalFranziskushospital

Versorgung von Herzinfarkt-Patienten

WÜRSELENWÜRSELENMedizinischesZentrumStädteregion Aachen

MedizinischesZentrumStädteregion Aachen

St.-Antonius-HospitalSt.-Antonius-Hospital

Hermann-Josef-KrankenhausHermann-Josef-Krankenhaus

ERKELENZERKELENZ

Krankenhaus DürenKrankenhaus Düren

St.-Augustinus-KrankenhausSt.-Augustinus-Krankenhaus

St.-Marien-HospitalBirkesdorfSt.-Marien-HospitalBirkesdorf

DÜRENDÜREN

JÜLICHJÜLICHSt.-Elisabeth-KrankenhausSt.-Elisabeth-Krankenhaus

LINNICHLINNICHSt.-Josef-KrankenhausSt.-Josef-Krankenhaus

SIMMERATHSIMMERATHEifelklinikSt. BrigidaEifelklinikSt. Brigida

Kooperation mit anderenKrankenhäusernKooperation mit anderenKrankenhäusern

Krankenhäuser mitHerzkatheterlaborKrankenhäuser mitHerzkatheterlabor

An fünf Krankenhäusern in der Region gibt es Herzkatheterlabors, die bei der Behandlung von Herzinfarkt-Patienten optimal sind

Im akutenNotfall keine Zeit verlierenVon anniKa KasTies

Aachen. Die Menschen in der Re-gion sind im Falle eines Herzin-farkts gut versorgt – sofern sierechtzeitig in das richtige Kran-kenhaus eingeliefertwerden.DieseMeinung vertritt Jörg ChristianBrokmann, Leiter der Notauf-nahme der UniklinikAachen, und re-lativiert damiteine Studie derAOK. Diese legtnahe, dass vieleHerzinfarkt-Pa-tienten inDeutschland nichtoptimal versorgtwerden. Der Grundsei, dass Rettungsdienste nicht aus-reichend in die Notversorgungs-kette eingebunden seien, kritisiertMartin Litsch, Vorstandsvorsitzen-der des AOK-Bundesverbandes.„Der Rettungswagen sollte nichtdas nächste, sondern das am bes-ten geeignete Krankenhaus an-steuern, das den Patienten opti-mal versorgen kann.“ Dadurchwürden sich meist noch nichteinmal die Transportwege ver-längern.

Fünf Labors in der Region

Nach dem Qualitätsmonitor desWissenschaftlichen Instituts derAOK und des Vereins Gesund-heitsstadt Berlin verfügten etwa40 Prozent der Krankenhäuser, dieim Jahr 2014 Herzinfarkte behan-delten, nicht über ein Herzkathe-terlabor. Hochgerechnet bekom-men dadurch knapp „22 000 Pa-tienten pro Jahr keine optimaleVersorgung, obwohl es inDeutsch-land sicher keinen Mangel anHerzkatheterlabors gibt“, erklärtThomas Mansky von der Techni-schen Universität (TU) Berlin,einer der Autoren des Berichts.Quer durch unsere Region gibt

es solche Labors an fünf Kranken-häusern: Uniklinik Aachen, St.-Antonius-Hospital Eschweiler,KrankenhausDüren,Hermann-Jo-sef-Krankenhaus in Erkelenz undMedizinisches Zentrumder Städte-region Aachen in Würselen, wo esseit September 2016 ein Herzka-theterlabor gibt.Für die Versorgung akuter In-

farkte sollte die Untersuchung ineinemHerzkatheterlabor Standardsein, sagen die Verfasser der AOK-Studie. Bei einem Herzinfarktkommt es zu einem plötzlichenvollständigen Verschluss einesHerzkranzgefäßes. Schnelles Han-deln ist dann entscheidend. Denndas Gefäßmuss innerhalb weniger

Stunden wieder geöffnet werden.Dies geschieht in einem Herzka-theterlabor mit Hilfe eines Kathe-ters, das ist ein dünner, biegsamerKunststoffschlauch, der über dieAder eingeführt wird.NachAnsicht von JörgChristian

Brokmann ist die Dichte an Herz-katheterlabors in der Region „sehrgut“. Innerhalb von unter 45 Mi-nuten sei eine Klinik mit einementsprechenden Labor zu errei-chen. An mehr Standorten seien

diese auch nicht erforderlich, fin-det Brokmann. Schließlich seineben der technischen Ausrüs-tung vor allemwichtig, dass die be-handelnden Ärzte über die ent-sprechende Erfahrung verfügen.„Man braucht ein hohes Maß anÜbung.“Die Uniklinik Aachen und das

St. Antonius Hospital Eschweilersind zudem als sogenannte ChestPain Units (CPU) – zu deutsch:Brustschmerz-Einheit – durch die

Nach Angaben der AOKwurden inStolberg im Jahr 2014 93 Herzin-farkt-Patienten versorgt. Unter-sucht und behandelt wurden diesejedoch laut der Sprecherin desStolberger Krankenhauses amKrankenhaus in Eschweiler. DasStolberger Krankenhaus nehmezwar das Equipment in Eschweilerin Anspruch, die Untersuchungund Behandlung werde jedochvon dem eigenen Kardiologen ausStolberg vorgenommen, sagt dieSprecherin Heike Eisenmenger.Ein ähnlichesModell besteht auchzwischen dem St.-Elisabeth-Kran-kenhaus in Geilenkirchen unddem Hermann-Josef-Krankenhausin Erkelenz.

Längst etablierte Praxis

Der zentralen Forderung des AOK-Bundesverbands nach einer ver-nünftig organisierten Rettungs-kette stimmt Brokmann zu. Ge-fährlich werde es dann, wenn Pa-tienten, bei denen der Verdachtauf einen Herzinfarkt bestehe, zurDiagnostik zunächst in ein Kran-kenhaus ohne die entsprechendeAusrüstung eingeliefert werden.Durch die anschließende Verle-gung in ein anderes Krankenhausgehe „wertvolle Zeit verloren“.Brokmann betont jedoch, dass

diese Praxis längst etabliert sei.„Der Rettungsdienst muss unab-hängig von der regionalen Struk-tur eine optimale Patientenversor-gung gewährleisten“, sagt Brok-mann, der selbst jahrelang inWür-selen im Rettungshubschrauberseinen Dienst leistete. „BestimmteKrankenhäuser, die bestimmteMerkmale nicht erfüllen, sind fürdie Notfallversorgung sicher unge-eignet.“ Und das wüssten die Not-ärzte in der Regel auch.

Herzkatheterlabor: Bei Herzrhythmusstörungen werden hier unter Kon-trolle Katheter durch eine Vene in das Herz geleitet. Mit elektrischer Sti-mulation können Störungen behoben werden. Foto: Imago/Jochen Tack

17.-26. MÄRZ 2017CHIO-GELÄNDE AACHEN

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Ein Hauch von CHIO wehtdieses Jahr auf der EURE-

GIO Wirtschaftsschau, wenndie Mitglieder des „Reit undVolti Clubs Sonnenschein e.V.“,Stolberg, ihr Können auf demAußengelände präsentieren.An beiden Messe-Wochenen-den sind sie mit ihren Pferdenjeweils samstags und sonn-tags zwischen 11 und 17 Uhrbei fünf moderierten Shows zuje 30 Minuten zu sehen und er-leben. Dabei geht es ums Volti-gieren – also um Turnübungenauf dem Rücken der Pferde– und Dressurvorführungensowie um Schnelligkeits- undGeschicklichkeitsspiele, dieinnerhalb eines Parcours zuabsolvieren sind.

www.euregio-wirtschaftsschau.de